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InhaltTITEL

01 „DIKTATUR DER ZAHLEN“Jetzt bekämpfen!

BETRIEB UND GEWERKSCHAFT

03 FREUDENBERGAbbau über „Bedarf“?

04 BR-WAHLEN IRahmenbedingungen

SONDERBEILAGE„Oktober 1917 –Putschoder revolutionärer

Aufbruch?“

05 BR-Wahlen IINotwendige Überlegungen

GESCHICHTE06 1917Was bleibt?

AUS DER IV. INTERNATIONALE / ISO

07 PakistanSolidarität erforderlich!

07 ISO-HERBSTAUSFLUGWas sind Binnendünen?

RÜCKBLENDE / TERMINE

08 „OHEILAND,REISSDIEHIMMELAUF...“Reformation und Bauernkrieg

08 TERMINE

Rhein-Neckar Beilage zur Avanti40 / Dezember 201 7

ISO Rhein-Neckar

2

GE, Siemens & Co.„Diktatur der Zahlen“

Liebe Leserinnen und Leser,nach dem Scheitern der neoliberalen „Jamaica“-Sondierun-gen steht nun offenbar eine weitere Neuauflage der GroKo aufdem Berliner Spielplan. Sollte sie zustande kommen, wird siedie prokapitalistische Agenda-Politik der letzten Jahre fort-führen und die Krise des traditionellen Parteiensystems be-schleunigen.Die nicht nur ökonomisch wirksame „Diktatur der Zahlen“der großen Konzerne ist zunehmend auch im Rhein-Neckar-Raum zu spüren. Wir befassen uns mit ihren Folgen und for-mulieren Vorschläge für strategisch angelegten Widerstand.In dem nun zu Ende gehenden Jahr wollen wir die epochalerussische Revolution noch einmal kritisch würdigen. Wir fü-gen deshalb dieser Avanti² eine Sonderbeilage hinzu.Wir freuen uns, wenn diese und die anderen Themen EuerInteresse finden, und wünschen Euch einen guten Rutsch indas neue Jahr!

Eure Redaktion

Protestaktion von GE-KollegInnen in Mannheim, 28. November 2016. Foto: Avanti².

H. N.____

Fortsetzung auf Seite 2

ZumJahresende schließtGeneralElectricdietraditionsreicheTurbinen-FabrikinKäfertal.Obwohl es Kaufinteressenten gab, und ob-

wohl es zahlreiche, gut begründete Alternativ-vorschlägedesBetriebsrats undderBelegschaftzurAuslastungderFertigunggibt.

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Dezember 201 7BETRIEB UND GEWERKSCHAFT2

Insgesamt vernichtetGE allein inMannheim zunächst 1060 Arbeits-und Ausbildungsplätze. Ein einmaliger Erfahrungsschatz für die„Energiewende“ fällt der „Diktatur der Zahlen“ endgültig zumOpfer.Auch die verbliebenen rund 700 Stellen sind massiv bedroht. In

der Regel verursacht zudem ein direkt gestrichener Arbeitsplatz denVerlust von zwei weiteren Stellen bei Zulieferern, Dienstleistern oderimHandel.Siemens kopiert das Vorgehen von GE. Einerseits Milliardenge-

winne – offiziell 6,2 Milliarden Euro. Andererseits sollen 6.900 Ar-beitsplätzen weltweit vernichtet werden, davon etwa die Hälfte inDeutschland.Der strategische Ansatz aus Personalabbau, Werkschließungen

und Verlagerungen in gewerkschaftsfreie Zonen meist in Verbin-dung mit Steuervermeidung und Subventions-Abzocke ist jedochnicht neu. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch SiemensMannheim dauerhaft betroffen sein wird.Die Proteste gegen Siemens müssen natürlich unterstützt werden.

Aber es bedarf einer wirksamen politischen Strategie gegen die„Diktatur der Zahlen“.Bereits am 11. Juli 2005 hatten Betriebsrat und IGM-Vertrauens-

körperleitung von Alstom Power in Käfertal zum „Widerstand gegen,Globalisierung‘ undArbeitsplatzabbau“ aufgerufen.

Verbot von Entlassungen!

In ihrem „Mannheimer Appell“ heißt es unter anderem:„Was […] fehlt, das ist eine betriebsübergreifende Gegenwehr

und ein allgemeiner gewerkschaftlicher Kampf gegen Arbeits-platzvernichtung. […]Wir rufen deshalb alle von Entlassungen oder Werksschlie-

ßungen bedrohten Belegschaften und unsere Gewerkschaftenauf: Koordiniert den Widerstand über alle Grenzen hinweg!Fordern wir gemeinsam die Einhaltung des Grundgesetzes ein:

,Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich demWohleder Allgemeinheit dienen. Eine Enteignung ist ... zumWohle derAllgemeinheit zulässig.‘ (Artikel 14 GG.) Kämpfen wir deshalbauch für ein Verbot von Entlassungen!“Dennoch beschränken sich Betriebsräte und Gewerkschaften

in der Regel aufdas Aushandeln von „Interessenausgleich undSozialplan“. Bestenfalls in Kombination mit einigen Protestaktio-nen oder sogar Streiks für einen „Sozialtarifvertrag“.Ist es jetzt aber nicht höchste Zeit, dass den Kahlschlagaktio-

nen von Konzernen wie GE und Siemens wirksam und umfas-send die Stirn geboten wird?

M it dieser Fragestellung setzte sich eine Konferenz derIG Metall Mannheim und des Überbetrieblichen Soli-daritätskomitees Rhein-Neckar auseinander. Sie fand

am 18. November 2017 im Otto-Brenner-Saal des Gewerk-schaftshauses statt.Ziel der Tagung war es laut Einladung, „das Verhalten von

GE im Zusammenhang mit der Übernahme und Zerschlagungvon Alstom Power zu analysieren und Schlussfolgerungen fürunsere weitere Arbeit zu ziehen“.Inhaltlich sollten folgende fünfThemen behandelt werden:

• Wer und was ist GE? Welche Strategie und Philosophieliegt diesem Konzern zugrunde?Hierzu gab es eine Analyse der aggressiven GE-Methoden

von Wolfgang Alles (Sprecher des Solikomitees). Seine zentra-le Schlussfolgerung war: Es sei notwendig, „eine wirksame Ver-teidigungsstrategie gegen diese Art von ,wirtschaftlicherKriegsführung‘– diese Methoden des Klassenkampfs von oben– zu entwickeln“ (siehe auch den vollständigen Text unterwww.mannheim.igm.de/news/meldung.html?id=84559).• Wie sah das konkrete Vorgehen von GE bei der Zerschla-gung der Ex-Alstom Power aus?Elisabeth Möller, Betriebsratsvorsitzende, KBR-Vorsitzende

und stellvertretende Europabetriebsratsvorsitzende berichtetedetailliert von ihrem übermenschlich anmutenden Kampf ge-gen einen mächtigen und rücksichtslosen Gegner.• WelchebetriebswirtschaftlichenAlternativengabundgibtes?Knapp und präzise skizzierte Michael Hoffmann vom Info-

Institut Saarbrücken die betriebswirtschaftlich gut begründe-

ten Vorschläge der Betriebsratsseite, die von GE dennoch nichtakzeptiert wurden.Ausführlich stellte Eckhard Sans vom Käfertaler GE-Betriebsrat

eine beeindruckende Liste von alternativen Fertigungsprojektenfür die Mannheimer GE-Fabrik vor (Windenergie, Kastoren-Fer-tigung, mechanische Bearbeitung für externe Kunden etc.). IhreUmsetzung hätte langfristig den Erhalt von vielen Produktionsar-beitsplätzen und des einzigartigen Maschinenparks ermöglich,wurde aber von GE kategorisch abgelehnt.• Welche Konsequenzen können wir aus dieser Ent-

wicklung ziehen? Politisch, wirtschaftlich, gesell-schaftlich, gewerkschaftlich und betrieblich?

Aus Zeitgründen konnten diese wesentlichen Fragen leider nuransatzweise von den Podiums-TeilnehmerInen und den etwa 60KollegInnen im Plenum diskutiert werden. Eine erfreuliche Ein-mütigkeit herrschte jedoch insofern vor, als allen Beteiligten klarwar: Betriebsräte und Gewerkschaften stehen aufgrund der Er-fahrungen mit GE vor enormen Herausforderungen. Ein „Weiterso wie bisher“ wäre fatal.• Welches erste Fazit können wir ziehen?Klaus Stein, der 1 . Bevollmächtigte der IGM Mannheim, be-

tonte zurecht, dass dramatische Entwicklungen hinter den Be-schäftigten, den Betriebsräten und der IG Metall Mannheimliegen würden. Der durch GE erfolgte brutale Einschnitt, soStein, müsse erst noch in allen Auswirkungen erfasst werden.Deshalb regte er eine regelmäßige Fortführung des auf derKonferenz begonnenen Austauschs über gewerkschaftlich undpolitisch wirksame Gegenstrategien an.

„GE - unser Kampf - wie weiter?“M. G.____

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E rneut müssen wir uns mit den „Struktur - und Kosten-senkungsmaßnahmen“ und dem damit verbundenen Per-sonalabbau bei Freudenberg in Weinheim befassen.

Bei Freudenberg Sealing Technologies (FST) waren vorwie-gend noch im letzten Jahr – als Folge einer Produktionsverla-gerung nach Ungarn – rund 160 Arbeitsplätze abgebautworden. Zwar erfolgte der Abbau ohne betriebsbedingte Kün-digungen mit Sozialplan und Interessenausgleich. Die Ar-beitsplätze selbst sind aber für Weinheim verloren. Zudemsoll die anhaltend hohe Auftragslage nun mit reduziertemPersonal und mit Überstunden bewältigt werden. Mit ande-ren Worten: Der Arbeitsplatzabbau geschah über den für dieProduktion erforderlichen Personalbedarf hinaus.Das gleiche gilt für Freudenberg Performance Materials

(FPM) und Freudenberg Filtration Technologies (FFT). BeiFPM sollte noch in diesem Jahr die Logistik mit 110 Beschäf-tigten geschlossen bzw. verlagert werden. Die Schließung zumJahresende 2017 konnte jetzt, nicht zuletzt auch durch denWiderstand der Belegschaft und des Betriebsrats, verhindertwerden.Trotzdem wurde und wird der Personalbestand weiter reduziert.

Bei FFT wird mehr als die Hälfte der Produktion in die Slowa-kei verlagert. 70 Arbeitsplätze in Produktion und im produk-tionsnahen Bereich sind davon betroffen. In beiden Bereichenwurden die Personalmaßnahmen bisher ohne betriebsbeding-te Kündigungen über einen Sozialplan und Interessenaus-gleich umgesetzt.

Kündigungen noch nicht ausgeschlossenFür rund 10 Betroffene aus dem FPM-Logistikbereich ist diesaber noch nicht gesichert. Falls keine Alternativarbeitsplätze imKonzern in Weinheim angeboten werden, droht diesen danndoch die betriebsbedingte Kündigung. Gleichzeitig sollen im Be-reich FPM ebenfalls wegen einer erhöhten Auftragslage Über-stunden geleistet werden.Dies alles zeigt einmal mehr die Profitlogik, die hinter solchen

Maßnahmen steht. Mit immer weniger Personal soll der höchst-mögliche Gewinn herausgeholt werden. Dass dieses Konzept imSinne der Kapitaleigner bislang aufgeht, das zeigt die wirtschaft-liche Entwicklung des Freudenbergkonzerns.In Weinheim wurden über die Jahre und Jahrzehnte immer

mehr Arbeitsplätze abgebaut. Ende 2017 sind hier nur noch et-wa 5.000 KollegInnen beschäftigt. Anfang der 1970er Jahre wa-ren es noch rund 12.500. Stattdessen ist der Konzern außerhalbWeinheims, vor allem im außereuropäischen Ausland, kräftig ge-wachsen.Weltweit arbeiten bei Freudenberg insgesamt etwa 48.000 Be-

schäftigte, davon zirka 25.000 in Europa. In Deutschland sind esnoch rund 11.000 KollegInnen.

Rekordgewinne auf Kosten der BelegschaftDas siebte Jahr in Folge konnten sowohl ein Rekordumsatz alsauch ein Rekordergebnis erzielt werden. Der konsolidierte Net-

togewinn stieg von 521 Mio. Euro in 2015 auf1.087 Mio. Euro in2016. Die Umsatzrendite stieg von 6,9% auf12,7%.Angesichts dieser Zahlen wird deutlich, dass es vor allem die

Freudenberg-Kapitalisten sind, die von dieser Entwicklung pro-fitieren. Den Beschäftigten, die diesen Erfolg mit ihrer Arbeit er-wirtschaftet haben, und der Gesellschaft werden die Folgendieser Entwicklung aufgebürdet: Arbeitsplatzvernichtung durchRationalisierung, Umstrukturierung und/oder Produktionsver-lagerungen in Billiglohnländer, Abbau tariflich geregelter Voll-zeitarbeitsplätze bei gleichzeitiger Ausweitung prekärer Arbeits-verhältnisse wie Befristungen und Leiharbeit, sowie immer mehrLeistungsdruck und schlechtere, gesundheitsschädliche Arbeits-bedingungen.In einer Erklärung des Eurobetriebsrats Freudenberg vom No-

vember 2017 heißt es: „Insgesamt hat sich die Situation der Ar-beitnehmer in keinster Weise verbessert. Der Unternehmens-erfolg ist in den Werkshallen von Freudenberg europaweit nursehr wenig spürbar. Es besteht kein Zweifel daran, dass eingroßer Teil des Erfolgs auf dem Rücken Tausender von Arbeit-nehmern erzielt wurde, die ihre Arbeit überall unter stressigenund belastenden Bedingungen verrichten“.

Abbau bei Freudenberg stoppenVor diesem Hintergrund muss im Interesse der KollegInnen diegesamtgesellschaftliche Verantwortung des Konzerns, wie sie dasGrundgesetz im Artikel 14. Absatz 2 vorgibt, eingefordert werden.Es ist längst überfällig, dass nicht nur zumWohle der Noch-Be-

schäftigten, sondern auch zumWohle der gesellschaftlichen Ent-wicklung in der Region der Arbeitsplatzabbau bei Freudenberggestoppt wird. Dazu bedarf es einer Strategie des koordiniertenWiderstands durch die Belegschaften, die gewerkschaftlichen Ver-trauenskörper und die Betriebsräte am Standort. Nur so kann derSpaltungspolitik des Kapitals entgegengewirkt werden.

BETRIEB UND GEWERKSCHAFT 3Dezember 201 7

Freudenberg WeinheimRekordgewinne und Personalabbau

Proteste gegen Abbau bei Freudenberg in Weinheim, 27.04.2017.

O. T.___

Foto:Avanti².

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Dezember 201 7BETRIEB UND GEWERKSCHAFT4

„ Wenige Riesen dominieren weltweit ihre Branchen.Die Konzentration von Geld und Macht verändertdie Wirtschaft.“ Das schrieb die Frankfurter Rund-

schau am 28.10.2017.Dies ist eine Bestätigung der großangelegten Studie von For-

schern der ETH Zürich, die 2011 veröffentlicht worden ist. Ihrzufolge konzentriert sich die Macht über die Weltwirtschaft inimmer weniger Großkonzernen. 1318 Firmen (von insgesamt43.060 Konzernen) kontrollierten damals vier Fünftel der am Um-satz gemessenen Weltwirtschaft, und 147 Firmen beherrschtenrund 40 Prozent derWeltwirtschaft.Wer aber beherrscht die Konzerne? Die Anzahl der US-Dollar-

Milliardäre stieg weltweit von 273 im Jahr 1991 auf2.043 im Jahr2017 (laut dem Magazin Forbes). Sie entscheiden mittels ihrerBeteiligungen über das Schicksal von Millionen Beschäftigtenund über politische und wirtschaftliche Entwicklungen.

Das Netzwerk der globalen KontrolleAnders als etwa die am Umsatz orientierte Global-500-Ranglis-te des US-Wirtschaftsmagazins Fortune untersuchten die Züri-cher Forscher der ETH, welchen Großunternehmen wie vieleAnteile an anderen Firmen gehören und welche Macht sie da-durch ausüben können. Macht bedeutet nach Max Weber dieWahrscheinlichkeit, dass ein Individuum – in der Wirtschaftein Unternehmen – seinen Willen auch gegen den Widerstandanderer Beteiligter durchsetzen kann.Die Auswirkungen dieser Kapitalkonzentration wirkt sich in

mehrerlei Hinsicht aus: Auf die Verteilung von Einkommen zwischen den Unter-nehmen – die Großen hängen die Kleinen ab.

Auf die Verteilung von Einkommen zwischen Kapital undArbeit: Seit Jahrzehnten ist ein Rückgang der Lohnquote zubeobachten, also des Anteils des Volkseinkommens, dasdie Beschäftigten erhalten. Umgekehrt gibt es einen immermehr ansteigenden Anteil der Kapitaleigner.

Neoliberaler Umbau der WeltDer Putsch von denUSAunterstützter chilenischerMilitärs gegen dendemokratisch gewählten linken Präsidenten Allende am 11. Septem-ber 1973 war ein Startschuss. Seitdem entwickeln die Herrschendenden neoliberalenUmbaudes Kapitalismus permanentweiter.Unter dem Schlagwort der „Globalisierung“ wird die Deregu-

lierung, Privatisierung und Flexibilisierung aller Bereiche vor-angetrieben. Das Ziel ist die maximale Umverteilung von untennach oben. Das Resultat ist eine zunehmend tiefer werdendeKluft zwischen den superreichen 0,1 % und der großen Mehr-heit sowie eine Aufspaltung der arbeitenden Klasse.

Die für den Kapitalismus benötigte gesamte Arbeitskraft sollin 1/5 Festangestellte, 2/5 Prekäre und 2/5 Ausgesonderte (dienicht mehr benötigt werden) aufgespalten werden.

„Diktatur der Zahlen“Aufder Ebene von Konzernen wird diese Strategie mit zunehmen-der Brutalität angepasst und weiter perfektioniert. Vorbild ist da-bei der von JackWelch geprägte US-Gigant General Electric. Seinberüchtigter Satz „Fix it, sell it or close it“ ging als Leitmotiv in dieinternationale Management-Literatur ein.Anders formuliert verfolgen Großkonzerne folgende Strategie,

um Nr.1 in einem Geschäftsbereich zu werden: aufkaufen (bevor-zugt von Konkurrenten), ausschlachten, aufspalten, verlagern, ver-kaufen oder schließen.

„Allein machen sie Dich ein!“Um dem Druck des Kapitals standhalten zu können, müssenwir uns gut organisieren – im Betrieb und in der Gesellschaft.Folgende sechs Vorschläge können uns dabei weiterhelfen:

1 . Die eigene Qualifizierung fördern (Kenntnis der Firma, [ge-werkschafts-]politische, rechtliche und fach-spezifischeSchulung, Verstehen von Strategie und Taktik, Organisationder BR-Arbeit, Rhetorik, Zeitmanagement, Verhandlungs-techniken, Balance Arbeit-Leben).

2. UnterstützerInnen suchen und finden.3. Einen „harten Kern“ im Betriebsrat, im Vertrauenskörperund im Betrieb aufbauen.

4. Die gewerkschaftliche Verankerung in der Belegschaft stärken.5. Die Aktions-/Mobilisierungsfähigkeit derKollegInnen entwickeln.6. Überbetriebliche Solidaritäts-Strukturen auf- und ausbauen.

„Herausforderung BR-Wahlen – Was tun?“Am 04. November 201 7 fand unser gleichnamiges ISO-Seminar in Mannheim statt. Die Teil-nehmerInnen kamen aus verschiedenen Betrieben links und rechts des Rheins. Sie bewerte-ten die Veranstaltung als sehr hilfreich für die Verbesserung ihrer betrieblichen undgewerkschaftlichen Arbeit. Wir veröffentlichen im Folgenden das einleitende Referat in einerüberarbeiteten Fassung.

H. N.____

Von dem ausgehen, was ist.

Foto:BRAlstom

Mannheim

.

Legendäres Transparent des Betriebsrats von Alstom PowerMannheim.

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BETRIEB UND GEWERKSCHAFT 5Dezember 201 7

BetriebsratswahlenEinige notwendige Überlegungen zur Betriebsratsarbeit*

U. D.____

I m Betrieb prallen die Interessen von Kapital und Arbeitaufeinander. Das spiegelt sich auch bei den im Frühjahr2018 anstehenden Betriebsratswahlen wider.Womit sind die meisten Belegschaften und ihre Betriebsräte

konfrontiert? Mit einem immer aggressiveren Mix aus Ratio-nalisierung und Personalabbau, aus Arbeitsverdichtung undArbeitsdruck.Themen wie Arbeitszeit und ihre zunehmende Entgrenzung

und Flexibilisierung stehen ebenso auf der Tagesordnung wieEntgeltfragen. Das Verhalten von Vorgesetzten und die Funkti-on der Hierarchie in Unternehmen ist ein weiteres Konfliktfeld.Wie bekämpfen Betriebsräte die oft ungerechte und ungleicheBehandlung von Beschäftigten?Nicht zuletzt haben somit psychische Belastungen in der Ar-

beitswelt eine wachsende Bedeutung. Aber immer noch ist auchder physische Gesundheitsschutz im Betrieb von großer Gewicht.Welche Gefährdungen entstehen durch die Arbeitsumgebung

- Klima, Lärm, Hitze, Staub und Licht - in der Produktion, imLager, im Labor oder im Büro?Diese Liste ließe sich leicht fortsetzen.Ohne spezifische Fachkenntnisse und ohne fachübergreifen-

des Wissen ist keine wirksame Betriebsratsarbeit möglich.

Wofür kämpfen wir?Unsere Interessen sind: gute, tariflich abgesicherte Regelungenbeim Entgelt, der Arbeitszeit usw. - statt Niedriglöhne und Ta-rifflucht. Wir wollen „Gute Arbeit“ und den Erhalt unserer Ar-beits- und Ausbildungsplätze.Wir brauchen Festanstellung statt Leiharbeit und Werkver-

träge. Wir benötigen die Durchsetzung und Ausweitung unse-rer Rechte nicht nur im Betrieb. Zum Beispiel durch einenSchutz vor Entlassungen, zum Beispiel durch die Beseitigungvon Gesundheitsgefährdungen mittels einer durch das Arbeits-schutzgesetz vorgeschrieben ganzheitlichen Gefährdungsana-lyse/Gefährdungsbeurteilung.Wir benötigen ein angstfreies Klima im Unternehmen. Wir

wollen mit der Arbeit und nicht durch die Arbeit alt werden -und gesund in die Rente gehen.

Sozialpartnerschaft als Königsweg?Selbst Jörg Hofmann (1 . Vorsitzender der IG Metall) sagt:

„Das Ringen zwischen Kapital und Arbeit kennt keinen Still-stand.“Wir sind im Betrieb mit dem unversöhnlichen Interessenge-

gensatz von Kapital und Arbeit konfrontiert. Deshalb ist vor al-lem anderen ein klares und umfassendes Verständnis diesesGegensatzes („wir und die“) erforderlich.Wir brauchen also kein „Co-Management“, sondern Gegen-

macht im Betrieb. Das bedeutet den geduldigen Aufbau vonharten Kernen aus „Widerständigen“ im Betriebsrat, im Ver-trauenskörper und in der Belegschaft. Das sind KollegInnen,die etwas ändern wollen.Ohne die Entwicklung starker, handlungsfähiger und demokrati-

scher Strukturen unserer Interessenvertretungwird das nicht gehen.Dabei müssen wir die Ausgangslage berücksichtigen und ler-

nen, sowohl strategisch als auch taktisch zu denken und zuhandeln. Wer nur kurzfristig denkt und arbeitet, läuft Gefahr,seine Kräfte falsch einzuteilen und die Orientierung zu verlie-ren. Wir benötigen daher wesentliche Ziele und eine kurz-,mittel- und langfristige Planung, um sie zu erreichen. Wo im-mer möglich, sollten wir dabei die Belegschaft einbeziehen.Wir müssen kontinuierlich unser Handeln diskutieren und

bilanzieren. Wir müssen lernen, dass sich nicht jeder Konfliktlohnt. Bei Auseinandersetzungen positionieren wir uns zwargegen die Betriebshierarchie, vertreten aber die jeweils niedri-gere Ebene gegen die jeweils höhere.

Nur gemeinsam sind wir stark!Ohne einen achtsamen „Selbstschutz“ können wir leicht beiengagierter Betriebsratsarbeit verbrennen. Auch deshalb soll-ten wir unsere Tätigkeit bestmöglich „vernetzen“ und koordi-nieren. Das geht nicht ohne von- und miteinander zu lernen,sich auszutauschen und solidarisch zu diskutieren.Wenn wir unsere gemeinsamen Interessen gegenüber der

Kapitalseite betonen, sollten wir immer die Förderung vonSelbstorganisation, Eigenaktivität und demokratischer Ent-scheidungsfindung im Blick haben.Solidarität im Betrieb und außerhalb wird nur dann wirk-

sam, wenn wir das Vertrauen in die eigene Kraft stärken unddie Spaltung der Belegschaft durch das Kapital „aufheben“.

*Dieser Text ist die Zusammenfassung eines weiteren Referatsauf unserem Seminar zu Betriebsratswahlen, das am 04. No-vember 2017 in Mannheim stattgefunden hat.

Foto: Avanti².Aufkleber in Chemnitz, 26.02.2017.

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Dezember 201 7GESCHICHTE6

Über 100 BesucherInnen konnten einvielfältiges und anspruchsvollesProgramm verfolgen: eine Lesung,

eine Analyse der historischen Ereignisseund eine mit Live-Musik kombinierteFilm-Projektion. Zudem waren im Vor-raum eine kleine Plakat-Ausstellung undein erlesenes Bücherangebot zu sehen.Die Einladung der VeranstalterInnen

brachte ihr Anliegen aufden Punkt: „ZehnTage, die dieWelt erschütterten - so nannteder US-Journalist John Reed seinen Berichtüber den Oktoberaufstand. 100 Jahre späterist es Zeit, sich zu erinnern.Zweifelsohne war das, was 1917 geschah,

ein Jahrhundertereignis. Die Februar-revolution stürzte die feudale Diktatur derZaren. Sie eröffnete eine Phase heftigsterKämpfe. Alles änderte sich. In Russlandund weit darüber hinaus."

Putsch oder revolutionärer Aufbruch?Die Mannheimer Schauspielerin BettinaFranke rezitierte in berührender Weise ausdem PoemOktoberdes russischen DichtersundRevolutionärs WladimirMajakowski.

Helmut Dahmer (Wien), ein ausge-wiesener Kenner der Entwicklungen inRußland, nahm unter dem Titel Oktober1917- Putsch oder revolutionärerAufbruch?

eine beeindruckende, kritische Würdigungder Geschehnisse vor. (Sein Referat ist Inhalteiner Sonderbeilage zu dieserAvanti².)Sergej Eisensteins Stummfilm-Klassiker

Oktober war in einer restaurierten Kurz-Fassung zu sehen. Bereits vor derErstaufführung 1928 wurde das Werkstalinistischer Zensur unterworfen. SeineGeschichte spiegelt auch die Bürokratisierungder nachrevolutionärenGesellschaftwider.Das famose Mannheimer kleine

elektronische weltorchester – ewo² mitBernd Köhler (Gesang, Gitarre), LaurentLeroi (Akkordeon) und Joachim Romeis(Geige) lieferte großartige Live-Musik zuden bewegten Bildern.Veranstaltet wurde der sehr gelungene

Abend vom Mannheimer Aktionsbündnis„Wir zahlen nicht für Eure Krise!“gemeinsammit dem Cinema Quadrat undmit freundlicher Unterstützung von attacMannheim, Rosa-Luxemburg-StiftungBaden-Württemberg und ZukunftsforumGewerkschaften Rhein-Neckar.

„Als sich alles änderte -Die russische Revolution vor hundert Jahren“

G. K.____

So hieß die Abendveranstaltung zum einhundertsten Jahrestag der Oktober-revolution am 07. November 201 7 im Mannheimer Cinema Quadrat. Die örtlichenMedien hatten zwar die Veranstaltung praktisch totgeschwiegen, aber derPublikumsandrang war dennoch groß. Der Einlass zum Kino musste wegenÜberfüllung geschlossen werden.

Das kleine elektronische Weltorchester (ewo²), 07.11 .2017.

„100 Jahre russische Revolution“ - Veranstaltung in Mannheim, 07.11 .2017.

Foto: Kamillus Wolf.

Foto: Kamillus Wolf.

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AUS DER VIERTEN INTERNATIONALE 7Dezember 201 7

Herbstausflug in die BinnendünenA. B.____

Am Ende der letzten Eiszeit begann vor etwa 12.000 Jahrendie Erosion des Bundsandsteingebirges der Hardt. Es ent-standen Sandablagerungen. Bäche undWinde transportier-

ten sie in die Rheinebene und formten dort Binnendünen.Eines der bedeutendsten Vorkommen dieser geologischen Be-

sonderheit ist zwischen Dudenhofen und Speyer zu finden. Biszu fünfMeter hohe Dünen gibt es hier zu entdecken. Die höchs-te Erhebung ist der sogenannte Ameisenberg.Klimatisch extreme Temperaturwechsel zwischen Tag und

Nacht lassen nur eine bestimmte Flora und Fauna zu. Der Du-denhofener Naturforscher Erich Bettag hat in den Binnendünenseltene Pflanzen und Tiere identifiziert (unter anderem mehrerehundert Käfer-, Schmetterlings- undWildbienenarten).Die Nazi-Wehrmacht nutzte das Gebiet ab Mitte der 1930er

Jahre als Truppenübungsplatz für den Wüstenkrieg. Die Bundes-wehr ist auch heute noch dort aktiv. Zudem stellt ein gedanken-und rücksichtloses „Freizeit-Verhalten“ eine große Bedrohungfür die Tier- und Pflanzenwelt dar.Nur ein konsequent durchgesetzter Naturschutz kann den ein-

maligen Schatz der Speyerer Binnendünen langfristig erhalten.

Unser traditioneller ISO-Herbstausflug führte uns am 1 9. November 201 7 bei strahlendemSonnenschein in ein ganz besonderes Gebiet – die Binnendünen bei Speyer.

Foto: Avanti².

Repression in PakistanSolidarität mit GenossInnen der Awami Workers Party!

W. D.____

D ie AwamiWorkers Party (AWP - http://awamiworkerspar-ty.org/) ist heute die wichtigste Kraft der pakistanischenLinken, die unter sehr widrigen Bedingungen arbeitet.

Die AWP ist 2012 aus einer Serie von Vereinigungsprozessenentstanden, bei denen die GenossInnen der Labour Party Pa-kistan eine führende Rolle gespielt haben. Ihre Stärkung ist Fol-ge einer konsequenten Mobilisierungsarbeit• in verschiedenen Sektoren der ArbeiterInnenklasse (u. a.Textil, Ziegelindustrie, Belegschaften von privatisiertenStaatsunternehmen)

• im Kampffür Frauenrechte• beim Eintreten gegen chauvinistische Kriegstreiberei imKonflikt mit Indien

• in den Bewegungen zur Verteidigung von Landrechten und• in der Arbeit für demokratische und Minderheitenrechte.Die Erfolge unserer GenossInnen sind nicht ohne Gegenreaktion

geblieben. Das weiterhin unter starkem Militäreinfluss stehendeRegime setzt immer wieder aufbrutale Repression, wennMassen-mobilisierungen Interessen der Herrschenden in Frage stellen. Im-mer häufiger wird dabei aufdie „Anti-Terrorismus-Gesetzgebung“zurückgegriffen, in unfairen Prozessen kommt es zu drakonischenUrteilen.Zwei besonders drastische Beispiele sind:

• die Verurteilung des Genossen Baba Jan zu einer lebens

länglichen Freiheitsstrafe für seine Rolle in der Mobilisie-rung von Überlebenden einer Umweltkatastrophe in derMinderheiten-Region Gilgit-Baltistan (Näheres: https://en.wi-kipedia.org/wiki/Baba_Jan_(politician)

• die Verhaftung und Misshandlung von Mitgliedern derBauern- und Bäuerinnenorganisation AMP in der ProvinzPunjab (zum Teil jahrelang ohne Prozess, wie im Falle desAWP-Mitglieds Ghulam Dastagir Mehboob, der kürzlichnach fünf Jahren Haft aufgrund gefälschter Mordvorwürfeunter öffentlichem Druck freigelassen worden ist).

Die Kampagnen zur Verteidigung von Opfern der Repression er-fordert nicht zuletzt große finanzielle Mittel (etwa für Anwälte,Transport zu Demonstrationen und Propagandamaterial). Unserepakistanischen GenossInnen brauchen deshalb Unterstützung.

Wir bitten deshalb um Spenden an die Nichtregierungsorga-nisation ESSF (http://www.europe-solidaire.org/) mit dem

Stichwort „Pakistan“.

Spendenkonto:Kontoinhaber: ESSF,

IBAN: FR85 3000 2005 2500 0044 5757 C12,BIC/SWIFT: CRLYFRPP

Crédit Lyonnais, Agence de la Croix-de-Chavaux (00525), 10boulevard Chanzy, 93100 Montreuil, France

Binnendüne bei Speyer, 19.11 .2017.

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Dezember 201 78 RÜCKBLENDE / TERMINE

ISO Rhein-NeckarPostfach 10 26 10D-68026 MannheimFon/Fax: +49 (0) 621/156 40 46Email: [email protected]: www.iso-4-rhein-neckar.de

ISO/IV. InternationaleWer wir sind und was wir wollen

D ie Internationale Sozialistische Organisation (ISO) ist Teil der1938 gegründeten IV. Internationale. Sie ist in über 50 Län-dern aktiv und hält grundlegende Probleme der Welt –

Krieg, Umweltzerstörung, Arbeitslosigkeit, Armut und Hunger –im Rahmen der kapitalistischen Gesellschafts- und Wirt-schaftsordnung nicht für lösbar. Sie strebt eine selbstverwaltetesozialistische Demokratie an, die die Ausbeutung des Menschendurch den Menschen beendet. Deshalb fördert die ISO alle Be-mühungen, aktiv und gemeinsam mit anderen politischen Strö-mungen für die sozialen Errungenschaften, demokratischen

Rechte und wirtschaftlichen Interessen insbesondere der arbei-tenden Klasse einzutreten. Sie unterstützt den Kampfgegen Ras-sismus, Frauenunterdrückung und jede Art von Diskriminierung.Sie setzt sich für den Erhalt der Umwelt ein. Sie fordert die politi-sche, rechtliche und soziale Gleichstellung aller in der Bundesre-publik lebenden Menschen und die völlige Gleichstellung derGeschlechter. Ziel der ISO ist es, das Vertrauen der Menschen inihre eigene Kraft zur radikalen Veränderung zu stärken. DerSchwerpunkt ihrer Aktivitäten liegt in den außerparlamentari-schen Kämpfen.

V.i.S.d.P. : ISO, 68026Mannheim

TERMINE (weitere Infos bei der ISO Rhein-Neckar)

• DI, 05.12.2017, 18:45 Uhr, Treffzur öffentlichen Gemeinde-ratssitzung zum Klinikum, Stadthaus MA, N1

• SA, 09.12.2017¸ 14:00 Uhr, Demo gegen Abschiebungen,Stuttgart

• DO, 14.12.2017, 15:00 Uhr, Überbetriebliches Solikomitee,Gewerkschaftshaus MA

• SA, 16.12.2017, 17:00 Uhr, ISO-Jahresendfeier, MA• DI, 19.12.2017, 19:00 Uhr, Katalonien – wie weiter?, Ge-

werkschaftshaus MA

„O HEILAND, REISS DIE HIMMEL AUF...“E. B.___

Einmusikalisch-literarischen ZeitenGemälde zuReformation undBauernkriegen begeisterte ein zahlreich erschienenes Publikumam25. November 2017 in derMannheimer Lutherkirche.

NebendemProjekt-InitiatorBerndKöhlerundseinerBandewo²wirk-tenzahlreicheMusikerInnenundSchauspielerInnenausderRegionmit.Im Zentrum der beeindruckenden Aufführung standen neben

der Erhebung der ausgebeuteten und unterdrückten Bauern die

Kontroverse zwischenMartin Luther, demVordenker der Reforma-tion und Feind der Aufständischen, sowie Thomas Müntzer, demWortführer des Befreiungskampfs von unten.Erfreulich war nicht zuletzt, dass die oft unbekannten regionalen

Bezüge derBauernkriege (Nußdorfbei Landau!) vermitteltwurden.Veranstalter des Abends waren die Evangelische Kirche inMann-

heim und die örtliche IGMetall.

ZeitenGemälde zu Reformation und Bauernkrieg, Mannheim 25.11 .2017.

Foto:[email protected]