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Die Liebe ist größer als der Glaube

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Page 1: 239 - Die Liebe ist größer als der Glaube

Die Liebe ist größer

als der Glaube

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Aus dem Französischen übersetztOriginaltitel:

L’amour plus grand que la foi

© 2000, Éditions Prosveta S.A., France, ISBN 2-85566-798-4Französische Originalausgabe

© 2015 Prosveta Verlag GmbHHeerstr. 55, 78628 Rottweil

Alle Rechte für alle Länder vorbehalten. Jeder Nachdruck sowie jedeBearbeitung, Darstellung, Bild-, Ton- oder sonstige Ausgabe bedürfen der

Genehmigung des Herausgebers.

ISBN 978-3-89515-091-3

Druck 2015: Interpress, Ungarn

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Omraam Mikhaël Aïvanhov

PROSVETA VERLAG

Die Liebe ist größer

als der Glaube

Reihe Izvor – Band 239

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INHALT

I Die Ungewissheiten des modernenMenschen.................................................. 9

II Der zerstörerische Zweifel:Einheit und Polarisation.......................... 19

III Der heilsame Zweifel.............................. 32

IV »Dein Glaube hat dir geholfen«.............. 51

V »Dir geschehe nach deiner Einstellung« ............................................ 66

VI Nur unser Tun bezeugt unserenGlauben .................................................. 87

VII Bewahrt euren Glauben an das Gute ................................................ 103

VIII »Wenn ihr nicht werdet wiedie Kinder...« ........................................ 128

IX Die Liebe ist größer als der Glaube ...... 144

X Worauf das wahre Vertrauen gründet.... 168

XI »Liebt einander, wie ich euchgeliebt habe« ........................................ 182

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Da Meister Omraam Mikhaël Aïvanhovseine Lehre ausschließlich mündlich überlieferte,

wurden seine Bücher aus stenografischenMitschriften, Tonband- und Videoaufnahmen

seiner frei gehaltenen Vorträge erstellt.

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I

DIE UNGEWISSHEITEN DES MODERNEN MENSCHEN

Beobachtet man die Reaktionen der Leute bei all-täglichen Gesprächen, aber auch bei öffentlichen Re-den und im Radio und Fernsehen, so ist man erstaunt,dass sie nicht wirklich Gewissheit besitzen, nicht ein-mal, wenn sie ihre Überzeugungen ausdrücken – wo-bei diese sich außerdem den Umständen entsprechendändern können. Sie haben zwar philosophische, religi-öse, wissenschaftliche, politische und künstlerischeVorstellungen, aber man kann sagen, dass ihnen etwasfehlt, um zu fühlen, dass sie sich auf sicherem Bodenbewegen. Warum?

Jahrhunderte, ja, sogar Jahrtausende lang, habenWissenschaften und Technik nur sehr langsamFortschritte gemacht. Von Zeit zu Zeit gab es natür-lich einige Entdeckungen, aber die Mittel, sie zu ver-breiten, waren begrenzt, und selbst wenn sie schließ-lich bekannt und verwendet wurden, veränderten sienicht viel an der Vorstellung, die sich die meistenMenschen von der Welt machten. Keine dieser wis-

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senschaftlichen oder technischen Entdeckungenkonnte wirklich das Bild von Gott und von derSchöpfung infrage stellen, das ihnen die Religion gab,indem sie sich auf die heiligen Texte stützte, die siewörtlich auslegte. Auch wenn Katastrophen ihr Lebenerschütterten, hatten die Menschen auf diese Weiseimmer das innere Empfinden, Teil einer genau abge-grenzten Welt zu sein und so auf festem und stabilemBoden voranzuschreiten. Sie stützten sich auf einigeGlaubensinhalte und Kenntnisse, die nichts erschüt-tern konnte. Sie waren glücklich, sie waren unglück-lich, aber kein Ereignis, wie erschütternd es auchimmer sein mochte, stellte die Vorstellung infrage, diesie sich von der Ordnung der Welt machten.

Nun hat sich aber mit der Zeit der Rhythmus derEntdeckungen beschleunigt. Und mit diesen Entdeck-ungen schlich sich allmählich der Zweifel ein.Besonders im Laufe des zwanzigsten Jahrhundertssind im wissenschaftlichen Bereich sehr viele Ge-wissheiten zusammengebrochen! In der Physik, in derAstronomie und in der Biologie hat man den Ein-druck, dass jede Generation die Errungenschaften dervorhergehenden infrage stellt. Diese neuen Theorien,welche die Vorstellung vom Menschen und vom Uni-versum tief greifend verändern, verändern also auchjedes Mal das Bild von Gott als dem Schöpfer desMenschen und des Universums. Die Religion, dienach Ansicht der Gläubigen so lange auf alle Fragenantwortete, ist keine wahre Zuflucht mehr. Die Zu-nahme der Entdeckungen und Theorien, die in immer

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schnellerer Abfolge zutage treten (ich gehe nicht indie Details, ihr kennt sie ohnehin), tragen dazu bei,ein Klima der Ungewissheit zu erschaffen. Es gibtkeinen Bereich, bei dem man sich irgendeiner Sachemehr sicher sein kann. Man glaubt immer wenigerdaran, dass endgültige Wahrheiten existieren könntenund man bleibt abwartend, indem man sich sagt:»Warten wir ab, das ist zweifellos noch nicht allesgewesen«, und diese Mentalität erfasst nach und nachalle Bereiche.

Das Unbehagen des modernen Menschen liegtdarin, dass er nicht mehr weiß, in welcher Welt erlebt, er ist sich bei nichts mehr sicher, und dannschweift er nach rechts und links, immer auf derSuche nach etwas; wobei er nicht einmal genau weiß,wonach er sucht. Da fortan in den Wissenschaften, indem Bereich, den man als den sichersten betrachtenkonnte, Ungewissheit herrscht, welchen Glaubenkann man da der Moral, der Religion und der Spi-ritualität schenken, die auf keinem objektiven Maß-stab beruhen und die sogar mit den wissenschaft-lichen Entdeckungen in Konflikt geraten? Also wartetman auch dort ab, und während man wartet, interes-sieren sich die Menschen, die von der Wissenschaftund der materiellen Philosophie nicht völlig zufrie-dengestellt werden, für alle Arten von Spiritualität,die es nur geben kann, und sie wandern von einer zuranderen. Das vorherrschende Gefühl, der Geisteszu-stand, der gegenwärtig mehr und mehr zutage tritt,besteht aus Neugier und der Lust auf Neues: Was gibt

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es noch zu entdecken? Natürlich kann man nieman-dem einen Vorwurf daraus machen, Interesse undVerständnis für alle Formen von Spiritualität zu zei-gen. Gefährlich ist daran, sich zu verzetteln, niemalseine innere Arbeitsmethode zu wählen und daran fest-zuhalten. Aber versteht mich richtig, es geht nicht ein-mal darum zu wissen, ob man katholisch, evange-lisch, orthodox, buddhistisch, taoistisch oder nichtsvon alledem sein sollte. Es geht darum – und dieseFrage tritt an jeden heran, ob er nun gläubig oderungläubig ist –, dass man sich mit einigen grundle-genden spirituellen Wahrheiten beschäftigt und sichdaran macht, sie in die Praxis umzusetzen. Bezüglichdieser Frage dürfte es keine Ungewissheit geben.

Die Spiritualität ist kein beliebiger Bereich, denman wählen oder nicht wählen kann, wie man es beianderen Disziplinen macht, wie zum Beispiel beiSprachen, der Kunst, dem Sport, usw. Aufgrund derStruktur des Menschen ist die Spiritualität eine Le-bensnotwendigkeit und solange sich der Mensch die-ser Notwendigkeit nicht bewusst ist, wird er sich aufabsurde Dinge einlassen, die für ihn selbst und fürandere gefährlich sind.

Wenn er nicht die Nahrung findet, nach der seineSeele und sein Geist verlangen, wird er, so wie er auf-gebaut ist, fortwährend von einem Gefühl der Leereheimgesucht, das er vergeblich auszugleichen versucht.Der Mensch ist wie ein Brunnen ohne Grund. Keinematerielle Errungenschaft, kein gesellschaftlicher Er-

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folg, kein Vergnügen, nicht einmal intellektuelles Wis-sen können ihn wirklich zufriedenstellen. Man brauchtalso nicht erstaunt zu sein, wenn so viele – aufgrundihrer Fähigkeiten und ihrer Intelligenz – bemerkens-werte Leute schließlich in die schlimmsten Verirrun-gen stürzen. Weil es ihnen nicht gelingt, das zu fin-den, was sie suchen, und weil es ihnen nicht einmalbewusst ist, dass sie suchen, sind all diese Leute ineinem endlosen Räderwerk gefangen. Sie braucheneinen immer höheren Grad von Bekanntheit, immermehr Macht, immer mehr Geld, ein immer größeresBetätigungsfeld, immer mehr Vergnügungen... unddafür sind sie bereit, die ganze Welt zu unterwerfenoder zu zermalmen. Doch selbst wenn sie es geschaffthaben, sich aller Dinge zu bemächtigen, die dasObjekt ihrer Begierden sind, sind sie noch nicht be-friedigt, weil es ihnen nicht gelungen ist, die Leere zufüllen, die sie in sich wie einen gähnenden Abgrundfühlen. Das einzige Mittel gegen diese Leere anzu-kämpfen, ist, das Leben in Ungewissheit nicht mehrzu akzeptieren, sondern ein spirituelles Ideal zu ha-ben. Ein spirituelles Ideal verbindet uns mit einer hö-heren Welt, von der wir die Nahrung erhalten. Undderjenige, der von diesem Elixier des göttlichen Le-bens kostet, und sei es auch nur für einen Augenblick,empfängt mehr, als ihm Studien, Erfolg, Macht, Ruhmund Vergnügen über Jahre hinweg jemals bringenkönnten. Das erstaunt euch? Nun, weil ihr die Naturder spirituellen Welt nicht kennt. Die spirituelle Weltsteht im Zeichen der Qualität; im Unterschied zur ma-

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teriellen Welt, die im Zeichen der Quantität steht. DieQualität dessen, was ihr in eurer Seele und in euremGeist erlebt, kann euch in einer Sekunde eine Fülleschenken, die keine Anhäufung von materiellen Gü-tern euch jemals empfinden lässt.

All diese glänzenden, sehr reichen, mächtigenLeute, die dem Leben der Seele und des Geistes kei-nen Platz einräumen, braucht man also nicht allzusehr zu bewundern. Und man darf ihnen vor allemnicht vertrauen. Da sie keine spirituelle Nahrung su-chen, die einzige, die sie erfüllen könnte, sind sie wiehungrige Raubtiere und ihr Ehrgeiz, ihre Begehrlich-keiten und ihre Gefräßigkeit enden verhängnisvoll,weil sie auf Bahnen gelenkt werden, die für sie selbstund für ihre Umgebung gefährlich sind.

Leider verhalten sich viele angebliche Spiritualis-ten nicht besser. Sie versuchen durch die Mittel, dieihnen die Einweihungswissenschaft an die Hand gibt,zu dem gleichen Erfolg zu gelangen wie die Mate-rialisten. Sie machen sich also noch schuldiger als dieMaterialisten, denn sie verhöhnen so die heiligstenPrinzipien. Sie sind, wie man sehen kann, zufriedenund stolz, durch diese Mittel Erfolg zu haben. Dochder Himmel, der es nicht mag, dass man sich seinerfür egoistische, eigennützige Ziele bedient, wird vonihnen eines Tages Rechenschaft fordern und sie wer-den sehr hart bestraft werden. Auch wenn sie sich Spi-ritualisten nennen, haben diese Leute den Glauben inWirklichkeit nicht. Wer den Glauben besitzt, beschäf-tigt sich zunächst damit, keine göttlichen Gesetze zu

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übertreten, die Gesetze der Entsagung, der Liebe unddes Opfers.

Wenn ihr versteht, dass jeder von euch ein spiri-tuelles Wesen ist, das in Verbindung mit dem Uni-versum lebt, das in den unendlichen Welten von Seeleund Geist alles erhalten kann, wird euch das wahreGewissheit geben und ihr werdet nicht mehr das Be-dürfnis verspüren, vergänglichen Errungenschaftennachzulaufen. Also Vorsicht, auch wenn heutzutageder soziale und materielle Erfolg zunehmend als dasEinzige erscheint, was euch Sicherheit geben kann, soist dies auf keinen Fall das, was ihr an die erste Stellesetzen sollt, denn damit verliert ihr euch am Ende.Wenn man euch in irgendeinem Bereich eine wichtigeFunktion vorschlägt, weil man euren Wert und eureKompetenzen erkannt hat, akzeptiert es, wenn euchdanach ist, aber wacht gut darüber, nicht das We-sentliche aufzugeben. Ihr seid nicht auf die Erde ge-kommen, um Anführer, Chef, Direktor, Minister oderPräsident zu werden. Ihr seid auf die Erde gekommen,um mit Hilfe der Materie daran zu arbeiten, bewusstein Sohn Gottes oder eine Tochter Gottes zu werden.Das ist die einzige Gewissheit, die man haben muss.Es ist sehr gut, die Materie zu erforschen, an ihr undmit ihr zu arbeiten, um sie zu organisieren, sie zu ver-schönern und zu beleben. Ich bin der Erste, der dazurät, niemals die Materie zu vernachlässigen. Doch esist noch wichtiger, dass man damit anfängt, die eige-ne innere Materie zu beleben, zu organisieren und zuverschönern, damit man sich zuversichtlich, frei und

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voller Frieden fühlt. Wenn ihr einmal gelernt habt, ineuch selbst mit den Kräften des Geistes zu wirken,macht ihr nicht nur Entdeckungen, sondern es ist dannauch all das, was ihr anschließend im Äußeren ver-wirklicht, vom Siegel des Geistes geprägt, von seinemLicht, von seiner Liebe und von seiner Kraft.

Manche Denker, die über die Frage des Glaubensnachgedacht haben, sagen, eine kleine Menge an Wis-sen entferne von Gott, während viel Wissen einennäher zu Ihm bringe. Das ist richtig, um jedoch dieseBehauptung zu verstehen, muss man verstehen, dasses nicht um die gleiche Natur von Wissen geht. EinigeKenntnisse mehr in Biologie, Chemie oder Astrophy-sik bringen euch Gott nicht näher und können außer-dem sogar dazu beitragen, eure Ungewissheiten zusteigern. Das Wissen, worauf sich der Glaube grün-det, ist von anderer Natur. Es ist ein Wissen, das miteuch selbst zu tun hat. Und mit »euch« meine ich euerinnerstes Wesen mit all seinem Reichtum und seinenunendlichen Möglichkeiten.

Sobald ihr außerhalb von euch nach dem sucht,was ihr braucht, bedeutet das, dass ihr nicht an dieMacht des göttlichen Lebens glaubt, das in euch fließt.Im Grunde eures Innersten, in eurem Unterbewusstsein,habt ihr keinen Glauben, dort regiert Ungewissheit.

Aus diesem Grunde bleibt ihr hungrig, durstig undin der Leere. Der Glaube muss bis zu den Wurzeln desLebens hinabsteigen. Solange ihr nicht gelernt habt,aus dieser inneren Quelle zu schöpfen, werdet ihr he-rumirren und zu einer leichten Beute für Scharlatane,

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für die Händler von Glück und Heilung werden. Diewahre Freiheit des Menschen liegt in der Macht, dieGott ihm gegeben hat, alles in sich selbst zu finden.Niemals werde ich darin nachlassen, wieder und wie-der von dieser Wahrheit zu sprechen, denn genau da-rin liegt die einzige Aufgabe eines wahren spirituellenLehrers, nämlich die Wesen zu befreien. Wie vieleLeute stellen sich einen spirituellen Meister als einenDespoten vor, der den anderen unentwegt seine Machtund seine Überzeugungen aufzwingt! Nun, sie täu-schen sich, denn genau das Gegenteil ist der Fall: Einspiritueller Meister hat nicht den geringsten Wunsch,den anderen seine Macht und seine Überzeugungenaufzuzwingen. Oder besser gesagt: Er hat nur eineÜberzeugung, die er ihnen aufzwingen möchte; näm-lich die, dass ihr Heil ausschließlich in ihnen selbstliegt. Und er zeigt ihnen Methoden und Erfahrungenauf, die sie anwenden sollten, um bis dorthin zu ge-langen.

Es passiert mir natürlich, dass ich zu euch sage:»Glaubt mir.« Doch das bedeutet nicht, dass ich voneuch blinden Glauben verlange. Ich bitte euch nur, dasernst zu nehmen, was ich euch erkläre, darüber zumeditieren, es auf die Probe zu stellen und es zu über-prüfen. Denn wenn ihr es überprüft, bin ich mir abso-lut sicher, dass ihr mir glauben werdet. Wenn ihr mirhingegen einfach so glaubt, leichtfertig und ohne eszu überprüfen, kann euch eines Tages irgendwer oderirgendetwas ins Wanken bringen. Im Gegensatz zudem, was die meisten Leute denken, ist der Glaube

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nicht einfach blinde Zustimmung ohne jede Grund-lage. Und weil sie das nicht verstanden haben, sind sieimmer voller Ungewissheit. Der Glaube basiert genauwie die Wissenschaft auf Überprüfungen, auf Erfah-rung und auf Klarheit.

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II

DER ZERSTÖRERISCHE ZWEIFEL: EINHEIT UND POLARISIERUNG

Es gibt Leute, die sich damit zufriedengeben,angesichts der Wahrheiten der Einweihungswissen-schaft eine andeutungsvolle Miene aufzusetzen unddabei zu sagen: »Ich zweifle, ich bin skeptisch«, so,als sei diese Skepsis das Produkt jahrzehntelangenvertieften Nachdenkens. In Wirklichkeit zeigen sie imGegenteil die engen Grenzen ihrer Denkweise: Siehaben nicht nachgeforscht, sie wollen nicht nachfor-schen und dann finden sie es bequem, in einer Hal-tung zu verharren, die es ihnen erspart, wirklich nach-zudenken und die ihnen die Illusion gibt, großeDenker zu sein. Wer sich als Skeptiker bezeichnet,enthüllt nur, dass er niemals etwas tief greifend stu-diert hat; aber ja, da er keinerlei Gewissheit gewon-nen hat, bedeutet das, dass er in seinen Nachforschun-gen nicht weit genug gegangen ist. Und das bedeutetauch, dass er anmaßend ist, da er dem Wissen, das vonden anderen erworben wurde, keinen Wert beimisst.

Der Skeptiker gleicht demjenigen, der behauptet,immer »die Wahrheit zu suchen«. Er ist sechzig oder

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siebzig Jahre alt und seitdem er die Wahrheit sucht,hat er sie noch nicht gefunden. Das wiederholt er inGesprächen, um zu zeigen, wie schwierig undanspruchsvoll der Bereich der Ideen ist. Was für eingroßer Denker...! In Wirklichkeit sucht er überhauptnichts oder genauer gesagt, sucht er alles außer derWahrheit, denn wenn er sie wirklich gesucht hätte,hätte er sie schon längst gefunden. Er legt sich ganzeinfach gute Gründe zurecht, um keine spirituelle Ar-beit machen zu müssen.

Wie viele Leute pflegen so in sich einen Zustandständiger Unentschlossenheit! Wenn jemand sagt:»Nein, ich glaube nicht daran«, zeigt er zumindesteine Form von Überzeugung. Aber zu zweifeln bedeu-tet, dass man sich in alle Richtungen treiben lässt. Aneinem Tag geht man in die eine Richtung, am näch-sten Tag in eine andere und im Augenblick desHandelns stellt man jedes Mal das Vorgehen in Frage:»Ist es richtig, dass ich mich einsetze?... Müsste ichnicht eher etwas anderes machen?« Das ist beklagens-wert! Man kann sich Fragen stellen, man kann zögern,ja, das ist sogar sehr nützlich, aber das darf nicht dasganze Leben lang so gehen. Es kommt der Moment,in dem man Gewissheit erlangen, eine Entscheidungtreffen und handeln muss. Zweifel zerstreut unsereKräfte, er verwirrt unsere Gedanken und Gefühle. Undwenn die Gedanken und Gefühle einmal verwirrt sind,ist auch der Wille geschwächt und es ist unmöglich,die notwendigen Anstrengungen zu unternehmen.

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Der Zweifel lähmt und spaltet. »Jedes Reich, dasin sich gespalten ist, geht zugrunde« (Mt 12,25), sagteJesus. Und wer hat nicht schon die Redewendung»teile und herrsche« gehört? Jeder weiß, dass es ge-nügt, eine Gruppe von Personen zu spalten, damitman sie schwächen und sich bei ihr durchsetzen kann.Eigentlich sieht man das ja überall: in Regierungen, inUnternehmen, in allen Arten von Vereinigungen undbis in die Familien. Sobald es jemandem nicht gelingt,sich mit Hilfe seiner Qualitäten oder seiner Fähig-keiten durchzusetzen, hat er instinktiv die Neigung,eine Aufspaltung in der Gruppe herbeizuführen.

Die schädlichen Auswirkungen der Aufspaltungim politischen, sozialen, beruflichen und familiärenBereich sind also wohl bekannt. Doch im Bereich desinneren Lebens hat man sie noch nicht ausreichendstudiert. Ein Mensch, der zweifelt, schafft eine Spal-tung in seinem Inneren, das ist so, als wollte er gleich-zeitig zwei gegensätzliche Richtungen einschlagen; erkann nur noch straucheln. Ihr werdet sagen: »Aber esist nicht immer einfach Gewissheit zu erlangen, damitman weiß, was man machen soll!« Ich weiß, aber umdem zerstörerischen Zweifel zu entkommen, gibt eseine Methode, und diese Methode besteht darin, sichauf eine höhere Ebene zu erheben, indem man sichsagt: »Natürlich bin ich unvollkommen, ich besitzenicht die notwendige Intuition und Klarheit, um dieWirklichkeit tatsächlich zu kennen, aber das darf michweder beunruhigen noch lähmen. Ich lege meinenGlauben in das Gute, in das Licht und ich werde fort-

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fahren, mit Ehrlichkeit, Uneigennützigkeit und Mutzu handeln.«

Wenn ihr es versteht, in euch diesen Geistes-zustand aufrechtzuerhalten, werdet ihr über alle Zwei-fel, die euch befallen können, triumphieren. Sonstseid ihr wie ein Baum, den ein Holzfäller gefällt hat.Was macht er, um ihn zu spalten? Da er ihm mit sei-ner Axt nicht so einfach beikommen kann, schlägt erin den Stamm einen Keil, um ihn zu teilen. Zieht alsoselbst die Schlussfolgerung: Wenn ihr zulasst, dassjeden Tag kleine Keile in euch hineingetrieben wer-den, lauft ihr Gefahr, zum Opfer aller möglichen Äxtezu werden, die auf euch einschlagen und euch ausein-andernehmen werden. Sobald Gedanken oder Gefühleanfangen, euren Stamm zu teilen, gelingt es ihnennach und nach, eure psychischen und spirituellenEnergien aufzuspalten. Was wird dann von euch übrigbleiben? Ihr seid in kleine Stücke zerteilt. Und dennochkennt auch hier jeder die Maxime: »Einheit machtstark«! Man kennt sie, man wendet sie an, aber seltendort, wo es am notwendigsten wäre.

Diese Frage von Zweifel und Glaube geht weitüber den Bereich der Religion hinaus, sie berührt alleAspekte des Daseins, das gilt gleichermaßen für dieGläubigen wie für die Ungläubigen. Der Glaube bringtzusammen, vereint, und der Zweifel teilt, zerstückelt,er erzeugt Polarisierung. Nun ist es für euch wichtig,dass ihr diesen Zustand der Polarisierung nicht tole-

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riert, bei dem sich zwei gegensätzliche Gedanken,zwei gegensätzliche Wünsche gleichzeitig äußern,euch hin- und herzerren und euch ratlos und zerrissenzurücklassen. Um diesem Zerreißen zu entgehen, müsstihr in euch die Einheit herstellen.

»Einheit« bedeutet, dass alle Teile der Peripherieharmonisch mit dem Zentrum verbunden sind, um dasGleichgewicht aufrechtzuerhalten, das notwendig ist,um Leben zu manifestieren und zu bewahren. DieseEinheit ist das Gesetz des Lebens. Das heißt, Atome,Moleküle, Organe, Glieder, Individuen, Länder, alle,auf unterschiedlichen Ebenen, müssen einem Zent-rum zustreben, alle müssen sich mit dem Zentrum ver-binden und sich dort sogar festklammern, um nicht vongegensätzlichen Strömungen davongetragen zu wer-den. In uns kann dieses Zentrum Gott genannt wer-den, aber es kann auch ein sehr erhabenes Ideal sein,eine innere Berufung. Wer es unterlässt, sich durchseine Gedanken, seine Gefühle und sein Tun mit demZentrum zu verbinden, erzeugt eine Aufspaltung, die,auch wenn sie nur kurz andauert, Unordnung, Wider-stände und Brüche nach sich zieht.

Polarisiert zu sein bedeutet, gleichzeitig Gott unddem Mammon dienen zu wollen, das heißt, den Mäch-ten des Himmels, des Geistes und zur gleichen Zeitdenen der Erde, der Materie. So wie manche Doppel-agenten, die gleichzeitig ihrem Land und dem ver-feindeten Land dienen. Sie glauben, dass sie, je nachdem Ablauf der Ereignisse, auf alle Fälle eine sichereZuflucht haben werden. Und in wie vielen Unterneh-

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men sieht man Menschen, die ihrem Chef und gleich-zeitig seinen Konkurrenten dienen! Ein solches Ver-halten ist für die Länder und für die Unternehmensehr nachteilig, aber ebenso für den Menschen selbst,der es in Wirklichkeit riskiert, von beiden Seiten ab-gewiesen zu werden. Im spirituellen Leben ist diesePolarisierung lebensbedrohlich. Und leider befindetsich die Mehrheit der Menschen mehr oder weniger indieser Lage.

Überlegt also jedes Mal gut, wenn ihr eine Wahlzu treffen habt, und wenn ihr euch im Klaren seidüber die Richtung, die es einzuschlagen gilt, dann ent-schließt euch und handelt! Wenn ihr damit beginnt,euch zu sagen: »Aber vielleicht werde ich hier zu vie-le Anstrengungen machen müssen... Dort werde ichgegen meine Interessen handeln, denn ich werde mirdie Antipathie von dieser oder jener Person zuzie-hen«, öffnet ihr dunklen Kräften die Tür, die euch auf-reiben werden. Im psychischen wie im physischenLeben bleibt nichts ohne Folgen.

Wer Vorwände sucht, um nicht ausführen zu müs-sen, was ihm sein gutes Urteilsvermögen oder seineIntuition vorschreiben, wird letztlich diese Qualitätenverlieren, denn man kann nicht lange Zeit damit fort-fahren den Weg, dem man folgen soll, klar zu sehenund ihm nicht zu folgen, wenn einem zur gleichenZeit als Vorwand dient, das sei alles zu schwierig. Ja,so sieht das Ergebnis von Zweifeln und Polarisierungaus: Man verliert am Ende seine Urteilsfähigkeit.

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Wenn man weiß, wo das Gute ist, darf man keineAusflüchte machen. Natürlich heißt das nicht, dassman sich kopfüber, ohne Vorsicht und Unterschei-dungsvermögen, hineinstürzen soll. Aber man darfdiesen Zustand der Unbestimmtheit, wo gegensätzli-che Tendenzen sich den Platz streitig machen, nichtakzeptieren, sonst gleicht man schließlich einer leerstehenden Wohnung, in der alle möglichen Eindring-linge versuchen, sich Zutritt zu verschaffen, um zustibitzen und auf Kosten des Besitzers zu leben.

Manche Menschen laden vorübergehend Freundeein, wenn sie ihr Haus verlassen müssen, damit diesedann darin wohnen und es hüten. Auf der physischenEbene weiß man sehr gut, was zu tun ist, aber was dieinnere Welt betrifft, denkt man nicht daran, dass esauch dort Vorkehrungen zu treffen gilt. Wenn ihr euchalso nicht sehr selbstsicher fühlt, dann beschäftigteuch damit, zumindest für eine gewisse Zeit, Mieterin all euren Wohnungen unterzubringen. Ruft licht-volle Freunde der unsichtbaren Welt herbei und sagtzu ihnen: »Ich habe Angst, dass Unerwünschte kom-men, um bei mir einzubrechen, ich lade euch also ein,für einige Zeit bei mir zu wohnen, ich bitte euchdarum.« Später werdet ihr diese intelligenten, guten,wachsamen Freunde nicht mehr gehen lassen wollenund ihr werdet sie für immer behalten.

Unbestimmtheit hat am Ende immer bedauerlicheFolgen. In dem Augenblick, wo ihr euch bewusst wer-det, dass dieser Zustand sich in euch einschleicht,müsst ihr die Lage sofort wieder in Ordnung bringen,

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indem ihr zunächst die Ursache dafür sucht. Denn die-ser Zustand hat notwendigerweise eine Ursache. Dasses überhaupt so weit mit euch gekommen ist, heißt,dass ihr in dem einen oder anderen Moment einenFehler begangen habt, und jetzt wisst ihr natürlichnicht mehr genau, wo ihr steht oder was ihr tun sollt.Das einzige Mittel ist, dass ihr euch mit dem Zentrumverbindet, dass ihr die Einheit in euch durch eine auf-bauende Tätigkeit wiederherstellt, um eine bestimmteRichtung einzuschlagen.

Der Zweifel hält die Bewegung an, er hält denFortschritt an. Ein leichter Zweifel und man ist ge-lähmt. Beobachtet, was ihr fühlt, wenn ihr zu zweifelnbeginnt – zum Beispiel an der Treue eines Freundes.Ihr wisst dann nicht mehr, wie ihr seine Gesten undWorte deuten sollt. Alles an ihm erscheint euch ver-dächtig. Es ist so, als würde sich in eurem Kopf undeurem Herzen etwas auflösen. Ihr werdet erwidern, derZweifel sei manchmal gerechtfertigt, weil sich Freun-de nicht immer als treu erweisen. Ja, natürlich, aberich habe dieses Beispiel gewählt, weil ihr sicherlichalle diese Erfahrung gemacht habt. Sie kann euch hel-fen zu verstehen, was in dem Augenblick geschieht, indem ihr in euch Zweifel über das Wesentliche auf-kommen lasst, das heißt über die Grundfesten euresSeins, seinen Sinn und die Richtung, die man ein-schlagen soll. Auch diesbezüglich löst sich nach undnach alles auf.

Einheit ist die Voraussetzung für Beständigkeitund jegliche konstruktive Tätigkeit. Sobald ihr spürt,

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dass in euch ein bestimmter Zustand von Unschlüs-sigkeit, von Zerstreuung entsteht, haltet an, sammelteuch und versucht, das einzigartige Zentrum euresWesens zu erreichen. Eine der wirksamsten Metho-den, um dieses Zentrum zu erreichen, ist, sich mit derSonne zu verbinden. Denn die Sonne ist das Zentrumunseres Universums, und indem ihr mit ihr eine Ver-bindung herstellt, stellt ihr auch eine Verbindung mitdem Zentrum in euch selbst her.

Um dieses Zentrum werden sich alle Ströme, dieeuch durchziehen, harmonisch organisieren. Wie im-mer die Umstände auch sein mögen, ihr werdet spü-ren, wie sich in euch ein Gleichgewicht einstellt, daseuch durch nichts verloren gehen kann.

Gleichgewicht... Was ist für unser physisches undpsychisches Leben wichtiger? Aber beginnen wir mitdem physischen Gleichgewicht. Was geschähe mit uns,wenn wir dieses Zentrum nicht besäßen, dank demwir uns fortbewegen und alle möglichen Bewegungenausführen können, ohne dass wir stürzen? Es erscheintuns ganz natürlich, dass wir aufstehen, uns hinsetzen,gehen, uns auf die eine oder andere Seite neigen kön-nen, wo doch in Wirklichkeit eine Kleinigkeit genügt,damit wir aus dem Gleichgewicht geraten und stür-zen! Das Gleichgewicht ist ein sich in jedem Augen-blick wiederholender Sieg über gegensätzliche Kräf-te, deshalb ist es immer bedroht. Man muss lernen,diese Kräfte zu beherrschen, und um sie zu beherr-schen, braucht man einen klaren Blick, muss man auf-merksam und entschlossen sein. Wenn man sich in

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dem Moment, wo man einen Schritt nach vorne macht,auf die Seite dreht, wird man sich am Boden wieder-finden.

Ich habe euch schon oft gesagt, dass ich es liebe,die Akrobaten im Zirkus zu beobachten, denn die soschwierigen und gefährlichen Figuren, die sie ausfüh-ren, sind das Abbild dessen, was auch wir in unserempsychischen Leben verwirklichen müssen. Wie begabtsie auch sein mögen, sie müssen jahrelang arbeiten,tausende Male die gleichen Übungen wiederholen.Und dank dieses langen Experimentierens können siesich ins Leere werfen und sich sicher sein, dass sie esim letzten Moment schaffen werden, sich wieder zufangen oder sie können mehrere Meter über demBoden auf einem Seil tanzen, in dem Vertrauen, nichtzu stürzen.

Dennoch haben manche Akrobaten Unfälle. Sie ha-ben diese gefährlichen Sprünge wieder und wieder ge-übt, doch eines Tages kommen sie zu Fall. Warum?Weil sie sich plötzlich Bedingungen gegenüberfinden,die sie bis zu diesem Zeitpunkt noch nie vorgefundenhaben. Ob auf der physischen oder der psychischenEbene, es ist etwas absolut Unerwartetes geschehen.Vielleicht durchlebten sie in den Tagen davor bestimm-te Ereignisse, die sie beunruhigten. Vielleicht warenauch die Bedingungen, unter denen sie immer arbeite-ten und Erfolg hatten, weniger gut und sie waren nichtmehr so selbstsicher. Das ist bei denjenigen überprüftworden, die einen Unfall überlebten. Sie gaben an, dasssie eine Vorahnung hatten, einen Mangel an Sicherheit

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gefühlt hätten. Ohne dass sie unbedingt wussten, wa-rum, war ihr Bewusstseinszustand nicht mehr so har-monisch, es war, als hätte sich ein Zweifel in sie einge-schlichen. Und da sie nicht mehr mit dem Glauben ar-beiteten, mussten sie zwangsläufig scheitern. Wenn mannicht mehr mit dem Glauben arbeitet, dessen Eigen-schaft es ist, alle Energien zu mobilisieren und zu ver-einen, dann ist man auf die eine oder andere Weise zumScheitern verurteilt.

Dieses Gesetz ist für alle Aspekte unseres innerenLebens gültig. In diesem langwierigen Unternehmen,wie dem der spirituellen Arbeit, der Arbeit an sichselbst, kann sich der Zweifel gleichermaßen einschlei-chen und Spaltung bewirken. In Anbetracht der Un-ermesslichkeit der Aufgabe, der Länge des zurückzu-legenden Weges und den zu überwindenden Hinder-nissen, fragt man sich manchmal, in welches Aben-teuer man sich gestürzt hat und ob man wirklich dienotwendigen Qualitäten besitzt, um zu irgendeinemErgebnis zu gelangen. Ihr werdet sagen: »Oh, wierichtig das ist, das kennen wir nur zu gut!« Wenn ihrjetzt wirklich etwas von den Eigenschaften desGlaubens verstanden habt, wisst ihr auch, dass ihralles tun müsst, um zu verhindern, dass sich derZweifel in euch einschleicht, denn er ist gleichbedeu-tend mit Zerstörung.

In dem einen oder anderen Moment seines Lebensist jeder diesem schrecklichen Selbstzweifel ausge-setzt, der ihn nach und nach zu vernichten droht. Auchich zweifle oft an mir, aber ich wende eine Methode

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an, damit dieser Zweifel keine zerstörerischen Aus-wirkungen hat: Ich stärke meinen Glauben an diesesWesen in mir, die Gottheit selbst, denn es ist unmög-lich an einem Wesen zu zweifeln, das Licht, Liebeund Kraft ist. Nun, warum macht ihr es nicht genau-so? Wie auch immer die Gründe aussehen mögen, dieeuch an euch selbst zweifeln lassen, nur eines gibteuch die Möglichkeit, es nicht zuzulassen, dass diesesGift euch zerstört: Das Bewusstsein, dass in euch einWesen wohnt, das allmächtig, allwissend und ganzLiebe ist und dass ihr, wenn ihr euch mit ihm verbin-det, wenn ihr euch auf es stützt, alles wieder aufbau-en könnt. Gegen Kälte kämpft man mit Wärme, gegenDunkelheit kämpft man mit dem Licht, und gegen denZweifel kämpft man mit dem Glauben, mit demGlauben an die Wirklichkeit der göttlichen Gegenwartin einem selbst.

Manchmal fühlt sich jemand aufgrund vonMisserfolgen veranlasst zu sagen: »Ich bin unfähig,ich bin schwach, arm, dumm, ich bin nichts wert.«Einverstanden, das ist gut so, er ist wirklich unfähig,schwach, usw., aber er darf dort nicht stehen bleiben,denn das ist gefährlich. Solltet ihr einmal solcheZustände durchleben, dann zeigt, dass ihr dennoch einwenig intelligent seid und bemüht euch zu denken:»Gut, das ist klar, ich bin nichts wert, aber es gibt inder Welt Menschen, die reich, schön, weise, usw. sindund ich kann mich mit ihnen verbinden, um von ihrenQualitäten und ihren Tugenden zu profitieren.«

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Ja, wenn ihr es schwierig findet, euch mit demHerrn zu verbinden, weil Er euch fern und unzugäng-lich erscheint, könnt ihr zumindest mit all diesenMenschen in Verbindung treten, die sich in der Ge-schichte durch ihre Größe, ihre Charakterstärke undihre Gaben ausgezeichnet haben. Aber wenn ihrkönnt, dann verbindet euch selbstverständlich ehermit dem Herrn, indem ihr euch bewusst werdet, dassder Herr in Wirklichkeit auch in euch ist. Und ver-sucht euch gleichzeitig alle Momente von Frieden,von Licht und von Inspiration, die ihr schon erlebthabt, ins Gedächtnis zurückzurufen, denn da ihr sieerlebt habt, können sie nicht ausgelöscht sein.Klammert euch an diese Momente und nach und nachwird der Glaube wiederkehren.

Euer Glaube wird euch nichts nützen, und euerZweifel übrigens auch nicht, wenn ihr nicht die Me-thoden besitzt, die es euch ermöglichen, beiden ihrenrechten Platz zuzuweisen. Ebenso bedeutet an Gott zuzweifeln, dass man an sich selbst zweifelt, und an sichselbst zu zweifeln bedeutet, dass man an Gott zwei-felt, und das ist ein schwerer Fehler. Lasst also in euchniemals den kleinsten Zweifel an der Existenz diesesin euch wohnenden göttlichen Funkens aufkommen,denn das ist die Wahrheit. Er wohnt wirklich in euch.

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III

DER HEILSAME ZWEIFEL

Wie viele Männer und Frauen sind zu mir gekom-men, um von ihren Schwierigkeiten und Misserfolgenzu erzählen! Meistens verstehen sie nicht, wie ihnendas geschehen konnte und sie stellen mir die Frage:»Warum bin ich in diesem Zustand? Warum komme ichda nicht heraus?« Und wollt ihr wissen, was ich einigenantworte? Ich sage zu ihnen: »Das ist sehr einfach, alldas Unglück kommt daher, dass sie einen zu großenGlauben haben.« Die Person schaut mich erstaunt an:»Ach ja? Welcher Glaube? Weil ich an Gott glaube?« –»Aber nein, ich spreche nicht vom Glauben an Gott.Wenn Sie wirklich an Gott glauben würden, wären Siesicherlich nicht in der Situation, in der sie sich befin-den. Sie haben einen zu großen Glauben an sich selbst.Sie glauben zu sehr an Ihre Intelligenz, an Ihr Ur-teilsvermögen, an Ihre Berechnungen, und dieser Glau-be ist es, der Sie zugrunde richtet. Wenn Sie ein wenigan sich zweifeln würden, würden Sie mehr Unter-scheidungsvermögen an den Tag legen und Sie würdensich nicht in unmögliche Situationen bringen. Und jetztdenken Sie ein wenig nach.«

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Der Zweifel ist wie ein Wurm oder ein schädli-ches Insekt, das nagt und zerstört. Das stimmt, abernur, wenn er in Bereiche vordringt, wo er nicht seinenPlatz hat. Das ist in den höheren Bereichen des Lich-tes und der Liebe. Dort muss man ihm den Eintrittverwehren und ihn sogar ausrotten, indem man es wiemanche Vögel macht, welche die Bäume von schäd-lichen Insekten befreien. Denn der Zweifel schadet –genau so wie diese Insekten – unserem spirituellenWachstum.

Gebt also acht, dass ihr mich versteht. Wenn ichzu jemandem sage, er habe zu sehr an sich geglaubt,dann will ich damit sagen, dass er sich den Ein-gebungen seines niederen Ichs hingegeben hat. Würdeer an sein Göttliches Ich glauben, sähe er immer klarund täuschte sich nicht im Weg. Ich könnte dieserPerson genauso gut sagen, dass ihre Misserfolge da-her kommen, dass sie zu viel gezweifelt hat, aber anihrem höheren Ich. Sie hat ihr ganzes Kapital auf eineunsichere Bank gelegt, das niedere Ich, und die hatKonkurs gemacht. Was ganz normal ist, denn früheroder später endet das niedere Ich damit, Konkurs zumachen. Zu wissen, woran man glauben und woranman zweifeln sollte, das ist die wirkliche Kunst desLebens.

Wer sich den Zweifel zunutze machen kann, wirdaufsteigen und vorwärtskommen. Es gibt so viele Be-reiche, wo die Menschen besser daran täten, ein biss-chen zu zweifeln, anstatt sich blindlings in riskanteAbenteuer zu stürzen! Seht einmal: Sie glauben, dass

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dieser Mann oder jene Frau ihnen das Glück bringenwird, sie glauben an die Macht des Geldes, sie glaubenan ihren guten Stern... und sie glauben vor allem andie Berechnungen ihres begrenzten Intellekts... Nun,hier täten sie besser daran zu zweifeln.

Und wie reagieren manche darauf? Nehmt zumBeispiel jemanden, der krumme Geschäfte gemachthat und nun vor Gericht steht. Es ist mit ihm so weitgekommen, weil er mit seinem Vorhaben gescheitertist, aber wie wird er dieses Scheitern erklären? Er sagtsich, dass er leider nicht in der Lage war, alles voraus-sehen zu können, aber, dass er das nächste Mal versu-chen wird, es geschickter anzustellen. Er denkt nichtdaran, die Rechtmäßigkeit seines Tuns anzuzweifeln.Denn, wenn die Gesellschaft vom Gesetz des Dschun-gels regiert wird, wenn jeder nur damit beschäftigt ist,seine Interessen zum Nachteil der anderen triumphie-ren zu lassen, warum sollte er dann Skrupel haben?Das Wesentliche ist, sich nicht erwischen zu lassen.

So reagieren mehr oder weniger die meistenLeute, wenn sie bei ihren üblen Vorhaben scheitern.Sie sehen wohl, dass sie nicht die besten Methodenangewendet haben, doch sie stellen die Rechtmä-ßigkeit ihres Tuns nicht infrage. Sie sind felsenfestdavon überzeugt, dass sie in einer ungerechten Weltkeine Skrupel haben müssen. Selbst wenn diesesArgument in den Augen bestimmter Leute oft akzep-tabel erscheint, müssen es alle, die spirituelle Fort-schritte machen wollen, in Wirklichkeit ablehnen. Mankann das eigene schlechte Verhalten niemals damit

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rechtfertigen, dass sich die anderen auch schlecht ver-halten. Jeder darf sich nur fragen: »Was gewinne ichwirklich, wenn ich diesen Standpunkt einnehme, wennich auf jener Einstellung beharre?«, und sich aufrich-tig hinterfragen.

Von wie vielen Gedanken, Wünschen und Akti-vitäten ihrer niederen Natur werden die Menschendoch angeregt! Und sie springen los, laufen und ga-loppieren. Oh ja, die niedere Natur zweifelt niemalsund steht auch nicht untätig herum. Es ist unglaublichzu sehen, wie Männer und Frauen ihre egoistischstenInteressen verteidigen und welche Argumente sie da-für vorbringen. Sie finden es völlig gerechtfertigt,dass sie lügen, Geld unterschlagen, Intrigen spinnen,Ehepaare trennen...

Bis zu dem Tag natürlich, an dem sie sich denKopf einrennen. Aber wird sie das aufhalten? Ziehensie daraus eine Lehre und verstehen sie endlich, dasses ihre Überzeugungen sind, die sie in die Irre geführthaben? Die meisten nicht, nein, ich habe es euch ge-sagt. Sie geben sich damit zufrieden zu denken, dasssie sich das nächste Mal geschickter anstellen werdenund machen weiter so. Alles, was sie denken, was siefühlen, ist endgültig, ohne Widerrede, daran gibt eskeinen Zweifel! Und sie sind halsstarrig, so, als ob eskeine Gesetze gäbe, die über denen stehen, die ihnenihre Überzeugungen und Wünsche vorschreiben.

Das Einzige jedoch, an dem man nicht zweifelndarf, ist die Existenz göttlicher Gesetze, denen wiruns unterordnen müssen, denn wenn wir sie übertre-

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Vom selben AutorTaschenbuchreiche Izvor

200 Hommage an Meister Peter Deunov 201 Auf dem Weg zur Sonnenkultur202 Der Mensch erobert sein Schicksal 203 Die Erziehung beginnt vor der Geburt204 Yoga der Ernährung205 Die Sexualkraft oder der geflügelte Drache206 Eine universelle Philosophie207 Was ist ein geistiger Meister?208 Das Egregore der Taube oder

das Reich des Friedens209 Weihnachten und Ostern in der

Einweihungslehre 210 Die Antwort auf das Böse211 Die Freiheit, Sieg des Geistes212 Das Licht, lebendiger Geist 213 Die menschliche und göttliche Natur in uns214 Liebe, Zeugung und Schwangerschaft215 Die wahre Lehre Christi216 Geheimnisse aus dem Buch der Natur217 Ein neues Licht auf das Evangelium218 Die geometrischen Figuren und ihre Sprache219 Geheimnis Mensch. Seine feinstofflichen

Körper und Zentren220 Der Tierkreis, Schlüssel zu Mensch

und Kosmos221 Alchimistische Arbeit und Vollkommenheit

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222 Die Psyche des Menschen223 Geistiges und künstlerisches Schaffen 224 Die Kraft der Gedanken225 Harmonie und Gesundheit226 Das Buch der göttlichen Magie227 Goldene Regeln für den Alltag228 Einblick in die unsichtbare Welt229 Der Weg der Stille 230 Die Himmlische Stadt231 Saaten des Glücks232 Feuer und Wasser – Wunderkräfte

der Schöpfung 233 Eine Zukunft für die Jugend234 Die Wahrheit, Frucht der Weisheit

und der Liebe235 Im Geist und in der Wahrheit236 Weisheit aus der Kabbala237 Das kosmische Gleichgewicht – Die Zahl 2238 Der Glaube versetzt Berge239 Die Liebe ist größer als der Glaube240 Söhne und Töchter Gottes241 Der Stein der Weisen242 Unerschöpfliche Quellen der Freude243 Das Lächeln des Weisen244 Dem Licht entgegen

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Vom selben AutorReihe Gesamtwerke

1 Das geistige Erwachen

2 Spirituelle Alchimie

3 Die beiden Bäume im Paradies

4 Das Senfkorn – Symbole im Neuen Testament

5 Die Kräfte des Lebens

6 Die Harmonie

7 Die Reinheit, Grundlage geistiger Kraft

Die Mysterien von Jesod

8 Sprache der Symbole, Sprache der Natur

9 »Im Anfang war das Wort«

10 Sonnen-Yoga (Surya-Yoga) -

Die Herrlichkeit von Tiphereth

11 Der Schlüssel zur Lösung der Lebensprobleme

12 Die Gesetze der kosmischen Moral

13 Die neue Erde

14/15 Liebe und Sexualität (Doppelband)

16 Alchimie und Magie der Ernährung – Hrani-Yoga

17/18 Erkenne Dich selbst – Jnani Yoga (Doppelband)

23/24 Eine neue Religion (Doppelband)

25/26 Der Wassermann und das Goldene Zeitalter

(Doppelband)

27 Die Pädagogik in der Einweihungslehre – Band 1

28/29 Die Pädagogik in der Einweihungslehre Band 2 und 3

(Doppelband)

30/31 Leben und Arbeit in einer Einweihungsschule

(Doppelband)

32 Die Früchte des Lebensbaums

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Vom selben AutorReihe Broschüren

301 Das neue Jahr302 Die Meditation303 Die Atmung304 Der Tod und das Leben im Jenseits305 Das Gebet306 Musik und Gesang im spirituellen Leben307 Das hohe Ideal309 Die Aura310 In die Stille gehen311 Wie Gedanken sich in der Materie verwirklichen312 Die Reinkarnation313 Das Vaterunser314 Das Gesetz der Gerechtigkeit

und das Gesetz der Liebe315 Die Quelle des Lebens316 Die Nahrung, ein Liebesbrief des Schöpfers317 Die Kunst und das Leben318 Die wesentl. Aufgabe der Mutter während

der Schwangerschaft319 Die Seele, Instrument des Geistes320 Menschliches und göttliches Wort321 Weihnachten und das Mysterium der Geburt Christi322 Die spirituellen Grundlagen der Medizin323 Meditationen beim Sonnenaufgang

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Der Unterschiedzwischen den Buchreihen

Reihe Gesamtwerke

Diese Bücher enthalten in jedem Kapitel einenVortrag von Omraam Mikhael Aivanhov (außer Band13 und 23/24).

Reihe Izvor

Jedes Kapitel enthält Auszüge aus den VorträgenOmraam Mikhael Aivanhovs. Die Texte der ReiheIzvor sind stellenweise in den Büchern der ReiheGesamtwerke enthalten.

Reihe Broschüren

Themenbezogene Auszüge aus den Büchern derReihen Gesamtwerke und Izvor.

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Verlage und AuslieferungenEditions PROSVETA S.A. - B.P. 12 - 83601 Fréjus Cedex (France)Tel. 04 94 19 33 33 - Fax 04 94 19 33 34, e-mail: [email protected]

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