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1 9 6 8 – 2 0 1 8J U B I L Ä U M S -Z E I T U N G
I M P R E S S U MISBN 978-3-438-06621-3© 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, StuttgartRedaktion: Sven BiglKonzept und Layout: gobasil GmbH, HamburgBilder: Deutsche Bibelgesellschaft (2,3,6,7,8,11,12,13,20), picture alliance/dpa/Roland Witschel (5), Wikimedia (4/5), Titelfoto mit freundlicher Genehmigung von Peter de Jong (1), markusspiske / photocase.de (4)Printed in GermanyAlle Rechte vorbehalten09.2018
1980: Werbung für die Gute Nachricht
Auswahl-Bibel mit ersten Texten aus
dem Alten Testament
1980: Werbung für die Gute Nachricht
2
V O R WO R T
50 Jahre sind eine lange Zeit – wer die Lebenswelt
von 1968 mit unserem Alltag heute vergleicht, be-
greift den Riesensprung. Wer kann sich heute noch
eine Welt ohne Handy oder Computer vorstellen?
Der 50. Geburtstag der Gute Nachricht Bibel, den
wir in diesem Jahr feiern, zeigt aber auch, dass ech-
te Werte selbst in einer so schnelllebigen Zeit weiter
Bestand haben. Sie war die erste Bibelübersetzung
in modernem Deutsch, interkonfessionell übersetzt
und auch ohne Kenntnis der klassischen Bibel-
sprache gut verständlich. Diese Markenzeichen
haben bis heute nichts von ihrem Wert verloren.
Auf den folgenden Seiten laden wir Sie ein, in die
Geschichte von 50 Jahren Gute Nachricht Bibel
einzutauchen. Was führte zu ihrer Entstehung?
Was war neu? Und wo prägt sie moderne Bibelüber-
setzungen bis heute? 50 Jahre sind eine lange Zeit
– und 50 erfolgreiche und gesegnete Jahre sind im-
mer auch ein Grund zum Feiern und zur Dankbar-
keit! Feiern Sie mit uns anlässlich dieses runden
Geburtstags mit interessanten Einblicken, spannen-
den Geschichten und den neuen Ausgaben der Gute
Nachricht Bibel.
Dr. Christoph Rösel
Generalsekretär
Christoph Rösel heute und im Jahr
1968
Seite
4 – 5 1968 – Die Welt im Aufbruch
6 – 7 NT68 – Die Bibel im Aufbruch
8 – 9 Zehn große 68er...
10 – 11 Ein lebendiges Experiment
12 – 13 Neue Bibeln weltweit
14 – 15 2018 – Eine kleine Revolution
16 – 17 Was schenkt man einem Buch
zum Fünfzigtsen?
18 – 19 Die Ausgaben im Überblick
3
Vor 50 Jahren kommt etwas in Bewegung. Eine Generation steht auf für Frieden, Freiheit und mehr Menschlichkeit und stellt dabei die Verhältnisse,in denen sie lebt in Frage. Von „Flower Power“ in Kalifornien bis zum „Prager Frühling“ – die Welt wird 1968 von einem Aufbruch erfasst.
1968 – die Weltim Aufbruch
Ob in New York, Paris, Berlin, Tokio oder São Paulo. Überall auf der Welt gehen im Frühjahr 1968 junge
Menschen auf die Straße. Einige protestieren gegen Benachteiligung und Ausbeutung, andere lehnen
sich gegen eine Gesellschaft auf, in der sie selbst mit ihren Wünschen und Träumen keinen Platz zu
haben scheinen. Ihre Anliegen sind verschieden, aber es gibt ein Thema, das sie alle verbindet. Die
schrecklichen Bilder des Vietnamkriegs und die Forderung nach Frieden – Frieden im eigenen Land
und in der Welt. „I have a dream!“ – Martin Luther King steht wie kaum ein anderer für diesen Auf-
bruch. Die Bürgerrechtsbewegung in den USA, an deren Spitze der Baptistenprediger steht, ist nur der
Anfang. Sie wächst zur Bewegung einer ganzen Generation, die auf der Suche nach Freiheit und neuen
Idealen die bestehenden Verhältnisse in Frage stellt. Der 4. April 1968 wird zum einschneidenden
Ereignis: Martin Luther King stirbt bei einem Attentat. Der Traum von Frieden, Freiheit und Gerechtig-
keit über die Grenzen von Herkunft und Hautfarbe hinweg aber bleibt lebendig und macht ihn zur Ikone
der Bewegung.
S T U D E N T E N R E V O LT E I N D E U T S C H L A N DIn der Bundesrepublik ist der Lebensstandard derweil so hoch wie nie zuvor. Die Wirtschaft boomt. Aus
dem Radio erklingt Heintjes ‚Mama‘. Doch immer häufiger mischen sich darunter auch lautere Töne:
Vier „Pilzköpfe“ aus Liverpool stürmen mit dem Song „Revolution“ die Hitparade. In die Kinos locken
eine rebellische Uschi Glas, Oswalt Kolle und Pepe Nietnagel mit seinen ‚Lümmeln von der ersten Bank‘.
4
Frech, freizügig und laut – und ein Schock für die
„spießigen Alten“. Im Frühjahr 1968 erfassen die
Studentenproteste auch die Universitätsstädte in
der Bundesrepublik. Studentinnen und Studenten
demonstrieren gegen den Krieg und die „befreun-
dete Schutzmacht“ USA; gegen Nazi-Altlasten,
gegen Polizeigewalt und die Notstandsgesetze der
Großen Koalition. Es formiert sich die außenpar-
lamentarische Opposition. In der DDR blickt man
vor allem auf die Reformen des „Prager Frühlings“
und sein jähes Ende durch russische Panzer.
Größere Proteste bleiben aus. Doch die Situation ist
angespannt – gerade für parteikritische, kirchliche
Kreise. Die Sprengung der Leipziger Universitäts-
kirche im Mai ‘68 wird zum symbolträchtigen
Ereignis für die Christinnen und Christen im „real
existierenden Sozialismus“.
K I R C H E N Z W I S C H E N A U F -S TA N D U N D S T I L L S TA N D
In Westdeutschland erfasst die Kritik an
Politik, Gesellschaft und Kultur bald
auch die Kirchen. Zunächst vor allem
die Theologen an den Unis: Neue Strö-
mungen wie die Befreiungstheologie
reagieren auf eine Welt, die in eine
„Erste“ und eine „Dritte“ unterschieden
wird. Die Schöpfung zu bewahren und das
Reich Gottes in dieser Welt zu bauen – das
geht nicht, ohne gesellschaftliche Unge-
rechtigkeit zu bekämpfen! Für viele junge
Christen wird die Kirche zum Ort des Um-
denkens, von dem Veränderungen für die Welt
ausgehen müssen. In Jesus sehen sie nicht
nur den Heiland und Retter der Welt, sondern
auch den Revolutionär, der die gesellschaftli-
chen Verhältnisse in Frage stellt. Auch etliche
68er-Biografien zeigen eine kirchliche Prägung:
Der Student Benno Ohnesorg, dessen Tod im
Herbst 1967 zum Fanal der Proteste geworden
war, schloss sich der Evangelischen Studenten-
gemeinde an. Studentenführer und „Bürger-
schreck“ Rudi Dutschke engagierte sich während
seiner Jugend in der DDR in der evangelischen
Jungen Gemeinde. Doch in den Kirchenleitungen tut
man sich schwer mit den Ideen und Forderungen
der Jungen. Dass es um Fragen geht, die das
Weltgeschehen bestimmen, lässt sich aber nicht
bestreiten. „Siehe, ich mache alles neu.“ Unter
diesem Motto treffen sich im Juli 1968 Vertreter
von über 200 Kirchen zur ökumenischen Welt-
kirchenkonferenz in Uppsala, wo die drängenden
Fragen der Zeit diskutiert werden. In den evange-
lischen Kirchen in Deutschland kommt davon nur
wenig an. „Unter den Talaren der Muff von 1000
Jahren.“ Viele junge Pfarrer – und eine wachsende
Zahl an Pfarrerinnen – beziehen diese 68er-Parole
auch auf ihre eigene Berufsgruppe. Mit Kreativität
und dem Mut, Neues zu wagen, sind sie es, die
Raum für neue Themen und Formen des Glaubens
schaffen. Neue Lieder finden Gehör, neue Forma-
te ihr Publikum. So bringt die Theologin Dorothee
Sölle mit dem „politischen Nachtgebet“ das Gebet
aus der Kirche auf die Straße.
„ ME I NE S P R ACHE IS T A ND E R S “Auch in der Katholischen Kirche betreten immer
häufiger Priester mit Jeans und Gitarre die
Kirche. Doch unter der Oberfläche brodelt es.
Zwar findet seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil
die Heilige Messe in deutscher Sprache und nicht
mehr auf Latein statt. Doch für viele Gläubige
bleiben die drängenden Fragen der Zeit unbeant-
wortet. Auf dem Katholikentag in Essen treten die
Konflikte offen zu Tage. Es geht um weltpolitische
Themen ebenso wie um Glaubensfragen, um mehr
Partizipation, mehr Gewissensfreiheit, Ämter für
Frauen und die „Antibabypille“. Aber es geht auch
um eine neue Sprache. So sagt ein Mann bei einer
Kundgebung: „Man übergibt mir die Bibel. Ich
verstehe sie nicht. Meine Sprache ist anders.“
Das Wort Gottes in einer modernen Sprache – der
Aufbruch hat gerade erst begonnen.
S TA N D U N D S T I L L S TA N DIn Westdeutschland erfasst die Kritik an
reagieren auf eine Welt, die in eine
„Erste“ und eine „Dritte“ unterschieden
wird. Die Schöpfung zu bewahren und das
Reich Gottes in dieser Welt zu bauen – das
geht nicht, ohne gesellschaftliche Unge-
rechtigkeit zu bekämpfen! Für viele junge
Christen wird die Kirche zum Ort des Um-
denkens, von dem Veränderungen für die Welt
ausgehen müssen. In Jesus sehen sie nicht
nur den Heiland und Retter der Welt, sondern
auch den Revolutionär, der die gesellschaftli-
chen Verhältnisse in Frage stellt. Auch etliche
68er-Biografien zeigen eine kirchliche Prägung:
Der Student Benno Ohnesorg, dessen Tod im
Herbst 1967 zum Fanal der Proteste geworden
war, schloss sich der Evangelischen Studenten-
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NT68 – Die Bibel im Aufbruch
E I N E G U T E N A C H R I C H T !Am Anfang steht die Vision: eine Bibel in modernem, zeitgemäßem Deutsch,
die auch Menschen verstehen, die nicht mit der Kirchensprache vertraut
sind. Für die Württembergische Bibelanstalt (Vorgängerin der Deutschen
Bibelgesellschaft) ist es ein Experiment und Wagnis zugleich. Journalisten
und Schriftsteller werden angefragt, um die Texte in die „Sprache von heute“
zu übersetzen. Theologen bleiben beratend im Hintergrund. Schließlich soll
es eine Bibel sein, die sprachlich am Puls der Zeit ist – nicht aus der Kirche,
sondern aus der Mitte der Gesellschaft.
Das Ergebnis erscheint 1968: die Gute Nachricht für Sie. NT68. Ein Taschen-
buch mit Fließtext ohne Kapitel- und Versziffern dafür mit ausdrucks-
starken Zeichnungen. Die abgebildeten Namenszüge großer Tageszeitungen
auf dem Cover sagen unmissverständlich: Hier geht es nicht um eine kirchlich-
betuliche „Frohe Botschaft“, sondern um eine „Gute Nachricht“ – klar,
prägnant, aktuell!
G R E N Z E N Ü B E R W I N D E NDas NT68 wird zum Erfolg. Weit über 300 000 Exemplare werden in den
ersten Jahren verkauft. Bereits für 1971 plant man eine neue Ausgabe
mit überarbeitetem Text. Auch dabei betritt man Neuland: Mit Beginn der
Überarbeitung werden auch die katholischen Bibelwerke für das Projekt
gewonnen: das Katholische Bibelwerk in Stuttgart ebenso wie die Bibelwerke in
Österreich und der Schweiz, außerdem das Evangelische Bibelwerk in der
DDR sowie die Biblisch-pastorale Arbeitsstelle der Berliner Bischofskonfe-
renz der DDR. Auch evangelische Freikirchen beteiligen sich. Es beginnt eine
Arbeit über Grenzen hinweg – über Ländergrenzen wie Kirchengrenzen.
1982 erscheint schließlich die vollständige Ausgabe mit Altem Testament:
Die Gute Nachricht. Die Bibel in heutigem Deutsch. Die erste und einzige
interkonfessionelle Bibel in Deutschland bis heute.
1 9 6 8Unter dem Titel Gute Nachricht für Sie. NT68 erscheint bei der Württembergischen Bibelanstalt erstmals eine Übersetzung des Neuen Testaments in modernem Deutsch.
1 9 7 0 1 9 7 5
1 9 7 1Als Neubearbeitung des NT68 erscheint Die Gute Nachricht. Das Neue Testament in heuti-gem Deutsch. Sie orientiert sich stärker am griechischen Urtext, behält aber ihr modernes Über-setzungsprinzip bei.
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A U C H N A C H 5 0 JA H R E N „ D I E M O D E R N E “Über die Jahre kommen viele zeitgemäße Bibel-
übersetzungen hinzu. Die Maßstäbe aber hat die
Gute Nachricht Bibel gesetzt und sie behält ihre
Vorreiterrolle. Neben der Lutherbibel und der
katholischen Einheitsübersetzung etabliert sie sich
als die dritte große Bibelübersetzung, als Bibel für
alle. Die Entwicklung zeigt aber auch: Die Arbeit an
einer Bibel in moderner, zeitgemäßer Sprache ist nie
abgeschlossen. Um diesem Anspruch gerecht zu
bleiben, müssen regelmäßig Überarbeitungen vor-
genommen werden, wie zuletzt in einer umfang-
reichen Neubearbeitung 1997. Anlässlich ihres 50.
Geburtstags erscheint die Gute Nachricht Bibel im
Oktober 2018 in einer neuen Gestaltung mit neuem
Layout und einem aktuell durchgesehenen Text.
1 9 8 0 1 9 8 5 1 9 9 0 1 9 9 5 2 0 0 5 2 0 1 52 0 1 0
Gemeinsames Arbeiten am Alten Testament (v.l.): Rudolf Kassühlke (Über-setzer), Ekkehard Runge (Bibelwerk in der DDR), Siegfried Meurer (Vor-sitzender des Redaktions-kreises), Hellmut Haug (Lektor und Übersetzer) und Joachim Lange Über-setzer, katholischer Neu-testamentler) um 1980 in Stuttgart.
1 9 8 2Die Übersetzung des Alten Testaments wird fertiggestellt. Die Gute Nachricht. Die Bibel in heutigem Deutsch erscheint als ganze Bibel und wird von katholischen und evan-gelischen Bibelwerken sowie Freikirchen im deutschsprachigen Raum gemeinsam herausgegeben.
2 0 0 0Wegen der Rechtschreibreform wird auch die Gute Nachricht Bibel für weitere Drucke neu gesetzt. Die Übersetzer nutzen diese Gelegenheit nochmals für zahlreiche sprachliche Ver-besserungen.
1 9 9 7Unter dem neuen Titel Gute Nachricht Bibel erscheint eine gründliche Überarbeitung der inzwischen vielfach bewährten „Bibel in heutigem Deutsch“. Neue Erkenntnisse der biblischen For-schung fließen in die Arbeit ein. Erstmals werden auch weibliche Sprachformen in den biblischen Texten berücksichtigt und ange-messen wiedergegeben.
2 0 1 850 Jahre Gute Nach-richt! Zum Jubiläum erscheint die Gute Nachricht Bibel in neuer Gestaltung mit neuem Layout und erneut durch-gesehenem Text.
7
8
1 B O E I N G 74 7In einer feierlichen Zeremonie verlässt am 30.
September die erste Boeing 747 die Montage-Halle
In Everett, nahe Seattle. Mit 70 Metern Länge, 60
Metern Spannweite und Platz für über 600 Pas-
sagiere macht sie ihrem Spitznamen „Jumbo-Jet“
alle Ehre.
2 D E R E R S T E G E L D A U TO MATDie Kreissparkasse Tübingen installiert den ersten
„Geld-Ausgabe-Automat“ in Deutschland. Zunächst
können nur 1000 Kunden mit Hilfe von Lochkarten
außerhalb des Schalters Geld abheben. Es werden
ausschließlich 100-DM-Scheine ausgegeben. 400 DM
sind der Maximalbetrag.
3 F R A U A N TJEGeflochtene Zöpfe, spitze Haube und ein großer
Käse-Laib: Die holländische Werbefigur Frau Antje
hat ihren ersten Auftritt im bundesdeutschen Fern-
sehen. Ihr späterer Slogan „Frau Antje bringt Käse
aus Holland“ macht sie zur „Käsebotschafterin“
Nummer Eins!
4 C L A U D I A & S T E FA N Jeder kennt sie – beziehungsweise eine oder
einen, der so heißt. Das könnte daran liegen, dass
Claudia und Stefan die beliebtesten Vornamen das
Jahres 1968 sind. Im Jahr drauf muss sich Stefan
schließlich Thomas geschlagen geben.
5 D I E E R S T E C DNur eine Handvoll Technikbegeisterter findet
den Weg zur Präsentation des Prototypen „Optic
Compact Record“ (kurz: OCR) auf der Weltausstel-
lung „Hemisfair ’68“ in San Antonio, USA. Doch 15
Jahre später tritt die weiterentwickelte „Compact
Disc“ einen ungeahnten Siegeszug an.
6 2 0 0 1 – O DYS S E E I M W E LT R A U MAufbruch zu den Sternen: Im April erobert „2001“
von Regisseur Stanley Kubrick die Kinos und lässt
Kritik und Publikum sprachlos zurück. Trotz-
dem wollen ihn alle sehen. Die „Odyssee“ wird der
erfolgreichste Film des Jahres weltweit.
7 D I E H E R Z T R A N S - P L A N TAT I O NIn Kapstadt gelingt dem südafrikanischen Chirur-
gen Christiaan Barnard erstmals die Transplan-
tation eines Herzens. Die Meldung sorgt gerade in
kirchlichen Kreisen für Diskussion: Wo liegen die
Grenzen des Menschen – und wo jene von Leben
und Tod?
8 D I E W E T T E R K A R T E I N D E R TA G E S S C H A UFür die Zuschauer des Hessischen Rundfunks ist
sie bereits eine alte Bekannte. Nach acht Jahren
hält die animierte Wetterkarte nun auch in die
Wettervorhersage der Tagesschau Einzug.
9 F O R D E S C O R TIm September rollt der erste Ford Escort für den
deutschen Markt vom Band. 1,1-Liter-Motor, 40
PS und eine eigenwillige Front, die dem Zweitürer
den Beinamen „Hundeknochen“ einbringt, bilden
den Start für eine beispiellose Erfolgsgeschichte.
10 D A S S I X PA C KBierflaschen gibt es nicht mehr nur im Kasten,
sondern auch im praktischen „Sechserträger“. Die
handliche Verpackungseinheit einer bekannten
Bremer Brauerei macht zunächst in den USA als
„Sixpack“ eine steile Karriere.
Zehn große 68er...... die Sie noch nicht kannten. Unter die zehn Fakten haben sichdrei Falsche geschlichen. Finden sie heraus welche es sind?
Falsche 68er: Nr. 3 (Ihren ersten Auftritt hatte sie bereits 1961 mit dem Slogan „Pikantje von Antje“.), Nr. 5 (Die erste CD wurde erst 1981 auf der Funkausstellung in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt.), Nr. 10 (Bereits in den 1920er Jahren entwickelte ein amerikanischer Getränkehersteller ein Standard-Sixpack.)
9
Vor 50 Jahren erschien bei der Bi-belanstalt das „Neue Testament in heutigem Deutsch“. Barbara Beuys, Historikerin, Journalistin und bekann-te Buch-Autorin, war damals an der Pionier-Übersetzung beteiligt und blickt zurück.
Was mir beim Rückblick zuerst in den Kopf
kommt, ist die Taxifahrt vom Stuttgarter Haupt-
bahnhof zur Württembergischen Bibelanstalt.
Ich verstand kein Wort des Taxifahrers. In der
Bibelanstalt wurde ich dann nicht nur freundlich
empfangen, sondern merkte erleichtert, hier wird
Hochdeutsch gesprochen.
Wenig später ging es weiter nach Tübingen. Dort
erwartete mich ein Professor der evangelischen
Theologie und ein intensives Gespräch über die
Frage, wie weit traditionelle theologische Sprach-
formeln in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhun-
derts verändert werden dürfen. Denn das war das
Ziel der Übersetzung des Neuen Testamentes, für
die die Württem-
bergische Bibel-
anstalt mich 1967
angeheuert hatte:
Menschen unserer
Zeit sollen nicht
Formeln hören
und nachbeten, zu
denen sie keinen
Zugang mehr haben, sondern mit dem Wort
Gottes in ihrem heutigen Verständnis-Horizont
angesprochen werden.
„Auferstehung“ war für mich ein solcher theolo-
gischer Stolperstein. Eine verständliche Überset-
zung der Evangelien muss einen anderen sprach-
lichen Ausdruck dafür finden, dafür kämpfte ich
vehement in diesem
Gespräch. Ob er einer Streichung
von „Auferstehung“ und aus mei-
ner Sicht ähnlich versteinerten
Ausdrücken am Ende zustimmen
könne, ließ der Professor offen.
Aber ich fuhr zurück nach Köln
mit dem guten Gefühl, mich auf
ein lebendiges Experiment einge-
lassen zu haben.
Die Bibelanstalt hatte für die
Übersetzung des Neuen Testa-
mentes „in heutiges Deutsch“
aus dem Englischen – und nicht wie üblich –
aus dem Griechischen, in Anzeigen für Über-
setzer geworben. Beauftragt wurden schließ-
lich zwei erfahrene ältere Journalisten – und
ich: eine 24 Jahre alte Studentin, hatte gerade
meine Promotion in US-Geschichte an der Kölner
Universität abgeliefert und schrieb neben-
her auf Englisch Artikel für die International
Herald Tribune. Die Anzeige hatte mein Interesse
an Sprache und Religion herausgefordert.
Allerdings staunte ich über den positiven
Ausgang meiner Stuttgarter Bewerbung. Ich war
keine Protestantin sondern rheinisch-katholisch
sozialisiert. Doch die Württembergische Bibel-
anstalt hatte keine Berührungsängste. Wir einigten
uns, dass ich das Johannesevangelium, die Briefe
und die Offenbarung übersetzen sollte.
Zurück von Stuttgart und Tübingen, hing über
meinem Schreibtisch eine Strichliste: Sechs
Seiten musste ich pro Tag übersetzen, um den
Abgabetermin einzuhalten. Ein gewaltiges Pensum,
aber der Kraftakt gelang.
Nun besahen sich Theologen das Werk. Am Ende
konnte ich feststellen, dass zentrale theologische
Begriffe in der neuen Übersetzung tatsächlich
Ein lebendigesExperiment
M E N S C H E N U N S E R E R Z E I T S O L L E N N I C H T F O R M E L N H Ö R E N U N D N A C H B E T E N , Z U D E N E N S I E K E I N E N Z U GA N G M E H R H A B E N
vehement in diesem
Gespräch. Ob er einer Streichung
von „Auferstehung“ und aus mei-
ner Sicht ähnlich versteinerten
Ausdrücken am Ende zustimmen
könne, ließ der Professor offen.
Aber ich fuhr zurück nach Köln
mit dem guten Gefühl, mich auf
ein lebendiges Experiment einge-
Die Bibelanstalt hatte für die
Übersetzung des Neuen Testa-
mentes „in heutiges Deutsch“
aus dem Englischen – und nicht wie üblich –
aus dem Griechischen, in Anzeigen für Über-
Gespräch. Ob er einer Streichung
von „Auferstehung“ und aus mei-
ner Sicht ähnlich versteinerten
Ausdrücken am Ende zustimmen
könne, ließ der Professor offen.
Aber ich fuhr zurück nach Köln
mit dem guten Gefühl, mich auf
ein lebendiges Experiment einge-
Die Bibelanstalt hatte für die
Übersetzung des Neuen Testa-
1 0
durch meine Vorschläge ersetzt wurden. In der
ersten Ausgabe des NT68 heißt es bei Johannes
20,10 über den Schüler Jesu, der nach der Beerdi-
gung des Meisters in das leere Grab geht: „Er sah
alles und glaubte. Sie hatten bis dahin immer noch
nicht die Schrift verstanden. Dort steht ja, daß er
nach dem Tod wieder lebendig werden muß.“
Das Experiment des
NT68 wurde zur
Grundlage meiner
kritischen Sympathie
für den Protestantis-
mus. Neben meiner
journalistischen Tä-
tigkeit begann ich 1979 historische Sachbücher zu
schreiben. „Und wenn die Welt voll Teufel wär. Lu-
thers Glaube und seine Erben“ erschien 1981.
D A S E X P E R I M E N T D E S N T 6 8 WU R D E Z U R G R U N D L A G E M E I N E R K R I T I S C H E N S Y M PAT H I E F Ü R D E N P R OT E S TA N T I S M U S .
I L L U S T R AT I O N E NFür die Zeichnungen im NT68 kann der Grafiker Horst Lemke (1922-1985) gewonnen werden,
der durch die Illustration zahlreicher Bücher von Erich Kästner bekannt wurde. Mit seinem
karikaturhaften Stil übersetzt er die biblischen Motive in die Gegenwart des Jahres 1968. Die
Darstellungen sind provokant, kommentierend und politisch. Sie nehmen den journalisti-
schen Stil der Gute Nachricht für Sie auf – und liefern selbst Zündstoff für Diskussionen.
Zeichnung: „Jesus urteilt anders“
Zeichnung:„Mißbrauchte Freiheit“
Den vollständigen Artikel finden Sie unter www.die-bibel.de/50jahregnb.
1 1
Die Geschichte der „Gute Nachricht“ beginnt bereits 1966. In diesem Jahr erscheint in New York eine Bibel-übersetzung die zum Vorbild der deutschen Ausgabe und zu einem Meilenstein in der Geschichte der Bi-belübersetzung überhaupt werdensollte: die „Good News for Modern Man. Today’s English Version“.Eine Bibelübersetzung in ein einfaches Englisch – kein ehrwürdiges Gospel“, sondern „News“!
Es ist nichts weniger als eine Revolution in der
Art des Übersetzens: Bereits in den Jahren vor
dem Erscheinen der Good News hatte der Linguist
Eugene Albert Nida eine Übersetzungsmethode
formuliert, die nun erstmals zum Einsatz kommt:
das Prinzip der „dynamischen Äquivalenz“. Nicht
die einzelnen Worte werden aus der einen in die
andere Sprache übertragen, sondern der Sinn-
gehalt des fremdsprachigen Textes wird erfasst
und auf verständliche Weise in der Zielsprache
neu formuliert. Das Ziel ist also keine wortwört-
liche, sondern eine sinngemäße Übersetzung, die
die sprachlichen Möglichkeiten der Zielsprache
ausschöpft und dem Leser in seinem Verständnis
entgegenkommt.
Der Ursprung dieser Übersetzungsmethode liegt
in Nidas eigenen Erfahrungen als Übersetzer
und den selbst empfunden Problemen. Als junger
Mann begibt er sich mit anderen Bibelübersetzern
auf Missionsreisen nach Lateinamerika. Die Ver-
ständigung mit den Ureinwohnern ist schwierig,
die Vermittlung der biblischen Botschaft noch
viel schwieriger. Denn viele Worte lassen sich
nicht übersetzen. Es fehlt nicht nur an der rich-
tigen Vokabel, sondern die Lebensgewohnheiten
und die Art des Denkens sind so verschieden,
dass es häufig gar keine entsprechenden Begrif-
Neue Bibelnweltweit
Eugene A. Nida (1914-2011): Mit der „Good News Bible“ und der ihr zugrunde liegenden Theo-rie prägte der US-amerikanische Linguist die moderne Bibel-übersetzung.
Eine Auswahl internationaler Bibel-Ausgaben zu Beginn der 1980er Jahre: die „Gute Nachricht“ in Englisch (Britisch und Amerika-nisch), Spanisch, Chinesisch und Koreanisch.
1 9 8 2
1 9 76
1 2
fe in der indigenen Sprache gibt.
Es entsteht die Idee einer allge-
meinverständlichen, spanischen
Bibelübersetzung, die die bibli-
schen Urtexte sinngemäß wie-
dergibt und so zum Hilfsmittel
für Missionare werden soll.
Die Versión Popular wird zu
einem ungeahnten Erfolg,
denn nicht nur Missionare
sehnen sich nach einer gut
verständlichen Bibelüber-
setzung. Bald darauf ent-
scheidet man, das Prinzip
auch auf eine englische
Ausgabe anzuwenden.
Mit weltweit über 225
Millionen verkauften Exempla-
ren wird die Today‘s English Version zum glo-
balen Erfolg. Die „dynamische“, später von Nida als
„funktionale Äquivalenz“ umformulierte Methode
entwickelt sich zum Erfolgsmodell für moderne
Bibelübersetzungen und damit zur Grundlage für
neue Bibelübersetzungen weltweit bis heute.
Nicht nur die Württembergische Bibelanstalt
nimmt sich diese Ausgabe für ihre Gute Nach-
richt zum Vorbild. Zahllose Folge-Übersetzungen
weltweit nutzen die Good News als unmittelbare
Vorlage oder ihre Methode. Ob Dios Habla Hoy in
Lateinamerika, die Common Translation Bible
in Korea oder die Good News Arabic Bible: Ein
Großteil der Übersetzungsprojekte, die vom Welt-
verband der Bibelgesellschaften (UBS) getragen
und von der Weltbibelhilfe der Deutschen Bibelge-
sellschaft mit gefördert werden, sind untrennbar
mit den Good News verbunden. Denn sie erfüllt
das Kernanliegen der Bibelgesellschaften: Jeder
Mensch auf der Welt, der sich eine Bibel wünscht,
soll eine Bibel erhalten können – in der Sprache, die
er versteht. Als Fundament des christlichen Glau-
bens schenkt die Bibel eine lebensverändernde
Hoffnung; fördert die Sprach- und Kulturentwick-
lung und verbindet die christlichen Kirchen. Gera-
de in Entwicklungsländern mit stark wachsenden
christlichen Gemeinden sind diese Gute Nach-
richt-Übersetzungen für die Menschen häufig
die ersten Bibeln in ihrer Muttersprache.
Auch in Europa erscheinen nach 1968 in fast
jeder Landessprache Ableger der Gute Nachricht,
wie die Bible en français courant, die italienische
Bibbia in Lingua corrente oder die niederländi-
sche Groot Nieuws Bijbel. So dominieren auch
nach 50 Jahren die Good News-Übersetzungen die
Bibellandschaft. Und noch immer kommen neue
Ausgaben hinzu: Während die Gute Nachricht
Bibel in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag feiert,
erscheint in Georgien, dem diesjährigen Gastland
der Frankfurter Buchmesse das Neue Testament
in einer modernen georgischen Übersetzung –
ganz in der Tradition der Good News und Eugene
Nidas Übersetzungsprinzip. Auch nach 50 Jahren
geht die Geschichte der Gute Nachricht weiter –
in Deutschland und weltweit.
B OT S C H A F T I M S I GN E TDas Logo der Good News Bible wurde vom englischen Grafiker Alex Grenfell entworfen.
Es symbolisiert eine Gruppe von vier Menschen, die die Bibel lesen. Im Mittelpunkt
steht ein Kreuz als Zeichen der Inspiration durch den Heiligen Geist. Mit dem Kreuz im
Zentrum kann das Bild aber auch als Stern gedeutet werden, der an das Weihnachts-
geschehen und die Menschwerdung Gottes erinnert.
Das Logo der deutschen Erstausgabe gestaltet von Hans Hug zeigt geöffnete Bücher. Es
illustriert das Anliegen der Bibelgesellschaften, Bibeln nicht nur zu drucken, sondern
sich dafür einzusetzen, dass sie aufgeschlagen und gelesen werden. Die Kreisform
verdeutlicht Einheit und Geschlossenheit der Ökumene, die man durch die gemeinsame
Gute Nachricht Bibel erreichen will.
Viele Millionen Leser der Gute Nachricht Bibel schätzen vor allem ihre Verständlichkeit,
die moderne Sprache und nicht zuletzt, die umfangreichen, mit Stern gekennzeich-
neten Sacherklärungen. Schon lange gehören sie untrennbar zum Konzept der Gute
Nachricht Bibel. So findet der Stern nun auch einen festen Platz im neuen Logo. Und
wie im ursprünglichen Signet von Alex Grenfell steht der Stern auch für die Geburt
dessen, der die gute Nachricht in diese Welt gebracht hat.
fe in der indigenen Sprache gibt.
Es entsteht die Idee einer allge-
meinverständlichen, spanischen
Bibelübersetzung, die die bibli-
schen Urtexte sinngemäß wie-
dergibt und so zum Hilfsmittel
für Missionare werden soll.
Die
einem ungeahnten Erfolg,
denn nicht nur Missionare
sehnen sich nach einer gut
Millionen verkauften Exempla-
ren wird die Today‘s English Version
balen Erfolg. Die „dynamische“, später von Nida als
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N E U E S S C H R I F T B I L DWer es wirklich ernst meint mit einer Neu-
gestaltung, der hört nicht beim Umschlag
auf. Zur Feier des 50sten Geburtstages der
Gute Nachricht Bibel galt gerade dem Innen-
teil unser besonderes Augenmerk. Und hier
wagen wir einen großen Schritt: Serifenlose
Schriften signalisieren Klarheit, Moderne
und Sachlichkeit – stehen aber andererseits
in dem Ruf, für Mengentexte nicht geeignet zu
sein. Wir haben eine Grotesk-Schrift gefunden,
die der Lesbarkeit von Antiqua-Schriften
in nichts nachsteht und gleichzeitig die
Aktualität und Gegenwärtigkeit der Über-
setzung widerspiegelt, die sie schon seit 50
Jahren einzigartig macht.
Die beiden Schriften verbinden leicht abgerundete Ecken (B), ähnlich große Laufweite (A) und Mittel-
längen (C). Die »Amsi« hat im Vergleich große offene Punzen (E), diese sorgen bei kleiner Schriftgröße für
bessere Erfassbarkeit. Kurze Ober- und Unterlängen (D) reduzieren das »Tanzen« der Zeilen und ermög-
lichen einen geringeren Zeilenabstand. Die Kompaktheit der »Amsi« ergibt in der Seitenansicht einen
etwas dunkleren Grauwert und steht im Vergleich zur alten »Weidemann« robuster im Format.
2018 – Eine kleine RevolutionÜber die Neugestaltung desBibeltextes
110
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VORWORT (1,1‑4)
Lukas schreibt an Theophilus
1 1 Schon viele haben versucht, die Ereignisse zusammenhängend darzustellen, die Gott un-
ter uns geschehen ließ und mit denen er seine Zusagen eingelöst hat.
2 Diese Ereignisse sind uns überliefert in den Be-richten der Augenzeugen, die von Anfang an alles miterlebt hatten und die den Auftrag erhielten, die Botschaft Gottes weiterzugeben.
3v So habe auch ich mich dazu entschlossen, all diesen Überlieferungen bis hin zu den ersten Anfängen sorgfältig nachzugehen und sie für dich, verehrter Theophilus, in der rechten Ordnung und Abfolge niederzuschreiben.
4 Du sollst dadurch die Zuverlässigkeit der Lehre erkennen, in der du unterwiesen wurdest.
GEBURT UND K INDHEIT VON JOHANNES DEM TÄUFER UND JESUS (1,5–2,52)
Die Geburt des Täufers Johannes wird angekündigt5v Zu der Zeit, als König Herodes* über das jüdi-sche Land herrschte, lebte ein Priester* namens Zacharias, der zur Priestergruppe Abija gehörte. Auch seine Frau stammte aus einer Priesterfami-lie; sie hieß Elisabet. 6 Beide führten ein Leben,
das Gott gefiel; sie richteten sich in allem nach den Geboten und Anweisungen des Herrn. 7v Sie waren aber kinderlos, denn Elisabet konnte keine Kinder bekommen; außerdem waren sie auch schon sehr alt.
8v Einmal hatte Zacharias wieder Dienst am Tempel* in Jerusalem, weil die Priestergruppe, zu der er gehörte, gerade an der Reihe war. 9v Es war unter den Priestern üblich, die einzelnen Dienste durch das Los zu verteilen. An einem be-stimmten Tag fiel Zacharias die Aufgabe zu, das Räucheropfer* darzubringen. So ging er in das Innere des Tempels, 10 während das ganze ver-sammelte Volk draußen betete.
11v Da erschien ihm plötzlich der Engel* des Herrn. Der Engel stand an der rechten Seite des Altars, auf dem der Weihrauch verbrannt wurde. 12v Als Zacharias ihn sah, erschrak er und be-kam große Angst. 13v Aber der Engel sagte zu ihm:
»Hab keine Angst, Zacharias! Gott hat dein Gebet erhört. Deine Frau Elisabet wird dir einen Sohn gebären, den sollst du Johannes nennen.
14 Dann wirst du voll Freude und Jubel sein, und noch viele andere werden sich freuen über seine Geburt. 15v Denn er ist vom Herrn zu großen Ta-ten berufen.
Als Gottgeweihter* wird er keinen Wein und auch sonst keinen Alkohol trinken. Schon im Mut-terleib wird der Geist* Gottes ihn erfüllen, 16 und
gen anfassen oder Gift trinken, wird ihnen das nicht schaden, und Kranke, denen sie die Hände auflegen, werden gesund.«
19v Nachdem Jesus, der Herr, ihnen dies gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen
und setzte sich an die rechte Seite Gottes. 20v Die Jünger aber gingen und verkündeten überall die Gute Nachricht. Der Herr half ihnen dabei und be-kräftigte die Botschaft durch die Wunder, die er geschehen ließ.
DIE GUTE NACHRICHT NACH LUKAS(LUKAS‑EVANGELIUM)1–2 Geburt und Kindheit von Johannes dem Täufer und Jesus 3–4 Vorbereitungen für das auftreten von Jesus 4–9 Jesus in Galiläa 9–19 Jesus auf dem Weg nach Jerusalem 19–21 Auseinandersetzungen in Jerusalem 21 Über den Untergang Jerusalems und das Ende der Welt 22–24 Leiden, Tod und Auferstehung von Jesus
* Herodes 1394 * Priester, Priesterdienst, Priestertum 1413 * Tempel 1426 * Räucheropfer, -pfanne 1419 * Engel 1381* Gottgeweihte 1330 * Heiliger Geist 1393v 16,19 Lk 24,50‑51; apg 1,9; Mk 12,36 s v 16,20 Hebr 2,4 v 1,3 apg 1,1 v 1,5 1 Chr 24,7‑18 Nr. 8 v 1,7 Gen 25,21 s v 1,81 Chr 24,19 v 1,9 Ex 30,7‑8 v 1,11‑17 ri 13,3‑5 v 1,12 1,29; 2,9; ri 6,22; 13,22; Dan 8,17 s v 1,13 1,30; 2,10; ri 6,23; Dan10,12.19 v 1,15 Num 6,3‑4 s; Lk 7,33; 1,35
Abb. in Originalgröße (M)
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EvangeliumSeit 1982: ITC Weidemann
EvangeliumAb 2018: Amsi Pro Narrow
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N E U E O R D N U N GIm Fokus der Gute Nachricht Bibel stand von jeher, den Leserinnen und Lesern die biblischen Texte so
einfach wie möglich zugänglich zu machen. Ganz in diesem Sinn haben wir das Layout der neuen Ausgabe
noch einmal unter die Lupe genommen. Noch nie war das Finden von Büchern und Sacherklärungen so
einfach: Durch das Stürzen der Kolumne ist ein vollständiges Aufklappen der Bibel nicht mehr nötig, um
schnell das jeweilige Buch zu finden. Nicht neu sind die Sternchen, die zu den Sacherklärungen führen.
Neu ist aber, dass die Sternchen, direkt auf der Seite, mit Begriff und Seitenzahlen der entsprechenden
Erklärungen, versehen sind. Also ganz die Alte – nur ganz neu.
1 Gestürzte Seitenzahl 2 Inhaltsübersicht 3 Gestürzter Kolumnentitel direkt am Griffrand
für eine schnellere Orientierung beim Durchblättern 4 Klare Fußnoten struktur aus Sacherklärungen,
Anmerkungen und Verweisstellen mit direktem Verweis auf ca. 100 Sonderseiten im hinteren Teil
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* Gabriel 1385 * Galiläa 1385 * verlobt, Verlobung 1429 * Jesus 1397 * Heiliger Geist 1393 * Sohn Gottes 1422a Er ist einer der sieben »Thronengel«; vgl. Tob 12,15; Offb 8,2. b Zur kinderlosigkeit als »schande« vgl. Gen 16,5; 30,1; 1 sam 1,6.11. c Wörtlich zu einer Jungfrau (die war verlobt); ebenso steht Jungfrau für junges Mädchen am Versende. Hier wird schon angespielt auf Jes 7,14 in der Fassung der griechischen Übersetzung, also auf das Prophetenwort, das hinter Vers 31 steht (vgl. Mt 1,22‑23). d Wörtlich Siehe (ich bin) die Sklavin des Herrn. e Ja, das ...: verdeutlichender Zusatz.v 1,17 Mal 3,1.23‑24; Mt 17,10‑11 s; 11,14 s v 1,18 Gen 17,17; 18,11‑12; Lk 1,34 v 1,19 Dan 8,16 s v 1,24 Gen 21,1‑2; ri13,24; 1 sam 1,19‑20 v 1,25 Gen 21,6‑7; 30,23 v 1,26 Dan 8,16 s v 1,27 Mt 1,16 v 1,28 ri 6,12; rut 2,4 v 1,29 1,12 sv 1,30 1,13 s v 1,31 Gen 16,11; 17,19; ri 13,3; Jes 7,14; Mt 1,21 s; Lk 2,21; 1,59 v 1,32 Jes 9,6; 2 sam 7,16; Mt 20,30‑31 sv 1,33 Dan 2,44 s v 1,34 1,18 s v 1,35 Mt 1,18; Lk 4,18 s v 1,37 Ijob 42,2 s v 1,42 ri 5,24; Jdt 13,18 v 1,45 Gen15,6
er wird viele aus dem Volk Israel zum Herrn, ihrem Gott, zurückführen.
17v Er wird dem Herrn als Bote vorausgehen, im gleichen Geist und mit der gleichen Kraft wie der Prophet Elija. Seine Aufgabe wird es sein, das Herz der Eltern den Kindern zuzuwenden und alle Ungehorsamen auf den rechten Weg zurückzu-bringen. So wird er dem Herrn ein Volk zuführen, das auf sein Kommen vorbereitet ist.«
18v Zacharias sagte zu dem Engel: »Woran soll ich erkennen, dass es wirklich so kommen wird? Ich bin doch ein alter Mann, und meine Frau ist auch schon in vorgeschrittenen Jahren.«
19v Der Engel antwortete: »Ich bin Gabriel*, der vor Gottes Thron steht.a Gott hat mich zu dir ge-sandt, um dir diese gute Nachricht zu bringen. 20 Was ich gesagt habe, wird zur gegebenen Zeit eintreffen. Aber weil du mir nicht geglaubt hast, wirst du so lange stumm sein und nicht mehr spre-chen können, bis es eingetroffen ist.«
21 Das Volk wartete draußen auf Zacharias und wunderte sich, dass er so lange im Tempel blieb. 22 Als er schließlich herauskam, konnte er nicht zu ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tem-pel eine Erscheinung gehabt hatte. Er gab ihnen Zeichen mit der Hand und blieb auch weiterhin stumm.
23 Als seine Dienstwoche im Tempel beendet war, ging Zacharias nach Hause. 24v Bald darauf wurde seine Frau Elisabet schwanger und zog sich fünf Monate lang völlig zurück. Sie sagte: 25v »Das hat der Herr an mir getan! Wegen meiner Kinder-losigkeit haben mich die Leute verachtet; aber er hat sich um mich gekümmert und die Schande von mir genommen.«b
Die Geburt des Retters Jesus wird angekündigt26v Als Elisabet im sechsten Monat war, sandte Gott den Engel Gabriel* nach Nazaret in Galiläa*27v zu einem jungen Mädchen mit Namen Maria. Sie war noch unberührt c und war verlobt* mit einem Mann namens Josef, einem Nachkommen Davids.
28v Der Engel kam zu ihr und sagte: »Sei ge-grüßt, Maria, der Herr ist mit dir; er hat dich zu Großem ausersehen!«
29v Maria erschrak über diesen Gruß und über-legte, was er bedeuten sollte.
30v Da sagte der Engel zu ihr: »Hab keine Angst, du hast Gnade bei Gott gefunden! 31v Du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären. Dem sollst du den Namen Jesus* geben. 32v Er wird groß sein und wird ›Sohn des Höchsten‹ ge-nannt werden. Gott, der Herr, wird ihn auf den Thron seines Ahnherrn David erheben, 33v und er wird für immer über die Nachkommen Jakobs regieren. Seine Herrschaft wird nie zu Ende ge-hen.«
34v Maria fragte den Engel: »Wie soll das zu-gehen? Ich bin doch mit keinem Mann zusam-men!«
35v Er antwortete: »Gottes Geist* wird über dich kommen, seine Kraft wird das Wunder voll-bringen. Deshalb wird auch das Kind, das du zur Welt bringst, heilig und Sohn* Gottes genannt werden.
36 Auch Elisabet, deine Verwandte, bekommt einen Sohn – trotz ihres Alters. Sie ist bereits im sechsten Monat, und es hieß doch von ihr, sie könne keine Kinder bekommen. 37v Für Gott ist nichts unmöglich.«
38 Da sagte Maria: »Ich gehöre dem Herrn, ich bin bereit.d Es soll an mir geschehen, was du ge-sagt hast.«
Darauf verließ sie der Engel.
Maria besucht Elisabet39 Bald danach machte sich Maria auf den Weg und eilte zu einer Stadt im Bergland von Judäa. 40 Dort ging sie in das Haus von Zacharias und begrüßte Elisabet.
41 Als Elisabet ihren Gruß hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde sie vom Geist* Gottes er-füllt 42v und rief laut:
»Gesegnet bist du von Gott, auserwählt unter allen Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Leibes! 43 Wie komme ich zu der Ehre, dass die Mutter meines Herrn mich besucht? 44 Ja, das bist du; denne in dem Augenblick, als dein Gruß an mein Ohr drang, machte das Kind einen Freuden-sprung in meinem Leib. 45v Du darfst dich freuen, denn du hast geglaubt, dass sich erfüllen wird, was der Herr dir ankündigen ließ.«
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Florian Beddig, Designer bei der Kommunikationsagentur gobasil:„Bibel-Cover gestalten wir nicht zum ersten Mal. Mit dem NGÜ NT und der BasisBibel gibt es von unserer Agentur bereits zwei Projekte dieser Art mit der Deut-schen Bibelgesellschaft.Die besonderen Merkmale unter-schiedlicher Bibelübersetzungen im Designkonzept herauszuarbei-ten, ist die Herausforderung bei der Gestaltung.Im Falle der Gute Nachricht Bibel hatte ich die seltene Gelegenheit am komplexen Inneren, dem Satz und der Typografie des Bibel-textes mitzuwirken – eine große Aufgabe für jeden Designer und eine besondere Freude für mich persönlich.“
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50 Jahre Gute Nachricht Bibel – zum Jubiläum haben wir ihr und Ihnenein Geschenk geschnürt: Aktualisierte Textfassung, komplett neues Erscheinungsbild und einzigartiges Buchdesign außen und innen. Kaum wiederzuerkennen – und doch ganz die Alte.
Was schenkt man einem Buch zum Fünfzigsten?
Besonders geeignet für Freunde der Gute Nachricht Bibel, in der Ökumene engagierte Menschen und Kulturinteressierte, die eine gut verständliche Bibel in heutigem Deutsch lesen möchten
D I E N E U E R U N GE N
Aktualisierte Fassung in neuem Design – innen und außen
Einzige interkonfessionelle Übersetzung mit Spätschriften
Tieferes Verständnis Dank integrierter Sacherklärungen
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G U T E N A C H R I C H T B I B E LK L A S S I K E D I T I O N
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G U T E N A C H R I C H T B I B E L K L A S S I K E D I T I O NL E I N E N
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Balinger Straße 31 A – 70567 Stuttgart – www.die-bibel.de