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Dr. Jürgen Neubarth :: e3 consult :: Graz, 17. Februar 2012 12. Symposium Energieinnovation Energieeinsparung dezentraler Blockheizkraftwerke im Vergleich zu GuD-Kraftwerken unter Berücksichtigung überregionaler Versorgungsaufgaben

12. Symposium Energieinnovation...12. Symposium Energieinnovation Graz :: 17.Februar 2012 4 2008 2009 Wirkungsgrad % 56 56 CO 2-Emissionsfaktor tCO2 /MWhHu 0,2 0,2 CO 2-Zertifikatspreis

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  • Dr. Jürgen Neubarth :: e3 consult :: Graz, 17. Februar 2012

    12. Symposium Energieinnovation Energieeinsparung dezentraler Blockheizkraftwerke im Vergleich zu GuD-Kraftwerken unter Berücksichtigung überregionaler Versorgungsaufgaben

  • Dezentrale KWK: Äpfel mit Birnen oder doch Äpfel mit Äpfeln vergleichen?

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    Vergleich des Primärenergieeinsatzes bei der zentralen und dezentralen Erzeugung von Strom und Wärme

    Abbildung: ASUE

  • Bewertung dezentraler Erzeugung im Zielsystem der österreichischen Energiepolitik erforderlich

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    Fallbeispiel: Effizienzvergleich BHKW und GuD bei „Übernahme“ Versor-gungsaufgabe Erdgas-GuD durch dezentrale Mikro-/Kleinst-BHKW-Anlagen

    Abbildung: Energiestrategie Österreich

  • Methodik und energiewirtschaftliche Randbedingungen

    1. Modellierung Einsatz Erdgas-GuD-Kraftwerk am EXAA-Spotmarkt

    2. Ermittlung Einsatzcharakteristik wärmegeführter BHKWs für zwei exemplarische Wärmeversorgungsaufgaben

    3. Überlagerung Einsatzcharakteristik des wärmegeführten Betriebs mit GuD-Einsatzprofil zu strommarkt-/wärmegeführter BHKW-Betriebsweise

    4. Gegenüberstellung Erdgaseinsatz dezentraler und zentraler Variante (Effizienzvergleich)

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  • Eingangsparameter zur Ermittlung Einsatz-charakteristik GuD-Kraftwerk am Strommarkt*

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    2008 2009

    Wirkungsgrad % 56 56

    CO2-Emissionsfaktor tCO2/MWhHu 0,2 0,2

    CO2-Zertifikatspreis €/tCO2 EEX CARBIX

    Gaspreis €/MWhHo EEX Spotpreis

    Netznutzung Gas €/MWhHo 0,429 0,425

    Netzverlustentgelt Strom (Netzebene 3) €/MWhel 0 0,7

    Systemdienstleistungsentgelt Strom €/MWhel 1,1 1,55

    Sonstige variable Betriebskosten €/MWhel 4,0 4,0

    An- und Abfahrkosten €/MWel*Start 27 27

    * für einen fiktiven Standort in Oberösterreich; geplante und nicht geplante Nichtverfügbarkeiten werden für Analyse nicht berücksichtigt

  • Exemplarische Einsatzplanung GuD-Kraftwerk für 1. - 7. Jänner 2008

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    EXAA Spotpreis Einsatzkosten GuD

    Di Mi Do Fr Sa So Mo

    14 Einsatz-stunden

    Anfahrtskosten > Erlöse

    14 Einsatz-stunden

    13 Einsatz-stunden

    5 Einsatz-stunden

    4 Einsatz-stunden

    14 Einsatz-stunden

  • Modellierte tägliche Einsatzstunden GuD-Kraftwerk für 2008 und 2009

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    252008 (4.300 h)[h/d]

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    252009 (4.800 h)[h/d]

  • Referenzsystem Ein- und Mehrfamilienhaus mit BHKW-Kenndaten

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    Weitere Randbedingungen: � Wärmespeicher so dimensioniert, dass Einsatzflexibilität über Kalendertag besteht� Kombination GuD mit Gasbrennwertkessel (90 % Jahresnutzungsgrad)� Berücksichtigung vermiedener Netzverluste bei dezentraler Variante (5 %)

  • Tägliche Einsatzstunden wärmegeführter BHKW für Versorgungsaufgaben EFH und MFH (2009)

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    25EFH 2009 (2.400 h)

    ηges = 92 %[h/d]

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    25MFH 2009 (5.000 h)

    ηges* = 89 %[h/d]

    *BHKW plus Spitzenlastkessel

  • Einsatzcharakteristik GuD weitgehend unabhängig von Heizwärmebedarf im Gebäudebereich

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    Korrelation EXXA-Spotpreise (Tagesmittelwert) und mittlere tägliche Gradtagzahlen ausgewählter Standorte in Österreich

    Daten: EXAA, ZAMG

    R² = 0,08290

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    Tägliche Gradtage

    2008

    R² = 0,2170

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    0 5 10 15 20 25EXA

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    €/M

    Wh]

    Tägliche Gradtage

    2009

  • Tägliche Einsatzstunden strommarkt-/wärmege-führter BHKW Versorgungsaufgaben EFH/MFH 2009

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    EFH 2009 (7.100 h)ηges = 54 %

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    MFH 2009 (7.000 h)ηges = 76 %*

    [h/d]

    *BHKW plus Spitzenlastkessel

    Überschusswärmekann im System

    nicht genutzt werden

    Überschusswärmekann im System

    nicht genutzt werden

    Überschusswärmekann im System

    nicht genutzt werden

    Überschusswärmekann im System

    nicht genutzt werden

  • Dezentrale BHKW können Versorgungsaufgaben von Großkraftwerken heute nicht effizient ersetzen

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    25 EFH 2009

    GuD am Netz – „Stromdefizit“ bzw. Überschusswärme

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    25MFH 2009

    GuD nicht am Netz – „Überschussstrom“ aus BHKW

  • Fazit

    � Grundsätzlich Effizienzvorteile für dezentrale wärmegeführte KWK

    � Verdrängung konventioneller Erzeugungsleistung durch wärmegeführte BHKW im Gebäudebereich aber vergleichsweise gering bzw. nur bei deutlichem Effizienzverlust möglich

    � Kombination mit (großen) Wärmespeichern und Spitzenlastkessel zur Erhöhung der Einsatzflexibilität von dezentralen BHKWs sinnvoll

    � Zentrale Einsatzoptimierung und -steuerung dezentraler BHKWs(virtuelles Kraftwerk) zur Systemintegration erforderlich

    � Wechselwirkung mit Stromerzeugung aus fluktuierenden erneuerbaren Energien berücksichtigten

    � Ausbau dezentraler, fossiler KWK hat potenziell negative Effekte auf nationale 2020 CO2-Ziele, da im Gegensatz zu Großkraftwerken nicht im ETS-System

    12. Symposium Energieinnovation Graz :: 17. Februar 2012 12

  • Dr. Jürgen Neubarth :: e3 consult :: Graz, 17. Februar 2012

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

    www.e3-consult.at