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Möbel und Einrichtungsgegenstände Register Seite 111112 164 1225. Eine Zierdose, Italien, circa Mitte 19. Jh. Speckstein geschnitten. Runde Dose mit welliger Wandung und wenig erhöhtem Deckel mit Zierknopf. Eingelassen mit sieben messingumrahmten Reliefbüsten römi- scher Kaiser und Persönlichkeiten. H = 10 cm, D = 15 cm. 300.—/500.— Provenienz: Aus Westschweizer Schlossbesitz 1226. Ein Paar Marmorkugeln auf quadratischen Sockeln, Italien, 19. Jh., dazu eine römische Granitsäule mit weissem Marmorsockel aus antiken Fragmenten des Grabes der Scipionen in Rom, als Grand Tour Souvenir, wohl Rom, circa 1840, bezeichnet Sepolcro di Sipione (Il Sepolcro degli Scipioni) und ein Paar Marmorkugeln auf vasenförmigem Fuss, 19. Jh., Italien. H = 17 cm (mit Sockel); H = 24 cm (Säule); H = 32 cm (mit Vasen). 450.—/850.— Provenienz: Palazzo Serristori, Florenz Aus einem Schloss in der Westschweiz 1225 1226 1226

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1225. Eine Zierdose, Italien, circa Mitte 19. Jh. Speckstein geschnitten. Runde Dose mit welliger Wandung und wenig erhöhtem Deckel mit Zierknopf. Eingelassen mit sieben messingumrahmten Reliefbüsten römi-scher Kaiser und Persönlichkeiten. H = 10 cm, D = 15 cm. 300.—/500.—

Provenienz:Aus Westschweizer Schlossbesitz

1226. Ein Paar Marmorkugeln auf quadratischen Sockeln, Italien, 19. Jh., dazu eine römische Granitsäule mit weissem Marmorsockel aus antiken Fragmenten des Grabes der Scipionen in Rom, als Grand Tour Souvenir, wohl Rom, circa 1840, bezeichnet Sepolcro di Sipione (Il Sepolcro degli Scipioni) und ein Paar Marmorkugeln auf vasenförmigem Fuss, 19. Jh., Italien. H = 17 cm (mit Sockel); H = 24 cm (Säule); H = 32 cm (mit Vasen). 450.—/850.—

Provenienz:Palazzo Serristori, FlorenzAus einem Schloss in der Westschweiz

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1227. Ein Paar Zier-Obelisken, Italien, Florenz, wohl 19. Jh. Holz, geschnitzt und gefasst. Beide mit quadratischen Sockeln und umlaufen-den, doppeltprofilierten Umfassungen. Jeder Obelisk mit abschliessendem Zierknauf und beide porphyrartig gefasst. H = 78 cm. 200.—/400.—

Provenienz:Aus Westschweizer Schlossbesitz

1228. Ein Paar Zierobelisken, Florenz, 20. Jh. Holz, gefasst. Auf dreieckigen Sockeln mit gekehltem und rot gefasstem Rand. Darüber die von Schildkröten getragenen Obelisken. Beide in grüner Porphyr-Imitation bemalt. H = 51 cm. 100.—/150.—

Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

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1229. Taschenuhrhalter in Form einer Bastion. Norditalien, wohl Florenz, 1. Hälfte 19. Jh. Holz sehr fein geschnitzt und patiniert. In Form einer viertürmigen Befestigung mit zentralem Bergfried und grossem, rundem Ausschnitt für das Zifferblatt. Fehlstellen. 49:31:21 cm. 200.—/300.—

Provenienz:Palazzo Serristori, FlorenzAus einem Schloss in der Westschweiz

1230. Sehr schöne Rokoko-Kom-mode, Neuenburg, um 1760. Nussbaum und Nuss-baumwurzelmaser, furniert und massiv. Dreiseitig ge-schweiftes und wenig profilier-tes, vorstehendes Blatt über dreischübigem Korpus mit Traversen und erhöhtem, wel-lig ausgeschnittenem Sockel.

Die Schubladenfronten, das Blatt und die Schmalseiten mit feinstem Maserfurnier und Rautenwerk parket-tiert. Elegante Rokoko-Hand-haben und feine Schlüssellochzierden. 85:118:60 cm. 2000.—/3000.—

Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

1231. Sechs Stühle «à la Reine», Régence, um 1730. Buche, mouluriert und geschnitzt. Trapezförmiger, geschweifter Sitz mit geradem Violinrücken, mit rotem Stehvelours bezogen. Geschweifte Zarge, die in ebensolche Beine übergeht und in eingerollten Schneckenfüssen endet. Die Beine sind durch einen X-Steg verbunden. 96:57:65 cm. 2000.—/3000.—

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1232. Kleines Vitrinen-Möbel, Niederrhein, Ro-koko, 2. Hälfte 18. Jh. und später. Eiche, massiv und geschnitzt. Zweiteiliger Korpus auf gedrückten Kugelfüssen. Der Unterbau mit kas-settiertem, zweitürigem Schrankfach und ge-schrägten Ecken. Sehr fein geschnitzt und mit Spiegel unterlegten Rankenzierden. Der Aufbau wenig zurückversetzt und mit zwei verglasten Türchen. Innen mit Tablaren, die geschrägten Kanten wiederum mit Spiegel unterlegten Zier-den. Geschweifter und profilierter Kranz mit Volutenabschluss. 209:103:37 cm. 1500.—/2500.—

Provenienz:Aus adligem PrivatbesitzWestschweizer Schlossbesitz

1233. Kleiner Spiegel, Louis XV. Holz, profiliert, geschnitzt, graviert und vergoldet. Rechteckiger Rahmen mit Eck- und Mittelgravur. Fronton mit Muschel und Lorbeer. Jüngere Vergoldung. 50:33 cm. 300.—/500.—

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1234. Grosser Ovalspiegel, Italien, Venedig, im Stile des 18. Jh. Holz, geschnitzt und gefasst. Ovaler, profilierter und gekehlter Rahmen, das Fronton in Form einer Kartusche, darin in Sil-bermalerei mit Chinoiserie. Seitlich der Kartu-sche mit Blattranken. 268,5:102 cm. 1200.—/1500.—Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

1235. Ein Paar sehr schöne Commode à portes, Italien, wohl Venedig, im Stile des Ro-koko. Holz, gefasst und mit polychromen Blu-men bemalt. Dreiseitig geschweiftes Blatt über passig geschweiftem Korpus mit frontseitiger Türe. Die Zarge wellig ausgeschnitten, die Beine elegant geschweift. Überaus fein und reich bemalt mit Rosen und Streublumen, da-zwischen Rankenwerk und Voluten. 78,5:86:39,5 cm. 1200.—/1500.—

Provenienz:Westschweizer Schlossbesitz

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1236. Schönes Trompe l’œil, Italien, Florenz, 19. Jh. Holz, ausgesägt und poly-chrom bemalt. Mit profilier-tem, rechteckigem Sockel, darüber die barocke Vase mit reichem Blumenbouquet. 106,5:78:26 cm. 200.—/400.—

Provenienz:Aus Westschweizer Schlossbesitz

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1237. Grosse und bedeutende Aufsatzschreibkommode, Bern, um 1745, eine Arbeit des Mathäus Funk (1697–1783) und seiner Werkstatt. Nussbaum und Nussbaummaser, massiv und furniert. Dreischübige, frontal doppelt geschweifte Kommode auf profiliertem Sockel und gedrückten Kugelfüssen. Zurückgesetz-ter Schreibaufsatz mit abklappbarer Schreiblade vor reichem und sehr fein ausgeführtem Innern, mit ge-treppt angeordneten Schubladen und offenen Briefkompartimenten. Darüber der dreifach geschweifte Auf-satz mit geschweiftem, getrepptem und gekehltem Kranzgesims. Seitliche Türen angeordnet als faux tiroirs

mit jeweils fünf übereinander liegenden Schüben. Die Mittelpartie mit offenem, herausnehmbarem Fach, darunter acht kleine Schub- laden. Über dem Fach eine abschliessende Kranzschublade. Allseitig überaus fein mit schönstem, flammigem Nussholz furniert und mit Bandwerk umfasst. Die angedeuteten Traversen mit Federfries. Die Kanten und Leisten gerundet und in Messing gefasst. Der Aufsatz wohl ehemals mit zwei Schliesstüren und die Flügeltüren als Schub- laden genutzt. Die Kommodenbeschläge ersetzt.. 231:127:72 cm. 10000.—/15000.—Provenienz:Aus altem Zürcher PrivatbesitzAuktion Sotheby’s Zürich, 1. Dezember 1988, Los Nr. 343, (Zuschlag Sfr. 35200.–)Berner Privatbesitz

Das hier angebotene Trois corps von Mathäus Funk ist in die Jahre um 1745 zu datieren und weist eine einzigartige Auswahl schönster, flammiger Nussbaumfurniere auf, wie sie in dieser Form und Zusammenstellung selten anzutreffen sind. Hier gelingt es dem berühmten Ebenisten, mit dem heimischen Nussholz eine Wirkung zu erzielen, wie sie sonst nur mit den exotischen Edelhölzern, etwa dem Bois de violette möglich ist. Unter-strichen wird dieses grandiose Zusammenspiel der flammigen Furnierhölzer durch die Fassung der Kanten und Profilleisten durch poliertes Messing. Unser Möbel ist in der gleichen Zeit entstanden, wie eine identische Aufsatzschreibkommode, ehemals Basel, M. & G. Segal, Haus für alte Kunst, die bei Hermann von Fischer abgebildet wird. Das Basler Trois corps besitzt noch die originalen Türen des Aufsatzes, welche an unserem

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Mathäus Funk (1697–1783)

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Möbel nicht mehr vorhanden sind. Zu welcher Zeit auf die Türen unseres Möbels verzichtet wurde, ist nicht mehr bekannt, es ist aber durchaus möglich, dass dieser Umbau schon im 18. Jahrhundert ausgeführt wurde, ist doch ein gleicher Typus einer solchen Aufsatz-schreibkommode ohne die beiden Aufsatztüren bekannt und wird ebenfalls um 1745 datiert. Wann immer aber diese Anpassung stattge-funden hat, so ist mit dem hier angebotenen Möbel, eines der prächtigst furnierten Funk-Möbel erhalten geblieben.

Vergleiche:Hermann von Fischer, Fonck à Berne, Bern, 2001, S. 68 und 69, Abb. 77/78, für das identische Möbel aus Basel, S.65, Abb. 71/72 für den Typus ohne grosse Aufsatztüren.

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1238. Kommode, Stil Transition, Louis XV/XVI, französisch, 19. Jh. Aus verschiedenen exotischen und ein-heimischen Hölzern furniert und eingelegt. Längsrechteckiger, zwei-schübiger Korpus, sans traverse, mit hervorstehendem Mittelrisalit. Abge-schrägte vordere Eckstollen sowie leicht seitlich, hervorstehende hin-tere Eckstollen auf geringfügig ge-schweiften Beinen. Die Fläche der Front, über die beiden Schubladen dreigeteilt. Die Felder der Front und der Seiten reich mit Blumen-Marke-terie eingelegt, und mit einer Herz-blattleiste aus Bronze gerahmt. Unter dem Blatt ein feines Mäander-Fries aus Bronze. Zargenzierde, Sabots und Eckverzierung aus Bronze. Pro-filiertes, passig geschnittenes, rosafar-benes Marmorblatt. 86:113:52 cm. 2500.—/3500.—

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1239. Ein Paar Malachit-Cachepots in vergoldeter Bronzemontierung, Empire, Russland. Fein reliefierter, mit Blattkranz und Perlschnur beleg-ter Fuss, als Griffe zwei Löwenköpfe mit Ringen und glatter Mündungsrand. Mit Ausbruchstellen. H = 14 cm. 1500.—/2000.—

Provenienz:Schweizer Privatsammlung

1240. Fünf Armlehnsessel, Stil Louis XV, Wien, Österreich, um 1880. Nussbaum, mahagonifar-ben gebeizt, geschnitzt und mouluriert, blauer Bezug. U-förmiger Sitz, geschweifte vordere Zarge, die in geschwungene Beine, mit runden vergoldeten Bronze-Sabots, übergehen. Die seitli-chen Zargen sind gerade. Violinrücken mit brei-ten, zurückversetzten Armlehnen. Rückenlehne und Zarge mit Blumen als Zentralmotiv, ebenso die Beine mit Blumen aus vergoldeter Bronze. Sitz, Armlehne, Beine und Rücken zusätzlich verziert mit profilierter, vergoldeter Bronzefas-sung. 90:73:70 cm. 6000.—/10000.—

Aus der Schweizer Botschaft in Wien. Mit rundem Botschafts-stempel und Inventarnummer. In der 2. Hälfte des 19. Jh., haben in Wien vor allem die Firmen Portois & Fix sowie die Firma Friedrich Otto Schmidt sich in guten Qualitätsmöbeln des Neorokoko hervorgetan. Es ist anzunehmen, dass die Sessel von einer dieser beiden Firmen stammen.

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1241. Kommode, Louis XV, wohl Neuenburg, um 1760. Nussbaum, Wurzelmaser und Rosenholz auf Nadelholz furniert. Längsrechtecki-ger dreischübiger Korpus, von drei Seiten geschweift, die Front zusätz-lich leicht gebaucht. Geschweifte Zarge, die in kurze Beine übergeht. Passig geschnittenes und profilier- tes Marmorblatt aus Grindelwald. Schlüssellochzierde, Zuggriffe, Zar-genverzierung, Sabots und Eckver-zierungen aus Bronze. 86:110:57 cm. 3000.—/5000.—

1242. Kleine parkettierte Kommode, Stil Louis XV, Bern, nach Ma-thäus Funk. Nussbaum und Palisan-der auf Eichenholz furniert. Recht-eckiger zweischübiger Korpus «sans travers», von drei Seiten geschweift, die Front zusätzlich leicht gebaucht. Geschweifte Zarge die in geschweifte

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Beine übergeht. Passig geschnittenes und profi-liertes, violettes Marmorblatt mit grünen und weissen Einschlüssen. Schlüssellochzierde, Zug-griffe und Sabots aus Bronze. Unter dem Blatt signiert, H. Müller, Bern. 71:65:46,5 cm. 800.—/1200.—

1243. Kaminuhr, Régence, Paris, signiert Gos-selin. Geschweiftes Boulle-Gehäuse mit Ara-beskendekor in Schildpatt und Messing furniert. Vergoldetes Zifferblatt mit floralen Motiven getrieben. Emailkartuschen mit blauen römi-schen Zahlen. Gehäuse dreiseitig verglast und mit Applikationen versehen. Abschluss mit sitzendem Putto gearbeitet. Messingwerk mit Ankerhemmung, Kette und Schnecke, Schlag-werk auf Glocke. Halb- und Stundenschlag. Das Werk wohl 19. Jahrhundert. H = 87 cm. 3000.—/5000.—

1244. Ein Paar Appliken, Louis XV. Vergoldete Bronze. Zweiarmige Leuchter mit Akanthus- dekor. 42:26:16 cm. 800.—/1200.—

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1245. Seltene und besonders feine Rokoko-Konsole, Bern, circa 1765, von Johann Friedrich Funk I (1706–1775) und seiner Werkstatt. Dreiseitig geschweiftes und fein profiliertes, weiss, altrosa und grau-braun durchzogenes und gesprenkeltes Oberhasli-Marmordeckblatt über passig geschweifter und wellig ausgeschnittener Zarge mit durchbrochenem Dekor und frontseitiger Palmetten-Kartusche. Die Beine s-förmig geschweift, mit Akanthus geschnitzt und in gelockte Füsse auslaufend. Die Zargenpartie der Beine mit schönem Eckmotiv in Form von rocaillenartigem Blattwerk. Bogenförmiger Steg mit durchbrochenem Blattwerk geschnitzt. 82:76:44 cm. 14000.—/18000.—

Provenienz:Alter Privatbesitz

Die hier angebotene, aus der Werkstatt des Johann Friedrich Funk I stammende Kon-sole weist eine besonders schön durchzogene Oberhasli-Marmorplatte auf, wie wir sie in so ausgewogener Farbteilung nur selten finden. Diese verspielten Marmorplatten sind denn auch die Krönung der meisterlichen Funkkonsolen und zieren neben den Kon-solen des Johann Friedrich Funk auch die Kommoden seines Bruders Mathäus. Diese prächtigen Platten müssen zur Zeit des Rokoko für grosses Aufsehen gesorgt haben, entsprachen sie doch durchwegs der Leichtigkeit und der Freude an Farbigkeit die diese künstlerisch wertvolle Epoche prägte. Es gibt wohl weder in Deutschland noch in Italien oder Frankreich für diese Zeit Abdeckplatten für Möbel von solcher Ausstrah-lung. Unsere Konsole dürfte in der Zeit um 1765 entstanden sein und erinnert mit den teils durchbrochenen Zargenovalen an die Konsolen mit identischen Ausmassen im Wildtschen Haus in Basel, welche durch Rechnungsbelege für die Jahre 1766/67 als Arbeiten der Funkwerkstatt belegt sind.

Literatur:Hermann von Fischer, Fonck à Bern, Bern, 2001, S. 188, Abb. 339 und 340 für die ver-gleichbare Konsole im Wildtschen Haus in Basel

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Johann Friedrich Funk I

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1246. Sehr schönes und feines Meuble d’appui, Louis XVI, Frankreich, Paris, circa 1780, signiert von Jean-François Leleu (1729–1807). Mahagoni, furniert und massiv, vergoldete Bronzen. Hochformatiger Korpus auf gerader Zarge und pyramidenförmigen Beinen in Sabots. Die Front mit zwei kassettierten und bronzegefass-ten Türen. Die Schmalseiten gleich der Front gestaltet. Abschliessend mit weissem, grau durchzogenem Marmor-deckblatt mit sehr feiner, vergoldeter, umlaufender Bronze-Galerie, zur Front hin geöffnet. Im Innern mit zwei Tablaren. Die Eckstollen kanneliert und mit Zier-bronzen verziert. 93:66:34 cm. 12000.—/15000.—

Jean-François Leleu, Meister ab 1764

Provenienz:Ehemals Sammlung Georges Bemberg, New YorkSchweizer Privatbesitz

Das hier angebotene, ganz in reinstem Frühklassizismus gehaltene Schrankmöbel, ist ein sehr typisches Werk des berühmten Pariser Ebenisten Jean-François Leleu. In seiner schlichten und eleganten Art erinnert es an ein Schrankmöbel der Zeit um 1780/90, welches sich 1979 auf einer Pariser Auktion befand und bei P. Kjellberg, Le Mobilier Français du XVIIe siècle, Paris, 1998, S. 514 abgebildet wird. Leleu, dessen Werke nicht nur am Hofe, aber auch bei einer bürgerlichen Klientel sehr beliebt waren, gehörte sicher zu den talentiertesten Kunsttischler, der Louis-XVI-Zeit. Leleu absolvierte seine Lehrzeit im Faubourg Saint Antoine, wo viele der damaligen Kunstschreiner ihre Werkstätten hatten, was nicht zuletzt der Nähe zum Fluss Seine zuzuschreiben war, auf welchem die teuren Fur-nierhölzer nach Paris transportiert und dort umgeladen wurden. Leleu taucht später als Compagnon beim Ebenisten Oeben auf, wo er zusammen mit dem nicht weniger berühmten Jean-Henri Riesener arbeitete. Nachdem er seine Meiserwürde erlangt hatte, eröffnete er sein erstes Atelier und zog kurz darauf in neue Lokalitäten in die Rue Royale (heute Rue de Birague, bei der Place des Vosges). Sein Atelier wurde sehr schnell bekannt und erfreute sich einer illustren Kundschaft, darunter die Comtesse du Barry und der Prince de Condé, der zu seinem wichtigsten Auftraggeber wurde.

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Georges Bemberg (1915–2011), grosser Kunstsammler und Spross einer lutherischen Kölner Familie, welche sich bereits 1850 in Argentinien niederliess, wurde 1915 in Buenos Aires geboren. Seine Jugendjahre und Ausbildung verbrachte er in Frankreich und über-siedelte später für sein Studium nach Harvard. In den frühen 40er Jahren begann Bemberg seine Sammlerleidenschaft zu entdecken und kaufte u.a. Werke von Künstlern wie Bonnard, von dem er über 30 Ölgemälde besass. Bemberg lebte zwischen Paris, New York und Buenos Aires, wo er als passionierter Sammler regelmässig den Kunsthandel besuchte. Seine umfangreiche Sammlung ist heute in Teilen einer Stiftung zugeführt, welche sich im Hôtel d’Assézat in Toulouse befindet. Das hier angebotene Schrankmöbel von Leleu befand sich am Wohnsitz des Sammlers in New York.

1247. Eine Serie von vier Fauteuils en cabriolet, Louis XVI, Frankreich, Paris, circa 1780, signiert von Pierre Forget (1723–1789). Buche, massiv und gefasst in Weiss und Grau. Hufförmiger, gepolsterter Sitz über schlichter, frontseitig wenig bogenförmiger Zarge auf kannelierten, sich nach unten verjüngenden Stabbeinen. Die Armlehnen gepolstert und mit elegant geschweiften Stützen. Gerundete, medaillonförmige Rückenlehne. In blaugrünem Velours bezogen. 88:62:60 cm. 3000.—/5000.—

Provenienz:Château d’Ajain, FrankreichSchweizer Privatbesitz

Die hier angebotenen, aus Schloss Ajain (Creuse), stammenden Fauteuils sind von einer sehr eleganten, ganz dem strengen Louis XVI verpflichteten Formensprache. Forget hatte sein Atelier in der Rue de Charonne in Paris. Das Atelier von Pierre Forget war sehr produktiv, zählte man doch bei der Nachlassinventur der Werkstatt alleine 400 (!) Stühle.

1248. Ein Paar Appliken, Louis XV. Bronze vergoldet. Zweiarmige Leuchter mit Akanthusranken. 47:38 cm. 800.—/1500.—

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1249. Ein Paar Porzellan-Girandolen mit Blumen, wohl italienisch. Mit reliefierten und vergoldeten Blättern verziert. Der obere Teil des Schaftes sowie die Arme aus goldbemaltem Metall. Fehlende Tülle. H = 55 cm. 400.—/600.—

1250. Das Herztischchen der Florence J. Gould. Hochbedeutendes und sehr feines Herztischchen als Verwandlungsmöbel, Louis XV, Frankreich, Paris, circa 1770, Germain Landrin, Meister ab 1738, zuzuweisen. Rosenholz, Palisander und Veilchenholz, sowie grün gefärbte Hölzer, gefriest und fur-niert. Herzförmiger Korpus auf geschweiften Beinen in vergoldeten Bronzesabots auf Rollen. Das Blatt aufklappbar, innen mit einem Spiegelglas versehen und eine vertiefte, sehr fein mit Rosenholz furnierte und mit Veilchenholz umrahmte Fläche freigebend. Unter der Stellfläche mit zwei Schwenkschüben, wel-che durch versteckte Mechanik zu öffnen sind. Diese Schwenkschübe mit Kompartimenten für diverse Utensilien. Zwischen den Schwenkfächern eine herausziehbare Schublade mit Unterteilung. Die unteren zwei Drittel des Korpus mit einem Schrankfach, und dreiseitiger, sehr feiner Furnierung der Felder mit Federfries und rahmenden Filets und Bandwerk in grüner Färbung. Die Schwenkschübe ebenfalls in schö-nem Rosenholz furniert und gerahmt. 77:45,9:48,6 cm. 10000.—/15000.—

Germain Landrin, Meister ab 1738

Provenienz:Sammlung Florence J. GouldAuktion Sotheby’s Monaco, Succession de Florence J. Gould, 25. und 26. Juni 1984

Vergleiche: Rosemarie Stratmann-Döhler, Jean-François Oeben, Paris, 2002, Abb. S. 89Guillaume Janneau, Le meuble léger en France, Paris 1952, Abb. 96 für ein Herztischchen von P. RousselAuktion Christie’s, Paris, 21. Juni 2007, wo sich ein Germain Landrin signiertes Herztischchen fand.

Florence Gould an Bord der SS Normandie, 1935 1249

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1250 Nizza, 1931, Florence und Frank Gould mit Charles Chaplin.

Ein sehr verwandtes Tischchen, Paris, um 1770

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1251. Kleines Arbeits- und Schreibtischchen, Louis XV, Strassburg, circa 1760. Nussbaum und Kirsch-holz, massiv und furniert. Dreiseitig geschweiftes und gerahmtes Blatt über dreischübigem Korpus mit wellig ausgeschnittener Zarge und geschweiften Beinen. Vergoldete Schlüssellochzierden und Band-werkeinlagen. 74,5:46:35 cm. 1300.—/1800.—

Provenienz:Aus Zürcher Privatbesitz

1252. Dreischübiger Guéridon, Louis XV, Frankreich, Paris, circa 1760. Palisander furniert und sehr fein gefriest. Allseitig gewelltes Blatt mit umlaufender Randfassung, über dreischübigem Korpus, sans traverse und welliger Zarge. Die geschweiften Beine umfassen ein Zwischentablar. Alle Flächen mit feinen Fries-bändern furniert. 72:49:35 cm. 600.—/1000.—

Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

1253. Spiegel, Spätes Louis XVI, Bern, um 1820. Holz, geschnitzt, grundiert und vergoldet «en deux couleurs». Rechteckiger Rahmen, vorkragende Schultern. Fronton mit Girlanden und Faltenband. Original facettiertes Glas. Die Schnitzereien wohl aus dem Atelier des Johann Friedrich Funk II. 160:95 cm. 2000.—/3000.—

1254. Spiegel, Directoire, Ende 18. Jh. Holz profiliert, mit Masse verziert, einem geschnitzten Aufsatz verziert und vergoldet. Rechteckiger Rahmen mit Hohlkehlprofil und Herzblatt-Verzierung. Symmetrisch ge-schnitzter Aufsatz mit zwei Vögeln, die Trauben essen. 120:68 cm. 2000.—/2500.—

1255. Pendule mit Sockel, Neuenburg, um 1800. Geschweiftes Gehäuse mit roter, geflammter Fassung. Emailzifferblatt mit römischen Zahlen und Weckeranzeige. Messingwerk mit Spindelhemmung. Grosse Schloss-Scheibe, Schlagwerk auf zwei Glocken. Repetitionsabfrage. H = 77 cm. 1500.—/2000.—

1256. Pendule mit Sockel, Neuenburg, 18. Jh. Geschweiftes, grün/blau gefasstes Holzgehäuse mit Blumen-malerei. Weisses Emailzifferblatt mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen. Messingwerk mit Ankergang. Schlag auf Glocke. Werk zu revidieren. H = 94 cm. 1200.—/1500.—

1257. Sekretär «à abattant», Louis XVI, Bern, um 1790. Zwetschge, Buchenmaser und Nussbaum. Hoch-rechteckiger Korpus mit abgerundeten Ecklisenen, dreischübiger Kommodenteil auf Pyramidenfüssen, darüber das Schreibblatt und eine Friesschublade. Im Inneren des Schreibfaches symmetrische Schubladen- einteilung mit zentralem offenem Fach. Zuggriffe und Schlüssellochzierde aus Messing. 142:102:54 cm. 3000.—/5000.—

1258. Kleine Kommode, Stil Louis XVI, 19. Jh. Rosenholz, Palisander, Kirschbaum, Ahorn zum Teil grün eingefärbt und Mooreiche. Blindholz aus Fichte und Eiche. Hochrechteckiger, zweischübiger Korpus, mit abgeschrägten Ecklisenen, auf Pyramidenfüssen. Ovales Medaillon über den Schubladen mit eingelegtem Vorhang darüber, das Medaillon mit Vase und Blumenstrauss eingelegt. Das Feld mit einem helldunkel Federfries gerahmt. Zuggriffe und Schlüssellochzierde aus Bronze. Passig geschnittener und profilierter rosafarbener Marmor mit weisser Äderung. 82:61:39 cm. 800.—/1200.—

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1259. Sechsteiliger Paravent, 19. Jh., die Bespan-nung modern. Hochformatige Paneele, frontsei-tig mit chinoisen Motiven dekoriert, die Rück-seite mit roter Rohseide bespannt. Sechs Teile, je 172:66 cm. 1000.—/1500.—

Provenienz:Aus Zürcher Privatbesitz

1260. Pierre Granet (Villenave-d’Ornon 1842–1910 Neuilly-sur-Seine), Bronze eines Arabers zu Pferde, signiert am Sockel P. GRANET. Das Pferd mit aufgebundenem Schweif, der Reiter mit turbanartiger Kopfbedeckung und weitem Überhang. H = 79 cm (mit Sockel). 1500.—/2000.—Provenienz:Westschweizer Schlossbesitz

1261. Parketterie-Kommode, Transition Louis XV/ Louis XVI, Frankreich, Paris, circa 1750. Satinholz, Amarantenholz und gefärbter Ahorn, furniert. Profiliertes und dreiseitig ausgeschnitte-nes Rouge Royal Marmordeckblatt über passig geformtem Korpus mit vorstehendem Mittelteil und geschrägten Frontstollen. Geschweifte Beine in Sabots, die Zargenschürze wenig betont. Die Front mit drei Schubladenrängen. Die Friespartie mit drei kleineren Schubladen, darunter mit zwei

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grossen Schubladen sans traverse. Die Flächen mit teils illusionistisch gefriesten Feldern, umrahmt von grüngefärbtem Bandwerk mit Mäander. Die Stollen mit angedeuteten und mit Filets umrahm-ten Kannelüren. Sehr feine und vergoldete Zier-bronzen in Form von Schlüssellochzierden, Zu-gringen, Chutes, Beinzierden und Sabots in Form von Löwentatzen. 86:126:58,5 cm. 6000.—/10000.—Provenienz:Schweizer Privatbesitz

Die sehr markante Gliederung der hier angebotenen Kom-mode, mit ihren vierfach gefriesten Feldern und dem quer-furnierten Hauptfeld, erinnern stark an die Kommoden des deutschstämmigen Pariser Kunstschreiners François Bayer oder an die Werke eines Martin Ohneberg.

1262. Schöne Lampe-bouillotte. Vergoldete Bronze. Zweiarmig. Runder Tellerfuss, schlanker, fein ziselierter Schaft, zwei plastische Schwanenfiguren die Tüllen auf dem Kopf tragend. Grüner Blech-schirm. 65:33:26 cm. 300.—/500.—

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1263. Sekretär «à abattant», Louis XVI, um 1790, aus Schloss Barberêche. Mahagoni. Hoch-rechteckiger Korpus mit einem zweitürigen Fach unten, darüber das herunterklappbare Schreib-blatt des Schreibfaches und eine Friesschublade. Die runden, vorderen Kanten säulenartig hervor-stehend und kanneliert, in runde, sich nach unten verjüngende Beine übergehend mit Messing- sabots. Passig geschnittenes und profiliertes graues Marmorblatt mit weisser Äderung. Im Inneren des Schreibfaches drei offene Fächer oben, dar-unter eine grosse zentrale Schublade, flankiert von je drei übereinander liegenden Schubladen. Zuggriffe, Sabots Eckverzierungen aus Messing. 148:97:41 cm. 4000.—/5000.—

1264. Ein schönes Paar Lampe-bouillotte, Stil Louis XVI. Messing. Runder Tellerfuss, zise-liert mit drei Leuchtern und grau-blauem Metallschirm. Je H = 52 cm. 400.—/600.—

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1265. Lampe-bouillotte, Stil Louis XVI, 19. Jh. Vergoldete Bronze. Runder Tellerfuss mit durchbrochenem Rand, kannelierter, kurzer Schaft. Drei geschwungene Lichtarme mit profilierter Tülle. Grüner, runder Blechschirm. 65:41 cm. 500.—/900.—

1266. Kommode mit Vitrinenaufsatz, Georgian. Mahagoni. Rechteckiger, dreischübiger Kommodenteil auf Konsolenfüssen mit Messing-Zuggriffen. Hochrechteckige Vitrine mit hervorstehendem Kranz und zwei bleiverglasten Türen. Aufsatz aus dem 19. Jh. 172:94:46,5 cm. 700.—/900.—

1267. Zehn sehr feine Stühle, Holland, 19. Jh. Mahagoni und Ebenholz, zum Teil mit Messingfilets gefasst. Hufeisenförmiger Sitz mit grünem Leder gefasst, gerade Zarge mit Vierkantbeinen. Geschweifter durch-brochener Rücken mit drei Verstrebungen. 89:47:52 cm. 3000.—/4000.—

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1268. Tintengeschirr, Empire, Russland. Ovaler, flacher Mahagonisockel in fein gearbeiteter, vergoldeter Bronze gefasst. Aufgesetzte Mädchenfigur mit Weinlaub als Griff, daneben Tintenfässchen und Sandstreuer in Form von Füllhörnern, gefüllt mit Trauben und Blumen. Frontal kleine Tülle für Federkiel. H = 18 cm. 1000.—/1500.—

Provenienz:Bedeutende Westschweizer Sammlung

1269. Kleiner Schrank, Empire. Nussbaum. Hochrechteckiger Korpus mit einer Türe, darüber eine Schub-lade, profiliertem hervorstehendem Sims und Vierkantfüssen. Die Front als Sekretär «à abatant» gestaltet mit zwei seitlichen Säulen. 161:110:57 cm. 1500.—/2000.—

1270. Ein Paar Kerzenstöcke als Lampen montiert, Restauration. Vergoldete Bronze. Flacher Fuss, profi-lierter Schaft, balusterförmige Tülle. Fein ziseliert und graviert. Gelber Blechschirm. H = 54 cm.

800.—/1200.—

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1271. Kaminuhr, Empire, Paris, signiert Bergmüller a Paris. Vergoldetes Metallpostament, rundes Uhren-gehäuse, getragen von Füllhorn und beflügelten Knaben. Grüner Ziffernring mit römischen Zahlen. Mes-singwerk mit Ankergang. Schloss-Scheibe, Schlag auf Glocke. Halb- und Stundenschlag. H = 40 cm. 2000.—/3000.—

1272. Sehr schöner Schwenkspiegel, sog. Psyche, Empire, Frankreich, Paris, erstes Viertel 19. Jh., signiert von Pierre-Benoît Marcion (1769–1840). Mahagoni, massiv und furniert, vergoldete Bronzen. Hochformatiges Spiegelglas in schlichtem Schwenkrahmen. Der äussere Rahmen mit zwei seitlichen, bron-zegefassten Ziersäulen über bogenartig geschweiften Beinen auf Rollen, dazwischen ein Steg. Abschliessend mit profiliertem Giebel. Dekoriert mit applizierten und vergoldeten Zierbronzen von Palmetten, Akanthus, Rollwerk und einem Hermeskopf zwischen zwei geflügelten Panthern. Die Säulen mit bronzegefassten Kapitellen. 193:107:56 cm. 2000.—/3000.—

Provenienz:Aus altem Privatbesitz

Die hier angebotene Psyche trägt den Stempel des neben den berühmten Jacob/Jacob-Desmalter bedeutendsten Hoflieferanten Napoléon I., Pierre-Benoît Marcion. Die Möbel Marcions sind von einem sehr schlichten und militärischen Empire und seine bedeu-tendsten Werke an Sitzmöbeln, Tischen, Kommoden, Konsolen und Ziermöbeln, fallen denn auch in die Jahre zwischen 1805–1810.

Da seine Arbeiten vom Kaiser so geschätzt wurden, trug er den ihm verliehenen Titel eines Ébéniste et Menuisier en Meuble de S.M. l’Empereur. Der gebürtige Pariser Marcion hatte seine Werkstatt und sein Ladengeschäft von 1811 bis 1816 in der Rue de Choiseul und es dürfte dort gewesen sein, wo auch die hier angebotene Psyche hergestellt wurde.

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1273. Kommode, Empire, um 1815. Mahagoni, massiv und furniert auf Nadelholz. Längsrechteckiger vier- schübiger Korpus, wobei die oberste Schublade als Abschluss hervorsteht. Seitlich mit freistehenden Säulen, Ka-pitel und Sockel mit fein ziselierten vergoldeten Bronzebeschlägen. Die Front mit gespiegeltem Furnierbild. Schwarz-grau gesprenkeltes Marmor-blatt. 85:114:60 cm. 1000.—/1800.—

1274. Ein Paar Tôle verni Lampen, sog. Lamp d’Argand, Frankreich, Paris, im Stile des Empire. Eisenblech mit rotem Vernis und ver-goldetem Dekor von Palmetten und Ranken. Mit rautenförmigem Wand-stück, Vasenbehältnis und Docht-wanne mit durchbrochenem Lampen-schirm. 33,5:29 cm. 300.—/500.—

Provenienz:Aus altem Westschweizer Schlossbesitz

1275. Kommode Empire, Frankreich, um 1810. Mahagoni massiv und auf Eiche. Rechteckiger, vierschübiger Korpus, wobei die oberste Schublade leicht hervorsteht, als Abschluss für die seitlichen Säulen. Säulenzierde, Schlüs-sellochzierde und Zuggriffe aus vergol-deter Bronze. Schwarzer, weiss geäderter Marmor. 93:130:64,5 cm. 1500.—/2000.—

1276. Ein Paar vierteilige Paravents, Ita-lien, Florenz, circa 1920. Leinwand bemalt und auf Spannrahmen aufgezo-gen. Hochformatige Paneele, sehr fein mit Rankenwerk und Rocaillen be-malt. Auf Postamenten mit stehenden, verkleideten Affen dekoriert.

Je 177:465:2,5 cm. 4000.—/6000.—

Provenienz:Palazzo Serristori, FlorenzAus Westschweizer Schlossbesitz

1277. Tintengeschirr, Empire, Paris. Auf drei Tatzenfüssen äusserst fein gravier-ter und ziselierter Säulenstumpf aus vergoldeter Bronze: Auf punziertem Grund, schwach reliefierte Füllhörner, Muscheln, Weinblätter in Spitzbögen, Putten, die Girlanden halten. In die Oberfläche eingesetzt Tintenfässchen, Sandstreuer, Federkielhalter.

H = 8,5 cm. 1000.—/1500.—

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1278. Grosse Pendule mit Sockel, Louis XV, Paris. Geschweiftes Boulle-Gehäuse mit Schildpatt und Messing belegt in arabeskem Dekor. Abschluss mit vergoldetem Posaunenengel. Dreiseitig mit reichen Bronzeapplikationen belegt. Vergoldetes Zifferblatt mit Email-Kartuschen und blauen, römischen Zahlen. Messingwerk mit Spindelhemmung, Schlag über Schloss-Scheibe auf Glocke, Zugrepetition. Halb- und Stundenschlag. H = 137 cm. 5000.—/7000.—

1279. Vase, China, 18. Jh. Balusterfömig, fein mit königsblauem Puder überzogen glasiert. Übergoldeter Kranich- und Blumendekor. In vergoldeter Stil-Louis-XV-Bronze montiert aus dem 19. Jh. H = 24 cm. 1400.—/1600.—

1280. Kommode «en tombeau», Régence, Frankreich, Paris, 1. Hälfte 18. Jh. Rosenholz und Palisander auf Eiche furniert. Die Flächen «en Papillon» kreuzweise gefügt. Längsformatiges, von drei Seiten geschweiftes und profiliertes, wenig vorstehendes, pas-

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sig geschnittenes «Rouge du Langedoc» Marmor-blatt. Von drei Seiten bombierter und ge-schweifter Korpus mit ausgeschnittener Zarge und massiven Stollenfüssen in Bronzesabots. Die bauchige Front mit drei Schubladenrängen, wobei der oberste Rang aus zwei kleineren Schubladen besteht. Die zwei oberen Ränge mit sichtbaren Traversen. Überaus reich verziert mit Sabots, Chuts, Schlüssellochzierde, Zuggriffe und seitlichem Rankenwerk aus Bronze. 92:137:64 cm. 6000.—/8000.—

1281. Fauteuil «à la reine», Louis XV, Frank-reich, um 1760. Buche, mouluriert und ge-schnitzt, Sitz und Rücken mit Jonc-Geflecht. Trapezförmiger, geschweifter Sitz, geschweifte Zarge die in s-förmige Beine übergeht. Breiter Violinrücken mit zurückversetzten Armlehnen. Geschnitzte Blumen als Zentralmotiv an der Rückenlehne und Zarge sowie an den vorderen Beinen. Dazu passig geschnittenes grünes Sitz-kissen. 100:67:62 cm. 200.—/300.—

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1282. Sehr feines und besonders qualitätsvolles Bureau de pente, Louis XV, Frankreich, Paris, um 1758, Pierre IV Migeon zuzuweisen, signiert von Charles Chevallier (1700–1771), Meister vor 1738, wohl als Unterakkordant und Guillaume Schwingkens, aktiv um 1750, Satinholz, Amaranth und Rosenholz furniert. Allseitig geschweifter Korpus zum Freistellen, mit hoch und wellig ausgeschnitte-ner Zarge, offenem Knieteil und geschweiften Beinen in feinen Sabots von vergoldeter Bronze. Die Front mit geschweiftem Abschluss, das elegant eingefügte und abklappbare Schreibblatt innen mit grünblauem, goldgeprägtem Leder bezogen. Sechs auf zwei Rängen nebeneinander angeordnete und geschweifte Schübe bestimmen das Innere. Über den Schubladen ein offenes Kompartiment für Schreibwaren. Der Boden mit zusätzlichem, verstecktem Fach, sehr fein eingelegt in Stirnholz, mit Rankenwerk und stilisierten Blüten. Vergoldete Messingzugknöpfe und -rosetten. Der Unterbau mit zwei Schrankfächern, dahinter mit origi-nalem, verschliessbarem Tresor. Die Innenflächen selbst dieser Türfächer wiederum sehr fein eingelegt mit Rankenwerk und stilisierten Blüten. Zwischen den beiden Fächern ein Schubladenfach und über diesem zwei weitere, seitlich Schübe. Allseitig überaus fein gefriest und reich mit Rankenwerk eingelegt, umrahmt von hellem Bandwerk. Die Schreibplatte aussen mit einer gefriesten Längskartusche, darin wiederum Blumen und feinstes Rankenwerk. Rokoko-Schlüssellochzierden in vergoldeter Bronze. 98:97:54 cm. 5000.—/8000.—Charles Chevallier, le Jeune, Meister vor 1738Guillaume Schwingkens (Schuvingkens) aktiv um 1750

Provenienz:Château de RœulxSammlung des Prinzen Croÿ-RœulxSotheby’s Monaco, 9.12.1984, Los-Nummer 1027Schweizer Privatbesitz

Das hier angebotene Bureau de pente ist ein besonders qualitätsvoller und interessanter Vertreter dieses um die Mitte des 18. Jahr- hunderts in Paris sehr beliebten Möbeltypus, und es ist ein Möbel von möbelkundlicher Bedeutung. Charles Chevallier, dessen Signa-tur unsere Möbel trägt, wurde um 1700 in Paris geboren, wo er 1771 stirbt. Sein Atelier fand sich in der rue du Bac, in der Nähe des Klosters Sainte Marie. Seine Möbel waren bei einer wohlhabenden Kundschaft sehr beliebt und so nannte ihn der Almanach d’indi-cation.... ou du Vrai mérite im Jahre 1769 als zu den bedeutendsten Ebenisten zählend. Nach seinem Tode, fand 1772 eine Auktion mit seinem Warenbestand statt, mit der Nennung vieler Möbel von indischen Hölzern mit Blumenmarketerie. Die Zweitsignatur auf unserem Möbel ist jene des Pariser Ebenisten Guillaume Schwingkens, auch Schuvinkens, von dem nur sehr wenige gestempelte Möbel bekannt sind. Es ist gut möglich, dass Guillaume Schwingkens das hier angebotene, prächtige Möbel, zu einem unbekannten Zeitpunkt restauriert hat und anlässlich dieser Arbeiten seine Signatur anbrachte, was im 18. Jahrhundert üblich war.

Da es sich bei dem hier angebotenen Möbel aber um ein Möbel von ganz besonderem Ausdruck – nicht nur in der Formgebung, sondern auch in der Marketerie – handelt, ist davon auszugehen, dass ein sehr viel bedeutenderer Name noch als jener des Charles

Der grosse Salon, Château de Rœulx, Belgien

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Chevallier als eigentlicher Verfertiger oder Auftraggeber dieses luxuriösen Schreibmöbels in Frage kommt, und zwar jener von Pierre IV Migeon (1696–1758). Migeon, Spross einer der bedeutendsten Ebenisten-Familien Frankreichs, hatte sein Atelier am Eck der rue Saint-Nicolas und der rue de Charenton, im Herzen des Ebenisten-Viertels, dem Faubourg Saint-Antoine. Bereits im Alter von 36 Jahren besass er zwei bedeutende Liegenschaften in den Pariser Vororten und Waren im Werte von 8’000 livres, sowie eine sehr bedeutende in- und ausländische Käuferschaft des Hochadels. Unser Bureau weist die für Migeon typischen Merkmale der kühn abschliessenden Wellenform des Möbels auf, wie sie an verschiedenen Werken des Meisters vorkommen und wie wir es besonders schön an einem signierten Möbel des Meisters bei Sophie Mouquin abgebildet sehen, das auch die gleiche Aufteilung des Unterbaus mit den beiden Schrankfächern und den drei Schubladen aufweist. Auch die sehr kraftvolle Marketerie der Flächen, die Eleganz und Aus-gewogenheit des ganzen Entwurfs, lassen es wohl dem Meister selbst zuweisen oder aber daran denken, dass das Möbel im Auftrage des Meisters von einem Unterakkordanten, wie das bei einem bedeutenden Ebenisten üblich war, hergestellt wurde. Weder von Schwing-kens noch von Chevallier ist diese grandiose Art des Bureau de pente in anderen Fällen gesichert. So liegt die Vermutung nahe, dass das Möbel nach Vorgaben Migeons von (eher) Charles Chevallier oder Guillaume Schingkens gefertigt und an das Atelier von Pierre IV Migeon geliefert wurde und zwar möglicherweise in der Zeit um 1758, dem Todesjahr Migeons, was erklären würde, weshalb sein Stempel als Wiederverkäufer auf dem Möbel fehlt. Vergleiche:Sophie Mouquin, Pierre IV Migeon, Paris, 2001, Abb. S. 13 und 99.

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1283. Grosse Pendule mit Sockel, Louis XV, Reims, signiert Persevalle. Geschweiftes Gehäuse mit dun-kelbrauner Fassung und Rosendekor bemalt. Emailzifferblatt mit römischen Zahlen, signiert Persevalle a Reims. Gehäuse mit reichen Bronzeapplikationen versehen. Messingwerk mit grosser Schloss-Scheibe, Schlag auf Glocke. Halb- und Stundenschlag. H = 126 cm. 5000.—/7000.—

1284. Sehr feine Commode demi-lune, Louis XVI, Frankreich, Paris, circa 1780. Mahagoni, massiv und furniert. Weiss-grau durchzogene, halbrunde und passig ausgeschnittene Marmorplatte über halbrundem, zweitürigem Korpus auf massiven Pyramidenfüssen in Sabots. Die Flächen des Schrankmöbels mit sehr fei-nen Bronzeprofilen gerahmt und mit Eckrosetten verziert. Sehr feine und vergoldete Bronzeapplikationen in Form von Rosetten, Schlüssellochzierden und Randfassungen. 94:115:57 cm. 8000.—/12000.—

Provenienz:Schweizer Privatbesitz

Das hier angebotene, sehr elegante Schrankmöbel erinnert in seinen klaren und feinen Formen an die zeitgleichen Arbeiten des Charles Topino (1742–1803) Meister ab 1773, dem unser Möbel wohl zugewiesen werden kann, und an vergleichbare Arbeiten des Nicolas Petit (1732–1791) Meister ab 1761. Unsere halbrunde Kommode ist verwandt mit einem Meuble d’entre-deux, welches sich bei Silvain Barbier Sainte Marie, Charles Topino, Paris, 2005, Seite 25 abgebildet findet, und gleichartige Rahmung der Paneele aufweist, wie sie Topino und gleichzeitig auch Petit bevorzugten und sie unsere Kommode aufweist.

1285. Capucine, Stil Louis XVI, 20. Jh., signiert Azura à Moutier. Vergoldetes Bronzegehäuse mit Appli-kationen belegt. Emailzifferblatt mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen. Messingwerk mit Halb- und Stundenschlag. H = 25 cm. 800.—/1200.—

1286. Kleines Encrier, Restauration, Paris, um 1815. Bronze, vergoldet. Mit einem Traubenkorb auf einschübigem Sockel mit gedrückten Füsschen. Seitlich des Korbes mit vier Ziervasen als Halterung der Federkiele. Der obere Teil des Früchtekorbes abnehmbar. 11:10:8 cm. 300.—/500.—

Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

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1287. Sehr seltenes table à vantaux, Louis XV, iberisch, um 1760. Rosenholz und Palisander. Rechteckiger, von drei Seiten geschweifter, zweitüriger Korpus. Das leicht hervorstehende Blatt aufklappbar mit einem Fach. Das Feld des Blattes mit einer eingelegten Windrose. Die Felder der beiden Türen kreuzweise gefügt, sodass das Bild jeweils einen Stern ergibt. Die geschweifte Zarge geht in s-förmige Beine über. Sabots und Schlüssellochzierde aus Bronze. 79:56:37 cm. 1000.—/1500.—

1288. Houdon, Jean Antoine (1741–1828) (nach). Büste einer jungen Dame in Louis-XVI-Haar-tracht. Terrakotta, auf Marmorsockel. Bezeich-net HOUDON. H = 48 cm. 1800.—/2400.—

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1289. Ein Paar Fauteuils «à la reine», Louis XV, Frankreich, Paris, um 1760. Nussbaum, mouluriert und geschnitzt. Trapezförmiger Sitz mit geschweifter Zarge die in s-förmige Beine übergeht. Gerader, leicht angedeuteter Violin-rücken, geschweifte, zurückversetzte Armleh-nen mit Manchetten. Gelber Seidenbezug mit Kissen. 97:70:76 cm. 3000.—/4000.—

1290. Terrakotta-Büste eines Jünglings, franzö-sisch, 1778. Das feine Gesicht leicht nach links geneigt, Louis XVI-Haartracht mit Masche. Eingezogener runder Marmorsockel auf quadra-tischer Plinthe. Rückseitig unleserlich signiert und datiert 1778. H = 52 cm. 2000.—/2500.—

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1291. Sehr feines Zier- und Mehrzweckmöbel, Louis XV, Frankreich, Paris, circa 1765, signiert von Bon Durand. Rosenholz, Veilchenholz, Olivenholz und Satin-holz, furniert, gefriest und in bois de bout marketiert. Allsei-tig geschweifter, eleganter Korpus auf wellig ausgeschnitte-ner Zarge und s-förmig geschweiften Beinen. Die Front mit einer zentralen Schublade, einer angedeuteten – und einer kleinen Schublade. Über der zentralen Schublade ein leder-bezogener Schreibauszug. Das wenig vorstehende Blatt drei-geteilt und aufklappbar. Die beiden seitlichen Komparti-mente abschliessbar und gleichzeitig das mittlere Spiegelfach ebenfalls verschliessend. Zum Freistellen auf allen Seiten überaus fein gearbeitet. Alle Seiten in kartuschenartige Panneaux unterteilt und mit feinen Ahornfilets umrandet. Die innere Umrandung mit verschlungenem Bandwerk von Veilchenholz. Die Flächen in Rosenholz gefriest, darin virtuose Blütenzweige und Rankenwerk. Die Schmalseiten und beide Längsseiten jeweils mit einem zentralen Muschel-motiv so eingelegt, dass die Illusion von Perlmutt entsteht. Sehr fein marketierte Beine mit stilisierten Blüten und Ranken. Vergoldete Bronzebeschläge als Schlüssellochzierden und Sabots. 73,5:81,5:50,5 cm. 12000.—/15000.—

Bon Durand, Meister ab 1761

Provenienz:Domaine de Beaulieu Schweizer Privatbesitz

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Das Möbel, wie 1956 abgebildet bei Jean Nicolay

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Das hier angebotene Mehrzweckmöbel ist mit seiner überaus feinen Marketerie in Stirnholz aus bois de violette, wohl eines der hüb-schesten Kleinmöbel seiner Art und ein besonders schönes Beispiel des französischen Rokoko der Zeit um 1765. Bon Durand, der seine Werkstatt unweit von Jacques Dubois in der Rue de Charenton hatte, stellte Mobiliar von ausgezeichneter Qualität her. Viele sei-ner eigentlichen Werke tragen wohl die Signatur von Dubois oder Migeon, arbeitete er doch auch im Auftrage der berühmten Ebenisten, die gleichzeitig auch Händler von Luxusmobiliar waren, was beson-ders auf Migeon zutrifft, und oft ihre eigene Stempelsignatur auf die Werke von Ebenisten wie Bon Durand anbrachten, die für sie arbei-teten. Von den bekannten Werken Durands werden vier Arbeiten ganz besonders hervorgehoben und von Jean Nicolay in seinem 1956 erschienen Werk über die Meister-Ebenisten Frankreichs abgebildet. Unter diesen vier Arbeiten, darunter ein Bibliotheksschrank und zwei prächtige Sekretäre, eingelegt in Bois de bout, findet sich auch die hier angebotene Coiffeuse wieder und wird damals erstmalig erwähnt. Von diesen drei Möbeln schreibt Nicolay 1956: «.......l’ ingéniosité de son créateur dans la disposition des bois de placage en feuilles, la petite armoire, la coiffeuse (unser Möbel) et les secrétaires montrent son degré de maîtrise.»

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1292. Spiegel, Stil Louis XV, in der Art von Johann Fried-rich Funk. Holz, profiliert, geschnitzt, graviert und ver-goldet. Rechteckiger Rah-men, oben mit abgerundeten Ecken, die unteren Ecken mit Akanthus-Gravur. Der Aufsatz mit durchbrochener Rocail-le-Kartusche um fallende ge-lappte Muschel. 101:59 cm. 600.—/1000.—

1293. Comodino, Beistellkom-mödchen, im genuesi-schen Stil des 18. Jh., um 1900. Veilchenholz furniert,

mit Rosenholzfilets und Bronzen. Hochformatiges Comodino, auf sehr eleganten, geschweiften, hohen Beinen in Bronze-Sabots. Die Zarge wellig geschweift. Frontseitig mit zwei Türchen, darüber ein offenes Fach. Abdeckung in weiss durchzogenem rot-grauem Marmor. Allseitig furniert und umfassende, wellige Rahmung. Die Schmalseiten mit Bronze-Traggriffen. 86:53:34 cm. 1200.—/1800.—

1294. Ein Sofa und drei Stühle, im Stile Louis XV. Buche, massiv, geschnitzt und gefasst. Das Sofa mit gepolsterten Armstützen und zwei losen, orange bezogenen Sitzkissen. Die leicht unterschiedlichen Stühle ebenfalls mit orangefarbenen, abnehmbaren Sitzkissen. Alle geschnitzt mit Rankenwerk und Rocaillen. 95/41:133:58 cm (Sofa) bzw. 91/45:47:44 cm (Stühle). 600.—/800.—

Provenienz:Aus Westschweizer Schlossbesitz

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1295. Kleine Kommode, Louis XV, Frankreich, um 1750. Rosenholz und Palisander auf Eiche. Von drei Seiten geschweifter Korpus, die Front zusätzlich gebaucht. Zwei Schubladen mit sichtbarer Traverse. Geschweifte Zarge, die in leicht geschwungene Beine übergeht. Die Felder der Schub-laden kreuzweise gefügt und wellig umrandet. Die der Seiten gespiegelt furniert. Passig geschnittenes und pro-filiertes «Brèche d’Alep»-Marmorblatt. Sabots, Schlüssellochzierde, Zuggriffe sowie Eck- und Zargenverzierung aus vergoldeter Bronze. 81:65:38 cm. 3000.—/4000.—

1296. Spiegel, Stil Louis XV, nach Ma-thäus Funk. Lindenholz, profiliert, geschnitzt und vergoldet. Rechtecki-ger Rahmen mit Karnies-Profil, in den unteren Ecken graviert mit Akanthus-motiv. Oben abgerundete Ecken und geschweift. Der Aufsatz mit durchbro-chener Mittelkartusche, Rocaillen und Blumen. 112:67 cm. 800.—/1200.—

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1297. Sehr schöne Schreibkommode, Louis XV, Bern, von Mathäus Funk, um 1760. Nussbaum-Maser. Längsrechtecki-ger zweischübiger Kommodenteil, von drei Seiten gebaucht, die Front zusätzlich geschweift. Geschweifte Zarge, die in ge-schweifte Beine übergeht, die in Sabots enden. Die Schub- laden mit falschen Traversen und Messingschiene. Felder der Schubladen gespiegelt furniert, die der Seiten kreuzweise ge-fügt und mit Federfries umrandet. Geschweifter Schreibaufsatz, das Feld des Blattes ebenfalls kreuzweise gefügt und mit Feder-fries umrandet. Im Inneren, seitlich vier übereinander liegende, treppenförmig angeordnete Schubladen. In der Mitte ein offenes Fach, darüber eine Schublade und vier kleinere offene Fächer, dahinter zwei Geheimfächer. Zuggriffe, Schlüssel-zierde, seitliche Verzierungen, Sabots und Zargenzierde aus Bronze. 112:118:66 cm. 25000.—/30000.—

Mathäus Funk

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1298. Prunkvoller Regulator, wohl Neuenburg, um 1750, sign. Camille de Millieurs. Hohes, schmales Gehäuse auf profiliertem Sockel mit mehrfarbiger Fassung. Frontseitig geschnitzte Rokoko- Ornamente und Blumen. Uhren-aufsatz mit reichem, durchbroche-nem Barock-Dekor. Abschluss mit zentraler Muschel; seitlich Vogeld-arstellungen. Schöne alte Vergol-dung. Weisser Email-Ziffernring mit römischen Stunden- und arabi-schen Minutenzahlen. Mittig ange-legt vier kleine weisse Emailziffer-blätter für Tag, Datum, Monat und Sternkreiszeichen-Anzeige. Zentral- sekunde. Grosses, quadratisches Messingwerk, Schlagwerk über zwei Schloss-Scheiben, auf drei Glocken. Antrieb über ein grosses Gewicht. H = 249 cm.

15000.—/20000.—

1299. Doppelseitiges Rokoko Lese- oder Notenpult, sog. Leggio, Italien, Piemont, circa 1750. Nussbaum, massiv und überaus fein geschnitzt. Dreipassiger, profi-lierter Sockel. Der Schaft teils ge-drechselt und mit Régence-Moti-ven von Ranken und Rocaillen geschnitzt. Drei aus Voluten ge- bildete und gelockte Beine stützen den Schaft. Aufgesetztes, giebel- artiges Pult zur Benutzung auf zwei Seiten. Wiederum geschnitzt mit Rocaillen und Rankenwerk. Beidseitig mit Bogenöffnung und Buchstütze. 165:50:58 cm. 1000.—/2000.—Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

Das hier angebotene Leggio enstpricht einem Typus, den wir in ganz Norditalien seit dem 16. Jahrhundert in dieser Form kennen. Dieses häuschenartige, doppelseitig nutzbare Lesepult, wie sie meist im Chor von Kirchen Aufstellung fanden, findet sich in seiner Frühform und unserem Pult sehr verwandt, mit abschliessendem Fries-schmuck, im Chor der Kirche S. Sebastiano in Biella.

Vergleiche:Sonia Damiano, Rivista Biellese, Juli 2000, dort mit Abbildung des Leggio aus Biella und G. Ferrari, Il Legno e la Mobilia nell’Arte Italiana, Mailand, 1925, Abb. S. 294 für ein weiteres Leggio mit seitlichen Bögen, aus dem 16. Jh.

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1300. Sehr feines Marketerie-Tischchen, Transition Louis XV/Louis XVI, Frankreich, Paris, circa 1770, signiert von Léonard Boudin (1735–1807) und mit Pariser Innungsstempel versehen. Rosenholz, Palisander, Ahorn und Sycamore, furniert und sehr fein eingelegt. Geschweift ausgeschnittenes Blatt, umrahmt von einer vergoldeten Bronze-Randfassung, über ausgeschnittener, einschübiger Zarge und s-förmig geschweiften Beinen in vergoldeten Bronzesabots. Das Blatt mit Bandwerk und gefriestem Rosenholz umfasst, das mittlere Paneel mit zentralem Medaillon, darin Musikinstrumente. Die beiden seitlichen Kartuschen mit Blumenkörben und gleich dem Medaillon, von Blüten und Rosenkränzen umwunden. Die Längs- und Schmalseiten der Zarge in gleicher Manier eingelegt, die Beine mit Blatt- und Blütengirlanden. 72:80:42 cm. 10000.—/15000.—

Léonard Boudin, Meister ab 1761

Provenienz:Aus einer Schweizer Sammlung

Das hier angebotene, sehr fein mit Blumen und Musikinstrumenten in Sycamore-Grund eingelegte Schreib- und Ziertischchen ist eine signierte Arbeit des Léonard Boudin und trägt den Pariser Innungsstempel, das JME für die Jurés Menuisiers-Ebénistes. Unser Tischchen ist eines der zierlichsten Kleinmöbel des Meisters und in seiner bereits etwas strengerer Linienführung etwa vergleichbar mit einem Bureau à Gradin des Meisters und ebenfalls in die Transition-Zeit zu verweisen, welches sich einst in der Sammlung Daniel Duault befand. Die Marketerien unseres Schreibtischchens sind von ganz besonderer Feinheit, und die reiche Anordnung der rahmen-den Blumenkränze des Blattes verweisen noch auf die unmittelbare, stilistische Nähe zur Louis-XV-Zeit. Léonard Boudin hatte seine Werkstätten zuerst in der rue du Faubourg St.-Antoine, danach in der Rue St.-Nicolas und schlussendlich in der Rue Traversière. Zu Beginn seiner Kariere arbeitet Boudin als Unterakkordant für das berühmte Atelier von Pierre IV Migeon und eröffnete etwa zur Ent-stehungszeit des hier angebotenen Möbels, im Jahre 1772, sein eigenes Verkaufslokal in der Rue Fromenteau, in unmittelbarer Nähe des Palais Royale. So wie Boudin anfangs für die grossen Ebenisten arbeitet, liess der Meister selbst, ab den 1770er Jahren Möbel bei seinen Ebenisten-Kollegen in Auftrag geben und verkaufte diese dann unter eigenem Namen in seinem Geschäft. So verwundert es nicht, dass unser Tischchen und insbesondere dessen feine Marketerie an Werke von Charles Topino erinnert, der ebenfalls für Boudin als Unterakkordant Luxusmobiliar herstellte. Ein kleines Bonheur du jour von Topino, aus der Zeit um 1780 (ehemals Mes Beaussant-Lefèvre, Paris und abgebildet S. 37, in: Silvain Barbier Sainte Marie Charles Topino, Paris 2005) erinnert in seiner Marketerie auf Syca-

more-Grund an die sich an unserem Tischchen befindlichen Blumeneinlagen.

1301. Ein Paar grosse Kaminböcke, sog. Chenets, Frankreich, Paris, circa 1880, im Stile Louis XVI. Bronze, patiniert und vergoldet. Mit vasenförmigen, palmettengschmückten Füssen und mit Lorbeer verziertem Fries und seitlich aufgesetzten Pinienzapfen. 30:35:50 cm. 500.—/700.—Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

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1302. Ein Paar Konsoltische des Johann Friedrich Funk II (1745–1811), Louis XVI, Bern, um 1790. Holz, geschnitzt und in zwei Goldtönen vergoldet. Halbrund geschnittene, profilierte und vorgesetzte Marmorplatten aus den Brüchen von Oberhasli und Roche. Die Zarge von gleicher Form und fein kanne-liert. Vorgesetzte Stollen mit feinem Rosettendekor. Die sich nach unten verjüngende Stabbeine elegant mit Lorbeerblättern geschnitzt, kanneliert und mit rosettenbesetzter Würfelzierde versehen. Jede 84:52:28 cm. 8000.—/12000.—

Provenienz:Westschweizer Privatbesitz

Das hier angebotene Konsolenpaar dürfte in die Zeit um 1790 zu datieren sein und gehört zu den besonders schönen und feinen Arbeiten der berühmten Berner Werk-statt. In zwei Goldtönen gefasst, erinnern die beiden Tische an einen Konsoltisch, Bern, um 1790 und ebenfalls von Johann Friedrich Funk II geschaffen, welcher im Herbst 1998, als Los Nr. 2100, in unserem Hause angeboten werden konnte. Alle drei Tische sind von identischer Art der Ausführung und fallen in die Zeit als Funk die prächtige Balustrade im grossen Lesesaal der Stadt- und Universitätsbibliothek schuf. Seine Lehrjahre absolvierte Funk bei seinem Vater, dem bekannten Schöpfer der herrlichen Konsoltische, Spiegel und Kaminfassungen des Rokoko, dessen Werk nachhaltig von seiner zeitweisen Zusammenarbeit mit Johann August Nahl geprägt war. Seine weitere Ausbildung führte Johann Friedrich II nach Genf und weiter nach Paris, wo er im berühmten königlichen Bildhauer Louis Claude Vasse «einen Vater und Führer» fand. Funk arbeitete am Grabmahl des Königs Stanislaus in Nancy und arbeitete für Marie-Jeanne Bécu, Gräfin du Barry. Er fertigte das Portrait des Mathe-matikers Jean-Baptiste le Rond d’Alemberg und als besondere Auszeichnung schuf er die Statue von Louis II. de Bourbon, Prince de Condé (1621–1686), auch als Le Grand Condé bekannt, in der Nische über der Treppe der königlichen Militärschule in Paris. 1775 kehrte der nun hochbegabte Bildhauer nach Bern zurück und über-nahm noch im gleichen Jahre die Werkstatt seines Vaters, welche er mit grösstem Erfolg in die Zeit des Frühklassizismus führte. Sein zeitgenössischer Zürcher Bio-graph, Johann Caspar Fuessli (1706–1782), zählte ihn zu Recht zu den bedeutendsten Künstlern der Schweiz. Die beiden hier angebotenen Konsolen sind Zeitzeugen der letzten Jahre des Ancien Régime in Bern und gehören zu den bedeutenden Schöpfungen der Schweizer Möbelkunst des 18. Jahrhunderts.

Literatur:Hermann von Fischer, Fonck à Bern, Bern, 2001, S. 275, Abb. 535Fuessli, Johann Caspar, Geschichte der besten Künstler in der Schweitz, 1769-79.

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Johann Friedrich Funk II

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1303. Eine schöne Serie von vier grossen Louis-XV-Stühlen, Frankreich, Paris, circa 1760, signiert von Jean Gourdin, gen. Père Gourdin. Buche, massiv, geschnitzt und vergoldet. Wenig trapezförmiger Sitz über moulurierter und wellig ausgeschnittener Zarge und s-förmigen Beinen. Die Rückenlehne eben-falls mouluriert und gleich der Zarge und den Kniepartien mit Blumen geschnitzt. Floraler, rotgrundiger Stoffbezug. 93,5:58:51 cm. 8000.—/12000.—

Jean Gourdin, Meister um 1737

Provenienz:Schweizer Privatbesitz

Die hier angebotenen Louis-XV-Stühle sind von ausgesprochen schönen und grosszügigen Proportionen und tragen die Signatur des um die Mitte des 18. Jahrhunderts in der Rue de Cléry tätigen Menuisiers Jean Gourdin, genannt Gourdin Père. Goudin war der Vater des berühmten Jean-Baptiste Gourdin (Meister ab 1748) und des Michel Gourdin (Meister ab 1752). Die Familie Gourdin gehörte zu den bedeutendsten Herstellern von luxuriösem Sitzmobiliar der Epoche Louis XV. Die Arbeiten des Vaters sind meist von sehr klaren, ganz dem frühen Rokoko verpflichteten Linien und erinnern immer leicht an die Spätformen der Régence. Unsere Serie von vier Stühlen dürfte wohl um 1760 entstanden sein und entspricht ganz und gar einem eleganten und ausgereiften Stil des Louis XV.

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1304. Konsole mit Spiegel, Louis XV, gefasst, Schweden, um 1750. Lindenholz profiliert, geschnitzt, vergoldet und zum Teil elfenbeinfarbig gefasst. Die Konsole mit geschweifter Zarge und geschwungenen Beinen, unten zusammenlaufend, die durch eine Kartusche verbunden sind, auf Huffüssen. Passig ge-schnittener und profilierter, grauer Marmor mit rosafarbenen Einschlüssen. Rechteckiger, facettierter Spiegel, sich oben ver-jüngend und geschweift. Durchbrochen geschnitzter Fronton und Unterteil mit Kartusche und Blumen. Konsole: 77:65:38 cm. Spiegel: 115:52 cm. 5000.—/7000.—

1305. Ein Paar Spiegelappliken, Stil Louis XV, 19. Jh., aus Schloss Gümligen. Holz geschnitzt und vergoldet. Hochfor-matiger Palmettenrahmen, oben mit verspiegelter Kartusche, unten mit einem Leuchterarm. Auf der Rückseite mit Verkauf-setikette des Schlosses Gümligen. 62:22 cm. 300.—/500.—

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1306. Vier Fauteuils «à la reine», Louis XV, fran-zösisch, um 1750. Buche, mouluriert und ge-schnitzt, Blau und Grau gefasst. Trapezförmiger Sitz, geschweifte Zarge die in s-förmige Beine übergeht. Gerader, oben abgerundeter Rücken, zurückversetzte, geschweifte Armlehnen mit Manchetten. Geblumter Seidendamastbezug. 89:64:62 cm. 4000.—/6000.—

1307. Feine Console d’applique, Louis XV, Frankreich, Paris, circa 1750. Holz, ge-schnitzt und vergoldet. Halbrunder Plafond über reich geschnitztem Stützzarge mit zentraler, durchbrochener, sehr feiner Rocaille, herzför-mig gerahmt mit Blattvoluten und rocaillenarti-gen Ranken. 49:35:21 cm. 1500.—/2500.—

Provenienz:Aus einer Pariser PrivatsammlungSchweizer Privatbesitz

Die hier angebotene Konsolapplike ist ein schönes Beispiel dafür, wie sehr verwandt die Werke der Berner Werkstatt des Johann Friedrich I. Funk mit den Pariser Werkstätten der Mitte des 18. Jahrhunderts doch sind. Die zentrale Rocaille unserer Konsole ist noch ganz der Régence verpflichtet, doch weisen einzelne Elemente der Schnitzerei bereits auf die neuen Formen des Rokokos hin, was sie wohl in die Zeit um 1745 datieren lässt.

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1308. Aussergewöhnliche und überaus feine Kommode mit Schreibkompartiment, Louis XV, Frank-reich, circa 1750, signiert MIGEON (Pierre IV Migeon, 1696–1758) und mit Pariser Innungs-stempel versehen. Satinholz, Rosenholz und Veilchenholz, furniert. Dreiseitig geschweifte und profi-lierte Brèche d’Alep Marmorplatte über elegant geschweiftem Korpus mit gerader Zarge und s-förmig geschweiften Beinen in Sabots. Die Front mit zwei Schubladenrängen. Der untere Rang mit einer grossen Schublade, der obere Rang mit traversenlos zweigeteilter Schublade, wobei die untere Hälfte als normale Schublade, die obere Hälfte jedoch mit lederbezogenem und verstellbarem Schreibblatt eingerichtet und mit zwei seitlichen Kompartimenten versehen. Sehr schön gefrieste und gespiegelte Felder in Satinholz. Die Schmalseiten ebenso gestaltet und mit Filets gerahmt. Besonders schöne und fein ziselierte Bronzen in Form von Chutes, Sabots, Schlüssellochzierden und Handhaben. Alle mit Blattranken und Voluten von feinster Qualität; die Schlüssellochzierden in Schildform mit Rokoko-Ranken und Blattwerk. 81:131:64 cm. 18000.—/25000.—

Pierre IV Migeon, Meister ab ca. 1721

Provenienz:Schweizer Privatbesitz

Die hier angebotene, überaus seltene Kommode stellt mit ihren beiden Schubladenrängen und dem ausziehbaren Schreibeingerichte ein Unikat im Möbelbau des berühmten Pariser Ateliers von Pierre IV Migeon dar. Verwandt mit unserem Möbel ist einzig ein Meuble d’entre deux aus der Zeit um 1745, ehemals Besitz Galerie Jean Wanecq, Paris, welches anstelle der sichtbaren unteren Schub-lade, ein zweitüriges Schrankfach aufweist, mit zwei versteckten Schubladen. Die oberste Schublade ist allerdings von identischer Art der

Ausstattung, wie wir es hier an unserem Möbel vorfinden, mit zen-tralem, verstellbarem Schreib- und Leseblatt und seitlichen Kompar-timenten. Pierre IV Migeon war wohl der berühmteste Spross einer über Generationen erfolgreichen Ebenisten-Dynastie im Paris des 18. Jahrhunderts und unterhielt ausgedehnte Geschäftsbeziehun-gen zur europäischen Hocharistokratie, darunter die Herzogin von Bourbon, der Herzog von Orleans und die Herzogin von Rohan. Migeon war aber als Kunstschreiner nicht nur Vorsteher eines grossen Ateliers, er war auch – und vor allem – ein grosser Händler von Luxusmobiliar. So arbeiteten für ihn und in seinem Auftrage so be-deutende Ebenisten wie Boudin, Dautriche, Roger Van der Cruse Lacroix, Duval, Criaerd, Topino und andere. So gross die Anzahl der Unterakkordanten auch sein mag, alle Arbeiten, die den Stempel

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des berühmten Ateliers tragen, sind stets von sehr klaren und noblen Formen, scheinen noch ganz der Régence verpflichtet zu sein und bleiben deren zurückhaltenden Linienführung bis weit in die Zeit des Rokoko treu. Wann genau Pierre IV Migeon seine Meister-würde erreichte ist ungewiss, doch dürfte er diese um 1721 erhalten haben, da er im Ehevertrag seiner Halbschwester von 1719 noch als Ebenist unterzeichnet, bereits aber 1724, in einem Mietvertrag, als Meister Ebenist unterzeichnet. Migeon profitierte am Hofe von der grossen Protektion durch Madame de Pompadour und belieferte ab 1740 den Hof im Auftrage der Menus Plaisirs und des Garde- Meuble Royale. Sein Atelier befand sich in der Rue de Charenton, doch besass der Ebenist viele weiteren Häuser in Paris, die von seinem Erfolg zeugten. Die hier angebotene, sehr fein und ausgewogen gestaltete Verwandlungskommode, ist ein besonders feines und wichtiges Werk des berühmten und einflussreichen Pariser Ebenisten.

Literatur:Sophie Mouquin, Pierre IV Migeon, Paris, 2001, S. 117 für die verwandte Kommode

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1309. Ein Paar monumentale Ziervasen, Italien, wohl Rom oder Genua, 2. Hälfte 18. Jh. Holz, ge-schnitzt, vergoldet und in Rosso Levanto-Manier marmoriert. Quadratischer Sockel mit profiliertem, run-den Aufsatz, darüber der mit Akanthus geschnitzte Balusterschaft mit Perlband und godroniertem Kragen. Über der Kragenfassung die kelchförmige Vasenwandung, mit eingezogenem Hals und wiederum mit Akanthus geschnitztem und vergoldetem Aufsatz. Die ganze Vase in Braun-rot-weiss-Tönen marmoriert. 157:60 cm. 6000.—/8000.—

Provenienz:Aus Privatbesitz

Die hier angebotenen, monumentalen Ziervasen sind nicht nur wegen ihrer ungewöhnlichen Grösse von besonderer Seltenheit, son-dern auch wegen der besonders hoch stehenden Ausführung der Marmorierung der gefassten Vasenfläche. Die klassische Art der Vasenform, und die Imitation eines besonders schön durchzogenen Rosso Levanto Marmors, wie er in den Brüchen bei Bonassola in den Cinque Terre abgebaut und in Rom und Genua Verwendung fand, lassen unsere Vasen einer Meisterwerkstatt in Genua oder Rom zuweisen. In ihrer Grösse dürften die beiden Vasen Aufstellung in Nischen eines Treppenhauses in einem der bedeutenden Genueser Palazzi gehabt haben, oder – und wohl eher – Aufstellung an zentralem Ort in einem Palast gefunden haben, da die Vasen von allen Seiten zu betrachten und entsprechend gefasst sind. Von dieser Grösse sind keine ähnlichen Vasen publiziert und es dürfte sich hierbei um bedeutende Unikate handeln.

1310. Prächtiger Konsolspiegel, Italien, Lucca, 1790. Holz, geschnitzt, altrosa gefasst und teilvergoldet. Originales, hochformatiges Spiegelglas in fein geschnitztem Rahmen mit seitlichem Rankenwerk in der Art von Piranesi. Fein dekorierter und gleich dem Spiegel vergoldet gerahmter Fries, darüber das Fronton mit

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zwei Tauben über Fackel und Köcher und godro- niertem Sockel. Seitliche Ziervasen und hängende Girlanden. 163:87 cm. 4000.—/6000.—

Provenienz:Aus Zürcher Privatbesitz

Der hier angebotene Spiegel ist in seinem nahezu unberührten Origi-nalzustand erhalten und ein besonders schönes Werk der sehr einfalls-reichen und begabten Spiegelmacher der Stadt Lucca. Sein original erhaltenes Spiegelglas und seine alte Fassung und Vergoldung verlei-hen diesem Zier- und Gebrauchsmöbel seinen besonderen Charme.

1311. Büste eines Chinesen, Italien, Florenz oder Lucca, circa 1780. Holz, geschnitzt und vergoldet. Darstellend einen bärtigen Chinesen mit höfischer Kopfbedeckung und reich mit Ranken und Laubwerk dekoriertem Kleide. Die Arme verschränkt. 40,5:28,5 cm. 400.—/600.—

Provenienz:Aus Westschweizer Schlossbesitz

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1312. Sideboard, George III, England, 2. Hälfte 18. Jh. Mahagoni und Pali-sander. Längsrechteckiger, frontseitig geschweifter Korpus, mit drei neben-einander liegenden Schubladen. Die schmale mittlere mit zwei eingelegten Windrosen. Im Inneren der äusseren Schubladen mit Metall ausgeschlagene Kompartimente für Wein und Eis. Die vorderen Beine fünfeckig. 91:152:68 cm. 1000.—/1500.—

1313. Klassizistische Zunfttruhe, um 1790. Kirschbaum, massiv und furniert. Rechteckiger Korpus, auf Kugelfüssen, architektonisch geschweiftem Deckel mit geschnitztem Band. Der Sims des Deckels mit einem Mäander eingelegt aus Ahorn. Das Schloss mit zwei Schlüsseln. Seitliche Haltegriffe und Schlüssellochzierde aus Messing. 52:62:42 cm. 1000.—/1500.—

1314. Schmuckschatulle, Louis XVI, Bern, um 1800. Aus verschiedenen einheimischen Hölzern, wie Buchs- maser und Ahorn. Längsrechteckiger Korpus, bombierter Deckel, leicht hervorstehende Zarge mit hell-dunkel Filet, auf Konsolenfüssen. Handgriff mit Monogramm AM aus Messing, Schlüssellochzierde aus Messing ver-goldet. 15,2:25,3:13,5 cm. 700.—/900.—

1315. Fauteuil, Directoire, Paris, frühes 19 Jh., von Jean-Joseph Chapuis (1765–1864). Nussbaum. U-förmiger, mit rostrotem Leder bezogener Sitz. Die hufeisenförmige Lehne wird hin-ten durch eine Lyra gestützt und geht vorne in die Beine über. Die sich nach unten verjüngenden Vierkantbeine enden in vergoldeten Bronze-Sabots in Tatzenform. Unter der Zarge einge-schlagene Signatur CHAPUIS. 73:57:52 cm. 1200.—/1800.—

1316. Spieltisch mit flammigem Maha-goni, Restauration, Frankreich, circa 1825. Rechteckiges, aufklapp- bares Blatt über schlichter Zarge und sich nach unten verjüngenden Stab- beinen. 78:80:40 (80) cm. 600.—/1000.—Provenienz:Aus Zürcher Privatbesitz

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1317. Sofa, Restauration, Frankreich oder Westschweiz, circa 1815–25. Nussbaum, massiv und furniert. Längsformatiger, nach hinten gerundeter und gepolsterter Sitz über schlichter Zarge auf geschweiften Säbelbeinen. Die Rückenlehne elegant gerundet und in die ebenfalls gerundeten Armstützen übergehend. Karierter Bezug. 84/48:141:56 cm. 300.—/400.—

Provenienz:Aus Zürcher Privatbesitz

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Kommode aus dem Palais Cumberland in Wien stammend, aus dem Besitze Ernst August (1845–1923) Kronprinz von Hannover

und 3. Herzog von Cumberland

1318. Sehr feine Kleinkommode aus fürstlichem Besitz, von Pierre Harry Mewesen, Transition Louis XV/ Louis XVI, Frankreich, Paris, circa 1770, signiert Mewesen und mit Pariser Innungsstempel verse-hen. Rosenholz und Palisander furniert und marketiert. Zweischübiger Korpus sans traverse, mit wellig ausge-schnittener Zarge und elegant geschweiften Beinen in frontseitigen Sabots. Die Eckstollen geschrägt und mit reichen Chutes in vergoldeter Bronze. Schlüsselloch-zierden und Zugringe. Das Brèche d’Alep-Marmorblatt passig geschnitten und profiliert. Schauseitig mit sehr feiner Rautenparketterie, darin feine Blümchen mit Stiel und Blattwerk. 80:63:35 cm. 10000.—/15000.—

Pierre Harry Mewesen, Meister ab 1766

Provenienz:Palais Penzing, gen. Palais Cumberland, WienMit bekrönter Stempelmarke EA (für Ernst August) und Inventar Nummer P 8610Westschweizer Privatbesitz

Westschweizer Privatbesitz Die hier angebotene Kleinkommode ist ein besonders schönes Werk des Pariser Ebenisten Mewesen und trägt die Schlossinventar-Num-mer P 8610 des Palais Cumberland in Wien. Das prächtige Palais diente dem Königshaus Hannover nach der Annexion des König-reichs Hannover durch preussische Truppen, 1866, als Exil-Sitz. Pierre Harry Mewesen hatte seine Werkstatt in der Rue du Faubourg Saint- Antoine, dort wo sich die meisten Kunstschreiner des 18. Jh. angesie-delt hatten. Die Marketerie der hier angebotenen Kommode ist aus- sergewöhnlich für den Meister, denn meist sind seine Möbel von sehr schlichter Gestaltung der Oberfläche und lediglich mit Rautenpar-ketterie versehen. Hier aber gelingt ihm eine sehr feine und gekonnt ausgeführte Marketerie mit Blumen in schönen Rautenfeldern, die er sogar über die blinde Traverse der Schublade hinweg verwendet und die der hier angebotenen Kommode ihren unvergleichlichen Charme verleiht.

Palais Cumberland, Wien, um 1900

Ernst August von Hannover als Kronprinz, mit seinem Vater

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1319. Sehr feine und bedeutende Louis-XV-Kommode des François Mondon (1694–1770), Frank-reich, Paris, circa 1760, signiert MONDON und mit Pariser Innungsstempel JME versehen. Pali-sander, Veilchenholz, Satinholz, Rosenholz und Ahorn, teils gefärbt und graviert. Dreiseitig geschweiftes, rot-weiss durchzogenes Rouge de France Marmordeckblatt über passig geformtem und allseitig geschweif-tem, frontseitig bombiertem Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge und hohen, elegant ausstehenden Beinen in Sabots. Die Front sans traverse gestaltet und mit zentraler, doppelt mit C-Voluten gerahmter Kartusche, darin ein Blumenstrauss mit Atlasschlaufe gebunden. Gefriest gefüllte Quadrillages und diese wiederum gerahmt von gefriesten Bändern von rahmendem Volutenwerk. Die fein geschweiften Seiten von gleichem Dekor von quadratischem Gitterwerk. Rokoko-Zierbronzen in Form von Handhaben, Schlüssellochzierden, Zargenzierde und Chutes. 89:130:64 cm. 20000.—/25000.—

François Mondon, um ca. 1735

Provenienz:Schweizer Privatbesitz

Die hier angebotene Kommode ist von besonders feiner Art der Ausführung und weist in ihrem Dekor Details von sehr ausgereiftem Verständnis für Formen und Harmonie auf. Es ist diese Kommode eine der schönsten Rokoko-Arbeiten des stets den Formen der Régence verpflichtet gebliebenen Pariser Ebenisten François Mondon (1694–1770), dessen Kommoden sonst fast ausschliesslich mit gefriesten Furnierhölzern in Veilchenholz und Palisander belegt sind. Der grosse Möbelforscher Pierre Kjellberg, erwähnt die Existenz der hier angebotenen Kommode. Es ist wohl jene, welche am 15. März 1983 im Hôtel Drouot in Paris als: Commode à deux tiroirs sans traverse, marquetée de fleurs en réserve sur fond de quadrillages, bronzes rocailles verkauft wurde. Sie gehört zu den wenigen mit feiner Marketerie versehenen Möbeln, die des Meisters Signatur tragen. Davon auszugehen, dass der sehr begabte Schreiner aber keine weite-ren Möbel dieser hohen Qualität hergestellt hätte, wäre sicher falsch. Mondon arbeitete als Unterakkordant auch für einen der erfolg-reichsten Pariser Ebenisten und Möbelhändler der Zeit, Pierre IV Migeon. Es ist davon auszugehen, dass auch etliche der von Mondon für Migeon gefertigten Luxuskommoden nicht die Signatur des Herstellers, sondern jene des Wiederverkäufers – Migeon – tragen. Es ist in diesem Zusammenhang, dass unserer signierten Kommode von Mondon eine nicht unwesentliche Bedeutung zukommt. Diese aus C-Voluten doppelt geformte Umfassung der Marketerie, mit auf Satingrund eingelegten weiteren C-Schwüngen und Blumen, finden wir auf sehr bedeutenden, von Migeon signierten Arbeiten mehrfach belegt und es ist wohl nicht auszuschliessen, dass solche Möbel, die in die Zeit zwischen 1745 bis 1755 zu datieren sind, möglicherweise aus der Werkstatt des in der Rue du Faubourg Saint-Antoine ansässigen François Mondon stammen.

Literatur:Sophie Mouquin, Pierre IV Migeon, Paris, 2001, für vergleichbare Marketerien

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1320. Ein sehr feines und schö-nes Paar Louis-XV-Fau-teuils, Frankreich, Paris, oder Lyon, circa 1765. Buche, geschnitzt und ver-goldet. Hufförmiger Sitz über welliger Zarge und s-förmig geschweiften Beinen. Die gepolsterten Armstützen wenig ausstehend, die Rückenlehne gerundet und mit Blumen geschnitzt. Sehr fein moulu-rierte Rahmen, floraler, elfen- beinfarbener Seidenbezug und Ziernägel. 100:71:62 cm. 6000.—/8000.—Provenienz:Aus altem Zürcher Besitz

1321. Spiegel in Sonnenform, Italien, 19. Jh. Holz ge-schnitzt und vergoldet. Run-des Spiegelglas in rundem, diamantartig verziertem inne-ren Rahmen. Der äussere Rahmen mit Sonnenstrahlen, welche in zwei Stufen ange-ordnet sind. D = 75 cm. 500.—/800.—Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

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1322. Sehr feiner und bedeutender Regulateur, Louis XV, Frankreich, Paris, circa 1765, das Werk signiert von Thomas à Paris, das Zifferblatt signiert J. Aguimac à Paris, wohl als Wiederver-käufer. Am Werkgehäuse signiert von Adrien Jérôme Jollain (Meister ab 1763) und Étienne Levasseur (1721–1798) der die Uhr wohl in der Louis-XVI-Zeit repariert hat und mit Pariser Innungsstempel verse-hen. Rosenholz, Amarant und Veilchenholz furniert, en papillon gefriest und vergoldete Bronzen. Mehr-fach geschweiftes Gehäuse mit bogenartig betontem Sockel und elegant eingezogenem Sockelaufsatz mit seitlichem Rollwerk und Schlaufen und Blattwerk, alles in vergoldeter Bronze. Der Pendelkasten mit schön gestalteter Rokoko-Kartusche, von vergoldeter Bronze umrahmt und als Schattenzierde mit Amarant un-terlegt. Seitliches Rollwerk in vergoldeter Bronze. Das Werkgehäuse zum Pendelkasten hin mit umlaufen-der, godronierter Bronzemanschette. Weisses Emailzfferblatt mit römischen Stunden- und arabischen Minutenzahlen, Wochentagen und Monatskalender, das Werk mit Glockenschlag. Durchbrochene und gravierte Messingzeiger, Sekundenzeiger in gebläutem Stahl. Das ganze Werkgehäuse in Kartuschenform und sehr fein mit Bronze gerahmt und mit Amarant schattierend unterlegt, dazwischen schön geflammtes Rosenholz und Ahorn-Filets. Werkmodifikation. 219:56:28 cm. 20000.—/30000.—

Adrien Jérome Jollain, Meister ab 1763 (als Hersteller des Gehäuses)Étienne Levasseur, Meister in 1766 (als Restaurator)

Provenienz:Schweizer Privatbesitz

Die hier angebotene Standuhr weist ein besonders elegantes, ganz in Rosenholz, Amarant und Veilchenholz gehaltenes Gehäuse auf, welches vom berühmten Pariser Gehäusemacher Adrien Jérome Jollain stammt. Jollain, Spross einer Pariser Uhrmacherfamilie, hatte sich auf die Produktion luxuriöser Uhrengehäuse spezialisiert. Seine Werkstatt befand sich im Cloître Saint-Jean-de Latran. Neben den erhaltenen, vom Meister signierten Werkgehäusen, sind auch einige wenige Kommoden erhalten, die seinen Stempel tragen. Nach seinem Tode, im Jahre 1788 führte seine Witwe die Werkstatt weiter, die noch bis kurz vor der Revolution bestand. Seine bedeutendsten Arbeiten, wie auch das Gehäuse der hier angebotenen Standuhr, entstan-den in den Jahren um 1765-70. Eine praktisch identische Standuhr Jollains mit einem Werk von Froche à Eu, reproduzieren wir hier zum Vergleich.

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1323. Ungewöhnliche und seltene Konsole, Régence, wohl Liège, erste Hälfte 18. Jh. Eiche, massiv. Braun-grau-weiss durchzogenes und rötlich geädertes, profiliertes und dreiseitig geschweiftes Marmorblatt über passig geschweifter und wellig ausgeschnittener Zarge mit zentraler, weiblicher Maske und Rocaillen-dekor. Seitlich davon mit Blumen und Blattranken. Die Beine wenig geschweift und in zoomorphen Füs-sen endend. 80:128:67 cm. 1800.—/2800.—

Provenienz:Aus altem Zürcher Privatbesitz

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1324. Spiegel, Louis XIV, französisch. Holz, pro-filiert, geschnitzt und vergoldet. Rechteckiger mit Berainmuster geschnitzter Rahmen, die Flä-chen mit Spiegelapplikationen, die Ecken leicht hervorstehend. Durchbrochener Aufsatz mit Blumenkorb. Jüngere Vergoldung. Restauriert. 80:45 cm. 600.—/1000.—

1325. Sehr feiner und seltener Spiegel, Louis XV, um 1760. Holz, profiliert, geschnitzt und vergoldet. Rechteckiger Rahmen, die oberen Ecken abgerundet. Fronton mit Vogel und Zweigen. 85:55 cm. 2000.—/3000.—

1326. Pendule mit Sockel, Neuenburg, um 1800. Geschweiftes Gehäuse mit schwarzer Fassung und floralem Dekor. Emailzifferblatt mit römi-schen Zahlen und Weckeranzeige. Messingwerk mit Rechen auf Tonfeder und Glocke. Zug- repetition. 4/4-Schlagwerk. H = 103 cm. 1800.—/2000.—

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1327. Bedeutender Sekretär «à abattant», Louis XVI, Bern, um 1790–1800, von Johann Christoph Hopfengärtner (1758–1843). Aus verschiedenen einheimischen Hölzern wie Buchs, Nussbaum, Ahorn und Mooreiche. Hochrechteckiger Korpus auf Pyramidenfüssen. Dreischübiger Kommodenteil, die Felder der Schubladen dreigeteilt und mit sichtbaren Tra-versen, die mit eingelegten Ornamenten ver-ziert sind, ebenso die Zarge. Das Feld des Schreibfachblattes kreuzweise gefügt mit einem zentralen ovalen Medaillon. Darüber eine wei-tere Schublade. Das Innere des Schreibfaches gliedert sich in ein offenes Fach mit zwei darü-ber liegenden Schubladen im Mittelteil sowie in je vier seitlichen Schubladen. Darüber ein durchgehendes offenes Fach. Originale Zug-griffe und Schlüsselzierde aus vergoldetem Mes-sing. Die ovalen Zuggriffe mit Löwenmotiv. 149:111:54 cm. 10000.—/15000.—

Aus altem Berner Patrizierbesitz.

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Christoph Hopfengärtner, um 1820

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1328. Ein Paar venezianische Spiegel im Roko-ko-Stil, 20. Jh. Holz profiliert, grundiert, zum Teil gehöht und grün gefasst. Mit Chinoise-rien-Dekor in Goldfarbe bemalt. Hochrecht-eckiger Rahmen oben geschweift. 84:52 cm. 600.—/800.—

1329. Ein Paar ungewöhnliche Ziertischchen, Italien, Florenz, um 1860, in barockem Stil. Holz, geschnitzt, weiss gefasst und vergoldet. Rundes, wenig profiliertes Blatt über kannelier-tem und sehr reich mit Akanthus und Voluten geschnitztem Balusterschaft auf dreipassigem Fuss. H = 73, D = 60 cm. 400.—/600.—

Provenienz:Aus Westschweizer Schlossbesitz

1330. Sehr schönes Rotlack-Encrier, England, 1. Hälfte 19. Jh. Holz, mit rotem Lack und Chinoiserien bemalt. Von rechteckiger Form, auf gedrückten und profilierten Kugelfüssen. Die Front mit einer Schublade, darüber die Griffelwanne und ein Messing-Bügelgriff zwi-schen zwei Glasfässchen für Tinte, ein weiteres Kompartiment mit Deckel dazwischen.

20:41:24 cm. 600.—/800.—

Provenienz:Aus Westschweizer Privatbesitz

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1331. Seltene Serie von vier venezianischen Dra-perie-Stangen, um 18. Jh. Holz, geschnitzt, vergoldet und gefasst. Mit Palmettendekor ver-zierte Rundstangen, der Abschluss mit vasen- förmigen Aufsätzen, geschnitzt mit Eierstab und Akanthus. H = 262 cm. 800.—/1200.—

Solche Draperie-Stangen wurden bei festlichen Prozessionen auf dem Canale Grande an den Aussenfassaden der Häuser angebracht. An ihnen befestigt wurden Fahnen mit Fami- lienwappen und Fahnen der Stadt Venedig oder jene des regierenden Dogen. Die vier Stangen haben sich in unver-dorbenem Zustand erhalten und befanden sich bis in die 70er Jahre in Florenz, Palazzo Serristori, von wo sie vom jetzigen Besitzer in seine Schlossbesitzung in der Westschweiz ver-bracht wurden.

Provenienz:Aus venezianischem BesitzPalazzo Serristori, FlorenzAus Westschweizer Schlossbesitz

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1332. Sehr schöne Louis-XV-Kommode, Frankreich, Paris, circa 1765, signiert von Jacques Dubois (1763–1742). Rosenholz und Bois de violette furniert, gefriest und in bois de bout eingelegt. Allseitig ge-schweifter und bombierter Korpus auf hoch ausgeschnittener, welliger Zarge und betont s-förmigen Bei-nen. Zweischübige Front sans traverse und doppelt profiliertes, passig geschnittenes, originales Rouge Royal Marmordeckblatt. Die Front mit einer zentralen, schildförmigen Kartusche, flankiert von zwei seit- lichen, länglichen Feldern. Das zentrale Feld mit zwei sehr feinen Zweigen mit Rosen und Blattwerk in schönstem Stirnholz von Veilchenholz eingelegt. Die seitlichen Flächen mit Blütenzweigen, welche aus volutenartigem Rankenwerk emporsteigen. Die rahmenden Hölzer, auch jene der Eckstollen, sehr schön gefriest. Die Schmalseiten wiederum mit kartuschenartigen Paneelen verziert. Auf gefriestem Rosenholz-grund finden sich Blütenzweige und Blattranken. Vergoldete Bronzebeschläge in Form von Chutes, Schlüs-sellochzierden, Zargenzierden, Sabots und feinen Randleisten. Alle in Rokoko-Manier durchbrochen, mit

Blumen und Volutenwerk. 84,5:99:53;5 cm. 18000.—/25000.—

Jacques Dubois, Meister ab 1742

Provenienz:Berner Privatbesitz

Die hier angebotene Kommode, mit ihren feinen Blumeneinlagen in Veilchenholz auf Rosenholzgrund, ist eine frühe Arbeit der Louis-XV-Zeit, was sich in der noblen Zurück-haltung der sicheren Gesamtgestaltung ausdrückt. Die Qualität der Blumeneinlagen, die, um eine besondere Wirkung der Blütendarstellung zu erreichen, in Stirnholz, dem sog. Bois de bout, geschnitten wurde, findet sich in der gleichen Zeit und in vergleichbarer Ausführung auch auf Möbeln des berühmten Bernard II Van Risen Burgh. Zusammen mit Van Risen Burgh und Joseph Baumhauer, gehörte Dubois zu den bedeutendsten Ebenisten der Regierungszeit Ludwig XV. Seine Werkstatt fand sich in der Rue de Charenton, ge-genüber dem Hôtel de Mousquetaires. Seine Arbeiten fanden nicht nur am französischen Hofe Abnahme, auch an den ausländischen Hochadel und bis an den Zarenhof wurden seine kostbaren Werke geliefert. Dubois war wohl der Meister unter den Kunstschreinern, dem es, neben B.V.R.B., am besten gelang, die Leichtigkeit des Rokokos in einer noblen Anwendung auf den Möbelbau zu übertragen. Nie wirken seine Möbel – ob in Lack oder Edelholz ausgeführt – schwerfällig, immer sind sie von ausgewogenen Linien und weisen Marketerie-Lack- und Bronzeschmuck auf, der nie dominiert, sondern die Form des Möbels unterstützt und ihm ein freundliches Gesicht gibt, ohne es je überladen erscheinen zu lassen.

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1333. Kristall-Deckenleuchter, im Stile Louis XV, Frankreich. Korbförmiges Metallgestell mit reichem und geschliffenem Kristallglasbe-hang in Form von Prismen, Zierobelisken, Ku-geln und Ziergehänge. Gläserne Tropfteller und vasenförmige Tüllen. Elektrifiziert für sechs ge-schweifte Leuchtarme. 95:55 cm. 600.—/900.—Provenienz:Aus Zürcher Privatbesitz

1334. Ein sehr feines Paar Eckschränkchen, wohl Holland, und wohl circa 1770/1775, mit Wiederverkäufer-Signatur von W.Wil-liamson and Sons, Guildford. Rosenholz und Palisander, furniert und teils gebeizte Höl-zer. Wenig vorstehendes Blatt über einschübiger Zarge und Schrankfach mit Jalousieverschluss. Die Zarge wellig ausgeschnitten, die Frontstol-len mit angedeuteten Kannelüren. Vergoldete Bronzebeschläge in Form von Zugringen mit Rosetten, Schlüssellochzierden, Zargenzierden und frontseitigen Sabots. 83:76:53 cm. 4000.—/6000.—Provenienz:Schweizer Privatbesitz

Die hier angebotenen Eckschränkchen mit ihren schönen Jalousieverschlüssen, dürften wohl um 1775 in Holland ent-standen sein. Die an den Möbeln angebrachte Signatur ist jene von W. Williamson and Sons im englischen Guildford,

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Surrey, wo die Firma von 1790–96 in der Black Horse Lane und später in der Chapel Street ansässig war. Williamson stellten eine Reihe hervorragender Möbel der Zeit George III und der Regency her. Es ist anzunehmen, dass die Werk-statt unsere hier angebotenen Möbel im 19. Jahrhundert res-taurierte und als Wiederverkäufer signierten.

1335. Gefasste Bergère, Italien, Venedig, im Stile Louis XV. Holz, geschnitzt und gefasst. Hufförmiger Sitz über schlichter, wellig ausge-schnittener und moulurierter Zarge. Die Beine s-förmig geschweift und in Paarhufen endend. Mit geschnitzter und grün gefasster Blattorna-mentik verziert, weisser Grund. 74/35:66:70 cm. 300.—/500.—

Provenienz:Aus Westschweizer Schlossbesitz

1336. Überaus elegantes und seltenes Sideboard, Sheraton, England, um 1790. Mahagoni mit Ebenholz-Filets. Längsrechteckiger Korpus mit seitlich zwei geschweiften Schubladen, auf ge-drechselten Beinen, dazwischen drei Besteck-schubladen, wobei die mittlere leicht hervor-steht. Unter den Schubladen die geschweifte Zarge, als Arbeitsfläche herausziehbar. Der Auf-satz mit zwei Schiebetüren und einer Galerie aus Messing und Bronze, zum Teil vergoldet, mit Vorhang und zwei Petrollampen. 149 ( ohne Lampen), 222,5:83 cm. 6000.—/9000.—

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1337. Sehr feine Console desserte auch Console à hauteur d’appui, Louis XVI, Frankreich, Paris, circa 1780. Mahagoni, massiv und fur-niert. Seitlich gerundeter Korpus auf balusterar-tigen und kannelierten Stabbeinen in Sabots. Das Blatt, wie auch die beiden passig geschnittenen Tablare, in sehr schönem bleu-turquin-Marmor. Einschübige Zarge mit Zugringen und Rosetten, die Flächen mit vergoldetem Bronzeperlband gerahmt, die Stollen mit gerillten Zierbronzen versehen. Alle Marmorplatten mit umlaufenden Galerien. 108:98:46 cm. 6000.—/8000.—

Provenienz:Schweizer Privatbesitz

Das hier angebotene Ziermöbel entspricht einer selte-nen Form der Console Desserte, die meistens nur über ein Zwischentablar verfügt. Hier nun wird das besonders in der Louis-XVI-Zeit sehr beliebte Zier- und Anrichtemöbel über zwei Etagen mit einem sehr schönen blau-grau durchzogenen

Marmorblatt bereichert, was Ablageflächen auf drei Niveaus erlaubt. Die aussergewöhnliche Art der in zwei Stufen individuell gestal-teten Balusterbeine, wie auch die Ausgewogenheit der Gestaltung, lassen dieses Möbel einer der bedeutenderen Pariser Werkstätten im Umkreise von Topino zuweisen.

1338. Wiener Kaminuhr mit beweglichen Figuren, Amor seine Pfeile schmiedend, um 1825. Holz, ebenisiert, geschnitzt und vergoldet. Mit rechteckigem Sockel auf Scheibenfüssen, darüber ein Trachten-mädchen mit einem Korb. Neben ihr das Werkgehäuse als Turm mit Toreinfahrt und seitlicher Palme. Der weisse Zifferring mit römischen Zahlen und angedeuteten Minuten. Figur des Amors, am Amboss einen Pfeil schmiedend. Zu überholen. 39:34:14 cm. 500.—/700.—

Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

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1339. Sehr feiner vierarmiger, nordböhmischer Kronleuchter, um 1800, wohl Jancke & Co. Bor (Haida), heute Novi Bor. Messing ver-goldet und Kristallglas. Schlanker Schaft, mit vier s-förmigen Leuchterarmen, die aus dem vergoldeten Glaskelch hervorgehen. Der Ab-schluss oben mit einer vergoldeten Messing-krone, darunter zwei mit Glasquadern verzierte Reife. Restauriert und elektrifiziert. 115:60 cm. 6000.—/8000.—

1340. Kommode, Louis XVI, Bern, 1795–1800, aus der Werkstatt des Johann Christoph Hopfengärtner (1758–1843). Kirschbaum, Buchs und Ahorn auf Nadelholz furniert. Rechteckiger, frontseitig mit Mittelrisalit ab- gesetzter Korpus auf Pyramidenfüssen und abge-schrägten vorderen Eckstollen. Drei überei- nander liegende, dreifeldrige Schubladen mit sichtbaren Traversen, die Zarge mit einem Dop-pelmäander. Passig geschnittenes und profiliertes Marmorblatt aus Amsoldingen (Marbre d’Am-soldingen). Originale Zugringe und Schlüssel-lochzierde aus Messing. 84:100:54 cm. 10000.—/15000.—

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Christoph Hopfengärtner, um 1820

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1341. Sekretär, Stil Louis XVI. Nussbaum und Wurzelmaser sowie mit verschiedenen Edelhöl-zern eingelegt. Hochrechteckiger Korpus mit abgeschrägten vorderen Eckstollen auf Pyrami-denfüssen. Die Front dreigeteilt, unten mit zwei Schubladen, darüber das Schreibfach mit herun-terklappbarem Fach und einer weiteren Schub-lade. Die Flächen sind sehr reich eingelegt. Der Sockel mit einem Mäander, die Flächen der un-teren Schubladen mit einem Federfries umran-det, das Schreibblatt mit einem ovalen Medail-lon eingelegt und die Fläche der obersten Schublade durchgehend mit einem Federfries eingelegt. Im Schreibfach verschiedene offene Fächer mit kleinen Schubladen. Messingbe-schläge. 132:87:47 cm. 2000.—/3000.—

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1342. Schöne und sehr ungewöhnliche Bergère, Louis XV, Frankreich, wohl Vallée du Rhône, circa 1765. Nussbaum, massiv und geschnitzt. Trapezförmiger Sitz über wellig ausgeschnittener und moulurier-ter, mit Blumen geschnitzter Zarge und geschweiften Beinen. Die Rückenlehne bogenförmig abschliessend und mit Blumenschnitzerei versehen. In eleganter Ohrenform abfallende Wangen mit gepolsterten Arm-stützen. Die Handgriffe ausfahrbar. Veloursbezug. 114/50:71:98 cm. 3000.—/5000.—

Provenienz:Aus Zürcher Privatbesitz

1343. Feine Pendule mit Sockel, Bern, 18. Jh., das Werk Benedicht Blaser (1697–1758) zuzuschreiben. Geschweiftes Gehäuse mit roter Fassung und Blumendekor bemalt. Emailzifferblatt mit römischen und arabischen Zahlen, vergoldete Zeiger mit feiner Gravur. Messingwerk, Wechselschlag auf zwei stehenden Glocken über doppelter Schlossscheibe, Spindelhemmung, 4/4-Schlag. H: 76 cm 6000.—/8000.—

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1344. Zwei Fauteuils en cabriolet, Louis XV, Frankreich, um 1760. Buche, mouluriert und geschnitzt. Halbrunder Sitz mit geschweifter Zarge, die in s-förmige Beine übergeht. Violinförmiger Rücken mit ge-schweiften, zurückversetzten Armlehnen. Beiger Bezug. 86:62:65 cm. 1500.—/2000.—

1345. Kleine Kommode, Louis XV, Paris, um 1760. Rosenholz und Palisander. Rechteckiger zweischübiger Korpus, von drei Seiten geschweift und gebaucht. Geschweifte Zarge, die in geschweifte Beine übergeht. Zuggriffe, Sabots, Eckverzierungen und Schlüssellochzierde aus vergoldeter Bronze. Grau-rosa farbener Marmor, weiss durchzogen. 83:77:44 cm. 6000.—/8000.—

1346. Fünf seltene Stühle, Transition, Strassburg, um 1760. Nussbaum, geschnitzt, kanneliert und profi-liert. Sitz und Rückenlehne mit Joncgeflecht. Sitzkissen und Armlehnen mit rotem Veloursbezug. 97:61:55 cm. 1000.—/1500.—

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1347. Schöner Transition-Sekretär, Louis XV/Louis XVI, Frankreich, Paris, circa 1770, mit Signatur, von Georges Jacob (1739–1814) oder Georges Jansen (geb. 1726) und mit Pariser Innungsstem-pel versehen. Rosenholz und Veilchenholz furniert und gefriest. Grau-weiss durchzogenes und profilier-tes Gris Sainte-Anne belge Marmordeckblatt über hochformatigem Korpus auf wellig ausgeschnittener Zarge und wenig geschweiften Beinen. Die Frontstollen geschrägt, die in Rosenholz furnierten Flächen von feinem Bandwerk umrahmt und sehr schön gefriest. Das Bandwerk in grün gefärbtem Ahorn. Mit

einer Friesschublade über klappbarem Schreibblatt mit grünem Lederbezug. Das Innere mit sechs Schub- laden und vier offenen Briefablagen von verschiedener Grösse. Unter dem Schreibteil ein zweitüriges Schrankfach. Feine, vergoldete Bronzebeschläge in Form von Chutes, Zugringen, Schlüssellochzierden, Zargenzierden, Beinbronzen und Sabots. 139:81:38 cm. 4000.—/6000.—

(wohl) Georges Jacob, Meister ab 1765 oder (eher) Georges Jansen, Meister ab 1767 Provenienz:Privatbesitz

Die vorhandene Signatur an dem hier angebotenen Sekretär ist nur in Teilen er-halten, doch sind die ersten Buchstaben, insbesondere das G, die Zwischenmarkie-rung in Form eines Kreuzes (+) oder eines Punktes und das J und A in der Form wie wir es auf der bekannten Stempelsignatur von Georges Jacob (1739–1814) und Georges Jansen (geb. 1726) vorfinden deutlich vorhanden. Sollte die hauptsächlich im Bau von luxuriösem Sitzmobiliar tätige Werkstatt von Georges Jacob das hier angebo-tene Möbel signiert haben, so wäre dies wohl anlässlich einer Restaurierung noch im 18. Jh. geschehen. Viel eher aber ist eine Zuweisung des Möbels an den aus Dänemark gebürtigen Georges Jansen denkbar. Jansen, der sein Atelier in der Rue du Faubourg Saint-Antoine hatte, wo er bis 1785 tätig war, erhielt die Meisterwürde im Jahre 1767, also wohl kurz vor der Herstellung des hier angebotenen Sekretärs. Von ihm ist eine grosse Anzahl sehr guter Schreibmöbel und Kommoden der Transition-Zeit erhalten.

1348. Fauteuil, Louis XVI, Westschweiz oder Bern, circa 1790. Nussbaum, massiv. Hufförmiger Sitz über moulurierter Zarge und sich nach unten verjüngende und kannelierte Stabbeine. Die Rücken-lehne jochartig gestuft und sehr fein geschnitzt. Die Armstützen kanneliert und gepolstert. 92:59:59 cm. 600.—/1000.—

Provenienz:Aus Zürcher Privatbesitz

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1349. Sehr feiner Louis-XV-Spiegel, Frankreich, Paris, circa 1750-60. Holz, geschnitzt und vergoldet. Hochformatiges Spiegelglas in elegant profiliertem und mouluriertem Rahmen und dieser umwunden und verziert mit Weintrauben und Laubwerk. Die äusseren Volutenschwünge weitere Spiegelgläser rahmend. Sehr fein und reich gestaltetes Fronton mit Rosen und Ranken innerhalb einer aus zwei C-Voluten gebil-deten Kartusche. 119:81 cm. 2000.—/4000.—

Provenienz:Aus einer alten Zürcher Sammlung

1350. Grosse Pendule mit Sockel, Louis XV, Paris, signiert Roquelon à Paris. Geschweiftes Gehäuse mit Rosenholz furniert. Dreiseitig mit reichen, vergoldeten Bronzeapplikationen versehen. Abschluss mit sitzender Frauenfigur. Vergoldetes Zifferblatt, Emailkartuschen mit römischen Zahlen. Messingwerk, Schlag über Schloss-Scheibe auf drei Glocken. Rückplatine signiert Roquelon à Paris. 3/4-Schlagwerk. H = 140 cm. 7000.—/9000.—

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1351. Schöne Marketerie-Kommode, Stil Louis XV, 19. Jh. Eiche mit Rosenholz furniert und mit verschiedenen, zum Teil eingefärbten Höl-zern reich mit Blumenmotiven eingelegt. Von drei Seiten gebauchter und geschweifter Korpus. Zwei Schübe ohne sichtbare Traverse. Ge-schweifte Beine, die in die untere geschweifte Schublade übergehen. Vergoldete Bronzebe-schläge. Profilierte rot-graue Marmorplatte. 85:114:56 cm. 2000.—/2500.—

1352. Ein Paar sehr schöne Appliken, spätes Louis XV. Bronze vergoldet. Zweiarmige Leuchter mit Akanthus und durchbrochenen Rocaillen. 50:28:17 cm. 1200.—/1500.—

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1353. Kommode, Stil Louis XV, französisch, 2. Hälfte 19. Jh. Rosenholz und Palisander auf Eiche furniert sowie mit verschiedenen Frucht-hölzern eingelegt. Längsrechteckiger, trapezför-miger, zweischübiger Korpus sans traverse. Von drei Seiten geschweift und gebaucht. Die Front hat ein zentrales Medaillon mit Blumenstrauss über beide Schubladen. Betont geschweifte Zarge, die in s-förmige Beine übergeht. Chuts, Sabots, Zargenzierde und Zuggriffe aus Bronze. Passig geschnittenes, leicht hervorkragendes, profiliertes Blatt aus Brèche-d’Alep-Marmor. 90:117:48 cm. 2000.—/3000.—

1354. Ein Paar sehr feine Appliken, Stil Louis XV, in der Art von Henry Dasson, Frank-reich, 2. Hälfte 19. Jh. Bronze vergoldet. Zweiarmige, sehr fein gearbeitete Leuchter mit Akanthus und Rocaillen. 36:23:15 cm. 500.—/800.—

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1355. Grosse und prächtige Maha-goni-Kommode, Louis XVI, Frankreich, Paris, 1780 und später modifiziert, trägt eine apokryphe Signatur J.H. Rie-sener und JME. Mahagoni, fur-niert, massiv und vergoldete Bronzen. Längsformatiges, weiss-grau durchzogenes, profiliertes und bastionsartig ausgeschnittenes Marmorblatt über sechsschübi-gem Korpus auf frontseitig spi-ralförmig kannelierten und sich nach unten verjüngenden Stab-beinen in Sabots. Die Front mit zwei grossen, Schubladen sans

traverse und einer dreigeteilten Friesschublade, wobei die mittlere Friesschublade in englischer Manier ge-staltet ist, mit herausziehbarem, lederbezogenem Schreibblatt und zwei kleinen Schüben mit Zugringen. Die Schubladenfronten in fünf bronzegerahmte Paneele unterteilt, die Schmalseiten ebenso gestaltet und mit zentraler Rosette verziert. Betonte Stollen-Bronzen mit Kannelierung und korinthischen Kapitellen. Der Fries mit umlaufendem Zopfband, dazwischen Akanthus. Zargenzierde in Rankenform und Hand- haben in Form von Zugringen mit Zierrosetten, klassische Schlüssellochzierden. 90:137:64 cm. 12000.—/15000.—

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1356. Ein Paar Appliken, Stil Louis XV. Bronze vergoldet. Zweiarmige Leuchter. 32:29:17 cm. 500.—/700.—

1357. Spiegel, Louis XV, Bern, von Johann Friedrich Funk I. 1760/65. Lindenholz, profiliert. geschnitzt und vergoldet. Rechteckiger Karnies- Rahmen, die unteren Ecken graviert mit Akanthus-Motiv. Der Fronton mit Dreipass-Rocaille-Kartusche und Knospe. Fronton zu restaurieren. Altes Queck- silberglas. 114:66 cm.

3000.—/4000.—

1358. Spiegel, Louis XV, Bern, von Johann Friedrich Funk I, um 1760. Lindenholz, profiliert, geschnitzt, gra-viert und vergoldet. Rechteckiger Karnisrahmen, die unteren Ecken mit Akanthus-Motiven graviert. Fronton: Dreipass-Rocaille-Kartuschen mit hän-gendem, durchbrochenem Fünfblatt. Die seitlichen Felder mit durchbroche-nen Rocaillen und Blumen. Originales facettiertes Quecksilberglas. 130:81 cm. 4000.—/6000.—

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1359. Sehr feines und ungewöhnliches Guéridon- Tischchen, Frankreich, Paris, um 1880. Holz, schwarz gelackt und vergoldete Bronzen. Das vertiefte Blatt in Form einer Japan-Lack-schale mit angedeutetem Flechtwerk. Innen auf schwarzem Grund mit sehr feiner Goldmalerei. Die bogenartig ausgeschnittene Zarge auf s-för-mig geschweiften Beinen, welche ein rechtecki-ges, von einer Galerie umfasstes Tablar umfas-sen. Sehr feine Zierbronzen als Chutes, Sabots und teils geknoteten Kordeln und Quasten. 74:30:35 cm. 3000.—/4000.—

Provenienz:Aus altem Privatbesitz

Das hier angebotene, überaus reizvolle Ziertischchen ist eine qualitativ sehr hochstehende Pariser Arbeit der Zeit um 1870 bis 1900. Die Vorliebe und Verwendung asiatischer Lack- arbeiten hat im französischen Möbelbau lange Tradition und so ist auch der Kunstschreiner des hier angebotenen Tisch-chens sicher von den Arbeiten der Ebenisten der Louis-XV-Zeit stark beeinflusst gewesen, ohne jedoch auf eine ganz eigene, der Zeit des ausgehenden 19. Jh. entsprechender Formensprache verzichtet zu haben.

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1360. Tisch- und Kaminuhr, England, 19. Jh. Metallgehäuse mit reicher und feiner Lackfas-sung. Das Gehäuse in Form einer chinesischen Pagode, mit fächerartig zulaufendem Dach und ausgeschnittenem Sockel auf Winkelfüssen. Das Zifferblatt mir römischen Stundenzahlen und angedeuteten Minutenzahlen. Das Gehäuse überaus fein mit chinoisen Szenen in Goldmale-rei dekoriert. Zu überholen. 24:16,5:11 cm. 400.—/600.—

Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

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1361. Eine sehr schöne Chaiselongue als Duchesse brisée, Louis XV, Frankreich, Paris oder Lyon, 2. Hälfte 18. Jh. Nussbaum, massiv, mouluriert und geschnitzt. Längsformatiges, zweiteiliges Sitz- und Ruhemöbel aus einer langgezogenen Bergère und einem langen Fussteil. Beide mit gerundeten Endstücken als Rückenlehne bzw. Fussende. Die Armstützen gepolstert. Der ganze Rahmen sehr elegant geschweift und mit Blumen und Rankenwerk, Voluten und Akanthus geschnitzt und sehr schön mouluriert. Auf acht geschweiften, s-förmigen Beinen. Roter, floraler Bezug. 96:82:200 cm. 3000.—/4000.—

Provenienz:Aus Westschweizer Privatbesitz

Die hier angebotene Chaiselongue aus zwei Teilen geformt, wurde in Frankreich ab der Mitte des 18. Jahrhunderts hergestellt und unter dem Namen Duchesse briséee bekannt. Die Duchesse brisée ist eine Chaiselongue, die immer in mindestens zwei, oftmals aber auch drei Einzelstücke unterteilt wird. Sie besteht also mindestens aus einer langen Bergère und einem Fussteil, so wie bei der hier angebotenen, oder aber aus einer Bergère, einem Fussteil und dazwischen einem pouf, dem hockerähnlichen Zwischenstück. Das Schnitzwerk des hier angebotenen Sitzmöbels ist mit ihren einander entgegenlaufenden Rokokoschwüngen und den feinen Blatt- und Blumenschnitzereien eine Arbeit, die sicher einem der berühmteren Ateliers zugewiesen werden darf und könnte möglicherweise auch in Lyon, im Umkreise eines Pierre Nogaret entstanden sein.

1362. Bedeutender und seltener grosser Rokoko-Spiegel, Bern, circa 1765, von Johann Friedrich Funk I (1706–1775). Holz, geschnitzt, profiliert, graviert und vergoldet. Hochformatiges Spiegelglas in gekehltem, fein profiliertem und sehr fein geschnitztem Rahmen mit Blattwerk- und Rankenschnitzerei. Das Fronton aus zentraler, leicht asymmetrisch gestalteter und durchbrochener Kartusche, darin hängende Blüten. Seit-lich wird die Kartusche von flügelähnlichem Schnitzwerk von durchbrochenem Voluten und Gitterwerk flankiert. Das Spiegelglas später. Originalvergoldung und sehr schöne Patina. 136:86 cm. 10000.—/12000.—Provenienz:Aus Schweizer Privatbesitz

Der hier angebotene, grosse und besonders fein geschnitzte Salonspiegel, zählt zu den feinsten Schöpfungen seiner Art, welche die be-rühmte Werkstatt des Johann Friedrich Funk I in der Zeit um 1765 schuf. Der Spiegel lässt sich zeitlich sehr genau einordnen, taucht doch identisches Gitterwerk 1766/67 an einem für Johann Friedrich Funk I durch Hausrechnungen belegten Konsoltisch auf, welcher sich im Wildtschen Haus in Basel aus der Originalausstattung erhalten hat.

Literatur:Hermann von Fischer Fonck à Berne, Bern, 2001, S. 231, Abb. 445, für den Konsoltisch mit Gitterwerk von 1766/67 aus dem Wildtschen Haus in Basel

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1363. Kommode, Transition, West-schweiz, um 1760. Nussbaum. Längsrechteckiger, dreischübiger Kor-pus, mit sichtbaren Traversen, von drei Seiten geschweift und leicht gebaucht. Das Feld der Schubladen dreigeteilt. Die geschweifte Zarge geht in die ungewöhnlich hervorstehenden Beine über, die einen nahtlosen Übergang zu den markanten Eckstollen bilden. Das Feld des Blattes und der Seiten sind kreuzweise gefügt. Passig geschnittenes und leicht hervorstehendes Blatt. Schlüsselzierde und Zuggriffe aus Bronze eine Urne darstellend und zwei Portraits. 82:136:66 cm. 2000.—/3000.—

1364. Zwei Ziertische, Stil Louis XV, Frankreich, 19. Jh. Rosenholz auf Eiche furniert. Längsrechteckiger ein-schübiger Korpus mit geschweifter Zarge, die in elegante s-förmige Beine übergeht. Geschweiftes, rechteckiges Blatt, mit nach aussen gerundeten Ecken sowie gefasst von einer Mes-singschiene. Das Feld des Blattes «au papillon» gefügt. Zuggriffe und Sabots aus vergoldeter Bronze. Die Zarge mit eingeschlagener Punze «FRANCE». 72:45:35 cm. 1200.—/1700.—

1365. Fussschemel, Louis XV, Frank-reich, um 1750. Nussbaum, moulu-riert, geschnitzt und grau gefasst mit Resten von alter Vergoldung. Recht-eckiger, von allen Seiten geschweifter Schemel mit geschweifter Zarge, die in kurze, elegante Beine übergeht mit eingerolltem Fuss. Hellgelber Seiden-bezug. 19:36:33 cm. 200.—/400.—

1366. Spiegel, Régence, Frankreich, 1. Hälfte 18. Jh. Holz beschnitzt und vergoldet, zum Teil grün untermalt. Rechteckige Grundform mit Voluten und Muscheln. 125:86 cm. 1500.—/2500.—

1367. Spiegel, Louis XV, schweizerisch, um 1745. Holz, mit Doucine-Profil profiliert, geschnitzt und vergoldet. Rechteckiger Rahmen, die unteren Ecken mit geschnitztem Akanthus und Blüten, die oberen abgerundet. Der Aufsatz leicht asymmetrisch mit durch-brochenen Rocaillen und Kartusche. 132:83 cm. 2000.—/4000.—

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1368. Deckenlüster, im Stile Louis XV, Frankreich, um 1900. Korbartiger Leuchtkörper mit reichem, facettiertem Glasbehang. Elektrifiziert. 90:65 cm. 400.—/600.—

Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

1369. Grosser, spiralförmiger Deckenleuchter, Italien, Florenz, circa 1930. Eisenblech vergoldet und patiniert, reicher Glasbehang mit sehr feinen Prismen. Mit zentralem Baluster und von diesem aus mit ge-schweiften Leuchtarmen und blütenförmigen Tropftellern. Nach unten hin abschliessend mit einer sehr reich behangenen Spirale. Kaskaden von Glasperlen und Prismen zieren den oberen Abschluss. 130:73 cm. 800.—/1200.—

Provenienz:Aus Westschweizer Schlossbesitz

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1370. Ungewöhnliche und seltene gefasste Kommode des Pascal Coigniard (Meister ab 1777). Holz, grün-grau gefasst. Profiliertes Rouge Royal Marmordeckblatt über zweischübigem Korpus mit wenig geschweiften Beinen und gerundeten Eckstollen. Signiert unter der Marmorplatte, vorne links. 117:126:59 cm. 3000.—/5000.—

Pascal Coigniard, Meister ab 1777

Provenienz:Hotel Baur au Lac, ZürichZürcher Privatbesitz

Die hier angebotene Kommode stellt ein Unikat im Werk des Pariser Ebenisten Pascal Coigniard dar, sind doch seine Möbel stets von einem klaren und sehr schlichten Louis-XVI-Stil und in Mahagoni furniert, seltener auch mit Blumenmarketerie versehen. Coigniard, dessen Stempelsignatur sehr selten auf Auktionen zu finden ist, hatte seine Werkstatt in der Rue de Charenton, unweit des Hospice des Qinze-Vingt, wo er noch 1791 nachzuweisen ist.

Das Baur au Lac, Zürich, 1910

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«So heisst ein Tischler: Herr geheimer Rath! – Dies ist sicher das einzige Beispiel in der ganzen Weltgeschichte,

dass ein Tischler ein geheimer Rath ward.»(Freiherr von Wackerbarth auf seiner Rheinfahrt 1791 über David Roentgen)

1371. Bedeutender Rollschreibtisch, deutsch, Neuwied, circa 1773–75, von David Roentgen (Herrn-haag 1743–1807 Wiesbaden) und seiner Werkstatt. Fruchtholz, Ahorn, Rosenholz, Nusswurzelmaser und gefärbte Hölzer auf Eichenkorpus furniert. Von sehr eleganter Form des Spätrokokos, mit geschweif-ten, s-förmigen Beinen, wellig und bogenförmig ausgeschnittener Zarge und geschweiftem und bombier-tem Korpus. Die Front mit Zylinderverschluss, das Schreibblatt ausziehbar und ein schön gestaltetes Inneres freigebend, mit zwei kleineren und einer grösseren Schublade, darüber offene Briefkompartimente. Die beiden unteren Schubladen nur angedeutet. Die Schreibfläche mit goldgeprägtem, grünem Leder bezogen. Die Zarge mit einer zentralen Schublade und zwei angedeuteten, seitlichen Schrankfächer. Die Türchen herauszieh- und schwenkbar, um zwei Schubladenstöcke zu eröffnen. Das rückseitige Kompartiment mit drei übereinanderliegenden Schüben, das schwenkbare Kompartiment mit zwei übereinander angeordneten Schubladen und einem darüber liegenden Fach mit Jalousieverschluss in zweifarbig alternierenden Hölzern von Ahorn und Palisander, die Korpusse selbst in Kirschholz gefertigt und mit feinen, vergoldeten Bronze-zügen versehen. Die fein und zurückhaltend gemaserten Furnierflächen als Grund für die prächtigen mosa-ikartigen Einlagearbeiten in Form von Blumen für die Schmalseiten, Blumen und Blumengebinde für die Schubladen und Schwenkfächer, Rosenknospen und Blüten für die Zargenschürze und ein grosses Gebinde mit Gartengerätschaften, Rosen, Tulpen und anderen Blumen für den Zylinderverschluss. Das Gebinde in Trompe-l’œil-Manier durch Ösen geflochten, über das rahmende Bandwerk gespannt. Vergoldete Mes-singhandhaben und Zierleisten. 105:99:65 cm. 50000.—/80000.—

Provenienz:Aus einer alten Schweizer Privatsammlung in der Westschweiz

David Roentgen

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Das hier angebotene Zylinderbureau, oder Rollschreibtisch, ist ein besonders schönes Werk der Neuwieder Roentgen-Werkstatt. Mit seinen zurückhaltenden Schweifungen und seiner im Ganzen noch sehr englisch wirkenden Formgebung, ist es der Spätzeit des deut-schen Rokokos zuzuweisen und kann in die unmittelbaren Jahre nach der Zeit eingeordnet werden, als die berühmte Werkstatt von dessen Gründer Abraham Roentgen (Mühlheim am Rhein 1711–1793 Herrnhut) im Jahre 1772 an dessen Sohne David überging. Unser Rollschreibtisch ist eine direkte Weiterentwicklung eines in die Zeit um 1755–60 zu datierenden Modells eines Klappschreibtisches Abraham Roentgens, ehemals Sammlung der Markgrafen und Grossherzöge von Baden, Schloss Baden-Baden, dessen Grundform be-reits jener entspricht, wie wir sie an dem hier angebotenen Möbel finden. Um 1773, als der Vater mit der Werkstatt noch eng verbun-den war, schuf David Roentgen einen Rollschreibtisch, welcher mit RÖNTGEN. FEC: a NEUWIED signiert war und unserem Möbel besonders verwandt ist. Dieses Möbel, das sich noch bis in die frühen 40er Jahre im Berliner Stadtschloss befand, gilt als Kriegs-verlust. Seine zeitliche Zuweisung, wie auch die Zuweisung des hier angebotenen Möbels, erfolgt auf der Grundlage eines wiederum in die gleiche, kleine Gruppe von Schreibmöbeln zuzuweisenden Rollschreibtisches, welcher in der Rentierrechnung des kurfürstlichen Hofes von 1773 erwähnt wird und wohl auf Empfehlung des Trierer Kurfürsten Clemens Wenzelslaus an seine Schwester Kurfürstin Maria Anna geliefert wurde. Dieses mit Blumenwerk eingelegte Möbel trägt auf beiden Schmalseiten die Datierung auf Buchdeckel Almanach 1773 und hat sich in der Münchener Residenz erhalten. Die Bronze-Züge unseres Rollverschlusses entsprechen schon durchaus einem Modell des Frühklassizismus und finden sich in identischer Weise am 1775 zu datierenden Pultschreibtisch aus der ehe-maligen Sammlung Sir Robert Abdy, Paris. Was die Anordnung der überaus feinen und in ihrer Färbung sehr schön erhaltenen Marke-terien an unserem Möbel betrifft, so ist sie praktisch identisch mit jener am ehemaligen Möbel im Berliner Stadtschloss, wobei wir dort

Schreibutensilien und Ziervasen anstelle der Gartengerätschaften und Blumen finden. Identische Marketerie, wie Roentgen sie an unserem Rollschreibtisch anwendet, finden wir an einem um 1770–75 zu da-tierenden Spieltisch, ehemals Zürich, Sammlung Neupert, und einer Pultschreibkommode, ehemals im Besitze der Grafen Dohna als Ge-schenk nach Schloss Heynitz und 1943 bei Lange, Berlin, versteigert. Wiederum identische Marketerie und mit gleicher Einfassung von ge-stückeltem Zierfilet, wie es unser Möbel aufweist, finden wir an einem Arbeitstischchen der Zeit um 1772–75 in Schloss Homburg v.d.H. und schlussendlich in schönster und reichster Form an einem Schreibsekretär, Neuwied, um 1772–75, wiederum ehemals Schloss-museum Berlin und kriegsverlustig.

Die kostbaren und seltenen Arbeiten der Roentgen-Werkstatt ver-mochten zu jeder Zeit Auftraggeber und Sammler zu faszinieren.

David Roentgen (stehend mit Pfeife) am Zarenhof in St. Petersburg, Scherenschnitt von Johann Friedrich Anthing, 1784

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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Die hohe Qualität der Ausführung und die durchdachten Verwendungsmöglichkeiten der Möbel sind unübertroffen und waren in ihrer Zeit ebenso beliebt, wie sie es auch heute noch sind. Die Neuwieder Werkstatt war besonders in der Zeit der Entstehung unseres Möbels, also in den Jahren um 1772–1775 im Aufbruch und unter neuer Leitung durch David Roentgen auf dem Wege zu grosser Expansion. Die Möbel der berühmten Manufaktur wurden an alle grossen Höfe Europas geliefert und die Manufaktur selbst eine grosse Attraktion unter Reisenden der Zeit. Im Jahre 1774 besuchte Goethe, als Sturm-und-Drang-bewegter, junger Mann Neuwied. In seinem Gefolge fanden sich der Schweizer Physiognomiker Lavater und der Schulreformer Basedow. Sie besahen sich in Neuwied die Kunstarbeiten bey Schreiner Röntgen. Zeitlebens übten die Möbel Roengtens auf Goethe eine grosse Magie aus. In einigen seiner Erzählungen griff er diese Preziosen des Kunsthandwerks auf, etwa im Märchen «Die neue Melusine», welches er 1807 (dem Todesjahr David Roentgens) als Teil von «Wilhelm Meisters Wanderjahre» schrieb:

«Wer einen künstlichen Schreibtisch von Röntgen gesehen hat, wo mit einem Zug viele Federn und Ressorts in Bewegung kom-men, Pult und Schreibzeug, Brief- und Geldfächer sich auf einmal oder kurz nacheinander entwickeln, der wird sich eine Vorstellung machen können, wie jener Palast entfaltete, in welchem mich meine süsse Begleiterin nunmehr hineinzog. Alles war geräumig, köstlich und geschmackvoll.»

Als Hoflieferant Ludwig XVI. und dessen Gemahlin Marie Antoinette wurde er zum Ebéniste mécanicien du Roi et de la Reine ernannt, Carl Alexander von Lothringen, der Schwager Maria Theresias, hatte den begnadeten Ebenisten zum Artiste-ébéniste et machiniste du prince ernannt und Friedrich Wilhelm II. von Preussen zeichnete ihn mit dem Titel Königlich Preussischer Kommerzienrat aus.

Literatur:Josef Maria Greber Abraham und David Roentgen, Möbel für Europa, Starnberg, 1980, Bd. 2, Abb. 102 für den Klappschreibtisch aus der Sammlung der Markgrafen von Baden, Abb. 330, 331 für das Ar-beitstischchen in Schloss Homburg v.d.H, Abb. 376 und 377 für den Rollschreibtisch in der Residenz München, Abb. 393, 394 für den kriegsverlustigen Rollschreibtisch aus dem Schlossmuseum, Berlin.Josef Maria Greber, David Roentgen, der königliche Kabinettmacher aus Neuwied, Leben und Werk 1743-1807, Neuwied, 1948, Abb. 41 für den Schreibschrank im Schlossmuseum in Berlin.Hans Huth, Abraham und David Roentgen und ihre Neuwieder Möbelwerk-statt, Berlin, 1928, Abb. S. 13 für den Rollschreibtisch der ehemaligen Sammlung Sir Robert Abdy, Paris und Abb. S. 51 für den Spieltisch der Sammlung Neupert, Zürich.Dietrich Fabian, Roentgen Möbel aus Neuwied, Bad Neustadt, 1986, Abb. 389-392 für die Pultschreibkommode, ehemals Schloss Heynitz, als Geschenk der Grafen Dohna.Sebastian Preuss, Möbel für Monarchen, Kulturstiftung der Länder, 2015

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Wohn- und Geschäftshaus von David Roentgen in Neuwied

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1372. Schöner Klapptisch, England, George IV, 1. Hälfte 19. Jh. Maha-goni, massiv und furniert. Rechtecki-ges, an den Ecken gerundetes und klappbares Blatt über einschübiger Zarge und fein gedrechselten Baluster-beinen in Sabots auf Rollen. Messing-zugringe.70:50:90 cm. Die Verlänge-rungen je 25 cm. 600.—/1000.—

Provenienz:Aus Zürcher Privatbesitz

1373. Folge von vier Stühlen und zwei Armlehnstühlen, George III, um 1790. Mahagoni. Trapezförmiger Sitz, die Front leicht geschweift. Gerade Zarge mit sich nach unten verjüngen-den Vierkantbeinen, die durch einen H-Steg verbunden sind. Gerader, durchbrochener, oben abgerundeter Rücken, im Stile von Hepplewhite mit geschnitzten Vasen, Blumen und Schleifen. Grünlicher Zick-Zack-Be-zug. 98:54 (61):56 cm. 2000.—/3000.—

1374. D-End Auszugstisch, George III, England, um 1800. Mahagoni. Run-der Tisch auf Vierkantbeinen, die in Messingsabots enden. Zwei Auszüge und ein zusätzlicher Tisch als Auszug, mit ausklappbaren Beinen. 75:116 cm., die zwei Auszüge zu je 61 cm, der Auszugstisch: 53 cm. Total: 281 cm. 3000.—/4000.—

1375. Schöner Kristallglas-Kerzenstock, wohl Frankreich, um 1890/1900. Fächerartig geschliffener Rundfuss und balusterförmiger Schaft. Die Tülle in Vasenform, mit ausladendem Kragen-rand und reichem Prismenbehang.

H = 25 cm. 100.—/150.—

Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

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1376. Konsolen-Verwandlungstisch, Stil Louis XVI, Paris, 2. Hälfte 19. Jh., von Ainé Hugnet. Mahagoni, Ro-senholz, Palisander und Zitronenholz. Flacher längsrechteckiger Korpus auf sich nach unten verjüngenden Vier-kantbeinen in Messing-Sabots. Das Feld des Blattes kreuzweise gefügt und mit einem sehr feinen Filet mit ver-schlauften Ecken umrahmt. Wenn man das Blatt aufklappt, entsteht ein fast quadratischer Spieltisch mit grünem Filz. Schiebt man das Blatt zurück und zieht die Schublade nach vorne, erhält man einen kleinen Schreibtisch mit Gold geprägtem grünem Leder als Schreibfläche, zwei Tintenfächern sowie einem Federfach. Klappt man das Schreibfach hoch, verwandelt sich der Tisch zu einem Schminktisch mit Spiegel und verschiedenen offenen Fächern. Im Inneren Herstelleretikette. 77:70:45 (90) cm. 1500.—/2000.—

Ainé Hugnet hatte ab 1856 an der 69. Faubourg Saint-Antoine in Paris sein Geschäft.

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1377. Prunkvoller und seltener Ziertisch aus der Villa Favorita, im Stile Louis XIV, Frankreich, Paris, um 1880. Sehr schön polierter und profilierter Griotte-Marmor, über sehr reich und fein geschnitz-ter Zarge mit Zierkartuschen und feinem Gitterwerk. Hauptkartusche mit reich von Strahlen verzierter Maske des Sonnengottes Helios, in Anspielung auf den Sonnenkönig Louis XIV. Die massiven, sich nach unten verjüngenden Beine mit Akanthus und Rosetten geschnitzt und godroniert. Sehr feiner und reich aus Bogenwerk und zentraler Rosette geformter Steg. 76:136:80 cm. 4000.—/6000.—

Provenienz:Villa Favorita, Lugano-CastagnolaSchweizer Privatbesitz

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Der hier angebotene, überaus prunkvolle und eindrückliche Ziertisch, formte einst Teil der Ausstattung der berühmten Villa Favorita in Castagnola, am Fusse des Monte Bre. Das bedeutende Möbel dürfte wohl aus preussischem Besitz, aus der Sammlung des Prinzen Friedrich Leopold von Preussen (1865–1931) stammen, der die prächtigen Gebäude der 1687 von Karl Konrad von Beroldingen erbau-ten Villa, von 1919 bis 1932 bewohnte, bevor er diese im Jahre 1932 an Heinrich Thyssen verkaufte.

1378. Eine grosse Kamingarnitur, bestehend aus einer Uhr und zwei passenden Ziervasen, Frank-reich, 2. Hälfte 19. Jh. Bronze, patiniert, teilvergoldet und Griotte-Marmor. Bastionsartig geformter und profilierter, teils kannelierter Sockel über vergoldeten Löwentatzen. Aufgesetzt mit einer Bacchantin in einem Streitwagen, der als Werkgehäuse dient und dessen Rad das Zifferblatt mit römischen Stundenzahlen bildet. Zwei Satyrn erfreuen sich an den Trauben. Zu Füssen der Bacchantin ein Panther in kauernder Stel-lung. Die Ziervasen mit achteckigem Marmorsockel. Die Vasenwandung verziert mit Widderköpfen und Lorbeergirlanden. Der Deckel mit Akanthusblattwerk und flammigem Knauf. Zu überholen. 46:74:24 cm (Uhr), H = 37 cm (Urnen). 2000.—/4000.—

Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

1379. Guéridon, Stil Louis XV, Paris, von Henry Dasson, 1890. Mahagoni und Palisander. Ovales gewell-tes Blatt, mit vergoldeter Messingumrandung und eingelegtem Zweig mit Blättern. Gewellte Zarge die in geschweifte Beine übergeht, mit einer Zwischenablage. Die Kanten davon sind ebenfalls mit einer ver-

goldeten Messingschiene verziert. Chuts und Sabots aus vergoldeter Bronze. Unter dem Blatt, eingeschlagene Stem-pelsignatur sowie beim Blatt gravierte Signatur auf der Umrandung. 71:42:37 cm. 2000.—/3000.—

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1380. Eine ungewöhnliche und seltene Kamingarnitur, bestehend aus zwei Girandolen und einer Uhr, Paris oder Wien, 2. Hälfte 19. Jh. Metall, vergoldet. Das Werkgehäuse in Form eines fürstlichen Zelt-Pavillons, darin eine reich geschmückte Tänzerin, welche zwischen zwei Portièren hervortritt. Seitli-che Säulen mit aufgesetzten Halbmonden. Das Werkgehäuse ebenfalls reich dekoriert mit feiner Ornamen-tik. Zifferblatt mit weissen Emailkartuschen für arabische Stundenzahlen. Die Girandolen mit zwei orienta-lischen Händlern, der dreiarmige Leuchtaufsatz selbst von je einem Vogel Strauss getragen. Fehlstellen, zu überholen. 46:74:24 cm (Uhr), H = 70 cm (Girandolen). 1000.—/2000.—

Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

1381. Kaminvorsatz, Stil Louis XV. Vergoldete Bronze. Aus stark geschwungenen Voluten gebildet, an den Seiten hochgezogen, in der Mitte mit Rocaille. L = 107 cm. 700.—/900.—

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1382. Sehr ungewöhnliches Messinstrument, Russland, Ende 18./frühes 19. Jh. Messing und Elfenbein graviert. In Form eines kaiserlichen Doppeladlers mit Krone und Reichsapfel. Teile des Zepters verlustig. Die Flügel und die Schwanzfedern fein graviert, die Kronen mit Perlmutt belegt. Schlichter Zifferring mit sechzehn Doppelkreisen graviert. Klappbares Gehäuse und Mechanik. 13:11:4 cm. 800.—/1200.—

Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

1383. Tisch- oder Kaminuhr, 2. Hälfte 19. Jh., signiert G. Billian & Fils Zürich. Pariser Gehäuse in Form einer Säulenbasis auf vier in Paarhufen endenden Beinen mit Säulenaufsatz. Griotte-Marmor, appli-ziert mit umlaufendem Rankenwerk und Lorbeerband. Das Zifferblatt mit feiner Emailmalerei von Blumen und Ranken. Arabische Stundenzahlen und angedeutete Minuten. Unter dem Zifferblatt mit vergoldeter Bronze-Schabracke. Zu überholen, Fehlstellen. 22:36:30 cm. 800.—/1000.—

Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

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1384. Ziersäule. Holz grün bemalt und zum Teil bronziert. Dreieckiger sich nach oben verjüngender Schaft mit abgeschrägten Kanten, profiliertem, hervorstehendem Sockel und Presentoir. 92:38:35 cm. 200.—/300.—

1385. Kleiner Korb-Leuchter, Stil Louis XVI, Anfang 20. Jh. Messing und Glas. 50:25 cm. 500.—/700.—

1386. Ziersäule. Holz mit grauer Marmorimitation. Viereckiger konischer Schaft mit profilierter, hervorstehen-der Fussleiste und Presentoir. 120:40:40 cm. 300.—/400.—

1387. Bienenkorbleuchter, Stil Transition, wohl B.A.G. Turgi um 1920. Messing vergoldet mit Glasbe-hang. 76:35 cm. 1200.—/1600.—

1388. Ein Paar Skulpturen-Podeste, Frankreich oder Italien, 19. Jh., im Stile der Régence. Edelhölzer furniert und gefriest. Quadratischer, bronzegefasster und gekehlt ansteigender Sockel. Der kantige Schaft nach oben hin ausladend und mit rocaillenartigen, vergoldeten Bronzeappliken verziert. Das Blatt mit ein-gelassenem, grün durchzogenem Marmor. 132,5:41:40,5 cm. 1000.—/1500.—

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1389. Ein Paar Girandolen, Frankreich, 2. Hälfte 19. Jh. Bronze, vergoldet und Glasbehang. Balusterartiger Schaft auf mehrpassigem Sockel. Die Leuchtarme geschweift und mit vasenförmigen Tüllen und weiten Tropftellern, mit reichen, geschliffenen Glasprismen. Je H = 50 cm. 300.—/500.—

Provenienz:Aus einem Schloss in der Westschweiz

1390. Tafelaufsatz, Restauration. Runder, fein ziselierter und gravierter, profilierter Sockel, darauf stehen drei geflügelte Putten, eine runde, abgekantete, mit Steinelschliff versehene Kristallcoupe tragend. H = 38,5:27 cm. 800.—/1200.—

1391. Kleiner und feiner Beistelltisch, England, viktorianisch, 2. Hälfte 19. Jh. Mahagoni massiv und furniert. Rundes Blatt über drei grazilen Balustersäulen, gestützt von einem dreieckigen Zwischensockel über drei geschweiften Beinen mit feinen Ahorneinlagen. 74,5:58,5 cm. 200.—/300.—

Provenienz:Aus Zürcher Privatbesitz

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1392. Montgolfière-Leuchter, Venedig, circa 1950. Glas und vergoldetes und gefasstes Eisenblech. Dunkel-rote Glaskugel mit umrahmenden Fesseln und reichem Glasbehang. Vom Korb aus gehen vier geschweifte Leuchtarme. 70:30 cm. 600.—/800.—

Provenienz:Aus Westschweizer Schlossbesitz

1393. Ein Paar Jardinièren, William IV, England, 1. Hälfte 19. Jh. Palisander und Mahagoni mit Zinkblech- Einsätzen. 87:31:31 cm. 2000.—/3000.—

1394. Ein Paar kugelförmige Lampen, Italien, wohl Venedig, circa 1950. Von runder Form, mit einer Glühbirne und aus geschliffenen Glasblüten geformter Korb. Je 34:29 cm. 600.—/800.—

Provenienz:Aus Westschweizer Schlossbesitz

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Möbel und Einrichtungsgegenstände 281

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1395. Zwei Hallenlaternen, Stil Louis XVI, 2. Hälfte 19. Jh. Metall, grün gefasst (spätere Fassung) und Glas. Zylinderform mit drei Leuchten und Girlanden. Je 64:31 cm. 800.—/1200.—

1396. Ein Montgolfière-Leuchter in Ananas-Form und ein Paar Leuchtappliken en suite, Italien, Flo-renz oder Venedig, circa 1950. Eisenblech, gefasst und Kristallglasbehang. Der korbartige Leuchter, mit sechs geschweiften Leuchtarmen und sehr reichem Glasbehang. Zentraler Ballon in Form einer Ananas, die Wandappliken in gleicher Manier. 44:69 cm (Leuchter), je 32:32 cm (Appliken). 800.—/1200.—

Provenienz:Aus Westschweizer Schlossbesitz

1397. Bonheur du jour «à la reine», Napoléon III, Frankreich, um 1860. Mahagoni ebonisiert. Die Felder in «Marqueterie à la reine» eingelegt. Kreuzen aus Messing und Perlmutt. Längsrechteckiger Korpus mit geschweifter Zarge, die in s-förmige Beine übergeht, die in Sabots enden. Die Zarge mit einer Schublade und darüber einer Tirette, die mit gold geprägtem bordeauxrotem Leder bezogen ist. Zurückversetzter zweitüriger Aufsatz mit zwei Schubladen und durchbrochener Messinggalerie. Schlüssellochzierde, Eckver-zierungen, Sabots und Umrandungen aus Messing. 130:76:51 cm. 3500.—/4500.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1398. Spiegel mit Doppelrahmen, Stil Louis XIV, 2. Hälfte 19. Jh. Holz, profiliert, mit Masse verziert und vergoldet. Sechseckiger Rahmen, die Aussenspiegel facettiert. Die Ecken mit Akanthus verziert, das Fronton mit Kartusche und Blumengehänge. Schöne originale Vergoldung und Erhaltungszustand. 112:88 cm. 1200.—/1700.—

1399. Spiegel mit Doppelrahmen, Stil Louis XIV, 2. Hälfte 19. Jh. Holz, profiliert, mit Masse verziert und vergoldet. Rechteckiger Rahmen mit verzierten Ecken. Fronton mit Voluten und Rosen. Die Spiegel facettiert. 100:76 cm. 600.—/1000.—

1400. Kristall-Deckenleuchter, Stil Louis XVI, 1. Hälfte 20. Jh. Metall, zum Teil vergoldet und vernickelt mit Glasbehang. Tropfenförmig, seitlich mit sechs geschweiften Leuchterarmen. Im Korbinneren sechs weitere Leuchterarme. 80:70 cm. 800.—/1200.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände 283

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1401. Kristall-Deckenleuchter, Stil Louis XV, um 1900. Messinggestell mit Glasbehang. Balus-terförmiges durchbrochenes Gestell mit sechs geschweiften Leuchtarmen. 70:52 cm. 2000.—/3000.—

1402. La Cigale, Albert-Ernest Carrier Belleuse (1828–1887), Frankreich, 2. Hälfte 19. Jh. Bronze, braun patiniert. Seitlich signiert. H. = 70 cm. 2000.—/3000.—

1403. Steiner, Clément Léopold (1853-1899). Bac-chus mit Satyr. Um 1880. Bronze, dunkelbraun patiniert. Signiert L. Steiner. Giessermarke: Thiébaut frères, Paris. H=63 cm. 3000.—/5000.—

1404. Deckenlampe, Stil Louis XV. Bronze mit Glasbehang. Zentraler Schaft mit sechs Leuch-terarmen, dazu zwei herausstehende Reihen mit Glasbehang. 65:50 cm. Ohne Kette. 1000.—/1500.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1405. Kasak. Zentrales grosses wuchtiges Mittel- medaillon auf hellblauem Grund. Bordüre mit geometrischen Zeichen und reich durchgemus-tert. Sehr dekoratives und aussergewöhnliches Stück. 574:490 cm. 4000.—/5000.—

1406. Seichur, alt. Im Mittelfeld zwei stilisierte Sterne als Medaillon. Hauptbordüre mit wie-derholenden geometrischen Formen. 163:104 cm. 800.—/1200.—

1407. Sewan Kasak. Quadratisches Innenfeld mit zentralem Stern auf rotem Untergrund. Breite durchgemusterte Bordüre.

184:178 cm. 2800.—/3300.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände 285

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1408. Kiz Bergama, um 1900. Sogenannter Braut-teppich. Im Mittelfeld florale Muster auf dunkelrotem Grund. Rot-blauer gestreifter Ab-schlusskelim. 106:155 cm. 700.—/1000.—

1409. Tokat Gebets-Kelim, um 1910. Mittelfeld mit Quadern und sternförmigen Motiven auf dunkelrotem Grund. Wellenartige Linien auf der Bordüre. Sehr gute Erhaltung. 235:118 cm. 1500.—/2000.—

Kilim Catalog Nr. 1, Selcuk A.S., Nr. 98

1410. Kelim, alt. Zwei quergestreifte identische Bahnen, reich dekoriert mit Ornamenten und Zickzackmuster. Gute Erhaltung. 213:158 cm. 700.—/900.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1411. Kirman, alt. Grosses zentriertes Medaillon mit zwei Ausläufern im hellen Innenfeld. Breite Bordüre mit Kettenornamenten und Blumen-blüten. Fleckig. 504:320 cm. 2000.—/3000.—

1412. Täbris, alt. Heller Grund mit zentralem mächtigem Medaillon. Die breite Bordüre reich durchgemustert. Schönes gut erhaltenes Stück. Kleine Mottenstelle. 387:284 cm. 3000.—/5000.—

1413. Täbris. Grosses Sternmedaillon im Mittelfeld, rundherum reich bemustert mit unterschiedli-chen Motiven. Siebenfache durchgemusterte Bordüre. 257:202 cm. 1500.—/1800.—

1414. Sarouk, alt. Mittelfeld mit grossgeschwun- genen Kettenornamenten, dazwischen kleine Blumensträusse auf dunkelrosa Untergrund. Vierfache Bordüre reich durchgemustert mit blühenden Blumen. Sehr dekorativer Teppich und guter Zustand. 845:480 cm. 15000.—/18000.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände 287

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1415. Kaschguli, alt. Reich gemustertes Innenfeld auf dunkelblauem Grund. Die Ecken mit ähn- lichem Muster auf hellem Untergrund. Bordüre mit Kettenornament. 247:115 cm. 900.—/1200.—

1416. Ardebil. Das Innenfeld durchgemustert und mit wuchtigem zentralem Medaillon. Bordüre mit Blumenrosetten und Blütenzweigen. 276:180 cm. 900.—/1200.—

1417. Afghan, alt. Klassisches Afghanmuster auf dunkelrotem Grund. Sehr guter Zustand. 450:306 cm. 2000.—/2500.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände 289

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1418. Teheran, alt. Grosses zentrales Medaillon. Bordüre mit wellenartigen Linien, Blumen und Ranken. Sehr schönes Stück und sehr gute Er-haltung. 438:314 cm. 6000.—/8000.—

1419. Sarouk. Stilisierte Vasen mit Blumensträussen im Mittelfeld auf rotem Grund. Bordüre mit blühenden Blumenzweigen und darauf sitzen-den Vögeln. 206:122 cm. 900.—/1200.—

1420. Ferahan, alt. Durchgemustertes Feld auf dunk-lem Grund. Bordüre mit Blütenzweigen auf hellem Untergrund. Flickstelle und Riss. 192:120 cm. 600.—/900.—

Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1421. Kasak, alt. Das Innenfeld mit zwei wuchtigen Medaillons auf rotem Grund. Bordüre mit wellenartigen Linien und kleinen Rosetten. 188:117 cm. 1200.—/1500.—

1422. Turkmene. Klein karierte Mosaikfelder auf rostrotem Grund im grossen Innenfeld. Bordüre mit kleinen stilisierten Blumen. 314:195 cm. 1500.—/2000.—

1423. Meschkin, alt. Durchgemustertes Innenfeld auf orangem Grund mit stilisierten Blumen und Blättern. Bordüre mit derselben Musterung auf blauem Untergrund. Abgetreten. 545:200 cm. 900.—/1200.—Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

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Möbel und Einrichtungsgegenstände 291

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1424. Beschir, antik. Im Mittelfeld rote Ornament- reihen auf dunkelblauem Grund. Bordüre mit wellenartigen Linien und Rosetten. Reparatur-stelle. 233:129 cm. 1500.—/1800.—

Provenienz:Aus altem Zürcher Privatbesitz

1425. Kuba Schirwan, alt. Das Innenfeld mit Botehmotiven und drei Medaillons auf dun-kelblauem Grund. Bordüre mit Blumenrosetten und Ranken. Ränder abgenommen. 378:165 cm. 700.—/900.—

Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

1426. Milas, um 1900. Zwei Medaillons auf dunkel-braunem Grund. Bordüre mit stilisierten Ster-nen, leicht schadhaft. 183:130 cm. 500.—/800.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1427. Konja, um 1900. Stern Verneh. Drei unterei- nanderliegende Trapezoide, durchgemustert mit Sternen auf dunklem Grund. Bordüre mit wel-lenförmigen Linien. Gute Erhaltung. 340:112 cm. 1500.—/1800.—

1428. Kelim, Nordostanatolien, um 1900. Im Mittelfeld fünf untereinanderliegende Medail-lons, dreifacher Bordürenrahmen. Sehr gute Er-haltung. 430:160 cm. 2000.—/2500.—

1429. Kars Kasak. Zwei untereinanderliegende Sterne im Mittelfeld auf braunem Grund. Vier-stufige Bordüre mit unterschiedlichen Zeichen und Linien. 173:124 cm. 500.—/700.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände 293

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1430. Kuba Schirwan, antik. Durchgemustertes Mittelfeld auf gelbem Untergrund. Bordüren mit Kettenornamenten auf dunklem Grund. Rand schadhaft. 160:101 cm. 500.—/800.—

1431. Bidjar, alt. Läufer. Durchgemustertes Mittel-feld auf dunkelblauem Grund. Bordüren mit an-einandergereihten Kettenornamenten auf hell- blauem Untergrund.

344:109 cm. 500.—/800.—

1432. Schirwan, alt. Im Innenfeld drei untereinan-derliegende Medaillons auf blauem Grund. Bor-düre mit aneinandergereihten Kettenornamen-ten auf hellem Grund. 269:161 cm. 2000.—/2500.—Provenienz:Aus altem Zürcher Privatbesitz

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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1433. Panderma, alt. Seide. Mihrab auf hellblauem Untergrund mit zwei Säulen und eingemitteter stilisierter Öllampe. Bordüren fein und reich gemustert. Abgetreten, schadhaft. 218:143 cm. 3000.—/3500.—

1434. Keschan, antik. Im Innenfeld Vase mit Ro-senblüten. Stilisierter Baum mit zahlreichen Ästen und Blüten. Bordüre reich durchgemus-tert. Teilweise abgetreten. Dekoratives Stück. 213:138 cm. 400.—/600.—

1435. Keschan, um 1930. Mittelfeld durchgemustert mit Blumen und Ornamenten. Sehr schönes Stück und gute Erhaltung.

217:131 cm. 1500.—/1800.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände 295

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1436. Täbris, alt. Palmettenartige Wellenlinien mit Rosetten und blühenden Zweigen auf hell-grauem Grund. Bordüre mit demselben Dekor wie das Mittelfeld auf hellem Untergrund. Mot-tenstellen. 440:330 cm. 3000.—/3500.—

1437. Kaiseri, alt. Seide. Im dunkelgrundigen Mit-telfeld Lebensbaum mit zahlreichen Vögeln und blühenden Ästen. Bordüren mit Tieren und blühenden Zweigen. 178:105 cm. 900.—/1100.—

1438. Chorasan, antik. Zentrales helles Medaillon, umgeben von kämpfenden Tieren auf dunklem Grund. Schadhaft, abgelaufen und Flickstellen. 387:188 cm. 500.—/700.—

Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

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1439. Kaukasier. Das Innenfeld mit fünf grossen Me-daillons und zahlreichen Symbolen auf rotem Grund. Bordüre mit wiederholenden gleichen Quadern. 220:148 cm. 300.—/500.—

1440. Bordjalou Kasak. Rechteckiges dunkelrotes Innenfeld. Breite gemusterte Zackenbordüre. 243:152 cm. 3000.—/3500.—

1441. Kasak, alt. Mittelfeld auf dunkelrotem Grund mit drei untereinanderliegenden trapezförmigen Motiven. Helle Bordüren die mit Hakenqua-dern verziert sind, dazwischen stilisierte Figu-ren. Abgetreten. 195:165 cm. 1200.—/1500.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände 297

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1442. Kasak. Drei dunkelblaue Medaillon auf rotem Grund. Bordüre mit wellenartigen Linien und Blüten. 247:190 cm. 700.—/900.—

Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

1443. Kuba Schirwan, alt. Im Mittelfeld Mihrab mit Rosenblüten und stilisierten Zweigen auf dunklem Grund und arabischen Inschriften. Bordüre mit stilisierten Zeichen und Figuren. 109:88 cm. 800.—/1000.—

1444. Konja Karapinar, um 1880. Mittelfeld mit grossem Medaillon auf rotem Grund mit zwei Ausläufern. Bordüre mit blumenartigen Moti-ven auf hellem Untergrund. 202:120 cm. 2000.—/2100.—

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1445. Hereke, alt. Seide. Das rechteckige Feld mit Bäumen und zahlreichen Tieren. Sehr feine Knüpfung. 84:85 cm. 1500.—/1800.—

1446. Bachtiar Armanibaf, alt. Zwei ovale blumen- gefüllte Medaillons auf hellem Grund. Bordüre mit stilisierten geschwungenen Ästen und Blu-menrosetten. Sehr dekoratives Stück. Fransen leicht schadhaft. 360:231 cm. 2000.—/3000.—Provenienz:Alter Schweizer Privatbesitz

1447. Mahal, alt. Durchgemustertes Mittelfeld mit Palmetten und Rosetten, dazwischen blühende Zweige. Bordüre ebenfalls reich gemustert auf dunkelblauem Untergrund. 380:270 cm. 1200.—/1400.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände 299

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1448. Hereke. Seide. Im Mittelfeld stilisierter Leuch-ter auf dunkelblauem Grund mit Vögeln. Rundherum Baumzweige mit blühenden Blü-ten, durchgemusterte Bordüre mit Blumenran-ken und Rosetten auf hellbraunem Untergrund.

192:116 cm. 3500.—/4000.—

1449. Täbris, antik. Mittelfeld mit zahlreichen Tieren und grossen Blütenknospen. Dreifache Bordüre reich dekoriert auf grünem Grund. 335:230 cm. 1500.—/1800.—

1450. Gohm. Zahlreiche blühende Zweige, darauf sitzende Vögel im Mittelfeld. Fünffache Bordüre mit Blumenrosetten und Zweigen de-koriert. 216:139 cm. 4000.—/4500.—

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1451. Moud, alt. Ovales wuchtiges durchgemustertes Medaillon im Mittelfeld. Bordüre mit stilisier-ten Blättern und trapezähnlichen Formen und Bothe-Motiven. 320:205 cm. 900.—/1100.—

1452. Keschan, alt. Grosses Medaillon umgeben von Rosetten und blühenden Zweigen auf rotem Grund. Bordüre mit umlaufendem Kettenorna-ment und Blüten auf dunklem Untergrund. Ab-getreten. 395:292 cm. 800.—/1200.—

1453. Mesched. Das grosse Innenfeld durchgemustert mit Bothemotiven. Bordüre mit Blüten und Blumenranken. Signiert.

391:360 cm. 4000.—/5000.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände 301

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1454. Natschawabad, alt. Rechteckiges hellblaues Feld mit Blumen, Zweigen und Palmetten. Bordüre aus reich gemusterten Kettenornamen-ten. 323:210 cm. 1000.—/1500.—

1455. Mesched, alt. Blumen und Zweige im Mittel-feld auf dunkelrotem Untergrund. Bordüre in wellenartigen geschweiften Linien und reich gemustert. Signiert, teilweise abgetreten. 495:350 cm. 2500.—/3000.—

1456. Gohm, alt. Lebensbaum im Mittelfeld mit blühenden Zweigen und Blumenrosetten. Vögel sitzend auf den Zweigen und Tiere am unteren Teppichrand. Bordüre mit springenden Tieren auf dunkelblauem Grund. 300:204 cm. 1200.—/1400.—

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Möbel und Einrichtungsgegenstände

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302

1457. Fachralou Kasak. Im rechteckigen Feld zent-rales Medaillon auf rotem Grund. Bordüre mit umlaufendem Zickzackmuster. 168:121 cm. 1500.—/1900.—

1458. Bergama, um 1920. Im Hauptfeld zwei unter-einanderliegende quadratische Felder mit inliegenden Sternen. Weissgrundige Hauptbor-düre, breiter Kelimabschluss mit Kettfaden- abflechtung. 98:96 cm. 900.—/1200.—

1459. Kelim, alt. Im Mittelfeld 21 Quadrate mit jeweils einer Blütenrosette. Bordüre mit Zackenmuster auf blauem Untergrund. Gute Erhaltung. 267:139 cm. 800.—/1200.—

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1459Ende der Auktion

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