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PROGRAMMINFO SONNTAG, 27. SEPTEMBER 2015, AB 23.30 UHR 27/09/2015 ARVO PÄRT ZUM 80. GEBURTSTAG 1 Zum 80. Geburtstag des meistaufgeführten Komponisten unserer Zeit zeigt ARTE sein neuestes Bühnenwerk, ergänzt durch ein Arbeitsporträt. Arvo Pärts Geschichte von Schöpfung und Zerstörung wird in Szene gesetzt von Robert Wilson, dem Meister des Lichts und traumhaft langsam inszenierter Bilder. Arvo Pärt wurde am 11. September in Estland geboren und begann bereits mit 14 Jahren zu komponieren. Seine berufliche Karriere star- tete er als Tonmeister beim Estnischen Radio. Später studierte er unter anderem bei seinem Landsmann Veljo Tormis, dem wichtigsten est- nischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Wie bei Veljo Tormis spielt auch bei Arvo Pärt die menschliche Stimme eine wichtige Rolle. Pärts Musik ist außerdem beeinflusst von Pro- kofjew, Schostakowitsch und Bartók, aber auch von Schönbergs Zwölftontechnik und der seriellen Musik. Ein prägendes Element ist Arvo Pärts tiefe Religiosität. Er bekannte sich in den 70er Jahren zur russisch-ortho- doxen Kirche und viele seine Werke sind, wie er selbst sagt, spiritueller Natur. So zeugt auch Adam‘s Passion von Religiosität und Spirituali- tät: eine Geschichte von Schöpfung und Zers- törung. ARTE zeigt die Dokumentation „Das verlorene Paradies: Der Komponist Arvo Pärt” und Robert Wilsons Inszenierung seiner Kom- position „Adam’s Passion”.

27/09/2015deg-berlin.de/documents/ArvoPartaufARTEam27.09.2015.pdfDer estnische Komponist Arvo Pärt, der am 11. September 2015 seinen 80. Geburtstag feiert, ist einer der bedeutendsten

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Sonntag, 27. September 2015, ab 23.30 Uhr

27/09/2015arvo pärt zUm 80. gebUrtStag

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zum 80. geburtstag des meistaufgeführten Komponisten unserer zeit zeigt arte sein neuestes bühnenwerk, ergänzt durch ein arbeitsporträt. arvo pärts geschichte von Schöpfung und zerstörung wird in Szene gesetzt von robert Wilson, dem meister des Lichts und traumhaft langsam inszenierter bilder.

arvo Pärt wurde am 11. September in Estland geboren und begann bereits mit 14 Jahren zu komponieren. Seine berufliche Karriere star-tete er als Tonmeister beim Estnischen radio. Später studierte er unter anderem bei seinem Landsmann Veljo Tormis, dem wichtigsten est-nischen Komponisten des 20. Jahrhunderts. Wie bei Veljo Tormis spielt auch bei arvo Pärt die menschliche Stimme eine wichtige rolle. Pärts musik ist außerdem beeinflusst von Pro-kofjew, Schostakowitsch und Bartók, aber auch von Schönbergs Zwölftontechnik und der seriellen musik. Ein prägendes Element ist arvo Pärts tiefe religiosität. Er bekannte sich in den 70er Jahren zur russisch-ortho-doxen Kirche und viele seine Werke sind, wie er selbst sagt, spiritueller natur. So zeugt auch Adam‘s Passion von religiosität und Spirituali-tät: eine geschichte von Schöpfung und Zers-törung. arTE zeigt die Dokumentation „Das verlorene Paradies: Der Komponist Arvo Pärt” und robert Wilsons inszenierung seiner Kom-position „Adam’s Passion”.

Der estnische Komponist Arvo Pärt, der am 11. September 2015 seinen 80. Geburtstag feiert, ist einer der bedeutendsten Komponisten unserer Zeit. Der Dokumentarfilm begleitet ihn über den Zeitraum eines Jahres in Estland sowie auf Reisen in den Vatikan und nach Japan, wo er im Okto-ber 2014 den Praemium Imperiale, die weltweit höchste Auszeichnung im Bereich Musik, erhielt. Die Klammer für den Film bildet die Inszenierung Adam‘s Passion zu drei Werken von Arvo Pärt, die der US-amerikanische Starregisseur Robert Wil-son dieses Jahr in einer ehemaligen U-Boot-Fa-brik in Tallinn auf die Bühne brachte.

Er ist der meistaufgeführte zeitgenössische Kom-ponist weltweit. Und dennoch tritt er nur selten in der Öffentlichkeit in Erscheinung, schweigt am liebsten zu seiner musik, fühlt sich in den Wäldern Estlands besonders zu Hause und erzeugt damit womöglich unfreiwillig das image eines Einsiedlers, das ihm immer wieder zugeschrieben wird: arvo Pärt. Tatsächlich umgibt den estnischen Kompo-nisten allein durch sein Äußeres die aura eines mystikers und asketen. Dabei sagt er selbst: ich bin kein Prophet, kein Kardinal, kein mönch, nicht einmal Vegetarier. Zweifelsohne aber ist er ein gläubiger mensch, der seit 1970 der russisch-or-thodoxen Kirche angehört. auf Druck des ehema-ligen sowjetischen machtapparats musste er sein Heimatland Estland 1980 verlassen. Über Wien kam er nach Berlin, das zu seiner zweiten Heimat und gleichzeitig ausgangspunkt seiner weltweiten Karriere wurde. Die Biografie nimmt die inszenie-rung adam’s Passion zu drei Schlüsselwerken von arvo Pärt als ausgangspunkt, die der US-amerika-nische Star regisseur robert Wilson im mai 2015 in einer ehemaligen U-Boot-fabrik in Tallinn insze-nierte. Beide Künstler sind von Licht und farben fasziniert. für Wilson ist das Licht der wichtigste Teil des Theaters, und Pärt sagt: „ich könnte meine musik mit weißem Licht vergleichen, in dem alle farben enthalten sind.“ anhand der geschichte adams und ihrer Deutung im Werk von arvo Pärt gibt die Dokumentation intensive und persönliche Einblicke in das Leben und die Biografie eines der bedeutendsten Komponisten unserer Zeit.

DoKUmEnTarfiLm Von gÜnTEr aTTELnWDr/arTEDEUTScHLanD 2015, 52 min.ErSTaUSSTraHLUng

biLdrechte: © KaUPo KiKKaS / KriSTian KrUUSErpreSSeKontaKt: anna frEyTag/ [email protected] / T +33 3 88 14 2151 manUEL ScHÖnUng / [email protected] / T +33 3 88 14 20 09 / @arTEpresse

WDr/arTEDEUTScHLanD 2015, 90 min.ErSTaUSSTraHLUng

das verlorene paradiesder Komponist arvo pärt

arvo pärt: adam’s passion in einer inszenierung von robert Wilson

23.30 Uhr 00.25 Uhr

fernsehregie: günter attelnKomponist: arvo Pärtinszenierung: robert WilsonDramaturgie: Konrad Kuhnmusikalische Leitung: Tõnu Kaljustechor & orchester: Estonian Philharmonic chamber choir & Tallin chamber orchestraDarstellerinnen: Lucinda childs, michalis Theophanous und viele weitere

Beide prägen die internationale Musik- und Kunst-szene seit Jahrzehnten, beide genießen weltweit höchstes Ansehen: Arvo Pärt, geboren 1935, der meistgespielte zeitgenössische Komponist unserer Zeit und Robert Wilson, geboren 1940, einer der international gefragtesten Bühnenregisseure.

Erstmals haben arvo Pärt und robert Wilson ein ge-meinsames Projekt erarbeitet, das durch die so un-terschiedlichen Biografien und Herangehensweisen der beiden Künstler zu einem der spannendsten Büh-nenereignisse des Jahres 2015 geworden ist. Dazu trägt auch die spektakuläre Kulisse bei: inszeniert wurde adam‘s Passion in einer ehemaligen sowjeti-schen U-Boot-fabrik, der noblessner foundry in Tal-linn. Der raum mit seinen natürlichen gegebenheiten wurde von robert Wilson in das Konzept integriert, zusätzlich wurden eine große Bühne und ein riesiger Laufsteg in die Halle gebaut. Wilson ist ein meister des Lichts, dessen persönliche Erlebniswelten für seine inszenierungen motor und inspiration sind; Pärts Kompositionen zeichnen sich durch klare Har-monien und schlichte Schönheit aus. Der aufführung liegen drei zentrale Werke von arvo Pärt zugrunde: Adam‘s Lament, Miserere und Tabula rasa. Zudem komponierte Pärt eigens ein neues Werk, Sequen-tia, das den auftakt der inszenierung von adam‘s Passion bildet und hier erstmals erklang. Die hier zu erlebende Welturaufführung fand am 12. mai 2015 in Tallinn statt, gefolgt von weiteren aufführungen. Das Kammerorchester Tallinn, der Estnische Phil-harmonische Kammerchor und die Solisten standen unter der musikalischen Leitung des Dirigenten und grammy-Preisträgers Tõnu Kaljuste, der bereits eine Vielzahl der Werke arvo Pärts uraufgeführt hat. mit Schauspielern und Statisten wirkten über 100 Perso-nen bei dieser atemberaubenden Produktion mit.

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