2015 02 Tiroler Schützenzeitung

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    SONDERTHEMA40 JAHRE

    ALPENREGION3

    SONDERTHEMAEDELWEISS ANDEN MTZENDER GEBIRGS-TRUPPEN

    17

    SONDERTHEMA100 JAHREKRIEGSAUS-BRUCH AN DERSDFRONT

    6

    Mitteilungsblatt der Schtzen der Alpenregion39. Jahrgang N 2 | April 2015 Bozen Innsbruck Kronmetz Weyarn

    WerMut zeigt, macht Mutvon Hans Baur

    Im Jahre 1956 erschien ein Buch des damaligen US-Senators von Massachusetts John F.Kennedy mit dem Titel Zivilcourage (Originaltitel: Proiles in Courage). Kennedy zeigtdarin am Beispiel von acht Senatoren aus der US-amerikanischen Geschichte, dass Zivilcouragedie wichtigste Eigenschat eines Politikers ist. Das Werk and in den Vereinigten Staaten groeBeachtung und Kennedy erhielt dar 1957 den Pulitzer-Preis eine der hchsten Auszeich-nungen r Journalismus.Kennedy, der spter der jngste Prsident der Vereinigten Staaten war (19611963), schilderteMenschen mit politischer Verantwortung, die bereit waren, sich im alltglichen Umeld r dieDurchsetzung von Werten stark zu machen, wenn z.B. Menschenwrde oder Menschenrechtebedroht waren. Durch die immerwhrende Gltigkeit der Werte sind seine Aushrungen keinBericht ber vergangene Ereignisse, sondern sie sind Gedanken der Honung und Zuversichtr die Zukunt.

    Mutiger Menschen hat es immer bedurt und es bedar ihrer auch heute.Zivilcourage ist eine Tugend, die zwischen den Zerrormen bermut und Mutlosigkeit ange-siedelt ist. Sie kann aktiv gestaltend, aber auch verweigernd sein. Beides erordert Wertebe-wusstsein, eigenstndiges Denken, charakterliche Strke und Durchsetzungsvermgen, so derWagnisorscher Siegbert Warwitz.

    Schtzen wenden sich gegen eine Neutralitt, die zur Selbstaufgabe fhrt. Nicht nur, aber auch inGlaubensfragen.

    1915 2015

    Unser Projekt biegt nun langsam in

    die Zielgerade. Was sich zuerst wieein Marathonlau anlie, wurde zu-nehmend zu einem Orientierungslauot sogar zu einem Hindernislau.Der Einsatzwille und die Zhigkeitder Hauptverantwortlichen, ihr weitber das persnliche Interesse hin-ausgehendes Engagement und ihreWeigerung, in schwieriger Zeit undbei sich autrmenden Widerstndenauzugeben werden Frchte tragen.Dar gebhrt ihnen unser allerDank!

    meint euer LandeskommandantFritz Tieenthaler

    Poste Italiane s.p.a.-Spedizione in Abbonamento Postale-D.L.353/2003

    (conv.in L.27/02/2004 n46)art. 1, comma2, NE BolzanoTassa Pagata/Taxe Percue I.P.

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    Aus denLANDESTEILEN 2Mut oder Zivilcourage besteht nach Ansicht des Schweizer Psycho-logen Andreas Dick aus nachstehenden Komponenten:1. Eine Geahr, ein Risiko oder eine Widerwrtigkeit au sich

    nehmen bzw. eine Sicherheit oder Annehmlichkeit opern, was

    Folgen zeitigen kann.2. Eine mit Klugheit und Besonnenheit gewonnene Erkenntnisdarber, was in einem bestimmten Moment richtig und wasalsch ist.

    3. Hoen und Zuversicht au einen glcklichen sinnvollen Ausgang.4. Ein reier Willensentschluss.5. Ein Motiv, das au der Liebe beruht.

    Unsere pluralistische Gesellschat muss mehrach strukturiertsein, um eektiv und anpassungshig in einem reiheitlichen undbrgernahen politischen System zu unktionieren. Den politischenEntscheidungen sollte ein reier Austausch der Meinungen undStandpunkte vorausgehen. Diese Standpunkte mssen geuert wer-

    den, und das erordert otmals Mut. In unserer relativ bedrohungs-

    reien Gesellschat kann das Eingehen eines Risikos bezglich derFolgen oder das Zeigen von Mut auch zur eigenen Identittsindungbeitragen. Die Schtzen der Alpenregion sollten auch mutig sein.Sie sollten r ihre Werte eintreten. Wenn sie augrund ihres reien

    Entschlusses erkannt haben, dass z.B. Heimatliebe auch Wehrhatig-keit bedingt, sollte dies in der entlichkeit vertreten werden. Undwie die Andreas-Hoer-Gedenkeiern in Sdtirol gezeigt haben, tunsie das. Wenn sie zum Ausdruck bringen, dass das Christentum zuunserer Heimat gehrt, tun sie das. Wenn sie in unserem Staat dieErhaltung christlich-abendlndischer Werte einordern, tun sie es.Ein klarer Standpunkt hrt zu einer Ermutigung anderer, Dritter,aber auch zu einer Selbstbesttigung. Dies ist ein Schlssel zumErolg. Damit wird die Gesellschat gestrkt, weil die als richtig er-kannten Werte prsent bleiben. Mit einer solchen Haltung wird manMenschen jeden Alters ermutigen, es den Schtzen gleichzutun.Adolph Kolping hat dies zusammengeasst in seiner Aussage: WerMut zeigt, macht Mut. Haben wir also Zivilcourage, zeigen wir

    Mut!n

    Buchprsentation im Alten Landhaus in Innsbruck

    Der Verlag A. Weger in Brixen in Sdtirol hat das von Dr. HeinzWieser verasste Buch Das Erolgsgeheimnis Tirols im GeisteEuropas herausgegeben. Zu der am 19. Dezember 2014 von Clau-dia Nubaumer musikalisch begleiteten Feierstunde im Rahmender Buchprsentation im Alten Landhaus in Innsbruck olgten derEinladung von LT-Prs. Herwig van Staa der Abt des Prmonstra-tenserstites Wilten, Prlat Mag. Raimund Schreier, der Propst vonSt. Jakob, Prlat Dr. Florian Huber, LT-Prs. a.D. Pro. Ing. HelmutMader, Landesamtsdirektor Horat Dr. Sepp Liener, Landtagsdi-rektor Horat Dr. Thomas Hobauer, Landesarchivdirektor HoratDr. Christoph Haidacher mit dessen Vorgnger Horat Dr. WilriedBeimrohr, und die Leiterin des Tiroler Volkskunstmuseums, Dr.Herlinde Menardi mit ihrem Nacholger Mag. Karl Berger. Dr.Marjan Cescutti und Dr. Othmar Parteli vom Sdtiroler Kulturins-titut kamen als Vertreter Sdtirols. Den Verlag A. Weger in Brixenvertrat der Sohn des Verlagsleiters, Matthias v. Mrl.Van Staa wrdigte den Autor, dessen Buch als ein heimatverbundenerBand mit tirolischen Grundstzen zu bezeichnen ist. Durch vieleJahrzehnte hat er sich stets bemht, zusammenzutragen, was in der

    Geschichte und aus der Geschichte Tirols beachtenswert erschien.So indet sich in der Neuerscheinung die Geschichte der Demokratieunseres Landes und des Landtages bis zum Dreierlandtag.Gekonnt und beeindruckend stellte sodann Assoz.-Pro. Dr. FlorianSchaenrath von der Universitt Innsbruck das Werk vor. Der nunvorliegende Band enthalte im Sinne von Glaube sehr viel von derKirche nrdlich und sdlich des Brenners und ihrer Geschichte,

    im Sinne von Honung den Weg unseres Landes in eine europ-ische Zukunt und im Sinne von Liebe die Heimatverbundenheitdes Autors, die im Buch ihren Niederschlag indet. Dazu gehrtetwa die Beschreibung des Tiroler Schtzenwesens und auch dieGeschichte der Blasmusik.n

    Innsbruck von Klaus Leitner

    LHptm. Gnther Platter gratulierte HR Dr. Heinz Wieser zu dieserPublikation ber unsere Heimat Tirol.

    DAS ERFOLGSGEHEIMNIS TIROLS IM GEISTE EUROPAS HEINZ WIESER

    Das Erfolgsgeheimnis Tirols in seiner Gesamtheit nrdlich und sdlich des Brenners ist eine Synthese von groerGebirgs- und bestellter Kulturlandschaft, von fortschrittlichem Flei und bewahrender Gesinnung, von Individua-

    lismus und Gemeinschaftsgeist. Dem Erfolgsgeheimnis Tirols liegt aber auch eine abwechslungsreiche und beein-druckende Geschichte zu Grunde, getragen und beeinflusst von groartigen Persnlichkeiten, beseelt von Wissenund zndendem Geist, oft aber auch schon mit beispielgebendem europischen Horizont. Genau diesem Faktumwill dieses Buch Rechnung tragen und besondere Akzente dieses Landes in seiner geistig-kulturellen Einheit auf-zeigen. Es bietet keine umfassende Landesgeschichte, sondern wirft vielmehr ein tirolisches Licht auf ausgewhlteEreignisse und Personen, die in ihrer Gesamtheit und geprgt vom europischen Geist, unser Land ausmachen.

    N 2 | April 2015

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    40 JahreAlpenregion der Schtzen

    40 Jahre gelebte KameradschaftDie offizielle Grndung der Alpenregion der Schtzen erfolgte am 13. April 1975 in der Dogana des Kongresshauses in Inns-bruck anlsslich der 25-Jahr-Feier des Bundes der Tiroler Schtzenkompanien. Dabei anwesend waren der Landeshauptmannvon Sd-Tirol, Dr. Silvius Magnago, der Landeshauptmann von Tirol, Eduard Wallnfer, der Bayerische MinisterprsidentDr. h.c. Alfons Goppel sowie der Bischof von Innsbruck, Dr. Paulus Rusch.

    Gemeinsame WerteDie kameradschatliche Annherung ber die Grenzen hinwegbewog LKdt. HR Dr. Walter Zebisch vom Bund der Tiroler Scht-zenkompanien, den LHptm. der Bayerischen Gebirgsschtzen-kompanien Georg Hager-Sternecker und den LKdt. des SdtirolerSchtzenbundes Senator Dr. Karl Mitterdorer, den Abschluss einesoiziellen Bndnisses der Schtzen im Alpenraum vorzuschlagen.Spter, im Jahre 1989, wurde auch der Welschtiroler Schtzenbundin die Alpenregion der Schtzen augenommen.

    Das gemeinsame Fundament aller Schtzenkompanien ist das

    entliche Bekenntnis zu einem christlichen, abendlndischenWeltbild, der Einsatz r die Anliegen der angestammten Heimatund das Volkstum sowie die Bewahrung des Schtzenbrauchtums.Allen gemeinsam sind die Ziele, die Freude an der Traditionsplegeund die Bereitschat, sich r die Heimat einzusetzen. Die Zielset-zung der Alpenregion der Schtzen ist in den Satzungen r dieAlpenregion von 1975 unter Artikel II wie olgt estgehalten:- die gemeinsame Bindung an den christlichen Glauben, nach

    Herkommen, Sitte und wehrhatem Brauchtum- das gemeinsame Wirken zum Erhalten des heimischen Kultur-

    und Sprachgutes- das gemeinsame Bekenntnis zur Freiheit und Wrde des Menschen- der gemeinsame Einsatz r das deutsche und ladinische Volks-

    tum in Sdtirol

    Gemeinsame ZeitungDie Grndung der Alpenregion der Schtzen kann auch als erneu-te Geburtsstunde der Tiroler Schtzenzeitung bezeichnet wer-den. Seit der Nr. 2 vom 1. Juli 1978 erscheint sie als gemeinsames

    Mitteilungsblatt der in der Alpenregion zusammengeschlossenenSchtzenbnde.

    Der Bayerische Ministerprsident Dr. h.c. Alons Goppel schreibtber die Tiroler Schtzenzeitung der August-Ausgabe von 1977:(...)Die Vergangenheit hat uns ot genug auch gegeneinanderantreten lassen. Heute aber geht es nicht mehr um den Schutz derLandesgrenzen, heute stehen wir in gemeinsamer Abwehr allerGeahren von innen und verteidigen Brauchtum und Heimatbe-wusstsein, wie es sich an der vielen noch erinnerlichen Wallahrtder Schtzen aus Tirol und Bayern zur Mutter Gottes von Egern

    nach dem II. Weltkrieg als ein bewegendes Erlebnis der Verbun-denheit zum Dank r die glckliche Heimkehr zeigte. So sind auchUniormen und Waen Symbole der Bereitschat zur Verteidigungunserer sittlichen und kulturellen Werte und der Geisteshaltung,aus der sie gewachsen sind. Sie sind der Ausdruck unserer innerenHaltung und der aus Abstammung, Geschichte und Volkscharaktergemeinsamen Eigenart(...).

    Gemeinsame FesteZu den wichtigsten Aktivitten au der Ebene der Alpenregionzhlen die Organisation und Durchhrung des Alpenregionstre-ens. Es ist dies das grte Schtzenest berhaupt. Erahrungsge-m treen sich dabei zwischen 5.000 und 7.000 Schtzen, wobei

    zustzlich noch zahlreiche Musikanten und Besucher mit dabeisind. Das erste Alpenregionsest wurde am 30. Juli 1978 in Muttersorganisiert. Danach and es in jhrlicher Folge bis 1986 in Bozen,Benediktbeuren, Stams, Brixen, Rottach-Egern, Kitzbhel, Sterzingund Garmisch-Partenkirchen statt. Ab 1986 wurde die Abolgeau zwei Jahre gendert und wurde seitdem in Schwaz, Bruneck,

    Innsbruck/Bozen/Trient/Mnchen von Gnther Mairhoer

    Immer wieder eine Pracht und vor allem auch eine stolze Wertegemeinschaft. Die Alpenregion der Schtzen.

    Beim ersten Treffen der Schtzen derAlpenregion am 30. Juli 1978 in Muttersberreichte LKdt. Dr. Zebisch dasMaximiliankreuz an Dr. Magnagound Dr. Kessler.

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    Aus denLANDESTEILEN 4N 2 | April 2015

    Gmund, Matrei, Kronmetz, Meran, Bad Reichenhall, Prutz, Trient,Brixen, Ohlstadt, Fulpmes, Vielgereuth und letztes Jahr in Nieder-dor organisiert. Das nchste Alpenregionstreen indet vom 1. bis3. Juli 2016 in Waakirchen in Bayern statt. Diese Versammlung der

    Schtzen zur Feldmesse sowie der anschlieende Festzug sind einegigantische Veranstaltung und eine wunderschne Kulisse, die vorallem auch die zahlreichen Zuschauer beeindruckt.Seit nun bereits 40 Jahren treen sich die LKdt. mit ihren jeweiligenengsten Mitarbeitern alljhrlich zu einer Arbeitssitzung. Dieses Tre-en wird abwechselnd von einem der vier Schtzenbnde ausgerich-tet; die letzte Zusammenkunt gab es im November 2014 in Cavalese/Gabls in Welsch-Tirol. Bei diesen Landeskommandanten-Treenstimmen sich die Schtzenbnde der Alpenregion ab, berichten berihre Aktivitten und vereinbaren Termine innerhalb der Alpenregion.

    MeilensteineDie in einer grenzberschreitenden Initiative mit dem Haus der

    Bayerischen Geschichte erarbeitete Wanderausstellung: Einst Fein-

    de - Heute Freunde, Schtzen der Alpenregion ist ein wesentlicherMeilenstein in der Geschichte der Alpenregion. Diese prsentierteerstmals eine groe Zusammenschau ber das Wesen, die Ge-schichte und die Ziele des gemeinsamen Schtzenwesens sowie die

    nachbarschatlichen Entwicklungen im Gesamttirol und in Bayernund wurde 2001 in Bayern ua. im Bayerischen Landtag, 2002 inSdtirol und im Trentino und 2003 im Bundesland Tirol gezeigt.Auch der am 28. Juni 2002 von den Innenministern der Bundesre-publik Deutschland und der Republik sterreich abgeschlosseneund 2004 ratiizierte Staatsvertrag ber die gegenseitige Anerken-nung von Dokumenten r die Mitnahme von Schusswaen undMunition durch Angehrige traditioneller Schtzenvereinigungenund Sportschtzen muss besonders hervorgehoben werden.Durch die Grndung der Alpenregion der Schtzen sind seit demJahre 1975 ber die Staatsgrenzen hinweg viele neue Freund- undPartnerschaten entstanden. Diese Kameradschat innerhalb derSchtzengemeinschat gilt es auch in Zukunt zu plegen und weiter

    auszubauen. n

    Emmerich Steinwender,Augenzeuge der GrndungHerr Landesehrenkommandant, wer war an der Grndung der

    Alpenregion der Schtzen mageblich beteiligt?

    Am 12. Oktober 1972 wurde auInitiative des Landeshauptmannesvon Tirol Eduard Wallner dieARGE ALP gegrndet. Der LKdt.des Bundes der Tiroler SchtzenHorat Dr. Walter Zebisch alsLandesbediensteter war Protokoll-hrer bei dieser Grndung. Beieiner der nchsten Sitzungen derBundesleitung brachte er einenGedanken, dass auch wir Schtzenin der Alpenregion uns zusam-menschlieen sollten, um ber die Alpen hinweg eine kamerad-schatliche Gemeinschat zu bilden.Nach einigen Gesprchen mit den LKdt. des Sdtiroler Schtzen-bundes und dem LHptm. der Bayrischen Gebirgsschtzen wurdeim Jahre 1975 beschlossen, die Alpenregion der Schtzen aus der

    Taue zu heben und zwar beim 25-Jahr-Jubilum unseres Bundesin der Dogana zu Innsbruck.

    Wie war die weitere Entwicklung der Alpenregion der Schtzen?

    Ursprnglich hatten wir noch keine Statuten. Es wurde nurbeschlossen, dass sich die Landeskommandanten einmal im Jahrtreen, um ber allgemeine Anliegen zu beraten.Die Statuten wurden von den drei Landeskommandanten am 31.Mrz 1979 am Grillho beschlossen. Die Formulierung der Statutenhat Dr. Walter Zebisch besorgt.Die Statuten umassten vier Artikel. In der Zwischenzeit ist bereitsdas 1. Alpenregionstreen in Mutters zur vollsten Zuriedenheitaller Beteiligten durchgehrt worden. Man beschloss, ein solches

    Treen alljhrlich zu organisieren.Man beschloss auch alljhrlich ein Alpenregionsschieen auszu-schreiben. Bei diesen Schieveranstaltungen hatte zum grtenTeil die Bayern die besten Erolge, da sie beim Stehend-Frei-Schieen Meister waren und auch noch immer sind.

    Otto Sarnthein,LandesehrenkommandantHerr Hofrat: 40 Alpenregion Rckblich und Ausblick?

    Entscheidend r das nhereZusammengehen war und bleibtnach dem seinerzeitigen TirolerLKdt. HR Dr. Walter Zebisch dasgemeinsame geistige Fundamentin allen Schtzenkompanien derverbundenen Bnde. Die ber-einstimmende Aussage in denSatzungen, bei den Zielsetzungenmit dem entlichen Bekenntniszu einem christlich-abendlndi-schem Weltbild, zu einem Einsatzr die Anliegen der angestamm-

    ten Heimat und des Volkstums sowie zur Erhaltung des Schtzen-brauchtums ist auch das Programm r das dritte Jahrtausend inallen Orten und Talschaten dieses Alpengebietes.

    Wurde aus Ihrer Sicht durch die Grndung etwas fr das alltgli-

    che Zusammenwachsen der Landesteile erreicht?Die derzeit nahezu 32.000 Schtzen der Alpenregion, zu denenseit 1989 auch die Kameraden des Welschtiroler Schtzenbundeszhlen, gelten als Vordenker nunmehr praktizierter regionalerVerbindungen in der Europischen Union. Diesem EuropischenGeist wurde bereits teilweise Rechnung getragen, in dem sichtbarpolitische Grenzen abgebaut, wirtschatliche Schranken beseitigt,kulturelle Bindungen ausgebaut und eine gemeinsame Whrungeingehrt wurden. Das angestrebte politische, wirtschatliche undkulturelle Zusammenrcken der Tiroler Landesteile in einer Euro-paregion Tirol und die engen Kontakte nicht nur zum nrdlichenNachbarn haben sich grundstzlich positiv ausgewirkt. Wenn auchbisweilen einzelne Straktionen aus verschiedenen Richtungen

    diese Zielsetzungen zu untergraben versuchten, haben die von denvereinigten Bnden in den vergangenen vier Jahrzehnten abwech-selnd durchgehrten Veranstaltungen immer wieder neue Impulser eine berregionale Zusammenarbeit bzw. Zusammenhrungvermittelt.

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    MoanschdesischSab

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    mirdieleschtnScht

    zenzeitungen

    erschtsovlspoutkria

    ghobm?

    Na,na,iglabdeslieggeheranderitalienischenPost.OanedertuierschtenvongonzEuropa,obooanederlngsomschtendergonzenWelt!

    MitTrikolore auf der Brust

    zumTurnunterrichtEin besorgniserregender Vorfall in einer Sd-Tiroler Schule,bei denen deutsche Schulkinder zu politischen Zweckeninstrumentalisiert wurden.

    Es geht dabei um ein Volleyballprojekt an einer deutschen Grund-schule im Sd-Tiroler Unterland. Das Trainerteam des Volley-ballvereins stellte den Kindern dabei ihren Sport vor und versuchtesie r diese Sportart zu begeistern. Zum Abschluss des Projektswurden die begeisterten Kinder vom Volleyballtrainer augeordert,beim nchsten Treen ein weies T-Shirt mitzubringen. Darausollte au der Rckseite der Name und eine Nummer und au der

    Vorderseite die italienische Fahne augemalt werden. Von den 20Schlern erschienen 18 (!) mit der Trikolore au der Brust zumdarauolgenden Turnunterricht. Zugetragen hat sich der Vorallnicht etwa in einer italienischen Schule in irgendeinem italienischenViertel von Bozen, sondern in einer ganz normalen deutschenGrundschule einer Gemeinde im Sd-Tiroler Unterland.Es stellt sich hier wieder einmal eindrucksvoll heraus, wie verant-wortungslos Lehrkrte mit unserer Tiroler Identitt und KulturSchindluder betreiben. Und es stellt sich natrlich auch die Frage, obhier bewusst und nachhaltig eine italophile Erziehung an den Kin-dern vorgenommen wird. Das wirklich Traurige daran ist, dass vonden 20 Schlern bis au zwei (!), diese Anweisung ohne Wenn undAber durchgehrt haben, sagt der Vater eines betroenen Kindes.Ein Armutszeugnis der Eltern zur eigenen Identitt, wohl auch ausalsch verstandener Toleranz und Weltoenheit.Gerade die Weitergabe von Werten muss r die Eltern eine eh-renvolle Hauptaugabe und Verantwortung sein. Unsere TirolerIdentitt ist zweielsohne ein hoher Wert, den es auch in Zukunt zuschtzen gilt. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern den Mut aubringenund sich solch politischer Einlussnahme der Lehrpersonen wider-setzen.Dem erwhnten Vater wurde jedenalls in einer Aussprache mit denverantwortlichen Lehrpersonen versichert, dass es in ihrer Schulemit Sicherheit zu keinen solcher Szenen mehr kommen wird. n

    bozen von Gnther Mairhoer

    an dieSd-TirolerBaubiologenDer Verein Baubiologie Sdtirol (bioedilizia sudtirolo) verzichtetau den aschistisch belasteten Begri Alto Adige und verwendetstattdessen im Italienischen den historisch korrekten Begri Sud-tirolo. Dies ist ein sehr gutes Beispiel dar, dass es keine Namens-lschungen braucht. Keine Privatperson und kein privater Vereinist gezwungen, die von Ettore Tolomei erundenen Ortsnamen zuverwenden. Mehrsprachigkeit bedeutet nicht, dass man Namen

    bersetzen muss. Denn bersetzen kann man immer nur Worte,aber niemals Namen. Dem Verein Baubiologie Sdtirol gebhrtdeshalb Dank und Respekt r ihren kleinen, aber wichtigen Bei-trag. Nur so kommen wir zu einer historisch und wissenschatlichkorrekten Lsung der Ortsnamenrage,meint Euer Raffl

    Hui

    www.baubiologie.bz.it

    Mit der aktuellen Ausgabe werden wir versuchen,unsere Zeitung mit nebenstehender Karikatur zu

    bereichern. Wir mchten damit unsere Leserinnenund Leser manchmal zum Nachdenken, manchmalzum Schmunzeln und manches Mal einfach nurbestimmte Dinge auf den Punkt bringen.Ein herzlicher Dank geht an die Illustratorin EviGasser aus Kastelruth, die diese Karikatur fr unsentworfen hat.

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    Von Dr. Norbert Parschalk

    23. Mai 1915 Der Feind steht vor unserer Tre.

    Er willTirol erobern und niederzwingenAls am 23. Mai 1915 der Krieg zwischen Italien und sterreichausbrach, war keine Grenzverletzung der Anlass. Und eswar auch kein Thronolger umgebracht worden. Der italienischeBotschater berbrachte in der Wiener Hoburg eine Depesche desitalienischen Knigs, Viktor Emanuel III., in der stand: Seine Ma-jestt der Knig erklrt, dass er sich von morgen ab als im Kriegszu-stande mit sterreich-Ungarn beindlich betrachtet.

    In Wien war man ber das Verhalten der Italiener nicht berrascht,da sich diese schon seit lngerem sich vom Dreibund mit Deutsch-land und sterreich-Ungarn enternt und bei Geheimverhand-

    lungen der Triple Entente zugewandt hatten. Nachdem Englanddie Besitznahme von Gebieten in Tirol und am Mittelmeer anbot,unterschrieb Italien am 26. April 1915 den sogenannten LondonerGeheimvertrag.

    Der Kriegszustand setzte also nach der diplomatischen bermitt-lung in der Hoburg um Mitternacht des 23. Mai 1915 ein. Zunchstpassierte eine ganze Weile lang nichts. Das italienische Heer, dasberhaupt nicht au Krieg vorbereitet war, musste erst mobilisiertwerden. Auch r Deutschland und sterreich-Ungarn, die bereitsseit August 1914 an der Ost- und Westront kmpten, war es logis-tisch schwierig, Soldaten rasch in die Berge zu bringen.

    Kanonendonner in denTiroler BergenFr Tirol, wo bis dahin der Kampschauplatz weit enternt imNordosten lag, hatte der Krieg im Sden groe Auswirkungen. Vonnun an donnerten die Granaten in den Tiroler Bergen gegen einentreulosen Feind, der den Dreibund verraten und der Donaumonar-chie den Krieg erklrt hatte. Die sterreichische Kriegspropagandahob die moralische Verwerlichkeit des italienischen Kriegseintrittshervor, sodass der Groteil der Tiroler Bevlkerung den Kampgegen den welschen Erbeind begrte und untersttzte. Landes-verteidigungskommandant General Viktor Gra Dankl berie sich

    bei einem oiziellen Auru an die einrckenden Standschtzenau die traditionelle Wehrhatigkeit der Tiroler: Der Feind stehtvor unserer Tre. Er will Tirol erobern und niederzwingen. So wieim Jahre 1809 mssen wir alle zusammenstehen und kmpen runsere heimatliche Erde, r unsere Ehre.

    Nach der Kriegserklrung Italiens musste innerhalb weniger Tagedie Sdgrenze Tirols in Verteidigungsbereitschat versetzt werden.Die ersten Posten besetzten Tiroler Standschtzen, Gendarmen undBeamte der Zoll- und Finanzwache. Jeder, der ein Gewehr bedie-nen konnte, wurde einberuen. Die Standschtzen setzten sich ausden in Schiestnden eingeschriebenen Jahrgngen zusammen,

    100 JAHRE KRIEGSAUSBRUCH AN DER SDFRONT6N 2 | April 2015

    Feierlichkeiten zum Kaisergeburtstag am 18. August 1915 ander Sdfront. Die Deckenstrke des betonierten Unterstandes,

    welche 1,5 m betrug, konnte auch schwerem Beschuss standhal-ten. Die Gewehrablage, zwar berdacht, aber stets im Freien, ist

    rechts neben dem Unterstand zu sehen.

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    die untauglich r den regulren Militrdienst waren. Der jngsteStandschtze, der bald in den Dolomiten allen sollte, war 14 Jahrealt, der lteste ber 70. Nach den Berechnungen von Claus vonPichler wurden ungehr 32.000 Tiroler und Vorarlberger Stand-schtzen mobilisiert.

    Die Natur als FeindDie Sdront verlie an Felsspalten und Bergkmmen, entlang vonSteilwnden und berhngen. Die Strapazen und Entbehrungen,welche die Krieger au beiden Seiten der Gebirgsront ertragenmussten, lassen sich nur erahnen. Sie kletterten in Uniormen ausWolle und Leinenstoen, die sich schnell vollsogen und langsamtrockneten. Sie mussten schwere Geschtze zerlegen, in Einzelteilendie Berghnge und Felswnde hinauschleppen und oben wiederzusammensetzen. Die Natur gab vor, wo sie weiterkamen und wonicht. Die Natur orderte auch die meisten Oper. Der Tod durchLawinen, Abstrze, Errieren oder Ersticken in eingeschneitenUnterknten war an der Tagesordnung.

    Besonders schlimm war die Situation im Tiroler Hinterland. Durchdie Einberuung des letzten Augebotes der Standschtzen lastetedie ganze Arbeit au den Schultern der zurckgebliebenen Frauenund Kinder. Viele Buerinnen waren nicht mehr in der Lage, denlandwirtschatlichen Betrieb alleine weiterzuhren. Es gab Drer,in denen ast keine mnnliche Arbeitskrat mehr zur Vergungstand. Bis 1918 sanken die Ertrge im Ackerbau in Tirol so sehr,dass diese nicht einmal mehr r die Selbstversorgung der Bauern-amilien ausreichte.n

    100 JAHRE KRIEGSAUSBRUCH AN DER SDFRONT 7N 2 | April 2015

    Die Abbildungen und deren Bildunterschriftenstammen vom Kalender zum 1. Weltkrieg, derheuer vom Geschichtsverein Brixen in

    Zusammenarbeit mit dem SchtzenbezirkBrixen herausgegeben wurde.

    Der idyllische Schein des gestellten Fotos tuscht ber die Realitt hinweg. In solchen, oft armseligen Htten mussten die Soldaten frlngere Zeit hausen. Der Platz liegt an einer dem Feind abgewandten Seite, denn nur so war es mglich, eine solche Htte und Kochstelleaufzubauen, ohne zu riskieren, sofort vom feindlichen Artilleriefeuer erfasst und beschossen zu werden.

    Zum Autor:Dr. Norbert Parschalk (Jg. 1967) stammt aus Vahrn. Erstudierte an der Leopold-Franzens-Universitt in Inns-bruck Geschichte und Germanistik und promovierte dortam Institut r Zeitgeschichte. Bis 2007 unterrichtete er anverschiedenen Sdtiroler Oberschulen die Fcher Geschich-te, Deutsch und Philosophie. 2009 reichte er an der Fakul-tt r Bildungswissenschaten der Universitt Bozen einForschungsdoktorat im Bereich der allgemeinen Didaktikein. Seit 2008 leitet er Fachdidaktik-Lehrveranstaltungen anden Universitten Bozen, Innsbruck, Augsburg und Mainz.

    Parschalk verentlichte mehrere Publikationen zur TirolerGeschichte; am meisten Ausehen erregten die Il lustriertenGeschichten ber die Tiroler Helden Andreas Hoer undMichael Gaismair.

    Eine Sonderausgabe der Tageszeitung Der Tiroler informierte dieBevlkerung ausfhrlich ber die Kriegserklrung Italiens an sterreich-Ungarn.

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    Eine mehrteilige Serie von Martin Haberfellner

    DasAlpenkorps 1915in Sdtirol Teil 1

    Anlass r die Bildung des Alpenkorps war der im Frhjahr1915 drohende Angri Italiens au die Donaumonarchie. Vordem Ausbruch des 1. Weltkriegs war Italien im so genannten Drei-bund mit dem Deutschen Reich und sterreich-Ungarn verbunden.Als sich dann aber Anang August 1914 in Folge der Kriegser-klrung von sterreich-Ungarn an Serbien am 28. Juli 1914 dieMittelmchte Deutschland und sterreich-Ungarn einerseitsund die Entente Frankreich, Russland, das Vereinigte Knigreichvon Grobritannien und Irland andererseits in den 1. Weltkriegstrzten, sah sich Italien nicht in der Bndnisplicht. Italien erklrteam 2. August 1914 seine Neutralitt.

    Die Ausgangslage

    Die k. u. k. Heeresleitung hatte trotz dieser Neutralittserklrungden lauteren Absichten Italiens von Anang an misstraut und schondamals begonnen, Manahmen zum Schutz der Grenze zu Italienzu treen. So erhielt der Militrkommandant von Tirol LudwigKnnen-Horak den Autrag zur Einrichtung der Tiroler Verteidi-gungslinie. Das war eine schier unlsbare Augabe. Die drei TirolerLandesschtzenregimenter, die Sdtirol und Welschtirol schtzensollten, waren ebenso wie die vier Tiroler Kaiserjgerregimenterschon bei Kriegsausbruch 1914 nach Galizien geworen worden.Dennoch bemhte man sich wenigstens um eine Anangsorga-nisation der zu treenden Verteidigungsmanahmen. So wurdedie Grenze Tirols zu Italien in Verteidigungsabschnitte (Rayons,Subrayons, Grenzabschnitte, Grenzunterabschnitte) eingeteilt. Diezur Besetzung der Abschnitte notwendigen Truppen waren jedochnicht vorhanden. Die bisherigen Verluste des k. u. k. Heeres amrussischen und serbischen Kriegsschauplatz waren auerordentlichgro gewesen und hatten alle Feldtruppen und das noch vorhande-ne Kriegsmaterial verschlungen, notierte dazu der sterreichischeGeneralmajor Viktor Schemil in seinem Buch Col di Lana.

    Whrend die militrischen Krte sterreich-Ungarns im Osten ander russischen und serbischen Front gebunden waren und sich derAngri Deutschlands au Frankreich im Westen sehr bald in einemStellungskrieg estra, nherte sich Italien immer mehr der Entente

    an. Fr die Bndnispartner sterreich-Ungarn und Deutschlanddrohte ein Dreirontenkrieg. Schon ab Anang 1915 waren dieMittelmchte in Sorge, dass ihr ehemaliger Bndnispartner au derSeite ihrer Kriegsgegner in den Krieg eintreten werde.Im Frhjahr 1915 sondierte deshalb sterreich-Ungarn wiederholtbeim deutschen Bndnispartner, ob man im Fall eines Kriegs mitItalien au deutsche Untersttzung rechnen knne. Verhandlungs-hrer waren die Generalstabsches von sterreich-Ungarn, FranzConrad von Htzendor, und von Deutschland, Erich von Falken-hayn. Wahrscheinlich wurden in Berlin schon im April grund-stzliche Absprachen ber einen militrischen Beistand durch dasDeutsche Reich getroen. Am 18. Mai 1915 haben Falkenhayn undHtzendor dann bei einer persnlichen Aussprache in Teschen

    endgltig vereinbart, dass Deutschland in Tirol dem dort einzuset-zenden sterreichischen General Victor Dankl Freiherr von Krsnikeinen neu auzustellenden Verband unterstellen werde.

    Ein AlpenkorpsBereits am 19. Mai ging im Bayerischen Kriegsministerium inMnchen ein Schreiben des Preuischen Kriegsministeriums (!)ein, dass soort ein Alpenkorps zu bilden sei. Und schon am21. Mai wurde der bayerische Generalleutnant Konrad Krat vonDellmensingen, bisher Generalstabsche der in Frankreich stehen-den 6. Armee Kronprinz Rupprecht, zum Fhrer des Alpenkorpsernannt. Das Korpskommando hatte seinen Sitz im BayerischenKriegsministerium in Mnchen.

    Der irrehrende Name Alpenkorps verleitete zu der Annahme,dass Deutschland dem Bndnispartner ein ganzes deutsches Armeekorps zu Hile schicken wolle, das bis zu n Divisionenumasste. Tatschlich war das Alpenkorps nur als Verband inStrke einer Division angelegt, wenn auch einer au vier Regimen-ter erweiterten Division mit verstrkter Artillerie und zahlreichenSondereinheiten. Somit war das Alpenkorps mit seinen rund30.000 Mann immerhin grer als ein Armeekorps in sterreich-Ungarn, das nicht mehr als 28.000 Mann umasste. Zudem war das

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    Alpenkorps zusammengestellt aus ausgesuchten Elitetruppen, dieausgiebige Kamperahrung von der Westront mitbrachten. DasRckgrat des Alpenkorps bildete das hervorragendste Regimentdes Knigreichs, das Kniglich Bayerische Inanterie-Leibregiment

    (die Leiber).Sammelplatz war das bayerische Lager Lecheld bei Augsburg, vonwo der Abtransport der Truppen mit der Eisenbahn ber Mnchen,Innsbruck und Sterzing nach Brixen, Bozen, Auer, Neumarkt odernach Mhlbach, St. Lorenzen, Bruneck und Innichen erolgte.Bei Austellung war das Alpenkorps in zwei Jger-Brigaden zu jezwei Regimentern gegliedert. Diverse Korpstruppen wie z. B.Maschinengewehrabteilungen, Chevaulegers, Gebirgsartillerie,Feldartillerie, Gebirgsminenwererkompanien, Pionierbataillone,Sanittskompanien, Feldlazarett, Tragtierstaeln, Feldlieger (!),Kratwagenkolonnen und Trains ergnzten den Verband. Ganzauergewhnlich r die Zeit war die grozgige Ausstattung desAlpenkorps mit Kratahrzeugen. Im September 1915 konnte das

    Alpenkorps ber einen Fuhrpark von 318 Personenwagen, 190Lastwagen, 5 Omnibussen, 18 Krankenwagen und 77 Motorrdernvergen (Kaltenegger, S. 28). Die Gesamtstrke betrug 30.000Mann sowie 12.000 Perde und Maultiere, die berwiegend alsTragtiere eingesetzt wurden (Kaltenegger, S. 32).

    Hilfe aus BayernAm 23. Mai 1915 erklrte Italien sterreich-Ungarn den Krieg. Am24. Mai 2.30 Uhr wurde das K. B. Inanterie-Leibregiment alar-miert. Um 5 Uhr morgens standen die Bataillone am Bahnho LagerLecheld zur Verladung bereit. Die Transportzge gingen berFrsteneldbruck und Pasing nach Mnchen-Laim. Hier erwarteteSeine Majestt Knig Ludwig III. sein Regiment und gab ihm seineGlck- und Segenswnsche mit r die neuen Augaben in Tirol.

    Am rhen Morgen des 25. Mai tra das III. Bataillon Kom-mandeur war Major Prinz Heinrich von Bayern zusammen mitder Regimentsmusik als erster Transport im Bahnho Brixen ein.Nachdem es von der Musik der Kaiserjger musikalisch empangenworden war, zog das III. Bataillon des 1. Kniglich BayerischenInanterie-Leibregiments mit klingendem Spiel in Brixen ein. BeimEinmarsch in die Stadt spielten die Musik der Kaiserjger und dieRegimentsmusik der Leiber im Wechsel.Der Kommandeur des Alpenkorps, Generalleutnant Konrad Kratvon Dellmensingen, erwartete seine Truppen schon. Er war seinem

    Korps vorausgeeilt und war bereits am 21. Mai in Brixen eingetro-en, um dort im Hotel Elephant mit der Einrichtung seines Divisi-onsstabs zu beginnen.

    Am 27. Mai 1915 rollte das I. Bataillon des Jger-Regiments Nr. 3im Transportzug im Bahnho Bozen ein. Am 1. Juni olgte das IV.Bataillon des Jger-Regiments Nr. 3; und am 4. Juni waren auch dasII. und III. Bataillon des Jger-Regiments Nr. 3 im Tiroler Einsatz-gebiet.

    Das Letzte AufgebotItalien hatte bereits vor seiner ormellen Kriegserklrung seingesamtes Feldheer in einer Gesamtstrke von rund 900.000 Mann

    an die Grenzen zu sterreich-Ungarn verlegt. (Kaltenegger, S.44). Die 1. und die 4. italienische Armee mit rund 200.000 Mann,darunter 170 bis 180 Bataillone r den Gebirgskamp hervorragendvorbereitete Alpini mit 170 Feld- und Gebirgsbatterien, wurden ander 350 km langen Grenze Tirols in Stellung gebracht (Schemil, S.15; Egg/Paundler, S. 164)

    Als Italien am 23. Mai sterreich-Ungarn den Krieg erklrt hatte,standen zur Verteidigung der Grenzen von Tirol gegen Italienpraktisch keine regulren Truppen zur Vergung. Dem Landesver-teidigungskommando in Innsbruck blieb nichts anderes brig, als

    den Grenzschutz Landsturmmnnern und Standschtzen anzu-vertrauen, die wegen Untauglichkeit oder aus Altersgrnden zujung oder zu alt nicht zum Feldheer eingezogen worden waren.Rund 18.000 Mann nicht elddiensttauglicher Zivilisten, wie sievon Armeeoizieren mitunter abllig benannt wurden, brachteman so als Letztes Augebot zusammen (Schemil, S. 15; Egg/Paundler, S. 164). Es stand auer Frage, dass diese Verteidiger beieinem italienischen Angri von ihrer Zahl und ihrer Kampkratden Italienern honungslos unterlegen waren. Der sterreichischeFeldmarschallleutnant Ludwig Goiginger kommentierte sarkastisch:Wenn die Italiener ein bil r etwas sind, dann sind wir alle indrei Tagen geangen (Egg/Paundler, S. 164). So stellte sich die Lagedar, als das Alpenkorps in Sdtirol ankam.

    Weil sich Deutschland mit Italien (noch) nicht im Kriegszustandbeand, waren der operativen Verwendung des Alpenkorps vonder OHL enge Grenzen gesetzt. Der Autrag lautete einerseits ganzprzise, das Eindringen eindlicher Truppen in Tirol zu verhin-dern. Bei der Verwirklichung dieses Autrags musste andererseits

    der strikte Beehl beachtet werden, dass italienisches Gebiet bis auweitere Anordnung von deutschen Soldaten nicht betreten werdensolle (Hebert, S. 81). Oensive Aktionen, wie sie das Landesvertei-digungskommando Tirol und auch der Fhrer des Alpenkorps insAuge geasst hatten, waren dem Alpenkorps damit untersagt. Amliebsten htte man die Anwesenheit deutscher Truppen in Tirolberhaupt geheim gehalten. Wohl deshalb durte das Alpenkorpsin den sterreichischen Heeresberichten anangs nicht erwhntwerden (Kaltenegger, S. 46).Ungeachtet dessen wurden die Einheiten des Alpenkorps unmittel-bar nach Ankunt in Sdtirol soort an der Front eingesetzt. Die am25. Mai in Brixen angekommenen Leiber hatten gerade Quartierbezogen und waren dabei, ehlende Ausrstung wie Bergschuhe,

    Bergstcke, Karretten und Mtzenschilder (die im Gebirgskriegunpraktischen Helme sollten durch Feldmtzen mit Lederschirmersetzt werden) zu ergnzen, da ging am 27. Mai um 2.30 Uhr derBeehl ein, soort eine Kompanie mit der MAG 210 au das Hoch-plateau von Lavarone sdlich Trient in Marsch zu setzen. Folgenwir dem Bericht der Chronik des Leibregiments:

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    Alles beneidete die 7. Kompagnie, die dazu bestimmt wurde. DieseKompagnie sollte den Italienern zeigen, dass sich auch deutsche Trup-pen an der Grenze befanden. Eine heikle Lage ergab sich aber fr unsdadurch, dass bisher die Kriegserklrung Italiens nur an sterreich

    ergangen war, und daher deutsche Truppen bei ihren Unternehmun-gen die Grenze nicht berschreiten durften. (....) Die Helme, welchegerade eingeliefert worden waren, mussten wieder herausgegebenwerden, man wollte ja den Italienern das Erkennen des deutschenSoldaten erleichtern.So fuhr denn die 7. Kompagnie noch am gleichen Tage (27.5.) 11.45vorm. mit der MAG. 210, wie fr den Flachlandkrieg ausgerstet,nach Trient ab. Dort wurde sie von Feldmarschallleutnant von Kn-nen (Militrkommandant von Tirol) festlich empfangen und reichlichmit Liebesgaben beschenkt, dann ging die Fahrt weiter nach Caldo-nazzo, wo die Ausladung 6.00 abends erfolgte.Auch hier wurde die Kompagnie von der Bevlkerung, obwohl siebereits durchwegs italienisch sprach, mit Blumen und Liebesgaben be-

    dacht, doch fiel es dem Kompagniechef auf, dass beim Abmarsch ausCaldonazzo die Glocken luteten. Es stellte sich auch spter heraus,dass damit der Ortspfarrer seinen italienischen Freunden ein verab-redetes Zeichen gegeben hatte. (...) Es war 10.30 abends geworden, bisdie Kompagnie in den von den sterreichern erbauten Laubhttenzur Ruhe kam. (Leiber, S. 62 ff ).

    Erster Angriff der ItalienerDie Italiener starteten ihren ersten Angri an der Fassaner Frontam 8. Juni 1915. Nachdem sie den sterreichischen Sttzpunkt SanPauses mehrere Tage unter Artilleriebeschuss genommen hatten,rckten sie in drei Angrisgruppen au der Dolomitenstrae, berdas Val Grande und ber den Fiorenzasattel gegen die sterreichi-schen Stellungen vor. Zur Untersttzung wurde am 8. Juni das I.Bataillon des bayerischen Inanterie-Leibregiments mit den Maschi-nengewehrabteilungen 205 und 206 in Marsch gesetzt. Kaum warendie Leiber zur Stelle, grien die Italiener an. Im Feuer der Ziel-ernrohrschtzen der Leiber und einer sterreichischen Feldwacheerlahmte der Angri aber bald (Kaltenegger, S. 65, vgl. Leiber).An der Fleimstaler Front im Abschnitt vom Fedajahaus bis zumPellegrinotal erolgte der erste Angri der Italiener am 18. Juni, mit

    dem Ziel, ins Fassatal durchzustoen. Die 1. Kompanie des JgerRegiments 3 konnte sich, obwohl zeitweise von den eigenen Truppenabgeschnitten, gegen den Feind behaupten. Die Italiener scheiter-ten im vernichtenden Feuer der Jgerkompanie des Alpenkorps

    so grndlich, dass sie sich in diesem Frontanschnitt nie wieder aueinen Angrisversuch einlieen (Kaltenegger, S. 53).

    An diesen Beispielen ist zu sehen, dass das eigentlich als Schlag-reserve vorgesehene Alpenkorps, das sich erst bei einem etwaigenDurchbruch der Italiener dem Feind geschlossen entgegen stellensollte, soort nach seinem Eintreen bei der Abwehr italienischerFeindseligkeiten helend eingesetzt wurde. berall an der nur lockervon sterreichischen Landsturmkompanien und Standschtzenab-teilungen besetzten Grenze wurden Einheiten des Alpenkorps zumTeil nur in Zugstrke positioniert, um die Lcken zwischen denLandsturm- und Standschtzenabteilungen zu schlieen, aber auch,um die Prsenz starker deutscher Truppen vorzutuschen (Kalteneg-

    ger, S. 48). Wenn die unmittelbare Geahr abgewendet war, wurdendie Einheiten wieder zurckgezogen, wieder im Stammbataillonvereint, um dann sogleich wieder in einem anderen Frontabschnittzusammen mit anderen Einheiten verwendet zu werden. Das kamden Vorstellungen Krats, wie ein Gebirgskamp zu hren sei,durchaus entgegen: mit kleinen, beweglichen Verbnden, in ihrerZusammensetzung vernderlich, die selbstndig agieren knnen.

    Die herausragende Bedeutung des Alpenkorps r die Verteidigungder Sdgrenze von Tirol spiegelt sich auch wider in den Komman-dostrukturen. Am 6. Juni 1915 beautragte der Landesverteidi-gungskommandant von Tirol, Viktor Gra Dankl, den Fhrer desAlpenkorps, Generalleutnant Konrad Krat von Dellmensingen,mit seinem Alpenkorps die Rayone bzw. VerteidigungsabschnitteIV (Fleimstal) und V (Pustertal) zu bernehmen. Diese reichtenber eine Strecke von 100 km vom Monte Coppolo bei Grigno(40 km stlich von Trient) bis westlich von Lienz. (Hebert, S. 83,Kaltenegger, S. 47). Darber hinaus wurden auch die dort stehendensterreichischen Truppen Krats Oberkommando unterstellt, die imRayon IV von Feldmarschallleutnant Franz Scholz und im Rayon Vvon Feldmarschallleutnant Ludwig Goiginger beehligt wurden.n

    3 FRAGEN AN

    Annemarie Wieser,ehrenamtlicheMitarbeiterin desSchwarzen Kreuzes Tirol1) Bei der Bundesversammlung des

    WTSB haben Sie sich massiv dagegen

    ausgesprochen, dass die Alpini ihre

    Groveranstaltung 2018 in Trientabhalten. Warum?

    Eine Groveranstaltung zu 100 JahreKriegsende gleicht einer Gloriizie-rung ist ein Aront und eine Respekt-losigkeit gegenber anderer Traditionen.

    2) Knnen Sie den Unmut der Welschti-

    roler Schtzen nachvollziehen?

    Das kann ich sehr gut, da auch ich mich

    betroen hle und enttuscht bin.

    3) Was wrden Sie den Alpini raten?

    Eine Gedenkmesse einen Schwei-gemarsch ohne Fanaren/Fahnen/

    Spruchbndern/Kostme mit allen,wirklich allen Traditionsverbnden einen ehrlichen Hndedruck zu denKlngen der Europischen Hymne eine wahre Friedensbotschat.

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    Landesgedenkfeier amBergiselZum 205. Mal jhrte sich der Tag, an dem der Oberkommandierende der Freiheitskmpfe von 1809 Andreas Hofer in Mantuaerschossen wurde. Am 20. Februar fanden dazu in Mantua und in Innsbruck und am 22. Februar in Meran die Landesgedenk-feiern statt.

    Um 8.30 Uhr versammelten sich am Bergisel in Innsbruck dieLandeshauptleute von Tirol und Sdtirol Gnther Platterund Arno Kompatscher, LT-Prsident Herwig van Staa, Abt Rai-mund Schreier sowie zahlreiche hochrangige Vertreter aus Politik,Wirtschat, Bundesheer, Abordnungen der Exekutive, Justizwache,Bundesheer, aller Traditionsvereine, die Bundesahnen und Fahnen-abordnungen des Baon Innsbruck.Baon-Kdt. Mjr. Helmuth Paolazzi meldete dem LHptm. die angetre-tenen Formationen sowie die Ehrenkompanie Wilten unter Hptm.Andreas Raass, welche sich durch exakte Ehrensalven auszeichnete.Nach der Kranzniederlegung am Denkmal von Andreas Hoerand in der Hokirche im Beisein hchster Wrdentrger und der

    politischen Fhrung des Landes der Gedenkgottesdienst mit derKranzniederlegung und den Fahnengren der Abordnungen vordem Grabmal Andreas Hoers statt.Beim anschlieenden Festakt im groen Barocksaal der Hoburgwurden die Ehrenzeichen des Landes Tirol an hervorragende Per-snlichkeiten verliehen.n

    Innsbruck von Klaus Leitner

    Gnther Platter und Arno Kompatscher mit LKdt. Mjr. Paolo Dalpr,EMjr. Josef Haidegger und Bgf. Dr. Florian von Ach bei der Kranznie-derlegung vor dem Denkmal Andreas Hofers.

    Mantua von Hendrik van den Driesch

    Andreas-Hofer-Gedenkenin Mantua: Fr die Freiheit und

    Unabhngigkeit TirolsSeit 1984 wird alljhrlich in Mantua des Tiroler Freiheitskmpfers Andreas Hofer gedacht. Die Organisation und Durchfh-rung wird im Auftrag des Sdtiroler Schtzenbundes und in Zusammenarbeit mit den Behrden von Mantua jeweils voneinem Schtzenbezirk bernommen. Diesmal traf es den Schtzenbezirk Bozen.

    Die Gedenkeier and am Freitag, den 20. Februar 2015 inCittadella, einem Stadtteil von Mantua, statt. Nach derMeldung mit anschlieender Frontabschreitung marschiertendie rund 300 Tiroler Schtzen sowie eine Abordnung der RaixeVenete zum Andreas-Hoer-Denkmal, der Erschieungssttte desTiroler Freiheitshelden, wo Bez.-Mjr. Lorenz Pu die Anwesendenbegrte. Anschlieend zelebrierte Dr. Benno Malr, der Abt der

    Benediktinerabtei Gries, die heilige Messe, die von der Blsergrup-pe der Musikkapelle Jenesien gestaltete wurde. Die Ehrensalve beider Kranzniederlegung wurde von der Ehrenkompanie Jerzensabgeeuert. Erstmals wurde diese ehrenvolle Augabe von einerNord-Tiroler Schtzenkompanie bernommen. Die SK Jerzenssteht unter dem Kommando von Hptm. Stean Kirchebner.Abt Benno Malr meinte in seiner Predigt Andreas Hoer war einHeld und ein Oper, jedenalls einer, der konsequent seinen Wegging. Die Gerechtigkeit ist die Grundlage r den Frieden. UnsereAugabe ist es, uns r die Gerechtigkeit einzusetzen, denn dannallen die Grnde r den Krieg weg. Im Anschluss an die Mess-eier begrte der Bgm. der Gemeinde Mantua, Nicola Sodano, dieSchtzenabordnungen und bedankte sich r die wrdige Gedenk-eier. Sigmar Stocker betonte in seiner Gedenkrede, dass AndreasHoer auch heute noch ein Wegweiser sei, wenn es um die Freiheitund Unabhngigkeit Tirols gehe.

    Die Abordnungen marschierten dann von der Piazza Sordellodurch die Altstadt zum Palazzo dArco, zu jenem Ort, wo AndreasHoer von einem ranzsischen Militrgericht zu Tode verurteiltwurde. Dort wurde ebenalls ein Kranz deponiert. n

    Im Anschluss an die Rede legten zwei junge Schtzen der SK Jene-sien unter den Klngen des Guten Kameraden vor dem Andreas-Hofer-Denkmal einen Kranz nieder.

    Alljhrlich wird bei der Landesgedenk-feier in der Hofkirche in Innsbruck vordem Grabmal Andreas Hofers ein Kranzniedergelegt.

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    Andreas-Hofer-Landesgedenkfeier:

    Trennung Sd-Tirols von sterreich bleibt UnrechtVor dem Andreas-Hofer-Denkmal in Meran wurde am Sonntag, den 22. Februar 2015, die traditionelle Landesgedenkfeier frden Tiroler Volkshelden Andreas Hofer abgehalten. Neben zahlreichen Vertretern aus Politik und Gesellschaft nahmen hun-derte Schtzen aus allen Landesteilen an der Feier teil. Der Gedenkredner Ing. Norbert Hofer, Dritter Nationalratsprsidentsterreichs, wurde von den Schtzen bereits vor dem Abmarsch in der Freiheitsstrae mit einem Landesblichen Empfangwillkommen geheien. Bereits zum zweiten Mal nahm mit der Milizia Veneta - I Reggimento Veneto Real, eine historischeMiliz aus Venetien, an der Feier teil.

    Beim krzlich renovierten Andreas-Hoer-Denkmal eierte Schtzen-Lan-deskurat Pater Christoph Waldner OT mitden Anwesenden einen Wortgottesdienst,

    welcher von der Musikkapelle Sinich-Frei-berg eierlich mitgestaltet wurde.

    In seinen Worten ermutigte er die Anwe-senden, ihren Glauben wiederzuentdeckenund sich an Heiligen und Helden ein Bei-spiel zu nehmen. So seien auch die kopti-schen Christen, denen in Libyen die Kehledurchschnitten wurde, Helden. Auch sieseien r ihren Glauben eingestanden.Der LKdt. des Sdtiroler SchtzenbundesElmar Thaler uerte in seiner eurigenRede seinen Unmut ber die uerungenvon LHptm. Arno Kompatscher. Kompat-scher hatte sinngem verlautbart, dass esr die Gestaltung der Zukunt nicht nurHerz, sondern auch Verstand brauchenwrde und damit indirekt angedeutet,dass Verstand oensichtlich nur hat, werden Weg des Landeshauptmannes kritiklosmitgehe. Viele Menschen seien dadurchschwer beleidigt worden. Wer so etwassage, habe dabei weder Herz noch Verstandeingeschalten.Als Vertreter des Autonomen Sdtiroler

    Gewerkschatsbundes richtete AlexanderWurzer ein Gruwort an die Teilnehmer. Erteilte mit, dass sich seine Gewerkschat ne-ben den Rechten r die Arbeitnehmer auchr das deutsche und ladinische Volkstumeinsetze. Auch haben die Gewerkschat unddie Schtzen bei der Ortsnamengebung, beider deutschen Schule und beim Proporzdieselben Ansichten.

    Der Dritte Nationalratsprsident Ing.Norbert Hoer teilte mit, dass die TrennungSd-Tirols vom Vaterland nach wie vor

    ein Unrecht sei und bleibe. Zur Doppel-ten Staatsbrgerschat merkte er an: Ichhabe kein Verstndnis r jene Stimmen,die behaupten, dass die Forderung danachden Anliegen Sd-Tirols schdlich wre,so Norbert Hoer. Er und seine Mitstreiter

    seien r den Doppelpass und solle all jenenverliehen werden, deren Vorahren ihre s-terreichische Staatsbrgerschat nach demLosreien vom Heimatland verloren haben.Bei der Feier konnte LandeskommandantElmar Thaler unzhlige Ehrengste undVereins- und Verbandsvertreter begren.Unter ihnen den Bgm. der Stadt Meran

    Gnther Januth, NRAbg. Werner Neubauer,Senator Karl Zeller, KammerabgeordneterAlbrecht Plangger, SVP-Obmann und LRPhilipp Achammer, die LAbg. Pius Leit-ner, Sven Knoll, Sigmar Stocker, RolandTinkhauser, Tamara Oberhoer, MyriamAtz-Tammerle und Bernhard Zimmerhoer.

    Nach der Kranzniederlegung vor demAndreas-Hoer-Denkmal und der TirolerLandeshymne setzte sich der Schtzenzugin Richtung Meraner Kurmittelhaus inBewegung, wo der nchste Festakt, nmlich

    die Ehrung von verdienten Schtzen undMarketenderinnen durch den SdtirolerSchtzenbund olgte.n

    Meran von Erem Oberlechner

    Ehre, wem Ehre gebhrt! Insgesamt wurden 18 Schtzen mit der Verdienstmedailledes SSB ausgezeichnet.

    Folgende Kameraden wurden geehrt:

    Verdienstmedaille BRONZE:- Walter Egger (SK Schenna)- Konrad Mairhoer (SK Lana)- Johann Hoer (SK Bruneck)- Jose Frener (SK St. Andr)- Rudol Plattner (SK St. Andr)

    - Sepp Egger (SK Bozen)- Peter Niederegger (SK Prad)- Jose Schp (SK Prad)- Paul Rainer (SK St. Walburg)

    Verdienstmedaille SILBER:- Georg Angerer (SK Laas)- Hubert Larcher (SK St. Andr)- Harald Oberhoer (SK Meran)- Walter Tinkhauser (SK Bruneck)- Andreas Raass (SK Wilten)- Norbert Kogler (SK Fritzens)- Adoram Crepaz (SK Naturns)

    - Klaus Leitner (BTSK)- Hans Baur (BBGK)

    Die Spendenaktion zur Renovierungdes A.H.-Denkmals in Meran erbrachte

    35.557,02 Euro. Allen Spendern einaufrichtiges Vergelts Gott!

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    Mir Tiroler Madln. Mitnonder fr Tradition und insere Hoamet.

    so wollen wir das 1. Tiroler Marke-tenderinnen-Treen in Terlan, Sdtirolbeginnen. In Zusammenarbeit mit denBundesmarketenderinnen (BTSK - Franzis-ka Jenewein, SSB - Verena Geier, WTSB -Romina Tomasini) und der SK Terlan indetdas Treen der Marketenderinnen am 1.August 2015 in Terlan statt.Die Ausstellung Tracht und ihr Handwerkwill den anwesenden Marketenderinnenneues Wissen vermitteln und es knnenvor Ort Inormationen ber Handwerker,wie Hutmacher, Federkielsticker, Trachten-

    schneiderinnen und vieles mehr angeor-

    dert werden. Ein weiteres Highlight ist eineTrachtenvorhrung von Trachten aus dendrei Landesteilen mit ihren Besonderheiten.

    Die Marketenderinnen marschieren imAnschluss zum Festplatz, wo die hl. Messezelebriert wird. Der Brgermeister vonTerlan sowie der Hptm. der Kompanie unddie Bundesmarketenderinnen aus allen dreiLandesteilen berbringen ihre Gruworte.Mit der Festrede verabschieden wir dieMarketenderinnen in einen kulinarischenund musikalischen Kulturgenuss des 1.

    Tiroler Marketenderinnen-Treens.n

    Terlan von Franziska Jenewein

    Von 1969 2005 warChrysostomus GinerPrlat von Kloster Neustift.

    Propst i.R. Prlat Dr. Chrysostomus Giner von Neustift - 85

    Der ehemalige lateranensische Abt und Propst des AugustinerChorherrenstites Neustit bei Brixen, Prlat Dr. Chrysos-tomus Giner, vollendete am 23. Februar das 85. Lebensjahr. Am18. September 1969 wurde er von Bischo Dr. Jose Gargitter zumPropst benediziert. Propst Giner war bis 2005 ein guter Vater seinerOrdensgemeinschat, unter dessen Leitung das heute 873 Jahre alteAugustiner-Chorherrenstit eine neue religise Ausstrahlung undneue geistige Krat r Tirol in seiner Gesamtheit empangen hat.Chrysostomus Giner kam am 23. Februar 1930 in Thaur zur Weltund trat 1949 in das Chorherrenstit Neustit ein, dem sein Onkel,Propst Prlat Ambros Giner, als Hausvater vorstand. 1954 wurdeer nach dem Theologiestudium, das er in Rom absolvierte, zumPriester geweiht.Anschlieend arbeitete er einige Jahre als Kooperator in Assling,als Lehrer an der Neustiter Klosterschule, Novizenmeister undSeelsorger der Katholischen Jugend sterreich in Wien. An derPhilosophisch-Theologischen Hochschule Brixen unterrichteteChrysostomus Giner das Fach Heilsmysterium.

    Als dritter in seiner Heimatgemeinde Thaur gebrtiger Propst schuer eine Erwachsenen-Bildungsinstitution r Tourismuspastoral, derer den Namen Tourismuszentrum Neustit gab. Dazu meinte PropstGiner einmal: Es sollte auch den Gastwirten allmhlich augehen,dass es r ihren Betrieb aus christlicher Verantwortung heraus nurvon Vorteil sein kann, wenn die Angestellten ihren Beru aus christ-licher Verantwortung heraus zu leben versuchen!Einen guten Ru haben sich die sogenannten Neustiter Gesprcheerworben. Zur Abwicklung der entsprechenden erorderlichen Kurs-ttigkeit waren umangreiche Umbau- und Sanierungsmanahmenan dem dar in Aussicht genommenen Stitsgebude notwendig.Propst Giner zeigte dabei in allem viel Geschick und Phantasie.So auch bei der Organisation der 1. Sdtiroler Landesausstellung

    anlsslich des 850-jhrigen Bestandsjubilum des Stites im Jahre1992. So trgt Neustit heute den unverkennbaren Stempel seinesehemaligen augeschlossenen kunstsinnigen Prlaten. Die Augusti-

    ner-Chorherren betreuen rund 20 dem Stit inkorporierte Parreien,dazu gehren auch die Osttiroler Parreien St. Justina und Assling.Dem tatkrtigen Prlaten ist es gelungen, das Erbe seiner Vorgn-ger im tirolischen Sinne nicht nur zu bewahren, sondern vor allemauch zu vergrern. Giners Verdienst ist es, dass es ihm gelungenist, dem Musterkloster der Brixner Bische, das jahrhundertelangin der vordersten Reihe der Tiroler Kunst gestanden ist, wieder seinein der Geschichte bewhrte Mittlerstellung im Land im Gebirge zuverleihen. Der 15. Lateranensische Abt und 56. Propst des Augusti-

    ner-Chorherrenstites Neustit bergab im Jahre 2005 den Abtstabseinem Nacholger Prlat Univ.-Pro. Dr. Georg Untergamair.n

    Neustift von Heinz Wieser

    Anfang der 1970er Jahre ffnete Propst Giner das SchlerheimNeustift und zur gleichen Zeit wurde mit der Grndung desTourismuszentrums der Grundstein fr das heutige BildungshausKloster Neustift gelegt. Damit wurde der steigenden Bedeutungdes Tourismus fr das Stift und die gesamte Region Rechnung

    getragen.

    Aus denLANDESTEILEN

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    Aus denLANDESTEILEN 14N 2 | April 2015

    Italien Land der Mafia und der Korruption

    In der Kolumne Vorausgeschickt derTageszeitung Dolomiten vom 5. Mrz 2015schreibt der Wirtschatsexperte AlexanderBrenner-Knoll von der Wirtschat Italiensim Wrgegri von Maia und korrupterPolitik. Er errtert dies am Beispiel dermaroden Autobahnstrecke Salerno-ReggioCalabria. Bauzeit: mittlerweile 50 Jahre und kein Ende in Sicht! Aber, ist dies nur

    ein Beispiel von vielen? Der Politiker SergioDe Gregorio hat z.B. gestanden, r seinen

    Wechsel in Berlusconis Partei, von diesem3 Millionen Euro erhalten zu haben(2 Millionen Euro in bar und 1 MillionEuro berwiesen). Wie kann sich einnormaler Brger einen derartigen Geld-luss vorstellen, wenn er selber Problemehat, von seiner eigenen Bank einen Betragvon 1000 Euro in bar ausgehndigt zubekommen? Wo waren in diesem Fall

    die Kontrollorgane? Renzis Politik derVersprechen wurde lngst schon durch-

    schaut. Sein Elan von einer Reorm proMonat ist eigentlich nie gestartet, und dieWirtschatsleistung ist auch unter seinerRegierung im dritten Jahr hintereinanderrckluig. Weder Wahlrechtsreorm nochdie Abschaung des Senats wurden vonihm angegangen. Kann dieses Land ber-baut anders?

    Olt. Lukas Wegscheider, Montan

    Felix Ermacora

    Der 20. Todestag von Pro. Felix Ermacoraist anscheinend spurlos an Sdtirol vor-bergegangen. Als Ermacora am 24. Februar1995 verstarb, ging einer der bekanntestensterreichischen Verassungsrechtler undMenschenrechtsexperten von uns. Zeit sei-nes Lebens trat Ermacora r das Selbstbe-stimmungsrecht der Sdtiroler ein. Er warauch Abgeordneter zum sterreichischenNationalrat und selbst bei seiner Ab-schiedsrede im Wiener Parlament vergaer Sdtirol nicht. Eindringlich orderte erdie Abgeordneten au, das Selbstbestim-mungsrecht Sdtirols nicht am Horizontverschwinden zu lassen. Unvergessenbleibt mir die Rede Ermacoras, die er 1992im Meraner Kurhaus anlsslich des bevor-stehenden Paketabschlusses au Einladung

    des Sdtiroler Schtzenbundes hielt; injenem Saal, in dem 1969 das Paket mitknapper Mehrheit angenommen wordenwar. Sinngem sagte Ermacora damals:Selbstverstndlich steht euch Sdtirolerndas Selbstbestimmungsrecht zu, ordernmsst ihr es aber schon selber. Mit seinenBchern Sdtirol und das Vaterland s-terreich und Sdtirol Die verhinderteSelbstbestimmung hat uns Pro. Ermacoraein Vermchtnis hinterlassen.

    ELt. Pius Leitner, Vahrn

    Droht Gefahr aus dem Norden ?

    In einer Tageszeitung vom 22. Febru-ar stand unter der berschrit TirolerSchtzen schossen Ehrensalve in Sdtirolin einem Artikel zu lesen: Es war einegeschichtstrchtige Premiere, die am Frei-tag anlsslich der alljhrlichen Andreas-Hoer-Gedenkeierlichkeiten in Mantuaber die Bhne ging. Erstmals durte eineNordtiroler Schtzenkompanie in Sdtiroleine Ehrensalve abeuern.Es ist zu begren, wenn ber die Aktivit-ten der Schtzen berichtet wird, allerdingsscheint hier die Geographie und Recherchezu kurz gekommen zu sein. Mantua liegtweder in Sd- noch in Welschtirol, sondernin der Lombardei. Und Ehrensalven wur-den schon von einigen Tiroler Kompanienau italienischem Staatsgebiet abgeeuert,

    unter anderem auch von den Sonnenbur-gern aus Sistrans, die 2012 beim Treender Schtzen der Alpenregion in Folgaria/Vielgereuth (Welschtirol) die ehrenvolleAugabe hatten, das Land Tirol gemein-sam mit der Sistranser Musikkapelle alsEhrenormation zu vertreten und Ehren-salven (mit geliehenen Paradewaen undstumpen Sbeln) an beiden Festtagenabzueuern.Vor Jahren durten sogar die BayerischenGebirgsschtzen (wenn auch mit groenSchwierigkeiten) den Heiligen Vater im

    Vatikan mit einer Salve ehren.

    Wieso geliehene Waffen?

    Es ist, trotz vielach zugesagter Interven-tionen nach Rom von Politikern verschie-denster Couleur und Provenienz bis jetztallerdings ohne irgendwelche Reaktionen den Tiroler und Bayerischen Schtzennoch immer verboten, ihre Waen zuestlichen Anlssen au italienischemStaatsgebiet mitzunehmen. Wenn es umdas Bestreben einer Wiederzusammen-hrung der Tiroler Landesteile geht, wirdgebetsmhlenartig versichert, dass dieGrenze seit der Grndung der EU ja nurmehr au dem Papier bestehe!Woher dann dieses wohl unverstndlicheantiquierte Verbot?Hat man im ernen Rom Angst, dass dasBergvolk nrdlich des Brenners und stlich

    von Winnebach den zu Unrecht abge-trennten Landesteil mit Waengewaltzurckholen will?

    Gottseidank ist diese Angst in der Bun-desrepublik Deutschland bzw. im FreistaatBayern nicht prsent. Dorthin komplettmit historischen Gewehren, Knallmunitionund spitzen Sbeln auszurcken, ist eineSelbstverstndlichkeit.

    Lt. Klaus Leitner, Sistrans

    UnsereLesermeinen ...

  • 7/21/2019 2015 02 Tiroler Schtzenzeitung

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    Aus denLANDESTEILEN 15N 2 | April 2015

    Welsch-Tirol Los von Rom?

    Das Trentino ist sich bewusst, eine ganz deutliche und beson-dere Identitt zu haben, die selbstverstndlich auch von seinerGeschichte als Teil des historischen Tirol und der sterreichisch-ungarischen Monarchie kommt. Dennoch kann unsere Beson-derheit nicht als Forderung Los von Rom bersetzt werden. Wirsind ein Land mit einer sehr breiten Autonomie und wir ersuchenRom um przise Garantien, damit diese Autonomie im Laue derZeit beibehalten und weiter ausgebaut wird, durch Konsens, oderdurch einen Verhandlungsprozess mit der Zentralregierung. Wir

    glauben auch, dass unsere Forderungen viel mehr Strke zeigen,wenn wir sie gemeinsam mit der benachbarten Provinz Bozenvorlegen. Deshalb ist der Einsatz r die Erneuerung des Autono-miestatuts der Region Trentino-Sdtirol eine der wichtigsten, diewir uns zu Beginn der neuen Legislaturperiode vorgenommenhaben. Schlielich wollen wir este Garantien haben, dass der Staatzukntig nicht mehr nach eigenem Ermessen Oper verlangenkann: In der Tat haben wir einen Garantiepakt erhalten, welcherim Stabilittsgesetz des Staates enthalten ist. Das Gesetz sieht vor,dass in Bezug au Regionen der autonomen Provinzen und derintegrierten regionalen Organisationen staatliche Bestimmungen,welche Verplichtungen, Gebhren oder Rckstellungen beinhal-ten, die nicht vom Garantiepakt vorgesehen sind, nicht anwendbarsind. Der nchste Schritt besteht nun in der Vorbereitung einesEntwurs r das Verassungsrecht, um einige Artikel der Satzungzu ndern. Es geht darum, einige Kompetenzen wiederzugewin-nen, die seit 2001 in einer Reihe von Urteilen des Verassungs-gerichtes in Frage gestellt wurden. Fr uns ist es au jeden Fallprioritr, die Autonomie vor zukntiger Einmischung durch denStaat zu schtzen und zustzlich weitere neue Kompetenzen zu er-mitteln. Schlielich glauben wir, dass dies der Weg r die weitereEntwicklung der Autonomie r das Trentino ist, im Herzen voneinem Europa der Vlker, vereinigt und gemeinsam, und nicht dieForderung r Selbstbestimmung, die einen irreparablen Bruchmit dem Staat verursachen wrde.

    Ugo Rossi, Landeshauptmann des Trentino

    Welsch-Tirol Staccato da Roma?

    Il Trentino consapevole di avere unidentit molto netta, moltospeciale, che deriva ovviamente anche dal suo essere stato partedel Tirolo storico e quindi dellImpero austroungarico. Tuttaviala nostra specialit non si traduce in una richiesta di distacco daRoma. Siamo una terra dotata di una larghissima Autonomia echiediamo a Roma precise garanzie ainch questa Autonomiavenga mantenuta nel tempo e anzi al largata, su base consensuale,ovvero attraverso un processo negoziale con lo Stato centrale.Crediamo anche che le nostre richieste avranno tanta pi or-

    za quanto pi le presenteremo assieme alla vicina provincia diBolzano/Bozen, ed per questo che limpegno per il rinnovamentodello Statuto di Autonomia del Trentino Alto Adige uno dei piimportanti che ci siamo assunti allinizio della nuova legislatura.Vogliamo inine avere precise garanzie del atto che in uturo loStato non potr pi chiederci sacriici a sua discrezione: abbia-mo ottenuto inatti un Patto di Garanzia, contenuto nella Leggedi Stabilit dello Stato. La normativa prevede che nei conrontidella Regione, delle Province autonome e degli enti appartenential sistema regionale integrato non siano applicabili disposizionistatali che prevedano obblighi, oneri o accantonamenti diversida quelli previsti dal Patto di Garanzia stesso. Il prossimo passoconsister nella predisposizione di una bozza di legge costituzio-nale per la modiica di alcuni articoli dello Statuto. Ci consentirdi recuperare alcune delle competenze messe in dubbio dal 2001in poi da una serie di sentenze della Corte Costituzionale. Per noicomunque prioritario tutelare lAutonomia da uture ingerenzedello Stato, ma anche individuare possibili nuove competenzeda assumere. Insomma, crediamo che la strada per uno sviluppoAutonomo del Trentino, nel cuore di unEuropa dei popoli, unita eplurale, sia questa e non una richiesta di autodeterminazione cheprovocherebbe una rattura insanabile con lo Stato.

    Ugo Rossi, Presidente Provincia autonoma di Trento

    Anmerkung der Redaktion:

    Die Stellungnahme von Landeshauptmann Ugo Rossi zur Rubrik Pro & Contra in der Februar-Ausgabe, ist (trotz mehracher Nachrage) leidererst Tage nach dem letztmglichen Abgabetermin eingetroen. Die TSZ war zu diesem Zeitpunkt bereits in Drucklegung. Wir geben deshalb die

    Meinung des Herrn Landeshauptmann zum Thema Welsch-Tirol Los von Rom? untenstehend in Form eines Leserbriees wieder.

    SCHTZENKOMPANIE PIANS 19842014

    Allgemeines zum Schtzenwesen und Spezielles zu den vergangenen 30 Jahren der Schtzenkompanie Piansvon Alexandra Zangerl

    Zum Jubilum der Kompanie-Wiedergrndung haben sich die Mitglieder der Kompanie ein bleibendes schrift-liches Zeugnis gewnscht, das in Buchform den Werdegang, Hhen und Tiefen, Arbeit und Vergngen, Verant-wortung und Aufgaben der Pianner Schtzen und Marketenderinnen aufzeigen und festhalten soll. Auch in

    Zukunft soll Bewhrtes erhalten und weitergegeben werden, Neues mit Interesse und Mut zugelassen undSinn- und Wertvolles gefrdert und getan werden. OStR. Prof. Mag. Alexandra Zangerl ist Germanistin, Histori-kerin sowie Ethikerin und seit der Wiedergrndung der Kompanie Pians 1984 Chronistin. Ihre umfangreichen

    Aufzeichnungen zur Kompanie, die gesammelten Presseartikel, Fotos, Einladungen, Festschriften, Kommenta-re und Zeichnungen dienten als Grundlage fr dieses Buch

    Das Buch ist im Eigenverlag erschienen und bei der SK Pians, Mag. Norbert Weiskopf, Mobil 0664 3434006, oder beiAlexandra Zangerl, 05442 62019, erhltlich.

  • 7/21/2019 2015 02 Tiroler Schtzenzeitung

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    Aus denLANDESTEILEN 16

    Ein Kaisergedenkjahr beginnt am 27. Mrz

    Kaiser Franz Stephan von Lothringen, der Gemahl Maria Theresias, starb vor250 Jahren in Innsbruck Sonderausstellungzum Thema Tod und Trauer

    Heuer sind es 250 Jahre her, dass in Innsbruck am 18. August 1765 Kaiser Franz Stephan von Lothringen, der Gemahl MariaTheresias, nach der Hochzeit seines Sohnes Leopold II. mit der spanischen Prinzessin Maria Ludovica in der Hofburg pltzlichgestorben ist.

    Aus diplomatischen Grnden wollte Maria Theresia die Hochzeits-eierlichkeiten nicht in der Residenzstadt Wien abhalten und kamdamit einem Wunsch des Brautvaters nach. Rund 450 Personenkamen zum Fest. Nach der Eheschlieung am 5. August in derInnsbrucker Parrkirche, dem heutigen Dom zu St. Jakob, eierte

    die Hogesellschat zwei Wochen lang mit viel Spectacle, Theater,Oper, Bllen und Freischieen. Bauern mussten bei Straandro-hung groe Mengen Lebensmittel zur Vergung stellen, obwohlKnappheit an Gtern herrschte. Whrend der Feierlichkeiten, amzwlten Festtag, starb berraschend Maria Theresias EhemannFranz Stephan, vermutlich an einem Herzinarkt. Sein Tod war einWendepunkt im Leben Maria Theresias. Die Hoburg wurde zurGedchtnissttte: Zu Ehren ihres Gemahls grndete die Kaisern einDamenstit und lie das Sterbezimmer in eine Kapelle umbauen.In dieser Kapelle wird auch heuer wieder am Schmerzensreitag(Freitag vor dem Palmsonntag), das ist in diesem Jahr der 27. Mrz,bei einer eierlichen Stitungsmesse des Maria-TheresianischenDamenstites zu Innsbruck der Propst von St. Jakob, Prlat Dr.Florian Huber, in Anwesenheit von Vertretern des Landes Tirolund der Stadt Innsbruck des Todes von Kaiser Franz-Stephan vonLothringen und der Verstorbenen des Hauses Habsburg-Lothringengedenken. Dies ist der Beginn dieses kaiserlichen Gedenkjahres.

    Die Triumphporte in der Stadt Innsbruck erinnert sowohl an dieHochzeit als auch an den Tod des Kaisers. Sie wurde zunchst zurAnkunt und Begrung der kaiserlichen Familie, die zur Hochzeitnach Innsbruck kam, errichtet. Die Grundsteinlegung erolgte am21. Mrz 1765. Die Bauzeit betrug nur drei Monate. Beim Einzugdes Kaiserpaares am 15. Juli berreichte Brgermeister Simon Nie-derkircher den hohen Gsten bei der Triumphporte den silbernen

    Stadtschlssel. Knapp ein Monat spter uhr dann Maria Ludovicaals Braut, vom Stit Wilten kommend, durch die Triumphporte indie Stadt ein. Da Franz Stephan am 18. August 1765 unerwartetstarb, wurden auch Trauermotive zu seinem Tod in der Triumph-porte verarbeitet. Die Sdseite zeigt Motive im Sinne der Hochzeitdes jungen Paares, die Nordseite solche, die au den Tod des Kaisershinweisen.

    Zur 250. Wiederkehr des Todestages von Franz I. Stephan vonLothringen in Innsbruck veranstaltet die Hoburg Innsbruck inKooperation mit der Hospizgemeinschat Tirol und dem TirolerLandesmuseum eine Sonderausstellung zum Thema Tod undTrauer. Die Hoburg Innsbruck will das schicksalhate Ereignis des

    Todes Franz Stephans in Innsbruck zum Anlass nehmen, sich ineiner Sonderausstellung mit Fragen zu Tod, Trauer und Gedenkenauseinanderzusetzen mit dem historischen hischen Zeremoni-ell, aber besonders auch mit den heutigen Formen von Trauerkul-tur. Auch ein Rahmenprogramm wird vorbereitet. Die Ausstellungist r die Monate Mai bis Dezember 2015 geplant.n

    Innsbruck von Dr. Heinz Wieser

    Kaiser Franz Stephan v. Lothringen lgemlde von Antonio Maron in Schnbrunn

    Kaiserin Maria Theresia in Trauerum ihren verstorbenen MannKaiser Franz Stephan von Lothringen.

  • 7/21/2019 2015 02 Tiroler Schtzenzeitung

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    Mnchen von Martin Haberellner

    Wie das Edelwei an die Mtzen der Gebirgstruppen gelangteDie Gebirgstruppen sterreich-Ungarnshaben schon seit 1907 das Edelwei alsWaengattungszeichen getragen, zunchstam Jackenkragen. Die 1915 in Tirol einge-setzten sterreichischen Truppen haben mitGenehmigung ihres Kriegsministeriums dasEdelwei an der Mtze getragen.

    Im Juni 1915 wurden (von einer ster-reichischen Behrde) 20.000 Edelwei-Abzeichen, so wie solche seitens dereigenen Truppen Tirols getragen werden,an das Alpenkorps geschickt. Die Entschei-dungsgrundlagen r diese Lieerung sindnicht bekannt. Oenbar aber erolgte sieim Einvernehmen zwischen dem Landes-verteidigungskommando Tirol und demKommando des Alpenkorps.

    Das Alpenkorps hatte jetzt zwar 20.000Abzeichen zur Verteilung an die Soldaten,aber an der Uniorm getragen werdendurten die Abzeichen deshalb noch langenicht. Dazu brauchte es eine Genehmigung.Das Kommando des Alpenkorps beantragtediese rmliche Genehmigung. Whrendaber das Bayerische Kriegsministerium dem

    Antrag positiv gegenberstand, mauerte dasPreuische Kriegsministerium. Dort ver-wies man au den Kaiser, der sich wieder-holt gegen Eigenmchtigkeiten im Anzuge,wie sie zum Schaden der Manneszucht viel-ach jetzt in Erscheinung treten, ausgespro-chen habe. Das hinderte den Kommandeur

    des Alpenkorps, Generalleutnant KonradKrat von Dellmensingen, der mit einerlngeren Dauer des Genehmigungsverah-rens rechnete, jedoch nicht, seinen Leutendas Tragen des Abzeichens au dem Helmber der Kokarde oder am Mtzenbandber dem linken Ohr zu erlauben. Und sowurde das Edelwei auch getragen, wie dasFotograien und Zeichnungen aus der Zeitbelegen.

    Obermusikmeister Georg Frst vom K.B. Inanterie-Leib-Regiment hat in seinenAuzeichnungen hinterlassen, ErzherzogEugen der Oberbeehlshaber der Truppenin Tirol habe dem Alpenkorps das Edel-weiabzeichen verliehen. Gnther Hebertmeint aber dazu, diese spter verbreiteteMeinung sei lediglich eine Argumentati-onshile am Rande der Wahrheit gegen die

    Auassung des Preuischen Kriegsminis-teriums.Nach einigem brokratischen Hin undHer sowie Einholung der sterreichisch-ungarischen Tragebestimmungen rdas Edelwei gab das Ministerium imSeptember 1915 in einem Telegramm an

    Generalleutnant v. Krat bekannt, dass derEdelweiantrag allerhchst genehmigtsei. In der Folge dieser Zustimmung ausBerlin erlaubte auch der bayerische Knigmit allerhchster Entschlieung vom11. September 1915 seinen Truppen imAlpenkorps das Tragen des Edelweiabzei-chens an der Uniorm.

    Das von den sterreichern als reund-schatliche Geste an das Alpenkorpsberreichte Edelwei war da schon lngstzum Erkennungsmerkmal der gemeinsaman der Italienront kmpenden Verbn-deten und zum verbindenden Symbol dergelebten Waenbrderschat zwischenTirolern und Bayern geworden. Bis heuteist das Edelwei das Erkennungsmerkmalder Gebirgstruppen in sterreich und inDeutschland.n

    N 2 | April 2015

    Foto: Franz-Paul Reindl

  • 7/21/2019 2015 02 Tiroler Schtzenzeitung

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    Geliebt und hoch verehrt: Prinz Heinrich von Bayern

    Prinz Heinrich von Bayern, geboren am 24. Juni 1884 in Mnchen,war der einzige Sohn von Prinz Arnul von Bayern (18521907)und seiner Eherau Therese Prinzessin von Liechtenstein. Der VaterPrinz Arnul von Bayern war der jngste Sohn des PrinzregentenLuitpold (18211912) und dessen Eherau Auguste Ferdinande vonsterreich-Toskana. Dessen Bruder Ludwig ist 1912 seinem VaterLuitpold als Prinzregent nachgeolgt und 1913 als Ludwig III. zumKnig von Bayern ausgeruen worden. Prinz Heinrich von Bayernwar also ein Nee des letzten bayerischen Knigs Ludwig III.Nach dem Abitur 1901 entschied er sich, wie schon sein Vater Ar-nul und sein Onkel Leopold, r eine militrische Laubahn. Er tratals Leutnant in das K. B. Inanterie-Leibregiment ein. 1905 wech-selte er zum 1. schweren Reiter-Regiment. 1907 wurde er Ober-

    leutnant, 1910 Rittmeister. Am 3. August 1914 zog er als Che der2. Eskadron in den 1. Weltkrieg. An der Westront hrte er nocheine der wenigen klassischen Reiterattacken, bei der er durch einenLanzenstich verwundet wurde. In der Erkenntnis, dass die Zeit derKavallerie vorbei war, wechselte er zur Inanterie.Am 12. Mrz 1915 erhielt er, inzwischen zum Major berdert, dasKommando ber das III. Bataillon des K. B. Inanterie-Leibregiments.Das Inanterie-Leibregiment wurde dem am 20. Mai 1915 gegrnde-ten Alpenkorps unterstellt. Bereits am 25. Mai 1915 tra das Regimentin Brixen ein. Am 18. Juni wurde das III. Bataillon nach Kartitsch inOsttirol verschoben, um die Sicherung des Grenz-Unter-Abschnitts10 c am Karnischen Kamm zu bernehmen.Abschnittskommandant war Major Prinz Heinrich. Sein Verteidi-gungsabschnitt ging etwa von der Gegend um Kartitsch (Osttirol)ber Obertilliach bis Luggau (Krnten) bzw. in der Hhe vomEisenreich bis zur Steinkarspitze.Im Juli lieerten sich die Leiber des III. Bataillons Prinz Heinrichhetige Kmpe mit den Italienern au der Knigswand, am Tillia-cher Joch, au der Filmoorhhe, au dem Drei-Zinnen-Plateau, amWildkarleck und au dem Eisenreich (Kaltenegger, S. 72). Die Lei-ber konnten dabei alle eindlichen Angrie erolgreich abwehren.Am 7. November 1816 wurde Prinz Heinrich in Rumnien durcheine Gewehrkugel schwer verwundet. Am darau olgenden Tagstarb er an den Folgen seiner Verletzungen. Seine letzte Ruhestttehat er in der Theatinerkirche St. Kajetan in Mnchen geunden.

    Prinz Heinrich erreute sich groer Beliebtheit bei der ortsanss-sigen Bevlkerung des Pustertals. Die von den Einheimischen lie-bevoll geplegte Prinz-Heinrich-Kapelle au dem Obstanser Bodenund der Prinz-Heinrich-Gedchtnisweg halten die Erinnerung anPrinz Heinrich und an die Waenhile der Bayern in der Not desKriegsjahrs 1915 lebendig.

    Erinnerungen an Prinz Heinrich:- Mariensule in Hhenkirchen

    (1911 gestitet von Prinz Heinrich)- Prinz-Heinrich-Gedchtnisweg

    (von Kartitsch ber Winklertal, Obstans-Pannspitze-Kinigat)- Prinz-Heinrich-Kapelle au dem Obstanser Boden

    (Karnische Alpen, Osttirol)- Prinz-Heinrich-Seilbahn, Fundamentreste- Prinz-Heinrich-Kaserne in Lenggries- Prinz-Heinrich-Marsch, uraugehrt in Bruneck

    18Berichte aus Bayern N 2 | April 2015

    Mnchen von Martin Haberellner

    Meran

    Hohe Ehrung fr HauptmannHans BaurAnlsslich der Andreas-Hoer-Gedenkeier verlieh die Bundeslei-tung des Sdtiroler Schtzenbundes Hptm. Hans Baur aus Wallgauzum Zeichen des Dankes und der Anerkennung seiner Verdienste,die er sich um das Sdtiroler Schtzenwesen erworben hat, dieKatharina-Lanz-Verdienstmedaille in Silber. LandeskommandantElmar Thaler brachte in seiner Laudatio zum Ausdruck, dass sichBaur durch seine nun ast 20-jhrige Ttigkeit als Schritleiterder Berichte aus Bayern in der Tiroler Schtzenzeitung um dasSchtzenwesen in der Alpenregion verdient gemacht hat. Seinezndenden Leitartikel sind aurttelnde Bekenntnisse zur Kulturder Bayern und gleichzeitig geistige Mahnmale und Wegweiser.Weil sein ganz spezielles Interesse dabei immer auch SdtirolerThemen galt und seine ihm angeborene bayerische Herzlichkeitund Selbstverstndlichkeit im Volkstum und politischen FragenVorbildunktion hat, ehrt ihn der Sdtiroler Schtzenbund mit der

    Bundesverdienstmedaille in Silber.n

  • 7/21/2019 2015 02 Tiroler Schtzenzeitung

    19/36

    von Robert Stumbaum

    Die Abordnung aus Gmund stellt sich zur Sebastiani-Prozession auf.Die GSK Rosenheim unter Hptm. Josef Fischbacher in Hl. Blut

    19Rosenheim/Eppan

    von Franz Zch

    Sebastiani-Wallfahrt und Feier

    Durch die Teilnahme der GSK Gmund an der Sebastiani-Feier in Eppan mit einer 20 Mann-starken Abordnung wurde die Partnerschatzwischen den Kompanien Eppan, Fritzens und Gmund untermauert. Die GSK Rosenheim hat vor mehr als 20 Jahren die Sebstiani-Wall-ahrt von Happing nach Hl. Blut wieder zum Leben erweckt. Dieses Jahr nahmen auch Abordnungen der Kompanien aus Aibling, Endor,Aschau, Audor, Flintsbach, Neubeuern, Bernau, Waakirchen, Sllhuben und Raubling teil. n

    N 2 | April 2015 Berichte aus Bayern

    Beuerberg von Hans Baur

    Hauptmann Franz Zimma 60Der Hauptmann der GSK Beuerberg-Herrnhausen Franz Zimmasen. eierte seinen 60. Geburtstag. Zimma ist seit 2009 Hauptmannder Kompanie. Wir wnschen ihm persnlich alles Gute und wei-terhin viel Erolg in seinem Amt als Hauptmann der Kompanie. n

    Bad Aibling von Uwe Hecht

    Reinhold Bichlmeyer 85Seinen 85. Geburtstag eierte Reinhold Bichlmeyer, Grndungsmit-glied der GSK Aibling. Er war ein Mann der ersten Stunde, als dieKompanie 1980 wiedergegrndet wurde, und rckte bis vor kurzemnoch selbst als Salutschtze aus. Zu seinem Ehrentag schoss ihm dieKompanie einen Ehrensalut. Hauptmann Manred Ortner ber-reichte dem Jubilar die Medaille in Gold r besondere Verdiensteum die GSK Aibling. n

    v.l.n.r. Olt. Josef Steffl, Reinhold Bichlmeyer, Hptm. Manfred Ortner

    Beuerberg von Hans Baur

    Ehrenhauptmann LeonhardFichtner 75Der Spielmannszug der GSK Beuerberg-Herrnhausen spielte demEhrenhauptmann Leonhard Fichtner zu seinem 75. Geburtstag einStndchen und berraschte damit den Jubilar, der selbst 33 Jahrelang Tambourmajor des Spielmannszuges gewesen ist. Auch wirschlieen uns den Glckwnschen der Kompanie an.n

    19

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    Aus denLANDESTEILEN 20N 2 | April 2015Berichte aus Bayern

    Traunstein von Hans Baur

    Neuer Hauptmann in

    TraunsteinBei der Jahreshauptversammlung der GSK Traunstein musste rHptm. Paul N. Walde ein Nacholger gewhlt werden. Walde standnach 13 Jahren nicht mehr zur Vergung. Zu seinem Nacholgerwurde der bisherige Oberleutnant und Salutzughrer SebastianKnittler gewhlt. Wir wnschen ihm eine gute Hand bei der Fh-rung der SK Traunstein.n

    EOlt. Alois Maderspacher Die GSK Garmisch trauert um ihr letztesGrndungsmitglied: EhrenoberleutnantAlois Maderspacher ist nach langer Krank-heit mit 90 Jahren riedlich im Kreis seinerFamilie verstorben. Zusammen mit seinemgleichnamigen Vater war er die treibendeKrat bei der Wiedergrndung der Kompa-nie im Jahre 1952. ber 40 Jahre war er als

    Oberleutnant in der Hauptmannschat ak-tiv, zuerst als Kassier, dann als Hauptmann-stellvertreter. Als er 1993 seine mterniederlegte, wurde er zum Ehrenoberleut-nant ernannt. Obwohl er auch in der Kom-munalpolitik und der Oberlnder Trach-

    tenvereinigung aktiv war, hat sein Herzdoch r die Schtzen geschlagen. Der Luishat allerhchste Auszeichnungen erhalten,u.a. das Bundesverdienstkreuz und denBayerischen Verdienstorden. Weil er Eh-renmitglied des GebirgsschtzenbataillonsWerdenels war, an dessen Grndung ermageblich beteiligt war, sind zur Beerdi-

    gung die Bataillonsstandarte und alle neunWerdenelser Kompanieahnen ausgerckt.Seine Garmischer Kompanie hat ihn audem letzten Weg begleitet, die Ehrenwacheam Sarg gestellt, au dem sein Schtzenhutund sein Sbel lagen, und den Luis

    wrdevoll mit einem dreiachen Ehrensalutverabschiedet.n

    Garmisch

    Die Kompanie TraunsteintrauertDie Traunsteiner Gebirgsschtzen mussten an ein und demselbenTag Abschied von zwei ihrer treuen Weggehrten nehmen: FerdlWeissmann schloss sich der Kompanie 1986 als Grndungsmit-glied an. Bereits 1990 begann er den Dienst als Fahnenjunker undwurde 1992 zum Fhnrich gewhlt. Im selben Jahr stie ConnyAppelmann zu den Gebirgsschtzen und marschierte 10 Jahre langals Marketenderin gemeinsam mit dem Ferdl der TraunsteinerKompanie voran. Die Kompanie mit Musik und acht Marketende-rinnen aus dem Inn-Chiemgau begleiteten die Verstorbenen auden Traunsteiner Waldriedho und in Nudor, wo sie sich jeweilsmit einem Ehrensalut verabschiedeten.n

    Traunstein

    Partenkirchen

    Martin Bartl

    Allzu rh im Alter von nur 48 Jahren verstarb der Fhnrich derGSK Partenkirchen Martin Bartl Hannesla. Seit 2006 trug er dieKompanieahne mit groem Stolz. Mehr als tausend Trauergste be-gleiteten ihn zur letzten Ruhe. Seine Kameraden der PartenkirchenerKompanie trugen den Sarg und schossen ihm einen Ehrensalut. n

    Conny Appelmann Ferdl Weissmann

  • 7/21/2019 2015 02 Tiroler Schtzenzeitung

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    N 2 | April 2015

    2121Berichte aus Bayern

    Dalle COMPAGNIEdel Welschtirol

    Trento di Domenico Puecher

    Un ritrovo importanteper

    riconfermare fiduciaesostegnoai propricomandanti

    Sabato 7 marzo 2015 gli Schtzen del Welschtirol, si sonoconvocati a Trento per la loro assemblea generale, come dastatuto federale, per deliberare sul proprio bilancio finanzia-rio e le attivit da svolgere nel corso dell anno, nonch perriconfermare fiducia e fedelt a qegli ideali che accomunanoe contraddistinguono gli Schtzen tirolesi.

    Lappuntamento alle ore 14.00 in Via Suragio, una caratteristicae storica via di Trento dove tutte le 23 Compagnie ederate sisono allineate e composte, per il passaggio in rassegna del LKdt. edelle autorit e delegazioni tirolesi presenti. Peretta ed ordinata lasilata partita per raggiungere il Duomo di Trento accompagnatadalle note della ormai immancabile Bhmische Judicarien, dove liaspettava il Vescovo di Trento Mons. Luigi Bressan per la S. Messa.

    La celebrazione stata semplice, ma accogliente e devota nella qualeil vescovo ha ricordato limportanza dei principi cristiani autenticiin un mondo avvolto di supericialit e valori asulli. La musicadella Bhmische Judicarien ha aggiunto la dovuta solennit allacerimonia, le cui letture, elemosina e preghiere sono state curate egestite dagli Schtzen stessi. Subito dopo si ricomposta la silata eattraversando la splendida via centrale sono giunti al Palazzo dellaRegione , dove si aperta la vera e propria assemblea precedutada un breve saluto del Landeskommandant Mjr. Paolo Dalpr aicamerati, autorit ed ospiti. Come da regolamento stato scelto ilPresidente dellassemblea nella persona del Mjr. Federico Masera edue scrutatori.

    Nel grande salone al piano terra, gremito di Schtzen in costume edi molti loro amici sostenitori, il discorso del Comandante statomolto accurato e sentito; lo conermano i lunghi e numerosi applau-si che hanno interrotto pi volte il suo intervento. Il tutto si incen-

    trato su tre argomenti principali: quale uturo per la nostra terra,la richiesta di adesione alla Protezione Civile e la soerta adunataalpini del 2018 a Trento. La riuniicazione del Tirolo e il consegu-ente sganciamento dallo stato italiano, che in un secolo di domi-nio ha annientato la nostra identit e la nostra storia, deve esserelobiettivo da raggiungere, tutto il resto sono palliativi e chiacchiereinutili. Amareggiati e delusi per il riiuto della Protezione Civile diaccettare il numeroso gruppo di Schtzen che avevano dato la lorodisponibilit a ar parte di essa nellintento di dare il loro aiuto nellesituazioni precarie e di necessit; inevitabili le critiche e dissensiallattuale governo provinciale.

    Quello che pi ha iniammato gli animi dellassemblea stato

    comunque la notizia ormai nota, della probabile adunata alpini aTrento nel 2018, che colpisce nella sua totale mancanza di rispetto,egoismo, disinteresse per la nostra storia e quella dei nostri avi: unapiaga nella piaga, un beardo pugno in accia ed una convenienza ogioco politico che erisce la nostra amata terra ! (Il documento Noadunata alpini 2018 visibile sul sito www.wtsb.org) n

    Trento di Romina Tomasini

    Consegnate 2 nuove medaglie

    al merito Giuseppina NegrelliNel corso dellassemblea 2015 del WTSB sono state assegnate duemedaglie Giuseppina Negrelli: dargento per lex portaban-diera del Bund Marco Dallona e doro per lEhrenbundesmajor delleCompagnie del Nord e Osttirolo Mjr. Hermann Huber.n

    Il Lkdt. Mjr Paolo Dalpr consegna la medaglia doro al meritoallEhrenbundesmajor Hermann Huber.

    Il Lkdt. Mjr Paolo Dalpr e la consegna della medaglia dargento almerito al ex Bundesfhnrich Marco Dallona.

  • 7/21/2019 2015 02 Tiroler Schtzenzeitung

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    22Berichte aus Bayern N 2 | April 2015

    Gabi Schiessling, Abgeordne-

    te zum Tiroler Landtag undSP-Sd-Tirol-Sprecherin:Das

    Andreas-Hofer-Lied ist keinezukunftsorientierte Botschaft.

    NEIN Andreas Hoer hatin Tirol augrund des ge-schichtlichen Hintergrundsseine Berechtigung. Die SPTirol lehnt es jedoch ab, dieseHymne zur Euregio-Hymnezu erklren. Gerade mit derGrndung der EuroparegionTirol-Sdtirol-Trentino wolltendie drei Landesteile ein Zeichensetzen, Europa der Bevlkerung nher zu bringen und alte Grenzenin den Kpen verschwinden zu lassen. Das Andreas-Hoer-Lied istdemnach keine zukuntsorientierte Botschat.Vielmehr gilt es durch die oizielle Europahymne von BeethovenVeranstaltungen, Ehrungen etc., die in Verbindung mit Europastehen, auzuwerten. Erreulich ist, dass eine entsprechende SP-Ini-tiative im Tiroler Landtag von den Regierungsparteien angenommenwurde. Die Landesregierung wird demnach veranlassen, dass in Zu-kunt bei bedeutenden Veranstaltungen des Landes Tirol, insbeson-dere jene mit Bezug zur Europaregion Tirol oder zur Europischen

    Union, zustzlich zur Tiroler Landeshymne auch die Hymne derEuropischen Union gespielt wird.

    [email protected]

    Sigmar Stocker, Abgeordneter

    zum Sdtiroler Landtag(Die Freiheitlichen) und

    Mitglied der SK Terlan:EineHymne ist Ausdruck von Freudeund Stolz auf seine Heimat,motiviert die Menschen, fr ihrLand etwas zu leisten.

    JA In der von Univ.-Pro.Peter Pernthaler entworenenVerassung r einen FreistaatSdtirol (Innsbruck 2012)nennt dieser unter Artikel 3Hauptstadt und Staatssymboleverschiedene Punkte, welcheein Land darstellen: Hauptsitz,

    Staatswappen, Staatsarben, Staatssiegel und Hymne. Ein Staat oderLand hat also auch eine Hymne. Hat Sdtirol eine Hymne? Oiziellnicht, innoiziell ja. Whrend Nord- und Osttirol seit dem 2. Juni1848 das Andreas-Hoer-Lied als Tiroler Landeshymne estgeschrie-ben haben, hat Sdtirol dies bis heute nicht getan, und somit wirdbei oiziellen (!) Angelegenheiten unseres Landes keine TirolerHymne gespielt. Gbe es nicht die Schtzen, wre sie bei uns wohltotal von der Bildlche verschwunden! Deshalb soll Sdtirol endlichdie Hymne Tirols von 1848 als Hymne estschreiben, die dann auch

    in den Schulen gelernt wird. Die italienische Version gibt es ja schon,und Andreas Hoer ist als Mensch auch r die Italiener tragbar, zu-mal er ja schon zur damaligen Zeit zweisprachig war und ein gutesVorbild diesbezglich ist.Eine Hymne ist Ausdruck von Freude und Stolz au seine Heimat,motiviert, etwas r sein Land zu leisten. Hymnen sind Wurzeln,rdern den Zusammenhalt und verbinden die Menschen ob jungoder alt: Denken wir nur an die Zuschauer der letzten Fuball-WM,wie sie ihre Hymnen sangen.Sdtirols Landtag ist zu eige, das Andreas-Hoer-Lied als Hymneestzuschreiben und die neue Europaregion Tirol auch, wie wir inSchwaz leider erlebt haben. Politisch gesehen ist Sdtirol und Tirolalso ein eiges Land ohne Stolz und Hymne geworden. Man muss

    sich ragen: Verdienen wir Tiroler uns den ehrenhaten NamenAndreas Hoer in einer Hymne berhaupt noch? Oder sollte die Eu-roparegion Tirol besser Alle meine Entchen schwimmen au demSee, Kpchen unters Wasser, Schwnzchen in die Hh als Hymneestschreiben...?

    [email protected]

    DasAndreas-Hofer-Lied Eine Hymnefr die Europaregion Tirol?Im Herbst 2014 fand in Schwaz die bisher elfte gemeinsame Sitzung der drei Landtage von Tirol, Sd-Tirol und Welsch-Tirol(Trentino) statt. Ziel dieser im Zweijahresrhythmus stattfindenden Dreierlandtagssitzungen ist es, die Europaregion Tirol zustrken sowie die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Forschung, Verkehr und Bildung auszubauen. Bei der Sitzungin Schwaz lehnte die Mehrheit der 106 Abgeordneten den Antrag, das Andreas-Hofer-Lied zur Hymne der Europaregion zuernennen, ab.

  • 7/21/2019 2015 02 Tiroler Schtzenzeitung

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    N 2 | April 2015

    2323Berichte aus Bayern

    Das unentschrfte Faschistendenkmal in BozenWas war das doch fr ein allgemein verordneter Jubel, als das sogenannte Dokumentationszentrum des Siegesdenkmals

    erffnet wurde. Die ffnung des inhaltlich sehr drftigen Kellermuseums entzckte die Mitglieder der faschistischen Organi-sation Casapound, so wie auch rechtsextreme Politiker wie z.B. Maria Teresa Tomada. Der entscheidungsscheue Bozner Br-germeister Spagn