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Lernen im Schulnetz - Angebote an die e-Teams Menschen mit Behinderungen im Spielfilm - Eine Tagung Medienqualifizierung für außerschulische Multiplikatoren Böckenhoff und Klose - Zwei Fotoausstellungen Neuer Film über den Freiherrn vom Stein Eröffnung des Selbstlernzentrums “Ausguck” in Dülmen Juni 2003 Aus dem Inhalt: Nachrichten aus dem Westfälischen Landesmedienzentrum 2 / 03 WESTFÄLISCHES LANDESMEDIENZENTRUM IM FOKUS

2 / 03 IM FOKUS - LWL · Tel: (0251) 591-4006 Internet: Inhaltsverzeichnis: Editorial Medienpädagogik Ein Grund zum Feiern: 75 Jahre WLM Mobiles Schulnetz - Angebote an die e-teams

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Lernen im Schulnetz - Angebotean die e-Teams

Menschen mit Behinderungen imSpielfilm - Eine Tagung

Medienqualifizierung füraußerschulische Multiplikatoren

Böckenhoff und Klose -Zwei Fotoausstellungen

Neuer Film über denFreiherrn vom Stein

Eröffnung des Selbstlernzentrums“Ausguck” in Dülmen

Juni 2003

Aus dem Inhalt:

Nachrichten aus dem Westfälischen Landesmedienzentrum

2 / 03

WESTFÄLISCHES LANDESMEDIENZENTRUM

IMFOKUS

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Titelfoto: Stephan SagurnaEntwurf und Gestaltung Ute HaversRedaktion: Petra Raschke-Otto

Kontakt: [email protected] Tel: (0251) 591-4006

Internet: www.westfaelisches-landesmedienzentrum.de

Inhaltsverzeichnis:

Editorial

MedienpädagogikEin Grund zum Feiern: 75 Jahre WLMMobiles Schulnetz - Angebote an die e-teams Westfalen-LippeWLM neuer Kooperationspartner im mekonet Medienkompetenz-Netzwerk NRWMedienpädagogik aktiv und kreativ - Besuch einer 6. Klasse aus Schwelm im WLMWas ist schon normal? Menschen mit Behinderungen im Spielfilm von “Caligari bis Crazy”Lehrerfortbildung: Neue Medien im Geschichtsunterricht - Das Beispiel HolocaustDas Internet im Geschichtsunterricht - ein Tipp für die FortbildungsarbeitWieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm.Qualifizierung der Multplikatoren als Grundlage für Medienerziehung im außerschulischenBereich

Medienbereitstellung und DokumentationCD - ROMs für den MedienverleihMediendaten im axf-Format

Bild-, Film-, TonarchivDer Fotograf Ignaz Böckenhoff - Ein Ausstellungsprojekt des WLMEine historische Ausstellung im Stadtmuseum Münster: Karl Franz Klose

Ein Bild

Medienproduktion und MedientechnikDas WLM präsentiert einen neuen Film über den Freiherrn vom Stein

“Dir gehört mein Leben”- Eine RezensionAnspruch, Aufwand und Qualität von Fotografie - Das Beispiel Böckenhoff

Aus den Westfälischen MedienzentrenSelbstlernzentrum “Ausguck” eröffnetNachruf auf Hans-Georg Vehlow - ein Wegbereiter der Medienzentren

Tipps und Termine

Leitfaden

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Der weit über Münster hin-aus bekannte SchauspielerHannes Demming hat denFreiherrn vom und zum Steinverkörpert.

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Liebe Medienverantwortliche in Westfalen-Lippe, Liebe Freunde des Westfälischen Landesmedien-zentrums,

„Erfolg hat nur, wer etwas tut, während er auf denErfolg wartet!“

Diese Lebensweisheit von Thomas A. Edison giltauch für ein Projekt, das zur Zeit ganz oben auf derArbeitsagenda des WLM steht: die Einführung einerelektronischen Mediendistribution in Nordrhein-Westfalen. Das im Februar diesen Jahres erstmalsvorgestellte Konzept hat unerwartet große prinzip-ielle Zustimmung in den nordrhein-westfälischenKreisen und Städten gefunden. In Westfalen habenfast alle Medienzentren ihr grundsätzliches Ja zueiner Teilnahme ausgesprochen.

Aber natürlich steckt noch mancher Teufel im Detail,angefangen von den Lizenzvorstellungen der An-bieter über die Finanzierung der zentralen Server biszur Notwendigkeit umfangreicher flankierenderQualifizierungsangebote, für die aus meiner Sicht imnächsten Jahr auch die e-nitiative.nrw in der Pflichtstehen wird. All dies muss und wird in den kom-menden Wochen ergebnisoffen diskutiert werden.Konstruktive Kritik und Anregungen sind ausdrück-lich erwünscht, denn wie Günter Kröger als Leiterdes westfälischen LAK Medien formulierte: „DieErfolgswahrscheinlichkeit des Projektes ist in sehrstarkem Maße - wenn nicht sogar absolut - davonabhängig, dass es auf möglichst vielen ‚Füßen’steht!“

Eines möchte ich im Einklang mit meinem rheini-schen Kollegen Michael Thessel noch einmal ganzunmißverständlich betonen: Es geht bei dergeplanten neuen Form der Medienbereitstellungnicht um eine Profilierung der beiden landschaftsver-bandlichen Medienzentren auf Kosten der kommu-nalen Einrichtungen. Und es geht auch nicht in ersterLinie darum, finanzielle Einsparpotentiale ausfindigzu machen und zu nutzen. Das primäre Ziel ist ein

pädagogisches: eine von technischen und logistis-chen Zwängen weitestgehend befreite Unterrichts-gestaltung mit Medien.

Das kann erklärtermaßen nur in engemSchulterschluss zwischen kommunalen und regi-onalen Medienzentren gelingen. Die geplanteLösung setzt deshalb auf die bereits existierendeduale Infrastruktur der Medienversorgung auf undwird diese durch ein konsequent subsidiäres Modellstärken. Der Sozialtheoretiker Oswald von Nell-Breuning hat das Subsidiaritätsprinzip einmal bündigmit der Volksmundwendung „Die Kirche nicht ausdem Dorf tragen“ übersetzt. Genau darum geht esauch im Bereich der Medienversorgung und–beratung: Was besser, kundennäher, effizienter vonden Medienzentren vor Ort erledigt werden kann,wird auch weiterhin in den Händen der kommunalenEinrichtungen verbleiben. Die beiden Landes-medienzentren nehmen auch in Zukunft nur jeneFunktionen wahr, die die Kräfte der einzelnenMitgliedskörperschaften übersteigen bzw. die sinn-vollerweise gemeinsam erledigt werden.

Dieses Subsidiaritätsprinzip hat im übrigen in derVerwaltungspraxis Westfalens eine lange Tradition.Das dokumentiert die neueste Filmproduktion desWLM, die sich mit dem Leben des Freiherrn Karlvom und zum Stein auseinandersetzt. Als Schöpferder kommunalen wie der regionalen Selbstverwal-tung ist Stein gleichsam auch der geistige Vater desheute existierenden partnerschaftlichen Netzwerksvon Landschaftsverband und Kommunen in West-falen-Lippe. Ich empfehle den Film, den VolkerJakob in diesem Heft vorstellt, Ihrer besonderen Auf-merksamkeit.

Nicht ganz so alt wie die landschaftliche Selbstver-waltung in Westfalen ist das Westfälische Landes-medienzentrum. Es feiert in diesem Jahr seinen 75.Geburtstag. Zur Festveranstaltung am 25. November2003, über die ich auf der nächsten Seite kurzberichten werde, möchte ich Sie schon jetzt herzlicheinladen. Vorher freue ich mich aber noch aufmanches interessante Gespräch beim diesjährigenNRW-Forum der Medienzentren vom 2.- 4. Juli inBad Honnef.

Ihr

� Markus KösterKontakt: [email protected]

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MEDIENPÄDAGOGIK

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Ein Grund zum Feiern: 75 Jahre Westfäli-sches Landesmedienzentrum

1928 nahm in Münster die Landeslichtbildstelle –damals noch angegliedert an das Landesjugendamt -ihre Arbeit auf. In diesem Jahr jährt sich dieGeburtsstunde des Westfälischen Landesmedienzen-trums mithin zum 75. Mal. Am 25. November 2003wollen wir dieses Ereignis durch eine Festveranstal-tung der etwas anderen Art gebührend feiern.

Von 14.00 Uhr an werden zunächst im WestfälischenLandesmedienzentrum selbst die drei Referate unsererEinrichtung ihre Arbeit präsentieren: Wer möchte,kann z.B. dem Studioteam bei der Arbeit über dieSchulter schauen, in stilechtem historischenAmbiente einen Blick in die Schätze unseresFilmarchivs werfen oder auch ganz kreativ an der„Trickbox“ seine eigenen medienpädagogischenKompetenzen erweitern.

Um 17.00 Uhr wird dann im großen Saal desProgrammkinos Cinema, nur wenige Meter entferntvom Landesmedienzentrum gelegen, der eigentlicheFestakt beginnen. Hauptredner wird der Dezernentfür Schule, Kultur und Sport des Deutschen Städte-tags, Prof. Dr. Bernd Meyer, sein. Er wird sich mitdem Thema „Medien in Bildung und Kultur - undwas das die Kommunen angeht“ auseinandersetzen.Das durch kabarettistische und cineastische Einlagenaufgelockerte Programm soll anschließend in einemStehempfang mit Imbiss im kinoeigenen „CafeGarbo“ einen gemütlichen Ausklang finden.

Bitte merken Sie sich den Termin schon einmal vor.Persönliche Einladungen werden nach den Sommer-ferien an alle Partner und Freunde unserer Einrich-tung ergehen.

� Markus KösterKontakt: [email protected]

Mobiles Schulnetz – Angebote an die e-teamsWestfalen-Lippe

In der letzten Ausgabe des Im Fokus (01/03) ist dasEinsatzkonzept für zwei Mobile Trainings-Sets aus-führlich beschrieben worden. In diesem Zusammen-hang macht das WLM im Rahmen der e-nitiative.nrwden e-teams in Westfalen-Lippe folgende Angebotezur Unterstützung ihrer Arbeit:

Praxis-Workshop „Lernen im Schulnetz“ (Quali-fizierung)

Dieses Qualifizierungsangebot richtet sich an dieKolleginnen und Kollegen in den e-teams, denen vorOrt in einem mehrstündigen Praxis-Workshop Ge-legenheit gegeben wird, sich mit den Besonderheitenvon Schulnetzen und mit schulrelevanten Funktionenvertraut zu machen.

Als Veranstaltungsform wird der Praxis-Workshopgewählt, weil sich Funktionen von Netzwerken ambesten in der praktischen Arbeit erschließen.

� Die notwendige Technikausstattung und die Refe-renten werden vom Westfälischen Landesmedien-zentrum gestellt.

� Die Fortbildung findet vor Ort in den Räumlich-keiten des jeweiligen e-teams oder lokalenMedienzentrums statt. Falls gewünscht, kann derPraxis-Workshop auch im Westfälischen Landes-medienzentrum durchgeführt werden.

� Für die Dauer der e-nitiative.nrw (= bis Ende 2004)fallen für dieses Angebot keine Gebühren an.Einschränkung: Pro e-team wird vom WLM nureiner der Praxis-Workshops „Lernen im Schulnetz“oder „Schulnetze sind anders “kostenlos durchge-führt.

� Die terminliche Festlegung des Angebots und dieAbstimmung inhaltlicher Schwerpunkte erfolgtnach individueller Absprache.

Kontakt und weitere Informationen:Rainer Wulff, [email protected]

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Mobiles Schulnetz für Beratung und Fortbildung(Verleih)

Mit diesem Verleihangebot werden die versiertenKolleginnen und Kollegen in den e-teams ange-sprochen, die das mobile Notebook-Schulnetz desWestfälischen Landesmedienzentrums selbst für diee-team-Arbeit einsetzen wollen.

Einerseits können die Geräte vor Ort in den Schulen zurBeratung und Fortbildung verwendet werden, anderer-seits bietet sich ihr Einsatz auch zur technischenUnterstützung von Medientagen, Softwaretagungen,eigenen Workshops oder sonstigen Veranstaltungen an,die in den Räumlichkeiten des e-teams bzw. des lokalenMedienzentrums stattfinden.

� Das mobile Notebook-Schulnetz besteht aus 11 Kli-enten-Notebooks mit WLAN-Karten, einemAccesspoint, einem Beamer und einem Server-Note-book, das diverse Netzdienste zur Verfügung stellt. InAbhängigkeit von der Nachfrage besteht unterUmständen nur die Möglichkeit, Teile des Netzesauszuleihen.

� Die Clienten-Rechner sind mit einfach zu bedienen-den Schutz- und Restaurierungsmechanismen verse-hen, die einen weitgehend störungsfreien Betriebgewährleisten. Die Geräte können bis zu einer Dauervon vier Wochen von den e-teams ausgeliehen wer-den.

�Es gelten für die Ausleihe die aktuellen Bedingungendes WLM – ein Verleih kann nur nach Erteilungeiner Kundennummer und einer kurzen Einweisungerfolgen.

� Für die Dauer der e-nitiative.nrw (= bis Ende 2004)fallen für dieses Angebot keine Gebühren an.

Kontakt und weitere Informationen:Veronika Hilger, Claudia Jelinski-Lötz, E-Mail: [email protected],

Praxis-Workshop oder Vortrag „Schulnetze sindanders“ (Schulträgerinformation)

Adressaten dieser Veranstaltung, die als mehrstündigerPraxis-Workshop oder als Vortrag angeboten wird, sindVertreter der Schulverwaltungen. Inhaltlich werden

besondere Anforderungen an Schulnetze an prakti-schen Beispielen erarbeitet, die jedoch im Vortrag ausZeitgründen auf ein Minimum reduziert sein müssen.Das Angebot richtet sich nicht direkt an Schulträger,sondern soll durch das lokale e-team an die Schulver-waltung(en) übermittelt und bei Bedarf beim West-fälischen Landesmedienzentrum abgerufen werden.Das e-team bedient sich auf diese Weise der Technikund der Beratungsleistung des Westfälischen Landes-medienzentrums, das diese unter der Überschrift„Schulnetze sind anders“ anbietet.

Falls möglich, ist der Praxis-Workshop dem Vortragvorzuziehen, weil sich Netzwerkfunktionalitäten ambesten in der praktische Arbeit erschließen.

� Das notwendige Gerät und die Referenten werdenvom Westfälischen Landesmedienzentrum ge-stellt. Die Veranstaltung findet vor Ort in denRäumlichkeiten des jeweiligen e-teams oder Schul-trägers statt. Falls gewünscht, kann der Praxis-Workshop auch im Westfälischen Landesmedien-zentrum durchgeführt werden.

Foto: Rainer Wulff

� Für die Dauer der e-nitiative.nrw (= bis Ende 2004)fallen für dieses Angebot keine Gebühren an.Einschränkung: Pro e-team wird vom WLM nureiner der Praxis-Workshops „Lernen im Schulnetz“oder „Schulnetze sind anders“ kostenlos durchge-führt.

� Die terminliche Festlegung des Angebots und die Ab-stimmung inhaltlicher Schwerpunkte erfolgt nachindividueller Absprache.

Kontakt und weitere Informationen:Rainer Wulff E-Mail: [email protected] Str. 24,48145 Münster Tel.: 0251-591-4637 oder 0160-4767351, Fax:0251-591-3982

� Rainer WulffKontakt: [email protected]

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TMEDIENPÄDAGOGIK

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WLM neuer Kooperationspartner immekonet Medienkompetenz-Netzwerk NRW

Seit Anfang Juni 2003 ist das WestfälischeLandesmedienzentrum offizieller Kooperationspart-ner im Medienkompetenznetzwerk NRW. Ziel vonmekonet ist, bereits laufende Projekte, Initiativen undEinrichtungen, die über Medien informieren, quali-fizieren, einzelne Zielgruppen fördern oder auchZugangsmöglichkeiten zu den (Neuen) Medien an-bieten, auf einer Plattform zu präsentieren, miteinan-der ins Gespräch und in einen Erfahrungsaustauschzu bringen oder zu Kooperationen zu führen.

Im Internet finden Sie unter der Adressewww.mekonet.de eine Liste der mittlerweile über 150Netzwerkpartner. Dazu zählen neben Weiter-/Bildungs-einrichtungen, Bibliotheken, Medienzentren, OffenenKanälen und Bürgerradios auch zielgruppenspezifi-sche Einrichtungen sowie Volkshochschulen undInstitutionen, die sich mit dem Thema Medienkom-petenz und deren Förderung in unterschiedlichenZusammenhängen auseinandersetzen.

mekonet Partner können alle Institutionen undInitiativen in NRW werden, die sich bei der Vermitt-lung und Förderung von Medienkompetenz mit Blickauf das Leben, Lernen und Arbeiten in derInformationsgesellschaft engagieren.

Initiiert und finanziert wird mekonet durch dieLandesanstalt für Medien NRW sowie durch dieStaatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen.mekonet ist das ressortübergreifende Leitprojekt desLandes NRW zur Förderung von Medienkompetenz.

Medienpädagogik aktiv und kreativ –Besucheiner 6. Klasse aus Schwelm im WLM

Auf Einladung des Mitglieds der Landschaftsver-sammlung Willibald Limberg informierte sich eine 6.Klasse des Märkischen Gymnasiums in Schwelm imRahmen eines Klassenausflugs am 05. Juni 2003über den Schaffens- und Wirkungskreis des Land-schaftsverbandes Westfalen-Lippe und ist am Vor-

mittag im Westfälischen Landesmedienzentrum zuBesuch gewesen. Hier konnten die 27 Schüler undSchülerinnen sich ganz praktisch mit dem Umgangder Trickbox, einem Leuchttisch mit einer digitalenVideokamera, vertraut machen. In einem gemein-samen Schaffensprozess wurde eine Raupe gebastelt,die dann Gegenstand des produzierten Filmes – „DieRaupe XXL“ - wurde. Die Fantasieraupe bestand aus27 einzelnen Gliedern, die jeweils aus Tonkartonausgeschnitten und von den Schülern mit Pailletten,Glitzerfolie, Federn und bunten Stiften dekoriertworden sind. Die “Raupe XXL” ist dann mit Lege-technik Stück für Stück bewegt worden und so konn-ten die jungen Regisseure in kurzer Zeit ihren eige-nen Film gestalten und ihn anschließend in einer„Uraufführung“ direkt ansehen.

� Petra Raschke-OttoKontakt: [email protected]

Besuch einer 6. Klasse aus SchwelmFoto: Stephan Sagurna

Kontakt:Projektbüro mekonet

c/o ecmc Europäisches Zentrum für Medienkompetenz GmbH

eMail: [email protected]

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WAS IST SCHON NORMAL? Menschen mit Behinderungen im Spielfilmvon „Caligari“ bis Crazy“

Mit der Darstellung von Menschen mit Behinderun-gen im Spielfilm beschäftigt sich eine Tagung, diedas Westfälische Landesmedienzentrum und dieKatholisch-Soziale Akademie Franz Hitze Haus vom17. – 18. Oktober 2003 gemeinsam in Münster ver-anstalten.

Körperlich, geistig und psychisch Behinderte werdenbei uns teils an den Rand des gesellschaftlichenLebens gedrängt, teils behaupten sie sich in- undaußerhalb der üblichen Normen des Alltags zwischenAnpassung und Selbstbewusstsein. Einen großenEinfluss auf das Verhältnis zwischen Menschen mitund ohne Behinderungen haben die Medien. Zu allenZeiten spiegelte sich in der Art und Weise, in derStörungen dokumentarisch, reportagehaft oder fiktionalverarbeitet werden, die jeweilige Gesellschaft in ihrersozialpsychologischen Dimension.

Elling - im Vertrieb von Matthias - Film

Der Film hat sich in seiner über hundertjährigenGeschichte seit den Anfängen immer wieder dieserThematik genähert. Mit sehr unterschiedlichen Ab-sichten und filmischen Mitteln entstanden aufSpannung und Unterhaltung, aber auch Aufklärungund Empathie ausgerichtete Produktionen, die aufre-gende, abstoßende, erschütternde, rührende odererheiternde Geschichten erzählten. Das Spektrumreicht von „Monsterschauen“ über sozialkritischengagierte Analysen bis zu Filmen, die für Toleranzund Mitgefühl werben. Besonders beschäftigt hatviele Filmemacher die Spiegelung gesellschaftlicher

Vorurteile, die Stigmatisierung von „Verrückten“ unddie Hinterfragung von „Normalität“.

Die Tagung schlägt einen Bogen von den Anfängen derFilmgeschichte bis zu den aktuellen neo-eugenischenDebatten um die „Erschaffung des perfekten Men-schen“. Sie richtet sich gleichermaßen an Fachkräfteder Behindertenarbeit, die über das Medium Filmeinen anderen Blick auf das Ihnen vertraute Themawerfen wollen, wie an Filmfreunde, die sich für diegesellschaftliche Wahrnehmung von Menschen mitBehinderungen interessieren. Als Referenten konn-ten mit dem Sonderpädagogen Prof. Dieter Mattneraus Darmstadt und dem Münsteraner FilmhistorikerDr. Hans Gerhold sowohl für die cineastischen wiesonderpädagogischen Aspekte des Themas zwei aus-gewiesene Experten gewonnen werden.

Anmeldungen über das Franz Hitze Haus([email protected]; Tel. 0251/9818-433).

� Markus KösterKontakt: [email protected]

Lehrerfortbildung: Neue Medien im Ge-schichtsunterricht – Das Beispiel Holocaust

Wie kann das Thema „Judendiskriminierung und–vernichtung während der Zeit des Nationalsozialis-mus“ in Anbetracht einer zunehmenden Übersätti-gung der SchülerInnen schülerorientiert und moti-vierend verlaufen? Und welche Rolle kann derEinsatz neuer Medien dabei spielen?

Das sind die Leitfragen einer Lehrerfortbildung, diedie Bezirksregierung Münster in Kooperation mit derZentralen Koordination Lehrerausbildung derUniversität Münster und dem Westfälischen Landes-medienzentrum am 11. November 2003 im WLMdurchführt. Die Veranstaltung schließt sich an einthematisch analoges Seminar für Studierende an, dasvor einigen Monaten ebenfalls in den Räumen desLandesmedienzentrums statt fand. Sie geht von einerkonkreten fachdidaktischen Problemstellung aus undfragt vor diesem Hintergrund nach Einsatz-möglichkeiten neuer Medien im Geschichtsunter-richt. Geschichtsdidaktischer Ausgangspunkt ist dieThese elementarer Lernhemmnisse von Schüler-

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Innen beim Umgang mit dem Thema „Holocaust“.Diese These gilt es zu entfalten und zu diskutieren.Gemeinsam soll dann der Frage nachgegangen wer-den, inwieweit der Einsatz neuer Medien etwa durchmultiperspektivische und interaktive Zugänge zumThema ein Lösungsmoment im Kontext dieser Pro-blemstellung darstellen kann.

In kleinen Gruppen sollen ausgewählte Lernsoft-wareprodukte und Internetseiten erkundet und aufihre didaktisch adäquate Verwendbarkeit im Unter-richt hin geprüft werden.

Die Veranstaltung richtet sich an Lehrkräfte Ge-schichte SEK I und II. Sie ist eine Veranstaltung imRahmen des Portfolio: Medien. Lehrerbildung undwird als solche zertifiziert.

� Dr. Markus Köster Kontakt: [email protected]

Das Internet im Geschichtsunterricht – einTipp für die Fortbildungsarbeit

Mit dem Thema „Geschichtsunterricht und Internet –Zeitgeschichte im Internet“ setzte sich im März 2003eine Planungstagung für Fort- und Weiterbildung derBezirksregierung Münster auseinander. Referent warKlaus Fieberg, Geschichtslehrer und selbst alsModerator und Fachleiter in der Lehreraus- und–fortbildung tätig.

Er führte im ersten Teil zunächst allgemein inSuchstrategien im Netz ein gab einen Überblick überdie mittlerweile große Fülle themenbezogenerInternetressourcen mit zeitgeschichtlichem Schwer-punkt, bevor er im zweiten Teil konkrete Beispielefür eine geschichtsdidaktische Nutzung des Internetsaufzeigte.

Klaus Fieberg, der u.a. die 2001 im Westermann-Schulbuchverlag erschienene CD-Rom „Wegweiser

durch das Internet für den Geschichtsunterricht“ pub-liziert hat und regelmäßig zu einschlägigen Themenin der Zeitschrift „Praxis Geschichte“ schreibt, stehtauf Anfrage als Referent für Lehrerfortbildungen zurVerfügung.

Kontakt: [email protected]

� Dr. Markus Köster Kontakt: [email protected]

Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt,bleibt dumm.Qualifizierung der Multiplikatoren als Grundlagefür Medienerziehung im außerschulischen Be-reichMedien gehören zum Alltag – dies ist eine unbestrit-tene Tatsache. Auch kleine Kinder nutzen sie ganzselbstverständlich. Im Umgang mit der Technik habensie keine Berührungsängste und machen vielenErwachsenen etwas vor. Weshalb dann überhauptMedienerziehung? Weshalb soll man Kindern denUmgang mit Medien „beibringen“, wo sie ihn doch soscheinbar problemlos beherrschen? Darüber hinausnoch in einer Entwicklungsstufe, in der sie mit allenSinnen lernen sollen und Medien hauptsächlich denHör- und Sehsinn ansprechen.

Gerade weil Medien von Geburt an zum Alltaggehören sind sie ein Lebenselement, mit dem wir unsauch unter pädagogischen Gesichtspunkten ausein-

Erzieherinnen machen sich auf einer Fortbildungsveranstaltung Gedan-ken über den Einsatz des Computer in Tageseinrichtungen für Kinder Foto: Petra Raschke-Otto

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ander setzen müssen. Das Zauberwort in der öffent-lichen Diskussion heißt Medienkompetenz. Kindernsoll ein sinnvoller, kreativer und zweckorientierterUmgang mit Medien vermittelt werden und dieser gehtselbstverständlich über die technische Beherrschunghinaus. Langfristig heißt das, dass sie Medien neben allihren Unterhaltungsmöglichkeiten auch als Ausdrucks-mittel, Informationsquelle und Arbeitsmittel begreifensollen. Der Unterhaltungswert der Medien ist rechtschnell erschlossen – ein spannendes Spiel für denGame-Boy oder die Lieblingszeichentricksendung imFernsehen bescheren vergnügliche Stunden. DiesemUnterhaltungswert stehen Pädagogen und Pädagoginn-en skeptisch gegenüber, da der häufig fragwürdigeInhalt bei den Kindern Eindrücke hinterlässt, die sichnicht selten in lautstarkem Spiel niederschlagen. DieseSkepsis muss allerdings überwunden werden, wennman sich dem kreativen Potential der Medien nähernwill. Erschwerend kommt hinzu, das Medienarbeitnicht selten auch Umgang mit Technik bedeutet unddies wiederum stellt in der Berufsgruppe der Erzieher-innen eine Barriere dar.

Daraus ergibt sich die Konsequenz, dass vor derVermittlung der Medienkompetenz an Kinder undJugendliche die Schulung und Vorbereitung derMultiplikatoren steht. Hier gilt es einiges an Überzeu-gungsarbeit zu leisten, denn die Aufgaben beispiels-weise in Kindergarten, Kindertagesstätte oder Hort sindvon vielfältiger Natur. Die Kinder sollen zur friedlichenKonfliktlösung erzogen werden, sie sollen musische,kreative, aktive, ganzheitliche oder auch religiöseEntfaltungsmöglichkeiten bekommen. Sie sollen etwasüber die Natur und Umwelt lernen, ihre Schuhezubinden können, mit ihrem eigenen Körper vertrautwerden, in ihrer Persönlichkeit gefördert werden undvieles mehr. Da wirkt die Medienerziehung auf denersten Blick als eine zusätzliche Komponente, die denAlltag eher be- als entlastet. Das Potential, das inMedien schlummert, ist breit gefächert und genau ausdiesem Grunde nicht unbedingt offensichtlich.

Um die Multiplikatoren der außerschulischenBildungsarbeit für medienpädagogische Themenbegeistern zu können, muss man einerseits die vorhan-dene Skepsis aufgreifen und andererseits Konzepteentwickeln, die es ermöglichen, die Schwellenangst imUmgang mit der Technik zu überwinden. Im Idealfallsoll am Ende einer medienpädagogischen Quali-fizierung die Erkenntnis stehen, das Medienerziehungeigentlich keine „zusätzliche“ Komponente ist, sonderndie bereits bestehenden Lern- und Aufgabenfelder auf

vielfältige Weise unterstützen kann. Mit solchenQualifizierungen soll den Multiplikatoren deutlich wer-den, das Medien immer Mittel zum Zweck sind undihre Handhabung schrittweise erlernbar ist. DerPraxisbezug ist von besonderer Bedeutung, denn dieMedienarbeit soll möglichst direkt an Kinder oderJugendliche weitergegeben werden. Deshalb ist es inder Regel sinnvoll, wenn Methoden oder Beispielevorgestellt werden, die bereits in der Praxis erprobtsind. Modellprojekte bieten die gute Möglichkeit, ausgemachten Fehlern zu lernen und Anregungen für denkonkreten pädagogischen Alltag zu bekommen.

Gemäß dem Motto aus der Sesamstraße „Wieso,weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm“ sollenmedienpädagogische Qualifikationen die Neugierde undden Spaß an der Arbeit mit Medien wecken. DieseNeugierde ist die beste Voraussetzung, um Skepsis undSchwellenängste zu überwinden und sich damit einemBereich zu öffnen, der im kindlichen Alltag einenwichtigen Raum einnimmt. Die eigene Einstellung derMultiplikatoren im außerschulischen Bildungsbereich inBezug auf Medien hat direkte Auswirkungen darauf, wieoffen Kinder und Jugendliche ihre Medienerlebnissemitteilen und diese Offenheit wiederum ist die Basis fürkonkretes medienpädagogisches Handeln. Einen eige-nen Standpunkt zu finden, Anregungen für konzep-tionelle Fragen zu bekommen, Modelle aus der Praxiszu überprüfen und bestimmte Teile konkret auszupro-bieren sind Elemente der Qualifizierung, die sich wech-selseitig ergänzen. Der Baukasten „Kinder und Medien“des Westfälischen Landesmedienzentrums versucht mitseinen einzelnen Bausteinen diesen Anforderungengerecht zu werden und somit durch die Qualifizierungvon Multiplikatoren in der außerschulischen Bildungs-arbeit der Vermittlung von Medienkompetenz an Kinderund Jugendliche den Weg zu bereiten.

Wer sich über den Themenkreis Medienpädagogik alsHandlungsfeld in sozialpädagogischen Berufen in-formieren möchte, dem sei folgendes Buch empfohlen:

Dina Schäfer, Astrid Hille (Hrsg.): „Medienpädagogik.Ein Lehr- und Arbeitsbuch für sozialpädagogischeBerufe.“ Lambertus Verlag, Freiburg im Breisgau 2000.

In dieser Publikation wird das Spannungsfeld, in demsich medienpädagogische Qualifikation befindet,aufgegriffen. Aus diesem Grunde gibt es einen theo-retischen Grundlagenteil, der allerdings mit prakti-schen Bezügen untermauert ist. So finden sich hierFragen zur Diskussion oder Übungsaufgaben die an

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MEDIENBEREITSTELLUNG UND DOKUMENTATION

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� Dr. Angela Schöppner-HöperKontakt: [email protected]

CD-ROMs für den MedienverleihSammelbestellung von Bildstellen-Einzellizenzenund Bildstellen-Verleihlizenzen zu rabattiertenPreisen

Die ausgewählten Produkte sind nicht alle brandak-tuell, die wenigsten davon sind Neuheiten des Jahres2003, doch dafür haben sie sich in Schule undKindergarten bewährt. So das Resümee unserer Er-fahrungen, die wir in den letzten zwei Jahrengemacht haben und die wir für Sie nutzbar machenwollen. Denn wir meinen, dass Produkte wie Löwen-zahn 1 - 7, Oskar - der Ballonfahrer, Ritter Rost,KosmosKids experimentieren und die eine oderandere CD-ROM für den Englischunterricht in derGrundschule in keinem Medienbestand fehlen soll-ten.

Im Rahmen einer Sammelbestellung möchten wirIhnen deshalb die Möglichkeit geben, Fehlendesnachzukaufen, Neues hinzuzunehmen oder die bereitserworbene „Bildstellen-Einzellizenz zum Testen undErproben“ in eine „Bildstellen-Verleihlizenz“ umzu-wandeln. Die Bestell-Liste geht Ihnen gesondert zu.

der persönlichen Erfahrungen der Leser und Leser-innen anknüpfen und immer die Relevanz für daspädagogische Handeln verdeutlichen. Der zweiteTeil des Buches widmet sich der medienpädagogi-schen Praxis, er liefert konkrete Gestaltungs-vorschläge für die Planung von Elternabenden, sowieSpiel- und Projektvorschläge für die Arbeit mitunterschiedlichen Medien und verschiedenenentwicklungsrelevanten Themen.

Grundtenor des Buches ist, dass die Lebenswelt derKinder und Jugendlichen Anknüpfungspunkt despädagogischen Handelns sein muss und nur medi-enkompetente Pädagoginnen und Erzieherinnen denKindern Medienkompetenz vermitteln können.

� Petra Raschke-OttoKontakt: [email protected]

� Dr. Angela Schöppner-HöperKontakt: [email protected]

Mediendaten im axf-Format – ein Testver-such zu einem erweiterten Datenbankservicefür die kommunalen Medienzentren

Was halten Sie von der Idee, wenn Ihnen das West-fälische Landesmedienzentrum die Mediendatennicht nur im Eaf-Format sondern zusätzlich im axf-Format zur Verfügung stellt? Die Idee ist in mehrerenGesprächen mit einigen Kollegen entstanden. Ich bindurchaus bereit, sie umzusetzen und den komplettenMedienbestand nach Medienarten getrennt sowiespätere Updates zum Download bereit zu stellen.Doch der Mehraufwand an Arbeit muss in Relationzum Nutzen stehen. Deshalb schlage ich vor, dass ichdieses Angebot erst einmal für die Dauer eines halbenJahres anbiete. Sollte Ihrerseits Interesse an einerFortführung bestehen, bitte ich um Rückmeldung.

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Der Fotograf Ignaz BöckenhoffEin Ausstellungsprojekt des WestfälischenLandesmedienzentrums

Selbstporträt im Spiegel

Der Mann war in nahezu jeder Hinsicht einAußenseiter, unverheiratet, geschäftlich unbegabtund beruflich erfolglos. Aber eines war er gewiss –ein großartiger Fotograf.

Über 50 Jahre lang hat er fotografiert. Fast aus-schließlich in Raesfeld, seinem Heimatdorf, und fastimmer waren Menschen seine Motive. Auf dieseWeise entstand seit etwa 1930 ein einmaliges Orts-porträt, das für das ländliche Leben ganz Westfalen-Lippes repräsentativ ist. Die 40 schönsten dieserBilder zeigte das Landesmedienzentrum des Land-schaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) gemein-sam mit der Gemeinde Raesfeld im Mai im Rahmeneiner Fotoausstellung im dortigen Rathaus. Jetzt gehtdiese Ausstellung, gesponsert durch die Volksbankenund Raiffeisenbanken im Rheinland und in West-falen, auf Wanderschaft und wird in zahlreichenNiederlassungen des Bankenverbundes landesweitpräsentiert werden. Darüber hinaus hat die GemeindeRaesfeld unter der Adresse www.fotosammlung-boeckenhoff.raesfeld.de rund 1400 weitere Fotos insInternet gestellt.

Auf einer grünenHochzeit

Böckenhoff war nicht in erster Linie Reporter, son-dern Chronist. Er dokumentierte Altes wie Neues, imAussterben begriffene Berufe, den Wandel in derLandwirtschaft, die kleinindustrielle Produktion derörtlichen Betriebe, all dies immer mit einem Gespürfür den richtigen Augenblick einer Aufnahme. Diezweite Hälfte der 1930er und 1940er Jahre war fürihn in fotografischer Hinsicht besonders fruchtbar.So erfasste er in seinen Bildern auch die schleichen-den politischen Veränderungen, die zunehmendeIdeologisierung und Militarisierung des dörflichenLebens. In dieser Zeit sind wohl seine stärkstenAufnahmen entstanden.

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Insgesamt hinterließ Böckenhoff 80.000 Negative.Um diesen westfalenweit einzigartigen Fotoschatzzu heben, wandte sich die Gemeinde Raesfeld, dieden Nachlass 1994 erworben hatte, an den Land-schaftsverband Westfalen-Lippe. In einem zweijähri-gen Projekt erschloss und archivierte die Kunsthis-torikerin Dr. Ruth Goebel den Negativbestand unddigitalisierte rund 1400 fotogeschichtlich besondersbedeutsame Bilder. Die Gemeinde Raesfeld hat inZusammenarbeit mit dem Westfälischen Landesme-dienzentrum einen Internetauftritt erarbeitet, derdiese Bilder jetzt für Interessierte zugänglich macht.Außerdem stellt die Seite www.fotosammlung-boeckenhoff.raesfeld.de das Werk des Fotografenund die Geschichte seines Heimatdorfes vor. Aus denaussagekräftigsten Fotos hat das WestfälischeLandesmedienzentrum zudem einen Bildband zu-sammengestellt: Menschen vom Lande. IgnazBöckenhoff. Herausgegeben von Volker Jakob und

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Ruth Goebel, Essen, Klartext-Verlag 2002, ISBN 3-89861-149-3, 19,95 Euro. Die für Fotoliebhaberzusätzlich aufgelegte, auf 50 Exemplare limitierteSonderedition mit 5 nummerierten Handabzügen istbereits fast vergriffen.

Die nächsten Stationen der Wanderausstellung:

Volksbank Selm-Bork 1. bis 31. Juli 2003 (Kreis Unna)

Volksbank Delbrück 19. September bis 26. Oktober 2003(Kreis Paderborn)

Volksbank Bad Driburg-Brakel-Steinheim 3. bis 30.November 2003 (Kreis Höxter)

Volksbank Anröchte 8. Dezember 2003 bis 4. Januar2004 (Kreis Soest)

Volksbank Halle 12. Januar bis 8. Februar 2004 (Kreis Gütersloh)

Volksbank Ochtrup 16. Februar bis 14. März 2004 (Kreis Steinfurt)

Volksbank Dorsten 15. März bis 18. April 2004 (Kreis Recklinghausen)

Volksbank Bad Oeynhausen-Herford31. Mai bis 27. Juni 2004

� Dr. Volker JakobKontakt: [email protected]

Eine historische Ausstellung im StadtmuseumMünster: Karl Franz KloseFotografien zu Münsters Wiederaufbau (1950 –1970)

Ein wenig blass erscheinen die Farbaufnahmen, dieauf der Galerie im Stadtmuseum Münster zu sehensind. Ein wenig entrückt, fast fremd erscheinendiese. Fremd, weil es Farben sind, die unser Augeheute als zu flach empfindet. Die Frage kommt, obdiese im Laufe der Zeit verblichen sind, an Intensitätverloren haben oder dem Farbempfinden sowie denMöglichkeiten der Zeit entsprachen.

Karl Franz Klose, von 1949 bis 1965 Fotograf derLandesbildstelle Westfalen (heute WestfälischesLandesmedienzentrum), hat diese Werke geschaffen.

Der Fotograf an seinemArbeitsplatz in der Landes-bildstelle Westfalen

Seine Arbeit – so wissen wir – erschöpfte sich nichtin seiner beruflichen Tätigkeit. Klose war stets mitwachem Sinn und einer Kamera unterwegs. So ent-stand ein Werk, das mehr als eine Dokumentation ist.Eine künstlerische Arbeit mit Ideen, die aus heutigerSicht den Zeitgeist ebenso widerspiegeln wie diekünstlerische Entwicklung des Mediums.

Historische Ausstellung Nr. 1 ist die Ausstellung ti-tuliert, die die Friedrich-Hundt-Gesellschaft in engerZusammenarbeit mit dem Stadtmuseum in der Zeitvom 18.5. bis zum 13.7.2003 zeigt. Aufnahmen desWiederaufbaus und des wiedererstandenen moderngeprägten Stadtbildes Münsters aus dem Nachlass desin Breslau geborenen Fotografen (1897 – 1984). Esist der Teil des sehr umfangreichen Nachlasses, dendie Witwe Magret Klose dem Stadtmuseum Münsterübereignet hat.

Waren die Farbaufnahmen fremd, so stellt sich diegleiche Empfindung bei den Schwarzweißaufnah-men im Friedrich-Hundt-Studio ein, weil hier Motiveeines Stadtbildes zu sehen sind, die es heute nichtmehr gibt. Namen wie Petzold am Prinzipalmarktsind unbekannt, der damals als beliebteste PolizistMünsters titulierte Bubi Giseler, nur noch wenigenMünsteranern vertraut. Fremd erscheinen heute auchdie Aufnahmen der 1950 noch vorhandenen Zer-störung der Stadt. Ruhig, geradezu mit großer Ge-lassenheit, schauen uns die geschlagenen Wundendes Krieges an. Klose möchte mit seinen Aufnahmenaber keine Politik machen. Seine Darstellung ge-winnt der Situation eine künstlerische Seite ab.

Die Lokomotive zwischen den Schutthügeln vor demDom macht die Zerstörung erfahrbar. Eine solcheLokomotive erinnert aber gleichzeitig auch vieleJugendliche an einen Kinderspielplatz an derKanalstraße, denn dort war eine der Lokomotivenspäter als Spielgerät gelandet. Welch eine unter-schiedliche Wahrnehmung, Zeitabläufe werdendadurch spürbar, Geschichtsabläufe deutlich.

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Send auf dem Domplatz, 1948/1949Foto: Karl Franz Klose

Bei der Betrachtung der Aufnahmen gerade in derGegenüberstellung auf der Galerie und im Friedrich-Hundt-Studio des Museums drängt sich die Frageauf, bei welchen Aufnahmen die Informationendichter sind, die künstlerische Seite Kloses stärkererkennbar wird. Bei den Schwarzweißaufnahmenoder denen, die sich uns in Farbe präsentieren.

In der Zeit, in der Klose diese Arbeiten fertigte, stan-den sich beide Ausdrucksweisen gleichberechtigtgegenüber. Vergegenwärtigen wir uns, dass bis etwa1936 die Fotografie schwarzweiß war. Nach demKrieg also standen auch Klose beide Möglichkeitenoffen. Doch Klose schien stärker verliebt in dieSchwarzweißfotografien gewesen zu sein. Die „sub-jektive Fotografie“, die in vielen Beispielen derSammlung Schupmann im letzten Jahr im Museumzu bewundern war, erschloss sich in Schwarzweiß.Kannte Klose die Vertreter, die nach dem 2. Weltkrieggerade das grafische Potential der schwarzweißenFotografie als Ausdruck der Befindlichkeit eingesetzthatten? Gerade die Aufnahmen des leicht verschnei-ten Volkswagens oder die kleinen Badewannen undTeppichklopfer auf dem Domplatz scheinen einBeweis dafür zu geben, dass Klose sich von diesemZeitgeist beeinflussen ließ und dann seinen eigenenWeg ging.

So stellt sich beim Betrachter das Gefühl ein, dassKlose mit der grautonigen Darstellung bestimmterSujets eine Homogenität des Blicks erreichte, die ermit dem farbigen Medium nicht in gleicher Weisehätte erzielen können.

Das Westfälische Landesmedienzentrum ist imBesitz eines weiteren Nachlasses in Westfalen ent-

standener Klose - Arbeiten. Die Idee, auch darauseine Ausstellung zu konzipieren, drängt sich auf. DieFriedrich-Hundt-Gesellschaft könnte wieder Partnersein.

Seit 1991 besteht die Friedrich-Hundt-Gesellschaft.Die Förderung der Fotografie im Bereich der Kunstund Kultur hat sie sich zur Aufgabe gemacht. DerBegründer der Westfälischen Fotografie FriedrichHundt gab der Gesellschaft seinen Namen.

Friedrich Hundt, 1807 in Iserlohn geboren, eröffnetebereits 1840 in Münster ein eigenes Fotoatelier undwar über einen Zeitraum von annähernd 50 Jahren injeder Hinsicht der erste Fotograf Westfalens.

Heute sollen Strömungen und Sichtweisen deraktuellen Fotografie durch Einzelausstellungenebenso zur Diskussion gestellt werden wie die Ent-wicklung bzw. der Zeitgeist vergangener Epochen.

Derzeit sind im Stadtmuseum Münster außerdem zusehen: „Mit Giraltowskis Blick“ noch bis 29.6.2003,„In Between“ von Karin Geiger noch bis 10.8.2003.Vorbereitet werden folgende Ausstellungen: „Erfin-dung des Seins“ von Loretta Lux vom 27.7. bis28.9.2003, „Natures Mortes“ von Pesi Girsch, 24.08.bis 19.10.2003 und dann „FOR THE LADIES“ vonKatlen Hewel vom 12.10. bis 16.11.2003. DieFriedrich-Hundt-Gesellschaft schaut aber auch schonauf das Jahr 2004, wenn am 1. Februar, 16.00 Uhr dieAusstellung „Retrospektive Stefan Moses“ eröffnetwerden soll.

Zusammen mit dem Stadtmuseum Münster hat dieFriedrich-Hundt-Gesellschaft der Fotografie einDiskussionsforum gegeben. Ein Eintritt wird fürdiese Ausstellungen nicht erhoben.

� Berthold SochaKontakt: [email protected]

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� Stephan SagurnaKontakt: [email protected]

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Mit dem Bildnis der Rosina Bockemöller, geb. von Heyden (1785-1867), das der westfälische FotopionierFriedrich Hundt ca. 1845 fertigte, möchten wir heute an die Anfänge der Fotografie erinnern.

Am 19. August 1839, also genau vor 164 Jahren wurde das Verfahren der Daguerreotypie - als erstesfotografisches Verfahren und benannt nach einem seiner Erfinder, Daguerre - von der Pariser Akademie derWissenschaft veröffentlicht. Gedacht als „Geschenk an die Welt“ war dieses Verfahren von dem Tag an nunfür jedermann zugänglich.

Auch Friedrich Hundt, gebürtiger Iserlohner und ursprünglich als Knopfmacher tätig, experimentierte sehrbald mit diesem Verfahren und baute sich in Münster eine Existenz als Foto-Pionier auf. Für das revolutionäreVerfahren der Daguerreotypie mußte eine mit Silber beschichtete Kupferplatte mittels Joddämpfenlichtempfindlich gemacht und nach der Belichtung in der Kamera mit Quecksilberdämpfen entwickelt wer-den. Das Ergebnis war ein fotografisches Unikat, eine Silberplatte, die ihr Bild nur in einem bestimmtenBetrachtungswinkel preisgab. Der Unikatcharakter, die Tatsache dass die Aufnahmen nicht vervielfältigt wer-den konnten, zog sehr bald neue und weiterentwickelte fotografische Verfahren nach sich.

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„Hier bin ich also in Westphalen angekom-men...“Das Landesmedienzentrum präsentiert einenneuen Film über den Freiherrn vom Stein

Er war ein Mann zwischen den Zeiten. Zutiefst ver-wurzelt in der Welt von gestern und doch zugleichdurchdrungen von der Einsicht in die Notwendigkeitgestaltender Veränderung. Sein Name: Karl vom undzum Stein. Das Landesmedienzentrum des Land-schaftsverbandes Westfalen-Lippe präsentierte am16. Mai an historischer Stelle auf Schloss Cappen-berg in Selm einen neuen Videofilm über diesenunbequemen und unbeugsamen Aristokraten, der li-berales und konservatives Denken klug vereinte.

Wer war dieser Mensch und Politiker, der als„Reformer“ in die Geschichtsbücher eingegangenist? Was hat er geschaffen und gestaltet? Was ist vonseinem Lebenswerk geblieben, und wo liegt seineBedeutung für die Gegenwart? Auf diese und andereFragen versucht der ca. 30-minütige Film, der dasereignisreiche Leben des Reichsfreiherrn Revuepassieren lässt, neue Antworten zu geben.

Der Film entstand an Originalschauplätzen, u.a. inNassau an der Lahn, Berlin, Potsdam, Cappenberg,Wetter und Münster. Den Freiherrn verkörpert dabeider weit über Münster hinaus bekannte SchauspielerHannes Demming.

Das WLM-Fimteam begab sich auf Steins Spuren in ganzWestfalenFoto: Stephan Sagurna, Westfälisches Landesmdienzentrum

1757 in Nassau geboren, trat der junge Stein noch zuLebzeiten Friedrichs II., des „Großen“, in preußischeDienste. Als hoher Beamter in den westlichen Pro-vinzen an Rhein und Weser erwarb er sich bleibendeVerdienste und machte bald Karriere. In einer poli-tisch unruhigen Zeit des Übergangs, in der dienapoleonischen Armeen die überkommene OrdnungEuropas ins Wanken brachten, leitete er dieGeschicke des Staates und initiierte schließlich jeneReformen, die die Voraussetzung für eine moderneBürgergesellschaft in Deutschland bildeten und bisauf den heutigen Tag mit seinem Namen verbundensind.

Nach der politischen Neuordnung Deutschlands undEuropas auf dem Wiener Kongress zog Stein sich insPrivatleben nach Westfalen zurück, das ihm lebens-lang viel bedeutete. Zu seinem Alterssitz wählte erdas ehrwürdige Prämonstratenserstift Cappenberg imsüdlichen Münsterland. Dort starb er am 29. Juli1831 im Alter von 74 Jahren. Seine letzte Ruhestättefand er auf seinen ererbten Besitzungen in BadEms an der Lahn.

Der Film, dessen Realisierung von der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft e.V. gefördert wurde, ist beimWestfälischenLandesmedienzentrum zum Preis von 9,90 Euro zzgl. 2,60 EuroVersandkosten (für Privatpersonen) bzw. 35 Euro (für dennichtkommerziellen Verleih und nicht kommerzielle öffentlicheAufführungen) zu beziehen.

� Dr. Volker JakobKontakt: [email protected]

Foto: Sabrina Rullert, Stephan Sagurna, Westfälisches Landesmedienzentrum

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„Dir gehört mein Leben“ – Eine Rezension

Der im Februar 2003 uraufgeführte Film „Dirgehört mein Leben – Die Geschichte von Anna undHermann Scheipers. Zivilcourage und Gottvertrauenunter zwei Diktaturen“ hat weit über Westfalen hinausgroße Resonanz gefunden. Anliegend drucken wir dieRezension des Literaturwissenschaftlers LübbertusRehwinkel aus dem schleswig-holsteinischen Möllnab, die sich gleichermaßen gehaltvoll wie kritischmit der Filmdokumentation auseinandersetzt.

Hermann und Anna Scheipers sind geehrt worden,mit dem Bundesverdienstkreuz und mit einem Filmüber ihr Leben. Einem Leben, das sie als jungeMenschen in einer Phase deutscher Geschichtegelebt haben, die Verbrechen, Mord und Krieg alsStaatsziel aufwies, die Verfolgung, Rassismus,Antisemitismus und Staatswillkür zur Doktrinmachte. Zwei bewundernswerte Menschen: fest imGlauben, mitten im Leben und von einer Verbun-denheit, die selten ist oder selten sich zeigt.

Wenn man aus Norddeutschland kommt und einwenig die Sprache der Region im Ohr hat, ist eineSzene des Filmes besonders beeindruckend (nebenvielen anderen, die ebenso erwähnenswert sind):Änne Scheipers fährt nach der Verhaftung ihresBruders und seiner Internierung im KZ Dachau

zusammen mit dem Vater nach Berlin, ins Reichs-sicherheitshauptamt. Sie ist entschlossen, ihremBruder zu helfen; sie lässt sich nicht abweisen undgelangt zum zuständigen SS-Offizier. Von ihmfordert sie Nachricht über den Bruder und berichtetvon Gerüchten und Unruhe „im ganzen Münster-land“ darüber, dass in Dachau Geistliche umgebrachtwürden. Offenbar überrumpelt und zugleich über-rascht von den bei aller Heimlichkeit doch weiterge-tragenen Nachrichten, willigt der Offizier ein, nachDachau zu telephonieren. Änne Scheipers bestehtdarauf, den Anruf mitzuhören und sagt ihrem Vaterplattdeutsch: „Sitten bliben - sitzen bleiben!“ Sienutzt ihr westfälisches Platt als Geheimsprache, wieschon einmal zuvor, beim Treffen mit ihrem Bruderim Leipziger Gefängnis, direkt nach derDenunziation durch den Hubertusburger Bürger-meister und Ortsgruppenleiter.

Sie nutzt ihren Dialekt selbstverständlich, weil sie inihm groß geworden ist, der Sprache einer Region, diekatholisch, traditionsverbunden, bäuerlich geprägt,in Teilen dem Faschismus kräftiger widerstanden hatals andere Landesteile. Bischof (später: Kardinal)von Galens Predigt gegen die „Vernichtung unwertenLebens“ ist erinnerlich. Auch sie macht aus denWestfalen nicht insgesamt kämpfende Antifaschis-ten, ist aber dennoch von Belang, weil sich der Mutvon hochrangigen Geistlichen im Mut Einzelnerwiderspiegelt.

Der Mut von Änne Scheipers ist kaum messbar: Umdie strikt antikirchliche, unmenschliche Politik unddas verbrecherische Vorgehen des Regimes wissend,schreitet sie als einzelne ein, um ihren Zwillings-bruder zu retten. Ihre Intervention ist erfolgreich, dieVergasungen von Priestern hören auf. Sicher nichtdie Morde: anders wird man die Zwangsarbeit imLager, die viele das Leben gekostet hat, nicht nennenkönnen.

Hermann Scheipers besticht als freundlicher, beharr-licher und entschlossener Katholik - umso mehr,wenn man seinem Glauben nicht nahe steht. Er hat inDachau gelitten und mitgelitten; er ist nur umWeniges dem Tod entkommen; er hat den Tod vonvielen Menschen sehen müssen.

Beider Leben, in ihrer Nähe und engen Bindung, sindwert, bewundert zu werden, gerade weil sie ent-schlossene Selbstverständlichkeit vorleben, ohnebesonders darauf hinzuweisen. Der Film beschreibt

Der ist Film für Privatpersonen zum Preis von 9,90 Euro zzgl.2,60 Euro Versandkosten beim Westfälischen Landesmedien-zentrum zu beziehen. Für den nichtkommerziellen Verleih undnichtkommerzielle öffentliche Aufführungen hat das FWU denVertrieb übernommen.

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eindrücklich und weitgehend unpathetisch zweiMenschen, die Widerstand nicht fürchten, ihn abernie so nennen würden, weil das mit ihrerBescheidenheit kollidieren würde. Sie würden viel-leicht sagen, dass sie ihre Pflicht, als Christen und alsMenschen, getan haben.

Eindrücklich ist die Darstellung besonders, wo sieaufzeigt, wie sich Menschen entschlossen auch alseinzelne gegen den mächtigen und mörderischenFaschismus in Deutschland wehren konnten. Manwird vermuten, dass auch hier die Grenzen enggesteckt waren; ohne Rückhalt aus einer ganzenRegion (auf die sich Änne Scheipers beruft) und dieBefürchtungen der Machthaber, Unruhen könntensich entwickeln, wären die Interventionen vielleichtnicht erfolgreich gewesen. Rechnet man dennoch daspersönliche Einschreiten hoch, kommt man zum -hypothetischen - Ergebnis, dass mutvollerWiderstand in der Breite vielleicht dem Regime eherund intensiver Einhalt geboten hätte. Das aber istnicht Thema des Filmes.

Hermann Scheipers Arbeit als Pastor in der DDR -ein Jahr nach Todesmarsch und Kriegsende wiederaufgenommen - hatte mit Widerständen anderer Artzu kämpfen. Der weltliche, sozialistische Staat ver-suchte, kirchliches Wirken beider Konfessioneneinzuschränken, teils durch Schikanen und Behin-derungen, teils durch staatliche Maßnahmen undBespitzelungen. Ihnen war auch Hermann Scheipersausgesetzt. Eindrücklich ist die Auseinandersetzungum den Bau einer - genehmigten - Kapelle,ergreifend sind sein Schmerz und seine formulierteGegnerschaft zum DDR-Staat, als ihm Reise-beschränkungen die Fahrt zum sterbenden Vater ver-bieten. Der Besuch der Schwester, die Bücher alsSchmuggelware behandeln musste, hat ihn auch hiergestärkt, ebenso wie die Unterstützung durch seinesächsische Gemeinde in Schirgiswalde, die er biszum Eintritt in den Ruhestand 1986 betreut hat.Scheipers Erbitterung, hinter der bei allem Zornseine Gelassenheit immer wieder tragend durch-scheint, richtet sich in seiner Wertung gegen ideolo-gische Systeme, die Glaubensfreiheit verbieten undChristen verfolgen.

Diese Wertung ist, bei aller Hochachtung vorBeharrlichkeit und Mut, fragwürdig. Die im Filmtitelzum Ausdruck kommende, formale Gleichstellungvon Faschismus und Sozialismus, die durch seineSchlussworte Hermann Scheipers bekräftigt - besser:die der Regisseur ihn bekräftigen lässt -, wird den

Unterschieden nicht gerecht. Die Opfer von Krieg undFaschismus, das grundverbrecherische Vorhaben derNazis von Anbeginn will man schwerlich denBetroffenen von Schikane und Behinderung einesgewiss gottlosen, aber vom Anspruch menschenfreund-lichen Staates gleichsetzen. Die Subsummierung desLebens der Scheipers-Zwillinge unter dem Titel„Zivilcourage und Gottvertrauen unter zweiDiktaturen“ ist falsch und, obwohl aus einem gewis-sen Verständnis erklärlich, andererseits verharm-losend gegenüber dem Nazi-Regime. Man kannHermann Scheipers, der im Film für die Bewertungvon Strukturen zuständig ist, während seineSchwester beschreibt und erzählt, unterstellen, dassseine formale, unter christlichen, katholischenGesichtspunkten getroffenen Beurteilung nicht dievollkommen unterschiedlichen Vorgehensweisen derStaaten beschreibt, von denen der Film erzählt. Dieeinen waren Mörder, die anderen, bei Staatsgrün-dung, waren den Mördern entkommen. Nicht einestaatliche Willkürmassnahme der DDR, nicht eineEinschränkung bürgerlicher Rechte ist damitentschuldigt, aber viel über die Unterschiede auchweiterhin gesagt: Von „verordnetem Antifaschismus“ist, meine ich, unendlich viel mehr zu halten als vonverordneter „völkischer“ Einstellung.

Die Gleichsetzung - titelweise - beider Staaten istgänzlich unzulässig. Sie gipfelt, denkt man an ver-gangene und schwelende Debatten, in denPräventivkrieg-Thesen von Nolte, Stürmer undHildebrand und den entsetzlichen Aufrechnereienvon Opferzahlen, wie sie neben anderen das„Schwarzbuch des Kommunismus“ von StéphaneCourtois betreibt, für den die Opfer von Hungers-nöten in den Zwanziger und Dreißiger Jahren des 20.Jahrhunderts in der Sowjetunion als Belege für dieMordlust eines Diktators herhalten mussten. Damitwird keines der wirklichen Opfer beiseite geredet; siesind zu beklagen und müssen der Sowjetunion vorge-halten werden ebenso wie denen, die diesen Staatgeführt haben. Worum es ausschließlich geht, ist dieAbweisung von Gleichsetzungen, die, sachlich unbe-gründet und nur aus der Systemauseinandersetzungherrührend, zur Relativierung von Verbrechendienen. Die Totalitarismusthese in der Geschichts-wissenschaft verdeckt eher Strukturen und Schuld,als dass sie sie enthüllen und erklären könnte. Dassdie extreme Rechte - und nicht nur sie - in derBundesrepublik auf derlei gerne Bezug genommenhat, mag Beleg dafür sein, welche Gefahr solcheRelativierung birgt.

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Anspruch, Aufwand und Qualität von Foto-grafie - Das Beispiel Böckenhoff

In dieser und den vorangegangenen Ausgaben des„Im Fokus“ wurde bereits ausführlich über dasProjekt „Böckenhoff“ berichtet. - Doch wie sieht dieArbeit eines Fotografen bei der Bearbeitung einesFotografennachlasses aus?

Neben inhaltlichem Interesse der Bildmotive stehtdie Beurteilung der Bildkompositionen, der Suchenach der Bildsprache und der technischen Beur-

teilung der Negativqualitäten/Qualität der Originale.Beim ersten Durchsehen der Negative fiel mir einer-seits die stark unterschiedliche Verarbeitung derNegative auf, was sich nach intensiverem Studiumder Lebensgeschichte des Fotografen darin begrün-dete, das Geld- und auch Materialknappheit gepaartmit Improvisationstalent, bei damals schwierigenVerarbeitungsprozessen zu erklären ist.

Andererseits stellte ich immer wieder erstaunt fest,dass meist nur eine Belichtung pro Motiv existiert.Auch wenn Böckenhoff sparsam mit Aufnahme-material umging, so war er sich dieser einzigen Be-lichtung, als dem ultimativen Motiv, immer sicher!Selbst bei Veranstaltungen wie der „Predigt auf demWeinbergsteich“ vor Schloß Raesfeld belichtete ernur eine Aufnahme der Situation vom gesamten 36erFilm! Im Zeitalter der automatischen Kameras kannman sich ein solches Arbeiten kaum mehr vorstellen.

Für Aufarbeitung des Negativbestandes war zu-nächst die Vorlagenerstellung für die Buchpublika-tion notwendig. Ziel des Projektes war aber eineAusstellung mit 40 ausgesuchten Motiven.

Da die Ausstellungsräumlichkeiten und Stationenfrüh bekannt waren, konnten darauf abgestimmt die

O. Mahlstedt bei den Barytvergrößerungen im LaborFoto: Anna H. Feldmeyer

Der Film „Dir gehört mein Leben“ ist ein anrühren-des Dokument tief zugewandten, mutigen und beharr-lichen Lebens in einem Jahrhundert, das zweiWeltkriege erleben musste, mit all ihren Folgen. Ernimmt sich behutsam zweier Menschen an, dieeinander sehr nahe stehen und viel füreinander getanhaben. Wo er die Menschen zeichnet und darstellt, ister dicht, anrührend und erschütternd. Wo derenErlebnisse im Faschismus gezeichnet werden, weckter Bestürzung und Bewunderung, letztere für denMut beider Protagonisten. Die filmische Darstellungder These in der Schlusssequenz - die Aufmärschevon Faschisten und DDR-Bürgern im Parallelschnitt- sagt viel, meint aber das Falsche. Die impliziteSchlussfolgerung, durch Darstellung von Diktaturenallgemeine Warnungen auszusprechen, trägt nichtweit und sagt wenig über Ursachen und Ziele derHitlerei. Sie greift deshalb zu kurz und schmälert denWert des Filmes: Nationalsozialisten und Sozialistenin einem Atemzug zu nennen, auch wenn ihn einertut, der beide Regime erlebt hat, hat mit sachlicherBewertung wenig zu tun. Hermann Scheipers magman solches Urteil nachsehen, nicht aber denHerstellern des Filmes. Sie gehen auf einenDebattenstand zurück, der mit Raoul Hillberg,Wolfgang Sofsky und Reinhard Kühnl schon vorJahren überwunden worden ist. Der Bewunderungfür die Geschwister Scheipers tut solches Urteilkeinen Abbruch, mahnt aber zu sachgemäßer unddifferenzierter Betrachtung. Die ist, vor allem imUmgang mit der jüngsten Geschichte, unerlässlich.

Lübbertus Rehwinkel, Mölln

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Rahmen in Größe und Form ausgesucht werden.Daraus resultierend ergab sich eine Motivgröße derAbzüge von 30x30/40 cm.

Die technische Weiterentwicklung im Bereich derFotografie macht es heutzutage möglich, klassischeVergrößerungen auch über den Weg eines Druckersauszugeben, mit der Garantie der Archivsicherheit.

Hier sollte hingegen eine möglichst originalgetreueDarstellung aus der Sicht von Böckenhoff erzieltwerden, was aber nur mit der Herstellung klassischerBarytvergrößerungen erreicht werden konnte.

Es ist natürlich nicht überliefert, welchen AusschnittBöckenhoff bei seinen Mittelformaten gewählt hätte,ebenso wenig wissen wir, inwieweit er mit gezieltenNachbelichtungen am Motiv gearbeitet hat. So wares Ziel, möglichst unbeschnittene und nicht verfrem-dete Handvergrößerungen in archivgerechter Quali-tät herzustellen.

Dies bedeutete einen Arbeitsprozess in der Dunkel-kammer bei Barytvergrößerungen mit sieben Ver-arbeitungsbädern zu unterschiedlichen Zeiten in derSchale und anschließender Heißtrocknung. Somitwar es maximal möglich 1-2 Motive pro Tag zu ver-größern!

Ein Aufwand, der sich in hochwertigen Originalenwieder findet, die auch als Sammlungsobjekt angese-hen werden können.

Aus dieser Idee einer Bereitstellung von archiv-gerechten Originalen zu Sammlungszwecken für denFotokunstmarkt, entstand auch die Idee der Erstel-lung einer Edition. Diese Edition besteht aus 5 Ver-größerungen in 18x18 cm, eingeschlagen in eineArchivbox, mit Textangaben und einem SelbstbildnisBöckenhoffs auf der Außenseite versehen.

Die Auflage von 50 Editionen mit jeweils 5 Hand-vergrößerungen bei obigem Verarbeitungsaufwandlässt den Aufwand erahnen, der sich dahinter ver-birgt. Gerade bei der Erstellung qualitativ hochwer-tiger Vergrößerungen benötigt man eine innerlicheRuhe und Sorgfalt, damit die Feinheiten des Bildesund vielleicht ein wenig der Geist von BöckenhoffsSchaffen auf den heutigen Betrachter überspringen.

� Olaf MahlstedtKontakt: [email protected]

Selbstlernzentrum „Ausguck“ eröffnet

Seit Beginn des Schuljahres wird an der Augustinus-Schule an dem Projekt „Selbstlernzentrum“ gearbei-tet, das nun offiziell eröffnet werden konnte. Schul-amtsdirektor Martin Büchler vom Kreisschulamt inCoesfeld tat dies auch im wörtlichen Sinne, über-nahm er doch das Öffnen der Tür zu den Räumen desSelbstlernzentrums. Mit ihm freuten sich HansBissing, Fachbereichsleiter für Schule, Kultur undSport der Stadt Dülmen, Michael Böhmer,Medienberater des Medienzentrums für den KreisCoesfeld, das Team der öffentlichen katholischenPfarrbücherei Maria Königin sowie Mütter, die amProjekt mitarbeiten. Auch die Sparkasse Coesfeld,die als ein Förderer der Arbeit mit neuen Medien dieVernetzung der Schule unterstützt hatte, war durchFrau Niehues und Frau Bakenecker bei der Schul-feier vertreten. Michael Nölting von der Holzwerk-statt der Stadt Dülmen, konnte die von seinen Leutenangefertigte Innenausstattung nun in Funktionbegutachten.

Schulamtsdirektor Martin Büchler öffnetdas Selbstlernzentrum

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AUS DEN WESTFÄLISCHEN MEDIENZENTRENSE

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Blick in das SelbstlernzentrumFoto: Medienzentrum Kreis Coesfeld

Kinder und Eltern in AktionFoto: Medienzentrum Kreis Coesfeld

Schulleiter Thomas Sudeik informierte über das pä-dagogische Konzept des Selbstlernzentrums. DasLand Nordrhein Westfalen fördert die Idee imRahmen des Projektes „Gestaltung des Schullebensund Öffnung von Schule“ (GÖS). In den Räumen desSelbstlernzentrums befinden sich acht multimedia-und internetfähige Rechner, ein kleiner Arbeitsraumsowie eine Bücherei mit kindgerechten Sachbüchernund Lexika. Neue und „alte“ Medien stehen denKindern direkt nebeneinander zur Verfügung, umInformationen, die für den Unterricht und darüberhinaus benötigt werden, möglichst selbstständig undrasch zu beschaffen. Dazu erlernen die KinderTechniken der Informationsgewinnung, die ihnen dieFähigkeit vermitteln sollen, durch das Verständnisvon Texten Aspekte ihrer Welt besser zu verstehenund die erworbene Information für das eigenständigeNachdenken und Handeln zu nutzen. Auch die Wahldes Mediums - Computer oder Buch - wird zumGegenstand des Schülerhandelns. Kinder erleben,dass Informationen aus Büchern schneller undanschaulicher zur Verfügung stehen können alssolche aus dem Internet. Demgegenüber bietet dasInternet bequeme Recherchemöglichkeiten in einerriesigen Bandbreite und Aktualität.

Um solche Lernchancen zu bieten, hat das Selbst-lernzentrum während zweier Stunden in der Unter-richtszeit ausschließlich zu diesem Zweck geöffnet.Lehrkräfte können währenddessen Kinder in Klein-gruppen mit konkreten Aufgaben in die Räume im

Souterrain der Schule schicken. Dort werden sie vondarauf vorbereiteten Eltern empfangen, beraten undbeaufsichtigt. Ohne die freiwillige, mitgestaltendeArbeit von Eltern wäre die Schule nicht in der Lage,das Projekt durchzuführen. Weitere Helfer, geradeauch am Nachmittag, sind sehr willkommen!Die Öffnung der Schule wird durch die Zusammen-arbeit mit der öffentlichen katholischen Bücherei derPfarrgemeinde Maria Königin geleistet. Da dieBücherei nur einen Katzensprung von der Schule

entfernt liegt, bietet es sich an, die Angebote zu ver-netzen. So steht während der Öffnungszeiten derPfarrbücherei auch das Selbstlernzentrum denBüchereimitgliedern zur Verfügung. Im Gegenzugerhält die Schule von der Bücherei eine Bücherkiste,deren Thema sich an den aktuellen Sachunter-richtsinhalten der Schule orientiert. Die Büchersollen das Thema durch erzählende Texte begleitenund vertiefen, so dass die Lesefreude der Kindergeweckt und aufrecht erhalten wird. Nach einemMonat wird die Bücherkiste aktualisiert. WährendMedien in der Bücherei ausgeliehen werden können,ist dies im Selbstlernzentrum nicht möglich.

Schulamtsdirektor Büchler begrüßte das Engage-ment der Schule und vor allem auch der Eltern, die indas pädagogische Konzept einbezogen werden unddas Schulleben aktiv mitgestalten. Er griff denNamen „Ausguck“ auf, der bewusst machen soll,dass die Kinder im Selbstlernzentrum zwar in derSchule sind, aber in die „große weite Welt“ hinausschauen können. Schmunzelnd meinte er, dass manin einem Ausguck natürlich auch weit vorausschauenkönne und dass er der Schule wünsche, dies so wieheute gezeigt weiter zu verfolgen.

� Michael BöhmerKontakt: [email protected]

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AUS DEN WESTFÄLISCHEN MEDIENZENTREN

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� Markus KösterKontakt: [email protected]

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Hans Georg Vehlow - ein Wegbereiter derMedienzentren

Am 19. März 2003 starb Hans-Georg Vehlow, lang-jähriger Leiter des Medienzentrums Steinfurt und desLandesarbeitskreises der westfälischen Bildstell-enleiter.

Vehlow wurde 1920 im pommerschen Köslin ge-boren. Eigentlich wollte er Geodäsie studieren, dochder Zweite Weltkrieg wies ihm einen anderen Weg.So begann er nach dem Krieg eine Lehrerausbildung.Fasziniert von den Ideen der Reformpädagogiksuchte er nach neuen, schülerorientierten Formen desUnterrichts und stieß dabei auf die Einsatzmög-lichkeiten von Medien. 1952 übernahm er zunächstehrenhalber neben seinem Lehrerberuf die stell-vertretende Leitung, ein Jahr später die Leitung derKreisbildstelle Steinfurt.

Als die Bildstelle 1970 – gemeinsam mit Siegen undGladbeck - in eines der ersten drei MedienzentrenNordrhein-Westfalens umgewandelt wurde, über-nahm Vehlow die haupt-amtliche Leitung dieserModelleinrichtung. Mit Tatkraft und Energie trieb erdie Entwicklung eines nutzerorientierten Medien-versorgungskonzepts für die Schulen des KreisesSteinfurt voran. Sein Engagement beschränkte sichaber nicht nur auf den eigenen Landkreis: Von 1954bis 1981 war er Sprecher der westfälischenBildstellenleiter, von 1978 bis 1980 zusätzlich auchLeiter des Bundesarbeitskreises der Bildstellenleiter.

1986 wurde Hans-Georg Vehlow als Leiter desMedienzentrums verabschiedet, blieb aber über seinePensionierung hinaus ehrenamtlicher Geschäfts-führer des von ihm 1968 mitgegründeten Förder-vereins für neuzeitliche Unterrichts- und Lernhilfenim Studienkreis Schule/Wirtschaft Nordrhein-West-falen. Daneben engagierte er sich über die Grenzender Bundesrepublik hinaus im Rahmen des Deutsch-landpolitischen Bildungswerks NRW und derdeutsch-niederländischen Euregio. 1987 erhielt er inAnerkennung seiner „vielfältigen uneigennützigenAktivitäten“ das Bundesverdienstkreuz.

Vehlows von seinem pommerschen LandsmannBogislav von Selchow übernommener Wahlspruchlautete: „Sei was du bist, aber was du bist, habe denMut ganz zu sein.“ Getreu diesem Motto hat er mitgroßem Engagement die Weiterentwicklung der

Bildstellen zu Medienzentren mitgeprägt und sichgleichzeitig auch auf dem Feld der politischenBildungsarbeit mit Medien hohe Verdienste erwor-ben.

Dafür gebührt ihm nicht nur, aber besonders in West-falen ein bleibendes Andenken.

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TIPPS UND TERMINEA

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14.-18. Juli 2003

Lernort Kino - 2. Schulfilmwoche NRWInfos unter www.lernort-kino.de sowie beiMarlies Baak-Witjes (RB Arnsberg)E-Mail: [email protected] Wegner (RB Detmold)E-Mail: [email protected]örte Nimz (RB Münster)

17.-18. Oktober 2003

Tagung “Was ist schon normal?”Menschen mit Behinderungen im Spielfilm von“Caligari” bis “Crazy”Tagung des Westfälischen Landesmedienzentrumsund der Katholisch-Sozialen Akademie Franz HitzeHausOrt: Franz Hitze Haus

11.November .2003, 9.00 - 16.00 Uhr

Lehrerfortbildung: Neue Medien im Geschichts-unterricht - Das Beispiel Holocaust Ort: Westfälisches Landesmedienzentrum

12. Juli 2003

Uraufführung des Films “Da braut sich was zusam-men”Ort: Westfälisches Industriemuseum Heinrichhütte,Hattingen

25. November 2003, 14.00 - 21.00 Uhr75 Jahre Westfälisches LandesmedienzentrumOrt: WLM und Cinema, Warendorfer Str. 45, Münster

13. Juli 2003, 19.00 Uhr

Museumsfest Altes SchiffshebewerkOrt: Westfälisches Industriemuseum- Schiffshebe-werk Henrichenburg, WaltropBesuchen Sie uns am Stand des WestfälischenLandesmedienzentrums

20. September 2003

Westfalentag des Westfälischen HeimatbundesOrt: IserlohnBesuchen Sie uns am Stand des WestfälischenLandesmedienzentrums

In diesem Jahr wird das Münsteraner Kinderfilmfestwww.kinderfilmfest-muenster.de im Schlosstheaterin der zweiten Herbstferienwoche vom 26.10. biszum 02.11.03 stattfinden. Neu hinzugekommen alsKooperationspartner ist in diesem Jahr die staatlicheFachhochschule Münster, die gemeinsam mit derStadt Münster, den Münsterschen Filmtheater-betrieben und dem WLM ein buntes Programm aufdie Beine stellen wird. Angedacht ist in diesem Jahrauch die Mitarbeit einer Kinderjury, die einen vonden Stadtwerken gesponserten Preis vergeben wird.

� Petra Raschke-OttoKontakt: [email protected]

21. Kinderfilmfest in Münster

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LEITFADEN

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Der Kontakt in das Westfälische LandesmedienzentrumLandschaftsverband Westfalen-LippeWestfälisches LandesmedienzentrumBesuche: Warendorfer Str. 24Briefe: 48133 MünsterPakete: Freiherr-vom Stein-Platz 1, 48147 MünsterTelefon: 0251-591-3902Telefax: 0251-591-3982E-Mail: [email protected]

Leitung

Dr. Markus KösterTel: 591-3901 E-Mail: [email protected]

Vorzimmer: Conny Laumann u. Marion HarrachTel: 591-3902 E-Mail: [email protected]

Verwaltung

Thomas RäwerTel: 591-3924 E-Mail: [email protected]

Medienvertrieb

Gaby HillgruberTel: 591-5618 E-Mail: [email protected]

MedienverleihTel: 591-3911 E-Mail: [email protected]

Medienproduktion und Medientechnik

Dr. Hermann-Josef Höper, Stellv. Leiter des WLMTel: 591-3905 E-Mail: [email protected]

Bild-, Film- und Tonarchiv

Dr. Volker JakobSchwerpunkt: Filmarchiv, Historische LandeskundeTel: 591-4718 E-Mail: [email protected]

Kerstin BurgSchwerpunkt: Bildarchiv, Geografische LandeskundeTel: 591-3920 E-Mail: [email protected]

Claudia LandwehrSchwerpunkt: Tonarchiv, KunstgeschichteTel: 591-3966 E-Mail: [email protected]

Medienpädagogik

Dr. Angela Schöppner-HöperSchwerpunkt: DokumentationTel: 591-3986 E-Mail: [email protected]

Werner WolteringSchwerpunkt: Medienberatung Stadt MünsterTel: 591-3936 E-Mail: [email protected]

Petra Raschke-Otto (wissenschaftliche Volontärin)Tel: 591-4006 E-Mail: [email protected]

Regionale Medienberatung Westfalen

Rainer WulffTel: 591-4637

E-Mail: [email protected]

Andreas ScholtenTel: 591-6864

E-Mail: [email protected]

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