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2/08 «Bei der Realisierung unserer Zentralisierungs- strategie haben wir mit cablecom in der Schweiz die ideale Netzwerkpartnerin gefunden.» Peter Biedermann, Leiter Informatik, SFS services AG: SFS Gruppe: Partnerschaft als Schlüssel zur Innovation StartZentrum Zürich: Inkubator mit hoher Erfolgsquote Kalaidos: Wissensvermittlung auf dem aktuellen Stand der Technik BUSINESS FACTS

2/08 BusiNess FACTS - UPC · ven Gesellschaften und die Informatik glei-chermassen in die Pflicht. Für die Qualität der IT-Lösungen und das Ergebnis tragen beide Seiten Verantwortung

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«Bei der realisierung unserer Zentralisierungs-strategie haben wir mit cablecom in der schweiz die ideale Netzwerkpartnerin gefunden.»

Peter Biedermann, Leiter Informatik, SFS services AG:

■ sFs Gruppe: Partnerschaft als schlüssel zur innovation■ startZentrum Zürich: inkubator mit hoher erfolgsquote■ Kalaidos: wissensvermittlung auf dem aktuellen stand der technik

BusiNessFACTS

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Focus

sFs services AG: «Agil, schlank und schnell» 4

Mit der gruppenweiten Migration auf SAP und der Verlagerung der IT-Intel ligenz ins Zentrum Heerbrugg hat Peter Biedermann, Leiter Infor-matik bei der SFS services AG, in der Informatik des Industrie konzerns eine neue Ära eingeleitet. Im BF-Interview erläutert er, warum das nicht nur sein Verdienst ist.

iMPressuM

Herausgeber : Cablecom GmbH, Förrlibuckstrasse 181, 8021 Zürich, Tel. 0800 888 310, Fax 043 343 66 22, www.cablecom.biz Redaktion : Marco Quinter (Leitung), Olav Frei, Guido Biland Projektleitung : Guido Biland, alphatext.com Layout/Typografie : Daniel Keller, feinkost.ch Korrektorat : textcontrol.ch Übersetzung D/F : Jean-Marie Nicola, Eysins Druck : Schmid-Fehr AG, Goldach SG. Erscheint vierteljährlich in Deutsch und Fran-zösisch. Nachdruck mit Quellenangabe gestattet.

2 cablecom BUSINESS FACTS 2/08

Zürichürichürich

BaselBaselBaselBaselBaselBaselBaselBasel

Genf Genf Genf Genf Genf Genf Genf

Bern

showcAse

startZentrum Zürich: starthilfe für Jungunternehmer 10

Auf dem Höhepunkt des New-Economy-Booms wurde das StartZentrum Zürich gegründet. Am Anfang setzte der technologisch ambitionierte Inkubator im Bereich Internetanbindung auf ein WLL-Projekt. Die Ambitionen sind geblieben, doch der Internetprovider hat gewechselt. Inzwischen auch der Telefonieprovider.

Didacware AG: «An ideen fehlt es nicht» 12

Die rund 18 000 Studierenden und 2300 Mitarbeitenden der Kalaidos Bildungsgruppe Schweiz erwarten von der IT eine kontinuierliche Prozess-unterstützung rund um die Uhr. Verantwortlich dafür ist Andreas Wolter, Unternehmensleiter der Didacware AG. Er hat früh auf das ASP-Modell gesetzt.

serVice

cablecom präsentiert neues housing center in otelfingen 9

Im Data Center in Otelfingen hat cablecom ein mittelgrosses Housing Center für Geschäftskunden eingerichtet. Im rund 100 Quadratmeter grossen Kunden-serverraum hat es Platz für 40 Racks. Stromversorgung und Netzanbindung sind redundant angelegt.

PortrAit

ihre Ansprechpartner bei cablecom business 15

Die persönliche Beratung unter Beizug von Lösungspartnern ist charak-teristisch für das Projektgeschäft von cablecom business. Hier finden Sie Ihren persönlichen Ansprechpartner.

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cablecom BUSINESS FACTS 2/08 3

Liebe Leserin, lieber Leser

Immer wieder wird uns weisgemacht, dass die Zukunft der westlichen

Volkswirtschaften im tertiären Sektor liege. Nur in diesem Sektor kön-

nen die Wissensgesellschaften ihre hohen Wertschöpfungen realisieren

und auf dem Weltmarkt rechtfertigen. Das mag als Trendaussage zutref-

fend und für die Schweiz als Kleinstaat ohne Rohstoffe in besonderem

Masse gültig sein. Wenn man die jüngsten Entwicklungen im dritten Sek-

tor, speziell im Investmentbanking, mitverfolgt hat, kommt man allerdings

nicht umhin, sich zu fragen, was denn von den gigantischen Wertschöp-

fungen nach Abzug aller Abschreibungen übrig bleibt.

Demgegenüber floriert der zweite Sektor wie noch nie, allen voran unsere

Uhrenindustrie. Es gibt sie also noch, die gute alte Industrie, und sie

macht vor allem mit positiven Schlagzeilen von sich reden. Sie glänzt

nicht nur mit steil wachsenden Umsätzen, sondern auch mit hohen Wert-

schöpfungen. Nicht jedes erfolgreiche Industrieunternehmen geniesst

freilich so viel Aufmerksamkeit wie eine Swatch Group mit Nicolas Hayek

oder eine Stadler mit SVP-Nationalrat Peter Spuhler an der Spitze. In

der Regel sind die Besitzerfamilien nicht erpicht auf das Rampenlicht

und agieren diskret. Doch dies dafür umso erfolgreicher. Ein Paradebei-

spiel dafür ist die Rheintaler sFs Gruppe. In den Interviews mit den IT-

Verantwortlichen Peter Biedermann und Martin Frei wird deutlich, was

den Erfolg der heimischen Industriellen ausmacht: Innovationskraft, Effi-

zienz, Teamwork, Bodenhaftung.

Dass diese Tugenden auch im Businessplan von Firmengründern genannt

werden, ist eher unwahrscheinlich. Worauf es bei der Firmengründung

ankommt und wie man sich im Markt erfolgreich behauptet, lernen die

Kunden des Inkubators startZentrum Zürich in den dafür optimierten

Räumen an der Binzstrasse 18. Der CEO Marc hamburger hat die Infra-

struktur laufend modernisiert und kann den Jungunternehmern eine opti-

male Startplattform anbieten.

Apropos Wissensgesellschaft: Sie kann nur gedeihen, wenn der Bildungs-

markt die Nachfrage der Wirtschaft nach Wissensträgern befriedigen

kann. Private Anbieter wie die Kalaidos Bildungsgruppe schweiz machen

durch ihre Pionierleistungen das Wissen nicht nur einfacher zugänglich

(Fernunterricht), sondern auch erschwinglich. Welche Rolle die IT dabei

spielt, lesen Sie im Interview mit Andreas wolter.

Eine spannende Lektüre wünscht Ihr

Marco Quinter

Vice President Business Markets

eDitoriAL

event-KalenderGigaclass services infoveranstaltung26. August, Zürich27. August, Bern

Nutzen Sie die Gelegenheit, unsere Geschäftsleitung und unsere GigaClass Experten persönlich kennen zu lernen und reservieren Sie Ihren Platz am besten noch heute unter www.cablecom.biz/events (Eintritt frei). Weitere Infos werden wir Ihnen mit der Anmeldebestätigung zustel-len.

Zürcher oktoberfest 200815. Oktober, Bauschänzli Zürich

Nach mehrjähriger Tradition ist cablecom business auch dieses Jahr wieder dabei, um mit Kunden und Partnern anzustossen. Weitere Infos und Registrierung (solange Vorrat) unter www.cablecom.biz/events.

teleNetfair28. bis 30. Oktober, Messezentrum Luzern

Das Forum für Netzwerker, System-Integratoren, Gebäudetechniker und Tele-matiker – erfahren Sie mehr über den neuesten Entwicklungsstand der Branche. Cablecom business stellt hispeed busi-ness für KMUs vor, besuchen Sie uns im Solution Park.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Details zu unseren Veranstaltungen finden Sie unter www.cablecom.biz/events.

Messezentrum Luzern

Das Forum für Netzwerker, System-

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Herr Biedermann, Sie haben vor zehn Jahren die Leitung der aus den ope-rativen Bereichen in die SFS services AG verlagerten Informatik übernom-men. Auf die organisatorische Zent-ralisierung der IT folgt in der Regel die technische. Wie zentral präsentiert sich die Konzern-IT heute auf technischer Ebene?Heute sind alle Aussenstellen der SFS Gruppe mit dem zentralen Rechenzent-rum in Heerbrugg verbunden. Alle wichti-gen Applikationen und Daten werden zent-ral gehostet und via Citrix-Technologie lokal bereitgestellt. Konzernweit sind rund 1000 Thin Clients, 1000 PCs und 500 Notebooks im Einsatz. Von den 80 IT-Mitarbeitenden der SFS Gruppe arbeiten 75 hier in Heerbrugg.

Ein solches Bauwerk steht gewöhnlich auf einem breiten strategischen Funda-

ment. Wer definiert die IT-Strategie für die SFS Gruppe, und wie kommen IT-Projekte zustande?Die IT-Strategie wird von der Informatik gemeinsam mit den drei operativen Grup-pengesellschaften erarbeitet. Nachdem wir uns vor acht Jahren in einem Workshop mit Vertretern dieser Gesellschaften auf eine gemeinsame Vision geeinigt haben, über-prüfen wir die strategischen Schwerpunkte der Informatik im Rhythmus von drei Jah-ren. Dazwischen findet ein reger Austausch zwischen dem Management der Gesell-schaften und unseren Leuten statt. Wir sind in den operativen Unternehmensbereichen integriert und kennen ihr Geschäft gut. Auf diese Weise tragen beide Seiten aktiv zu einer nachhaltigen Übereinstimmung von Geschäfts- und IT-Strategie bei.Auf Projektebene gibt es definierte Verfah-ren, wie Projektanträge eingereicht werden.

Für die Beurteilung und Planung der Pro-jekte sind vier ständige Steuergremien mit Vertretern aus den Gesellschaften und der Informatik zuständig. Die Verantwortung für die Definition von Prozessen liegt bei den Gruppengesellschaften. Sie werden in enger Zusammenarbeit zwischen Linie und Informatik erarbeitet. Die Informatik bringt dabei ihre Erfahrung und Kenntnisse der Geschäftsprozesse ein.

An welchen Kernwerten orientiert sich die IT-Strategie der SFS Gruppe?Ein zentraler Wert ist die Transparenz. Die IT stiftet Nutzen, indem sie Transparenz im Unternehmen schafft. Ein weiterer zentra-ler Wert ist die Partnerschaft. Die IT-Stra-tegie der SFS Gruppe nimmt die operati-ven Gesellschaften und die Informatik glei-chermassen in die Pflicht. Für die Qualität der IT-Lösungen und das Ergebnis tragen beide Seiten Verantwortung. Die Strategie räumt der Informatik explizit ein Mitsprache-recht ein.Ferner soll sich die Informatik für die Nut-zung von Synergien einsetzen und damit optimale Kosten gewährleisten.

Welche Vorteile bringt die IT-Zentrali-sierung aus Sicht der operativen Gesell-schaften?Durch die Zentralisierung lassen sich auf ver-schiedenen Ebenen Synergien nutzen. Ein weiterer Vorteil ist zum Beispiel der Know-how-Transfer, der zwischen den einzelnen Gesellschaften stattfinden kann: Wenn eine Gesellschaft mit einem bestimmten Projekt

«Agil, schlank und schnell»2002 wurde auf dem Firmengelände der SFS Gruppe in Heerbrugg ein Rechenzentrum in Betrieb

genommen. Das zweite befindet sich derzeit im Bau. Peter Biedermann, Leiter Informatik, ist mit dem

Verlauf der Zentralisierung sehr zufrieden. BUSINESS FACTS hat sich mit ihm über die IT-Strategie

der SFS Gruppe unterhalten.

Focus

«Die IT-Strategie der SFS Gruppe nimmt die operativen

Gesellschaften und die Informatik gleichermassen

in die Pflicht.»

Die sFs Gruppe orientiert sich in allen Geschäftsbereichen an höchsten Ansprüchen.

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text eine grosse Karriere prophezeit. Wie viel Platz gibt es in Ihrer Informatik noch für Sonderwünsche?Die Flexibilität der IT ist primär abhängig von ihrer Komplexität. Je einfacher und modu-larer die Systeme aufgebaut sind, desto flexibler sind sie. Wir haben nicht zuletzt darum auf Standardisierung und Konsolidie-rung gesetzt, weil wir dadurch die Komple-xität reduzieren können und mehr Flexibili-tät gewinnen. Unsere IT ist agil, schlank und schnell. Das heisst nicht, dass neue Pro-zesse von heute auf morgen aufgesetzt oder alle Sonderwünsche berücksichtigt werden können. Wir sind jedoch in der Lage, sinn-volle und für das Unternehmen wichtige Innovationen effizient zu implementieren.

Wie managen Sie die erforderliche Elastizität der Geschäftsprozesse – man denke an die rege Akquisitions-tätigkeit des Konzerns?Bei der Einbindung von Firmen sollen die lokalen Prozesse und die IT-Infrastruktur so weit wie möglich unseren Standards ange-passt werden. Diese Standards haben sich in den letzten Jahren etabliert und reflektie-ren den Konsens der Geschäftsleitung und der Informatik. Die spezifischen Prozess-standards haben Gültigkeit für die jewei-lige Gruppengesellschaft, egal, wo sie geo-grafisch vertreten ist. In Einzelfällen kann es sinnvoll sein, die lokalen Prozesse zu belassen und unsere Standards anzupas-sen. Auch das ist möglich.

Kennen Sie den «Global CIO Survey 2008» von Capgemini Consulting?Nein.

Der Bericht «The Role of the IT Function in Business Innovation» stellt pikanter-weise fest, dass sich fast alle CIOs in besonders erfolgreichen Unternehmen als «Geschäftsinnovatoren» verstehen – im Gegensatz zur Mehrheit der IT-Ver-antwortlichen, die sich bescheiden als «Versorger» verstehen. Wo sehen Sie sich im Rollenspektrum «Innovator vs. Operator»?Ich bin überzeugt, dass Innovation eine gemeinsame Anstrengung der Geschäfts-bereiche und der Informatik ist. Die Vorstel-lung, dass der CIO das Geschäftsmodell entwirft, geht mir in unserem Geschäft zu weit. Die Verantwortung für die Gestaltung

reüssiert, profitieren die andern Gesellschaf-ten davon. Auch in Bezug auf die Sicher-heit kann ein zentralisiertes System mehr bieten als ein gewachsenes Konglomerat von dezentralen Einheiten. Die Konzentra-tion der Ressourcen ermöglicht überdies eine weitergehende Spezialisierung im IT-Team. Das steigert die Professionalität der IT insgesamt.

Die Konzentration der IT-Ressourcen an einem Standort birgt auch Risiken. Wie gehen Sie damit um?Es ist klar, dass unser Rechenzentrum in Heerbrugg rund um die Uhr verfügbar sein muss. Das Risiko eines Totalausfalls mini-miert man, indem man alle kritischen Netze, Komponenten und Systeme in mehreren Lokationen redundant betreibt. Ein Not-fallplan muss für die richtige Reaktion bei einem Desaster vorhanden sein. Im Zuge eines Büroneubaus haben wir 2002 ein nach damals hohen Sicherheitsstandards konzipiertes Rechenzentrum in Heerbrugg in Betrieb genommen. Mit einem einzigen RZ haben wir aber noch nicht die maxi-male Verfügbarkeit. Darum bauen wir auf dem Gelände ein zweites RZ, das wir 2009 in Betrieb nehmen werden. Dafür sind fünf Millionen Franken budgetiert. Mit dem wei-teren Wachstum der SFS Gruppe wird sich dann die Frage nach einem Ausbau des im Jahr 2002 erstellten RZ oder einem dritten RZ an einem anderen Standort stellen. Die IT-Sicherheit muss mit dem Unternehmen mitwachsen.

Bei zentralisierten Architekturen stellt sich die Frage, wie rasch und flexibel sich Geschäftsprozesse an Markt- und Organisationsveränderungen anpassen lassen. Dem Ansatz der serviceorien-tierten Architektur wird in diesem Kon-

Focus

«Die IT-Sicherheit muss mit dem Unternehmen

mitwachsen.»

Das Leitbild der SFS Gruppe

1 Wir suchen Partnerschaft – Mit Inno-vationen und Qualität setzen wir uns für

maximalen Kundennutzen ein. Unseren Kun-den wollen wir bevorzugter Partner sein. Mit Kunden und Lieferanten streben wir enge Leistungsgemeinschaften mit hohem Ser-vicegrad an.

2 Wir brauchen Engagement – Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter enga-

gieren sich vorbildlich für unsere Kunden. Sie sind integer und überdurchschnittlich qualifi-ziert. Sie suchen die ständige Verbesserung.

3 Wir streben nach Erfolg – Die SFS Gruppe strebt eine langfristig über-

durchschnittliche Entwicklung und die Erhal-tung der Selbstständigkeit an. Dies erreichen wir durch eine gesunde Dynamik, ausrei-chende Erträge und internationale Ausrich-tung. Erfolg macht die SFS Gruppe attraktiv und verlässlich für Marktpartner, Mitarbei-tende und Kapitalgeber.

4 Wir leben Gemeinschaft – Wir setzen uns aktiv für die Gemeinschaft und die

Umwelt ein. Wir fördern eine liberale Wirt-schafts- und eine demokratische Rechtsord-nung. Produkte und Leistungen, Anlagen und Arbeitsplätze sollen innovativ und vorbildlich sein. Sie erfüllen hohe Ansprüche an Sicher-heit, Schutz der Umwelt und Wirtschaftlich-keit. Und dies alles mit grossem Verände-rungswillen. Wir sind veränderungsbereit und schnell. Auf der Basis gegenseitiger Wertschätzung handeln wir teamorientiert und unternehmerisch, einfach, ehrlich und fair. Wir messen unsere Leistungen, um dar-aus zu lernen und uns kontinuierlich zu ver-bessern.

Zur PersonPeter Biedermann (49) hat seine beruflichen Erfahrungen in ver-schiedenen Technologiekonzernen gesammelt. Bei Sulzer und ABB war der Elektroingenieur HTL im Bereich Engineering tätig, bei IBM in der Beratung und im Verkauf. Seine betriebswirtschaftlichen Kompetenzen hat Peter Biedermann in zusätzlichen Ausbildungen erworben. Im Mai 1996 ist er in die SFS Gruppe eingetreten. Seit 1997 leitet er die Abteilung Informatik in der SFS services AG.

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Focus

des Geschäftsmodells soll in den Geschäfts-bereichen liegen. Ich denke, dass wir Infor-matiker einen wichtigen Beitrag zur Innova-tionskraft eines Unternehmens leisten kön-nen, indem wir die Zusammenarbeit intern und mit externen Partnern fördern und damit unsere Ideen und Lösungsmöglichkeiten einbringen. Eine effiziente Zusammenarbeit ist ein entscheidender Erfolgsfaktor. Sie ist der Nährboden für Innovation. Innovation ist nötig, um im Markt zu bestehen.

Für mich steht der Erfolg des Unternehmens über allem. Alle SFS-Mitarbeitenden sind erfolgsbeteiligt und gut zehn Prozent auch

Aktionäre. In diesem Umfeld wird das unter-nehmerische Denken gefördert und damit auch das Streben nach Innovation.

Wenn Sie auf die letzten zehn Jahre zurückblicken – mit welchen Schlüssel-innovationen ist es Ihnen und Ihrem Team gelungen, den Geschäftserfolg des Konzerns zu steigern?Ganz wesentlich haben die E-Business-Lösungen geholfen, enger mit den Kunden zusammenzuarbeiten. In einzelnen Berei-chen machen wir bis 50 Prozent des Umsat-zes über unsere E-Business-Lösungen. Mit der Einführung von SAP haben wir die Basis gelegt, die E-Business-Lösungen effizient zu unterstützen. Auch haben wir mit der Zen-tralisierung und der Einführung von Citrix

Metaframe die Möglichkeiten der Zusam-menarbeit im Unternehmen international verbessert und zur Effizienz beigetragen.

Wie wird sich die Bedeutung der IT für den Geschäftserfolg Ihrer Meinung nach in Zukunft entwickeln?Die IT wird immer wichtiger. Das Geschäfts-modell bleibt nach wie vor der kritischste Erfolgsfaktor. Aber die Welt ist heute glo-bal vernetzt, und die Spielregeln im Markt verändern sich. Ein gutes Geschäftsmodell braucht mehr denn je ein effizientes und fle-xibles Informationsmanagement, um nach-haltig zu reüssieren.

Im Zeitalter von E-Business werden die Geschäftsprozesse auch horizontal über Unternehmensgrenzen hinweg immer besser integriert. Die SFS-Gesellschaf-ten agieren als Zulieferer und Händler. Wie optimieren Sie den Informations-austausch mit Kunden und Lieferan-ten?Die enge Zusammenarbeit mit den externen Kunden ist aus unserer Sicht sehr wichtig. Da wir diese Zusammenarbeit auch gegen-über unseren internen Kunden propagie-ren, stehen wir in der Pflicht, entsprechende Schnittstellen und Prozesse zur Verfügung zu stellen. Ich meine damit Lösungen, die es dem externen Kunden erleichtern, seine Geschäfte mit unseren Gruppengesellschaf-ten abzuwickeln, also zum Beispiel E-Shops oder Kollaborationsräume. Mit solchen IT-gestützten Prozessen stärken wir unsere Marktpräsenz und fördern die Partnerschaft mit unseren externen Kunden.

Das Wort «Partnerschaft» hat im Leit-bild der SFS Gruppe erste Priorität. Wie wichtig sind Partnerschaften im Inno-vationsprozess?Wenn Sie Ihrem Kunden die beste aller Lösungen bieten wollen, sollten Sie sein Problem möglichst gut kennen und bei der Entwicklung der Lösung eng mit ihm zusam-menarbeiten. Unsere IT Account Manager haben die Aufgabe, sich intensiv mit den

«Die Partnerschaft ist der Schlüssel zur Innovation.»

«Für mich steht der Erfolg des Unternehmens über allem.»

Die in der Befestigungstechnik und Zulieferindustrie tätige Rheintaler SFS Gruppe ist mit drei operativen Gesellschaften klar nach Tätig-keitsgebieten und Kompetenzen strukturiert:SFS intec: Entwickelt und produziert Präzisionsformteile und Sonderschrauben sowie Befesti-gungssysteme für die Bauwirtschaft (14 Produktionswerke in 10 Ländern in Europa und Nord-amerika; weltweites Vertriebsnetz mit 21 Marktorganisationen in Europa, Nordamerika und Asien)SFS unimarket: Beliefert Industrie, Handwerk, Fachhandel, Grossverteiler und Baumärkte mit Produkten der Befestigungstechnik, Werkzeugen und Beschlägen sowie Heimwerker-Artikeln (25 Standorte in der Schweiz)SFS Locher: Beliefert Kunden aus dem Bauhauptgewerbe, dem Stahlbau und der Metall ver-arbeitenden Industrie mit Bewehrungssystemen, Bauwerkzeugen und konfektionierten Stahl-produkten (6 Standorte in der Schweiz und in Vorarlberg)2007 setzte die SFS Gruppe brutto CHF 1,334 Milliarden um (+8,5 %) und erzielte einen Unter-nehmensgewinn von CHF 121 Millionen (+8,9 %). Vom Umsatz wurden 65 % im Ausland, haupt-sächlich in Europa, erwirtschaftet. Per Ende 2007 beschäftigte der Konzern 4122 Mitarbeitende, zwei Drittel davon in der Schweiz. 2007 gewann die SFS Gruppe den CASH-Arbeitgeber-Award als bestes Grossunternehmen.Die SFS Holding AG wird durch die Gründerfamilien Huber (42,6 %), Stadler/Tschan (39,4 %) und Mitarbeitende und Nahestehende (17,6 %) kontrolliert. Der Industriekonzern ist mit CHF 1,487 Milliarden bilanziert und mit CHF 1,1 Milliarden Eigenkapital zu 74,5 % eigenfinanziert.SFS services AG unterstützt mit 189 Mitarbeitenden die operativen Gruppengesellschaften in zentralen Managementaufgaben (Personal, Finanzen, Informatik, Planung/Organisation, Marke-ting). Die Informatik beschäftigt rund 80 Mitarbeitende und erbringt die Informatikdienstleistungen für die ganze SFS Gruppe: Beratung und Helpdesk Projektmanagement Einführung von Anwendungen Betrieb und Unterhalt der Informatikinfrastruktur der SFS GruppeInfos: www.sfsservices.biz / www.sfsholding.biz

Von cablecom bezogene Leistungen

Services connect LAN, connect Internet

Standorte 32

Bandbreiten connect LAN: 4 bis 50 Mbit/s connect Internet: 1 bis 40 Mbit/s Infos Peter Horvath, NAM, Tel. 043 343 65 17, [email protected]

sFs Gruppe / sFs services AG

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Herr Frei, nach der Entscheidung, SAP in allen SFS-Gruppengesellschaften einzu-führen und zentral in Heerbrugg zu betrei-ben, hat sich in Bezug auf das WAN im Jahr 2002 eine neue Situation ergeben. Wie viele Standorte im In- und Ausland waren betroffen?In der Schweiz waren 28 und im Ausland 26 Stand orte betroffen, insgesamt also 54.

Welche Szenarien planten Sie bezüglich Datenfernzugriff?Alle Aussenstellen sowie Home Offices und Mobile Devices sollten in der Lage sein, mit den zentral verwalteten ERP- und Büroapplikatio-nen zu arbeiten. Der Zugriff auf die benötigten Ressourcen sollte also grundsätzlich von über-all möglich sein.

Mit welchen Übertragungstechnologien wollten Sie diese Szenarien ermöglichen?Das Konzept SFS.net2003+ basierte zu hundert Prozent auf Internetdiensten. Bei der Anbindung

der Aussenstellen setzten wir primär auf Inter-net-VPN, also eine verschlüsselte Internetver-bindung. So konnten wir für die inländischen und ausländischen Standorte die gleiche Lösung einsetzen und den Betrieb der Infrastruktur mit eindeutigen Schnittstellen klar regeln. Für die Präsentation der Daten haben wir die Citrix-Technologie gewählt. Für unsere Home Offices bot sich der Citrix Secure Gateway an, mit dem ein identischer Zugriff auf die zentrale Infrastruk-tur angeboten werden konnte. Definierte Mobile Devices wurden mit Replizierfunktionalität für E-Mail und Kalender und kleinen Datenbanken ausgestattet.

Wie viele Provider sind im Spiel?In der Schweiz werden alle Standorte und das Rechenzentrum von einem Internet-Service-Provider bedient. Das Rechenzentrum wurde aus Sicherheitsgründen noch mit einem Backup-Provider verbunden. Im Ausland werden regio-nale ISPs berücksichtigt.

Welche Anforderungen stellte die neue SFS-IT an die WAN-Kapazitäten und die Technologie der Zugangsnetze?Die Citrix-Technologie stellt bezüglich Band-breite keine hohen Anforderungen. Hingegen sind die Anforderungen an die Verzögerung und die Verfügbarkeit des Netzwerks sehr hoch. Darum wurde das RZ mit zwei getrennten Glas-

Martin Frei zum Konzept SFS.net2003+

Wo dezentral gearbeitet und zentral gerechnet wird, muss das Netzwerk besonderen Anforderungen standhalten. BUSINESS FACTS hat den Netzwerk-Verantwortlichen Martin Frei zu den Konsequenzen der Zentrali-sierung befragt.

Focus

geschäftlichen Herausforderungen ihrer Kunden, den Geschäftsbereichen, vertraut zu machen, um jederzeit in der Lage zu sein, optimale Unterstützung zu organisie-ren. Die Partnerschaft ist der Schlüssel zur Innovation.

Sie haben mit 35 Mitarbeitenden ange-fangen und sind heute bei 80. Wie kann man ein günstiges Innovationsklima schaffen, wenn die Mannschaft vor allem damit beschäftigt ist, das Wachs-tum zu bewältigen?Innovation muss man aktiv organisieren, das geschieht nicht von selbst. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wir haben zum Beispiel vor zehn Jahren das E-Busi-ness-Team gegründet, eine Art Think-Tank für E-Business-Lösungen. Wie wichtig seine Existenz ist, erkennt man an den vielfäl-tigen Lösungen, die wir heute im Einsatz haben und welche die Zusammenarbeit mit unseren Kunden vereinfachen. Dane-ben veranstalten wir einmal pro Quartal ein Innova tionsmeeting in der IT. Wir ermuntern

unsere Mitarbeitenden auch, den persön-lichen Kontakt mit den Kunden zu suchen und Ideen zu generieren.

Viele IT-Verantwortliche fühlen sich durch knappe Budgets kreativ einge-schränkt. Die SFS Gruppe ist komfor-tabel finanziert. Spornt das die Fanta-sie an?Die Gretchenfrage lautet bei allen IT-Investi-tionen gleich: Macht die Investition aus unternehmerischer Sicht Sinn? Führt die Analyse zu einer positiven Antwort, wird die Investition getätigt. Wir sind insofern in einer privilegierten Situation, als finanzielle Über-legungen unsere Kundschaft nicht hindern, in sinnvolle Projekte zu investieren. Wir sind nicht gebremst durch knappe Mittel. Aber wir gehen verantwortungsbewusst damit um. Wir investieren nur in Projekte, die einen Mehrwert bringen und Erfolg versprechen.

Die Virtualisierung der Welt, in der wir arbeiten und kommunizieren, geht wei-ter. Wie schätzen Sie den Nutzen und

die Zukunft von IP-basierten Collabo-ration Tools ein?Wenn ich heute Jugendliche beim Kommu-nizieren beobachte, erübrigt sich die Frage nach dem Nutzen. Die Jugendlichen sind unsere Mitarbeitenden und Kunden von morgen. An diesen Tools führt kein Weg vor-bei. Andererseits ist auch klar, dass die pau-senlose Verfügbarkeit der Informationen das

sFs intec, die grösste und umsatzstärkste Gruppengesellschaft, ist entwicklungs- und Produktionspartnerin auch für multifunktio-nale Miniaturschrauben. 2007 produzierte sFs intec rund 3 000 000 000 schrauben.

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Focus

2007 gewann die sFs Gruppe den cAsh-Arbeitgeber-Award als bestes Grossunterneh-men. sie nahm zum fünften Mal am Award teil und schaffte es stets, einen spitzenrang zu belegen. Als stärken wurden vor allem die unternehmensstrategie, die strukturen und die einbindung der Mitarbeitenden beurteilt. Auch der Zielsetzungsprozess wurde als überdurchschnittlich gut bewertet.

Arbeitsleben beschleunigen wird. Ich hoffe aber, dass wir uns trotz dieser Entwicklung eine vorausschauende Arbeitsweise erhal-ten können und nicht dazu abdriften, nur noch ad hoc zu arbeiten. Ich wünsche mir, dass die verschiedenen Spielformen der computerbasierten Echtzeitkommunikation und die vorausschauende Sicht in Zukunft koexistieren können.

Welche technologischen Trends verfol-gen Sie mit besonderem Interesse?Virtualisierung, Rich Internet Applications und – für mich ganz wichtig – Green IT. Der schonende Umgang mit Ressourcen ist aktuell ein wichtiges Thema beim Bau unse-res zweiten Rechenzentrums. Wir müssen heute Vorkehrungen treffen, um künftig Eng-pässe bei der Versorgung zu vermeiden.

Die Mitarbeitenden schätzen ihren Arbeitgeber für seine offene Informa-tionspolitik. Kann die IT in einem Unter-nehmen zu einer Kultur des Vertrauens beitragen?

Ganz klar ja. Im Informatikteam herrscht grosse Transparenz bei den Daten. Wir haben ganz einfache Zugriffsstrukturen. Alle Dokumente, die unsere Arbeit betreffen, werden zentral abgelegt und können von allen 80 Mitarbeitenden gesichtet werden, inklusive Sitzungsprotokolle. Bis auf die per-sönlichen E-Mails ist der Zugriff auf prak-tisch alle Daten frei. Wir ermutigen unsere Kollegen in den anderen Gesellschaften, unserem Beispiel zu folgen und möglichst wenige exklusive Berechtigungen einzu-richten. Das ist die Basis für eine effiziente Zusammenarbeit. Separat abgelegte und unzugängliche Informationen behindern die Zusammenarbeit.

Auf welche persönliche Herausforde-rung freuen Sie sich am meisten, wenn Sie an die zweite Jahreshälfte den-ken?Ich freue mich auf den erfolgreichen Abschluss der Anfang Jahr lancierten Infor-matikprojekte. Und auf die Planung einer optimalen IT-Architektur für den Betrieb von zwei Rechenzentren.

Herr Biedermann, besten Dank für das Gespräch.

Interview: Guido Biland, alphatext.com

Fotos: SFS Gruppe, Heerbrugg, und Iris Stutz, Zürich

8 cablecom BUSINESS FACTS 2/08

faserleitungen bestmöglich an das Internet-Backbone angeschlossen. Die Aussenstellen sind je nach Grösse und Bedeutung über Glas-faser, SDSL, HFC, ADSL oder Richtstrahlfunk mit Bandbreiten von 512 Kbit/s bis 10 Mbit/s angebunden.

Wie sind Sie bei der Wahl des Providers vorgegangen?Vor der Genehmigung des SFS.net2003+-Konzepts wurde ein Outsourcing des SFS-WAN und -Extranet geprüft. Schliesslich entschied man sich für das interne Konzept SFS.net2003+. Da wir uns zum damaligen Zeitpunkt nicht auf einen einzigen Provider abstützen wollten, wur-den vorgängig mehrere ISPs in der Schweiz angefragt. Zudem musste das RZ wie gesagt von zwei unabhängigen ISPs getrennt angebun-den werden. Hierbei wurde der primäre Zugang an cablecom vergeben.Für die Standorte in der Schweiz fokussierten wir dann trotzdem auf einen ISP. Dadurch wurde für diese Standorte kein Peering nötig, und es konnten auch SLAs für diese Dienste definiert werden. Im Ausland haben die Stand-ortverantwortlichen drei mögliche ISPs ange-fragt, und wir konnten dann gemeinsam den ISP definieren.

Welche Argumente haben Sie zur Zusam-menarbeit mit cablecom bewogen?

Cablecom konnte unsere Schweizer Standorte über ein eigenständiges Netzwerk erschlies sen und die Internetdienste mit den nötigen SLAs zu sehr attraktiven Preisen anbieten. Zudem war die Zusammenarbeit unkompliziert und die Kommunikation sehr offen, und alle Problem-stellungen konnten sehr kompetent gelöst werden.

Wie haben Sie die Migration organisiert?Die Migration auf die neue IP-Plattform wurde in drei Etappen erledigt. Im November 2003 haben wir eine Pilotinstallation in Betrieb genommen. Dabei wurden das RZ sowie je drei Standorte im In- und Ausland auf die neue Plattform migriert und durch die alte FrameRe-lay-Plattform abgesichert. Ende Februar 2004 beschloss man den globalen Rollout. Bis Ende Mai 2004 wurden alle Schweizer Standorte ausgerollt, bis Ende August alle Standorte im Ausland. In der dritten Etappe wurden im ers-ten Quartal 2008 acht Aussenstellen in der Schweiz mit Glasfaser erschlossen und auf das MPLS-VPN-Backbone migriert. Ziel dieser Migration war die Erhöhung der Bandbreite und der Qualität der Anbindung durch die Ein-führung von QoS auf diesem Dienst.

Welche Vorkehrungen haben Sie getroffen, um eine maximale Verfügbarkeit der VPN-Dienste sicherzustellen?

Neben der anbieter- sowie wegredundanten RZ-Erschliessung und der Migration der grös-seren Standorte von Kupfer- auf Glasfaser-anschlüsse ist die Implementierung von ADSL- und ISDN-Anschlüssen für den Notbetrieb eine weitere Massnahme, die eine maximale Verfüg-barkeit unserer Systeme garantiert.

Wie sind Sie mit den Netzwerkdiensten und der Partnerschaft mit cablecom zufrieden?Bisher ist die Partnerschaft mit cablecom als sehr gut zu bewerten. In den über vier Jahren gab es verhältnismässig wenige technische Pro-bleme, und praktisch alle konnten in kurzer Zeit kompetent gelöst werden. Bei einer grösseren Störung realisierte cablecom unkompliziert eine Übergangslösung.

Können Sie sich vorstellen, in Zukunft auch Voice und Video in das IP-Netz zu integrie-ren?Ja. Im Moment läuft ein Projekt mit dem Ziel, die aktuellen Kundenbedürfnisse im Bereich Telefo-nie aufzunehmen und abzuklären, welche Anfor-derungen aus diesem Projekt dann netzwerk-mässig umzusetzen sind. Der Zeitpunkt der Implementation neuer Netzwerkdienste wird letztlich von unseren Kunden bestimmt.

Herr Frei, vielen Dank für das Interview.

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serVice

Zum sicheren Betrieb eines Rechenzen-trums gehört nebst der leistungsfähigen Hardware und der Netzanbindung auch eine professionell ausgestattete Rauminfra-struktur. Ein Serverraum sollte über folgende Mindestausstattung verfügen:• Elektronische Zutrittskontrolle• Ausfallsichere Stromversorgung• Ausreichende Klimatisierung

und Rackbelüftung• Rauchalarm mit automatischer

GaslöschanlageDa solche Massnahmen mit hohen Kos-ten verbunden sind, werden die Server-racks oft in Neben- und Kellerräumen deponiert, welche diesen Anforderun-gen nur teilweise oder gar nicht gerecht werden. Unternehmen, die ihre zentra-len Rechner und Speichersysteme «art-gerecht» unterbringen möchten, kön-nen dies auch ausser Haus tun – zum Beispiel im neuen Housing Center von cablecom in Otelfingen. Sie optimie-ren damit die Betriebssicherheit ihres Rechenzentrums, müssen keine Investi-tionen tätigen und profitieren von redu-zierten Kosten, die sich mehrere Kunden für dieselbe Infrastruktur teilen.

Neues housing center in otelfingenIm Data Center in Otelfingen hat cablecom ein mittelgrosses Housing Center für Geschäftskunden

eingerichtet. Im rund 100 Quadratmeter grossen Kundenserverraum hat es Platz für 40 Racks. Strom-

versorgung und Netzanbindung sind redundant angelegt.

99,999 % VerfügbarkeitIm cablecom Data Center schlägt das Herz der Konzern-IT. Alle Daten, die cablecom im Backbone transportiert, werden hier verarbeitet. Der Zutritt in das RZ-Gebäude ist streng gesichert. Für den Fall, dass in der Region die Stromversorgung zusam-menbricht, stehen drei Diesel-Stromgene-ratoren bereit. «Wir garantieren eine Ver-fügbarkeit von 99,999 %», sagt Thomas Zemp, Teamleader IT Data Center, stolz. Stolz ist er auch auf das neue Housing Center für Geschäftskunden: «Unseren Gästen steht nicht nur eine autonome Stromversorgung zur Verfügung, sondern auch eine redundante Netzanbindung über zwei Kommunikationsracks.» Die Ausstat-tung ist komplett:• Zutrittskontrolle: Wer das Housing

Center betreten will, muss sich mit einem Badge und einem Code authentifizieren. Die Racks sind mit einem Schloss mit Zahlenkombination ausgerüstet. Badge-Anmeldungen werden protokolliert. Der Serverraum ist rund um die Uhr zugänglich.

• Klimatisierung: Die Raumtemperatur wird ständig überwacht. Steigt die Tempe-ratur über 26 Grad, wird Alarm ausgelöst.

• Brandbekämpfung: Ein weiteres Sys-tem misst die Konzentration der Rauch-partikel in der Luft. Bei Rauchentwicklung wird der Raum automatisch mit Stickstoff geflutet.

Das Data-Center-Team sorgt für periodische Kontrollen der Raumtechnik. Für die Wartung der untergebrachten Server sind die Kunden selbst verantwortlich.

Interessante Option in Kombination mit cablecom GigaClass ServicesDa das Housing Center direkt an das cable-com Backbone angebunden ist, sind Giga-bit-Verbindungen zwischen den Kunden-standorten und dem Housing Center rela-tiv einfach zu realisieren. Auf Wunsch erschliesst cablecom Standorte mit Glas-faser, damit die GigaClass Services auf-geschaltet werden können (mehr darüber siehe BF 1/08, Seite 12). ADSL- und SDSL-Anschlüsse sind selbstverständlich auch für alle Kundenstandorte verfügbar.Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte das Account Management von cable-com business (siehe Seite 15).Text und Foto: Guido Biland, alphatext.com

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Laut einer im Januar veröffentlichten Stu-die des Bundesamtes für Statistik überlebt nur jedes zweite Schweizer Unternehmen die ersten fünf Jahre seiner Existenz. Eine ernüchternde Bilanz, wenn man bedenkt, dass im untersuchten Zeitraum insgesamt

rund 50 000 Unternehmen gegründet wor-den sind. Start-ups, welche die Dienste von Inkubatoren in Anspruch nehmen, haben bessere Chancen auf ein langes Leben. Das hat im Wesentlichen zwei Gründe: Erstens müssen angehende Unternehmer, die sich bei einem Inkubator einquartie-ren möchten, in der Regel einen realis-tischen Businessplan vorlegen – ein Bewer-bungsverfahren, das Traumtänzer zuver-lässig aussiebt. Zweitens: Wer die Hürde schafft, kann sein Geschäft auf einer beste-henden Infrastruktur und einem etablierten Netzwerk aufbauen. Das spart Zeit und öff-net Türen.

Erfolgsquote 90 %Das 1999 gegründete StartZentrum Zürich ist mit einer klaren Mission unterwegs: «Wir wollen den Aufbau von jungen Fir-men beschleunigen und die Überlebens-quote erhöhen», erklärt Geschäftsleiter Marc Hamburger. Die Zahlen sprechen für sich: Bisher sind im Zentrum 100 Unter-nehmen mit über 200 Arbeitsplätzen ent-standen. «Wir haben eine Erfolgsquote von 90 Prozent», sagt Hamburger stolz. Die ungewöhnliche Performance erreicht der Inkubator mit zwei Serviceschwer-punkten:• Infrastruktur: Den Firmengründern ste-

hen 41 Büros zwischen 16 und 200 m2 zur

Verfügung. Dazu kommen drei Sitzungs-zimmer, ein zentraler Empfang und eine Cafeteria. Die Mietverträge können mit einer Frist von drei Monaten jeweils Ende Monat gekündigt werden. Telefone, Ruf-nummern und Netzwerkdienste werden nach Bedarf zur Verfügung gestellt. Eine lange Liste von Einrichtungen, Geräten und Tools rundet das Angebot ab.

• Dienstleistungen: Das StartZentrum bietet seinen Kunden eine ganze Palette von «Soft Services» an. Dazu gehören kostenlose Erstberatung, Coaching, Kapitalvermittlung, Biz-Part-nervermittlung, Biz-Support-Services, internes und externes Networking, Weiterbildung, Newsletter «IMPULS», Events usw.

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starthilfe für JungunternehmerAuf dem Höhepunkt des New-Economy-Booms wurde das StartZentrum Zürich gegründet.

Am Anfang setzte der technologisch ambitionierte Inkubator im Bereich Internetanbindung auf

ein WLL-Projekt. Die Ambitionen sind geblieben, doch der Internetprovider hat gewechselt.

Inzwischen auch der Telefonieprovider.

Das StartZentrum Zürich öffnete seine Tore am 25. Mai 1999. Seitdem haben sich über 100 Unternehmen mit über 200 Arbeitsplätzen aufgebaut. Durchschnittlich sind 30 bis 35 Firmen mit rund 100 Arbeitsplätzen im Zentrum an der Binzstrasse 18 eingemietet.Pro Jahr führt das StartZentrum 200 kostenlose Erstberatungen durch, bei denen sich Grün-dungsinteressierte über diverse Themen wie Finanzierung, Businessplanung, Marketing etc. informieren können. Zudem organisiert das StartZentrum zwei Grossanlässe pro Jahr. Die «StartMesse – Schweizer Messe für Firmengründung, Franchising und Nachfolge» findet an der ETH Zürich statt. Dort präsentieren sich Firmen und Organisationen, die für eine Firmengrün-dung relevant sind (Notariat, Treuhänder, Rechtsanwälte, Handelsregisteramt, Sozialversiche-rungsamt, Institut für geistiges Eigentum etc.). Am zweiten Anlass werden Themen im Bereich Jungunternehmertum und Innovation zur Diskussion gestellt.Der genossenschaftlich organisierte Inkubator arbeitet nicht gewinnorientiert und wird von pri-vaten Institutionen und Unternehmen sowie von der öffentlichen Hand getragen. Cablecom unterstützt das Projekt als Sponsorin.

ICT-Infrastruktur für die Mieter•ZentraleTelefonanlage(Meridian):AnzahlTelefonenachBedarf;10RufnummernproFirmainbe-

griffen, weitere nach Bedarf; Wahl ab Computer (CTI); Sprachmailbox; Sprachsteuerung etc.•Netzwerk:AnbindungjedesBürosmitGigaspeed-VerkabelunganzentralesPatch-Panel•InternetAccess:symmetrischeBandbreiten1,2oder4Mbit/s;dynamischeundfixe

IP-Adressen•FirstLevelSupportInfos: www.startzentrum.ch

Von cablecom bezogene Leistungen

Services connect Internet, connect PBX

Standorte Zürich

Bandbreite 50 Mbit/s Access Fiber

Infos Olav Frei, Sales Director, Tel. 043 343 65 03, [email protected]

startZentrum Zürich – Kompetenzzentrum für Jungunternehmen

Gemäss einer BFS-Studie überlebt nur jedes zweite

Unternehmen die ersten fünf Jahre seiner Existenz.

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Flexibilität gefragtEin weiterer entscheidender Faktor ist die Flexibilität, die im Businessmodell des Inkubators eingebaut ist. Marc Hambur-ger: «Wir beherbergen rund 30 unter-schiedliche Firmen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, die sich laufend verändern. Das Ganze ist ständig in Bewegung. Die Firmen bleiben durchschnittlich drei bis vier Jahre, dann ziehen sie aus oder in ein grösseres Büro. Wir müssen im Haus auf alle möglichen Szenarien rasch reagieren können.»

Diese Situation stellt hohe Anforderungen an die ICT-Infrastruktur. Sie muss nicht nur stabil funktionieren, sondern auch spontan angepasst werden können. «Die Verfügbar-keit der Kommunikationsdienste ist für den Betrieb unseres Zentrums sehr wichtig», betont Hamburger. Nur ungern erinnert er sich an jenen Tag, als im Quartier einmal der Strom ausgefallen war: «Dann stehen plötzlich 30 Firmen am Empfang und fra-gen, was los ist.»Hamburger hat eine klare Vorstellung vom Internet-Service-Provider: «Wir wollen es den jungen Unternehmen möglichst ein-fach machen. Sie sollen sich auf ihre Kun-den und Angebote fokussieren. Man kann mit technischen Installationen enorm viel Zeit vertrödeln. Das wollen wir unseren Kunden ersparen. Auf der anderen Seite erwarten wir dasselbe vom Servicepro-vider: Er soll es uns möglichst einfach machen, mit der Technik umzugehen.»

So müsse es beispielsweise möglich sein, den Kunden im Haus kurzfristig genügend Bandbreiten und fixe IP-Adressen zur Ver-fügung zu stellen.Das StartZentrum Zürich hat vorgesorgt: Nach einer mehrjährigen erfolgreichen

Marc hamburger, Geschäftsleiter startZentrum Zürich: «es war für uns wichtig, dass wir einen Provider bekommen, der die Anliegen der Jungunternehmen versteht und flexibel ist. cablecom passt zu uns.»

Zusammenarbeit verlegte cablecom Ende 2006 ein Glasfaserkabel ins Gebäude. Da cablecom business auch First-Line-Tele-fonie anbietet, hat sich Hamburger für eine Vollmigration zu cablecom entschieden. Der teure ISDN-Primäranschluss (PRI) wurde gekündigt und die Meridian-TVA an das cablecom Netz angeschlossen. Seit Anfang 2007 kommuniziert das gesamte StartZentrum mit cablecom. Die Meri-

dian-TVA wurde aufgerüstet und erweitert. Das Bandbreitenmanagement regelt ein redundant vorhandener Traffic Shaper.Marc Hamburger blickt gelassen in die Zukunft: «Wir haben jetzt eine robuste Inf-rastruktur, die wir nach Bedarf skalieren können. Wir müssen uns über diesen Teil keine Sorgen machen.»

Text: Guido Biland, alphatext.com

Foto: Iris Stutz, Fotografin, Zürich

«Man kann mit technischen Installationen enorm viel Zeit vertrödeln. Das wollen wir

unseren Kunden ersparen.»

«Wir müssen im Haus auf alle möglichen Szenarien

rasch reagieren können.»

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Herr Wolter, Sie sind als Ingenieur seit 17 Jahren in der Bildungsbranche tätig. Wie hat die Informationstechnik die Schuladministration und den Unter-richt in dieser Zeit verändert?Als ich 1991 zur AKAD kam, waren in der Administration rund 80 Mitarbeitende beschäftigt. Die originäre Schulverwal-tungssoftware lief auf einem zentralen Mid-range-System. Dazu gab es zwei, drei PCs, die kaum benutzt wurden. Als didaktisches Instrument war der Computer kein Thema.Heute ist der PC weder aus der Administ-ration noch aus dem Unterricht wegzuden-ken. Die AKAD, die zur Kalaidos Bildungs-gruppe gehört, steht von jeher für Blended Learning, also eine Kombination von Selbst-studium und Präsenzunterricht. In beiden Bereichen leistet der Computer heute wich-tige Dienste.

Sie haben selber eine Schule geleitet und kennen die Arbeits- und Lernpro-zesse einer Schule à fond. Wie weit kann und soll die IT in die Arbeitsbe-reiche der Lehrer und Schüler vordrin-gen?Was die administrativen Prozesse im Bereich Unterricht betrifft – ich denke zum Beispiel an die Stundenplanverwaltung oder die Prüfungs- und Notenverwaltung –, kann die IT hilfreich sein. Wir haben hier eine sehr gute Lösung entwickelt. In Bezug auf den pädagogischen Bereich gibt es mei-nes Erachtens Grenzen. Persönliche Inter-aktionen und Gruppenerfahrungen können

mit Computern bis zu einem gewissen Grad simuliert, aber nicht komplett ersetzt wer-den. Fachleute sind sich heute einig, dass Blended Learning der Königsweg in der Wissensvermittlung ist, weil es die Vorteile der virtuellen und realen Welt vereint.

Welche Voraussetzungen müssen er-füllt sein, damit das IT-gestützte Selbst-studium zur positiven Lernerfahrung wird?Entscheidend ist, dass Bildungsanbieter die Studierenden nicht mit der Technik alleinlassen. Die Benutzer müssen mit den Möglichkeiten der virtuellen Lernplattfor-men vertraut gemacht werden. System-kundige Lehrkräfte sollen den Prozess begleiten und bei Bedarf zur Verfügung stehen. Sonst wird aus einem Lehrraum prompt ein Leerraum.

Wie werden die IT-Bedürfnisse Ihrer Kunden in der Kalaidos Bildungsgruppe Schweiz eruiert und in konkrete IT-Pro-jekte transformiert?Die autonom verwalteten Kalaidos-Schu-len sind in diversen Strategischen Zirkeln vertreten. Im Strategischen Zirkel Techno-logie werden alle IT-Themen diskutiert und Projekte initiiert. In der Regel kommen die Schulen mit konkreten Wünschen und Vor-stellungen in dieses Gremium. An Ideen und Visionen fehlt es nicht.

Wie definieren Sie persönlich Ihre Rolle in diesem Marktplatz der Bildung?

Unsere Aufgabe ist es, die Machbarkeit der Ideen aus dem Blickwinkel der Bildungs-gruppe zu prüfen, Empfehlungen abzu-geben und beschlossene Projekte koordi-niert umzusetzen. Manchmal müssen wir auch Ansprüche demontieren, weil ihre Realisierung unsere Mittel übersteigt. Die IT hat wie in Unternehmen anderer Bran-chen auch den Auftrag, einen Beitrag zur Senkung der Prozesskosten zu leisten.

Wo sehen Sie hier noch Potenzial?Dank der IT lassen sich gewisse Prozesse «auslagern». Was spricht beispielsweise dagegen, dass die Studierenden Adress-mutationen selber erfassen?

Didacware betreibt Applikationen im ASP-Modell für diverse, vom Profil her sehr unterschiedliche Schulen. Warum hat man sich schon seinerzeit bei der AKAD für das «zentralistische» ASP-Modell entschieden?Das muss man im Zusammenhang mit der geografischen Expansion der AKAD sehen. Es stellten sich zwei Fragen: Braucht jeder Standort eine IT-Abteilung? Nein, die IT

«An ideen fehlt es nicht»Die Kalaidos Bildungsgruppe Schweiz zählte im letzten Jahr über 18 000 Studierende zu ihrem

Kundenkreis. Sowohl die Studierenden als auch die 1940 pädagogischen und 338 administrativen

Mitarbeitenden erwarten von der IT eine kontinuierliche Prozessunterstützung rund um die Uhr.

Verantwortlich dafür ist Andreas Wolter, Unternehmensleiter der Didacware AG. Er hat früh auf das

ASP-Modell* gesetzt.

Zur Person

Der diplomierte Maschinenbauingenieur

Andreas Wolter (51) ist seit 2005 Unter-

nehmensleiter der Didacware AG. 1991 trat

er als Schulleiter in die Schulabteilung für

Wirtschaftsinformatik und Organisation der

AKAD ein. Über die Leitung der AKAD-

Administration und der -Informatikabteilung

lernte er in der Folge alle Prozesse einer Bil-

dungsinstitution kennen.

Hobbys: Musik, Ski fahren, Motorrad

fahren, surfen

«Fachleute sind sich heute einig, dass Blended Learning

der Königsweg in der Wissensvermittlung ist.»

* ASP = Application Service Provider: Dienstleister, der anderen Firmen gegen eine Nutzungsgebühr Compu-teranwendungen über ein Netzwerk zur Verfügung stellt. Der heute geläufigere Begriff «Software as a Service» (SaaS) meint im Prinzip dasselbe.

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gehört grundsätzlich nicht zum Kerngeschäft einer Schule – auch wenn ich diese Aus-sage aus heutiger Sicht relativieren muss. Zweitens: Wie integrieren wir die neuen Standorte effizient in das bestehende Buch-haltungssystem? Es gab einen vielverspre-chenden Ansatz: Abacus läuft auf dem zent-ralen Serversystem in Zürich, und der Zugriff von den übrigen Standorten erfolgt mittels Citrix-Technologie. Die Buchhaltung und die Schulverwaltung waren die ersten Applikati-onen, die wir auf diese Weise zur Verfügung stellten. ASP senkt die Kosten, vereinheit-

Neben den erwähnten ERP- auch die Office- und Internetapplikationen. Stationäre PCs werden nur noch mit dem Betriebssys-tem ausgerüstet. Bei den Laptops braucht es noch eine Office-Installation, damit der Benutzer auch offline arbeiten kann. Abge-sehen von wenigen Ausnahmen, die aber gewünscht sind, arbeiten alle Kalaidos-Schulen mit unseren zentralen Servern. ASP ist bei uns durchgängig etabliert.

Das heisst, Didacware kauft die Lizen-zen und vermietet die Software an die Kunden?Richtig, für die Grundversorgung mit Online-Software zahlen uns die Schulen eine monatliche Gebühr.

ASP- oder SaaS-Modelle leben davon, dass sich Skaleneffekte nutzen lassen. Das funktioniert am ehesten mit Stan-dardsoftware. Wie bringen Sie minimale Betriebskosten und maximale Adapta-bilität unter einen Hut?Bei den Office- und Internetapplikationen haben wir einen hohen Standardisierungs-grad erreicht. Die Arbeitsumgebungen sind weitgehend homogen. Bei der Schulver-waltung haben wir es mit unterschiedlichen Schultypen und Lehrformaten zu tun: Klas-senunterricht, Einzelunterricht, Studien-gänge, Kurse, Tagesseminare, Nachhilfe-stunden, Events usw. Das ist eine Heraus-forderung. Dafür müssen wir spezifische Module entwickeln, was natürlich mit Auf-wand verbunden ist.

Mit welcher Technologie betreiben Sie die ASP-Services?Wir verwenden Windows 2003 und Citrix. Physisch gerechnet wird auf zehn Servern. Die Zahl der virtuellen Server ist um einiges höher. Zurzeit bauen wir aus Sicherheits-

Andreas wolter, unternehmensleiter der Didacware AG: «Bei cablecom business stimmt die serviceleistung.»

licht die Arbeitsumgebung und verschafft dem Kerngeschäft die nötige Flexibilität.

Inwiefern?Weil die Informationsverarbeitung nicht mehr an lokale Ressourcen gebunden ist. Die IT kann den Bewegungen der Organi-sation und der Mitarbeitenden folgen.

Welche Applikationen sind heute im ASP-Portfolio enthalten, und wie ausgiebig wird davon in der Gruppe Gebrauch gemacht?

«ASP senkt die Kosten, vereinheitlicht die

Arbeits umgebung und ver-schafft dem Kerngeschäft

die nötige Flexibilität.»

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Didacware AG

Die auf Informatikdienstleistungen für Bildungs-institutionen spezialisierte Didacware AG ist ein Unternehmen der Kalaidos Bildungsgruppe Schweiz, in der über 20 Schulen auf allen Bil-dungsstufen vertreten sind (www.kalaidos.ch; Gruppenumsatz: CHF 127 Millionen). Didacware wurde 2005 aus der Informatikabteilung der AKAD gegründet und beschäftigt heute 9 Mitarbei-tende. Hauptkunden sind die Schulen der Kalaidos Bildungsgruppe Schweiz.Infos: www.didacware.ch

Von cablecom bezogene LeistungenServices connect LAN, connect InternetStandorte 23Bandbreiten connect LAN: 5 Mbit/s RZ Zürich, 1 Mbit/s übrige Standorte connect Internet: 7 Mbit/s RZ ZürichAccess Fiber, SDSL (Fallback)Infos Simone Caradonna, Regional Sales Manger, Tel. 043 343 66 78, [email protected]

gründen ein zweites produktives Rechen-zentrum im Nachbargebäude. Jedes RZ übernimmt künftig die Hälfte der Rechen-leistung und repliziert die Daten asynchron zum andern RZ. Fällt ein RZ aus, kann das andere die volle Last tragen.

Welche Kriterien stehen bei der Zusam-menarbeit mit dem Carrier im Vorder-grund?Es ist klar, dass der ASP-Betrieb beson-dere Anforderungen an die Netzwerk-dienste stellt. Abgesehen von technischen Kriterien wie Bandbreite, Verfügbarkeit und Antwortzeiten ist für uns ein effektives Fault Management von grosser Bedeutung. In der IT treten immer wieder Pannen auf. Die Professionalität eines Carriers manifestiert sich im Ausnahmezustand.

Wie beurteilen Sie die Zusammenarbeit mit cablecom?Cablecom ist unser vierter Provider. Gewählt haben wir nur den ersten, die andern sind uns im Zuge von Übernahmen «zugefallen». Wir sind heute froh über diese Entwicklung, weil cablecom eine gesunde Grösse im Markt hat, die technische Qualität und Kompetenz mitbringt und weil bei ihr die Serviceleistung stimmt. Ein Wechsel war bisher kein Thema.

Sie haben die Fachapplikationen, Sie haben ein zukunftsträchtiges Betriebs-modell – welche Ambitionen haben Sie als Provider im Bildungsmarkt jenseits der Kalaidos Bildungsgruppe?Wir sind bereits im Markt aktiv und stel-len unsere Dienstleistungen auch anderen Schulen zur Verfügung. Dazu werden wir unsere Aktivitäten im Bereich Logistik ver-stärken. Die lernfortschrittorientierte Lehr-mittelauslieferung ist im Kontext von Blen-ded Learning eine Schlüsseldienstleistung aus IT-Sicht.

Herr Wolter, besten Dank für das Inter-view.

Interview: Guido Biland, alphatext.com

Foto: Iris Stutz, Fotografin, Zürich

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«Die Professionalität eines Carriers manifestiert sich im

Ausnahmezustand.»

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PortrAit

ihre Ansprechpartner bei cablecom business

Nenad BaranasicNamed Account Manager

[email protected]

Peter HorvathNamed Account Manager

[email protected]

Simone CaradonnaRegional Sales Manager

[email protected]

Christian de MontKey Account Manager

[email protected]

Christian PizzaKey Account Manager

[email protected]

Gilbert ErneRegional Sales Manager

[email protected]

Michael BüttlerKey Account Manager

[email protected]

Hans-Peter CaratschKey Account Manager

[email protected]

Geschäftsstellen cablecom business

Roland StreitKey Account Manager

[email protected]

Pascal HêcheKey Account Manager

[email protected]

Fabio MancaKey Account Manager

[email protected]

Valentin FlorjancicChannel Manager

[email protected]

Basel ................................ 061 331 29 66 Bern ................................. 031 385 21 68 Chur ................................. 081 250 14 20Genève .............................. 022 796 69 71Gerlafingen ........................ 032 675 32 43Jona ................................. 055 212 29 45Littau ................................ 041 250 26 72

Lugano ................................091 612 40 97Mägenwil .............................062 896 07 22St. Gallen .............................071 383 25 93Winterthur ............................052 202 93 18Yverdon-les-Bains .................024 423 36 56Zürich .................................043 818 27 48

Sébastien DufauxKey Account Manager

[email protected]

Tiberiu SingeorzanKey Account Manager

[email protected]

Roger EichelbergerChannel Manager

[email protected]

Clive GumedeChannel Manager

[email protected]

Deutschschweiz 0800 888 3 0 romandie 0800 888 304

Olav FreiSales Director

[email protected]

Ekrem Köylüer Manager Wholesale

[email protected]

Bruno AlluisettiRegional Sales Manager

[email protected]

Joan CristinChannel Manager

[email protected]

Laurent FineNamed Account Manager

[email protected]

ticino 0800 888 302

Bruno AlluisettiRegional Sales Manager

[email protected]

Esteban DiazKey Account Manager

[email protected]

Jochen SiegenthalerNamed Account Manager

[email protected]

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Ihre Vorteile:EINLADUNG:Info-Veranstaltung

am 26. August 08 in Zürich

und am 27. August 08 in Bern.

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GigaClass servicesvon cablecom business

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