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2 Architekturen von Prozeßrechensystemen Grundformen klassischer Prozeßrechner eingebettete Systeme (embedded systems) hierarchische Rechnerarchitektur 2.1 Klassischer Prozeßrechner ”kleiner” Rechner fr¨ uher oft Spezialrechner (Kosten), heute Tendenz zu Standardrechnern, z.B. PC EA-Anschl¨ usse f¨ ur vielf¨ altige Peripherie robust gegen Umwelteinfl¨ usse, z.B. schmutzsicher spritzwasserdicht abgeschirmt gegen Vibrationen unempfindlich gegen EMS uttelsicher G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 1

2 Architekturen von Prozeßrechensystemenarchive....Rechner–Architektur • Ziele Aufbau komplexer,kooperierender Systeme aus einfacheren Komponenten Verringerung Komplexit¨at durch

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  • 2 Architekturen von

    Prozeßrechensystemen

    • Grundformen� klassischer Prozeßrechner

    � eingebettete Systeme (embedded systems)

    � hierarchische Rechnerarchitektur

    2.1 Klassischer Prozeßrechner

    • ”kleiner” Rechner• früher oft Spezialrechner (Kosten), heute

    Tendenz zu Standardrechnern, z.B. PC

    • EA-Anschlüsse für vielfältige Peripherie• robust gegen Umwelteinflüsse, z.B.

    � schmutzsicher

    � spritzwasserdicht

    � abgeschirmt gegen Vibrationen

    � unempfindlich gegen EMS

    � rüttelsicher

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 1

  • • Beispiel:

    KE KE KE

    A/D A/D D/A D/A

    Technischer Prozeß

    KonsoleLeitstand

    Prozeßrechner

    Meßwertgeber

    Stellwertgeber

    Signalein-/ausgabe

    Sensorik Aktorik

    A/D

    D/A

    KE

    Analog/Digital–Wandler

    Digital/Analog–Wandler

    Koppelelektronik

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 2

  • • Die vor 20 bis 30 Jahren übliche Strukturfindet sich heute vereinfacht in den

    speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS).

    Diese Rechner erfassen periodisch die

    Eingangssignale und geben nach einfachen

    logischen Verknüpfungen entsprechende

    Ausgangssignale ab.

    • ggf. erhöhte Zuverlässigkeit, u.a. durch� redundante Geräte

    � redundante EA-Kanäle

    � unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)

    � nichtflüchtiger Speicher (batteriegepuffert,

    EEPROM)

    � ”Powerfail”-Unterbrechung

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 3

  • 2.2 Eingebettete Systeme

    (embedded systems)

    • Rechner ist in technischen Prozeß eingebettet• meist für Steuerung eines einzigen Geräts• meist ohne vielfältige Peripherie (z.B. keine

    Platte, kein Bildschirm, keine Tastatur)

    • Anwendungsbeispiele� Waschmaschine

    � Telefon

    � Kraftfahrzeug (ABS)

    � Videogerät

    � Werkzeugmaschine

    • Verbindung eingebettete Systeme über Feldbus(z.B CAN–Bus, PROFI–Bus), IrDA, GSM oder

    Firewire.

    • Ein-Chip-Systeme (Microcontroller)

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 4

  • • Applikationsbeispiel

    Motor

    SAB 8051 SAB 8051

    Armaturen-brett

    serieller Bus

    AktorenSensoren

    zentrumMotor- Elektronik- Informations-

    zentrum zentrum

    • Microcontroller SAB 80(C)515 (Siemens)� 8-Bit-CPU

    � 8 kB ROM, 256 B RAM on chip

    � 6 parallele Ports je 8 bit, 1 serieller Port

    � A/D-Wandler, 8 Analog-Eingänge

    � 3 Zähler je 16 bit, Wecker, Uhr

    � 7 externe Unterbrechungseingänge

    � 4 µs Multiplikation, 12 MHz

    • für Massenmarkt optimiert

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 5

  • G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 6

  • • kundenspezifische Schaltunganwendungsspezifisches IC

    application specified integrated circuit (ASIC)

    � programmable gate array (GAL, PGA,

    FPGA)

    � programmable logic device (PLD, PLA,

    FPLD, CPLD)

    � Entwicklung der Programme

    mit eigenem Entwicklungssystem (host)

    für den Zielrechner (target):

    Cross–Compiling

    � Laden in ASIC: download

    � Maskenerstellung und Fertigung in

    Stückzahlen

    � Testen nach Integration in den technischen

    Prozeß mit speziellen Geräten:

    remote debugging

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 7

  • 2.3 Hierarchische

    Rechner–Architektur

    • Ziele� Aufbau komplexer,kooperierender Systeme

    aus einfacheren Komponenten

    � Verringerung Komplexität durch

    Dezentralisierung

    � Einhaltung von Zeitbedingungen durch

    Widmung kleinerer Rechner

    � abgestufte Zeitforderungen auf den

    Hierarchieebenen

    � Standard-Systeme (mit der guten

    Programmier- bzw. Benutzerumgebung)

    wenn nicht harte Echtzeitfähigkeit

    � Erweiterbarkeit durch Dezentralisierung

    � Integration auch der technischen Prozesse in

    die Gesamtorganisation

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 8

  • • Beispiel: zweistufige Hierarchie

    Leitrechner

    Steuerrechner Steuerrechner

    Technischer Prozeß

    Feldbus

    � Leitrechner plant dynamisch die

    Bearbeitungsvorgänge in den

    Prozeßführungssystemen (Steuerrechner)

    � Für Steuerrechner gelten härtere

    Echtzeitbedingungen als für Leitrechner

    angelegt

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 9

  • • Mehrstufige Hierarchie

    UF

    BF

    PF

    PIB+B

    AF

    Dabei bedeuten:

    � UF: Unternehmensführung. Zielvorgaben,Planung, Optimierung der Gewinne.

    � BF: Betriebsführung. Management derRessourcen, Optimierung derErzeugungskosten.

    � PF: Prozeßführung. Steuerung und Regelungdes technischen Prozesses. Ziele: Qualität,Effizienz und Zuverlässigkeit.

    � PI: Sammlung von Prozeßinformation.

    � B+B: Bedienen und Beobachten (Wartung)

    � A: Automatisierung des Betriebs.

    � F: Feldebene, Feldgeräte.

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 10

  • • Verbindungsstrukturen� LAN, insbesondere Token-Ring (Bus) auf

    höheren Ebenen

    CSMA/CD ginge auch, aber traditionell

    Scheu davor in Echtzeitsystemen

    � Feldbus auf tieferen Ebenen

    � zur Verbesserung der Zuverlässigkeit

    redundante Wege

    • Fertigungsumgebung:Führung des technischen Prozesses mit

    vierstufiger Hierarchie

    � Planungsebene

    � Leitebene

    � Steuerebene

    � Feldebene

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 11

  • SPS

    SPS

    SPS

    SPS

    SPS

    Förd

    ers

    yst

    em

    Masc

    h.-zufü

    hru

    ng

    Werk

    zeugm

    asc

    h.

    Ste

    uer–

    Rechner

    Ste

    uer–

    Rechner

    Ste

    uer–

    Rechner

    Ste

    uer–

    Rechner

    Robote

    rPro

    zeß-

    Leitre

    chner

    (Wisse

    nsb

    asis)

    Leitre

    chner

    (Wisse

    nsb

    asis)

    schnelle

    Kopplu

    ng

    PPS–

    Rechner

    Date

    nbank–

    Rechner

    Büro

    –Bus

    (CSM

    A/Token/AT

    M)

    redundante

    rdete

    rmin

    istisc

    her

    Bus

    (Token–Rin

    g/Bus)

    redundante

    rFeld

    bus

    leitst

    and

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 12

  • • Zu den verschiedenen Ebenen� Planungsebene

    ◦ Standard–Betriebssystem◦ Auftragsplanung◦ Gesamtdatenhaltung◦ Logistik, kaufmännische Organisation◦ Produktionsplanung (PPS)◦ Archivierung der Daten◦ Verbindung zum Vertrieb

    � Leitebene

    ◦ meist Standard–Betriebssystem◦ Bürobus– und Steuerbus◦ Wissensbasis (Fakten, Regeln auswerten)◦ Auftragsvergabe und –verfolgung

    (Optimierung, Logistik)

    ◦ Fehler–und Störungsbehandlung mit evtl.Neuplanung

    � Steuerebene

    ◦ Echtzeit–Betriebssystem◦ Steuerbus– und Feldbus◦ Auftragsabwicklung◦ Transformation in Einzelaufgaben

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 13

  • ◦ Koordination der nachgeordneten Geräte◦ Fehler–und Störungsbehandlung

    � Feldebene

    ◦ ASIC, SPS, kleine Spezialrechner◦ spezielles kleines Echtzeit–Betriebssystem

    oder nur die Anwendung

    ◦ Feldbus–Protokoll in Hardware◦ Betreiben der Sensorik/Aktorik◦ Meßdatenerfassung/ –aufbereitung◦ Up–/Down–Laden◦ Automatische Erzeugung von

    Betriebssystem–Varianten aus Bausätzen

    (Bibliotheken von Funktionen,

    Gerätetreibern, Standard–Algorithmen)

    ◦ Wegen Komplexität des ZusammenbausKonfigurierungssysteme (Expertensysteme)

    ◦ Häufig noch maschinenorientierteProgrammierung

    G. Schrott WS03/04 Echtzeitsysteme Kap.2 14