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1050 Jahre Pfarrpatron St. Evergislus Brenig 1 954 - 2004 Jubiläumsausgabe 1050 Jahre St. Evergislus Pfarrpatron von Brenig

1050 Jahre Evergislus kurz · 2017. 3. 10. · 1050 Jahre Pfarrpatron St. Evergislus Brenig 1 954 - 2004 Jubiläumsausgabe 1050 Jahre St. Evergislus Pfarrpatron von Brenig

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1050 Jahre Pfarrpatron St. Evergislus Brenig 1

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Jubiläumsausgabe

1050 Jahre

St. Evergislus

Pfarrpatron

von Brenig

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als 954 der Erzbischofvon Köln, Bruno I., dieGebeine des heiligenEvergislus von Tongernnach Köln überführenließ und sie den Stifts-damen vom St. Cäcilienübergab, war der Wegdes Heiligen als Pfarr-partron von Brenig vor-gezeichnet. Noch imselben Jahr erhält unse-re Pfarrei als Lehen desKlosters St. Cäcilien,Köln, das Patronat desheiligen Evergislus.

So feiern wir in diesemJahr 2004 in unseremOrt Brenig das 1050jährige Patronatsfestunserer Pfarrei. Vor1050 Jahren wurde derheilige Evergislus Patronunserer Pfarrei und desganzen Ortes Brenig.Dies ist ein besonderes

Jubiläum und ein be-sonderes Fest für unsBreniger. Unter demSchutz und Patronatdes heiligen Evergislushaben Generationen voruns gelebt, gearbeitetund das Vereinsleben,die Geselligkeit und dasDorfleben gepflegt.

Grund genug dieses be-sondere Fest unseresHeiligen, dessen Schutzweltweit nur zwei Pfarr-gemeinden anvertrautsind, auf vielfältigeWeise zu feiern.

Auftakt wird am 14.März die Pfarrwallfahrtan den Schrein des hei-ligen Evergislus nachSt. Peter in Köln sein.Das HolzbläsertrioMikaerbo gastiert ge-meinsam mit der So-

pranistin Claudia Rohr-bach (Oper Köln) am02. April in unsererPfarrkirche. Am 16.Mai dürfen wir aufEinladung des Diöze-sanrates alle Gruppie-rungen, die das Beiernund Bammschlagen imErzbistum Köln pfle-gen, in unserer Pfarreibegrüßen. Die Festpre-digt hält Domdechantund Domkapitular PrälatJohannes Bastgen. „Nä,wat war dat fröherschön ... in Brenig“heißt das Thema desVortrags, den Dr. HorstBursch am 10. Juni imPfarrheim halten wird.Am 18. Juli wird es inKooperation mit demkirchlichen HilfswerkMisereor ein großesOpen Air Konzert auf

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Sankt Evergislus Ein besonderer Heiliger - ein besonderes Jahr

Liebe Gemeinde, liebe Kinder, liebe Jugendliche,

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IMPRESSUM

der Wiese am Pfarrheimzu Gunsten der Reha-bilitation von Kinder-soldaten in Liberia ge-ben.

Am 18./19. Septemberfeiern wir unser Pfarr-fest rund um den Vor-gebirgsdom. Am 24.Oktober wird der Erz-bischof von Köln, Jo-achim Kardinal Meisner,

anlässlich des Patro-natstages ein Festhoch-amt zelebrieren und dievom Bildhauer und Küns-tler Johannes Hille-brand gestaltete Figurdes heiligen Evergisluseinsegnen. Ein ereig-nisreiches Jahr, zu demwir Sie und Euch alleherzlich einladen undauf eine rege Beteili-

gung aller Breniger hof-fen. Uns allen wün-schen wir, dass Gottdieses Jubiläumsjahrauf die Fürspracheunserer Pfarrpatrons,des heiligen Evergislus,mit seinem Segen be-gleiten möge.

1050 Jahre Pfarrpatron St. Evergislus Brenig 3

Wolfgang Hages, Pfarrer

Katharina Bartzen,Vorsitzende

des PGR

Bruno Schrage,Pastoralreferent

Jubiläumsausgabe1050 JahrePfarrpatron St. Evergislus

Auflage1.400 Exemplare

ViSdPKatharina Bartzen,Friedel Mirbach,Irmgard

Noltensmeyer, Ute BrandenburgBruno Schrage

RedaktionsadresseHaasbachstr. 3,53332 Bornheim

LayoutD. Faßbender [email protected]

Druck

Druckerei FranzPaffenholz GmbH,

TitelEntwurf Evergislus vonJohannes HillebrandOrtszeichnung Brenigvon Christoph Rohde

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Die Bronzefigur ist der Entwurf,der durch den Bildhauer JohannesHillebrand, Bornheim - Brenig, inUdelfanger Sandstein gehauenenDarstellung des heiligen Evergislus.Die Orginalfigur wird am West-portal der Pfarrkirche St. Evergislusim Jubiläumsjahr 2004 aufgestelltund am 24. Oktober 2004 durchden Erzbischof von Köln, JoachimKardinal Meisner, eingeweiht.

Ansicht und Bestellungbis 30. Juni im Pfarrbüro.

Sankt Evergislus Patron von Brenig

954 - 2004

- Bronzefigur (massiv)

- Höhe: 22 cm

- Entwurf:Johannes HillebrandBildhauer

- Preis: 360,- (Einzelanfertigung)

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Pfarrwallfahrtzum Schrein deshl. Evergislus

Sonntag, 14. März 2004

ab der Pfarrkirche . . .

. . . mit dem Fahrrad, Abfahrt 9.00 Uhr(Begleitung: Pastoralreferent Bruno Schrage)

. . . mit dem Reisebus, Abfahrt 11.15 Uhr (6,- t)(Begleitung: Pfarrer Wolfgang Hages)

. . . weiter ist die Anreise mit dem privaten PKW möglich.

12.00 Uhr Treffpunkt Maria in Lyskirchen (Höhe Schokoladenmuseum Köln, Rheinuferstraße)

12.10 Uhr Prozession nach St. Peter, Köln (Jabachstraße)

13.00 Uhr Messe in St.Peter, Köln

Im Anschluss gemütliches Beisammensein in der Karl-Rahner-Akademie

Anmeldung im Pfarrbüro, Haasbachstraße 3, Brenig

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Der hl. Evergislus warin der zweiten Hälftedes 6. JahrhundertsBischof von Köln undist die fünfte uns be-kannte Person auf demKölner Bischofsstuhl;übrigens der erste miteinem fränkischen Na-men (Eberigisil).

Einer Legende zufolgestammte er aus einerwohlhabenden Familieim flämischen Tongern.Als Bischof Severin vonKöln dort zu Besuchwar (Tongern gehörtedamals zur KölnerKirchenprovinz), nahmer den als fromm gel-tenden Jungen Evergis-

lus mit sich in dieBischofsstadt am Rhein,bildete ihn aus undweihte ihn zum Dia-kon. Als Severin starb,wurde Evergislus seinNachfolger. Bei einemspäteren Besuch seinerHeimatstadt Tongernsoll er von Räubernermordet und in derdortigen Liebfrauen-kirche begraben wor-den sein. Aus histori-scher Sicht ist dieseErzählung aus dem 11.Jahrhundert so jedochnicht möglich, da Se-verin bereits um 397Bischof von Köln war,der hl. Evergislus aber

im 6. Jahrhundert leb-te. Einen gesichertenHinweis auf Evergislusgibt uns aber Gregorvon Tours. Er berichtet,dass im Jahre 590 einBischof Evergislus imAuftrag König Childe-berts II. einen Streit imNonnenkloster vonPoitiers schlichtete undin Birten bei Xanten zuEhren des hl. Mallosuseine Kirche baute. Auchsoll er durch den Staubim Brunnen der KölnerKirche „Zu den Gol-denen Heiligen“ (ge-meint ist St. Gereon)von heftigen Kopf-schmerzen geheilt wor-

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Sankt Evergislus Ein Kölner Bischof mit Seltenheitswert

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den sein. Seine Zeit wargeprägt von der Unru-he, die die Völkerwan-derung mit sich brach-te, und Stadt wie Landimmer noch beherrsch-te. Hier bemühte sichEvergislus um denAufbau des religiösenLebens und den kirch-lichen Frieden. Vielmehr ist über seinWirken nicht bekannt.Jedoch muß er beimVolk sehr beliebt gewe-sen sein, was die nachseinem Tod (vor 594)einsetzende starkeVerehrung beweist.Erzbischof Bruno I.(953-965) ließ seineGebeine im Jahre 954von Tongern nach Kölnübertragen. EineLegende erzählt denGrund der Translationwie folgt: Als Bruno aufeiner Reise zwischen Parisund Köln in Tongernübernachtete, hatte ereinen Traum: Evergis-lus erschien ihm inschmutzigen Gewändernund fragte Erzbischof

Bruno voller Vorwurf:„Siehst du nicht, wiemeine Kleider vernach-lässigt und vom Moderverzehrt sind?“ Brunosah in diesem Traumden Wunsch seines hei-ligen Amtsvorgängers,in seine BischofsstadtKöln zurückgebrachtzu werden. Er übergabdie Gebeine des hl.Evergislus den Stifts-

damen von St. Cäcilien,wo sie über 800 Jahrein einem gotischenSchrein ruhten.

In diesem Zusammen-hang ist auch die Ent-stehung des BrenigerPatronats zu erwähnen.Bereits im Jahre 941hatte Erzbischof Wich-fried (925-953) Kircheund Zehnten von Brenigden Jungfrauen des

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Cäcilienstiftes übertra-gen. Nachdem sie 954von Erzbischof Brunodie Gebeine des hl.Evergislus bekommenhatten, führten sie baldden Heiligen als Patronihrer Tochterkirche inBrenig ein. WelchesPatronat die BrenigerKirche vorher hatte, istnicht bekannt.

Mit dem Einmarschder französischen Trup-pen im Oktober 1794in die Stadt Köln be-gannen Plünderungund Zerstörung vielerkostbarer Reliquien-schreine. Auch derEvergislusschrein bliebnicht verschont. Mitder Aufhebung desKlosters St. Cäcilia1802 wird der hölzereRest des Schreins in diebenachbarte Pfarrkir-che St. Peter überführt,1837 erhält er durchJoseph Aldenkircheneine neue Metallum-hüllung. Auf den Dach-flächen ist das Schicksaldes Schreins noch

heute in einer lateini-schen Inschrift zulesen: „Das Behältnisder Reliquien des hl.Evergislus wurde ausder Kirche der hl.Cäcilia wegen der Un-terdrückung der religi-ösen Orden durch diefranzösische Verwal-tung 1802 in die Pfarr-kirche des hl. Petrus

überführt, durch denPfarrer und die Vorste-her von St. Peter erneu-ert und 1837 an gezie-mendem Ort wiederaufgestellt unter der[Kirchen-]Leitung deshochwürdigsten KölnerErzbischofs ClemensAugust L.B. Droste zuVischering“.

Der heutige Schreinwurde von J. Alden-kirchen in klassizisti-scher Form geschaffen.Strenge Pilaster trennendie mit Ranken ge-rahmten Figuren von-einander, die auf denLängsseiten die zwölfApostel, auf den Stirn-seiten dagegen St. Ever-gislus und St. Severindarstellen. Für unserePfarrkirche wurde einePartikel des hl. Ever-gislus vom damaligenBreniger Pfarrer Niko-laus Joseph Huick(1836-1840) aus St.Peter in Köln erbeten.Bis heute wird dieseReliquie am Patro-zinium in der Pfarr-

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kirche ausgestellt undverehrt. Evergislus wirdin besonderer Weise alsPatron der Glaser undder Kölner Malerzunftverehrt. Übrigens warenauch in den vergange-nen Jahrhunderten eini-ge Breniger Männer aufden Namen unseresPfarrpatrons getauft undeine in Brenig geboreneOrdensschwester trugden Namen „SchwesterEvergisla“. Außer Bre-nig gibt es - weltweit

soweit bekannt - nurnoch eine Pfarrei, dieauf den hl. BischofEvergislus geweiht ist:St. Evergislus in BadGodesberg-Plittersdorf.Da sie jedoch wesent-lich jünger ist, könnenwir in Brenig zu Rechtstolz sein auf unser sel-tenes 1050jähriges Pa-tronat und unserenSchutzheiligen um seineFürsprache bitten.

(Hendrik Hülz)

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Die Pfarrgemeinde danktallen, die durch Sach- und Geldspenden dasumfangreiche Jubiläums-programm ermöglichen.

Katharina BartzenPfarrgemeinderatsvorsitzende

Alle Förderer und Wohltäter werden imkommenden Pfarrbrief veröffentlicht.

Stichwort: Evergislus, Kto-Nr. 2 10 25 70 12, BLZ 380 601 86Volksbank Bonn Rhein-Sieg

Bildnachweis:Monstranz PfarrkircheFahne PfarrkircheFenster PfarrkirchePilgerbruderstab

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mit dem

Holzbläsertrio MIKAERBO(Gürzenich Orchester)

und der

Sopranistin Claudia Rohrbach(Oper Köln)

Freitag 02. April 2004Einlass: 19.00 Uhr - Beginn: 19.30 Uhr

PfarrkircheSankt Evergislus BrenigEintritt frei(willig)

Der Erlös kommt der Evergislusfigur zu Gute.

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KAMMERKONZERT

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Beiern im RheinlandSonntag, 16. Mai 2004

10.00 Uhr Festhochamt mit Domdechant Prälat Johannes Bastgen

nach der Messe Vorträge für die Teilnehmer

gegen 14.00 UhrBeiern in mehreren Kirchen am Vorgebirge

Anmeldung für Beiergruppen:Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln

Breite Str. 106, 50667 Köln, Tel. 0221/2576112 u. 11

Treffen aller Beier-

und Bammschläger

des Erzbistums Köln in Brenig

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OpenAirFestivalfür Kinder, Jugend und Familien

Sonntag, 18. Juli Wiese am Pfarrheim

Veranstalter: Katholische Jugend an Rhein undVorgebirge in Kooperation mit MISEREOR

Partner: Erzbistum Köln, Dom Radio Köln, Stiftung „Füruns Pänz“ und weitere Sponsoren und Förderer.

Im Vorfeld werden sich weiterführende Schulen imRahmen von Schulprojekten mit dem Thema„Kindersoldaten“ auseinandersetzen.

Alle Infos unter www.zeichensetzen.com

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PfarrfestSt. Evergislus 1050 Jahre Pfarrpatron von Brenig

18./19. September 2004

18. September „Swinging Evergislus“ (Tanzabend im Pfarrsaal)

19. September Pfarrfest mit historischen Handwerkerständen

Ein buntes Fest für jung und alt rund um den Vorgebirgsdom unter Mitwirkung aller Ortsvereine und - einrichtungen.

Nähere Informationen ab Mitte Mai.

PATRONATSFESTSonntag, 24. Oktober 2004

10.00 Uhr Festhochamt

Hauptzelebrant:

Joachim Kardinal Meisner,Erzbischof von Köln

Gestaltung: Kirchenchor St. Cäcilia Brenig

Teilnahme aller Ortsvereine und -gruppierungen

Feierliche Einsegnung der vom Bildhauer Johannes Hillebrand

gestalteten Figur des heiligen Evergislus

Im Anschluss Empfang im Pfarrsaal St. Evergislus

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Das Beiern mit Kirchen-glocken ist ein seit demMittelalter vor allemim Rheinland zu beob-achtender Brauch, dersich bis heute großerBeliebtheit erfreut. Soentschließen sich im-mer mehr Pfarrge-meinden, diese Art desbesonders festlichenGeläutes (erneut) ein-zuführen. Im DekanatBornheim mit seineninsgesamt 19 Pfarreienwird in folgenden Ort-schaften gebeiert: inRoisdorf, Bornheim,Brenig, Dersdorf, Wal-drof, Kardorf, Hemme-rich, Rösberg, Merten,Sechtem, Walberberg,Witterschlick und Im-

pekoven. An Weih-nachten ertönen vomHerseler Kirchturmkurze weihnachtlicheMelodien im Beier-rhythmus. Gebeiertwird nur zu besonderenAnlässen und Zeiten.

Die Technik des Beiernsist von Ort zu Ortunterschiedlich undhängt vornehmlich mitden Gegebenheiten inder Glockenstube zu-sammen. So hängen inMerten, Rösberg undRoisdorf die Glockenin drei Etagen überein-ander, so dass mit Hilfevon Seilzügen undUmlenkrollen das sotypische, kurze, ostinateAnschlagen der Glok-

ken mit dem Klöppelmöglich ist. In Waldorfbefinden sich dieGlocken auf zwei durcheine Zwischendecke von-einander getrenntenGeschossen. Hier schla-gen je zwei Beierleute,die sich vom Takt hervollkommen aufeinan-der verlassen müssen,die Glocken an, die we-gen ihres großen Ge-wichtes noch nichteinmal besonders fest-gezurrt werden müssen.In Hemmerich undDersdorf etwa hängenjeweils drei Glockenauf einer Ebene neben-einander. Diese Glok-ken werden mit Hilfevon Holzlatten und

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Kulturgeschichtlichesvom Glockenbeiern

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Keilen „ruhiggestellt“.In Dersdorf geschiehtdies, indem die großenSchwungräder der Glok-ken blockiert werden.Nun werden die Klöp-pel ganz nahe an denGlockenschlagring her-angezogen, mit einemSeil an der Klöppel-flucht (dem unterstenTeil des Klöppels) fest-gebunden, dessen an-deres Ende am Gebälkdes Glockenstuhls straffgefestigt wird. So sindwährend der ganzenZeit des Beierns dieKlöppel in Schrägstel-lung, wenige Zenti-meter von der Glocken-wand entfernt. Durchruckartiges Ziehen anbzw. Schlagen auf dieSeile (wobei eines dergespannten Seile mitdem Fuß getreten wird)wird nun eine Beier-melodie erzeugt, diesich durch Schnellig-keit und Abwechslungim Rhythmus auszeich-net. Die verschiedenenMelodien sind von

Dorf zu Dorf unter-schiedliche Necksprü-che, die teils ein hohesAlter aufweisen, unter-legt. Diese Beiersprü-che sind ortskundlichbisweilen höchst auf-schlussreich. So heißtes etwa mit Blick aufBrenig: „Em BrenijeFeld, do öss en Kält, dofrühß et un schneit et,ühr Plackköpp, ührPlackköpp.“ Hier gehtes also um das winterli-che Mikroklima in derBreniger Feldgemar-kung. Für Hemmerichgilt: „Da HemmerijeDreck, dä öss wieSpeck; dä hüet dämHerrn von Nordeck zuNordeck.“ Viele Bauern

hatten nämlich einstvom Hemmericher Burg-besitzer Land gepach-tet. Eine Variante lau-tet: „Ühr HemmerijeLöck, sett doch nmetjeck, denn all ühreDreck, dä hüet dämHerrn von Nordeck zuNordeck.“ Auf eine frü-here Brotspende zuRösberg am St.MarkusTag ist dieser Spruchgemünzt: „Zent Mär-kes, zent Märkes: Watsolle me kauche? Stoc-kfesch met Eadäppele./Zent Märkes, zent Mä-rkes :ne Rögge (=Rog-genbrot), ne Jrees (=Gries-mehltorte), ne Kooche.“In Merten beierte einsteinmal ein Mann, der

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Hendrik Hülz beim Beiern 1998.

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gerne dem Schabauzusprach, daher dasVerslein: „Dä Schnei-pel, dä Schneipel, dieBrandewingsnaas, diesüff Schabau, suvell wiee Faaß.“ Bekanntlichwerden die Waldorferals „Ochsen“ ge-schmäht (wie dieSechtemer als „Knolle“und die Kardorfer als„Eapelsrääve“ = Kar-toffelaufheber). So müs-sen sich die Waldofervon den Ortsnachbarneinen ulkigen Beier-spruch gefallen lassen:„En de WaldebbeJemeen senn de Oaßedeheem; die fresse sich

net satt un träcke ävvehatt ahn de Pohlkaa,ahn de Pohlkaa.“ InSechtem „singen“ dieGlocken: „Böng ahndie Koh un böng datKalef un schäpp dämPead dat Foohde dah,un komm dann, unkomm dann.“ Dieletztgenannte Auffor-derung bezieht sichdarauf, nach demFüttern der Tiere zurMesse zu eilen. Einerder häufigsten Sprücheist der von den siebenSchweinen: „Sebbe,sebbe Säu ein eenemStall un kenne Penn(Riegel) drop, un kenne

Penn drop.“ Akten,Urkunden und Glok-keninschriften belegen,dass im Vorgebirgenachweislich seit demspäten Mittelalter ge-beiert wird. Mitunterverunglückte durchunsachgemäßes Beiernschon mal eine Glocke,so 1714 in Gielsdorf,wo die kleine Mar-gare-thenglocke „zwischendem Beyeren verun-glückte und durcheinen ganz unvermutetüberkommenen Borstihren lieblichen Schallverloren“hatte. 1783und 1808 ging je eineMertener bzw. Rösber-ger Glocke beim Beiernzu Bruch.

Das Wort „beiern“stammt übrigens ausdem Nordfranzösichen,wo mit „baier“ dasAnschlagen (Bellen)der Hunde gemeintwar. Noch heutespricht ja der Jäger vom„Hundegeläut“.

(Horst Bursch)

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Breniger Bammschläger Edmund Orth 1958

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Nä, wat war dat fröher schön

... in BrenigVeranstaltung der VHS Bornheim/Alfter in Zusammenarbeit

mit der kath. Pfarrgemeinde St. Evergislus Brenig

Donnerstag, 10.06.(Fronleichnam), 20.00-21.30 Uhr

Dr. Horst Bursch

1050 Jahre Pfarrpatron St. Evergislus Brenig 17

Das 941 erstmals erwähnte Pfarrdorf Brenigist römerzeitlichen Ursprungs. Im Bereich derKirche wurden die Fundamente einer römi-schen Villa mit Bad angeschnitten. Der einstaus den Ortsteilen Frimersdorf, Bargene undBrenig zusammengesetzte Ort (zu dem auchdas jenseits des Heerweges gelegene unterge-gangene Reckinghofen gehörte) zeichnet sichdurch zahlreiche historische Hofstellen aus,von denen der malerische Blatzheimer Hofim Rheinischen Freilichtmuseum Kommernzu bewundern ist. Der eigentliche KernBrenigs ist der „Ploon“, um den sich dreiGasthäuser gruppieren. In einem von ihnenwurde ein im Vorgebirge legendärer Schnapsgebrannt, der sog. „Plöner“. Besonders reich

und aussagekräftig ist die BrenigerKirchengeschichte. Offensichtlich besaß derKölner Erzbischof ein Gut im zu Breniggehörenden Weiler Bisdorf, dessen 1143 erst-mals dokumentierter Name sprachwissen-schaftlich als „Bischofsdorf“ gedeutet werdenkann. In diesem schmucken Dörfchen ober-halb von Dersdorf besaßen die KölnerKartäuser einen stattlichen Hof sowie das imVolksmund so bezeichnete „Gütchen“. InBrenig spielte einst der Weinbau eine bedeu-tende Rolle. Davon zeugt noch der Name des„Rankenbergs , wo sich auf alter Grundlagedas neubarocke Schloss (erbaut 1898) derFamilie von Kempis erhebt.

Brenig, Kath. Pfarrheim St. EvergislusHaasbachstr. 2 - Eintritt frei

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Traditionell unterschei-den die Breniger Bamm-schläger beim manuel-len Glockenspiel in derOsterzeit zwischenBeiern und Bamm-schlagen. Während beimBammschlagen eine derdrei Glocken schwingt,also läutet, bleiben siebeim Beiern unbewegtin ihrer Aufhängung.

Für denjenigen, der dieBammschläger nochnicht bei ihrer Tätigkeitlive beobachten konn-te, mögen die folgen-den Beschreibungennur mit Mühe nach-vollziehbar sein. Trotz-dem soll es nicht unver-

sucht bleiben, die Tech-nik allen Interessiertenmöglichst anschaulichnahe zu bringen.

Beim Beiern wird dasEnde eines Seils aneinem Holzbalken desGlockenstuhls befe-stigt, der sich in paral-leler Lage zur Glok-kenhalterung befindet.Das andere Ende desSeils ist zu einerSchlaufe verarbeitet. Indiese Schlaufe mit ei-nem Durchmesser vonrund 20 Zentimeternwird der Klöppel derGlocke eingesteckt. DieLänge des Seiles (ca.zwei bis drei Meter) ist

so bemessen, dass dereingesteckte Klöppelungefähr zwei Zenti-meter vom Glocken-mantel entfernt „hängt“.Wird nun in einemschnellen Ruck am Seilgezogen, so schlägt derKlöppel gegen denGlockenmantel. Diebeschriebene Seilvor-richtung befindet sichan allen drei Glocken,wobei an der „kleinen“Glocke ein Hanfseilangebracht ist und diemittlere und die großeGlocke mit Stahl-drahtseilen „geschla-gen“ werden. Seit eini-gen Jahren werden die

18 954-2004 - Jubiläumsausgabe

Wie jeht dat dann?Technik des Beierns undBammschlagens in Brenig

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Stahlseile zusätzlichdurch eine fest fixierteÖse geführt, die einen„Mindestabstand“ zumRand des Glocken-mantels sicherstellt.Auf diese Weise wirdeine Beschädigung desMantelrandes vermie-den.

Insgesamt kennt manin Brenig drei Beier-Melodien: Den „Bamm“,die Dubbele (Doppelten)und den „Durjenee“

(Durcheinander). Da-bei ist der Rhythmus,der von der mittlerenund der großen Glockevorgegeben wird, fest-geschrieben und seitGenerationen unverän-dert. Die Melodie, dievon der kleinen Glockeertönt, ist hingegendurchaus veränderbar.So haben viele„Schläger“ der kleinenGlocke im Laufe derZeit eigene Ideen ein-

gebracht und ihren Parthin und wieder einwenig variiert und„gejazzt“. Das sorgteund sorgt sowohl fürein wenig Abwechs-lung, als auch fürSchweißperlen auf derStirn des jeweils an denbeiden Rhythmusglok-ken tätigen Kollegen.

Das Bammschlagen istum einiges aufwändi-ger. Hierfür sind min-destens fünf Bamm-

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Breniger Bammschläger Hans Clasen 1970

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schläger erforderlich,obwohl eine der Glok-ken, nämlich die größ-te, frei schwingt. Wur-de das Schwingen derGlocke vor Jahrzehntennoch mit Muskelkrafterreicht, hilft dabeiheutzutage der elektri-sche Strom.

Während des regelmä-ßigen Läutens der gro-ßen Glocke werden diebeiden anderen Glok-ken in der bereits obenbeschriebenen Weisevon Hand „gebeiert“.Bei dieser Technik istdie Anzahl der Me-lodien - wegen des vor-

gegebenen Taktes derläutenden großen Glok-ke - nur begrenzt.Genauer gesagt handeltes sich lediglich umeine einzige, den sogenannten „Bamm“.

Um beim Bammschla-gen die unregelmäßi-gen Glockentöne beimAnläuten der großenGlocke zu unterbin-den, wird der Klöppelzum Beginn desLäutens so lange„gefangen“, bis dieGlocke richtig inSchwung ist. Dies erle-digt ein „Fänger“ durchAuffangen des Klöppelsder schwingenden Glok-ke mit der Hand. Kurzbevor der Klöppel denMantel erreicht, wird eraufgefangen undgleichzeitig so wegge-drückt, dass er auf demRückweg mit demGlockenmantel mit-schwingt und am ande-ren Wendepunkt derGlocke ebenfalls nichtanschlägt. Dabei stehtder „Fänger“ unterhalb

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der Glocke auf einerTreppe. Auf entspre-chende Art wird beimEnde des Läutens ver-fahren. Die Tätigkeitdes Fängers kann nurvon langjährig erfahre-nen Bammschlägernausgeführt werden underfordert neben körper-licher Kraft ein hohesMaß an Geschicklich-keit und Gefühl fürden richtigen Zeit-punkt des Fangens undSchwingens.

Wie bereits in einemArtikel des Pfarrbriefs1/1996 dargelegt, er-gibt sich für die Bamm-schläger regelmäßig einProblem im Rahmender Ausbildung neuerAkteure. Es kann leidernicht am Original-instrument geübt wer-den. Deshalb müssenimmer wieder Flaschen,Schüsseln oder andereTonquellen als Übungs-objekte herhalten.Bammschlägerkollegen,Mitschüler aber auchGeschwister und Eltern

wissen, was es für dieOhren und vor allemdie Psyche der Betrof-fenen bedeutet, einenBammschläger-Azubium sich zu haben.Trotzdem wurde derBrauch des Beierns undBammschlagens inBrenig über Genera-tionen und Jahrhun-derte hinweg fortge-führt.

Viele Ur-Breniger, aberauch eine erfreulichzunehmende Zahl vonNeubürgern Brenigserfreuen sich alljährlichan dem Glockenspiel inder Osterzeit.

(Hans Classen)

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Abnahme der Glocken1942

Bild aus dem 15. Jahr-hundert

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Nachdenklich und zu-gleich entschieden wirktdie Figur des heiligenEvergislus, die derKünstler und BildhauerJohannes Hillebrandentworfen hat.

Evergislus wird zu einerZeit Bischof von Kölnals Westeuropa im Aus-gang der Völkerwan-derung unruhige Zei-ten erlebt.

Das römische Impe-rium ist zerfallen. Daserstarkende Christen-tum begegnet demGermanentum. Dasentstehende Franken-reich wird christiani-siert. Die Zentrenchristlicher Missionwaren die ehemaligen

römischen Garnisons-städte. Oft waren siedie späteren Bischofs-sitze.

In dieser Situationbedeutete Bischof zusein, zu aller erst Zeugezu sein gegenüber An-dersgläubigen. Bischofzu sein, bedeutete sichauf den Weg zu machenzu den Menschen unddas Evangelium zu ver-künden. Es warengefahrvolle Wander-schaften und Reisendurch eine mitunterfeindselige Umgebung,die auch Bischof Ever-gislus unternehmenmusste. Sein später be-richtetes Martyrium istAusdruck dieser ange-feindeten Situation.

Der Entwurf desBildhauers JohannesHillebrand bildet dieseLebenssituation desheiligen Evergislus ab.Gekleidet in einem ein-fachen Gewand, mit ei-nem Wandercape überden Schultern, fehlt derDarstellung jeglicherPomp kirchlicher Wür-denträger des Mittel-alters. Entsprechend istder Bischofsstab in derlinken Hand schlichtund einfach gehalten.Er gibt dem barfüßigdargestellten kirch-lichen Hirten im Ge-hen Halt und Stütze:Zeichen des Wandererszwischen den Kulturen.

Den Kopf nach untengesenkt, zeigt der Ge-

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EvergislusBekenner und Verkünder - gestern wie heute -Einige Gedanken zum Entwurf von Johannes Hillebrand

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sichtsausdruck eine tie-fe Nachdenklichkeit.Vergangene Begegnun-gen vor Augen, geht erseinen Weg zu neuenOrten. Keine kirchlicheEminenz begegnet hier,sondern ein vom Er-lebten gekennzeichne-ter Mann. Der Cape-saum ist leicht nachaußen gestellt, wie vomWind aufgeweht. Es istein beschwerlicherWeg, den Naturkräftenund den Menschenausgesetzt.

Mit der rechten Handhält Evergislus Capeund zugleich denPalmzweig auf demHerzen. Mit demAttribut des Palm-zweiges wird der inner-ste Beweggrund diesesMenschen deutlich. AlsSiegeszeichen Christiund als Zeichen derMärtyrer verdeutlichtder Palmzweig auf demHerzen, wem dieserMann anhängt: JesusChristus. In der Sym-biose von Mitra undStab zeigt sich der

kirchliche Hirte, derBischof.

Keine äußerliche His-torisierung kennzeich-net die Figur. ImEntwurf begegnet unsein Wanderer undHirte, ein Bekennerund Verkünder. Mitdieser künstlerischenIntention wird derHeilige in der figür-lichen Gestaltung vonJohannes Hillebrandkünftig den Besuchernder Kirche begegnen.

Aufgestellt am West-portal der Kirche wirddie Figur Ausdruck un-seres Gemeindelebensunter dem Patronat desheiligen Evergislus. Mitihm auf dem Weg zuden Menschen sein,sich begegnen, dasWort Jesu in den Alltaghineinbuchstabieren

und überzeugend le-ben. Eine lebendigeGemeinde, der mitun-ter auch der Wind desZeitgeistes ins Gesichtschlägt, die aber den-noch Christus imHerzen trägt und - wieEvergislus - ihre Zeitbedenkt.

Der heilige Evergisluslegte als Bischof vonKöln mit das christli-che Fundament, aufdem wir heute stehen.Es ist an uns, imAnblick seiner Personvoranzuschreiten, denGlauben zu bekennenund zu verkünden, zumHeil aller Menschen.

In diesem Sinne wirdam Patronatstag, am24. Oktober, derNachfolger auf demStuhl des Erzbischofsvon Köln, JoachimKardinal Meisner, dieFigur einsegnen.

Pastoralreferent

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Sonntag, 14. März 2004 Pfarrwallfahrt nach St. Peter, Köln

Freitag, 02. April 2004 MIKAERBO - HolzbläsertrioSopranistin Claudia RohrbachPfarrkirche St. Evergislus, Brenig Beginn 19.30 Uhr, Eintritt frei(willig)

Sonntag, 16. Mai 2004 Beiern im RheinlandFestmesse um 10.00 Uhr, Zelebrant:Domdechant Prälat Johannes Bastgen.

Donnerstag, 10. Juni 2004 Nä, wat war dat fröher schön ... inBrenig Vortrag von Dr. Horst Bursch 20.00 - 21.30 Uhr, Eintritt frei Pfarrheim, Brenig, Haasbachstr.2

Sonntag, 18. Juli 2004 Zeichen setzen - Hilfe fürKindersoldatenOpenAirFestival, Wiese am Pfarrheim Infos: www.zeichensetzen.com

Samstag, 18. September 2004 „Swinging Evergislus“,Tanzabend im Pfarrsaal

Sonntag, 19. September 2004 Pfarrfest - St. Evergislus: 1050 Jahre Pfarrpatron von Brenig.

Sonntag, 24. Oktober 2004 Patronatsfest10.00 Uhr Festhochamt, Zelebrant:Joachim Kardinal Meisner, Erzbischof vonKöln, Einsegnung der Evergislusfigur,Empfang im Pfarrsaal

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Festjahr 1050 Jahre Evergislus -Pfarrpatron von Brenig