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Terminvorschau Konferenz „Unternehmerisches Denken und Handeln“ an der VSTE in Budweis Im Rahmen des grenzüberschrei- tenden Forschungsprojekts „Unter- nehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Arbeits- markt“ findet am 16. und 17. Okto- ber 2017 an der Technischen und Ökonomischen Hochschule (VSTE) in Budweis (Tschechische Republik) eine Konferenz statt. Hochschulgründertag 2017 Am 15. November 2017 wird sich an der OTH Regensburg wieder al- les rund um das Thema „Gründen“ drehen. Während der Veranstaltung werden der Hochschulgründerpreis der OTH Regensburg und die start- up Ideenpreise verliehen. GROW-GründerAkademie 2018 Zum Ende des Wintersemesters 2017/2018 veranstaltet das start-up center die GründerAkademie (vor- mals GROW-FerienAkademie). Die GROW-GründerAkademie wird vom 8. bis 14. März 2018 stattfinden. Inhalt dieser Ausgabe Terminvorschau Neues Projekt GROW4DIGITAL ◊ Gründungsradar – Tolles Ergebnis für die OTH Re- gensburg ◊ Wie übernehme ich eine Firma? Veranstaltung des start-up centers zur Nachfolge ◊ iNTENCE und das Dreieck des Erfolgs: Die Apps im Auto ◊ Kurz und knapp: Nachrichten- splitter aus dem Sommersemester 2017 ◊ Was ist ein Social Business und wer ist ein Social Entrepreneur? ◊ Erfolgreicher Gründen mit fundier- tem Wissen ◊ Startup-Verband veröf- fentlicht Deutsche Startup Agenda ◊ Servicestelle Frau und Beruf Regens- burg im Fokus ◊ Forschungsprojekt Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Ar- beitsmarkt ◊ Impressum Neues Projekt GROW4DIGITAL Stärkerer Fokus auf Gründungslehre an der OTH Regensburg Mit 1,45 Millionen Euro fördert der Freistaat Bayern zukünftig die Grün- dungslehre mit Fokus auf Digitale Tech- nologien eines ostbayerischen Hoch- schulverbundes unter Federführung des start-up centers der OTH Regensburg. Im Mittelpunkt dabei: Ein Zertifikatsstu- dienangebot für alle und ein spezialisier- ter Master in Digital Entrepreneurship. Im Dezember 2016 hatte das Staatsmi- nisterium für Bildung und Kultus, Wis- senschaft und Kunst die Bayerischen Universitäten und Hochschulen zu ei- nem Wettbewerb um die besten Kon- zepte zum Aufbau von Bildungs- und Förderkonzepten für Gründungen im Bereich digitaler Technologien aufge- rufen. Bis zum 15. März 2017 mussten die Wettbewerbskonzepte in München eingereicht werden. Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen vom start-up center der OTH Regensburg initiierte dazu ei- nen Verbundantrag der Hochschulen im Donau-Naab-Regen-Dreieck, also von OTH Regensburg, OTH Amberg-Weiden, Universität Regensburg und TH Deggen- dorf. „Die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten der verschiedenen Hochschu- len war von Anfang an hervorragend und hat viel Spaß gemacht, sie war sachori- entiert, kompetent, unprätentiös und zielorientiert bei stets angenehmer At- mosphäre“ so Saßmannshausen. Die Be- sonderheit während der Antragstellung lag an der hochschulübergreifenden Zu- sammenarbeit, die zudem durch die In- terdisziplinarität von Betriebswirten und Informatikern geprägt war. Dabei hatten sich zahlreiche fachliche Ergänzungen und Synergien ergeben. „Am Ende stand rechtzeitig zur Antragsfrist ein Konzept, von dessen Qualität wir überzeugt wa- ren und welches von jeder der beteilig- ten Hochschulen im Alleingang so nicht hätte erarbeitet werden können. Und das keine Sekunde zu früh: Um die Frist zu wahren habe ich den druckfrischen An- trag nachts noch persönlich nach Mün- chen zum Ministerium gefahren“, erin- nert sich Saßmannshausen. Im Kern des ostbayerischen Verbundpro- jektes GROW4DIGITAL geht es um den Aufbau neuer Studienangebote, die tech- nologische Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung gemeinsam mit unter- nehmerischen Kompetenzen vermitteln 2 2017 NEWSLETTER

2 2017 NEWSLETTER€¦ · Servicestelle Frau und Beruf Regens-burg im Fokus Forschungsprojekt Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Ar-beitsmarkt Impressum

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Page 1: 2 2017 NEWSLETTER€¦ · Servicestelle Frau und Beruf Regens-burg im Fokus Forschungsprojekt Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Ar-beitsmarkt Impressum

Terminvorschau Konferenz „Unternehmerisches Denken und Handeln“ an der VSTE in BudweisIm Rahmen des grenzüberschrei-tenden Forschungsprojekts „Unter-nehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Arbeits-markt“ findet am 16. und 17. Okto-ber 2017 an der Technischen und Ökonomischen Hochschule (VSTE) in Budweis (Tschechische Republik) eine Konferenz statt.

Hochschulgründertag 2017 Am 15. November 2017 wird sich an der OTH Regensburg wieder al-les rund um das Thema „Gründen“ drehen. Während der Veranstaltung werden der Hochschulgründerpreis der OTH Regensburg und die start-up Ideenpreise verliehen.

GROW-GründerAkademie 2018Zum Ende des Wintersemesters 2017/2018 veranstaltet das start-up center die GründerAkademie (vor-mals GROW-FerienAkademie). Die GROW-GründerAkademie wird vom 8. bis 14. März 2018 stattfinden.

Inhalt dieser Ausgabe Terminvorschau ◊ Neues Projekt GROW4DIGITAL ◊ Gründungsradar – Tolles Ergebnis für die OTH Re-gensburg ◊ Wie übernehme ich eine Firma? Veranstaltung des start-up centers zur Nachfolge ◊ iNTENCE und das Dreieck des Erfolgs: Die Apps im Auto ◊ Kurz und knapp: Nachrichten-splitter aus dem Sommersemester 2017 ◊ Was ist ein Social Business und wer ist ein Social Entrepreneur? ◊ Erfolgreicher Gründen mit fundier-tem Wissen ◊ Startup-Verband veröf-fentlicht Deutsche Startup Agenda ◊ Servicestelle Frau und Beruf Regens-burg im Fokus ◊ Forschungsprojekt Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Ar-beitsmarkt ◊ Impressum

Neues Projekt GROW4DIGITAL Stärkerer Fokus auf Gründungslehre an der OTH Regensburg Mit 1,45 Millionen Euro fördert der Freistaat Bayern zukünftig die Grün-dungslehre mit Fokus auf Digitale Tech-nologien eines ostbayerischen Hoch-schulverbundes unter Federführung des start-up centers der OTH Regensburg. Im Mittelpunkt dabei: Ein Zertifikatsstu-dienangebot für alle und ein spezialisier-ter Master in Digital Entrepreneurship.

Im Dezember 2016 hatte das Staatsmi-nisterium für Bildung und Kultus, Wis-senschaft und Kunst die Bayerischen Universitäten und Hochschulen zu ei-nem Wettbewerb um die besten Kon-zepte zum Aufbau von Bildungs- und Förderkonzepten für Gründungen im Bereich digitaler Technologien aufge-rufen. Bis zum 15. März 2017 mussten die Wettbewerbskonzepte in München eingereicht werden. Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen vom start-up center der OTH Regensburg initiierte dazu ei-nen Verbundantrag der Hochschulen im Donau-Naab-Regen-Dreieck, also von OTH Regensburg, OTH Amberg-Weiden, Universität Regensburg und TH Deggen-dorf. „Die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten der verschiedenen Hochschu-

len war von Anfang an hervorragend und hat viel Spaß gemacht, sie war sachori-entiert, kompetent, unprätentiös und zielorientiert bei stets angenehmer At-mosphäre“ so Saßmannshausen. Die Be-sonderheit während der Antragstellung lag an der hochschulübergreifenden Zu-sammenarbeit, die zudem durch die In-terdisziplinarität von Betriebswirten und Informatikern geprägt war. Dabei hatten sich zahlreiche fachliche Ergänzungen und Synergien ergeben. „Am Ende stand rechtzeitig zur Antragsfrist ein Konzept, von dessen Qualität wir überzeugt wa-ren und welches von jeder der beteilig-ten Hochschulen im Alleingang so nicht hätte erarbeitet werden können. Und das keine Sekunde zu früh: Um die Frist zu wahren habe ich den druckfrischen An-trag nachts noch persönlich nach Mün-chen zum Ministerium gefahren“, erin-nert sich Saßmannshausen. Im Kern des ostbayerischen Verbundpro-jektes GROW4DIGITAL geht es um den Aufbau neuer Studienangebote, die tech-nologische Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung gemeinsam mit unter-nehmerischen Kompetenzen vermitteln

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NEWSLETTER

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Die Gründungskultur der OTH Regens-burg kann sich im bundesweiten Ver-gleich sehen lassen: Im Ranking zur Gründungskultur an Hochschulen, dem „Gründungsradar 2016“ (veröffentlicht im Februar 2017), schafft sie es unter den mittelgroßen Hochschulen für ange-wandte Wissenschaften (HAW) Deutsch-lands auf Platz sechs. Zu der Kategorie mittelgroße Hochschulen zählen diejeni-gen mit mehr als 5.000 und weniger als 15.000 Studierenden.

Spitze bei GründungssensibilisierungInsgesamt werden vier Bausteine bewer-tet: Gründungssensibilisierung, Grün-dungsunterstützung, Gründungsaktivi-täten und institutionelle Verankerung einer nachhaltigen Gründungskultur. Die OTH Regensburg zählt beim Bau-stein „Gründungssensibilisierung“ mit dem 3. Platz zu den Spitzenreitern. Bei diesem Baustein war die OTH Regens-burg punktemäßig gleichauf mit der TU München. Zentrale Aspekte der Bewer-tung sind hierbei das curriculare und au-ßercurriculare Angebot an gründungsre-levanten Angeboten.

Bayernweit liegt nur die Uni Bayreuth vor der OTH RegensburgIm Gesamtranking, das neben den HAW auch die Universitäten dieser Größe be-rücksichtigt, landet die OTH Regensburg auf Rang zwölf. In Bayern schneidet von HAW und Universitäten dieser Größe nur die Universität Bayreuth besser ab. Ein

Erfolg für das Team des start-up centers unter der Leitung von Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen, welches die Grün-dungsaktivitäten an der OTH Regens-burg verantwortet.

Ein interessanter Aspekt im Gründungs-radar: Hochschulen mit technischem Profil haben im Durchschnitt nicht unbe-dingt mehr Gründungen, die auf Paten-ten beziehungsweise anderen Schutz-rechten basieren – bei Gründungen mit Schutzrechten sind die Werte für techni-sche Hochschulen und nicht-technische Hochschulen etwa gleich hoch. Diana Feuerer und Brigitte Kauer

Das „Gründungsradar“ wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirt-schaft und Energie aufgrund eines Be-schlusses des Deutschen Bundestages. Das „Gründungsradar“ wird vom Stifter-verband für die Deutsche Wissenschaft in Kooperation mit der Heinz Nixdorf Stiftung durchgeführt. Es wurde 2012 erstmals vom Stifterverband erstellt. In der Studie fragen die Autoren alle staatli-chen und staatlich anerkannten privaten Hochschulen nach ihren Leistungen in der Gründungsförderung. In einem Ran-king können Hochschulen, Politik und Wirtschaft sowie Wissenschaftsförderer erkennen, wie weit die Gründungskultur an einer Hochschule entwickelt ist. Mehr Infos unter www.gruendungsradar.de

Tolles Ergebnis für die OTH Regensburg: Beim bundesweiten Ranking zur Gründungskultur an Hochschulen schafft sie es auf Platz sechs im Vergleich mit mittelgroßen Hochschulen, beim Baustein „Gründungs-sensibilisierung“ gar auf Platz drei!

sollen. Dazu dienen ein Zertifikatsstu-dienprogramm, das studien- und be-rufsbegleitend absolviert werden kann, sowie ein neuer Masterstudiengang „Digital Entrepreneurship“. In einem „Di-gital Innovation Business Lab“ können Studierende und Hochschulangehörige ihre ganz konkreten Gründungsvorha-ben vorantreiben. Diese Studien- und Inkubationsangebote werden von den beteiligten Hochschulen gemeinsam und standortübergreifend angeboten. Dadurch können Interessenten im ost-bayerischen Donau-Naab-Regen-Dreieck mit den Studienangeboten vor Ort er-reicht werden.

Das eingereichte Konzept überzeugte eine internationale Expertenjury un-ter Vorsitz von Prof. Dr. Marc Gruber von der École Polytechnique Fédérale in Lausanne, Schweiz, die vom Wissen-schaftsministerium mit der Begutach-tung der Konzepte betraut war. Auch Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle ist überzeugt von dem Programm: „In ihren vielversprechen-den Entwicklungskonzepten legen die bislang ausgewählten Hochschulen den Fokus auf die Qualifizierung der Studie-renden für unternehmerisches Denken und Handeln vor dem Hintergrund der Digitalisierung. Durch die Zusammenar-beit verschiedener Disziplinen und den Einbezug von Schlüsseltechnologien und Kernkonzepten der Digitalisierung in der Ausbildung eröffnen wir neue Möglichkeiten zum Wissens- und Kom-petenzerwerb für die Studierenden im Freistaat“, so der Minister. Im Fokus steht jetzt, die neuen Studien-angebote möglichst rasch zu etablieren, so dass das Projekt schon bald seine ersten konkreten Auswirkungen ent-falten kann. Auch der Zusammenarbeit mit den regionalen Digitalen Gründer-zentren aus der bayerischen Digitalisie-rungsoffensive wird ein hoher Stellen-wert zukommen, namentlich mit der Digitalen Gründerinitiative Oberpfalz und dem ITC 1, dem Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern in Deggen-dorf.

Neben Prof. Dr. Patrick Saßmannshau-sen vom start-up center der OTH Re-gensburg sind Prof. Dr. Markus Heckner und Prof. Dr. Markus Westner von der OTH Regensburg, Prof. Dr. Christiane Hellbach und Prof. Dr. Hermann Raab von der OTH Amberg-Weiden, Prof. Dr. Michael Dowling und Prof. Dr. Christian Wolff von der Universität Regensburg und Prof. Dr. Thomas Geiß und Prof. Dr. Wolfgang Dorner von der TH Deg-gendorf am Projekt beteiligt. Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen betonte, dass das Projekt offen sei für die Zusammen-arbeit mit weiteren Kolleginnen und Kol-legen sowie Fakultäten.

Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen

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Unsere Bilder zeigen Aufnahmen während der Po-diumsdiskussion.

Bild oben: (von links) Albert Eckl (Hans-Lind-ner-Stiftung), Mathias Semmelmann (Volksbank Regensburg), Martina Deubzer (MTG Wirtschafts-kanzlei), Gerhard von Düsterlho (Kanzlei von Düs-terlho und Partner mbH) und Ministerialrat Georg Schmidt (Bayerisches Staatsministerium für Wirt-schaft und Medien, Energie und Technologie)

Bild unten: (von links) Martina Deubzer (MTG Wirtschaftskanzlei), Ministerialrat Georg Schmidt (Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie), Klaus Jocham (HWK Niederbayern/Oberpfalz), Dr. Reinhard Rie-ger (IHK Regensburg) und Prof. Dr. Patrick Saß-mannshausen

Tipps aus Politik, Wirtschaft und Praxis zur Unternehmensnachfolge gab es auf dem Nachfolgetag des start-up centers der OTH Regensburg. Für rund 20.000 Unternehmen muss laut Dr. Reinhard Rieger, IHK Regensburg, in den nächsten 20 Jahren ein Nachfolger gefunden wer-den. Neben den Gründungsaktivitäten rückt das Thema Unternehmensnach-folge gesellschaftlich und wirtschaftlich immer mehr in den Fokus.

Nachfolger berichtet aus der PraxisDer Nachfolgetag des start-up centers der OTH Regensburg am 17. Mai infor-mierte Studierende, Alumni und Interes-sierte zu diesem Thema. Begrüßt hatte dazu Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen, Leiter des start-up center der OTH Re-gensburg und Professor für Betriebswirt-schaftslehre und Entrepreneurship. Viele Einblicke gab der Vortrag von Rene Grae-we, der 2015 das Unternehmen Chemos GmbH & Co. KG kaufte und seitdem dessen Geschäftsführer ist. Er berichte-te von seiner Suche nach einem passen-den Unternehmen und darüber, welche Themen ihn in den ersten Jahren seit der Übernahme beschäftigt haben. Für ihn waren der Schlüssel zum Erfolg sein vor-handenes Netzwerk in der Chemiebran-

che, der Bekanntheitsgrad der Firma und auch das bestehende Personal. Sein Be-weggrund, überhaupt ein Unternehmen zu kaufen, war, dass er etwas Neues ma-chen und selbstbestimmt agieren wollte.

Übertragungsformen, Preisfindung und FinanzierungIm weiteren Verlauf der Veranstaltung stellte Martina Deubzer von der MTG Wirtschaftskanzlei in einem von ins-gesamt drei Impulsreferaten mögliche Übertragungsformen vor. Gerhard von Düsterlho von der Kanzlei von Düsterlho und Partner mbH informierte zur Preis-findung und Bewertung eines Unterneh-mens und Mathias Semmelmann von der Volksbank Regensburg stellte Möglich-keiten der Finanzierung und der Förde-rung bei einer Unternehmensübernahme vor.

Rahmenbedingungen verbessernBei einer anschließenden Podiumsdis-kussion bescheinigte Ministerialrat Ge-org Schmidt vom Bayerischen Staats-ministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie dem Thema eine „enorme Dynamik, das derzeit zu-sätzlich an Fahrt gewinnt“. Der Freistaat bemühe sich derzeit, die Rahmenbedin-

gungen für die Unternehmensnachfolge zu verbessern, so Schmidt. Unterstüt-zung können vor Ort die IHK Regensburg für Oberpfalz und Kelheim sowie die Handwerkskammer (HWK) Niederbay-ern-Oberpfalz geben. Dr. Rieger von der IHK Regensburg und Kelheim und Klaus Jocham von der HWK Niederbayern-Ober-pfalz stellten im Verlauf der Veranstal-tung die Nachfolgebörse und das Netz-werk „Nachfolgelotsen“ vor. Ein weiterer Ansprechpartner könne die Hans-Lind-ner-Stiftung sein, so Albert Eckl, der die Stiftung präsentierte. Die Stiftung unter-stützt unter anderem beim „Matching“, das heißt, dass sich füreinander geeigne-te Unternehmen und an einer Übernah-me Interessierte auch wirklich finden. Text und Bilder: Diana Feuerer

Wie übernehme ich eine Firma?Veranstaltung des start-up centers zur Nachfolge

Aufgrund der Vielzahl an anstehenden Unternehmensübergaben, die zu einem großen Teil nicht im Rahmen einer Fa-miliennachfolge geregelt werden kön-nen, hat sich das start-up center dieser Thematik als weiteres Aufgabengebiet gestellt. Die Veranstaltung zur Unter-nehmensnachfolge war der Auftakt an der OTH Regensburg, dieses Thema stärker zu besetzen und Studierenden und Absolventinnen und Absolventen eine Unternehmensnachfolge als eine berufliche Alternative aufzuzeigen.

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iNTENCE und das Dreieck des Erfolgs: Die Apps im AutoSie beschäftigen rund 90 Mitarbeiter, haben einen Jahresumsatz von circa 10 Millionen Euro und arbeiten in den zu-kunftsweisendsten Forschungsfeldern der Automobilindustrie. Dabei wollten Christian Nachreiner und Peter Schmidt eigentlich nur ihr eigenes Verständnis von Softwareentwicklung austesten, als sie 2007 in Regensburg das Startup iNTENCE gründeten.

Beide hatten bei großen Unternehmen Erfahrung in der automobilen Soft-wareentwicklung gesammelt und waren mehr oder weniger frustriert. „Ich habe gesehen, was schiefläuft. Es herrschten veraltete Methoden und es gab überall Redundanzen“, berichtet Nachreiner. Frisch aus dem Informatikstudium an der ehemaligen FH Regensburg hätte er viele Verbesserungsvorschläge einge-bracht, die jedoch „nur zu 30 Prozent umgesetzt wurden“. Damals dominier-ten erfahrene Elektroingenieure die Soft-wareentwicklung und Themen wie Soft-ware Engineering oder Software Quality waren noch keine wichtigen Differenzie-rungsmerkmale. Als Nachreiner zusam-men mit Schmidt in ein Projekt eingeteilt wurde, merkten beide in einer Mittags-pause, dass sie die Kritikpunkte teilten. Der Gründungsgedanke entstand.

Das Risiko gewagt„Um erfolgreich zu sein, muss man das Dreieck aus fachlicher Kompetenz, me-thodischen Fähigkeiten und Soft Skills abdecken. Und das war nun der Fall“, er-innert sich Nachreiner. Weil schon sein Elternhaus das Mantra „Geht ned, gibt’s ned“ verfolgt hätte, wagte er das Risiko, kündigte seinen sicheren Job bei Hella und legte los. Neben ersten Kundenkon-takten halfen ein Exist-Gründerstipendi-um und die Tatsache, dass er das Start-kapital selbst aufbringen konnte. „Auch wenn es finanziell im Zweifel nichts genützt hätte, hat mir damals mein Vater emotional unglaublich geholfen. Er sagte, 5.000 Euro könne er zur Not auftreiben, wenn’s schiefgehen sollte“, schmunzelt Nachreiner.

Direkter Zulieferer der AutomobilbrancheMit fortschrittlichen Entwicklungsmetho-den konnte iNTENCE konkurrenzfähige Angebote machen und stellte schon bald erste Mitarbeiter ein. Gleichzeitig wur-den Fahrzeuge immer elektronischer, sodass Elektrotechnik immer weniger und Software immer mehr Bedeutung zukam. Diesen Umstand versuchte das Unternehmen mit einem ganzheitlichen Verständnis für das Fahrzeug, die Bran-che und ihre Zusammenhänge zu kom-binieren. Man sei heute so weit, dass An-wendungen im Auto – ähnlich wie beim

Smartphone – modular als eine Art App ausgeliefert würden. Aus diesem Grund konnte ein kleines Unternehmen wie iNTENCE zum direktem Zulieferer der Automobilhersteller für Softwarekompo-nenten werden. So kommen beispiels-weise die Messeaufbauten, mit denen namhafte Automobilhersteller ihre Info-tainmentsysteme der Zukunft präsentie-ren, überwiegend aus den Büros an der Donau, erklärt Nachreiner stolz.

Offen auf die Menschen zugehenIn den ersten zwei Jahren der Selbstän-digkeit, damals noch im IT-Speicher, habe man zunächst in alle Richtungen geschaut und vor allem viele Fragen gestellt. „Informieren ist das A und O“, rät Nachreiner zukünftigen Grün-dern. Ob mit dem start-up cen-ter, den eigenen Kunden oder anderen Geschäftsführern – man solle versuchen, die betriebswirt-schaftliche Denkweise abzubil-den. Darüber hinaus brauche man hin und wieder die Ellenbogen. „Aber ich bin immer offen auf die Leute zugegangen und habe das auch zu 90 Prozent zu-rückbekommen“, erzählt Nachreiner und merkt an, dass er Sorge hatte, anfangs – mit Ende 20 – nicht ganz ernst genom-men zu werden. „Tatsächlich schätzten die Kunden auch die gewisse Frische und Unverbrauchtheit – und mit 31 zählt man dann bereits zu den ‚Alten Hasen‘ in der Branche“. Das Schönste an der Gründung sei für ihn, dass die eigenen Ideale und Vorstel-lungen funktioniert hätten. Auch wenn das viel Engagement erforderte, denn nach der täglichen Arbeit widmeten sich

die Gründer jeden Abend dem Unterneh-mensaufbau. Erst nach drei Jahren wur-de ein arbeitsfreier Sonntag eingeführt, im Jahr darauf genehmigte man sich auch den Samstag.

Herausforderung PersonalaufbauEine echte Herausforderung sei der Per-sonalaufbau gewesen. „Die ersten zehn Mitarbeiter waren unglaublich schwer zu bekommen, da uns ja noch keiner kannte und die Erfolgsaussichten un-klar waren“, erklärt Nachreiner. Zudem wollte man natürlich Leute, die das Gleiche verkörperten wie die Gründer. Vom ursprünglichen Traum der kleinen Softwareschmiede mit 20 bis 30 Mitar-beitern musste man sich schnell ver-abschieden. Nachreiner lernte, dass es „einen gewissen Zwang zum Wachstum gibt“. Einerseits aufgrund von steigen-den Kundenanforderungen, andererseits um Entwicklungsperspektiven für die ei-genen Leute zu schaffen.

Breites ProduktportfolioInfolgedessen bündelt iNTENCE heute eine hohe Kompetenzdichte und bietet ein breites Produktportfolio. Was mit Bodycontrollern für Licht oder Schiebe-dach begann, umfasst heute alle gro-ßen Steuergeräte. Abgesehen von der Motorensteuerung und Airbags kon-zipiert, entwickelt und betreut das Un-ternehmen Software für alle Bereiche des Fahrzeugs. Dabei werden sämtliche Innovationsfelder bedient – von Fah-rerassistenz und autonomem Fahren über Virtual Reality und Connectivity bis hin zu Infotainment-Systemen und Elek- tromobilität. Mittlerweile gibt es mit In-golstadt einen zweiten Standort und die Firma schreibt ständig neue Stellen für Absolventinnen und Absolventen, Prak-

tikantinnen und Praktikanten oder Werk-studentinnen und Werkstudenten aus. Auch den häufig kolportierten Technolo-gievorsprung auf der anderen Seite des Atlantiks sieht Nachreiner eher gelassen - auch den Trend zum elektrischen Fah-ren hat man bei iNTENCE längst erkannt: Links und rechts vom Haupteingang werden Besucher von zwei auffällig oran-ge beklebten Testfahrzeugen empfan-gen: einem Tesla S und einem BMW i3. Martin Sporn

Kontakt

iNTENCE automotive electronics GmbH

Bruderwöhrdstraße 29

93055 Regensburg

www.intence.de

Christian Nachreiner ist einer der beiden Gründer von iNTENCE - das Unternehmen feiert heuer sein 10. Gründungsjubiläum. Bild: iNTENCE automoti-ve electronics GmbH

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Kurz und knapp: Nachrichtensplitter aus dem Sommersemester 2017

Dr. Arjen Verhoeff, Senior Policy Advisor und Research Coordinator des niederländischen Arbeitgeberverbandes AWVN, war im Sommersemester 2017 Gastprofessor an der Fakultät Betriebswirtschaft. Der Spezialist für Verhandlungsführung und Innovationsforschung bot zwei Kurse an: „66 ways to get a „Yes“: Negotiation between cultures of professionals“ und „Negotiating innovation: How to navigate your innovation through the valley of decision making“. Unser Bild zeigt Dr. Arjen Verhoeff (vordere Reihe, Dritter von links) mit Prof. Dr. Saßmannhausen und Studierenden.

Bei einer Galaveranstaltung in Regensburg wurde am 4. Mai 2017 der Innovationspreis der Wirtschaftszeitung an die Krones AG überreicht. Die Übergabe des Preises nahm Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen vom start-up center der OTH Regensburg vor. In seiner Laudatio würdigte er die prämierte Erfindung BEVkeg, mit der das Bier künftig auch ohne CO2 aus dem Fass kommt. Althergebrachtes zu hinterfragen und auf eine neue Weise zu tun sei ein wesentlicher Aspekt von Innovation, so Prof. Saß-mannshausen in seiner Laudatio.

Bilder: Enactus Regensburg e.V., Brigitte Kauer, KRONES AG, Timing-Architects-Embedded Systems GmbH

Anlässlich der Messe „CareerBase“ hatten Prof. Dr. Patrick Saßmannshau-sen und Brigitte Kauer ihren Kurs „Businessplan Writing“ (Bachelorstudi-engang Europäische Betriebswirtschaft) und die Studierenden des AW-Fa-ches Existenzgründung II in die TechBase eingeladen und ein kleines Programm auf die Beine gestellt: Andreas Pracht (unser Foto) berichtete über seine Gründungsidee cSouris und gab viele Praxistipps, wie man einen professionellen Businessplan schreibt. „Just make it“ – lautet das Motto des Gründers, der bereits ein eigenes Büro in der TechBase hat.

Die Timing-Architects Embedded Systems GmbH gehört in diesem Jahr zu den Innovationsführern des deutschen Mittelstands und wurde mit dem TOP 100-Siegel geehrt. Timing-Architects überzeugte besonders mit ihrer erfolgreichen Grundlagenarbeit auf dem Gebiet des autono-men Fahrens. Unser Bild zeigt Mitgründer und CEO Dr. Michael Deubzer (rechts) sowie Josef Freundorfer (links, beide Timing-Architects) und Wis-senschaftsjournalist Ranga Yogeshwar nach der Preisverleihung im Juni. Wir gratulieren!

Ein breites Potpourri an Geschäftsideen – vom Regencape über eine Schlüsselhülle zum Schutz der Keyless-Go-Systeme und eine Tauschbörse für Studierende bis hin zu Freewalking-Touren – stellten die Studierenden der Vorlesung Businesplan Writing (Studiengang Europäische Betriebs-wirtschaft) bei ihren Abschlusspräsentationen im Juli 2017 im DEGGINGER vor. Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen und Brigitte Kauer (Jury) freuten sich über das Engagement und die äußerst kreativen Präsentation der Studierenden!

Das Social Business „Thriving Green“ wurde beim weltweit größten Um-welt-und Nachhaltigkeitswettbewerb, den GreenTec Awards, am 12. Mai 2017 in Berlin mit dem 1. Platz in der Kategorie Lifestyle ausgezeichnet. Thriving Green will mit Algenzucht Mangelernährung nachhaltig bekämp-fen. Das Team gehört Enactus Regensburg e.V. an und ist seit April in Kenia mit ersten Spirulinafarmen tätig. Die OTH Regensburg- und Uni-Stu-dierenden von Enactus Regensburg e.V. konnten zudem im Juni in Köln den National Cup von Enactus Germany gewinnen.

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In der gemeinsamen Veranstaltung von start-up center und Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften am Mittwoch, den 07. Juni 2017, gab es auf diese Frage zahlreiche Antworten.

Zur Begrüßung stand Dekan Prof. Dr. Ba-ckert vor einem bis auf den letzten Platz mit Studierenden und Gästen voll besetzen Hörsaal E 205. „Dieser Zulauf ist ein Indiz dafür, wie wichtig das Thema geworden ist“, gab Dekan Backert zu bedenken. Als Vertreterin der Fakultät stellte Prof. Dr. Schroll-Decker die Mitwirkenden vor: Das start-up center als Gründungsinitiative der OTH Regensburg, die Fakultät und eine studentische Initiativgruppe, die sich an den Vorbereitungen beteiligt hat. „Die Zeit schien reif geworden zu sein für dieses Thema“, stellte sie fest, denn die Anfrage der Studierenden und die Vorplanungen hatten sich parallel entwickelt und schließ-lich zusammengefunden.

Positive RollenvorbilderZu Beginn gab Brigitte Kauer, Referentin für Unternehmensgründungen, einen Über-blick über „Gründung und Selbständigkeit als berufliche Option“ und öffnete damit den Reigen an sich bietenden Möglichkei-ten. „Die folgenden Impulsvorträge sind ein Beispiel für positive Rollenvorbilder“, beendete sie ihre Ausführungen und leite-te auf die Präsentationen der Gründerinnen und Gründer über. Natalie Hofmann-Jäger, Gründerin der Familienwerkstatt Regens-burg e.V. und Alumna der Fakultät stellte vor, wie sie aus einer engen Verbindung mit einer Freundin heraus die ersten Schrit-te wagte und nunmehr 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und ihr Portfo-lio stets erweitert hat. Patrik Stemmer, Ini- tiator des KUJO-Konzepts und Preisträger des start-up Ideenpreises 2016 repräsen-tiert einen nebenberuflich Selbständigen, der mit seiner Bachelorarbeit ein Konzept zur Medienkompetenz erstellte und da-nach den Schritt in die Praxis gewagt hat, entsprechende Seminarbausteine zur Me-dienpädagogik anzubieten.

Social Startup Guide vorgestelltBrigitte Kauer stellte den Social Startup Gui-de vor, der vom start-up center und Enactus Regensburg e.V. initiiert wurde. Die ergän-zende Homepage www.social-startup-gui-

de.de wurde von Alexander Schoenenwald (Enactus Regensburg e.V.) präsentiert.

Weiter ging es mit zwei Vorträgen von Enac-tus Regensburg e.V., einem Verein, der sich der Aufgabe stellt, durch nachhaltige sozi-ale Projekte wirtschaftliche Perspektiven für Benachteiligte zu eröffnen. Alexander Zacharuk und Daniel Kotter präsentierten das mit dem GreenTec Award ausgezeich-nete Projekt „Thriving Green“ – das Super-food Spirulina soll die Mangelernährung in Kenia bekämpfen. Nina Auer, die an der OTH Regensburg Sozialwissenschaften und Betriebswirtschaft studiert, stellte ein weiteres ausgezeichnetes Projekt von Enac-tus Regensburg e.V. vor: Hydro Solution.

Studium vermittelt GrundlagenUm ein ganz anderes Thema ging es beim Vortrag von Sophia Schaaf, der Mitgründe-rin des Fördervereins für Musik und Kultur Uganda e.V. und ebenfalls Alumna der Fa-kultät. Ihr Verein unterstützt durch Musik-

konzerte und damit eingespielte Spenden eine internationale Musik- und Sprachen-schule in Uganda. Die „Himbisa Mukama“ Konzerte sind heute schon ein Begriff, nicht nur in Regensburg!

Frank Becher ist freiberuflicher Trainer und Inhaber des RKKB (Rhetorik, Körperspra-che, Kommunikationsstruktur im Beruf). Nach einer Ausbildung und dem Studium der Sozialen Arbeit fand er erst im mittleren Erwachsenenalter seinen Weg in die Selb-

ständigkeit. Für die an-w e s e n d e n Studierenden zerstreute er die Bedenken, sich als Sozi-alpädagogin oder Sozial- pädagoge in der betriebli-chen Erwach-senen- und Weiterbildung

etablieren zu können. Das Studium lege fundamentale Grundlagen, darin waren sich alle Social Entrepreneure einig, man müsse jedoch bereit sein, sich weiter zu entwickeln und sich betriebswirtschaftli-ches Know-how anzueignen.

Bunter Strauß an Gründungsideen„Das soziale Umfeld aus Familie, Freunden und den persönlichen Netzwerken stellte für alle Gründerinnen und Gründer eine enorme Motivations-, Inspirations- und Durchhaltequelle dar“, resümierte Prof. Schroll-Decker die abschließende Frage-runde. Die Veranstaltung zeichnete einen bunten Strauß an Gründungsideen, die inspirierten und motivieren. „Es hat Spaß gemacht und ich muss wirklich sagen, ich war beeindruckt von den Vorträgen der Gründerinnen und Gründer“, zog eine Teil-nehmerin das Resümee.

Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker

und Brigitte Kauer

Was ist ein Social Business und wer ist Social Entrepreneur?

Bild links oben: Der einleitende Vortrag von Brigitte Kauer (start-up center) informierte über die vielfälti-gen Gründungsmöglichkeiten. Bild oben: Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker (links) holte alle Referentinnen und Referenten zu einer abschließenden Fragerunde nochmals auf die Bühne. Bilder: Artilda Mecani

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Freiheit, Flexibilität, Leidenschaft, Stolz und Anerkennung, Vision und Idee – das sind einige der Motive fürs Gründen. Aber da es nicht so einfach ist, eine Gründungs-idee in ein erfolgreiches Startup umzuset-zen, bot die GROW-FerienAkademie wieder komprimiertes Wissen für Gründungsinter-essierte: Über 60 Studierende und Alumni nutzten die Möglichkeit, sich betriebswirt-schaftliche und unternehmerische Grund-lagen anzueignen.

Vom 6. bis 10. März 2017 hatte das start-up center wieder ein umfangreiches Pro-gramm auf die Beine gestellt: Das Format der FerienAkademie ist auf die Bedürfnisse von Gründungsinteressierten zugeschnit-ten. Neben klassischen Vorlesungen gaben Expertinnen und Experten aus der Praxis Einblicke in ihre Fachgebiete: Steuerbe-raterin Susanne Macht von der Kanzlei von Düsterlho, Rothhammer und Partner sprach über das komplizierte deutsche Steuerrecht während ihr Kollege, Wirt-schaftsprüfer und Steuerberater Tobias Bayer, in die Grundlagen von Buchführung und Jahresabschluss einführte.

Erfahrungsbericht eines GründersAuf großes Interesse stieß der Erfahrungs-bericht eines Gründers: Benjamin Glatzeder hat Lister Studios gegründet – dahinter ver-birgt sich eine Einkaufs-App, die den klas-sischen Einkaufszettel ersetzt und täglich zwischen 15.000 und 20.000 Nutzer im deutschsprachigen Raum vorweisen kann. Das klingt sehr positiv, dennoch berichtete Glatzeder auch offen über seine Schwie-

rigkeiten. Sehr lange Arbeitstage mit den vielfältigsten Aufgaben gehören zum Bei-spiel dazu. Einer seiner Tipps an die Anwe-senden: Bereits vor der Gründung, gerade wenn mehrere Personen beteiligt sind, spä-tere Besitzverhältnisse regeln.

Wie gestaltet man erfolgreichen Vertrieb?Ein weiterer Praxisvortrag gab wertvolle Hinweise fürs Verkaufen: Markus Rintelen, Vertriebsleiter eines Startups der OTH-Re-gensburg, Innok Robotics GmbH, ließ die Zuhörer und Zuhörerinnen wissen, wie professioneller Vertrieb aussieht. Gerade der Verkauf ist nicht nur für alteingesesse-ne Unternehmen ein wichtiges Thema, er spielt auch für Startups eine enorme Rolle – gilt es doch, erste Kunden zu gewinnen und Einnahmen zu generieren. Auch Mar-kus Rintelen hatte viele Ratschläge für die anwesenden jungen Entrepreneure.

UnternehmensplanspielWie jedes Jahr wurde die GROW-Ferien-Akademie durch ein Planspiel abgerundet. Hier konnten sich die Studierenden im unternehmerischen Denken und Handeln üben – das bedeutet auch, auf unvorher-gesehene Marktentwicklungen oder die überraschenden Aktionen von Wettbewer-bern adäquat zu reagieren und dabei einen „kühlen Kopf“ bewahren. Das Fazit: Auch 2017 fand die GROW-FerienAkademie wieder großen Anklang – das zeigte sich auch daran, dass einige der Studierenden im Anschluss um ein persönliches Bera-tungsgespräch im start-up center baten. Brigitte Kauer

Eine Rekordteilnehmerzahl verzeich-nete die diesjährige GROW-FerienAka-demie: Mit über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der Hörsaal S 201 bis auf den letzten Platz besetzt. Professoren der OTH Regensburg (Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen und Prof. Dr. Ingo Striepling), Chris-toph Aisch und Brigitte Kauer vom start-up center sowie externe Exper-tinnen und Experten (Steuerberaterin Susanne Macht und Wirtschaftsprü-fer Tobias Bayer) vermittelten Grün-dungs-Know-how. Erfahrungsberichte rundeten das vielfältige Programm ab.

Erfolgreicher Gründen mit fundiertem Wissen

Startup-Verband veröffentlicht Deutsche Startup AgendaDer Bundesverband Deutsche Startups e.V. hat am 22. Juni 2017 die neue Deut-sche Startup Agenda veröffentlicht. In mehreren Kapiteln formuliert sie Ideen und Forderungen für ein international wettbewerbsfähiges deutsches Startup- Ökosystem.

Die Startup Agenda soll einer neuen Bundesregierung nach der Bundes-tagswahl im September als Leitfaden dienen, um deutschen Startups einen regulatorischen und gesetzlichen Rah-men zu bieten, der sie dazu befähigt, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Die Deutsche Startup Agenda ist Ergebnis eines intensiven Prozesses, an dem insgesamt mehr als 100 Gründerinnen und Gründer mitgearbeitet haben. Das macht sie zu einer legitimen politischen

Willenserklärung des deutschen Startup- Ökosystems.

Agenda enthält 16 Forderungen„Für unternehmerische Initiative wer-ben“ lautet eine der insgesamt 16 Forde-rungen des Verbands. Die Mehrheit der

reichsten Deutschen habe ihr Vermögen geerbt, in den USA seien es mit einem vergleich-baren Übergewicht „Self-Ma-de“ Unternehmensgründer. Eine offene Einstellung zum Unternehmertum müsse bei jungen Menschen schon durch

die Entrepreneurship Education in Schu-le und Hochschule sowie in der beruf-lichen Bildung gefördert werden. Entre-preneurship solle als Fach über die BWL hinaus auch in anderen Studiengängen als fester Bestandteil integriert werden.

Nur jedes zehnte Startup werde – so die Agenda – von einer Frau gegründet. Des-halb setzt sich der Verband auch dafür ein, mehr Frauen für eine Gründung zu begeistern und entsprechende Rahmen-

bedingungen zu schaffen. Auch in einer verstärkten Zusammenarbeit von etab-lierten Unternehmen und Startups sieht der Verband große Chancen.

Programme für Social EntrepreneurshipDer Verband bedauert, dass zwar tech-nologische Innovationen auf breiter Ba-sis gefördert werden, soziale und ge-sellschaftliche Innovationen sich zum großen Teil aber selbst überlassen blei-ben. „Deutschland soll und kann wie-der eine führende Position einnehmen, wenn es darum geht, bahnbrechende Lösungen zu finden, die eine systemi-sche Antwort auf gesamtgesellschaftli-che Herausforderungen geben“, so die Agenda. So fordert der Verband auch die Ausweitung der Programme der klas-sischen Gründungsfinanzierung bzw. eigene Finanzierungsinstrumente für So-cial Entrepreneurship. Die deutsche Startup Agenda bestätigt die breite Arbeit und Ausrichtung des start-up centers der OTH Regensburg. Mehr Infos: https://deutschestartups.org

Brigitte Kauer

Page 8: 2 2017 NEWSLETTER€¦ · Servicestelle Frau und Beruf Regens-burg im Fokus Forschungsprojekt Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Ar-beitsmarkt Impressum

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Impressum

Herausgeber:start-up center der OTH RegensburgProf. Dr. Patrick SaßmannshausenLeiter start-up center

Idee, Konzept und Umsetzung:Brigitte Kauer M.A.start-up center der OTH Regensburg

Seybothstraße 2, 93053 Regensburgwww.oth-regensburg.de/[email protected]

Texte: Doris Baruck, Diana Feuerer, Brigitte Kauer, Prof. Dr. Patrick Saßmanns- hausen, Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker, Martin SpornTitelfoto: Istockphoto, HASLOO

In unserer Serie „Netzwerkpartner“ stel-len wir die Partner des start-up centers der OTH Regensburg vor. Lernen Sie in dieser Ausgabe die Servicestelle Frau und Beruf der VHS Regensburg kennen.

Die Servicestelle Frau und Beruf Re-gensburg ist ein Projekt der Volkshoch-schule der Stadt Regensburg und wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bayerischen Staats-ministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Ansässig ist die Servicestelle Frau und Beruf in den Räu-men des BiC Bildungscenter im KÖWE Center in Regensburg.

Allgemeines Ziel der Servicestelle Frau und Beruf Regensburg ist die Verbesse-rung der beruflichen Situation von Frau-en. Die Mitarbeiterinnen der Servicestel-le beraten, informieren und qualifizieren Frauen aus der Region Regensburg zum

beruflichen Wiedereinstieg, zu Neuori-entierung und Bewerbung, zu Aufstieg und Karriere sowie zur Existenzgrün-dung.

In Seminaren und Workshops werden Schlüsselqualifikationen für den Be-rufsalltag vermittelt. Im Mentoring-programm erhalten Frauen in einem Zeitraum von einem Jahr eine Mento-rin an ihre Seite, um sich z.B. mit den Anforderungen an eine Führungsauf-gabe vertraut zu machen. Auch haben Frauen die Möglichkeit, ihr ganz spe-zielles Thema in einem längerfristigen Coaching zu bearbeiten. So können sie sich optimal vorbereiten, um für die zukünftigen beruflichen Aufgaben – sei es die Gründung des eigenen Unter-nehmens oder der Einstieg in den Beruf – gewappnet zu sein. Weiterhin un-

terstützt und vernetzt die Servicestelle Frauen, indem sie Frauennetzwerke und Erfolgsteams einrichtet und begleitet.

Diese Angebote richten sich an alle Frau-en, egal ob sie als Arbeitnehmerin ihren Weg gehen oder sich eine eigene Exis-tenz aufbauen wollen.

Jährliche Höhepunkte der Servicestelle Frau und Beruf sind der im Frühjahr statt-findende Existenzgründerinnentag und der DurchstarterinnenTag im Herbst. Der nächste DurchstarterinnenTag wird am 25.11.2017 und der nächste Exis-tenzgründerinnenTag am 21.04.2018 in den Räumen des BiC BildungsCenter im KÖWE Regensburg stattfinden. Alle interessierten Studierenden sind hierzu ebenfalls eingeladen.

Die Servicestelle Frau und Beruf ar-beitet dabei eng mit Kooperations- und Netzwerkpartnern aus der Region zusammen, wie z.B. der Wirtschafts-förderung der Stadt Regensburg, der IHK, der HWK und der Hans-Lind-ner-Stiftung, aber auch mit der OTH Regensburg und der Uni Regensburg sowie mit Weiterbildungsträgern. Doris Baruck

Kontakt:Servicestelle Frau und Beruf Regensburg Dr.-Gessler-Str. 4793051 RegensburgTel. 0941/ 507-4435 E-Mail: [email protected]/frauundberuf

Servicestelle Frau und Beruf Regensburg Im Fokus:

Die beruflichen Interessen von Frauen Raum für Gründung, Forschung, Technologie

Bild: Doris Baruck berät Frauen – unabhängig, ob sie als Arbeitnehmerin durchstarten oder sich eine eigene Existenz aufbauen wollen. Bild: VHS Regensburg

Forschungsprojekt„Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Arbeitsmarkt“

Mitglieder der Akademie Ostbayern - Böhmen mit Sitz in Neunburg vorm Wald waren am 1. Juni 2017 in der Regens-burger TechBase zu Gast und informier-ten sich über das grenzüberschreitende Forschungsprojekt „Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bay-erischen Arbeitsmarkt“, an dem das start-up center der OTH Regensburg und die Technische und Ökonomische Hoch-schule Budweis (VSTE) beteiligt sind.

Vorstellung der ForschungsergebnisseProf. Dr. Patrick Saßmannshausen be-richtete den interessierten Zuhörerin-nen und Zuhörern, dass der Fokus des Projekts auf der Erhöhung der grenz- überschreitenden Gründungs- und Be-schäftigungsfähigkeit liege. Es gelte, unternehmerische Kompetenzen zu identifizieren und bestehende Ansätze zur Vermittlung solcher Kompetenzen weiterzuentwickeln bzw. neue Ansätze zu generieren und in die Hochschullehre einzubringen. Johann Faltermeier, wis-senschaftlicher Mitarbeiter im Projekt, stellte die bisherigen Forschungsergeb-nisse vor und Michael Ruschak von der VSTE gab weitere Infos zur Kooperati-onshochschule.

Die Gäste aus Neunburg, unter ih-nen Vorsitzender der Akademie, Dr. Peter Deml, und MdB a.D. Lud-wig Meier, zeigten sich sehr interes-siert an diesem Forschungsprojekt. Brigitte Kauer