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13. November 2015 Berücksichtigung von Lernergebnissen im Anerkennungsgesetz TT Net DE - Herbsttagung Carolin Böse

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13. November 2015

Berücksichtigung von Lernergebnissen im Anerkennungsgesetz

TT Net DE - HerbsttagungCarolin Böse

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13. November 2015

Anerkennungsgesetz Bund

2

Ziele

Arbeitsmarkt-integration

Signal an ausländische Fachkräfte

Wertschätzung von

ausländischen Qualifikationen

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13. November 2015

Struktur des Anerkennungsgesetzes

3

Anerkennungsgesetz: seit 1. April 2012 in Kraft Zielgruppe: Personen mit ausländischen

Berufsqualifikationen

Artikel 1:Berufsqualifikations-feststellungsgesetz (BQFG)

Artikel 2 - 61:Anpassung in:• Handwerksordnung• Bundesärzteordnung• Krankenpflegegesetz• Altenpflegegesetz• ...

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13. November 2015 4

Anerkennung ist ein MUSS

Zugang zu reglementierten Berufen (z.B. Arzt, Krankenpfleger)

Selbstständigkeit im zulassungspflichtigen Handwerk

in bestimmten Mangelberufen Kriterium für die Zuwanderung aus Drittstaaten

Anerkennung ist einKANN

Ausübung nicht-reglementierter Berufe (z.B. Ausbildungsberufe)

Verbesserung der Bewerbungs- und Arbeitsplatzchancen

Feste Stelle/höheres Gehalt Wertschätzunggleiche

Rechtsfolgen wie deutscher

Abschluss

Warum Anerkennung?

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Anerkennungsgesetzin Deutschland

Was ist neu?

Rechtsanspruch auf Verfahren

Einheitliche Kriterien und Verfahren

Unabhängigkeit von Staatsangehörigkeit

Anträge von In- und Ausland möglich

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13. November 2015

Anerkennungsverfahren

6

Bescheid / Berufszulassung Anpassungs

-lehrgangEignungs-

prüfungAnpassungs-qualifizierung

Bewerbung auf dem

Arbeitsmarkt

reglementierte Berufe:Berufszulassung unter Auflage

von Ausgleichsmaßnahmen

nicht reglementierte Berufe:Bescheid über teilweise

Gleichwertigkeit

Kenntnis-prüfung

Gleichwertigkeitsprüfung

Festlegung Referenzberuf

wesentlicher UnterschiedeGleichwertigkeit

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13. November 2015 7

2012 2013 20140

2,000

4,000

6,000

8,000

10,000

12,000

14,000

16,000

18,000

8,775

12,05713,485

2,214

3,420

4,146nicht reglementierte Berufe

reglementierte Berufe

Entwicklung der Antragszahlen 2012 bis 2014 bei reglementierten und nicht reglementierten Berufe (absolut)

Quelle: Auswertungen des Statistischen Bundesamtes; Darstellung des Bundesinstituts für Berufsbildung

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13. November 2015 8

Quelle: Auswertungen des Statistischen Bundesamtes; Darstellung des Bundesinstituts für Berufsbildung

Zahnarzt/Zahnärztin (Erteilung der Approbation)

Bürokaufmann/-kauffrau

Physiotherapeut/in

Gesundheits- und Krankenpfleger/in

Arzt/Ärztin (Erteilung der Approbation)

0 2,000 4,000 6,000

354

360

639

4,986

5,763

Anzahl der Neuanträge 2014 bei den fünf häufigsten Referenzberufen

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13. November 2015 9

Quelle: Auswertungen des Statistischen Bundesamtes; Darstellung des Bundesinstituts für Berufsbildung

Russische Föderation

Spanien

Bosnien und Herzegowina

Rumänien

Polen

0 2,000 4,000 6,000

780

921

1,020

1,614

1,662

Anzahl der Neuanträge 2014 bei den fünf häufigsten Ausbildungsstaaten

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13. November 2015 10Quelle: Auswertungen des Statistischen Bundesamtes; Darstellung des Bundesinstituts für Berufsbildung

alle Berufe reglementierte Berufe nicht reglementierte Berufe

0%

20%

40%

60%

80%

100%

77.8%82.0%

64.1%

11.4%

14.9%7.1%

30.7%

3.6% 3.1% 5.2%

keine Gleichwertigkeit (inkl. Unaufklärbarkeit des Sachverhaltes bei nicht reglementierten Berufen)

teilweise Gleichwertigkeit (nur nicht regle-mentierte Berufe)

Auflage eine Ausgleichsmaßnahme (nur re-glementierte Berufe)

volle Gleichwertigkeit (inkl. beschr. Berufszu-gang nach HwO bei reglementierten Berufen)

Ergebnisse der Bescheide im Jahr 2014

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13. November 2015Quelle: Statistisches Bundesamt, Darstellung des BIBB.

Berücksichtigung der Berufserfahrung bei abgeschlossenen Verfahren 2014

19.4%

80.6%

Berufserfahrung wurde nicht berücksichtigtBerufserfahrung wurde berücksichtigt

reglementierte Berufe(N = 7.674)

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  Art der Lernergebnisse Methode

Formale Prüfung Ergebnisse formalen Lernens (im Ausland erworbener Abschluss)

Dokumentenprüfung

Prüfung individueller Nachweise

Ergebnisse informellen und non-formalen Lernens(Berufserfahrung und Weiterbildung)

Dokumentenprüfung

„sonstige Verfahren“/Qualifikations-analyse

Berücksichtigung der Ergebnisse aller Lernformen (Handlungsfähigkeit)

Kompetenzfeststellungsverfahren

Berücksichtigung unterschiedlicher Lernergebnisse in Bezug auf den deutschen Referenzberuf

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13. November 2015

§ 14 Sonstige Verfahren zur Feststellung der Gleichwertigkeit bei fehlenden Nachweisen(1) Kann die Antragstellerin oder der Antragsteller die für die Feststellung oder Bewertung der Gleichwertigkeit erforderlichen Nachweise nach § 5 Absatz 1, 4 und 5 oder § 12 Absatz 1, 4 und 5 aus nicht selbst zu vertretenden Gründen nicht oder nur teilweise vorlegen oder ist die Vorlage der entsprechenden Unterlagen mit einem unangemessenen zeitlichen und sachlichen Aufwand verbunden, stellt die zuständige Stelle die für einen Vergleich mit der entsprechenden inländischen Berufsbildung maßgeblichen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten der Antragstellerin oder des Antragstellers durch sonstige geeignete Verfahren fest. Die Antragstellerin oder der Antragsteller hat die Gründe glaubhaft zu machen, die einer Vorlage der entsprechenden Unterlagen entgegenstehen. Die zuständige Stelle ist befugt, eine Versicherung an Eides statt zu verlangen und abzunehmen.(2) Sonstige geeignete Verfahren zur Ermittlung der beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten im Sinne des Absatzes 1 sind insbesondere Arbeitsproben, Fachgespräche, praktische und theoretische Prüfungen sowie Gutachten von Sachverständigen.(3) Die Feststellung oder Bewertung der Gleichwertigkeit nach den § 4 oder 9 erfolgt auf der Grundlage der Ergebnisse der in Absätzen 1 und 2 vorgesehenen sonstigen Verfahren.

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13. November 2015

Qualifikationsanalysen (§14 BQFG und §50 b Abs. 4 HwO)

Wenn zur Durchführung eines normalen Anerkennungsverfahrens Unterlagen fehlen oder unvollständig sind …

… können berufliche Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse der Antragstellenden durch „sonstige geeignete Verfahren“ ermittelt werden.

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13. November 2015

Vorgänger-Projekt „Prototyping I“ • August 2011 bis Januar 2014 • Koordiniert vom Westdeutschen

Handwerkskammertag (WHKT)• Wissenschaftlich begleitet vom Forschungsinstitut

für Berufsbildung im Handwerk an der Uni Köln (FBH)

• Entwicklung von Verfahrensstandards, Materialien und Hilfestellungen (u.a. Handreichungen und Empfehlungen für Experten und zust. Stellen)

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13. November 2015

Instrumente

• Arbeitsproben• Fachgespräche• Rollenspiele, Gesprächssimulation• Präsentation von Arbeitsergebnissen• Probearbeiten in einem Betrieb

Fotos: Fotolia

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13. November 2015

Jahr Anzahl der Verfahren, deren Entscheidung

durch sonstige geeignete Verfahren getroffen wurde

Entscheidung vor Rechtsbehelf

    volle

Gleichwertig-

keit

teilweise

Gleichwertig-

keit

negativ Unaufklärbarkeit

des

Sachverhaltes

2012 48 27 18 3 0

2013 60 27 24 9 0

2014 81 48 27 6 3

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„Prototyping Transfer “

Ziel:• Mehr qualitätsgesicherte Qualifikationsanalysen in

Deutschland

Umsetzung (wesentliche Bereiche):• Durchführung von Qualifikationsanalysen• Unterstützung von anderen zuständigen Stellen• Öffentlichkeitsarbeit

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13. November 2015

BMBF (Fördergeber und Gesamtsteuerung)

BIBB (Koordination)

HWK HamburgHWK MannheimIHK FOSA

ProjektpartnerIHK KölnIHK MünchenWHKT

Beirat

Akteure im Projekt

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13. November 2015

Sonderfond• durch den WHKT verwaltet• finanzielle Unterstützung für Antragstellen, die keine Förderung durch die Arbeitsagentur, das Jobcenter oder andere Institutionen für die Durchführung der Qualifikationsanalysen erhalten•2015 insgesamt neunmal genutzt• Nutzung für alle Kammern in Deutschland oder zuständige Beratungsstellen, die Qualifikationsanalysen durchführen

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13. November 2015 21

Information/Beratung zur Qualifikationsanalyse

Entscheidung, ob Qualifikationsanalyse und für welche wesentlichen Berufstätigkeiten

Fehlende Grundlagen für Beurteilung bei Antrag

Experte entwickelt AufgabenstellungZuständige Stelle klärt Infrastruktur und lädt

einDurchführung der Qualifikationsanalyse

Dokumentation der ErgebnisseFortsetzung Antragsbearbeitung

Ablauf (Muster)

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Praxisbeispiel Qualifikationsanalyse• HWK Mannheim, Januar 2015• Zahntechniker aus Syrien / Ausbildung in Jordanien• Instrument: Probearbeit im Betrieb• Dauer: Fünf Arbeitstage• Experte: Zahntechnikermeister• Finanzierung: Sonderfonds des Projekts

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13. November 2015 23

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Auftenhaltsstatus

Flüchtling (Flüchtlinge §§ 22-26 AufenthG)anderer Aufenthaltsstatus/ kein Flüchtlingkeine Angabe

N= 25

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0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

20

4

3

18Welche Dokumente konnten nicht erbracht werden?

N =25

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Fachgespräch Rollenspiel/ Gesprächssimulation

Präsentation Arbeitsprobe Probearbeit im Betrieb0

2

4

6

8

10

12

14

16

18

2020

21

15

2

Instrument QA

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Wör

terb

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ne

Gra

fiken

Übe

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zer

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tiges

kein

e

0

5

10

15

20

25

Verwendete Hilfsmittel QA

N = 25

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12

12

1

Ergebnis Qualifikationsanalyse

teilweise Gleichwertigkeitvolle Gleichwertigkeitkeine Gleichwertigkeit

N = 25

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Lesestoff

Leitfaden für die Einstiegs-beratung für zuständige Stellen

Zusammenfassung der Ergebnisse aus dem Projekt "Prototyping I"

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Zweiter „Bericht zum Anerkennungsgesetz“

Beschluss Bundeskabinett 10. Juni 2015

Bilanz und Ausblick

Grundlage: Statistik und Monitoring (BIBB)

Bericht zum Anerkennungsgesetz

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