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KOMMENTAR Liebe Leserinnen und Leser, 2018 war kein Jahr wie jedes an- dere auch. Sommer, Hitze und kaum mal ein Regentropfen zwi- schen April und September – das sucht seinesgleichen. Keinen Un- terschied machte dieses Jahr je- doch hinsichtlich einer zuverläs- sigen Versorgung mit erstklas- sigem Trinkwasser rund um die Uhr. Und das in einer Situation, in der die Nachfrage an den Was- serhähnen so groß war wie nie zu- vor in der Geschichte unseres Ver- bandes. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WSE haben diese Herausforderung mit hoher Profes- sionalität gemeistert. In Zukunft wollen wir auf derar- tige Extremwetterlagen noch bes- ser vorbereitet sein. Denn unsere Region wächst und die Nachfrage steigt. Darauf stellen wir uns ein! Für die kommenden Festtage wün- sche ich Ihnen eine besinnliche und kraftspendende Zeit. Möge Sie das Jahr 2019 mit vielen Mo- menten des Glücks und der Zufrie- denheit erwarten! Ihr Karsten Knobbe, Vorsitzender der WSE-Verbandsversammlung und Bürgermeister von Hoppegarten 23. Jahrgang Nummer 2 · Dezember 2018 AUSGABE STRAUSBERG-ERKNER Herausgeber: Wasserverband Strausberg-Erkner WASSER ZEITUNG Auf die Zukunft eingestellt LANDPARTIE Mit dem traditionellen Stollenanschnitt der Bürgermeisterin (und dem kosten- losen Probieren!) startet Strausberg am 3. Adventswochenende auch of- fiziell in seinen Weihnachtsmarkt. Sobald Elke Stadeler dieser süßen Pflicht am 15. 12. (gegen 14 Uhr) nach- gekommen ist, dürfen Sie sich in und um die Kirche St. Marien sowie auf dem Markt ins Getümmel werfen. Von Freitag bis Sonntag erwartet Sie Gas- tronomie, Handwerkskunst und ein Weihnachtsprogramm auf zwei Büh- nen mit regionalen Künstlern. Dem Nachwuchs dürften die Karrussels Foto: Anne-Kathrin Freyberg Foto: Gemeinde Hoppegarten Foto: Stadtwerke Strausberg zum Sparpreis und die Kinderbühne an der Kirche bestens gefallen. Auf dem Altlandsberger Weih- nachtsmarkt erwarten Sie am 8. (15 bis 21 Uhr) und 9. Dezember (12 bis 18 Uhr) rund 65 Händler und Ver- eine, unter anderem in der Berliner Straße und der Stadtkirche. Ein Teil des Kulturprogramms findet in der an- grenzenden Schlosskirche statt. Für Spaß und Unterhaltung sorgen die Dancing Angels, die Drummer Boys, der Chor des Fördervereins Schloss- kirche oder die Samba Kids. Die Weihnachtsbahn der Strausberger Eisenbahn sorgt am 9., 16. und 23. 12. wieder für nostalgische Stimmung. Sie startet alle 40 Minuten ab Lustgarten (13.22 bis 18.02 Uhr) bzw. S-Bhf. (13.41 bis 18.21 Uhr). Erwachsene zahlen 1,30 Euro, 6–14-Jährige nur 1 Euro. Gute Fahrt! Der WSE bleibt seiner Linie treu Stabile Schmutzwassergebühren für weitere zwei Jahre / Großinvestitionen werden fortgesetzt Die Tagesordnung der letzten Ver- bandsversammlung des Jahres am 21. November hatte es noch ein- mal in sich: So mussten die Mit- gliedsvertreter des Wasserver- bandes Strausberg-Erkner (WSE) insgesamt zehn Beschlüsse fas- sen. Die Schmutzwassergebühren standen dabei ebenso im Fokus wie der Wirtschaftsplan für 2019. Mit Spannung waren die Ergebnisse für die neue Kalkulationsperiode 2019/2020 erwartet worden. WSE- Chef-Kaufmann Gerd Windisch gab in seiner Analyse einen guten Einblick in die Materie. Die wichtigste Nach- richt zuerst: Die Schmutzwasserge- bühr bleibt in den kommenden zwei Jahren unverändert bei 2,58 Euro/m 3 . Zusatzgebühr steigt Eine Erhöhung um 0,26 auf 0,56 Euro/ m 3 wird es bei der Zusatzgebühr ge- ben. Zur Erinnerung: Eigenheimbesit- zer, die u. a. wegen der Altanschlie- ßerthematik keinen Anschlussbeitrag für ihr Grundstück gezahlt haben, müs- sen laut Rechtsprechung mehr für die Entsorgung zahlen. Windisch: „Vor zwei Jahren gingen wir noch von etwa 1 Mio. m 3 Schmutzwasser aus, die bei dieser Kundengruppe jährlich anfällt. Die neuen Berechnungen ergaben ei- nen Mengenansatz von 700.000 m 3 . Deshalb müssen wir ab 2019 etwas mehr verlangen.“ Verbindlichkeiten abgebaut Auch die Ausführungen zum Wirt- schaftsplan stießen bei den Mit- gliedern des „Wasserparlaments“ auf breite Zustimmung. So sind im kommenden Jahr etwa 39 Mio. Euro Umsatz und ein Überschuss in Höhe von 1.863.000 Euro vorgesehen. In- vestieren will der Verband kräftig: 13,15 Mio. Euro sollen in die was- serwirtschaftliche Infrastruktur flie- ßen (siehe Übersicht auf der Seite 4). Bis 2022 summieren sich die ge- planten Investitionen des WSE im Trink- und Schmutzwasserbereich so- gar auf knapp 60 Mio. Euro. Der WSE reagiert damit in beiden Geschäfts- bereichen auf steigende Anforderun- gen bei Extremwetterlagen. Finan- ziert werden die Bauvorhaben durch Eigen- und Fördermittel sowie Kredite. Apropos: Lagen die Verbindlichkeiten 2002 noch bei gut 123 Mio. Euro, so schmilzt diese Summe mit Sondertil- gungen zum Ende dieses Jahres auf rund 1,8 Mio. Euro zusammen. Auch hierbei lässt sich eine klare Linie er- kennen! Allen Beschlussvorlagen wurden mit großer Mehrheit zugestimmt. Alles andere als ein Würfelspiel ist die Gebühren- kalkulation beim WSE. Aber wie beim fröhlichen Spiel haben alle Kunden des Verbandes angesichts stabiler Gebühren wieder einen Grund zur Freude. Schärfere Grenzwerte Mit der Novellierung der EU-Trink- wasserrichtlinie aus dem Jahr 1998 verschärft das Europaparlament Schadstoffgrenzwerte für Leitungs- wasser. Es werden unter anderem die Grenzwerte für bestimmte Schad- stoffe wie Blei, hormonwirksame Stoffe sowie für schädliche Bakterien aktualisiert. Noch ohne Grenzwerte bleiben Mikroplastik oder Arzneimit- tel. (Mehr dazu in den Wasser Zei- tungen 2019) Die Europäische Union möchte, dass wir EU-Bürger mehr Leitungswasser trinken und dadurch Plastikmüll einsparen. Nummer 2 ITUN

23. Jahr gang Nummer 2 · Dezember 2018 AUSGABE … · SEITE 2 IM FOKUS WASSER ZEITUNG lich und ordnungswidrig Regenwasser in die Schmutzwasserkanäle führen. Letzteres wird ein

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KOMMENTAR

Liebe Leserinnen und Leser,2018 war kein Jahr wie jedes an-dere auch. Sommer, Hitze und kaum mal ein Regentropfen zwi-schen April und September – das sucht seinesgleichen. Keinen Un-terschied machte dieses Jahr je-doch hinsichtlich einer zuverläs-sigen Versorgung mit erstklas-sigem Trinkwasser rund um die Uhr. Und das in einer Situation, in der die Nachfrage an den Was-serhähnen so groß war wie nie zu-vor in der Geschichte unseres Ver-bandes. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WSE haben diese Herausforderung mit hoher Profes-sionalität gemeistert.In Zukunft wollen wir auf derar-tige Extremwetterlagen noch bes-ser vorbereitet sein. Denn unsere Region wächst und die Nachfrage steigt. Darauf stellen wir uns ein!Für die kommenden Festtage wün-sche ich Ihnen eine besinnliche und kraftspendende Zeit. Möge Sie das Jahr 2019 mit vielen Mo-menten des Glücks und der Zufrie-denheit erwarten!

Ihr Karsten Knobbe,Vorsitzender der

WSE-Verbandsversammlung und Bürgermeister von Hoppegarten

23. Jahr gang Nummer 2 · Dezember 2018 AUSGABE STRAUSBERG-ERKNER

Herausgeber: Wasserverband Strausberg-Erkner

WASSER ZEITUNGAuf die Zukunft

eingestellt

LANDPARTIE

Mit dem traditionellen Stollenanschnitt der Bürgermeisterin (und dem kosten-losen Probieren!) startet Strausberg am 3. Adventswochenende auch of-fiziell in seinen Weihnachtsmarkt. Sobald Elke Stadeler dieser süßen Pflicht am 15. 12. (gegen 14 Uhr) nach-gekommen ist, dürfen Sie sich in und um die Kirche St. Marien sowie auf dem Markt ins Getümmel werfen. Von Freitag bis Sonntag erwartet Sie Gas-tronomie, Handwerkskunst und ein Weihnachtsprogramm auf zwei Büh-nen mit regionalen Künstlern. Dem Nachwuchs dürften die Karrussels

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zum Sparpreis und die Kinderbühne an der Kirche bestens gefallen.

Auf dem Altlandsberger Weih-nachtsmarkt erwarten Sie am 8. (15 bis 21 Uhr) und 9. Dezember (12 bis 18 Uhr) rund 65 Händler und Ver-eine, unter anderem in der Berliner Straße und der Stadtkirche. Ein Teil des Kulturprogramms findet in der an-grenzenden Schlosskirche statt. Für Spaß und Unterhaltung sorgen die Dancing Angels, die Drummer Boys, der Chor des Fördervereins Schloss-kirche oder die Samba Kids.

Die Weihnachtsbahn der Strausberger Eisenbahn sorgt am 9., 16. und 23. 12. wieder für nostalgische Stimmung. Sie startet alle 40 Minuten ab Lustgarten (13.22 bis 18.02 Uhr) bzw. S-Bhf. (13.41 bis 18.21 Uhr). Erwachsene zahlen 1,30 Euro, 6–14-Jährige nur 1 Euro. Gute Fahrt!

Herausgeber: Wasserverband Strausberg-Erkner

Der WSE bleibt seiner Linie treuStabile Schmutzwassergebühren für weitere zwei Jahre / Großinvestitionen werden fortgesetzt

Die Tagesordnung der letzten Ver-bandsversammlung des Jahres am 21. November hatte es noch ein- mal in sich: So mussten die Mit-gliedsvertreter des Wasserver-bandes Strausberg-Erkner (WSE) insgesamt zehn Beschlüsse fas-sen. Die Schmutzwassergebühren standen dabei ebenso im Fokus wie der Wirtschaftsplan für 2019.

Mit Spannung waren die Ergebnisse für die neue Kalkulationsperiode 2019/2020 erwartet worden. WSE-Chef-Kaufmann Gerd Windisch gab in seiner Analyse einen guten Einblick in die Materie. Die wichtigste Nach-

richt zuerst: Die Schmutzwasserge-bühr bleibt in den kommenden zwei Jahren unverändert bei 2,58 Euro/m3.

Zusatzgebühr steigt

Eine Erhöhung um 0,26 auf 0,56 Euro/m3 wird es bei der Zusatzgebühr ge-ben. Zur Erinnerung: Eigenheimbesit-zer, die u. a. wegen der Altanschlie-ßerthematik keinen Anschlussbeitrag für ihr Grundstück gezahlt haben, müs-sen laut Rechtsprechung mehr für die Entsorgung zahlen. Windisch: „Vor zwei Jahren gingen wir noch von etwa 1 Mio. m3 Schmutzwasser aus, die bei dieser Kundengruppe jährlich anfällt. Die neuen Berechnungen ergaben ei-

nen Mengenansatz von 700.000 m3. Deshalb müssen wir ab 2019 etwas mehr verlangen.“

Verbindlichkeiten abgebaut

Auch die Ausführungen zum Wirt-schaftsplan stießen bei den Mit-gliedern des „Wasserparlaments“ auf breite Zustimmung. So sind im kommenden Jahr etwa 39 Mio. Euro Umsatz und ein Überschuss in Höhe von 1.863.000 Euro vorgesehen. In-vestieren will der Verband kräftig: 13,15 Mio. Euro sollen in die was-serwirtschaftliche Infrastruktur flie-ßen (siehe Übersicht auf der Seite 4). Bis 2022 summieren sich die ge-

planten Investitionen des WSE im Trink- und Schmutzwasserbereich so-gar auf knapp 60 Mio. Euro. Der WSE reagiert damit in beiden Geschäfts-bereichen auf steigende Anforderun-gen bei Extremwetterlagen. Finan-ziert werden die Bauvorhaben durch Eigen- und Fördermittel sowie Kredite. Apropos: Lagen die Verbindlichkeiten 2002 noch bei gut 123 Mio. Euro, so schmilzt diese Summe mit Sondertil-gungen zum Ende dieses Jahres auf rund 1,8 Mio. Euro zusammen. Auch hierbei lässt sich eine klare Linie er-kennen!Allen Beschlussvorlagen wurden mit großer Mehrheit zugestimmt.

Alles andere als ein

Würfelspiel ist die

Gebühren-kalkulation beim WSE.

Aber wie beim fröhlichen

Spiel haben alle Kunden

des Verbandes angesichts

stabiler Gebühren

wieder einen Grund

zur Freude.

Schärfere GrenzwerteMit der Novellierung der EU-Trink-wasserrichtlinie aus dem Jahr 1998 verschärft das Europaparlament Schadstoffgrenzwerte für Leitungs-wasser. Es werden unter anderem die Grenzwerte für bestimmte Schad-stoffe wie Blei, hormonwirksame Stoffe sowie für schädliche Bakterien aktualisiert. Noch ohne Grenzwerte bleiben Mikroplastik oder Arzneimit-tel. (Mehr dazu in den Wasser Zei-tungen 2019) Die Europäische Union möchte, dass wir EU-Bürger mehr Leitungswasser trinken und dadurch Plastikmüll einsparen.

Nummer 2 · Dezember 2018

SER ZEITUNG

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IM FOKUS WASSER ZEITUNGSEITE 2

lich und ordnungswidrig Regenwasser in die Schmutzwasserkanäle führen. Letzteres wird ein Dauerthema für die Unternehmen bleiben. Für die Wasser- ableitung von Straßen und Plätzen be-nötigen die Kommunen neue Konzepte. Diese erstellt z. B. beim Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) ein eigenstän-diges Tochterunternehmen. Der Was-ser- und Abwasserverband Elsterwer- da beteiligt sich bereits seit 2016 an dem Projekt „Regen//Sicher“ des Um-weltbundesamtes (UBA). „Angespro-chen werden betroffene Bürger, Anwoh- ner, Interessengruppen und andere lokale Akteure“, erläutert Thomas Abeling aus dem Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung des UBA. „Als Extremwetterereignis führt Stark-regen zu lokalen Überschwemmungen, die häufig zu erheblichen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur führen.“

Die Meteorologen in Funk und Fern- sehen bilanzieren immer häufiger Wetterzeiträume als die extremsten „seit Beginn der Aufzeichnung“. Diese erfolgte nach Maßgabe des Deutschen Wetterdienstes 1881. In den vergangenen beiden Jahren litten die Deutschen – wegen zu viel und dann wegen zu wenig Wasser von oben. Und wie geht’s den Ver- bzw. Entsorgern?

Das Starkregenjahr ist zwar längst aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn. Landet ohnehin zu viel Niederschlags-wasser auf den Kläranlagen, so läu-teten 2017 bei manchem Abwasser- entsorger die Alarmglocken. Da ist ei-nerseits das Regenwasser, das mangels Alternative im öffentlichen Raum die Kanäle überschwemmt. Und da sind die sogenannten Fehleinleiter, die wissent-

Die Bemühungen des Zweckverbandes Elsterwerda, etwa die Ausbildung von Starkregenberatern, haben Modell-charakter für das Land Brandenburg. Eine Starkregeninformationsbroschüre unterbreitet den Kunden hilfreiche Vorschläge zur Eigenvorsorge. Mehr über das Projekt ist zu finden unter:www.beratung-regenwasser.de

Eine Frage des Standorts

Was die Bewältigung des Dürre-sommers 2018 angeht, so hatten die Mitarbeiter bei den Versorgern alle Hände voll zu tun. „Wir konnten den erhöhten Bedarf der Kunden aber trotz des extremen Sommers gut ab-sichern“, bilanziert Reinhard Beer, der Vorstandsvorsitzende der Koope-ration Wasser- und Abwasser (KO-WAB) Süd und Geschäftsführer der LWG Cottbus. Sein Amtskollege bei

der KOWAB-Ost, Henner Haferkorn, betont unterschiedliche Herausforde-rungen in Berlin-nahen und Berlin-fer-nen Teilen der Mark. „Ein großer Teil des Wasserverbrauchs der Haupt-stadt ‚wandert‘ am Wochenende ins Umland“, so der Verbandsvorsteher des WSE. „Insofern müssen wir be-züglich der Trinkwasser-Ressourcen in anderen Grenzen als denen unserer Verbandsgebiete denken.“Der Wasserverband Strausberg- Erkner, angesiedelt in einer der am stärksten wachsenden Regionen Brandenburgs, arbeitet deshalb ak-tiv im „Arbeitskreis Metropolregion“ u. a. mit den Berliner Wasserbetrie-ben (BWB). „Denn natürlich müssen wir uns auf veränderte Bedingungen durch Klima und Zuzug einstellen. Je-der muss dafür seine Strategie finden und umsetzen“, so Haferkorn.

Extremes Wetter = Extreme Folgen?2017: Land unter, 2018: Dürre und Hitze

Für Messungen am Boden waren die Sensoren früher in solchen weißen Wetterhütten untergebracht. Sie wurden zum Symbol für die Meteorologie.

Ein ständiger Strom von Bildern und Messwerten verschiedener Satelliten wird in der Zentrale des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach empfangen, analysiert und archiviert. Fotos (2): DWD

Die Geschichte der Wetteraufzeichnung

Mittelalter: Beschreibungen des Wetters ohne zeitliche oder Mengenmessung. Um 1650: Überlieferte Zeitreihe aus Mitteleng-land. 1700: Beginn einer Messreihe im nie-derländischen De Bilt (Utrecht). 1719: Erstel-lung einer Temperaturzeitreihe in Berlin. 1781: Zeitreihe von Hohenpeißenberg im Rahmen des ersten größeren internationalen klimato-logischen Messnetzes der Societas Meteoro-logica Palatina vom Kurfürsten von der Pfalz. 1851: Das Hadley Centre in England erstellt verlässliche Zeitreihen der Temperaturent-wicklung. 1881: Das Messnetz in Deutschland lässt Angaben über die Temperaturverteilung zu. Heute: Verschiedene meteorologische Institute und Dienstleister betreiben Wetter-stationen im gesamten Bundesgebiet.

Sonnenscheindauer in Stunden

2017 2018 2017 2018

langjähriges Mittel Niederschlag langjähriges Mittel Sonnenschein

746,0

451,4**

279,9

589,8*

1.692,2* 1.671,61.484,6**

1.988,4

+20,93 %

–61,27 %

+25,33 %–1,23 %

Regenmengen in Liter pro m2

Regenmengen und Sonnenscheindauer am Standort Wetterwarte Potsdam des Deutschen Wetterdienstes (DWD) – im Vergleich zum langjährigen Mittel (*1961 bis 1990, **1. Januar bis 30. September). Grafik: SPREE-PR/G. H. Schulze

IMPRESSUM He raus ge ber: LWG Lau sit zer Was ser GmbH & Co. KG Cott bus, FWA mbH Frank furt (Oder), DNWAB GmbH Kö nigs Wus terhau sen, OWA GmbH Falkensee, NUWAB GmbH Luckenwalde; Trink- und Abwas ser - ver bän de in Bad Freienwalde, Beeskow, Bernau, Birkenwerder, Doberlug-Kirchhain, Eberswalde, Ei sen hüt ten stadt, Els ter wer da, Fürstenwalde, Gu ben, Herz berg, Lindow-Gransee, Lübbenau, Nauen, Ra the now, See low, Senf ten berg, Strausberg, Wittstock und Zehlendorf Re dak ti on und Ver lag: SPREE-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Ber lin, Te l.: 030 247468-0, E-Mail: [email protected], www.spree-pr.com V.i.S.d.P.: Alexander Schmeichel Re dak tion: Klaus Arbeit Mitarbeit: Joachim Eckert, Susann Galda, Sven Gückel, Franziska Hultzsch, Carmen Krickau, Jana Krone, Daniela Kühn, Sylvia Kuska, Klaus Mai horn, Ulrike Queißner, Alexander Schmeichel, Patrick Schneider Karikaturen: Christian Bartz Layout: SPREE-PR, G. H. Schulze (verantw.) U. Herrmann, M. Nitsche, H. Petsch, T. Stürz, G. Uftring, J. Wollschläger Druck: Berliner Zeitungsdruck GmbH Redaktionsschluss: 29. 11. 2018 Nach druck von Bei trä gen und Fo tos nur mit Ge neh mi gung von SPREE-PR! Für Inhalte externer Links sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich; SPREE-PR übernimmt keine Haftung.

Für alle, die mehr über die gedruck-te Zeitung hinaus wissen wollen, hier unser Zusatz-Info-Service.

Wir in den Social Media Hier finden Sie die Redaktion

der Wasser Zeitung:

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Der Ursprung von NamenOb Ortsnamen oder Vornamen –

die Onomastik klärt Sie hier umfassend und ganz konkret auf!

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Drachen gesucht und gefunden

Lagen auch Sie beim Preisrätsel in der Herbst-Ausgabe mit dem

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Starkregen – was tun?Diese Strategie verfolgt die Bund-

Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) für Starkregenmanagement:

… und hier gibt es von der LAWA wichtige Handlungsempfehlungen

und Best Practice Beispiele:

Angeln, Ihr neues Hobby?Von Angelkarten bis Gewässer-

ordnung – alles übers Fischefangen in Brandenburg:

Viel mehr als VorhersagenDer Deutsche Wetterdienst zeigt neben Satellitenfilmen Unwetter-clips und Webcam-Aufnahmen.

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SEITE 3DEZEMBER 2018 LAND & LEUTE

-ow (Teltow): Die meisten so endenden Namen sind slawischen Ursprungs. Die Silbe zeigt den Besitz an oder dient als Gattungsbegriff (in Buckow: Ort, wo Rotbuchen wachsen). -ow kann auch germanischen Ursprungs sein, wenn auch deutlich seltener.

Tausende Bücher füllen die Re-gale ihrer Wohnung. Hinzu kom-men die unzähligen Bände in den Uni-Bibliotheken. In ihnen findet Dr. Kirstin Casemir viele Antwor-ten, doch längst nicht alle. Wenn sie bei der Deutung eines Namens unsicher ist, fährt sie auch mal hunderte Kilometer, um den Ort selbst zu inspizieren.

Frau Dr. Casemir – Afrika, Sibirien, Amerika: Man muss nicht weit rei-sen, um diese Orte zu besuchen, sie alle liegen in Brandenburg. Diese Namen entstanden in der Regel im 19. Jh. und später, als die Leute inter-national wurden. Die Welt rückte zu-sammen, man konnte Zeitungen lesen. Es kamen plötzlich fremde Namen in den Blick und so etwas wie Sibirien be-deutet im Grunde, dass es ein kleines Kaff am Ende der Welt ist. Der andere Typ ist Amerika. Das sind sogenannte Wunschnamen. Leute sind in Richtung Küste gezogen, um auszuwandern und haben es nicht geschafft. Dann haben sie ihr Häuschen mit einem Wunsch-namen versehen. In Brandenburg gibt es noch das andere Phänomen, dass Namen dort hingeschleppt wurden.

Was meinen Sie damit? Es kennt jeder die Geschichte vom Rattenfän-ger von Hameln. Da kommt einer, flö-tet und alle Kinder sind weg. Ein Fünk-chen Wahrheit ist dran. Im 12. und 13. Jahrhundert waren manche östli-chen Gebiete, darunter auch Teile von Brandenburg, nicht so gut kultiviert. Deshalb haben Großgrundherren ver-

Schwarzheide, Fleißdorf, Märkisch-heide – diese Orte haben ihren Na-men während der NS-Diktatur erhal-ten. 140 Städte und Dörfer waren es brandenburgweit. Besonders in der Lausitz, der Heimat der Sorben und Wenden, wurden im Zuge der Ger-manisierung des slawischen Rau-mes die sorbischen Namen durch deutsche ersetzt. Nach 1945 erhiel-ten manche Orte ihren alten Namen zurück. Die Rückbenennungsquote in Brandenburg betrug allerding nur 26 Prozent. Auch zu DDR-Zeiten gab

Die Karten zeigen, wo und in welcher Streuung die orts typischen Endungen vorkommen.

-ow (Teltow):

endenden Namen sind slawischen

Gattungsbegriff (in Buckow: Ort,

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endenden Namen sind slawischen

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Die Karten zeigen, wo und in welcher Streuung die ortsEndungen vorkommen.

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es zahlreiche Ortsumbenennungen. Neuhardenberg etwa wurde 1949 zu Ehren von Karl Marx in Marx walde umbenannt. Nach dem Fall der Mauer erhielt es seinen ursprünglichen Na-men zurück. Als das heutige Eisen-hüttenstadt 1953 als „erste sozialis-tische Stadt auf deutschem Boden“ ausgerufen wurde, erhielt es den Namen Stalinstadt. Im Zuge der Ent-stalinisierung wurde der Name 1961 getilgt.

Gero Lietz: „Werk zu den Umbenennungen von Orten während der NS-Zeit

auf dem Gebiet der späteren DDR“

Ortsumbenennungen in der Mark

Szene aus „Die Slawen – Unsere geheimnisvollen Vorfahren“: Die Slawen, die im frühen Mittelalter zwischen Elbe und Oder lebten, bleiben geheimnisvoll. Ihr Wissen und ihre Erfahrungen gaben sie stets mündlich weiter, schriftliche Überlieferungen aus dieser Zeit gibt es nicht. Die Dokumentation ist auch auf DVD erhältlich. Foto: MDR/DOKfilm/Katarzyna Skrzypek

sucht junge Leute anzusiedeln. Soge-nannte Lokatoren haben im Westen mit Versprechungen gelockt, um sie in den Osten zu holen. Manche haben ihren Ortsnamen mitgenommen und neu vergeben. Gewisse Ortsnamen um Hameln finden Sie breit gestreut in Brandenburg. Das ist spannend.

Wie sind Ortsnamen noch ent stan- den? Indem man in einer Kommunikati-onssituation die Notwendigkeit hatte, zu erklären, wo man wohnt oder wie man wo hinkommt. Dafür hat man Wör-ter benutzt, die das Ziel visualisieren. Heute würde man sagen: hinter der Tankstelle. Früher waren es ein Hügel oder eine Flussschleife. Es kann auch administrative oder politisch-ideologi-sche Gründe haben. Ein trauriges Bei-spiel sind die Ortsumbenennungen der Nazis in den Ostgebieten, darunter auch in Brandenburg, die im Zuge der Ger-manisierung erfolgten (siehe Kasten).

Haben Sie sich mal an einem Na-men die Zähne ausgebissen? An einer ganzen Reihe, klar! Das Problem ist, ich kann nie von heutigen Namen ausgehen. Es gibt Orte, die tauchen nur ein einziges Mal in einer Quelle des zehnten Jahrhunderts auf. Die Leute

hatten damals noch keine Rechtschrei-bung im klassischen Sinne.

Das bedeutet? Dass regional sehr un-terschiedlich gesprochen und geschrie-ben wurde. Wenn der Kanzleischreiber aus Bayern stammte und dann kam ein

Nieder deutsch Sprechender, vielleicht noch mit einem slawischen Einschlag, dann hat er aufgeschrieben, was er ver-standen hat. Hinzu kommt, dass früher handschriftliche Kopien gemacht wur-den – manchmal auch 300 Jahre spä-ter. Dann hat der Kopist es nicht gut le-sen können oder es älter gemacht. Also nach dem Motto, ich stelle mir vor, wie sie damals geredet haben.

Ihre Arbeit klingt sehr aufwendig. Wie recherchieren Sie? Wir sind „Schreibtischtäter“. Allerdings immer begleitet von der Realprobe. Es kann passieren, dass ich mir eine Deutung zurechtgelegt habe und dann vor Ort bin oder auf der Landkarte sehe, das ist alles Käse. Wir müssen die Örtlich-keit mit einbeziehen. Dafür schauen wir zum einen in die Literatur oder wir gucken auf Karten. Manchmal fahren wir auch hin. Man kann sagen, wir sind wahre Detektive.

Häufige Ortsnamenendungen im Land Brandenburg-itz (Dahlewitz): Auch bei dieser Endung haben slawische Siedler ihre Spuren hinterlassen. Ortsnamen, die auf -itz enden, kommen mit ganz wenigen Ausnahmen im Osten Deutschlands vor, vor allem in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.

-werder (Kienwerder): Bereits im 8. Jahrhundert bezeugt als mittel- hochdeutsch werder, geht das Wort auf das althochdeutsche werid zurück. Die Endung beutet so viel wie Flussinsel, wurde aber auch für Halbinseln oder Orte in Uferlage benutzt. In der Alltagssprache wurde -werder durch -insel verdrängt.

-in (Gollin, Templin): Das Suffix weist einmal mehr auf slawische Siedler hin. Die Silbe wird mit Personen namen kombiniert oder als Gattungs-bezeichnung verwendet.

Dr. Kirstin Casemir

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SEITE 4/5SWZ • STRAUSBERG • 2/2018 INFORMATIONEN VON IHREM KOMMUNALEN VER- UND ENTSORGER

Wasserverband Strausberg-ErknerAm Wasserwerk 1 15344 Strausberg

Zentrale Telefon: 03341 343-0Bereitschaft Telefon: 03341 343-111 E-Mail: [email protected]

KURZER DRAHT

Die Trinkwassermenge, die in den vier Wasserwerken des WSE geför-dert werden muss, hat sich in den vergangenen beiden Jahrzehnten enorm vergrößert. Das liegt einer-seits am ungebrochenen Zuzug. Andererseits ist der Klimawandel bereits spürbar. Wie der Wasser-verband Strausberg-Erkner seine Herausforderungen anpackt, erläu-tert der Bereichsleiter Versorgung Martin Ruppert im Interview mit der Wasser Zeitung.

Was können Sie denn aus der Wetterstatistik des WSE an klima-tischen Veränderungen ablesen?Wir sehen ganz deutlich, dass noch vor 20 Jahren Trockenphasen von drei oder mehr Wochen die absolute Ausnahme waren. In diesem Jahr ist sogar über mehrere Monate kein signifikanter Niederschlag gefallen! Die Jahres-mitteltemperatur steigt, das heißt, die Sommer werden wärmer.

Und dadurch steigt automatisch der Absatz aus dem Trinkwassernetz? Der Anstieg des Wasserverbrauchs in den Haushalten selbst – also zum Trin-ken, Waschen und Kochen –, ist nicht überdurchschnittlich hoch. Aber in den tausenden Gärten des Verbandsgebie-tes muss das Trinkwasser das ausglei-chen, was an Niederschlag eben nicht mehr fällt. Früher hat es häufiger und weniger heftig geregnet; heute regnet es seltener, aber dafür gehen größere Mengen als Starkregen nieder.

Den der Boden nicht lange spei-chert ... Nun ja, schon Friedrich der Große sprach ja von der märkischen Sandbüchse.

Wie übersetzt sich der wachsende Absatz in Zahlen? Eindrucksvoll! Lag im Jahr 2006 der Rekordwert für eine Tagesförderung bei 48.000 m3, so war genau diese Zahl in diesem Jahr bereits einmal ein Monatsdurchschnitt. Oder ein anderes Beispiel: Im Jahr 2010 lag der Tagesrekord schon bei 53.000 m3. In diesem Jahr war das mehrfach unser Wochenschnitt.

Können die WSE-Anlagen das noch leisten? Ein klares Ja, mit einem klei-nen Aber. – Jeder Trinkwasserversorger muss seine Leitungsnetze so bauen, dass sie weder zu klein noch zu groß sind. Natürlich muss jederzeit für alle Wasser verfügbar sein. Aber wir kön-nen die Netze nicht für alle denkbaren Belastungsspitzen ausbauen. Ein Was-serstau oder sogar Stillstand wäre fatal.

Denn wir brauchen eine bestimmte Fließgeschwindigkeit, um die Qualität zu halten. Ein gewisses Volumen an „Überschusskapazität“ ist immer vor-handen.

Und dennoch, werden Rekord-absätze an Trinkwasser im Netz-gebiet für Ihre Kunden „negativ“ spürbar? Nur insofern, als dass wir in Ortschaften, die weit von unseren Wasserwerken entfernt sind und die vielleicht auf einer Anhöhe liegen, nicht den gewohnten Wasserdruck am Hahn schaffen. Dies wissen wir etwa von Klosterdorf und Mehrow. Für Klos-terdorf sollen sich diese Probleme aber schon im Sommer 2019 nicht mehr wie-derholen. Und auch in Mehrow erwar-ten wir schon nächstes Jahr seltener Auffälligkeiten beim Wasserdruck.

Und wie optimiert der WSE die Ver-teilung des Wassers in alle Ecken des Verbandsgebietes? Wir befin-den uns in einer permanenten Rohr-netzanpassung, die sich im Kern um diese Frage dreht: Wie muss unser Netz aussehen, damit alle Kunden unterbre-chungs- und störungsfrei – d. h. ohne Druckabfall – mit Wasser beliefert wer-den können? Die Antworten münden in unsere Strategie „Zielnetz 2045“, aus der sich wiederum Millionen-Investi-tionen ergeben. Diese packen wir an.

Und Stück für Stück werden vielerorts in den nächsten Jahren Verbesserun-gen spürbar.

Selbst kleinere Ortschaften im Verbandsgebiet wachsen, weil Berliner sich im Umland ein neu-es Zuhause suchen. Der Trinkwas-serverbrauch wird weiter steigen! Das Dargebot an Grundwasser, aus dem wir unser Trinkwasser herstellen, ist ausreichend. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand sind wir bis 2045 auf der absolut sicheren Seite. Hier sehen wir die Aufgaben in der Sicherung des Dar-gebotes unter anderem auch in Bezug auf Altlasten. Unsere Herausforderun-gen liegen eher in der Aufbereitung und Verteilung des Lebensmittels Nr. 1. Dem stellen wir uns mit dem Neubau des Wasserwerkes in Eggersdorf bis 2021, und zwar im laufenden Betrieb. Dieses wird mit einer neuen Aufberei-tungstechnologie unsere Spitzenlasten quantitativ besser abdecken.

Was tut ein Kunde, Herr Ruppert, der größere Mengen Trinkwasser benötigt? Dafür gibt es Standroh-re beim WSE, die dann zum Beispiel Volksfeste oder Zirkusse mit Wasser versorgen. Diese sind mit einem ver-plombten Zähler versehen und können in Strausberg, Am Wasserwerk 1, aus-geliehen werden.

Wichtige Bauvorhaben des WSE für 2019 Die WSE-Strategie: „Zielnetz 2045“

Altlandsbergs Bürgermeister Arno Jaeschke.Foto: Stadt Atlandsberg

AVAKOM-Geschäftsführer André Bähler (r.) spannt mit den Mitarbeitern Doreen Büttner und Michael Tittmann – symbolisch – einen Regenschirm auf. Was Kommunen und Privatleute gegen zu viel Ableitung aus Niederschlag tun können, darum dreht sich ihre Arbeit. Nicht im Bild: Sandra Gehrke, die Assistentin des AVAKOM-Geschäftsführers. Foto: SPREE-PR / Arbeit

Bis in den Monat November lagen beim WSE 2018 die monatlichen „Rekorde“ bei der Trinkwasser-Fördermenge deutlich über den Werten aus einem Vergleichsjahr wie 2006. Grafik: SPREE-PR/GHS

13,15 Mio. d für Infrastruktur Neues Wasserwerk Eggersdorf wird Spitzenlast besser packen

Der Bereichsleiter Versorgung beim Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) Martin Ruppert.

WASSERCHINESISCH Regenrückhaltebecken

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R Ein Regenrückhaltebecken

ist ein Speicherraum, worin in die Kanalisation eingeleite-tes Abwasser kurzfristig gepuffert wird. Sinken nach dem Starkregen die Wasser-stände in der Kanalisation wieder, fließt das zwischen-gespeicherte Abwasser ab. Regenrückhaltebecken dienen ausschließlich zum „Vergleich-mäßigen“ von Abflussspitzen. Sie verfügen über einen Notü-berlauf in die Vorflut.

Doreen Büttner und Michael Titt- mann sind die ersten beiden Mitarbeiter der in diesem Jahr

neu gegründeten Gesellschaft. Gemein-sam mit Geschäftsführer André Bähler leistet das kleine Team zunächst wahre Detektivarbeit. „Anhand von Durch-flussmessungen im Netz können wir feststellen, an welchen Orten bei Stark- regenereignissen plötzlich überdurch-schnittlich viel Schmutzwasser im Ka-nal anfällt“, beschreibt Technikexper-tin Doreen Büttner den Ausgangspunkt künftiger Strategien. „Momentan kon-zentrieren wir uns schwerpunktmäßig auf Stellen in Altlandsberg, Hönow, Neuenhagen, Rehfelde und Strausberg, die in dieser Hinsicht auffällig geworden sind. In einem zweiten Schritt müssen wir herausfinden, auf welche Weise ge-nau das Niederschlagswasser in unse-ren Kanal eintritt.“ Dies könnte an il-legalen Einleitern von Grundstücken liegen oder an Regenwasser, das über die Kanalschächte in der Straße zuläuft.

Praktische Lösungen

Bilder von komplett überschwemmten Straßen, von denen die Regenmas-sen keinen natürlichen Abfluss mehr finden, waren auch im Verbandsge-biet des WSE für viele Menschen neu. Hier und da eine große Pfütze, na klar, das kennt jeder. Aber ganze Straßenzüge unter Wasser? „Viele Kommunen sind 2017 aufgewacht“, beschreibt André Bähler Reaktionen aus Rathäusern, „sie wollen die ver-heerenden Probleme, die extremes Niederschlagswasser imstande ist zu verursachen, jetzt beherzt anpa-cken. Wir befinden uns ja in einer Wachstumsregion im Speckgürtel von Berlin! Jedes Jahr versorgen wir mehrere hundert neue Kunden. Und Zuzug bedeutet nun mal: mehr ver-siegelte Flächen und noch weniger natürliche Versickerungsflächen für Niederschlag.“ Die Kommunen als Eigentümer der Straßenflächen sind gefragt – praktische und satzungsge-rechte Lösungen müssen her, im öf-fentlichen Bereich genauso wie auf dem privaten Grundstück.

Der Regen muss raus

Zu den Ersten, die bei AVAKOM kon-zeptionelle Unterstützung suchen, ge-hört Altlandsbergs Bürgermeister Arno Jaeschke. „Auch wir spüren natürlich deutlich, dass Extremniederschläge zu-nehmen. Und diese führen zu Proble-men – in der Altstadt, im Scheunen-viertel, im Neubaugebiet“, beschreibt der Rathauschef die gegenwärtig noch unzureichende Regenentwässerung in der Stadt. „Wenn vor aufwendig sanier-ten historischen Häusern große Pfützen stehenbleiben und die vorbeifahrenden

Investitionsplan Trinkwasser EuroGesamtbetrag aller Vorhaben 7.564.000Altllandsberg-Trappenfelder Straße 800.000Erkner div. Straßen 150.000Grünheide div. Straßen/Hubertusstraße 480.000Hoppegarten div. Straßen 245.000Rüdersdorf div. Straßen 828.000Schöneiche Brandenburgische Straße 366.000Strausberg div. Straßen 682.000 EuroInvestitionsplan Schmutzwasser EuroGesamtbetrag aller Vorhaben 5.583.000Rüdersdorf div. Straßen/Pumpwerke 650.000Grünheide Möllensee, diverse Straßen 800.000Petershagen div. Straßen 536.000Vogelsdorf diverse Straßen 200.000Strausberg div. Straßen 685.000Schöneiche div. Straßen 70.000Woltersdorf Pumpwerk 350.000

Autos die Fassaden bespritzen, ist das kein befriedigender Zustand.“Altlandsberg will sich nun mit Hilfe von AVAKOM einen genauen Überblick über die Situation einerseits und seine Hand-lungsoptionen andererseits verschaffen. „Wenn der Regen auf den Grundstü-cken innerhalb der Stadt nicht ausrei-chend versickern kann, wie kriegen wir ihn dann über Kanäle raus in die Natur? Das müssen wir klären und etwa bei anstehendem Straßenbau bzw. -ausbau

entsprechend berücksichtigen.“ Auf das Konzept von AVAKOM ist Arno Jaeschke schon heute gespannt: „Und wir werden uns den nötigen Konsequenzen stellen!“

CO2-Ausstoß soll sinken

Für den WSE ist die Arbeit der AVA-KOM GmbH eine Art Selbstschutz, er-läutert Geschäftsführer Bähler: „Natür-lich ließe sich das Kanalnetz aufrüsten und erweitern. Doch die dadurch für jeden Kunden entstehenden Kosten will sicherlich niemand bezahlen. Also kann es nur heißen, den Kanal für das Schmutzwasser freizuhalten. Und eben nur für das Schmutzwasser.“ Auch die

energetische Seite der Transportpro-zesse zum Klärwerk erhält beim WSE volle Aufmerksamkeit. Schließlich müs-sen energieintensive Pumpen Tag und Nacht arbeiten. „Weniger Schmutzwas-ser bedeutet auch, dass diese Pumpen weniger Strom verbrauchen“, verweist AVAKOM-Mitarbeiter Michael Tittmann auf einen wesentlichen Punkt ökologi-scher Anstrengungen. „Und das würde auch bedeuten, dass CO2-Emissionen eingespart werden könnten. Hier sehen wir uns als regionales Unternehmen in der Pflicht und dürfen bei Maßnahmen des Klimaschutzes auch auf Fördergel-der des Bundes hoffen.“

Wir machen den Regen weg!Niederschlagswasser im Schmutzwasserkanal ist für den Wasserverband Strausberg-Erkner seit jeher ein Ärgernis. Es hat auf der Kläranlage schlichtweg nichts zu suchen, erhöht unnötigerweise die Schmutzwassermenge. Das Jahr 2017 mit seinen dramatischen Starkregenereignissen machte aus dem fehlgeleiteten Regen ein Problem, nicht nur für den WSE. Die Avakom GmbH – eine 100 %ige Tochter des WSE – erarbeitet jetzt Lösungen.

Hilfe für jedermann

Sie sind Eigenheimbesitzer oder Bau-herr? Wertvolle Infos zu unserem Thema finden Sie in der Broschüre der Landesregierung „Naturnaher Umgang mit Regenwasser“ unter www.mlul.brandenburg.de. Darüber hinaus ste-hen die AVAKOM-Mitarbeiter (E-Mail: [email protected]) für Beratungen be-reit. Zu einem „naturnahen“ Umgang mit Regenwasser kann und muss jeder Grundstückseigentümer – ob Bürger, Unternehmen oder Kommune – sei-nen Beitrag leisten. Dann werden die AVAKOM-Anstrengungen, Regenwas-ser vom Schmutzwasserkanal fern zu halten, zur Win-Win-Situation für alle.

Der Regen sollte etwas zurückhaltender sein!

4.000 wollen Mail statt PostVor genau einem Jahr rief die Strausber-ger Wasser Zeitung dazu auf: Nutzen Sie doch die Möglichkeit des elektronischen Rechnungsversandes. Die Resonanz der WSE-Kunden ließ nicht lange auf sich warten.„Mittlerweile sind es 4.000 Rechnungen, die wir nicht mehr per Post, sondern per E-Mail versenden“, freut sich Gerd Win-disch, Kaufmännischer Leiter des WSE. „Und die Zahl derjenigen, die auf die On-line-Rechnung setzen, wächst auch wei-ter.“ Wer künftig von den Vorteilen des elektronischen Rechnungsversandes pro-fitieren möchte, wählt auf der Internet-seite www.w-s-e.de den Menupunkt „Kundenportal“. Klicken Sie dort auf „mehr dazu“ gelangen Sie direkt zur Re-

gistrierung. Hier folgen Sie den Anwei-sungen. „Alles, was Sie benötigen, ist eine gültige E-Mail-Adresse, Ihre Kun-dennummer und eine Rechnungs- oder Zählernummer“, weist Gerd Windisch auf das einfache Vorgehen hin. „Nachdem Sie Ihre Zustimmung zur Online-Rechnung unter dem Menüpunkt ‚Kundendaten‘ er-teilt haben, erhalten Sie zukünftig statt der Papierrechnung eine E-Mail mit dem Link zur bereit gestellten Rechnung im Kundenportal.“ Dies hilft übrigens nicht nur dem WSE, sondern auch der Umwelt.Falls Zweifel auftauchen, ob Sie alles richtig machen, können Sie unter „Fra-gen (FAQ)“ das gesamte Prozedere noch einmal in Ruhe nachlesen. Vielen Dank für Ihre Hilfe!

Ungekannte Spitzen!

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Internet: www.w-s-e.de oder einfach den

QR-Code scannen:

Sprechzeiten Mo., Mi., Do.: 9.00 –12.00 Uhr und 13.00 –15.30 Uhr Di.: 9.00 –12.00 Uhr und 13.00 –18.00 Uhr Fr.: 9.00 –12.00 Uhr

Kein Frust bei Frost

❆ alle im Winter nicht genutzten Lei-tungen absperren und bis zum Haupt- hahn entleeren, das Entleerungs-ventil geöffnet lassen

❆ alle Räume, in denen Wasserzäh-ler installiert sind, auf die dortige Temperatur prüfen und gegebenen-falls Fenster schließen, abdichten oder reparieren – bestenfalls Frost-wächter nutzen

❆ Heizung im Hausanschlussraum nicht aus-, sondern auf „Sternchen“ (bedeutet Frostschutz) stellen

❆ frostgefährdete Messinstrumente und flach verlegte Hausanschlüsse mit geeignetem Dämm- oder Isola-tionsmaterial schützen

❆ Wasserzählerschächte im Freien auf schadhafte Abdeckungen kontrollie-ren und ggf. in Ordnung bringen

Fällt das Thermometer unter 0° Grad, zittert nicht nur Mensch. Doch im Unterschied zu uns können sich die Zähler nicht selbst einen flauschigen Schal um den Hals kuscheln. Daher: Immer vor dem Kälteeinbruch daran denken, alle Wasserversorgungsanlagen im Haus winterfest zu machen.

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Page 5: 23. Jahr gang Nummer 2 · Dezember 2018 AUSGABE … · SEITE 2 IM FOKUS WASSER ZEITUNG lich und ordnungswidrig Regenwasser in die Schmutzwasserkanäle führen. Letzteres wird ein

WASSER ZEITUNGSEITE 6 WASSERGESCHICHTEN

Viel Freude hatten Angler in die-sem Dürresommer wohl nicht – mancherorts fehlte schlicht das nötige Wasser für optimale Fisch- und damit Angelbedingungen. Dennoch hat das beliebte Hobby nichts von seinem Reiz für viele eingebüßt. Rekorde und Fakten aus dem Anglerland Brandenburg.

In Deutschland hat jedes Bundesland seine eigenen Fischereigesetze und -verordnungen. Der Landesanglerver-band Brandenburg (LAVB) zählt rund 83.000 Mitglieder in 1.400 Vereinen, darunter 12.000 Kinder und Jugend-liche. Der jährliche Mitgliedsbeitrag beträgt durchschnittlich 85 Euro für Erwachsene und 20 Euro für Kinder. In Brandenburg darf man ab 8 Jahre selbständig auf Friedfischpirsch ge-hen; Angelschulen vermitteln tier- und naturschutzgerechtes Fischefangen.

Aktiver Naturschutz

Der LAVB ist Fischereibewirtschafter auf rund 13 % der Wasserfläche bzw. 17 % der derzeit fischereilich nutzbaren Gewässerfläche in Brandenburg. Sei- ne Mitglieder finden in 960 Verbands- gewässern (ca. 14.500 ha) 20 Haupt-fischarten vor, die auf Basis der Ver-bandsmitgliedschaft beangelt werden können. Erlaubt sind pro Person zwei Handangeln, aber nur eine Raubfisch-angel. Unterschied: Mit Handangel (mit Pose) und Wurm oder Teig geht man auf Friedfische wie Karpfen, Plötze oder Blei. Raubfischangeln haben eine Kur-bel und versenken den Raubfischköder tiefer unter der Wasseroberfläche.

Dicke Fischeam Haken

Angeln – Naturabenteuer in der modernen Welt

Angel-Grundbegriffe

Angel- oder Fischereischein Ohne den – quasi der Führerschein zum Angelngehen – sowie die Fischereiab-gabe (in Brandenburg pro Jahr 12 Euro oder 40 Euro für 5 Jahre) keine Angeler-laubnis! Auch online ist Vorbereitungs-kurs für Angelscheinprüfung möglich.

Angelkarte Mit ihr wird das Angeln an bestimm-ten Stellen (auch erforderlich außer-halb der LAVB-Gewässer) genehmigt.

Fangbuch Besitzt jedes LAVB-Mitglied. Kann am Ende des Jahres abgegeben werden. Muss eingereicht werden, wenn in Sal-monidengewässern gefischt wurde.

Salmonidengewässer Besonders reine Gewässer mit Opti-mal-Bedingungen für Lachse, Äschen, Bach- und Regenbogenforelle. LAVB hat 23 solcher Flüsse oder Bäche, u. a. Nuthe, Nieplitz, Dahme und Stepenitz. Geangelt werden darf nur mit Salmo-nidenberechtigung (50 Euro pro Jahr).

Fang- und Schonzeiten Für alle Fische alphabetisch geordnet, mit Mindestgröße und Fangzeitraum unter Punkt 4.3 der Gewässerordnung auf der Verbandswebsite nachzulesen.

Online-Info-Paradies für Angler

www.lavb.de

Kein Anglerlatein: Dieser Wels ging Jakob Ristau aus Dahlewitz am 25. Juni 2016 in der Oder an die mit Tauwurmbündel gespickte Angel. Der Waller maß stattliche 2,17 m und wog 65 kg. Foto: Jakob Ristau

Angel-SuperlativeAm häufigsten kommen vor Aal, Bachforelle, Barsch, Blei, Grundel, Güster, Hecht, Karpfen, Plötze, Regenbogenforelle, Schleie, Wels, ZanderAm liebsten beißen an Weißfische – Barsch, Blei, Karpfen, Plötze, Wels Am meisten bedroht Äsche – wird von Kormoranen „geangelt“, weil sie sehr „zeigefreudig“ ist

Märkischer AngelkönigWird im Mai fürs zurückliegende Jahr ernannt; bis April können Angler ihre (auch Rekord-)Fänge melden. Rekord 2017 Wels mit 2,20 m Länge und 64 kg Gewicht

Wie hat sich der Hitzesommer auf den Fischbestand in Bran-denburg ausgewirkt? Auch für die Fische war es ein harter Som-mer. Es sind aber nicht mehr Fi-sche gestorben als sonst. Wie es um den Fischbestand steht, wissen wir nach den Wintern. Unter lange zugefrorenen Gewässern und damit zurückgehendem Sauerstoffgehalt leidet die Population, bei eisfrei bleibenden Seen und Flüssen nicht.

Kann der LAVB den Fischbe-stand beeinflussen? Teilweise. Der LAVB ist ja nicht nur die Dach- organisation für die landesweit in Vereinen organisierten Angler, wir

Beliebt: Karpfen gehören zu den populärsten Fischarten.

Kostbar: frische Luft, Zeit mit Mama und erfolgreicher Fang!

Stolz: Solch ein Prachtexemplar angelt man nicht alle Tage!

Idyllisch: Natur wie gemalt, Entschleunigung gratis dazu.

Hilfreich: Der LAVB sorgt u. a.für Fischbesatz beim Aal, ohne den es diese Fischart in unseren Breiten nicht mehr geben würde.

sichern auch die fachliche Bewirtschaf-tung der Verbandsgewässer und brin-gen dabei jährlich rund 650.000 Euro für den Fischbesatz auf. Einfach aus-gedrückt: Unsere Angler holen nicht nur raus, sie sorgen auch dafür, dass ein-zelne Populationen von Fischen und die Artenzusammensetzung in den Gewäs-sern nicht in Gefahr geraten.

3 Fragen an Gunter Fritsch, Präsident des Landesanglerverbandes

Die Herausgeber der WAS-SER ZEITUNG tragen zu besse-rer Gewässerqualität bei, die eine Wiederansiedlung von Fischarten ermöglicht … Rich-tig, weil es die Wasserqualität für diese Fischarten wieder zulässt, konnten wir insbesondere Lachs, Meerforelle und Stör in Branden-burg wieder ansiedeln. Ein wichti-ger Faktor sind dabei die pro Jahr mehr als 360.000 ehrenamtlich geleisteten Stunden unserer Ang-ler – unter anderem für biotopver-bessernde Maßnahmen. Bei Wie-deransiedlungsprojekten arbeiten wir eng mit dem Potsdamer Institut für Binnenfischerei e. V. zusammen.

Wasserwirtschaft pusht Gewässerqualität

Wels mit 2,20 m Länge und 64

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Foto: Marcel Weichenhan

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Gunter Fritsch ist selbst passionierter

Angler.

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KNOBELSPASS SEITE 7DEZEMBER 2018

Liebe Leserinnen und Leser, tauchen Sie ein in unser Wasserrätsel! Finden Sie in unserem Rätselspaß wieder die vielen Begriffe aus der weiten Welt des Wassers. Viel Vergnügen beim Knobeln!

Gesucht wird ein wohlklingender Gegenstand. Er kommt in sakralen Bauwerken, als Wortbestandteil in Pflanzennamen oder Tauchgeräten sowie als Symbol des bevorstehenden Festes vor.

Das Lösungswort senden Sie bitte bis zum 28. Februar 2019 an:SPREE-PR, Märkisches Ufer 34, 10179 Berlinoder per E-Mail: [email protected] Weihnachts-Wasser-Rätsel

nd Leser, tauchen Sie ein in unser Wasserrätsel! ätselspaß wieder die vielen Begriffe aus der weiten Welt gen beim Knobeln!

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Sie bitte bis zum 28. Februar 2019 an:Ufer 34, 10179 [email protected]

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Gewinnen können Sie diese Bargeldpreise:

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Bitte geben Sie Ihre Adresse an, damit wir Sie im Gewinnfall auf dem Postweg benachrichtigen können.

Mit der Teilnahme am Gewinnspiel stimmen Sie, basierend auf der EU-Datenschutzgrundverordnung, der Speicherung Ihrer personenbezogenen Daten zu.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

Kennen Sie die Namen unseres Wassers? 1 Ursprung eines Flusses 2 Oberbegriff für Seen, Flüsse… 3 kleiner als ein Ozean 4 größtes Gewässer 5 Felsvorsprung im Meer 6 hat Quelle und Mündung 7 Ursprung des Lebensmittels Nr.1 8 künstliche Wasserstraße 9 kleines, flaches Stillgewässer 10 künstl. Gewässer, auch im Garten 11 Wasserstelle nach Regen 12 kleinstes, sichtbares Wassersegment 13 überwuchertes Feuchtgebiet 14 Badegewässer 15 Am ... vor dem Tore! 16 Vorrichtung zum Wasserschöpfen 17 hinabstürzend, z.B. Fluss 18 Rand eines Gewässers 19 spiralförmige Bewegung des Wassers 20 starke Wasserbewegung unter der Oberfläche 21 Gewässer zw. Europa und Amerika 22 neu entstehendes Gewässer bei Cottbus 23 Gewässer zw. Amerika und Asien 24 „schäumt um den Bug wie Flocken von Schnee“ 25 sichtbare Bewegung der Wasseroberfläche

Umlaute ä, ö, ü bleiben erhalten!

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SEITE 8SWZ • 2 / 2018 UMSCHAU

Die Anfrage an den WSE stellte der Wegendorfer Ortsvorsteher Michael Töpfer höchstpersön-lich. Dürften Jugendliche die kleine Pumpstation an der Al-ten Dorfstraße „aufhübschen“? Sie durften!

Genau 430 Pumpstationen beför-dern im Entsorgungsgebiet des Wasserverbandes Strausberg-Erk-ner sämtliches Schmutzwasser mit dem nötigen Schwung zu den an-geschlossenen Kläranlagen. Ei-nige dieser Pumpwerke befinden

Auf dem Gelände des ehema-ligen Strausberger Klärwerkes landet noch heute ein Großteil des Schmutzwassers aus dem WSE-Verbandsgebiet. Eine Etap-penstation! Vier leistungsstarke Pumpen befördern es von hier aus zur Kläranlage nach Münchehofe. Was beim regelmäßigen Reinigen der Vorhaltebecken zum Vor-schein kommt, verschlägt Laien häufig die Sprache!

„Sagen wir es mal so“, holt der Be-reichsleiter Schmutzwasser beim WSE Eckhard Maß tief Luft, „was ins Klo reinpasst, wird auch reinge-worfen. Noch immer handeln zu viele Menschen nach dem bequemen Weg-werf-Motto: aus den Augen, aus dem Sinn.“ Wattestäbchen, Rasierklingen, benutzte Windeln, egal, ob im priva-ten Bad oder auf öffentlichen Toilet-ten – bei vielen herrscht ein sorg-loser Umgang mit der Emaille. Die Konsequenzen dieses Verhaltens,

Und so haben ortsansässige Jugendliche die Pumpstation in eine stolze Burg verwandelt. Foto: SPREE-PR/Arbeit

So sah die kleine Pumpstation in Wegendorf früher aus. Foto: WSE

Essensreste gehören nicht in den Kanal. Sie setzen sich fest und stören den Abfluss. Foto: WSE

SEITE 8SWZ • 2 / 2018 UMSCHAU

Grauer Klotz wurde stolze Burg

Müllentsorgung per Toilette kommt uns teuer zu stehen

sich im Untergrund verborgen, andere stehen in Sichtweite zu Straßen und Gehwegen. Für die kleine Station in Wegendorf gab es ein konkre-tes Wunschmotiv im Ort: eine Burg. Dass diese nun stattlich dasteht, da-für sorgten mehrere Jugendliche un-ter Anleitung eines Sozialarbeiters. Zunächst musste die Oberfläche mit einem Kärcher von angesammeltem, hartnäckigen Schmutz befreit wer-den, dann erst konnte die Farbe drauf. Dem WSE gefällt‘s!

das immer wieder Extrakosten für den Wasserverband Strausberg-Erk- ner verursacht, spüren jedoch am Ende alle. Denn die Gebühren wer-den ja solidarisch auf die Abwasser-kunden umgelegt. Egal, ob die eigene Toilette als Mülleimer missbraucht wurde oder nicht.

Ohne Wasser viel „Duft“

2018 prägte die extreme Trockenheit auch die Ar-beit der WSE-Kollegen im Bereich Schmutzwasser. Statt der abendlichen Du-sche ging‘s abends noch-mal in den wohl tempe-rierten Badesee. Kochen auf dem Herd? Ach, wir gril-len draußen. Und große Partys zur Fußball-WM? Blieben auch schnell aus ...„Wenn dem Leitungssystem Wasser fehlt und sich dort mehr als Ausschei-dungen und Toilettenpapier befinden, dann kommt es eben schnell zu stö-

renden Ablagerungen“, erläutert Eck-hard Maß die Folgen (auch!) des Dür-resommers für den Untergrund. „Dass dem Kanaldeckel in einem sehr langen und sehr trockenen Sommer wegen der beschleunigten Fäulnisprozesse kein

Rosenduft entsteigt, ist wohl nachzu-vollziehen.“Über Geruchsbelästigungen beschwer-ten sich im Sommer 2018 viele An- wohner. Doch da sind dem WSE die Hände gebunden. „Mit einer Aus-nahme“, schränkt Eckhard Maß ein. „Zwei WSE-Kollegen spülen täglich

Kanaleingänge und Schmutzwasser-leitungen, um Ablagerungen vor-

zubeugen. Innerhalb von fünf Jahren sind wir im Rahmen der vorgeschriebenen Selbst- überwachung einmal im Netz durch. Und in aller Regel neh-men wir dann auch gleich eine Kamerabefahrung vor.“

Diese soll sowohl Schäden am Kanal selbst als auch hydrauli-

sche Verengungen feststellen.

Füttern Sie gern Ratten? Eines der Vorhaltebecken in Straus-berg wird beim Besuch der WASSER ZEITUNG gerade gereinigt. Am Ein-lauf hängen lange „Zöpfe“ aus tex-

Bei schönster Novembersonne spülten Alexander Budde-

Härtwig (l.) und Jörg Heinrich die Kanalschächte in

Schöneiche bei Berlin.

tilem Material, die im Extremfall den Kanal blockieren könnten. „Einer un-serer ‚Hauptfeinde‘ sind Feuchttü-cher“, ist Ernüchterung aus Eckhard Maß‘ Stimme zu hören. „Dagegen ist schwer anzukommen. Dabei ist der richtige Entsorgungsweg auf den Pa-ckungen angegeben. Es gibt eben Ma-terial, das sich zersetzt und solches, dass dies nicht tut.“Und für ein weiteres Risiko im Ka-nalnetz will der WSE vor der großen Zeit des Kochens und Backens den Blick schärfen: Essensreste. „Ratten freuen sich über jeden Bissen und sie wissen, an welchen Stellen es regel-mäßig Nachschub gibt! Wenn also etwas übrigbleibt: nicht in den Aus-guss schütten, sondern in die Bio-tonne oder den Hausmüll werfen.“ Und nach dem Wegbringen, bitte die Mülltonne schließen und nichts da-nebenfallen lassen. Häufig befinden sich in der Nähe von Müllplätzen Ka-naleingänge, in die sich die Ratten zur „Mahlzeit“ gerne zurückziehen.

Foto: SPREE-PR/Arbeit