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2,50 E FAZIL SAY · KONZERT FÜR KLAVIER UND ORCHESTER NR. 21 C-DUR KV 467 · ZÜRCHER KAMMERORCHESTER ANDANTE · WOLFGANG AMADEUS MOZART · AM 16.02.2008 · KONZERT FÜR KLAVIER UND ORCHESTER NR. 12 A-DUR KV 414 · KONZERT FÜR KLA- VIER UND ORCHESTER NR. 26 D-DUR KV 537 · SO KLINGT NUR DORTMUND.

16.02.2008 · Konzert...2,50 E Fazil Say · Konzert Für Klavier und orcheSter nr. 21 c-dur Kv 467· zürcher KammerorcheSter andante · WolFgang amadeuS mozart · am 16.02.2008 ·

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2,50 E

Fazil Say · Konzert Für Klavier und orcheSter nr. 21 c-dur Kv 467 · zürcher KammerorcheSter andante · WolFgang amadeuSmozart · am 16.02.2008 · Konzert Für Klavier und orcheSter nr. 12a-dur Kv 414 · Konzert Für Kla-vier und orcheSter nr. 26 d-dur Kv 537 · So Klingt nur dortmund.

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Dauer: ca. 2 Stunden 15 Minuten inklusive Pause

Konzert mit dem Exklusivkünstler des KONZERTHAUS DORTMUND, Fazil Say

ZüRcHER KAMMERORcHESTER

FAZil SAy KlAviER, lEiTUNg

Abo: Orchestrzyklus ii – Meisterkonzerte

Wir bitten um verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der vorstellung nicht gestattet sind.

KONZERTHAUS DORTMUND · SAMSTAg, 16.02.2008 · 20.00

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Wolfgang Amadeus Mozart (gemälde Pietro Antonio lorenzoni zugeschrieben, 1763)

PROgRAMM

WOlFgANg AMADEUS MOZART (1756 –1791)

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 12 A-Dur Kv 414AllegroAndanteRondeau (Allegretto)

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 21 c-Dur Kv 467Allegro maestosoAndanteAllegro vivace assai

– Pause –

Konzert für Klavier und Orchester Nr. 26 D-Dur Kv 537»Krönungskonzert«

AllegrolarghettoAllegretto

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WERKE

Zum Stil der drei Klavierkonzerte Kv 413 – 415, zur Balance zwischen Eingängigkeit und kom-positorischem Niveauanspruch, schreibt Mozart in einem Brief vom 28. Dezember 1782 an seinen vater: »die concerten sind eben das Mittelding zwischen zu schwer und zu leicht – sind sehr Brillant – angenehm in die Ohren – Natürlich, ohne in das leere zu fallen – hie und da – können auch kenner allein satisfaction erhalten – doch so – dass die nichtkenner damit zufrieden seyn müssen, ohne zu wissen warum.«

Das im heutigen Konzert zu hörende A-Dur-Konzert ist wahrscheinlich bereits im Spätsommer oder Herbst 1782 komponiert worden. Es ist von seinem charakter her heiter und von gelöster Atmosphäre. überraschend reich ist die Orchestereinleitung zum ersten Satz (Allegro), die nicht, wie bei Mozart üblich, zwei, sondern sogar drei Themen enthält. Das kurze, achttaktige dritte Thema taucht dann auch erst in der Reprise des ersten Satzes wieder auf. Dazwischen bietet sich dem Pianisten reichlich gelegenheit, solistisch mit laufwerk und Melodiereichtum zu brillieren, immer eng sekundiert von den Orchesterkommentaren. Dieses Zusammenspiel zwischen Klavier und Orchester darf als Konversation auf höchster Ebene gehört und genossen werden. Der zweite Satz (Andante) zitiert in seinem Thema die ersten vier Takte einer Ouvertüre (»la calamità die cuori«) von Johann christian Bach, einem alten Freund Mozarts, der am 1. Januar des Jahres 1782 gestorben war. Mozart kommentiert es mit »Schade für die musikalische Welt« und erweist ihm diese posthume kompositorische Würdigung. Darüber hinaus wird der Satz getragen von träume-rischer Ruhe und gelassener Stimmung. Das Rondeau gibt beispielhaft wieder, wie Mozart die vorhandenen Formen kreativ bereichert. Den Refrain im Rondo teilen sich Orchester und Klavier geschwisterlich. So schafft Mozart Durchlässigkeit, Transparenz und Klarheit der musikalischen gedanken. Das Schlusswort soll Alfred Brendel haben, der sich Zeit seines Pianistenlebens immer wieder mit Mozarts Klavierkonzerten aufführungspraktisch und musikwissenschaftlich beschäftigt: Er nennt dieses Werk schlicht »das liebevollste aller Mozartschen Klavierkonzerte«.

viRTUOSiTäT UND BRillANZ W. A. MOZART KONZERT FüR KlAviER UND ORcHESTER NR. 21 c-DUR Kv 467

Schon in den Jahren 1783 und 1784 ist Mozart einer der begehrtesten Pianisten Wiens. Er spielt in vielen »Akademien« und schreibt sechs Klavierkonzerte. Die Werke werden schlicht benötigt, weil das anspruchsvolle Publikum immer nach neuen und Aufsehen erregenden Kompositionen ver-langt. Welch eine konträre Situation erleben wir im heutigen Musikleben des Jahres 2008, wo sich das Publikum nach »alten« Werken sehnt, nur nicht nach solchen zeitgenössischer Komponisten…

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»KRöNUNg UND giPFEl SEiNES iNSTRUMENTAlEN ScHAFFENS«

Die Klavierkonzerte nehmen innerhalb des gesamtwerkes Mozarts einen besonderen Rang ein. Der dramatische Dialog zwischen Klavier und Orchester und die permanente Spannung zwi-schen virtuosität des Klavierparts und dem Farbenreichtum des Orchestersatzes sind einmalig für diese gattung und besonders zu Mozarts Zeit ohne jedes adäquate kompositorische vorbild. Die Konzerte erfüllen allesamt sinfonische Ansprüche, der Orchestersatz ist oft von Holzbläser-soli angeführt, die einzelnen Streichinstrumentengruppen sind eigenständig und selbstbewusst geführt. Nichts erinnert bei Mozart an eine schematische Kompositionsweise, und doch sind sämt-liche Klavierkonzerte dreisätzig (schnell – langsam – schnell), werden meist von ausladenden und kompositorisch höchst anspruchsvollen Orchestereinleitungen eröffnet, bieten dem Pianisten im ersten und letzten Satz Raum für eigene Kreativität in der improvisation von Kadenzen.

Aber diese Fakten stellen für Mozart lediglich den formalen Rahmen dar, in dem er sich zwar bewegt, diesen aber durch einen unendlichen Reichtum an Klangfarben, Stimmungswechseln (dank plötzlicher Modulationen von Dur nach moll und umgekehrt) und eine schier unerschöpfliche Themen- und ideenvielfalt ausweitet. insofern hat das titelspendende Zitat des Musikwissen-schaftlers Alfred Einstein, das den besonderen Rang der Klavierkonzerte herausstellt, mehr als seine Berechtigung.

»DAS MiTTElDiNg ZWiScHEN ZU ScHWER UND ZU lEicHT« W. A. MOZART KONZERT FüR KlAviER UND ORcHESTER NR. 12 A-DUR Kv 414

insgesamt 17 seiner 23 Klavierkonzerte schreibt Mozart in seinen Wiener Jahren zwischen 1781 und 1791. im Herbst des Jahres 1782 beginnt Mozart in Wien mit der Komposition der Klavier-konzerte Kv 413 –415. Er beabsichtigt, diese in handgeschriebenen Kopien auf Subskription zu vertreiben und kündigt sie im Januar 1783 in der Wiener Zeitung an: »3 conzerten, welche man sowohl bey großem Orchestre mit blasenden instrumenten, als auch nur a quattro nämlich mit 2 violinen, 1 viole, und violoncello aufführen kann.« Dies hat natürlich aufführungspraktische gründe, denn Mozart ist interessiert, diese Werke nicht nur in den großen öffentlichen »Akade-mien« im josephinischen Wien zur Aufführung gelangen zu lassen, sondern sie auch in die privaten und halböffentlichen Soireen und Konzerten in den Palais und Salons einzuführen. Für diese Art der Konzerte ist ein Orchester schlichtweg zu teuer, sodass Mozart eben auch die Kammermusikfassung gleich mit vermarktet.

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Mozart am Spinett

Das c-Dur-Konzert Kv 467 trägt Mozart am 9. März 1785 in seinen Werkkatalog ein. Das Konzert ist für ihn selber komponiert, vielleicht ist dies der grund, warum es zu diesem Konzert keine erhaltene Kadenz von Mozart gibt. Die Pianisten unserer Zeit sind also (auf-)gefordert, hier jeweils eigene Kadenzen beizusteuern. Das c-Dur-Konzert ist das Schwesterwerk des mindestens ebenso berühmten d-moll-Konzertes Kv 466, das besonders seit der Romantik des 19. Jahrhun-derts ungeheuere Popularität erlangt hat. Wie oft bei Mozart, sind diese Schwesterwerke in ihrem charakter vollkommen verschieden. ähnlichkeiten weist das c-Dur-Konzert eher mit anderen Wer-ken Mozarts dieser Tonart auf. Weit ausgreifende Tonartenwechsel, virtuosität und Brillanz, der große Raum, den Mozart schafft, dies sind charakteristika dieses wahrhaft großen Konzertes.

Der Beginn des ersten Satzes (Allegro maestoso) ist marschähnlich. Trompeten, Hörner und Pauken unterstreichen diesen Klangcharakter. Der Klavierpart des ersten Satzes wird dominiert von laufwerk, gebrochenen Oktaven, zweistimmigen Terzenpassagen und virtuosen Figuren. So entsteht im Spannungsfeld zwischen Brillanz des Klavierparts und äußerst selbstbewusst auf-trumpfendem Orchestersatz ein wahres Konzert.

im Andante wird dank der gedämpft oder gezupft spielenden Streicher ein sanfter Klangteppich bereitet. Das Thema ist geradezu ein Nocturne, eine Arie von nobler und leicht pathetischer vor-nehmheit. Aber auch hier lässt Mozart moll-Schläge erklingen. insgesamt wird die Träumerei aber kaum gestört. Unendlich wölbt sich der Melodie- und Spannungsbogen.

Der letzte Satz (Allegro vivace assai) erinnert atmosphärisch unmittelbar an eine komische Oper. Der Satz sprüht vor vitalität. Die verzahnung von Orchester und Klavier ist bis in die höchsten Perfektionsgrade von Mozart verfeinert. Klassizistisch klar und brillant tönen die Klavierläufe, farbig kommentierend die kurzen Holzbläsereinwürfe. Heiter ohne jede Wolke schließt das Werk.

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»ScHARDTS PlATTENScHRANK«

Mozarts Klavierkonzerte stellen für jeden Pianisten einen Kosmos dar. Dementsprechend hoch ist die Zahl an (gesamt-)aufnahmen der Werke. Das Konzert in A-Dur empfehle ich in einer altersmilden, augenzwinkernden und sensiblen interpretation mit Alfred Brendel und dem Scottish chamber Orchestra unter Sir charles Mackerras.

Alternativ verweise ich auf eine sehr ausgewogen-stimmige Aufnahme mit Matthias Kirschnereit mit den Bamberger Symphonikern unter Frank Beermann. Auch für das c-Dur-Konzert findet Alfred Brendel subtile Ausdrucksnuancen und entdeckt die Feinheiten im musikalischen Bezie-hungsgewebe, während Maurizio Pollini in seiner ersten Mozart-Aufnahme nach 30 Jahren Klar-heit, klassizistische Strenge und Stringenz im Zusammenspiel mit den unvergleichlichen Wiener Philharmonikern in die Waagschale wirft und damit eine brillante Alternative zu Brendel präsentiert. Die beiden früheren Konzerte finden sich auch auf einer Platte mit dem Exklusivkünstler Fazil Say und dem Zürcher Kammerorchester. Der vergleich zwischen live-Eindruck und Aufnahme lohnt sich für mich gerade bei Fazil Say immer wieder.

Das Krönungskonzert in D-Dur schätze ich sehr mit einem Pianisten, der meiner Meinung nach das genie Mozarts immer wieder klassisch und modern, ausgewogen und revolutionär, empfind-sam und verstörend zugleich entdeckt und pianistisch dargestellt hat: Friedrich gulda, für mich einer der ganz großen des Mozart-Spiels, hier im Zusammenklang mit dem concertgebouworkest Amsterdam unter Nikolaus Harnoncourt.

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EiN KOMPOSiTiONSgEScHicHTlicHES RäTSEl W. A. MOZART KlAviERKON-ZERT NR. 26 D-DUR Kv 537 »KRöNUNgSKONZERT«

Während seiner letzten fünf lebensjahre schreibt Mozart noch zwei Klavierkonzerte. im Februar 1788 komponiert der in Wien lebende gebürtige Salzburger sein vorletztes Klavierkonzert, jenes in D-Dur. Ob er es in Wien gespielt hat, ist nicht bekannt. Sicher ist hingegen, dass Mozart dieses Werk 1789 auf seiner Reise nach Berlin in Dresden und in Potsdam aufgeführt hat. Auch spielt er es am 15. Oktober 1790 in Frankfurt anlässlich der Kaiserkrönung leopolds ii. So trägt dieses Klavierkonzert bis heute den Beinamen »Krönungskonzert«. Den erhofften Kapellmeisterposten bei dem neuen Monarchen erhält Mozart allerdings nicht, und spendabel war der Kaiser wohl auch nicht. Denn Mozart schreibt an seine Frau Konstanze, die Aufführung sei »von Seiten der Ehre herrlich, aber in Begriff des geldes mager ausgefallen.« vom historischen und gesellschaft-lichen Ereignis der Kaiserkrönung hält Mozart ebenso wenig, den Rummel kommentiert er ge-wohnt bissig und lakonisch »tschiri tschitschi – das beste ist zu fliehen«.

Ein kompositionsgeschichtliches Rätsel stellt der Notentext selber dar. Den Solopart der Klavier-stimme hat Mozart lediglich skizzenhaft notiert, die Stimme der linken Hand ist von Mozart selber nur fragmentarisch erhalten und entsprechend ergänzt.

Das »Krönungskonzert« repräsentiert nochmals den glanz und die strahlende geste dieser Werkgattung Mozarts. Höchst repräsentativ erstrahlt die Orchestereinleitung, erneut mit Hörnern, Trompeten und Pauken, reich besetzt. Der erste Satz ist von klassischer Schönheit. Die Themen und Melodien erscheinen, wie oft beim späten Mozart, klar und von einer scheinbaren oder tat-sächlichen Einfachheit.

im langsamen Satz, einem larghetto in A-Dur, findet sich eine der schönsten Melodien Mozarts, soweit ein solcher Superlativ bei Mozart überhaupt verwendet werden darf.

Heiter ist die Stimmung im dritten Satz (Allegretto), der sich durch eine Fülle markanter Themen auszeichnet. Feinste Nuancen im Holzbläsersatz, edel geführte Streicherbegleitfiguren, dynamische Steigerungen, die immer wieder Mozarts Anspruch und Ernst im Umgang mit dieser Werkgattung verdeutlichen – dies ganze wird zu einem Sonatensatz ohne Durchführung verarbeitet. Die harmonischen Finessen und Kunstgriffe Mozarts sind derart vielfältig und oft überraschend, dass der Satz wie im Flug vergeht.

Mozarts Werk wäre mehr als unvollständig ohne den Reichtum kompositorischer Einfälle, den seine Klavierkonzerte enthalten, und sämtliche nachfolgenden Werke dieser gattung, ob nun von Beethoven, chopin oder selbst Brahms, sind ohne Mozarts pianistisch-sinfonische Meilensteine so nicht denkbar.

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Die 12 Tenöre

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5743 Anz_12_Tenoere_sw 01.09.2005 12:34 Uhr Seite 1

das Zürcher Kammerorchester in der vergangenheit Musikerlegenden wie claudio Arrau, Wilhelm Backhaus, yehudi Menuhin oder Henryk Szeryng als Solisten gewinnen können, so musiziert es in der jüngeren vergangenheit mit Künstlerinnen und Künstlern wie vladimir Ashke-nazy, Kathleen Battle, Joshua Bell, James galway, Edita gruberova, Hilary Hahn, Elisabeth leons-kaja, Mischa Maisky, güher und Süher Pekinel, Mikhail Pletnev, vadim Repin, Julian Rachlin, Fazil Say, Andreas Scholl, gil Shaham oder Thomas Zehetmair.

Mit der übernahme der Konzertreihe »Meisterzyklus« hat sich das Zürcher Kammerorchester auch einen festen Platz als Konzertveranstalter in der Schweizer Musikszene gesichert.

im Sommer 2002 fand das Ensemble außerdem ein ständiges Zuhause im eigenen »ZKO-Haus«, das nicht nur Sitz der Administration ist, sondern auch über einen Proben- und Konzert-saal verfügt.

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ZüRcHER KAMMERORcHESTER

Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs durch Edmond de Stoutz gegründet, hat sich das Zürcher Kammerorchester schnell zu einem international beachteten Ensemble entwickelt und zählt heute zu den führenden Klangkörpern seiner Art. Regelmäßige Einladungen zu internationalen Festivals, Auftritte in den bedeutenden Musikzentren Europas sowie ausgedehnte Konzerttour-neen durch verschiedene europäische länder sowie die USA und china belegen das weltweite Renommee des Zürcher Kammerorchesters, dessen breit gefächerte Arbeit auf zahlreichen cD-Einspielungen dokumentiert ist. Nachdem das Ensemble unter der 10-jährigen leitung von Howard griffiths seinen Rang als Klangkörper von internationaler Bedeutung seit Mitte der 1990er Jahre nachhaltig festigen konnte, hat es mit Beginn der Saison 2006/07 Muhai Tang zu seinem neuen Künstlerischen leiter und chefdirigenten ernannt.

Obwohl sich das Zürcher Kammerorchester durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit Spezialisten für Alte Musik seinen eigenen Platz in der interpretationen barocker Musik gesichert hat, liegt der Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit auf den Werken der Wiener Klassik. Neben Kompositionen von Haydn, Mozart und Beethoven hat das Zürcher Kammerorchester den letzten Jahren wiederholt Werke vergessener Komponisten des 18. Jahrhunderts zur Diskussion gestellt und auf cD aufgenommen. Darüber hinaus pflegt das Zürcher Kammerorchester das Repertoire der Romantik und klassischen Moderne ebenso wie die Musik der gegenwart, hat zahlreiche Uraufführungen gespielt und wiederholt mit Musikern aus anderen künstlerischen Bereichen wie Jazz, volksmusik und populärer Unterhaltung zusammengearbeitet.

Neben den rund 40 Konzerten, die das Zürcher Kammerorchester pro Saison in seiner Heimat-stadt bestreitet, ist es regelmäßig auf den bedeutenden Konzertpodien der Schweiz und des benachbarten Auslands zu gast. 2001 brachte das Zürcher Kammerorchester bei seinem ersten »Mozart-Fest« sämtliche Mozart-Klavierkonzerte zur Aufführung, 2004 standen dann Mozarts Bläser- und Streicherkonzerte im Mittelpunkt. im Jubiläumsjahr 2006 präsentierte das Zürcher Kammerorchester schließlich einen repräsentativen Querschnitt durch das gesamtschaffen Mozarts. Ein Konzertzyklus mit den fünf Klavierkonzerten von Beethoven war 2002 nicht nur in Zürich, sondern auch in Bern und luzern zu hören. Apéritiv-Konzerte, Openair-veranstaltungen, Kammermusik-Matineen sowie Kinder- und Weihnachtskonzerte runden das vielseitige künst-lerische Profil des Zürcher Kammerorchesters ab.

Mit einer Stammbesetzung von 22 Streicherinnen und Streichern, die bei Bedarf um feste Zuzüger erweitert wird, kann das Zürcher Kammerorchester flexibel auf verschiedenste Beset-zungen reagieren und gleichzeitig ein Höchstmaß an künstlerischer Kontinuität wahren. Hat

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BiOgRAFiEN

FAZil SAy

geboren 1970 in der türkischen Hauptstadt Ankara, studierte Fazil Say zunächst Klavier und Komposition am dortigen Staatlichen Konservatorium. Ein Stipendium ermöglichte dem damals 17-Jährigen, für fünf Jahre in Düsseldorf mit David levine an der Robert-Schumann-Hochschule zu arbeiten. von 1992– 95 setzte er seine Studien an der Hochschule der Künste in Berlin fort. 1994 gewann er die »young concert Artists international Auditions«, was den raschen Start seiner internationalen Karriere beförderte.

Mittlerweile ist Fazil Say regelmäßiger gast bei den New yorker Philharmonikern, dem con-certgebouw Orchestra, BBc Philharmonic, Orchestre National de France und anderen führenden Orchestern weltweit. Er spielte unter anderem bei den »luzerner Festwochen«, dem »Klavier-Festival Ruhr«, »Rheingau Musik Festival«, »Festival Montpellier«, »Beethovenfest Bonn« sowie in den großen Konzerthäusern der Welt wie dem concertgebouw Amsterdam, der Berliner Phil-harmonie, der carnegie Hall und der Avery Fisher Hall in New york.

Seine leidenschaft für Jazz und improvisation führte zur gründung eines »Worldjazz«-Quar-tetts gemeinsam mit dem türkischen Ney-virtuosen Kudsi Ergüner, mit dem er u.a. bei den Jazz-Festivals in Montreux, Montpellier und istanbul Triumphe feierte.

Fazil Says cD-Einspielungen wurden mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, darunter im Jahr 2001 mit dem »EcHO Klassik« und dem »Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik«.

Fazil Say ist gleichermaßen Komponist wie Pianist. Sein im Auftrag des türkischen Kultusmi-nisteriums komponiertes Oratorium »Nazim« wurde 2001 in Ankara in Anwesenheit des Staats-präsidenten uraufgeführt.

im Januar 2002 spielte Say in Paris mit überwältigendem Erfolg die Uraufführung seines Dritten Klavierkonzertes mit dem Orchestre National de Radio France unter der leitung von Eliahu inbal. Radio France ernannte ihn 2003 und erneut 2005 zum »Artist in Residence«, diese Position hatte er 2005 ebenfalls beim »Musikfest Bremen« inne. Seit der Saison 2006/07 ist er für fünf Jahre einer der beiden Exklusivkünstler des KONZERTHAUS DORTMUND.

Fazil Says neues violinkonzert »1001 Nacht im Harem« wird Patricia Kopatchinskaja im Februar 2008 mit dem luzerner Sinfonieorchester unter John Axelrod zur Uraufführung bringen.

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KlAviERSTARS iM KONZERTHAUS DORTMUND

PiANiSTiScHER KlANgMAgiER»Er wird in der ganzen Welt als Tastenakrobat gefeiert. im Konzerthaus erwies er sich als Klang-magier, Poet und Erzähler.« So hieß es im November 2004 in der Dortmunder Presse über den Pianisten Arcadi volodos. Jetzt kommt der »Klangmagier« wieder und spielt Werke von Schubert

und liszt.

Sa 01.03.08 · 20.00

viElSEiTigKEiT iST TRUMPFExklusivkünstler Fazil Say kommt diese Saison erneut ins KONZERTHAUS DORTMUND. im Rahmen eines Solo-Abends stellt er Werke von Scarlatti, Bach, Ravel und Mussorgsky (»Bilder einer Aus-

stellung«) vor.

Di 22.04.08 · 20.00

WEiTERHöREN

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iMPRESSUM

TExTE Ulrich Schardt FOTONAcHWEiSE S. 4 |5S. 8 |9S. 15 S. 18

HERAUSgEBER KONZERTHAUS DORTMUND

gEScHäFTSFüHRER UND iNTENDANT Benedikt Stampa

REDAKTiON claudia Beißwanger · Dr. Jan Boecker

KONZEPTiON Kristina Erdmann

ANZEigEN Milena ivkovic · T 0231-22 696 161

DRUcK RRD Rhein-Ruhr Druck gmbH & co. Kg

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung.

Es war nicht in allen Fällen möglich, die Bildquellen ausfindig zu machen. Rechteinhaber bitte melden.

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© volker Beushausen© Alberto venzago© Birgit Hupfeld© volker Beushausen

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KonzerthauS dortmundphilharmonie für westfalen

brücKStraSSe 21 i 44135 dortmundt 0231-22 696 200 i F 0231-22 696 [email protected]