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15 KALTENKIRCHEN (ACH) Es ist eines der teuersten und zu- gleich effektivsten mobilen Rettungsgeräte im gesamten Kreis Segeberg. Die Rede ist vom Teleskopmast-Fahrzeug der Kaltenkirchener Feuer- wehr. Das im Mai 2009 in Dienst gestellte TMF B32, so die Ty- penbezeichnung, besitzt eine hydraulisch ausfahrbare Dreh- leiter mit Knickarm, an dessen Ende zwei in einem Korb gesi- cherte Kameraden Löschma- növer in bis zu 32 Meter Höhe durchführen können. „Der schwenkbare Knickarm im oberen Bereich ermöglicht es bei der Brandbekämpfung in großen Höhen weitflächig und tief an die Flammen heranzu- kommen“, erklärt Daniel Fen- troß, Pressesprecher der Frei- willigen Feuerwehr. 600000 Euro hat die Stadt sei- nerzeit in den Kauf des TMF in- vestiert. Geld, das gut angelegt wurde. Das zeigte sich bei- spielsweise bei einem Brand in einem vierstöckigen Mehrfami- lienhaus in Wahlstedt im Jahr 2010. Dank des schnellen Ein- greifens der örtlichen Wehr und der Besatzung des Kalten- kirchener TMF konnte das Übergreifen der Flammen durch Funkenflug auf andere Gebäude ver- hindert werden. Fentroß: „Bei der Brandbe- kämpfung in großen Höhen werden wir auch über die Grenzen Kalten- kirchens hinaus angefordert.“ Die Löschan- griffe in bis zu 32 Meter Höhe erfolgen durch die Zwei-Mann- Besatzung im Korb. Ausge- rüstet mit soge- nannten Korb- spritzdüsen und einem Druck von bis zu fünf Bar können die Kameraden großflächige Wasserteppi- che über bren- nende Dächer mehrgeschossi- ger Gebäude le- gen. Doch nicht nur in Technik, auch in die Sicherheit der Kamera- den investiert die Stadt viel Geld. Jüngstes Beispiel ist die Ausstattung der kompletten aktiven Wehr mit neuer roter Einsatzschutzkleidung. Bis April sollen alle derzeit 105 aktiven Kameraden mit den neuen Jacken und Hosen in der Signalfarbe ausgestattet wer- den. Über 60 000 Euro hat die Stadt hierfür zur Verfügung gestellt. „Die helle und leuchtende Sig- nalfarbe bietet den Kameraden mehr Sicherheit, insbesondere bei Einsätzen in der Nacht so- wie im fließenden Verkehr wie beispielsweise auf Autobah- nen“, sagt Fentroß. Zudem gä- be es im Vergleich zu der der- zeit dunklen Einsatzschutzbe- kleidung auch sinnvolle Ver- besserungen in Punkto Sicherheit. In den neuen Schutzjacken befindet sich ein integriertes, von außen nicht sichtbares Selbstrettungssys- tem. „Das ist eine Art Absturz- sicherung, den sperrigen und schweren Feuerwehrhaltegurt ersetzt und bei Einsätzen in größeren Höhen als Sicherung getragen werden muss“, so Fentroß. Das Teleskopmast-Fahrzeug wird kreisweit eingesetzt Daniel Fentroß (von links) Tobias Eilert und Tobias Runge, hier in der neuen roten Einsatzschutzklei- dung der Kaltenkirchener Feuerwehr, sind stolz auf das 600 000 Euro teure Teleskopmastfahr- zeug der Wehr. FOTO: ACH KALTENKIRCHEN/BERN- BURG AN DER SAALE. (ACH) Dass die Spezialeinheit der Ver- kehrsunfallretter der Freiwilli- gen Feuerwehr Kaltenkirchen echte Koryphäen auf diesem Gebiet sind, ist bundes- und weltweit schon lange kein Ge- heimnis mehr. In ihrem Fachge- biet, der Rettung von Opfern nach Verkehrsunfällen, heimste die Truppe bislang bei Ver- gleichswettkämpfen mit ande- ren Kameraden drei Deutsche Meisterschaften, sechs Deut- sche Vizemeisterschaften so- wie mehrere vordere Plätze bei Weltmeisterschaften ein. Die- sen Triumphen folgten jüngst weitere. Bei den Deutschen Meisterschaften der Verkehrs- unfallretter in Bernburg an der Saale (Sachsen-Anhalt) beleg- te das Team mit Bastian Schrei- ner, Torben Lange, Thorsten Hensel, Ralf Storjohann, Birger Boeckel, Jennifer Markowski sowie Teambegleiter Jochen Schümann den vierten Platz in der Mannschaftswertung von 14 angetretenen Mannschaften Thorsten Hensel wurde in der Einzelwertung sogar Deut- scher Meister. „Ein toller Erfolg, wir freuen uns natürlich riesig, zumal zwischen dem Erstplat- zierten Team und uns nur ganz wenige Punkte lagen. Die natio- nale Spitze der Verkehrsunfall- retter ist sehr, sehr eng“, so Teammitglied Lange. Abgearbeitet mussten zwei Unfallszenarien innerhalb eines Zeitraums von zehn sowie 20 Minuten. Beim ersten Ret- tungsakt ging es darum, ein schwer verletztes Opfer pa- tientengerecht aus der Fahrer- kabine zu befreien. Dank intensiven Trainings und immer wieder eingeübten Handgriffen klappte das tadel- los. Kurz vor Ablauf der Zehn- Minuten-Frist hatten die Kal- tenkirchener Kameraden die- sen Job erledigt. Beim zweiten Unfallszenario ging es um die Rettung eines im Fahrzeug ein- geklemmten Opfers. Hier ka- men unter anderem die hydrau- lisch angetriebene Schere und Spreizer zum Einsatz. Auch die- ses Unterfangen gelang inner- halb der vorgegebenen Maxi- malfrist von 20 Minuten. In der Einzelwertung machte nach Auffassung der Juroren Thors- ten Hensel seinen Job als soge- nannter innerer Retter am bes- ten. „Er war in beiden Übungen während des Rettungsaktes für die medizinische Erstversor- gung der Opfer verantwort- lich“, so Lange. Verkehrsunfallretter bei deutschen Meisterschaften erfolgreich Die beiden Kaltenkirchener Feuerwehrkameraden Torben Lange (rechts) und Bastian Schreiner, auch Mit- glieder des Teams der erfolgreichen Verkehrsunfallretter, zeigen zwei wichtige Arbeitsgeräte, die bei der Rettung in Fahrzeugen eingeklemmter Personen eingesetzt werden können: Schere und Spreizer. FOTO: ACH

15 Das Teleskopmast-Fahrzeug wird kreisweit …...brand. Dazu kommen noch technische Hilfeleistungen, Alarmübungen, Brandwache und Personensuche. Die 37 ak-tiven Feuerwehrkameraden

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KALTENKIRCHEN (ACH) Es isteines der teuersten und zu-gleich effektivsten mobilenRettungsgeräte im gesamtenKreis Segeberg. Die Rede istvom Teleskopmast-Fahrzeugder Kaltenkirchener Feuer-wehr. Das im Mai 2009 in Dienstgestellte TMF B32, so die Ty-penbezeichnung, besitzt einehydraulisch ausfahrbare Dreh-leiter mit Knickarm, an dessenEnde zwei in einem Korb gesi-cherte Kameraden Löschma-növer in bis zu 32 Meter Höhedurchführen können. „Derschwenkbare Knickarm imoberen Bereich ermöglicht esbei der Brandbekämpfung ingroßen Höhen weitflächig undtief an die Flammen heranzu-kommen“, erklärt Daniel Fen-troß, Pressesprecher der Frei-willigen Feuerwehr. 600000 Euro hat die Stadt sei-nerzeit in den Kauf des TMF in-vestiert. Geld, das gut angelegtwurde. Das zeigte sich bei-spielsweise bei einem Brand ineinem vierstöckigen Mehrfami-lienhaus in Wahlstedt im Jahr2010. Dank des schnellen Ein-greifens der örtlichen Wehrund der Besatzung des Kalten-

kirchener TMF konnte dasÜbergreifen der Flammendurch Funkenflug auf andere

Gebäude ver-hindert werden.Fentroß: „Beider Brandbe-kämpfung ingroßen Höhenwerden wirauch über dieGrenzen Kalten-kirchens hinausangefordert.“Die Löschan-griffe in bis zu32 Meter Höheerfolgen durchdie Zwei-Mann-Besatzung imKorb. Ausge-rüstet mit soge-nannten Korb-spritzdüsen undeinem Druckvon bis zu fünfBar können dieKameradengroßflächigeWasserteppi-che über bren-nende Dächermehrgeschossi-ger Gebäude le-

gen.Doch nicht nur in Technik, auchin die Sicherheit der Kamera-

den investiert die Stadt vielGeld. Jüngstes Beispiel ist dieAusstattung der komplettenaktiven Wehr mit neuer roterEinsatzschutzkleidung. Bis April sollen alle derzeit 105aktiven Kameraden mit denneuen Jacken und Hosen in derSignalfarbe ausgestattet wer-den. Über 60 000 Euro hat dieStadt hierfür zur Verfügunggestellt. „Die helle und leuchtende Sig-nalfarbe bietet den Kameradenmehr Sicherheit, insbesonderebei Einsätzen in der Nacht so-wie im fließenden Verkehr wiebeispielsweise auf Autobah-nen“, sagt Fentroß. Zudem gä-be es im Vergleich zu der der-zeit dunklen Einsatzschutzbe-kleidung auch sinnvolle Ver-besserungen in PunktoSicherheit. In den neuenSchutzjacken befindet sich einintegriertes, von außen nichtsichtbares Selbstrettungssys-tem. „Das ist eine Art Absturz-sicherung, den sperrigen undschweren Feuerwehrhaltegurtersetzt und bei Einsätzen ingrößeren Höhen als Sicherunggetragen werden muss“, soFentroß.

Das Teleskopmast-Fahrzeug wirdkreisweit eingesetzt

Daniel Fentroß (von links) Tobias Eilert und TobiasRunge, hier in der neuen roten Einsatzschutzklei-dung der Kaltenkirchener Feuerwehr, sind stolzauf das 600 000 Euro teure Teleskopmastfahr-zeug der Wehr. FOTO: ACH

KALTENKIRCHEN/BERN-BURG AN DER SAALE. (ACH)

Dass die Spezialeinheit der Ver-kehrsunfallretter der Freiwilli-gen Feuerwehr Kaltenkirchenechte Koryphäen auf diesemGebiet sind, ist bundes- undweltweit schon lange kein Ge-heimnis mehr. In ihrem Fachge-biet, der Rettung von Opfernnach Verkehrsunfällen, heimste

die Truppe bislang bei Ver-gleichswettkämpfen mit ande-ren Kameraden drei DeutscheMeisterschaften, sechs Deut-sche Vizemeisterschaften so-wie mehrere vordere Plätze beiWeltmeisterschaften ein. Die-sen Triumphen folgten jüngstweitere. Bei den DeutschenMeisterschaften der Verkehrs-unfallretter in Bernburg an der

Saale (Sachsen-Anhalt) beleg-te das Team mit Bastian Schrei-ner, Torben Lange, ThorstenHensel, Ralf Storjohann, BirgerBoeckel, Jennifer Markowskisowie Teambegleiter JochenSchümann den vierten Platz inder Mannschaftswertung von14 angetretenen MannschaftenThorsten Hensel wurde in derEinzelwertung sogar Deut-

scher Meister. „Ein toller Erfolg,wir freuen uns natürlich riesig,zumal zwischen dem Erstplat-zierten Team und uns nur ganzwenige Punkte lagen. Die natio-nale Spitze der Verkehrsunfall-retter ist sehr, sehr eng“, soTeammitglied Lange.Abgearbeitet mussten zweiUnfallszenarien innerhalb einesZeitraums von zehn sowie 20Minuten. Beim ersten Ret-tungsakt ging es darum, einschwer verletztes Opfer pa-tientengerecht aus der Fahrer-kabine zu befreien.Dank intensiven Trainings undimmer wieder eingeübtenHandgriffen klappte das tadel-los. Kurz vor Ablauf der Zehn-Minuten-Frist hatten die Kal-tenkirchener Kameraden die-sen Job erledigt. Beim zweitenUnfallszenario ging es um dieRettung eines im Fahrzeug ein-geklemmten Opfers. Hier ka-men unter anderem die hydrau-lisch angetriebene Schere undSpreizer zum Einsatz. Auch die-ses Unterfangen gelang inner-halb der vorgegebenen Maxi-malfrist von 20 Minuten. In derEinzelwertung machte nachAuffassung der Juroren Thors-ten Hensel seinen Job als soge-nannter innerer Retter am bes-ten. „Er war in beiden Übungenwährend des Rettungsaktes fürdie medizinische Erstversor-gung der Opfer verantwort-lich“, so Lange.

Verkehrsunfallretter bei deutschenMeisterschaften erfolgreich

Die beiden Kaltenkirchener Feuerwehrkameraden Torben Lange (rechts) und Bastian Schreiner, auch Mit-glieder des Teams der erfolgreichen Verkehrsunfallretter, zeigen zwei wichtige Arbeitsgeräte, die bei derRettung in Fahrzeugen eingeklemmter Personen eingesetzt werden können: Schere und Spreizer. FOTO: ACH

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AMT KALTENKIRCHEN-LAND (ACH) Es war das größteSpaß-Event in der Geschichtedes Kreises Segeberg: Über200 000 Menschen strömten1988 auf das Gelände des Har-tenholmer Flugplatzes, um daslegendäre Rennen zwischendem Comiczeichner RötgerFeldmann aus Sören (KreisRendsburg-Eckernförde) und-seinem Kumpel, dem KielerGastwirt Holger Henze live mitzu verfolgen. Am Ende gewann Henze in sei-nem Porsche 911 gegen den vonFeldmann selbst entwickelten„Red-Porsche-Killer“. Hierbeihandelte es sich um ein mit vierhintereinanderliegenden je-weils 40 PS-starken Horex-Mo-toren ausgestattetes Super-Motorrad. 30 Jahre nach die-sem Publikums- und Medien-spektakel startet ab 30. Augustkommenden Jahres eine Neu-auflage dieses Ereignisses angleicher Stelle. Eine wichtigeRolle werden hierbei die sechs

im Amt Kaltenkirchen-Landvereinigten Freiwilligen Feuer-wehren aus Alveslohe, Nützen,Schmalfeld, Hasenmoor, Har-tenholm und Lentföhrden spie-len. Gemeinsam mit Polizei,THW und anderen Rettungsor-ganisationen werden sie für dieSicherheit der Besucher undTeilnehmer sorgen. Eine gewal-tige Herausforderung für alleBeteiligten, wie ThomasAmend, Amtswehrführer desAmtes Kaltenkirchen-Land undGemeindewehrführer von Al-veslohe bestätigt. „Es werdenmindestens 35 000 Besuchererwartet. Eine gewaltige logis-tische Herausforderung. Darumbeginnen wir bereits jetzt mitunseren Planungen, in die alleim Amt Kaltenkirchen-Landvereinigten Feuerwehren miteinbezogen werden“, soAmend. Bei der Umsetzung desEinsatzkonzepts wird er vonden derzeit 269 aktiven Feuer-wehrleuten, darunter 15 Frauen,aus seinem Zuständigkeitsbe-reich unterstützt.

Planungen für „Werner-Rennen“beginnen bereits jetzt

Thomas Amend, Amtswehrführer des Amtes Kaltenkirchen-Land,auch Gemeindewehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Alveslohe, undseine Kameraden bereiten sich bereits jetzt auf das „Werner-Rennen“auf dem Hartenholmer Flugplatz im kommenden Jahr vor. FOTO: ACH

SCHMALFELD (ACH) Dass Feu-erwehrleute weit mehr könnenmüssen, als Brände löschen, er-fuhren 20 Mädchen und Jungenaus Schmalfeld, Hasenmoorund Hartenholm im Rahmen ei-ner Ferienpass-Aktion bei denKameraden der FreiwilligenFeuerwehr Schmafeld. Einbli-cke in das alltägliche Gesche-hen erhielten die Kinder im Feu-erwehrgerätehaus. Dort zeig-ten die Kameraden Gregor Mi-kolai, Florian Timpf, HeikoKessler und Niklas Reimers, un-terstützt von einigen Kamera-den der Jugendfeuerwehr, ih-ren jungen Gästen unter ande-rem die zahlreichen Gerät-schaften, die beiAlarmierungen in den beidenEinsatzfahrzeugen mitgeführtwerden müssen: Schläuche,Strahlrohre, eine Tragkraftsprit-ze, ein mobiler Beleuchtungs-mast für das Ausleuchten vonUnglücksstellen und viele wei-tere Utensilien. „Die Feuerwehrhat viele Betätigungsfelder. Ne-ben der Brandbekämpfung ge-hören unter anderem auch dasAbstreuen von Ölspuren aufFahrbahnen, Menschenrettungnach Verkehrsunfällen, die Erst-versorgung von Opfern nach

Unglücksfällen, das Leerpum-pen von Kellern nach starkenRegenfällen, die Beseitigungvon umgestürzten Bäumen vonStraßen nach schweren Unwet-tern sowie die Rettung von Tie-ren zu unserem Aufgabenge-bieten“, erklärte der erfahreneFeuerwehrmann Heiko Kesslerden Kindern. Und natürlich wur-de auch das richtige Absetzeneines Notrufs geübt. Darüberhinaus wiesen die Kameradendarauf hin, wie wichtig es ist,Rauchmelder in den eigenenvier Wänden zu installieren. AmEnde des kurzweiligen Ausflugsin den Alltag von Feuerwehr-leuten waren alle Beteiligtenzufrieden. „Natürlich versuchenwir mit solchen Aktionen, Kin-

der für den Dienst in der Ju-gendfeuerwehr zu begeistern.Unsere jungen Kameraden sindseit ihrer Gründung 1999 einechtes Erfolgsmodell. Fast 90Prozent unserer aktiven Feuer-

wehrleute gingen aus der Ju-gendfeuererwehr hervor. Hierfinden Kinder eine sinnvolleFreizeitbeschäftigung, lernenden Umgang mit den Gerätenund erleben hier eine tolle Ka-meradschaft“, erklärte Presse-wart Niklas Reimers. Der Frei-willigen Feuerwehr Schmalfeldgehören zurzeit rund 50 aktiveBrandschützer sowie 19 Ju-gendfeuerwehrleute an.2 Mädchen und Jungen ab zehnJahren, die bei der Jugendfeuer-wehr Schmalfeld mitmachenwollen, können sich bei Jugend-wart Sascha Wegener (Telefon0175/2351775) melden oder beieinem der nächsten Dienste vor-beischauen.

Seit 18 Jahren ein Erfolgsmodell

20 Kinder nahmen an der Ferienpass-Aktion der Freiwilligen Feuerwehr Schmalfeld teil. Betreut wurdendie Mädchen und Jungen von den aktiven Kameraden: (hintere Reihe von links) Gregor Mikolai, FlorianTimpf, Heiko Kessler und Niklas Reimers. FOTO: ACH

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im Notfall ist die Feuerwehr zurStelle, sie ist nebenbei auchnoch ein tragender Pfeiler imDorfleben. Traditionell organisieren Wehr-führer Martin Schiffmann undseine Männer im Ort das Biike-brennen. Spaß, Spiel und Infor-mationen über die Jugendwehrgab es dieses Jahr beim Kinder-fest, das die Wehr ausrichtete.

2 Mädchen und Jungen ab zehnJahren sowie Erwachsene, dieLust haben, in der Jugendfeuer-wehr oder in der aktiven Wehrmitzumachen finden weitere In-formationen unter www.feuer-wehr-stuvenborn.de

STUVENBORN. (GUG) Die Jungsvon der Stuvenborner Wehrleisten so einiges: Evakuierungeiner Flüchtlingsunterkunft inSeth nach einem Waschma-schinenbrand. Ein erfolgreicherLöscheinsatz auf einer Koppel,verhinderte einen Flächen-brand. Dazu kommen nochtechnische Hilfeleistungen,Alarmübungen, Brandwacheund Personensuche. Die 37 ak-tiven Feuerwehrkameradensind mit Herzblut und viele vonihnen auch mit 100 prozentigerDienstbeteiligung dabei. BeimNachwuchs hat die Wehr keineSorgen, 18 Jungkameraden ste-hen hier bereit. Aber nicht nur

Retten, Biikefeuer, Kinderfest ohne die Wehr geht es nicht

Stuvenborns Wehrführer Martin Schiffmann (von links) ehrte FinnSchiffmann, der auch zum Oberlöschmeister befördert wurde, sowiedessen Kameraden Lasse Steenbock, Till Sievertsen und Tim Sievert-sen mit Jahresspangen für zehnjährige Mitgliedschaft in der Feuer-wehr. FOTO: ACH

OERSDORF (ACH) ChristianBlöcker ist Chef der neun imAmt Kisdorf vereinigten Frei-willigen Feuerwehren Kisdorf,Oersdorf, Winsen, Kattendorf,Wakendorf II, Struvenhütten,Stuvenborn, Sievershütten undHüttblek. Das entschieden die 43 anwe-senden Stimmberechtigten aufder Delegiertenversammlungim Oersdorfer Gemeindehaus.39 Kameraden stimmten für dieWahl des Oersdorfers, der bis-lang stellvertretender Amts-wehrführer war, vier dagegen.Damit ist Blöcker, bis vor einemJahr auch Oersdorfs Wehrfüh-rer, Nachfolger von MichaelHenning im Amt des Amts-wehrführers. Der Stuvenborner trat nach in-ternen Querelen mit einigender neun Gemeindewehrführermit Wirkung zum 31. Dezember

vorzeitig von seinem Postenzurück. „Ich möchte nicht, dasssich eine solch unschöne Situa-tion noch einmal wiederholtund bitte euch daher um Offen-heit, wenn es Unmut geben soll-te“, erklärte Blöcker. Einmütig fiel das Votum für Blö-ckers neuen ersten Stellvertre-ter, Struvenhüttens stellvertre-tenden Wehrführer MatthiasMöller, aus. Alle 43 Delegiertenwählten ihn auf seinen neuenPosten. Das neu geschaffeneAmt des zweiten stellvertreten-den Amtswehrführers beklei-det künftig Hauke Feege ausKisdorf, auch Jugendfeuer-wehrwart der Jugendwehr desAmtes Kisdorf. Die Freiwilligen Feuerwehrendes Amtes Kisdorf zählen zur-zeit über 330 aktive Kamera-den.

Kisdorfer Amtswehr hat ein Führungstrio

Der neue Amtswehrführer des Amtes Kisdorf, Christian Blöcker (vonlinks) und seine beiden ebenfalls neue gewählten Stellvertreter Mat-thias Möller und Hauke Feege, freuen sich auf die vor ihnen liegendenneuen Aufgaben. FOTO: ACH

AMT KISDORF (ACH) Von außenwirkt er eher unscheinbar, dochim Innern des 2011 in Dienst ge-stellten Mercedes-Sprinters,des Einsatzleitfahrzeuges derAmtswehr Kisdorf, kurz ELW,befindet sich Leben rettendeTechnik auf neuestem Stand.Gebaut als mobile Befehlssam-melstelle für die neun im AmtKisdorf vereinigten FreiwilligenFeuerwehren aus Kisdorf, Win-sen, Stuvenborn, Hüttblek. Sie-vershütten, Struvenhütten,Kattendorf, Oersdorf und Wa-kendorf II ist das ELW unver-zichtbar bei Großeinsätzen. So wie beispielsweise bei einerSuche nach einem seinerzeit 86Jahre alten Senior im Jahr 2014in Winsen. Der orientierungslo-se Mann hatte sich nach einemSpaziergang in der Dunkelheitverirrt und konnte, nicht zu-letzt, dank im ELW gesammel-ter Funksprüche, unter demFunkrufnamen 65-11-01 vonüber 450 Einsatzkräften ver-

schiedener Rettungsorganisa-tionen zwar stark unterkühlt,aber wohlbehalten aufgefun-den und gerettet werden. Mastermind dieser mobilen Ko-ordinationszentrale aller einge-henden Funksprüche ist Claas-

Florian Hartmann, stellvertre-tender Leiter der Führungs-gruppe des Amtes Kisdorf. Diederzeit 15 Mitglieder bilden dieBesatzung des ELW. Hartmannkonfigurierte unter anderemdie vier computerunterstütz-

ten Arbeitsplätze inklusivezweier Hauptarbeitsplätze imhinteren Bereich des Sprinterssowie zwei Laptop-Arbeits-plätze am Besprechungstischin der Mitte des Fahrzeugs. Darüber hinaus erfasste er digi-tal sämtliches Kartenmaterialfür den gesamten Amtsbereichinklusive der Standorte allerHydranten, Ausrückordnungenfür die einzelnen Wehren undveranlasste in Absprache mitder Amtswehrführung den Ein-bau von Telefonen, Fax, Dru-cker, Scanner, einem Multi-mediasystem mit Navi, einemStromerzeuger, Licht- und An-tennenmast sowie Standhei-zung.

2 Kameraden, die die Füh-rungsgruppe der Amtswehr Kis-dorf unterstützen möchten, kön-nen sich bei dem Amtswehrfüh-rer des Amtes Kisdorf, ChristianBlöcker, unter Telefon 0163/8108512 melden.

Unter dem Funkrufnamen 65-11-01laufen alle Fäden zusammen

Der stellvertretende Leiter der Führungsgruppe des Amtes Kisdorf,Claas-Florian Hartmann, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Siever-shütten, ist der technisch federführende Kopf der Spezialeinheit undhat fast die gesamten digital gesteuerten Abläufe der mobilen Be-fehlssammelstelle in jahrelanger Arbeit selbst konfiguriert. FOTO: ACH

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aber auch da gibt es wiederzwei Besonderheiten. Daldorfhat an der A21 eine eigene Auf-fahrt und ist deshalb für die Au-tobahn von Wahlstedt bis Trap-penkamp zuständig und in Dal-dorf ist das Haupttor für den Er-lebniswald Trappenkamp.Damit auch Einsätze, wie dieKindsrettung aus einer Wippe.Mit schwerem Gerät musste indiesem Jahr ein Kind, das sichan der Mittelachse einer Wippeeingeklemmt hatte, geborgenund an die Besatzung des Ret-tungshubschraubers überge-ben werden. Und dann ist da noch der Uni-mog. Die unglaubliche Ge-schichte kurz gefasst: Sege-bergs Wehrführer Mark Zielin-ski saß bei einer Veranstaltungmit ihm unbekannten Men-schen am Tisch und hatte dorterzählt, dass es der Feuerwehrim Kreis Segeberg an gelände-gängigen Löschfahrzeugenmangele. Wenige Tage späterstanden in Segeberg zwei aus-gesonderte „Lkw 2to-gl-Prit-sche“ der Bundeswehr. Denneiner der Gesprächspartnerwar Materialverantwortlicherder Bundeswehr und hatte dieFahrzeuge dem Kreis ge-schenkt. Einen davon bekam

Heidmühlen, für den anderenerinnerte sich der stellvertre-tende Kreisbrandmeister JörgNero, dass in Daldorf ein großesFeuerwehrhaus mit Platz für einweiteres Fahrzeug stand. So er-klärten sich die Daldorfer be-reit, das Fahrzeug und damitdie Löschverpflichtung im gan-zen Segeberger Forst zu über-nehmen. Den Ausbau erledig-ten sie dann auch allein, da inSegeberg bei der Kreisfeuer-wehrzentrale dafür keine Kapa-zitäten zur Verfügung standen.Ein 2000 Liter Wassertank, ei-ne Tragkraftspritze und einSchnellangriffshochdruck-schlauch wurden montiert, da-zu noch Blaulicht und Schein-werfer und fertig war das ein-zigartige Löschangriffsfahr-zeug. „Wir nehmen kein Wasservom Einsatzort zurück“, sagtGruppenführer Sebastian Ein-feldt und führt gleichzeitig dieneuen Einsatzanzüge vor, dieBürgermeister Jürgen Frankder Wehr spendiert hat. Aucham Gemeindeleben nimmt dieFeuerwehr kräftig teil, jährlichwird ein Feuerwehrball in der„Alten Schule“ ausgerichtet,Vogelschießen und Laternelau-fen sind Pflichttermine für dieKameraden.

DALDORF (KJH) Zwei Dingezeichnen die Daldorfer Freiwil-lige Feuerwehr aus, zum einen,der in Eigenarbeit zum Lösch-fahrzeug umgebaute Bundes-wehrunimog und zum zweitendas äußerst niedrige Durch-schnittsalter der Kameraden.Von den 40 Aktiven sind dreiViertel jünger als 30 Jahre undauch in diesem Jahr hat mansechs junge Anwärter in dieAusbildung genommen. „Dasist die reine Mundpropaganda!“

sagt Wehrführer Thomas Kock,der seit fast sechs Jahren hier inder Verantwortung ist. „Wir ha-ben keine Jugendwehr, aber,wenn unsere Jugendlichen 16bis 17 Jahre sind, kommen sieschon zu uns und machen dieAusbildung mit. Einmal im Mo-nat trifft man sich hier, fürAtemschutzträger und Maschi-nisten gibt es noch Sonderter-mine. An sich wäre ja das LF8/6völlig ausreichend für ein klei-nes Dorf im Norden des Kreises,

Mit dem Unimog zum Löscheinsatzin den Wald

2000 Liter Wasser mit Hochdruckangriffsleitung an jeden Ort, der mitLandfahrzeugen erreichbar ist: Das ist die Aufgabe des Unimogs.

FOTO: KJH

BORNHÖVED (KJH) Etwas be-sonderes sind sie hier oben imNorden des Kreises schon, dieBornhöveder Feuerwehrleute.Seit 1880 gibt es hier eine Wehrund eine pferdegezogene, vollfunktionsfähige Handdruck-pumpe empfängt den Besu-cher im Eingang des Feuer-wehrhauses. EhrenmitgliedLöschmeister Joachim Thedenhat sie restauriert und bei ei-nem Gewicht von 1400 Kilo-gramm könnte sie auch heutenoch 600 bis 800 Liter Wasserpro Minute fördern. Dazu wärendann aber acht Mann erforder-lich, die zudem noch alle fünfMinuten abgelöst werdenmüssten, so anstrengend istdas Pumpen. Heute haben die56 Aktiven zwei Löschzüge undbrauchen sich im Gegensatz zumanch anderer Wehr keine Sor-gen um den Nachwuchs zu ma-chen: 28 Mitglieder hat die Ju-gendwehr derzeit, öfter gibt esauch eine Warteliste, dennmehr als 30 Jugendfeuerwehr-leute kann man nicht betreuen.Neben Sport und Spielen wer-den hier die jungen Leute zumFeuerwehrmann/frau ausgebil-det, die bei Übertritt in die „gro-ße“ Wehr erforderliche Trupp-mannausbildung ist für siedann nur noch Pflichtpro-

gramm. Der stellvertretendeWehrführer, Brandmeister Vol-ker Kelling, schätzt, dass rund80 Prozent seiner Aktiven ausder eigenen Jugendfeuerwehrkommen: „Vermutlich liegt dergute Zulauf an unserer intensi-ven Jugendarbeit, die schonbei den beiden Kindergärtendes Ortes beginnt.“Seine Wehr, die wegen der La-ge am Verkehrskreuz A21 – B430 viele Einsätze durch Ver-kehrsunfälle zu verzeichnenhat, blickt aber auch auf einigeinteressante Feuerbekämpfun-gen zurück:

Da gab es den Gastwirt, der so-viel Pech hatte, dass zunächstseine Diskothek „Makabo“ ab-brannte, später dann der vonihm übernommene Gasthofund ein paar Jahre darauf auchseine Disco in Trappenkamp….Oder die Nacht vor einigen Jah-ren, als es dreimal kurz hinterei-nander bei den Schlichtwoh-nungen brannte und man beiden Löscharbeiten über eineCannabis-Plantage stolperte.Ganz knapp an einer Katastro-phe ging die Gemeinde 1980vorbei: Beim Amtsfeuerwehr-fest zum 100-jährigen Bestehen

wurde mit einem Hubschrauberdes Bundesgrenzschutzes einFeuerwehrmann vom Hoch-hausdach mit der Winde ge-borgen. Kurz danach stürztedie Bell 212 aus niedriger Höheüber dem Sportplatz ab, wobeider Heckausleger völlig ab-brach. Wäre das nur 30 Sekun-den vorher über der Dorfmittepassiert, die mit etlichen hun-dert Besuchern gefüllt war, hät-te es viele Tote gegeben, soblieb es bei einem völlig zer-störten Hubschrauber.Eher in die Schmunzelecke ge-hört ein Einsatz: „Feuer klein“,der den stellvertretendenWehrführer selbst traf: Er warmit Gartenarbeiten beschäftigtund hatte einige Gartenabfällein einer Tonne verbrannt, alssein Pieper losging. Also: De-ckel auf die Tonne und ab zumFeuerwehrhaus. Beim Ausrü-cken schauten dann die Kame-raden erst auf die Adresse desBrandortes und dann auf ihrenBrandmeister: Besorgte Nach-barn hatten den Rauch seinesGartenfeuers für einen melde-pflichtigen Brand gehalten.Volker Kelling trug die Folgenmit Fassung, als Wiedergutma-chung richtete er einen Grill-abend für die gesamte Wehraus.

Fast alle Aktiven kommen aus der Jugendwehr

Diese „Zubringerpumpe“ wurde 1886 in Stuttgart gebaut – und funk-tioniert heute noch. FOTO: KJH

kommt auch zusammen, wennder Melder geht, versichernWehrführer Peter van het Loound sein Vertreter Simon Sie-belts. Bei allen Einsätzen inletzter Zeit waren zwischenneun und 13 Kameraden in kür-zester Zeit einsatzbereit, auch,wenn der Alarm zu ungünsti-gen Zeiten auflief. Mit dem neuen Digitalfunkkommt man in Schmalenseegut klar. Und mit den benach-barten Wehren Belau und Ka-lübbe übt man dreimal im Jahrzusammen, allerdings wünschtman sich eine bessere Zusam-menarbeit der Rettungsleit-stellen in Kiel und Norderstedt,um gemeinsame Alarmierun-gen im Grenzbereich der KreiseSegeberg und Plön sicherzu-stellen.Eine Besonderheit gibt es hierim Dorf: Weil die Gemeinde dengroßen Saal der Traditionsgast-wirtschaft Voß gepachtet hat,braucht man hier kein eigenesGemeindehaus. Größere Fest-lichkeiten der Wehr könnendort stattfinden. Der Unter-richtsraum im Feuerwehrhauswird außerdem von örtlichenVereinen gern wegen der sani-tären Anlagen und der kleinenKüche für Veranstaltungen ge-nutzt.

SCHMALENSEE (KJH) Das 19.Jahrhundert wird von manchenHistorikern: „Das Jahrhundertdes Feuers“ genannt. Auch inSchmalensee brannten damalsviele Hofstellen ab, in der Nachtvom 19. auf den 20. April 1885fast das ganze Dorf mit insge-samt 18 Höfe und Katen. Das„Segeberger Kreis- und Wo-chenblatt“, Vorläufer der Sege-berger Zeitung, berichtete da-mals: „In einer Zeit von drei vier-tel Stunden standen sämtlicheGebäude in Flammen und botsich ein Flammenmeer dar… Soist vom Mobiliar und in denHäusern befindlichen Ackerge-räten so gut wie nichts gerettetworden.“Am 1. Dezember 1889 gründe-ten dann 24 Männer des Dorfesdie Freiwillige FeuerwehrSchmalensee. Bis zum erstenLöschfahrzeug sollte es abernoch 84 Jahre dauern, erst 1973spendierte die Gemeinde ihrerWehr einen Rüstwagen, der1977 mit Funk ausgerüstet wur-de, immerhin als eines der ers-ten von 17 Löschfahrzeugen imKreis.Seit 2004 verfügen die 25 Ak-tiven ein Löschfahrzeug 10/6der Firma MAN mit einem Zieg-ler-Aufbau, in dem eine ganzeLöschgruppe Platz findet. Die

Schmalensee istdigitalfunkerprobt

Wehrführer Peter van het Loo (R) und sein Stellvertreter Simon Sie-belts möchten ihr LF10 gern noch behalten. FOTO: KJH

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HARTENHOLM (PA) SchwereBrände in den Jahrzehnten des19. Jahrhundert bewegtenHauptlehrer Timm Schott imJahr 1889 dazu, in Hartenholmeine Freiwillige Feuerwehr zugründen. Die alte Wassermühledes Ortes war bereits 1859 vom„Roten Hahn“ vernichtet wor-den, ebenso wie in den folgen-den Jahren immer wieder Ge-bäude und auch große Heide-und Moorflächen. 1888 warwährend eines schweren Ge-witters an einem Sonntagnach-mittag ein Haus abgebrannt,ein Jahr später brannte es aufdem Kastanienhof. Am 30.März 1889 trafen sich deshalbLehrer Schott und 32 Harten-holmer Männer zur Gründungs-versammlung einer Feuerwehrin Todes Gasthof. Zum erstenHauptmann wurde Otto Köckernannt, andere wurden Stei-ger oder Spritzenführer.Lehrer Schott wurde späterauch Kreiswehrführer undGründer weiterer Feuerwehren

in der Gegend und in seiner Hei-matgemeinde Wehrführer. Ihmzu Ehren wurde die Straße, diezum Hartenholmer Feuerwehr-gerätehaus führt, nach ihm be-nannt, ebenso wie ein ehemali-ges Fahrzeug. Direkt an dieGründungszeit erinnert eineHanddruckspritze aus demJahr 1890, die in den folgendenJahrzehnten immer gut ge-pflegt wurde und heute derganze Stolz der HartenholmerFeuerwehr ist.

Den Roten Hahn gezieltbekämpfen

Lehrer Timm Schott gründete zusammen mit 32 Männern nach mehre-ren Großbränden Ende des 19. Jahrhunderts die Freiwillige FeuerwehrHartenholm und wurde 1899 Kreiswehrführer. FOTO: PA

HARTENHOLM (PA) JüngsteJugendfeuerwehr und damitdie 30. im Kreis Segeberg ist dieGruppe aus Hartenholm. Siewurde 2015 gegründet, nach-dem vorher schon einige Jun-gen und Mädchen in derSchmalfelder Jugendwehr daskleine ABC für künftige Feuer-wehrleute gelernt hatten. Unterder Leitung von Kai Oldenburgtreffen sich die heute 15 Mitglie-der alle zwei Wochen freitagsam Feuerwehrgerätehaus zutheoretischem und prakti-schem Unterricht. Erster Grup-penführer der jungen Leute istMarten Krayenborg, der in sei-nem Amt von SchriftführerinAnika Gerstengabe und Kas-senwartin Finja Oldenburg un-terstützt wird. Fahrzeug- undGerätekunde stehen bei den

Gruppentreffen ebenso im Mit-telpunkt wie der Umgang mitSchlauch und Wasserspritze,die Handhabung der Funkgerä-te oder die Verwendung der of-

fiziellen Bezeichnungen undAbkürzungen. Die Jungen undMädchen beteiligten sich an ei-ner Batterie-Sammelaktion desKreisfeuerwehrverbandes mit

gutem Erfolg: einem drittenPlatz. Sie nehmen an Treffenmit anderen Jugendwehren teilund stehen zur Verfügung,wenn sich die erwachsenenBlauröcke in der Gemeindebeim Blaulichttag präsentieren.Kai Oldenburg und seine HelferMartin Schmidt, Helge Stoetzer,Niklas Voß und Daven Schar-macher sind sehr zufrieden mitdem Engagement des Nach-wuchses, die auch beim Dorf-putz kräftig mit anpacken undmit der Abholung und Verbren-nung von Weihnachtsbäumeneine weitere Aktion ins Lebengerufen haben.2 Wer mitmachen möchte, soll-te einfach am ersten oder drittenFreitag eines Monats ab 18 Uhr imFeuerwehrgerätehaus vorbei-schauen.

In jungen Jahren Feuerwehr-ABC lernen

Jugendgruppenleiter Kai Oldenburg (hinten rechts) ist mit demDiensteifer des jungen Feuerwehr-Nachwuchses in Hartenholm sehrzufrieden. FOTO: PA

HENSTEDT-ULZBURG (ACH)

Traditionspflege wird bei denKameraden der FreiwilligenFeuerwehr Henstedt-Ulzburgseit Jahrzehnten groß ge-schrieben. Ein sichtbares Bei-spiel hierfür ist das 1923 erbau-te Spritzenhaus an der Dorf-straße im Ortsteil Henstedt.Dort treffen sich in unregelmä-ßigen Abständen die derzeit 15Mitglieder der Fahrzeug-Res-taurierungsgruppe, um an dendort untergestellten histori-schen Löschfahrzeugen, einem1963 gebauten Tanklöschfahr-zeug TLF 16/24 sowie einemleichten Löschgruppenfahr-zeug, einem 1941 in Dienst ge-stellten LLG herumzuschrau-ben. Einer dieser Brauchtums-pfleger mit technischem Sach-verstand ist Björn Thomssen.„Wir sind die einzige Wehr imKreis Segeberg, die über einhistorisches Spritzenhaus in-klusive Fuhrpark verfügt“, ver-sichert Thomssen. Fast zwei-

einhalb Jahre haben er und sei-ne Kameraden für die original-getreue Restaurierung des TLFgebraucht. „Das Fahrzeug warbis 1989 im Einsatz. Wir habennach der Ausmusterung fast al-le Teile generalüberholt und diedamals weißen Kotflügel in derOriginalfarbe Schwarz neu la-ckiert. Die Beladung des TLFsei zur Brandbekämpfung aus-

gelegt gewesen. Ein 2400 Literfassender Wassertank, der denInhalt mit einer Druckleistungvon acht Bar pro Minute auf dieFlammen verströmte, gehörteebenso wie eine Pumpe undMotorsäge zur Ausstattung.Sechs Personen fanden im In-nern des voll funktionsfähigenmobilen Rettungsgeräts Platz.Noch in der finalen Restaurie-

rungsphase befindet sich derzweite erhalten gebliebenemotorisierte Zeitzeuge, dasLLG. Anlässlich des 125-jähri-gen Bestehens der Henstedt-Ulzburger Feuerwehr und des50-jährigen Bestehens der Ju-gendfeuerwehr 2014 war der1941 gebaute Mercedes-Benznebst des 1938 gebauten An-hängers mit Pumpe fast voll-ständig restauriert worden.„Nun muss nur noch der Motorüberholt werden. Dann ist auchdieser Feuerwehr-Oldtimerfertig“, erklärt Thomssen.Das geschichtlich wertvollsteExemplar aus der Sammlunghistorischer Einsatzfahrzeugeder Henstedt-Ulzburger Feuer-wehr haben die Kameraden alsLeihgabe im Feuerwehrmu-seum Schleswig-Holstein inNorderstedt geparkt.2 Weitere Informationen überdie Freiwillige Feuerwehr Hen-stedt-Ulzburg gibt es im Internetunter www.ff-hu.de.

Einzige Wehr im Kreis mithistorischem Spritzenhaus

Björn Thomssen (links), Mitglied der Restaurierungsgruppe, und derstellvertretende Gemeindewehrführer Dirk Asmus sind stolz auf ihrenhistorischen Fahrzeugpark, zu dem dieses 1963 gebaute und bis 1989im Einsatz gewesene TLF 16 gehört. FOTO: ACH

Page 6: 15 Das Teleskopmast-Fahrzeug wird kreisweit …...brand. Dazu kommen noch technische Hilfeleistungen, Alarmübungen, Brandwache und Personensuche. Die 37 ak-tiven Feuerwehrkameraden

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ELLERAU (ACH) 28 Jahre, vonJanuar 1981 bis Februar 2009lenkte der verstorbene Wehr-führer Gerhard Streck die Ge-schicke der Ellerauer Feuer-wehrkameraden. Ein halbesMenschenleben unermüdli-chen Einsatzes im Ehrenamtwurde gewürdigt. WehrführerStreck wurde die Ehre zuteil,dass das Ellerauer Feuerwehr-heim seinen Namen trägt. Diesem Novum im gesamtenKreis Segeberg ging ein ent-sprechender Antrag der Wehr-führung an die Gemeindever-tretung voraus. Das Gremium, das dem Bau desrund 2,5 Millionen teuren und2005 eingeweihten Gebäudeszustimmte, winkte das Begeh-

ren der Kameraden einstimmigdurch. Strecks Verdienste umdas Feuerwehrwesen zur Zeitseiner Funktion als EllerauerFeuerwehrchef aufzuzählen,würde Seiten füllen. Das letzteKapitel seines Lebenswerkes,die Gründung einer eigenen El-lerauer Jugendfeuerwehr, er-lebte er noch mit. Ironie desSchicksals: Am Tag des offiziel-len Festaktes der Gründung derJugendfeuerwehr, verstarbGerhard Streck im Alter von 68Jahren. Doch sein Erbe bleibterhalten.Am 3. Oktober findet ab 10 Uhrauf dem Gelände des Gerhard-Streck-Hauses ein Tag der offe-nen Tür statt.

Feuerwehrheim trägt Namen desverstorbenen Wehrführers

„Feuerwehr Ellerau im Gerhard-Streck-Haus“. So lautet die Gravur aufdem Findling des Feuerwehrheims am Brombeerweg 112. WehrführerJan Ahlers (links) und sein Stellvertreter Jan Bronstert, hier mit einemPorträt des verstorbenen Namensgebers. FOTO: ACH

BAD BRAMSTEDT (OSP) Mit 95aktiven Mitgliedern, 32 in derJugendwehr und 20 in der Eh-renabteilung führt Kai Harms(42 Jahre) eine der größerenWehren im Kreis Segeberg.Eine Besonderheit in dieserFeuerwehr ist, dass sie zusam-men mit den Kameraden ausHitzhusen Personal und Materi-al für die „First Responder“ be-reithält. Diese Truppe, in dersich 25 Mitglieder engagieren,wird immer dann alarmiert,wenn die Rettungswagen ausBad Bramstedt oder Lentföhr-den durch Einsätze anderwei-tig gebunden sind. Dann wier-den die First Responder überdie Rettungsleitstelle in Nor-

derstedt als Ersthelfer zu Not-fällen gerufen. Dort kann essein, dass sie beispielsweiseMenschen reanimieren, was sieunter anderem in ihrer mehr-wöchigen Ausbildung zum Ret-tungshelfer gelernt haben. Be-reits 18 Einsätze verzeichnetedie First Responder bis AnfangAugust diesen Jahres. Imitiertwurde diese Einrichtung maß-geblich von dem früherenWehrführer Carsten Oje vorknapp 10 Jahren.Darüber hinaus bildet die Wehrzusammen mit den Wehren desAmtes Bad Bramstedt Land ei-nen Gefahrguteinsatzzug. Umsich auf derartige Einsätze vor-zubereiten, werden vier Übun-

gen im Jahr unter Leitung vonThorsten Fierung, der die Aus-bildung auch leitet, durchge-führt.Ein wichtiges Einsatzmittel bil-det die Drehleiter, die von derStadt und vom Amt Bad Bram-

stedt Land angeschafft wurde.Ganz neu im Bestand befindetsich ein Motorrad, dass zur Er-kundung von Unfällen und Zu-fahrtsmöglichkeiten für Ret-tungsfahrzeuge angeschafftwurde.

Eine der größten Wehren im Kreis

Eine beachtliche Truppe ist bildet die Bad Bramstedter Feuerwehr,deren Kameraden sich vor dem Roland postiert haben. FOTO: OSP