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UNTERNEHMEN 7 Ausgabe 7/2011 Extra serienfertigung. Kleinserie heißt: unterschiedliche Produkte mit einer jeweiligen Auftragslosgröße von weniger als 100 Stück. Der Elektronik-Konzern stellt im Bayerischen Wald unter anderem Sende-Anlagen für die Hörfunk- und Fernsehtechnik her. Das Werk umgekrempelt Das Teisnacher Werk überzeug- te mit seinen ständig verbesserten Fertigungsprozessen. Vor vier Jah- ren hat dieses Programm begon- nen – und es geht immer weiter. Erstes Ziel von Werkleiter Kraus: „Wir wollen schneller und flexibler auf die Wünsche unserer Kunden reagieren.“ Dafür ist das 1969 erbaute und nach und nach erweiterte Werk fast vollständig umgekrempelt worden. „Ori- Teisnach. Das Plakat in der Ein- gangshalle ist nicht zu übersehen. „Die Fabrik des Jahres“, steht dort weiß auf rot. Mit dem Titel darf sich seit kurzem das Werk von Rohde & Schwarz in Teisnach im Bayerischen Wald schmücken. Johann Kraus, der Leiter der Ferti- gungsstätte mit knapp 1 300 Mit- arbeitern, ist mächtig stolz: „Das ist der Nobelpreis in Deutsch- lands Industrie.“ Ausgeschrieben wird der Wett- bewerb seit 1992 jährlich von der Fachzeitung „Produktion“ und dem Beratungsunternehmen A.T. Kearney. Die Auszeichnung gibt es in verschiedenen Kategorien für die besten Fabriken in Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie den mittel- und osteuropäischen EU-Ländern. Rohde & Schwarz in Teisnach machte das Rennen in der Klein- Stolzer Chef: Werkleiter Johann Kraus zeigt das Plakat in der Eingangshalle. Rohde & Schwarz in Teisnach ist Fabrik des Jahres der Montage von elektronischen und mechanischen Komponenten bis zum Prüffeld. Der Werkleiter: „Das ist ähnlich wie in der Auto-Industrie.“ Und es bringt Erfolg. Die durch- schnittliche Dauer vom Eingang der Bestellung bis zur Ausliefe- rung eines Senders wurde von 33 auf 10 Tage verkürzt. „Reklamationen gibt es nicht mehr“ „So haben wir unsere Liefer- treue deutlich verbessert“, sagt Kraus. 95 Prozent der Aufträge würden rechtzeitig erledigt. Zu- dem habe sich die Qualität gestei- gert. „Reklamationen gibt es seit- dem nicht mehr.“ Auch die Mitarbeiter haben et- was davon – nicht nur neue, ergo- nomisch gestaltete Arbeitsplätze. „Vor allem sichere Jobs“, sagt Kraus. „Die Flexibilität hat uns in der Krise geholfen, alle Stamm- kräfte zu halten.“ Und in diesem Jahr wurden in Teisnach bisher mehr als 100 neue Stellen ge- schaffen. JOACHIM HERR Ausgezeichnet! entiert haben wir uns dabei am Idealzustand einer Fabrik, wie sie heute neu gebaut würde“, berich- tet Kraus. 90 Prozent der Maschinen wur- den in den Hallen umgestellt. So verkürzten sich die Transportwe- ge für Material, und die Produkti- on wurde übersichtlicher. Damit ließ sich aus einer sogenannten Standmontage eine Fließferti- gung machen. In der Standmon- tage wurden früher etwa Fernseh- Sender komplett an einem Arbeitsplatz hergestellt. Jetzt sind die Fertigungsschrit- te auf mehrere aneinander gereih- te Stationen verteilt – vom Auf- bau eines Gestells für das Gerät, Fließende Produktion: Das neue Sys- tem sorgt für nahtlose Übergänge der Arbeits- schritte. Hier in der Ferti- gung von Sende-An- lagen für die Fernseh- technik. Fotos: Weigel (2)

2011-10BS-06-07 n BYSU06u07 - Rohde & Schwarz...UNTERNEHMEN 7 Ausgabe 7/2011 Extra serienfertigung. Kleinserie heißt: unterschiedliche Produkte mit einer jeweiligen Auftragslosgröße

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  • U N T E R N E H M E N 7

    A u s g a b e 7 / 2 011 E x t r a

    serienfertigung. Kleinserie heißt:unterschiedliche Produkte mit einer jeweiligen Auftragslosgrößevon weniger als 100 Stück. DerElektronik-Konzern stellt imBayerischen Wald unter anderemSende-Anlagen für die Hörfunk-und Fernsehtechnik her.

    Das Werkumgekrempelt

    Das Teisnacher Werk überzeug-te mit seinen ständig verbessertenFertigungsprozessen. Vor vier Jah-ren hat dieses Programm begon-nen – und es geht immer weiter.

    Erstes Ziel von WerkleiterKraus: „Wir wollen schneller undflexibler auf die Wünsche unsererKunden reagieren.“ Dafür ist das1969 erbaute und nach und nacherweiterte Werk fast vollständigumgekrempelt worden. „Ori-

    Teisnach. Das Plakat in der Ein-gangshalle ist nicht zu übersehen.„Die Fabrik des Jahres“, steht dortweiß auf rot. Mit dem Titel darfsich seit kurzem das Werk vonRohde & Schwarz in Teisnach imBayerischen Wald schmücken.Johann Kraus, der Leiter der Ferti-gungsstätte mit knapp 1 300 Mit-arbeitern, ist mächtig stolz: „Dasist der Nobelpreis in Deutsch-lands Industrie.“

    Ausgeschrieben wird der Wett-bewerb seit 1992 jährlich von derFachzeitung „Produktion“ unddem Beratungsunternehmen A.T.Kearney. Die Auszeichnung gibtes in verschiedenen Kategorienfür die besten Fabriken inDeutschland, Österreich, derSchweiz sowie den mittel- undosteuropäischen EU-Ländern.

    Rohde & Schwarz in Teisnachmachte das Rennen in der Klein-

    Stolzer Chef: Werkleiter Johann

    Kraus zeigt das Plakat in der

    Eingangshalle.

    Rohde & Schwarzin Teisnach ist

    Fabrik des Jahres

    der Montage von elektronischenund mechanischen Komponentenbis zum Prüffeld.

    Der Werkleiter: „Das ist ähnlichwie in der Auto-Industrie.“ Undes bringt Erfolg. Die durch-schnittliche Dauer vom Eingangder Bestellung bis zur Ausliefe-rung eines Senders wurde von 33 auf 10 Tage verkürzt.

    „Reklamationengibt es nicht mehr“

    „So haben wir unsere Liefer-treue deutlich verbessert“, sagtKraus. 95 Prozent der Aufträgewürden rechtzeitig erledigt. Zu-dem habe sich die Qualität gestei-gert. „Reklamationen gibt es seit-dem nicht mehr.“

    Auch die Mitarbeiter haben et-was davon – nicht nur neue, ergo-nomisch gestaltete Arbeitsplätze.„Vor allem sichere Jobs“, sagtKraus. „Die Flexibilität hat uns inder Krise geholfen, alle Stamm-kräfte zu halten.“ Und in diesemJahr wurden in Teisnach bishermehr als 100 neue Stellen ge-schaffen. JOACHIM HERR

    Ausgezeichnet!entiert haben wir uns dabei amIdealzustand einer Fabrik, wie sieheute neu gebaut würde“, berich-tet Kraus.

    90 Prozent der Maschinen wur-den in den Hallen umgestellt. Soverkürzten sich die Transportwe-ge für Material, und die Produkti-on wurde übersichtlicher. Damitließ sich aus einer sogenanntenStandmontage eine Fließferti-gung machen. In der Standmon-tage wurden früher etwa Fernseh-Sender komplett an einemArbeitsplatz hergestellt.

    Jetzt sind die Fertigungsschrit-te auf mehrere aneinander gereih-te Stationen verteilt – vom Auf-bau eines Gestells für das Gerät,

    FließendeProduktion:Das neue Sys-tem sorgt fürnahtloseÜbergängeder Arbeits-schritte. Hierin der Ferti-gung von Sende-An -lagen für die Fernseh -technik.

    Fotos: Weigel (2)

    2011-10BS-06-07_n_BYSU06u07 04.05.2011 14:53 Seite 7

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