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334 150 psychologische Aha-Experimente McAndrew, F. T. & Milenkovic, M. A. (2002). Of tabloids and family secrets: The evolutionary psychology of gossip. Journal of Applied Social Psychology, 32, 1064–1082. 88 Warum ist es so schwierig, mit dem Klassenbesten befreundet zu sein? Schulleistung und Sozialverhalten Versetzen Sie sich einmal zurück in Ihre Kindheit. Sie erinnern sich sicher noch daran, dass es in der Schule auf der einen Seite die „guten“ Schüler gab und auf der anderen diejenigen, bei denen es in verschiedenen Fächern haperte. Dann gab es noch diejenigen, die viele Freunde hatten und offensichtlich allgemein beliebt waren, sowie die „Mauerblümchen“, denen ihre Klassen- kameraden kaum Beachtung schenkten. Diese Beobachtungen reizen die Psychologen seit Langem. Deshalb untersuchten sie den Zusammenhang zwischen akade- mischer Leistung und sozialer Kompetenz, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Nezlek, Wheeler und Reis (1990) suchten für ihre Arbeit männliche und weibliche Studenten, die auf dem Universitätscampus wohnten. Diese sollten über einen Zeitraum von 18 Tagen aufzeichnen, wie viele Gespräche von über zehn Minuten Dauer sie führten. Ausgenommen waren solche innerhalb ihrer intimen Beziehungen. Die Probanden sollten in einer Art Kalender über ihre sozialen Interaktionen quanti- tativ und qualitativ Buch führen. Parallel dazu erhoben die Forscher die Noten und Leistungen der Studenten in den diversen Studienfächern. Die Ergebnisse zeigten Folgendes: Frauen und Männer unterschieden sich nicht in ihren akademi- schen Leistungen. Die Frauen hatten pro Tag mehr Interaktionen als die Männer.

150 Psychologische Aha-Experimente (2011) 337

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150 Psychologische Aha-Experimente (2011) 337

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  • 334 150 psychologische Aha-Experimente

    McAndrew, F. T. & Milenkovic, M. A. (2002). Of tabloids and family secrets: The evolutionary psychology of gossip. Journal of Applied Social Psychology, 32, 10641082.

    88 Warum ist es so schwierig, mit dem Klassenbesten befreundet zu sein? Schulleistung und Sozialverhalten

    Versetzen Sie sich einmal zurck in Ihre Kindheit. Sie erinnern sich sicher noch daran, dass es in der Schule auf der einen Seite die guten Schler gab und auf der anderen diejenigen, bei denen es in verschiedenen Fchern haperte. Dann gab es noch diejenigen, die viele Freunde hatten und offensichtlich allgemein beliebt waren, sowie die Mauerblmchen, denen ihre Klassen-kameraden kaum Beachtung schenkten.

    Diese Beobachtungen reizen die Psychologen seit Langem. Deshalb untersuchten sie den Zusammenhang zwischen akade-mischer Leistung und sozialer Kompetenz, sowohl bei Frauen als auch bei Mnnern.

    Nezlek, Wheeler und Reis (1990) suchten fr ihre Arbeit mnnliche und weibliche Studenten, die auf dem Universittscampus wohnten. Diese sollten ber einen Zeitraum von 18 Tagen aufzeichnen, wie viele Gesprche von ber zehn Minuten Dauer sie fhrten. Ausgenommen waren solche innerhalb ihrer intimen Beziehungen. Die Probanden sollten in einer Art Kalender ber ihre sozialen Interaktionen quanti-tativ und qualitativ Buch fhren.

    Parallel dazu erhoben die Forscher die Noten und Leistungen der Studenten in den diversen Studienfchern.

    Die Ergebnisse zeigten Folgendes: Frauen und Mnner unterschieden sich nicht in ihren akademi-

    schen Leistungen. Die Frauen hatten pro Tag mehr Interaktionen als die Mnner.