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2012 Jahresbericht Bericht des Stiftungsrats Die Kommunikation ist das Eingangstor zur Welt und zum anderen Menschen. Nach Watzlawick ist es unmöglich, nicht zu kommunizieren. Wir kommunizieren ständig, nicht nur verbal, sondern vor allem auch nonverbal. Die Kommunikati- on gehört zum eigentlichen «Handwerk» eines jeden, der mit Menschen mit Behin- derung zu tun hat. Sie ist das wichtigste Instrument in der Zusammenarbeit auf allen Ebenen. Deshalb legen wir vom Stiftungsrat grossen Wert darauf. Da die Kommunikation nicht immer gelingt, ist sie ein grosses Übungs- feld für alle, auch für den Stiftungsrat. Gerade wir im Stiftungsrat sind aufgrund unserer Distanz zum Heimgeschehen auf eine gute Kommunikation angewiesen. Mit einer guten Kommunikation kann auch das Vertrauen zwischen dem Stiftungsrat und den Mitarbei- tenden wachsen. Das ist mir ein persönliches Anliegen, dass wir diesbezüglich Fortschritte machen. Bereits im letzten Jahresbericht informierte ich über den Prozess der Reorganisation der Gesamtleitung und weiterer Führungsebe- nen. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage nach einem gemeinsa- men Führungsverständnis. Ursprünglich war ein Dreierteam als Gesamtleitung vorgesehen. Doch im Herbst 2012 haben wir uns von unserem langjährigen Mitarbeiter und GL-Mitglied für den Bereich Ressourcen, Markus Künz, getrennt. Aus dem Dreierteam wurde ein Zweierteam. Neu bilden nun Anünd Wepfer, Standort- leiter in Rombach, und Christof Hatebur, Standortleiter in Seon, die Gesamtleitung der Stiftung Seehalde. Dabei hat ein Kulturwandel stattgefunden: Im Vordergrund stehen nicht mehr die beiden Standortleitungen, sondern eine Gesamtleitung mit zwei Stand- orten. Im Hinblick auf den erwähnten Kulturwandel ist es dem Stiftungsrat ein Anliegen, diesen Wandel nicht nur auf der obersten Führungsebene, sondern auf möglichst allen Ebenen zu vollziehen. Anfang dieses Jahres fand in Rombach das externe Audit statt, an dem auch der Stiftungsrat teilnahm. Schwerpunkt war das Thema «Führung». Anhand eines Fragebogens konnten sich alle Teilnehmenden auf das Audit vorbereiten. Es wurden Fragen wie «Was sind meine Führungsaufgaben?», «Welche Führungsaspekte sind/waren mir wichtig?» etc. gestellt. Wir sind gespannt, wie der Auditbericht ausfallen wird. Das Thema war sehr passend, denn die Gesamtleitung ist im Moment daran, den ersten Entwurf eines Führungskonzepts mithilfe eines Organisationsberaters zu überar- beiten und im März 2013 dem Stiftungsrat zu präsentieren. Laut Statuten muss der Stiftungsrat aus 5 - 8 Personen zusammen- gesetzt sein. Wir sind froh, mit Frau Stephanie Schär eine neue Person gefunden zu haben, so dass wir als Stiftungsrat wieder vollständig sind. Wir wünschen ihr einen guten Einstieg. Zum Schluss möchte ich im Namen des Stiftungsrates allen Mitarbeitenden für ihr Engagement, ihr Vertrauen und die gute Zusammenarbeit danken. Ebenso möchte ich allen Eltern und Beiständen für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit danken. Johannes Glenk, Präsident Stiftungsrat

2012 · ständig, nicht nur verbal, sondern vor allem auch nonverbal. Die Kommunikati-on gehört zum eigentlichen «Handwerk» eines jeden, der mit Menschen mit Behin-derung zu tun

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2012JahresberichtBericht des Stiftungsrats

Die Kommunikation ist das Eingangstor zur Welt und zum anderen Menschen. Nach Watzlawick ist es unmöglich, nicht zu kommunizieren. Wir kommunizieren ständig, nicht nur verbal, sondern vor allem auch nonverbal. Die Kommunikati-on gehört zum eigentlichen «Handwerk» eines jeden, der mit Menschen mit Behin-derung zu tun hat. Sie ist das wichtigste Instrument in der Zusammenarbeit auf allen Ebenen.

Deshalb legen wir vom Stiftungsrat grossen Wert darauf. Da die Kommunikation nicht immer gelingt, ist sie ein grosses Übungs-feld für alle, auch für den Stiftungsrat. Gerade wir im Stiftungsrat sind aufgrund unserer Distanz zum Heimgeschehen auf eine gute Kommunikation angewiesen. Mit einer guten Kommunikation kann auch das Vertrauen zwischen dem Stiftungsrat und den Mitarbei-tenden wachsen. Das ist mir ein persönliches Anliegen, dass wir diesbezüglich Fortschritte machen.

Bereits im letzten Jahresbericht informierte ich über den Prozess der Reorganisation der Gesamtleitung und weiterer Führungsebe-nen. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage nach einem gemeinsa-men Führungsverständnis. Ursprünglich war ein Dreierteam als Gesamtleitung vorgesehen. Doch im Herbst 2012 haben wir uns von unserem langjährigen Mitarbeiter und GL-Mitglied für den Bereich Ressourcen, Markus Künz, getrennt. Aus dem Dreierteam wurde ein Zweierteam. Neu bilden nun Anünd Wepfer, Standort-leiter in Rombach, und Christof Hatebur, Standortleiter in Seon, die Gesamtleitung der Stiftung Seehalde. Dabei hat ein Kulturwandel stattgefunden: Im Vordergrund stehen nicht mehr die beiden Standortleitungen, sondern eine Gesamtleitung mit zwei Stand-orten. Im Hinblick auf den erwähnten Kulturwandel ist es dem Stiftungsrat ein Anliegen, diesen Wandel nicht nur auf der obersten Führungsebene, sondern auf möglichst allen Ebenen zu vollziehen.Anfang dieses Jahres fand in Rombach das externe Audit statt, an dem auch der Stiftungsrat teilnahm. Schwerpunkt war das Thema «Führung». Anhand eines Fragebogens konnten sich alle Teilnehmenden auf das Audit vorbereiten. Es wurden Fragen wie «Was sind meine Führungsaufgaben?», «Welche Führungsaspekte

sind/waren mir wichtig?» etc. gestellt. Wir sind gespannt, wie der Auditbericht ausfallen wird. Das Thema war sehr passend, denn die Gesamtleitung ist im Moment daran, den ersten Entwurf eines Führungskonzepts mithilfe eines Organisationsberaters zu überar-beiten und im März 2013 dem Stiftungsrat zu präsentieren.Laut Statuten muss der Stiftungsrat aus 5 - 8 Personen zusammen-gesetzt sein. Wir sind froh, mit Frau Stephanie Schär eine neue Person gefunden zu haben, so dass wir als Stiftungsrat wieder vollständig sind. Wir wünschen ihr einen guten Einstieg.Zum Schluss möchte ich im Namen des Stiftungsrates allen Mitarbeitenden für ihr Engagement, ihr Vertrauen und die gute Zusammenarbeit danken. Ebenso möchte ich allen Eltern und Beiständen für das entgegengebrachte Vertrauen und die gute Zusammenarbeit danken.

Johannes Glenk, Präsident Stiftungsrat

Beziehungsdienstleistung nennen wir unsere sozialtherapeuti-sche Kerntätigkeit. Darunter verstehen wir, dass die Beteiligten in einem interaktiven Prozess stehen und dass der Verlauf im Ergeb-nis offen ist, weil er wesentlich von den agierenden Menschen mitbestimmt wird. Die Begleitenden bestimmen nicht im Voraus, welches Ziel erreicht werden soll, sondern entwickeln dieses in einem fortwährenden dialogischen Prozess. Wie soll nun aber die Stiftung Seehalde organisiert sein, dass die oben genannte Arbeitsrichtung wirksam werden kann? So befassten wir uns im Berichtsjahr intensiv mit dem Thema Organisationsstruktur und Führung. Mit der Unter-stützung durch einen externen Berater entwickelte die Gesamtlei-tung eine Grundstruktur, in deren Zentrum nicht mehr die beiden Standorte in Seon und Rombach als in sich geschlossene Betriebe dastehen, sondern die Kernprozesse Wohnen und Arbeiten und der die Kernprozesse unterstützende Bereich Hausdienst als standortübergreifende Arbeitsprozesse definiert wurden. Dies führte dazu, die Einführung von standortübergreifenden Bereichs-leitungen Wohnen, Arbeiten und Hausdienst ins Auge zu fassen.

Die Richtung ist also gegeben. In einem ersten Schritt werden wir im April 2013 mit der Bereichsleitung Wohnen, welche von Frau Britta von Büren übernommen wird, beginnen. Führung ist eine Arbeitsqualität, welche alle Beteiligten, sowohl im Sinne von Selbstführung, als auch im Sinne des Führens von Menschen, Gruppen und Prozessen betrifft. Gemeinsam mit allen Führungskräften beider Standorte erarbei-teten wir Führungsleitsätze, welche nach der Zustimmung durch den Stiftungsrat für alle handlungsleitend sein werden. Die neuen Regelungen und das neue Verständnis soll in einem kontinuier-lichen Prozess und immer mit Blick auf die eigentliche Aufgabe der Beziehungsdienstleistung eingeführt, geschult und reflektiert werden. Das Hauptanliegen ist es, die Arbeitsprozesse so zu gestalten, dass der gewünschte Freiraum ermöglicht wird und dass die sichern-den Rahmenbedingungen vorhanden und bearbeitet sind, damit Beziehungsdienstleistung stattfinden kann.

Für die Gesamtleitung, Anünd Wepfer

Seit Beginn der Betriebsaufnahme der Räumlichkeiten in Rom-bach bis Mitte 2012 gab es kaum Wechsel im Hausdienst-Team. Das beständige, starke Team sorgt für Stabilität und beliebte Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung; fünf Plätze in der Lingerie, drei Plätze in der Gemeinschaftsküche, ein Platz in der Reinigung.

Durch Pensionierung, Leitungswechsel auf der Gesamtleitungs-ebene, Mutterschaft und Aufstockung des Reinigungs-Teams kam viel Bewegung in das Team, was zu neuen Impulsen führte. U.a. wurden wir gefragt, wie wir unser Team benennen wollen. Sind wir der Hausdienst oder die Hauswirtschaft? Dienen wir oder wirtschaften wir? Sind wir dienende, wirtschaftlich Denkende und Handelnde, oder wirtschaftlich Dienende? Wir haben dann gemeinsam beschlossen, dass wir das Hausdienst-Team sind und an erster Stelle im Dienste der Menschen mit Behinderung ar-beiten wollen (was nicht daran hindert, ökonomisch zu handeln). Auch im Hausdienst gestalten wir die Zusammenarbeit mit Men-schen mit Beeinträchtigung entsprechend ihren Fähigkeiten. Wir unterscheiden zwischen Tagesstruktur-Plätzen und geschützten Arbeitsplätzen. Anforderungen,

die der Hausdienst zu erfüllen hat (z.B. Hygienevorschriften und Zeiten einhalten), verlangen jedoch, dass alle Mitarbeitenden entsprechende Fähigkeiten mitbringen oder sich erwerben kön-nen. Dazu haben wir ein Konzept ausgearbeitet: Arbeitsplätze für Mitarbeitende mit Behinderung im Hausdienst. Darin enthalten sind u.a. eine Definition der Aufgabe, der Verantwortung, der Qua-lifikation, Regelungen, Entwicklungsbegleitung, Zusammenarbeit mit andern Bereichen bis hin zum Beschwerdeweg.Struktur lässt mehr Bewegung zu, oder viel Bewegung verlangt nach Sicherheit oder Struktur. Mit diesem Motto können wir rück-blickend auf das Jahr 2012 schauen – und mit grosser Zuversicht auch in die Zukunft.

Für den Hausdienst Ursula MeierBereichsleitung Hausdienst

Hausdienst Stiftung Seehalde in Rombach

Bericht der Gesamtleitung

Im Januar 2012 starteten wir mit der Herausforderung ins neue Jahr, die Ateliers zum grossen Teil neu zu organisieren. Für einige Bewohnerinnen und Bewohner sowie Atelierleiterinnen und Ate-lierleiter bedeutete dies, sich auf eine veränderte Gruppenzusam-mensetzung einzustellen. Wir waren sehr gespannt, wie uns die rasche Planung und Umsetzung als Gemeinschaft gelingen wird. Ostern - Für das erste Highlight als Gemeinschaft sorgte das Eier-Färben und „Tütschen“ zu Ostern. Am Dienstag vor Ostern trafen wir uns in der Cafeteria, um gemeinsam die gekochten Eier zu gestalten. Es entstanden viele unterschiedliche, wunderschön gestaltete Eierkreationen im gemütlichen und arbeitsamen Bei-sammensein. Obwohl die Eier viel zu schön waren, um zertrüm-mert zu werden, trafen wir uns am Gründonnerstag, um genau dies zu tun. Pfingstmarkt - Eine Anfrage aus Rombach, ob wir für einen ihrer Marktstände Karten herstellen möchten, war ein erster Test für unsere Kreativität und Produktivität. In kurzer Zeit entstanden in den fünf Ateliers eine stattliche Anzahl unterschiedlicher Karten. Es war ein gelungener Start, der Lust auf mehr machte. Johannifest - Unsere Arbeit in den Ateliers wurde im Frühling durch das Johannifest unterbrochen. In den Ateliers stellten wir die Festdekoration her und das Team BS zeichnete sich für das Rahmenprogramm verantwortlich. Zusammen mit Angehörigen feierten und genossen wir als Sunneheim-Gemeinschaft ein schönes Fest. Projektwoche - Nach den Sommerferien richtete sich unser Fokus auf die bevorstehende Projektwoche zum Thema Wald. Wir plan-ten, im September uns eine Woche mit diesem Thema zu befassen. In sechs neu zusammengestellten Gruppen näherten wir uns auf unterschiedlichste Art und Weise dem Thema Wald an. Diese Vor-bereitung wurde im August durch das Sommerfest unterbrochen. Bei köstlichen Leckereien aus unserer Hausküche, einem Zauberer und dem Rahmenprogramm des Teams BS tankten wir Energie für die bevorstehende Projektwoche. Diese stand unter einem guten Stern. Das Wetter spielte perfekt mit, und alle Beteiligten vermochten die Woche zu geniessen. So entstanden in Teamarbeit Werkarbeiten mit Materialien aus dem Wald. Auf unserem Aus-flug in den Tierpark in Arth Goldau begegneten wir nun auch den Bewohnern des Waldes. Viele lebende und nicht lebende Tiere zeigten uns ihre imposante Erscheinung.Weihnachtsdekoration - Der Kartenverkauf zu Pfingsten machte uns deutlich, dass wir als junge Gemeinschaft auch produktive Projekte umzusetzen

vermögen. Daraus resultierte das Angebot für die Wohngruppen und die Hauswirtschaft Dekorationsartikel bei uns zu beziehen. Als Team kreierten wir stilvolle Artikel, die wir atelierübergreifend herstellten. Das Jahr begann mit der Ungewissheit, wie die BS-Ge-meinschaft mit den Veränderungen umgehen wird. Am Jahresende können wir auf eine sehr erfolgreiche Zeit zurückblicken. Es ist uns gelungen, mit unserem jungen Team neue Ateliergruppen zu bilden und den Bewohnerinnen und Bewohnern eine angepasste Assistenz anzubieten.

Wir wuchsen als Gemeinschaft zusammen und freuen uns auf die neuen Herausforderungen im Jahr 2013.

Roger Krähenbühl, Leitung BS-Seon

Seitenbreite 203 mm

Rückblick aufs Jahr 2012: Ich blättere meine Agenda durch und staune, wie viel sich in diesem Jahr ereignet hat … Ich erlebe meine Arbeit als vielfältig und anregend und möchte Ihnen nun einen Einblick in den Bereich Ateliers und Werkstätten vermitteln; hier ein Überblick:

• Atelier Deko mit vier Betreuten und einer Betreuungsperson• Holzwerkstatt mit sechs bis sieben Mitarbeitenden, die vom Werkstattleiter und einem Praktikanten bzw. einer Praktikantin betreut werden• Kreativ/Kerzenatelier mit sechs Betreuten und zwei Betreuungspersonen• Lebensmittel-Atelier mit fünf bis sechs Betreuten, betreut vom Atelierleiter und einer Praktikantin• Umschwungpflege mit ebenfalls fünf bis sechs Betreuten, einem Leiter und einem Mitarbeitenden• Unterwägs/Töpfern mit sechs bis sieben Betreuten und zwei Betreuungspersonen • Weberei mit fünf bis sieben Mitarbeitenden und der Leiterin, die von einem Praktikanten bzw. einer Praktikantin unterstützt wird

Ateliers und Werkstätten im Schäfergut

Beschäftigung am Standort Seon

Die Zahlen der Arbeitsplätze variieren, da einige der Betreuten halbtags arbeiten, teilweise auch in der Hauswirtschaft. Personelle Verände-rungen im letzten Jahr ergaben sich durch die Praktikumsstellen; mehrere Monate beanspruchte uns die defini-tive Stellenbesetzung im Atelier Deko; ein Mitarbeiter im Kreativ/Kerzenatelier wurde im Herbst pensioniert, so dass es auch hier zu einem Wechsel kam. Diese Pensionierung bedeutet für uns nicht nur einen Abschied, sondern auch eine neue Möglichkeit: Dieser Mitarbeiter steht uns als Aushilfe zur Verfügung, was wir sehr schätzen!

Schön ist es auch zu sehen, wie das Angebot an Produkten vielfältiger wird! Unsere Kundschaft konnte sich an mehreren Verkaufsnachmittagen davon überzeugen. Bereichernd sind auch die bereichsübergreifenden Tätigkeiten: So bin ich Mitglied der Arbeitsgruppe Morgenkreis, die sich für dessen Gestaltung am Montag- und Freitagmorgen verantwortlich fühlt. Für die Organi-sation des Tags der offenen Türe am 2.6.2012 hatte ich die Leitung übernommen. Wir freuten uns über das Interesse an den offenen Wohngruppen, für die Arbeitsplätze der Betreuten und an den Gedichtvorträgen und Eurythmievorführungen und an der guten Stimmung. Schliesslich bin ich für die Therapien und die besonde-ren Angebote wie Singen (eine Stunde am Dienstagnachmittag) in organisatorischer Hinsicht zuständig. Der Homepage können Sie eine Beschreibung der in der Stiftung Seehalde angebotenen Therapien entnehmen; es sind dies: Heileurythmie, Rhythmische Massage, Plastizieren und Sprachgestaltung.

Ich danke allen ganz herzlich für die Unterstützung und das Mittragen, das ich erleben darf! Erika Schneider, Bereichsleiterin Arbeit/Therapie

Seitenbreite 203 mm

Das Jahr 2012 auf den Wohngruppen Jaspis und Diamant ist von einigen Veränderungen geprägt gewesen. Zum Einen hat es bei beiden Gruppen einen Wechsel der Betreuten gegeben, jemand von Jaspis ist nach Diamant umgezogen sowie auch jemand von Jade auf Jaspis. Zum Anderen hat es bei Jaspis und Diamant Mitar-beiterwechsel gegeben (Betreuerwechsel auf beiden Seiten sowie auch Gruppenleiterwechsel bei der WG Diamant).Eine weitere grosse Veränderungen sind die Küchenumbauten der beiden WG’s gewesen. Für die Betreuten und Betreuer eine sehr spezielle Zeit. Eine Zeit, in der viele Container gefüllt worden sind, Betreute Wände gestrichen und Böden rausgerissen haben, sie haben Wände zum Einstürzen gebracht, bei den Farbgestaltungen und Einrichtungen in den Zimmern mitgeholfen und mitbestimmt und, und, und…Dieser Umbau auf Diamant und Jaspis hat einen Teil dazu beige-tragen, dass die zwei Wohngruppen vermehrt zusammen arbeiten. Sei es an den Wochenenden oder in den Ferien, dass man zu-

WG Jaspis & Diamant

Der Begriff Wohnen umfasst für uns drei Hauptanliegen, die indi-viduellen Bedürfnisse, die Gestaltung des Zusammenlebens und das Verhältnis zum Umfeld. Die individuellen Bedürfnisse können sehr verschieden sein, und es ist nicht immer einfach, insbeson-dere bei Menschen, welche die verbale Sprache nicht kennen, diese nur schon wahrzunehmen, doch erleben wir eine deutliche Zunahme der individuellen Motive. Sei es im Bereich des Lernens, ein Schminkkurs, einkaufen, an der Sonntagsfeier teilnehmen oder gerade nicht, fernsehen, alleine ein, Kollegen besuchen oder einladen etc. Wir stellen fest, dass die Begleitung dadurch nicht einfacher, jedoch interessanter wird. Immer wieder ist es erstaun-lich, wie die Gestaltung des Zusammenlebens, welche (immer noch) vielfach in einer Lebensgemeinschaft mit nicht selbst gewählten MitbewohnerInnen/ Mitarbeitenden stattfindet, ein meist gelingendes Miteinander möglich ist. Beziehungen leben, die gemeinsamen Räume einrichten und pflegen, Besprechungen durchführen, Feste feiern (z.B. ein Jahr auf der WG), Ferien planen, Konflikte bearbeiten, Abwasch organisieren etc. Auch hier geht es darum, auf Augenhöhe in den Dialog zu kommen, gegenseitige Entwicklungshilfe eben. Jeder Mensch steht in einem vielfältigen Kontakt zum Umfeld, er hat Freunde, Familie, geht zum Arzt oder besser ins Fitness, auf den Reiterhof, ist Konsument, Mitbürger und geht zu kulturellen Veranstaltungen, besucht den anderen Standort in Seon, ist Arbeitender etc. Im Schäfergut sind wir etwas abgelegen am Waldrand, am „Hoger obe“, mit Blick auf die Alpen, wenn es klare Luft hat, doch der Küderwage und der Schneepflug kommen zuverlässig bis zu uns ins Schäfergut. Die Stadt Aarau ist nicht weit, wir haben einige Kleinbusse mit denen wir ausfahren können, auch gibt es am Fusse des „Hogers“ eine Bushaltestelle und zu Fuss ist man in 15 Minuten in der Altstadt von Aarau mit den allen bekannten Möglich- und Unmöglichkeiten. Das Barriere schaffende „Kästchendenken“ möchten wir überwinden, dies haben wir noch nicht wirklich erreicht, jedoch werden die „Spa-ziergänge“ der Kästchenbewohner ins unbekannte Dynamisch- Bewegte immer ausgedehnter, verbunden mit der Erfahrung, dass die offene und unbefangene Begegnung ein bleibendes und beeindruckendes Erlebnis sein kann.

Anünd Wepfer

Wohnbereich Schäfergut

sammen Ausflüge macht, miteinander bruncht oder einfach so, um zwischendurch sich auszutauschen.

Teilweise werden auch Ideen miteinander verwirklicht. Im Moment sind wir an der Planung eines Snoezelraums / Er-holungsraum. Sind Krankheitsausfälle, hilft man spontan aus. Die Betreuten suchen auch vermehrt wieder den Kontakt zur Nachbarswohngruppe. Zwischendurch kommen die Einen oder Anderen auf Jaspis oder Diamant einen Kaffee trinken… Es ist ein Geben und Nehmen geworden. Auch beim Tod eines Betreuten hat man stets zusammengehalten und die Hilfe angeboten.

Edith Kyburz, Gruppenleitung Diamant

Erfolgsrechnung per 31.12. in CHF 2012 2011

Erträge aus Leistungsabgeltung 10'540'190 10'439'055

Erträge Personal und Dritte 157'042 177'027

Total Betriebsbeitrag 10'697'232 10'616'083

Finanzieller Ausgleich Mitarbeiter 7'477'682 7'445'329

Sozialleistungen 1'225'567 1'253'024

Total Personalaufwand 8'703'249 8'698'352

Lebensmittel und Haushaltbedarf 587'161 576'396

Unterhalt, Reparaturen und Ersatz 214'006 220'530

Zins-, Mietaufwand 271'102 275'734

Energie und Wasser 130'367 123'635

Abschreibungen 468'858 419'729

Freizeit und Ferienlager 43'029 33'562

Büro und Verwaltung 188'005 158'924

Werkstätten/Beschäftigung 31'805 31'305

Übriger Sachaufwand 150'424 145'770

Total Sachkosten 2'084'757 1'985'585

Total Aufwand 10'788'006 10'683'937

Betriebserfolg -90‘774 -67‘854

Seitenbreite 203 mm

Jahresrechnung 2012

Bilanz per 31.12. in CHF 2012 2011

Liquide Mittel 244'245 128'724

Forderungen 8'000 2'063'837

aktive Rechnungsabgrenzung 2'129'258 73'873

Total Umlaufsvermögen 2'381'503 2'266'434

Liegenschaften 6'783'400 6'628'591

Mobilien und Fahrzeuge 479'700 357'543

Total Anlagevermögen 7'263'100 6'986'134

Total Aktiven 9'644'603 9'252'568

Kreditoren 0 7'482

Bankkredite 1'350'000 201'914

Passive Rechnungsabgrenzung 257'819 194'003

Total kurzfristiges Fremdkapital 1'607'819 403'398

Darlehen 0 600'000

Hypotheken 6'356'000 6'506'000

Rückstellungen 148'440 148'440

Total langfristiges Fremdkapital 6'504'440 7'254'440

Stiftungskapital 1'567'800 1'539'414

Rücklagefonds 55'317 123'171

Organisationskapital 1'623'117 1'662'585

Spenden zweckgebunden 0 0

Betriebsergebnis -90'774 -67'854

Passiven 9'644'603 9'252'568

Stiftungs-AdresseStiftung SeehaldeSchäfergut5022 RombachTel. 062 839 10 20Fax 062 839 10 21

Standort SeonStiftung SeehaldeBreitenweg 35703 SeonTel. 062 769 60 30Fax 062 777 27 20

[email protected]

ImpressumRedaktion: Anünd WepferGrafik: upcom.ch

Jahresbericht 2012, Chronologie

FEBrUAr

14.2. Fasnacht im Schäfergut27.2. Seehalde Forum mit Jürgen Hinderer zum Thema Vertrauen (WzQ)

APrIl

6.4. Angehörigenbrunch9. bis 13.4. Betriebsferien

MAI

9.5. AVUSA Treffen im Schäfergut11.5. Klausur mit Führungsverantwortlichen

JUnI

2.6. Öffentlich Tag der offenen Türe 22.6. Johannifest in Seon25.6. - 29.6. Ferienlager der WG Opal in Arcegno TI

JUlI

20.7. - 26.7. Ferienlager der WG Jaspis in Gurtnellen UR23.7. - 3.8. Betriebsferien Pany

AUGUST

1.8. Eintritt Ramona Graf (GAP Küche Rombach)6.8. Eintritt Raphael Anliker (WG Aquamarin)14.8. Infoveranstaltung über den OE – Prozess durch den Stiftungsrat23.8. Grillfest Seon in der Waldhütte Beinwil25. - 31.8. Ferienlager WG Smaragd in Meiringen- Hasliberg30.7. – 5.8. Gesamtlager Seon in Brisago

SEPTEMBEr

1. - 8.9. Ferienlager WG Turmalin in Südfrankreich17.9. - 19.10. Sanierung der sanitären Anlagen der WG Rubin und Aquamarin15.9. - 20.9. Ferienlager WG Aquamarin in Italien24.9. Seehalde Forum Orientierung Veränderungs prozess Stiftung Seehalde

OkTOBEr

1.10. - 5.10. Betriebsferien10.10. Todesfall Marcel Brunner (WG Diamant)22.10. Seehalde Forum, neues Zusammenarbeits- reglement, Information und Austausch mit Herr Schürer

nOVEMBEr

13.11. Eintritt Nazmija Muca (WG Jade)16.11. Klausur mit den Führungsverantwortlichen26.11. Seehalde Forum offener Austausch30.11. Adventsverkauf Schäfergut

DEZEMBEr

19.12. Weihnachtsfest im Schäfergut24.12. - 29.12. Betriebsferien

Ganz herzlich bedanken wir uns beiunseren Spendern und Spenderinnen, insgesamt durften wir Fr. 25215.- entgegennehmen.

2012Danke