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DER HAUPTSTADTBRIEF ist ein seit 1999 wöchentlich erscheinender un- abhängiger Informations- und Hintergrunddienst aus Berlin. Er bietet einem ex- klusiven Leserkreis von Entscheidern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien Analysen, Stellungnahmen, Konzepte, Plädoyers und Kommentare, die der Meinungsbildung in der offenen Gesellschaft und der Entscheidungsfindung in der parlamentarischen Demokratie nützen. DER HAUPTSTADTBRIEF erscheint jeden Sonntag, einmal als Beilage in der Zeitung Berliner Morgenpost der FUN- KE Mediengruppe, im eigenen Webauftritt www.derhauptstadtbrief.de sowie als Newsletter in einem exklusiven Verteilerkreis von Entscheidern und meinungsfüh- renden Persönlichkeiten. DER HAUPTSTADTBRIEF wird heute geführt und verantwortet von Detlef Prinz als Verleger, Ulrich Deppendorf als Herausgeber und Lutz Lichtenberger als Chefredakteur. Günter Bannas schreibt die wöchentliche Kolumne. DIGITALFORMATE Newsletter und Webpage DER HAUPTSTADTBRIEF-Newsletter sowie die digitale Informationsplatt- form derhauptstadtbrief.de bietet Entscheidern einen Überblick über die wich- tigsten politischen und wirtschaftlichen Debattenthemen der Woche in Form von Artikeln und Kolumnen meinungsführender Autorinnen und Autoren. Der News- letter wird jeden Samstag- und Sonntagmorgen an einen exklusiven Verteilerkreis versandt. Zielgruppe Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien Erscheinungstage Jeden Samstag und Sonntag um 8 Uhr Anzeigenschluss 3 Tage vor Erscheinen, 16 Uhr Reichweite Jeden Samstag und Sonntag erreicht der Newsletter die wichtigsten 5.000 Entschei- der aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft (Stand Juni 2020; verlagseigene Anga- be). Mit bis zu 70.000 Unique Users gehört www.derhauptstadtbrief.de zu den reichweitenstarken Hintergrundportalen für Entscheidungsträger in Deutschland. DER HAUPTSTADTBRIEF MEDIADATEN 2020

2020-06-04 HSB Mediadaten - DER HAUPTSTADTBRIEF€¦ · schnitt 1,35 Beschäftigten, dazu kommen noch rund 2,1 Millionen Soloselbständige, also solche ohne eigene Mitarbeiter. Wollte

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Page 1: 2020-06-04 HSB Mediadaten - DER HAUPTSTADTBRIEF€¦ · schnitt 1,35 Beschäftigten, dazu kommen noch rund 2,1 Millionen Soloselbständige, also solche ohne eigene Mitarbeiter. Wollte

DER HAUPTSTADTBRIEF ist ein seit 1999 wöchentlich erscheinender un-abhängiger Informations- und Hintergrunddienst aus Berlin. Er bietet einem ex-klusiven Leserkreis von Entscheidern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien Analysen, Stellungnahmen, Konzepte, Plädoyers und Kommentare, die der Meinungsbildung in der offenen Gesellschaft und der Entscheidungsfindung in der parlamentarischen Demokratie nützen. DER HAUPTSTADTBRIEF erscheint jeden Sonntag, einmal als Beilage in der Zeitung Berliner Morgenpost der FUN-KE Mediengruppe, im eigenen Webauftritt www.derhauptstadtbrief.de sowie als Newsletter in einem exklusiven Verteilerkreis von Entscheidern und meinungsfüh-renden Persönlichkeiten.

DER HAUPTSTADTBRIEF wird heute geführt und verantwortet von Detlef Prinz als Verleger, Ulrich Deppendorf als Herausgeber und Lutz Lichtenberger als Chefredakteur. Günter Bannas schreibt die wöchentliche Kolumne.

DIGITALFORMATE

Newsletter und WebpageDER HAUPTSTADTBRIEF-Newsletter sowie die digitale Informationsplatt-form derhauptstadtbrief.de bietet Entscheidern einen Überblick über die wich-tigsten politischen und wirtschaftlichen Debattenthemen der Woche in Form von Artikeln und Kolumnen meinungsführender Autorinnen und Autoren. Der News-letter wird jeden Samstag- und Sonntagmorgen an einen exklusiven Verteilerkreis versandt.

ZielgruppeEntscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien

ErscheinungstageJeden Samstag und Sonntag um 8 Uhr

Anzeigenschluss3 Tage vor Erscheinen, 16 Uhr

ReichweiteJeden Samstag und Sonntag erreicht der Newsletter die wichtigsten 5.000 Entschei-der aus Gesellschaft, Politik und Wirtschaft (Stand Juni 2020; verlagseigene Anga-be). Mit bis zu 70.000 Unique Users gehört www.derhauptstadtbrief.de zu den reichweitenstarken Hintergrundportalen für Entscheidungsträger in Deutschland.

DER HAUPTSTADTBRIEFMEDIADATEN 2020

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DIE KOLUMNEAM SONNTAG

Verantwortung

GÜNTERBANNAS

ist Kolumnist des HAUPTSTADTBRIEFS. Bis März 2018 war er Leiter der Berliner Redaktion der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

In Krisenzeiten, lautet ein Lehr-satz der Politik, sei die Stunde

der Exekutive gekommen, womit nach den Grundsätzen der Gewal-tenteilung Regierungen gemeint sind – also gewählte Regierungs-chefs und ihre Minister nebst Ver-waltungen.

In Krisen und historischen Um-brüchen, auch das lehrt die Erfah-rung, purzeln politische Dogmen, Bräuche und Regelungen wie die Dominosteine. In diesen Tagen, Wochen und wahrscheinlich Mo-naten der Coronavirus-Krise droht ein weiterer Grundsatz abhanden zu kommen – der vom Primat der Politik. Zitat Angela Merkel: „Ich sage Ihnen auch ganz offen, dass der Maßstab nicht das ist, was wir glauben, was wir jetzt machen wol-len, sondern der Maßstab ist, was uns die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu dem Thema sa-gen. Vor allen Dingen ist auch die Zahl der Fälle, die sich neu infizie-ren, der Maßstab.“ Virologen und das Robert Koch-Institut bestim-men die Richtlinien der Politik, was laut Grundgesetz der Bundes-kanzlerin zukommt. Oder geht es etwa um das Abschieben von Ver-antwortung?

Der Umgang der Politik mit dem Coronavirus stellt alles Bisherige in den Schatten – sogar die Ka-tastrophe von Fukushima 2011, nach der binnen eines Wochenen-des die Anhänger der Kernenergie den Atomausstieg durchsetzten. Verfassungsrechtliche Regeln und Grundsätze sind betroffen. Die Schuldenbremse des Grundgeset-zes („Schwarze Null“) steht vor dem Aus. Grenzen werden geschlossen. Ausgehverbote werden veranlasst. Die Bewegungsfreiheit ist einge-schränkt. Das Recht auf einen Kita-Platz wird ausgehöhlt. Ein Gesetz zur Regelung des Kurzarbeitergel-des wurde innerhalb eines Tages eingebracht und verabschiedet. Die Befassung der Abgeordneten (auch die der Opposition!) wurde auf ein – eigentlich kaum erträgliches – Minimum verkürzt. Parteitage, die ja der demokratischen Willensbil-dung dienen, werden verschoben. Grundrechte sind betroffen: Durch das Verbot von Gottesdiensten (während der Ostertage!) das Recht auf freie Religionsausübung. Durch das Verbot von „Zusammenkünf-ten in Vereinen“ ist das Versamm-lungsrecht gefährdet, das für das Demonstrationsrecht konstitutiv ist. Der Ausnahmezustand ist für eine Übergangszeit (noch?) erträg-lich, weil die Verantwortlichen in Bund, Ländern und Gemeinden die Bewährungsprobe zu bestehen scheinen. Doch ob alles bedacht ist, wird sich noch erweisen. Nicht die Wissenschaft, die Politik steht in der Verantwortung.

AM SONNTAGDER HAUPTSTADTBRIEF

GEGRÜNDET IM NOVEMBER 1999: Ernst Dieter Lueg (†), Fernsehjournalist, Prof. Diether Huhn (†), Richter und Publizist, Detlef Prinz, Verleger, und Bruno Waltert (†), Chefredakteur der Berliner Morgenpost a. D.

IMPRESSUM DER HAUPTSTADTBRIEF am Sonntag erscheint wöchentlich in der Berliner Morgenpost | Verleger: Detlef Prinz (verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes) | Herausgeber: Ulrich Deppendorf | Kolumne: Günter Bannas | Layout: Gordon MartinAnschrift für alle: Hauptstadtbrief Berlin Verlagsgesellschaft mbH | Tempelhofer Ufer 23-24 | 10963 Berlin | Tel. 030/21 50 54 00 | [email protected] | www.derhauptstadtbrief.de | © DER HAUPTSTADTBRIEF 2020

12. WOCHE 22.MÄRZ 2020

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Was tun?Es geht jetzt mehr denn je um gemeinsame Verantwortung und um Solidarität | Von Michael Hüther

Die Weltwirtschaft steht vor der wohl größten Herausforderung, die sie in den vergangenen einhundert

Jahren zu bewältigen hatte: Der Stillstand des ö¢ entlichen Lebens, die Unterbrechung von Wertschöpfungsketten, das Aussetzen der Logistiksysteme, umfangreiche Pro-duktionsunterbrechungen – und all dies von unbekannter, nicht zu prognostizie-render Dauer. Kein Land wird sich der Pan-demie entziehen können, es handelt sich um einen symmetrischen Schock.

Das Virus nimmt die Ökonomie von zwei Seiten in die Zange: Einerseits durch einen Angebotsschock, weil die Produktion aus mehreren Gründen – Vorleistungen, Lie-fersysteme, Infrastruktur, Arbeitsausfall – gestört ist, und andererseits durch einen Nachfrageschock, zunächst weil Läden ge-schlossen sind und der ö¢ entliche Raum gesperrt ist, in Bälde weil durch Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit und Insolvenzen der Kon-sum einbrechen kann.

Im Vergleich mit der Finanzkrise 2008/09 werden die Besonderheiten dieser Krise erkennbar. Damals war die Ursache originär im ökonomischen Handeln veran-kert, weil nicht nachhaltige Finanzierungs-produkte und -geschäfte eine umfassende Funktionsstörung im Finanzsystem auslös-ten und so zu einer globalen Vertrauenskri-se führten. Die Folge war ein Einbruch des Welthandels und damit der Industriepro-duktion um bis zu 50 Prozent, während der Dienstleistungssektor nahezu unberührt blieb. Es gelang mit der G20-Konferenz am 14./15. November 2008, zügig ein gemein-sames Krisenverständnis zu formulieren, notwendige Schritte einer monetären und ª skalischen Krisenpolitik sowie ein Ein-vernehmen über die notwendigen regula-torischen Reformen am Finanzsystem zu erzielen.

In der Corona-Krise ist das bisher nicht gelungen, weil es überhaupt nur sehr zö-gerlich zu einem internationalen Austausch kam und weil es global ökonomische Ant-worten so einfach nicht gibt, auch wenn die Pandemie zu einer ökonomischen Krise ungeahnten Ausmaßes reift. War es vor ei-ner Dekade eine tiefe Industrierezession, so ist es diesmal auch eine Konsumrezession. Der Absturz der Industrie konnte seinerzeit mit ª skalpolitischer Expansion beantwor-tet werden, die Rettung der Banken war,

allein bezogen auf die Anzahl der Institu-te, überschaubar und damit organisierbar. Heute erleben wir eine massive Bedrohung von Einzelunternehmern, Freiberuflern und Kleingewerbetreibenden sowie Solo-selbständigen, die im Einzelhandel und gesellschaftlichen Dienstleistungen enga-giert sind. Die Rettungsringe für diese Un-ternehmen müssen andere sein als für die großen, international aufgestellten Firmen.

Die Überlagerung von Angebotsschock und Nachfrageschock führt dazu, dass in der gegebenen Situation die wirtschafts-politischen Handlungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind. Denn weder helfen jetzt allgemeine Konjunkturprogramme noch Steuersenkungen und Investitions-programme, auch Zinssenkungen sind – abgesehen davon, dass die EZB keinen Spielraum mehr hat – nicht das Mittel der Wahl. Im Mittelpunkt stehen die Unter-nehmen, denen zum einen die Umsätze wegbrechen, und die zum anderen die lau-fenden Kosten zu tragen haben. Das führt schnell und unmittelbar zu Existenzrisiken bei vielen kleineren und mittleren Unter-nehmen, das kann zu massiven Arbeits-platzverlusten führen. Deshalb war es zu-nächst so wichtig, dass alles in Gang gesetzt wurde, um die Liquidität und Solvenz der Unternehmen zu sichern: Kurzarbeitergeld, Bürgschaften, Überbrückungshilfen, Steu-erstundungen.

Die Dynamik der Pandemie und die Ausbreitung der Virus machen allerdings schnell weitere Maßnahmen dringlich. Denn es ist immer weniger absehbar, wie lange der allgemeine Stillstand währen wird. Und damit geht es um Risiken, die nicht mehr nur durch Maßnahmen der Liquiditätssicherung adressiert werden können. Es steht die Existenz vieler Unter-nehmen auf dem Spiel, vordringlich kleine-re Betriebe, die konsumnah tätig sind. In Deutschland gibt es gut 3 Millionen Unter-nehmen mit weniger als 10 und im Durch-schnitt 1,35 Beschäftigten, dazu kommen noch rund 2,1 Millionen Soloselbständige, also solche ohne eigene Mitarbeiter. Wollte man dort beispielsweise einmalig #10 000 Euro als nicht rückzahlbaren Transfer zur Verfügung stellen, dann wären damit 50 Milliarden Euro Mehrausgaben verbun-den. Das lässt die Größenordnung erken-nen, um die es gehen kann. Die bayerische

Staatsregierung hat in dieser Woche eine solche Soforthilfe für Kleinunternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten in der Höhe von 5000 bis #30000 Euro eingerichtet. Die von der Bundesregierung jetzt ange-kündigten 40 Milliarden Euro klingen also gewaltiger, als sie es tatsächlich sind.

Die ª skalischen Kosten kann der deut-sche Staat tragen, die Überschüsse der

vergangenen Jahre und die nicht benötigte Rücklagen für andere Zwecke helfen da-bei. Einer Kreditª nanzierung stehen da-rüber hinaus weder verfassungsrechtliche Bedingungen noch Kapitalmarktgegeben-heiten entgegen. Letzteres sieht aber für andere Länder der Eurozone anders aus. Italien, das in Europa am stärksten von der Pandemie betro¢ en, dessen Gesund-heitssystem überfordert ist und das den Shutdown des ö¢ entlichen Lebens als Ers-tes vollzog, ist nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ª skalisch stark geschwächt. Die aufgelegten Programme werden die Schuldenstandquote auf neue Höhen klet-tern lassen, die Risikoprämien sind bereits angestiegen. In abgeschwächter Form stel-len sich diese Probleme in Griechenland oder Spanien.

Dort ist Europa gefragt. Denn wenn die Eurozone nun auseinanderfallen sollte, dann wäre wirtschaftlich kaum ein Halten mehr. Die EZB hat auf die gestiegenen Ri-sikoprämien reagiert und diese Woche das „Pandemic Emergency Purchase Program-me“ (PEPP) mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro in Gang gebracht. Doch mit den qualitativ erleichterten Möglich-keiten, Staatsanleihen und kurzfristige Schuldverschreibungen von Unternehmen kaufen zu können, ist das Problem nicht gelöst. Diese Krise fordert die Finanzpo-litik auch auf europäischer Ebene heraus, anders als vor einer Dekade kann nicht die ganze Last auf der EZB liegen. Deshalb sollte man den Mut haben und durch Co-rona-Gemeinschaftsanleihen umfassende sowie solidarische Handlungsfähigkeit signalisieren. Diese Sonder-Eurobonds würden nur in der Krise ausgegeben, mit langer Laufzeit und mit großem Volumen (1 Billion Euro).

Was diese Krise zu einer so besonderen Herausforderung macht, das ist die Un-möglichkeit, ihre Dauer und ihren Verlauf in irgendeiner Weise zu prognostizieren. Die Dynamik des Infektionsverlaufs macht deutlich, wie fragil die ökonomische Situ-ation ist. Das führt dazu, dass die Politik notgedrungen auf Sicht fahren muss, wenn es darum geht, Maßnahmen zu deª nieren, zu skalieren und zu befristen. Es geht vor allem darum, dem Verfall an Vertrauen starke Signale der Handlungsfähigkeit ent-gegenzusetzen. Das fordert – wie verdeut-licht – die Finanzpolitik, und zwar unlimi-tiert, in Deutschland wie in Europa. Es geht deshalb auch um gemeinsame Verantwor-tung und um Solidarität.

Wichtig ist, dass so schnell wie mög-lich eine belastbare Perspektive entsteht, ab wann mit einer Rückführung der Ein-schränkungen des ö¢ entlichen Lebens zu rechnen ist. Derzeit wird sogar von Mona-ten gesprochen; sollte es ab Mai aufwärts gehen, könnte das einen positiven Schub für die wirtschaftlichen Erwartungen ge-ben. Die gesundheitspolitische Herausfor-derung wäre dabei die Einschätzung, dass gezielte Maßnahmen zur Absicherung von Risikogruppen – vor allem alte Menschen, chronisch Kranke – sowie Verfolgung ein-zelner Infektionsketten dann hinreichend wirksam sein können.

Leere Straßen, leere Kassen: Berlins Kranzlereck ohne Menschen.

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ist Direktor des Instituts der deutschen

Wirtschaft Köln.

PROF. DR.MICHAELHÜTHER

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PROF. DR.MICHAELHÜTHER

„Wir haben das Coronavirus am Anfang unterschätzt“, räumte Kommissionsprä-sidentin Ursula von der Leyen ein. Doch mit diesem „Mea Culpa“ steht die deutsche CDU-Politikerin allein. Die meisten EU-Po-litiker suchen die Flucht nach vorn – und er-lassen beinahe täglich neue strikte Regeln, die nun die Wirtschaft abwürgen.

Infolge der Schulschließungen, Betriebs-ferien und Ausgangssperren, die jedes EU-Land in Eigenregie verhängt, könnte das Wachstum um fünf Prozent einbrechen, warnte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, beim EU-Sondergipfel Mitte März. Im Extremfall könnten es auch zehn Prozent werden.

Doch die Staats- und Regierungschefs konnten sich auch in der Wirtschaftspolitik nicht auf eine gemeinsame Strategie ver-ständigen. Sie beschlossen zwar, „alles in ihren Kräften Stehende (zu) unternehmen, um die derzeitigen Herausforderungen zu bewältigen, das Vertrauen wiederherzu-

stellen und eine rasche Erholung zu unter-stützen.“

Doch die Umsetzung liegt wieder bei den Mitgliedsländern. Große und solide Staaten wie Deutschland können stärker gegensteuern als angeschlagene Länder wie Italien. Auf ein europäisches Konjunktur-programm konnte sich die EU ebenso wenig verständigen wie auf Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds oder auf „Corona-Bonds“, wie sie Rom fordert.

Das heißt aber nicht, dass die Union völ-lig schutzlos in die Rezession rutscht. Die Europäische Zentralbank sprang in die Bresche und kündigte ein Notprogramm an. Für zunächst 750 Milliarden Euro sol-len Anleihen gekauft werden. EZB-Cheª n Christine Lagarde knüpft damit an das le-gendäre Versprechen ihres Amtsvorgänger Mario Draghi an, alles zu unternehmen, um die Krise zu meistern. „Whatever it takes“ hieß es in der Eurokrise. Nun gilt dies auch für die neue Gefahr namens Covid-19.

Keine gemeinsame Strategie

Im Brüsseler Europaviertel ist es ruhig geworden, beängstigend ruhig. Dort, wo sonst tausende EU-Beamte und Diplo-

maten für hektische Betriebsamkeit sorgen, ª nden in Zeiten der Corona-Krise nur noch Videokonferenzen statt. Sogar die Staats- und Regierungschefs der EU tagen im vir-tuellen Konferenzraum, neuerdings sogar wöchentlich.

Bei diesen Videokonferenzen fallen Be-schlüsse, die bisher undenkbar waren. So haben Kanzlerin Angela Merkel und ihre 26 Amtskollegen versprochen, alles zu unter-nehmen, was nötig ist, um die Krise zu meis-tern. Die strengen EU-Regeln für Staats-beihilfen wurden ebenso gelockert wie der Stabilitätspakt, der über die Schulden wacht.

Auch die Reisefreiheit – ein zentraler Pfei-ler des europäischen Binnenmarkts – wa-ckelt. Kurz nachdem US-Präsident Donald Trump ein Einreiseverbot für die Bürger des europäischen Schengenraums verhängt hat-te, machte auch die EU ihre Außengrenzen

Brüssel sucht nach Handlungsoptionen – mit begrenztem Erfolg | Von Eric Bonse

dicht. So solle die Ausbreitung des Virus ein-gedämmt werden, hieß es in Brüssel.

Doch in Wahrheit war es dafür längst zu spät. Europa ist zum Epizentrum der neuen Pandemie geworden. Das Virus hat sich in allen EU-Staaten ausgebreitet; die Krank-heit ist nicht mehr durch Schlagbäume zu stoppen. Dennoch haben Deutschland, Frankreich, Polen und einige weitere EU-Staaten auch ihre innereuropäischen Gren-zen geschlossen.

Dies führt zu neuen Problemen – bei der Versorgung mit Medizin, Lebensmitteln und anderen wichtigen Gütern. An den Grenzen zu Polen, Österreich und Ungarn kommt es seit der Abschottung zu kilome-terlangen Staus. Der Schengenraum, einst Symbol der grenzenlosen Freiheit, ist für viele Transitreisende zur Falle geworden.

Die EU-Kommission versucht zwar ge-genzusteuern. Sie hat Leitlinien erlassen, die freie Fahrt für Lastkraftwagen und Hilfs-transporte sichern und den Binnenmarkt

ERICBONSE

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ist Politologe und Publizist. Er arbeitetals Korrespondent in Brüssel, unteranderem für die German Times und den Petersburger Dialog.

retten sollen. Doch die Umsetzung liegt bei den Regierungen der 27 Mitgliedsländer. In der Krise zeigt sich, dass die Macht der Brüsseler Behörde arg begrenzt ist.

Dies gilt auch in der Gesundheitspoli-tik. Die Kommission hat dort nur eine ko-ordinierende Rolle, das Sagen haben die nationalen Gesundheitsminister. Doch die konnten sich bei mehreren Tre¢ en in Brüs-sel vor dem Ausbruch der Pandemie nicht zu Beschlüssen durchringen. Als es dann ernst wurde, gab es keine gemeinsame Strategie.

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