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14. INTERNATIONALER ORGELZYKLUS AM ESSENER DOM 23.08. – 27.09.2017 JEWEILS MITTWOCHS 19.30 UHR 14. INTERNATIONALER ORGELZYKLUS AM ESSENER DOM 4.0

27.09.2017 JEWEILS MITTWOCHS 19.30 UHR 14. … · Hans Ola Ericsson als Lehrer und Freund verbunden war – schreibt Ericsson: „Der Choral ist ein kleiner Teil der Messe „St

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23. August 2017 PROf. EDOARDO BELLOTTI, ROchESTER

30. August 2017 KAROL MOSSAKOwSKI, PARIS

6. September 2017 MARTIN STURM, wüRZBURG

13. September 2017 DOMORGANIST PROf. RUBEN J. STURM, ROTTENBURG

20. September 2017 DOMORGANIST PROf. fRANZ JOSEf STOIBER, REGENSBURG

27. September 2017 DOMORGANIST SEBASTIAN KüchLER-BLESSING

14. INTERNATIONALER ORGELZYKLUS AM ESSENER DOM

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ORGELKONZERTE MIT VIDEOüBERTRAGUNG

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nach „Dances“ und „Inferno“, nach Freude und Schrecken nun etwas ganz anderes: 4.0, die digitale Welt, die Ver-netzung von allem mit allem, der gläserne Mensch, die wunderbaren Errungenschaften der Digitalisierung, uns im Smartphone und am Computer beständig vor Augen, die Bedrohung von Millionen von Arbeitsplätzen durch Roboter und fortschreitende künstliche Intelligenz, teils schon absehbar, teils noch in weiter Ferne, viele ungeklärte Fragen – und doch und einfach nur wieder: sechs Orgel-konzerte mit sechs Interpreten und sechs ganz unterschied-lichen Programmen, sechs Abende, an denen Sie die herrliche Domorgel unter kundigster Hand erleben können.

Ich freue mich sehr, dass die Gastorganisten freudig die Herausforderung angenommen haben, zu 4.0 Konzepte und Programme zu entwickeln – jeder Abend ist in sich geschlossen, ergibt aber auch im Zusammenklang aller Konzerte etwas ganz wunderbares Neues.

Ganz herzlich danke ich auch im Namen des Essener Domkapitels der Sparkasse Essen für die großherzige finanzielle Unterstützung – dies macht den Orgelzyklus so überhaupt erst möglich und ermöglicht ebenso, dass Sie diese wie gewöhnlich außergewöhnlichen Konzerte bei freiem Eintritt genießen können.

Dennoch sind wir natürlich auf Ihre großherzige Spende zur Durchführung der Orgelkonzerte angewiesen. Dafür schon im Voraus ein herzliches Dankeschön!

Mit den besten Wünschen für einzigartige, genussreiche und in Erinnerung bleibende Stunden in unserem Dom

Ihr

Sebastian Küchler-Blessing, Domorganist

mittlerweile ist er fester Programmpunkt im Terminkalender der Essener Kulturbegeisterten: der internationale Orgelzyklus am Essener Dom. Das diesjährige Motto lautet „4.0“ und greift damit brandaktuell die Parallele zur „Industrie 4.0“ auf.

Die Vernetzung von allem und mit allem – inklusive der Vor- und Nachteile – schwingt im Subtext der Konzerte mit. So lädt die Komposition nicht nur zum Hinterfragen ein, sondern schafft eine kreative Atmosphäre, in der Sie Ihre Gedanken schweifen lassen können, während die Orgelklänge das Herz bewegen.

Die Sparkasse Essen freut sich, Ihnen dieses Musikfest zu präsentieren, und wünscht Ihnen viel Freude und einzigartigen Genuss.

Ihr

Volker Behr,

Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Essen

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SEITE 6_723. AUGUST 2017 19.30 UHR

KONZERT 1

Ein Sommernachtstraum:social media und Orgel

Antonio Vivaldi(1678-1741)

Improvisation

John cage(1912-1992)

Improvisation

franz Schubert(1797-1828)

Improvisation

hans-Ola Ericsson(*1958)

Improvisation

Concerto „La Notte“ Op. 10, Nr. 2für Orgel bearbeitetvon Edoardo Bellotti Largo Fantasmi Il Sonno Allegro

Orgel und social media I –Improvisation über über Internet gegebene Themen

Souvenir (1983)

Orgel und social media II – Improvisation über über Internet gegebene Themen

Erlkönig op. 1 (D. 328)für Orgel bearbeitet von Edoardo Bellotti

Orgel und social media III – Improvisation über über Internet gegebene Themen

Prélude on the Hartman/Hambra-eus Choral „God’s Angels are His Messengers“ (2016)

Orgel und social media IV – Improvisation über über Internet gegebene Themen

PROf. EDOARDO BELLOTTI ROCHESTER

STREIfLIchT ZUM PROGRAMM

Zur Zeit des Tridentiner Konzils stand die zeitgenössische Kirchenmusik sehr in der Kritik: ihre Mehrstimmigkeit galt als „übles Durcheinander“ und wurde als Ursache für Unverständlichkeit der liturgischen Texte gesehen, und dementsprechend sollte die Polyphonie und jeder weltlicheEinfluss auf Kirchenmusik aus der Liturgie verbannt werden.Unter dem Einfluss dieser Kritik schrieb G.P. de Palestrina die „Missa Papae Marcelli“. Sie gilt in Klarheit von Form und Melodie bis heute als Höhepunkt kirchenmusikalischen Schaffens; der Legende nach soll Palestrina damit die Kirchenmusik wieder von allem Weltlichen befreit, damit„geheiligt“ und folglich gerettet haben. Es lässt sich allerdings im Kyrie der Messe ein starkes Motiv finden, das sehr an den damaligen Gassenhauer „L’homme armé“ („Der Mann in Waffen“) angelehnt ist – so sehr, dass nicht zu glauben ist, dass Palestrina dieses ur-weltliche Motiv nicht bewusst in seine Messe komponiert und so im wahrsten Sinne des Wortes zu höchsten Weihen geführt habe.Noch deutlicher ist die Verschränkung zwischen weltlicher und geistlicher Musik beim Liebeslied „Mein Gmüth ist mir verwirret/ das macht ein Jungfrau zart“, dessen Melodie dann bald die Texte „O Welt, ich muss dich lassen“, „O Haupt voll Blut und Wunden“ und „Befiehl du deine Wege“unterlegt wurden. So wurde Musik, die mit der einstmals ein Mann über eine Frau klagte, „daß sie allein die ist, die mich so sehr verwundt“, zum Nukleus der Bachschen Matthäuspassion, wenn beide Chöre singen: „Wenn ich einmal soll scheiden, so scheide nicht von mir“.Wenn nun am heutigen Abend über social media – den facebook-Kanal des Bistums und die youtube-Playlist der Essener Domorgel – gegebene Themen Grundlage für die Improvisationen sind, gilt das gleiche Prinzip: Edoardo Bellotti wird spontan entscheiden, welche Art der thematischen Verarbeitung und welche formale Gestalt für die jeweiligen Themen – die Auswahl ist ihm im Voraus nicht bekannt – im Moment die beste ist. So werden diese teils weltlichen Melodien aus ihrem Kontext (etwa Film, Popsong o.ä.) und aus ihrer Rezeptionsgeschichte gerissen und zur Grundlage völlig neuer Musik, von der man aber glauben mag, dass sie so und immer schon als Orgelmusik gedacht war.

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STREIfLIchT ZUM PROGRAMM

Die Idee des Traumhaften, in der Dunkelheit der Nacht nie ganz Greifbaren, des Irrealen steht als Idee über den heute gespielten Orgelwerken.Und so erklingen ganz unterschiedliche Vertonungen des Nächtlichen: hochvirtuos die berühmteste Vertonung des Erlkönig von Franz Schubert in reizvoller Umdeutung für Orgel, rätselhaft-ostinat das Souvenir von John Cage, sowie, im barocken Verständnis der Nacht – sie „überfället den Menschen mit Furcht und Schrecken“, wie 1740 in einem Universal-Lexikon zu lesen ist – von Furcht vor Geisterhaftem, vor Dämonen und Gespenstern geprägt im ursprünglich für Flöte und Orchester geschriebenen Concerto „La Notte“ von Vivaldi.Wie weit sind diese Klänge von „O schöne Zeit / o Abendstunde“ der bereits erwähntenBachschen Matthäuspassion entfernt!

Zum Choralvorspiel "God's Angels are his Messengers" – es basiert auf einem unveröffentlichten Choral des zur Jahrtausendwende verstorbenen Bengt Hambraeus, der Hans Ola Ericsson als Lehrer und Freund verbunden war –schreibt Ericsson: „Der Choral ist ein kleiner Teil der Messe „St. Michael’s Liturgy“, die er 1992 geschrieben und mir gewidmet hat. Er ist berührend und wundervoll zu singen. (…) Im Choralvorspiel benutze ich einige „offensichtliche“und einige „versteckte“ Zitate oder Anspielungen von Zitaten aus dem reichen OEuvre von Bengt.“

Prof. Edoardo Bellottizählt zu den prägenden Organisten seiner Generation und ist ausgewiesener Experte sowohl für Musik aus Renaissance und Barock als auch für italienische Orgel-literatur und Continuopraxis sowie zur Improvisation.

Seine Tätigkeit als Pädagoge zieht sich durch Italien und Deutschland bis in die USA; so arbeitete und lehrte er in Mailand und Trossingen, bevor er einem Ruf auf eine Professur für Orgel und Improvisation an die Hochschule für Kunst und Musik in Bremen folgte. Bellotti ist jetzt Professor für Orgel, Cembalo und Improvisation an der renommierten Eastman School of Music, University of Rochester (USA).

An der Universität Pavia war er in Orgel und Improvisation ausgebildet worden, bevor er Humanwissenschaft und Theologie studierte.

Edoardo Bellotti verbindet seine Konzertpraxis mit musik-wissenschaftlicher Forschung. Regelmäßig veröffentlicht er Artikel und Texte für kritische Ausgaben von Cembalo- und Orgelkompositionen des 17. und 18. Jahrhunderts.

Konzerte, Workshops und Meisterklassen führen ihn nach Europa, USA, Kanada, Korea und Japan. Seine zahlreichen Aufnahmen auf historischen Orgeln rufen begeisterte Reaktionen in der Musikszene hervor.

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Streiflicht zum Programm

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KONZERT 2

Karol Mossakowski PaRiS

30. AUGUST 2017 19.30 UHR

Als Pièces de fantaisie, als Fantasiestücke, benannt sind vier Suiten, die Louis Vierne für Orgel schrieb und in denen er den ganzen Farbreichtum der Instrumente von Aristide Cavaillé-Coll ausnutzte – schließlich amtierte er als Titulaire an Notre Dame de Paris an der schönsten Orgel,die dieser sicherlich bedeutendste französische Orgelbauer gebaut hatte. Die steinernen Säulen zu Klang geworden, in Töne verwandelt das einzigartige Licht in den großenfranzösischen Kathedralen – so wirken die Cathédrales aus der letzten Suite dieser liturgisch nicht gebundenen Werke, mit großem Atem in der musikalischen Entwicklung und von ruhigem Klangcharakter, aus dem sich der kraftvolle Klang des Zungenplenums völlig organisch entwickelt.

Als klingendes Totengedenken konzipierte der als Organist von St. Etienne-du-Mont wirkende Maurice Duruflé eine seiner wenigen veröffentlichten Kompositionen: sein Prélude et Fugue sur le nom d’Alain entstand 1942, zwei Jahre nach dem Tod des geschätzten Freundes und Kollegen. Die Noten des Themas entstehend aus einer mu-sikalischen Umdeutung der Buchstaben des Namens „A-L-A-I-N“, und während sie im Prélude so schnell erklingen, dass sie nicht so sehr thematisch als vielmehr strukturell formend wahrzunehmen sind, errichtet Duruflé in der Fuge ein Meisterwerk typisch französischer Prägung aus ihnen: nach dem Schluss des Prélude – hier wird das Thema der „Litanies“, des sicherlich bekanntesten Werks von Alain, zi-tiert – baut sich die Fuge langsam und in melancholischer Grundstimmung auf. Im weiteren Verlauf steht dann aber nicht die streng-polyphone Fugenstruktur wie bei Bach oder Reger im Vordergrund, sondern die lineare, großartig sich ergebende Steigerung hin zum Abschluss im Tutti der zeitgenössischen Orgel.

Ein europäisches Konzert

Louis Vierne(1870-1937)

Maurice Duruflé

(1902-1986)

Improvisation

Improvisation

Pièces de fantaisie op. 55 Cathédrales

Prélude et Fugue sur le nom d’Alain

Eine europäische Orgelsymphonie 1. Allegro maestoso: La Marseillaise (Frankreich), Il Canto degli Italiani (Italien)

2. Adagio: Deutschlandlied, Desteapta-te, române! (Rumänien)3. Scherzo: Dabrowski-Marsch (Polen), Mila Rodino (Bulgarien)4. Finale: God save the queen (Großbritannien), Europahymne

Freie Improvisation

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fand im Alter von drei Jahren zu seiner Liebe zur Musik und er-hielt seine erste Ausbildung bei seinem Vater und danach bei Elzbieta Karolak in Posen. Danach wechselte er an das Conservatoire National Supérieur de Musique nach Paris, um in den Klassen von Olivier Latry, Michel Bouvard, Thierry Escaich, Philippe Lefebvre und László Fassang die Fächer Orgel, Improvisation und Komposition zu studieren.

Im vergangenen Jahr gewann Karol Mossakowski mit dem Grand Prix de Chartres einen der wichtigsten Improvisa-tionspreise der Welt. Ebenso konnte er den Internationalen Wettbewerb „Prager Frühling“ für sich entscheiden, gewann den Grand Prix sowie den Publikumspreis beim Jean-Louis-Florentz-Wettbewerb, den Grand Prix André Marchal in Biarritz und den internationalen Felix-Nowowiejski-Wettbewerb in Posen.

Außerdem wurde Karol Mossakowski im vergangenen Jahr mit dem „Debiut Roku“-Preis des polnischen Nationalinsti-tuts für Musik und Tanz ausgezeichnet. In den Jahren 2014/15 als Young Artist in Residence an der Cathedral of St. Louis King of France in New Orleans tätig, konzertiert Mossakowski im Mariinsky-Theater St. Petersburg, in der Philharmonie Paris, im Kölner Dom, Radio France Audito-rium Paris, Philharmonie Essen, Palast der Künste Budapest (MüPa) und tritt mit Orchestern wie den Prager Philhar-monikern und dem Louisiana Philharmonic Orchestra auf.

Die Kunst der Improvisation nimmt einen großenStellenwert im musikalischen Schaffen ein, und so gibter „Ciné-Concerts“ mit Improvisationen zu Filmen beim Quebec City Film Festival, Festifal Lumière in Lyon oder auch beim internationalen Filmfestival La Rochelle. Imvergangenen März „duellierte“ er sich improvisierend im ausverkauften MüPa Budapest in einem „Organ Duel“ mit Martin Sturm, der am 6. September beim Orgelzyklus zu Gast sein wird.

Karol Mossakowski

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Musiker reagierten immer schon besonders feinfühlig auf

besondere Entwicklungen und Tendenzen ihrer Zeit, und so

sei die improvisierte Europäische Orgelsymphonie ein klin-

gendes Fanal für ein lebendiges und mit Leben erfülltes

Europa – viele Menschen haben darum gerungen und der

heutige Abend legt beredtes Zeugnis von der Notwendigkeit

dieser Überwindung von physischen und gefühlten Grenzen

ab: Karol Mossakowski, heute hier in der Keimzelle des

Ruhrgebiets zu Gast, stammt aus dem polnischen

Warschau, lebt mittlerweile in Frankreich und unterlag im

vergangenen Jahr knapp im Stechen um einen der prestige-

trächtigsten Organistenposten der Welt: es war die

Nachfolge von Jean-Pierre Leguay als Organiste titulaire

an Notre Dame de Paris zu besetzen. Vor 60 Jahren wäre

völlig undenkbar gewesen, dass ein Ausländer überhaupt

ins Rennen um diesen Posten gehen würde, und wenn nun

also Karol Mossakowski über die unterschiedlichsten euro-

päischen Nationalhymnen improvisiert, bringt er sie nicht

nur musikalisch miteinander in Verbindung. So sei vor al-

lem das Finale ein klingendes Fanal für die lebenswichtige

Verbindung zwischen den Völkern und Nationen.

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Streiflicht zum Programm

_15SEITE 14MARTIN STURM WüRzbURg

6. SEPTEMBER 2017 19.30 UHR

KONZERT 3

KlangBilder

Improvisation

Johann Sebastian Bach (1685-1750)

Jehan Alain (1911-1940)

Improvisation

Martin Sturm (*1992)

Erik Satie(1866-1925)

Girolamo frescobaldi (1583-1643)

Improvisation

Jehan Alain

Erik Satie

felix MendelssohnBartholdy

(1809-1847)

Improvisation über das erste Bild

Das Orgel-Büchlein „O Mensch bewein dein‘ Sünde groß“ BWV 622 Adagio assai. á 2 Clav. & Ped Litanies JA 119

Improvisation über das zweite Bild

Credo II und Fuga

Douze petits chorals Choral Nr. 6,1

Fiori musicali: Missa della Madonna Recercar con obligo di cantare la quinta parte senza toccarla

Improvisation über das dritte Bild

Fantasmagorie JA 63

Douze petits chorals Choral Nr. 3

6 Präludien und Fugen für Klavier op. 35 für Orgel bearbeitet von Christoph Bossert Präludium und Fuge B-Dur op. 35, Nr. 6

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Als Inspiration für im-pro-visierte (wörtlich übersetzt: un-vorher-sehbare) Musik kann vieles dienen: musikalische Themen oder Formen als konkreteste Vorlage, weiterhin, schon mehr zum Assoziieren auffordernd, Texte, bewegte Bilder, Menschen (ob in Antlitz oder Charakter) bis hin zuhingeworfenen Stichworten. Es dürfte am heutigen Abend allerdings eines der ersten Male überhaupt sein, dass ein Musiker sich daran macht, über vorher noch gar nicht Existierendes, über eine Gemeinschaftsleistung vieler verschiedener Menschen, die sich versammelt haben, auf weißer Leinwand Neues zu schaffen, zu improvisieren – so treten Solist und Publikum in einen wortlosen, aber umsoberedteren Dialog.

Eine der größten Kostbarkeiten des Barock ist zweifellos das Choralvorspiel „O Mensch bewein dein Sünde groß“ von Johann Sebastian Bach. Eine solistisch geführte Stimme, die in zahlreichen Verzierungen und Ausgestaltungen zur Meditation über diesen Passionschoral einlädt, bewegt sich über drei ruhig dahinströmenden Unterstimmen, und es ist nicht musiktheoretisch oder musikwissenschaftlich zu ergründen, was genau den unbeschreiblichen Zauber dieser Musik ausmacht: schlussendlich ist es Beschäftigung nicht nur mit dem Passionsgeschehen, sondern mit dem Menschsein an und für sich und dem Dialog des Menschen mit seinem (menschgewordenen) Schöpfer.

In den Werken von Satie und Alain wird der Zuhörer mit Rätselhaftem konfrontiert: zwischen Verkopftsein einerseits und Hang zur Satire andererseits, gewürzt mit einem großen Anteil an Gottesfurcht und Philosophie, im Werk Erik Saties (berühmt-berüchtigt sind seine „Vexations“,die – vier 840-mal zu wiederholende Takte – vordergründig alle Grenzen von Vernunft und gutem Geschmack sprengen), von einer ganz eigenen Tonsprache und mit wesentlichen Anteilen fremdländischer Rhythmen von äußerster Espressivität das Schaffen des viel zu früh verstorbenen Jehan Alain. Er schrieb über seine Litanies: „Ein Gebet ist keine Klage, sondern ein Tornado, der alles, was sich ihm in den Weg stellt, hinwegfegt… Wenn man am Ende nicht völlig erschöpft ist, hat man das Stück weder richtig verstanden, noch so gespielt, wie ich es mir vorstelle.“

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geboren 1992, wird als Organist, Improvisator und Komponist von Fachpresse und Publikum gleichermaßen hochgeschätzt. „Er provoziert dazu, in einer neuen Weise über Musik oder gar über Kunst nachzudenken“ schrieb die Zeitung „L´Eco di Bergamo“ und titelte „Sturm ist ein Phänomen“.

2013 gewann er den weltweit renommierten Improvisa-tionswettbewerb des International Organ Festivals St. Albans. Im vergangenen Jahr erhielt er den Publikumspreis des berühmten Internationalen Orgelimprovisationswettbe-werbes Haarlem und wurde vom Universitätsbund Würzburg mit dem Förderpreis der Keck-Köppe-Stiftung für seine außergewöhnlichen künstlerischen Leistungen geehrt.

Jüngst gewann er den ersten Preis beim Improvisationswettbewerb des Festivals Europäische Kirchenmusik Schwäbisch Gmünd.

Seine Konzerttätigkeit führt ihn zu wichtigen Festival wie der Internationalen Orgelwoche Nürnberg, dem Festival Organistico Internazional Bergamo, dem International Organ Festival St. Albans oder dem Festival International d´Orgue de Bordeaux. Er konzertierte in Zagreb, Oxford, Basel, Stuttgart, an historischen Orgeln wie in Haarlem, Riga oder Ansbach sowie in großen europäischen Konzert-sälen wie MüPa Budapest oder dem St. John´s Smith Square London.

Ebenfalls spielt er regelmäßig Clavichord, Cembalo und andere Tasteninstrumente.

Als Improvisator und Interpret fühlt er sich in besonderer Weise der polyphonen Tradition eines J. S. Bach oder eines Max Reger verbunden, aus welcher die Zwölftontechnik Arnold Schönbergs hervorging und die den Grundstein für die Neue Musik des 20. Jahrhunderts legte, welche er als einen wichtigen Bestandteil seiner künstlerischen Arbeit sieht.

Sturm wuchs im oberpfälzischen Velburg auf. Im Alter von vier Jahren erhielt er ersten Klavier- und Orgelunterricht. Früh zeigte sich auch sein Interesse an der Komposition. Bereits in der Schulzeit wurde er dreimal beim Wettbewerb „Schülerinnen und Schüler komponieren“ der Jeunesses Musicales Deutschland ausgezeichnet.

Derzeit studiert er Kirchenmusik und Orgel an der Hochschule für Musik Würzburg.

Zu seinen Lehrern zählen u.a. Christoph Bossert (Orgel und Improvisation), Jan Dolezel (Orgel), Jörg Straube (Dirigieren) und Glen Wilson (Cembalo).

Meisterkurse absolvierte er unter anderem bei László Fassang (Orgel), Theo Brandmüller und Ulrich Süße (Komposition) sowie Balázs Szabó (Kunstharmonium).

Martin Sturm ist Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes.

Martin Sturm

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_19SEITE 18RUBEN JOhANNES STURM ROTTEnbURg

13. SEPTEMBER 2017 19.30 UHR

KONZERT 4Vernetzungen

Robertsbridge codex (1330)

Improvisation

charles Tournemire(1870-1939)

Improvisation

werner Jacob(1938-2006)

Louis Vierne(1870-1937)

Pierre cochereau(1924-1984)

Ruben J. Sturm

Estampie I

Suite française classique improvisée Plein jeu Duo Trio Basse de Trompette Récit de Nasard Grand jeu

Choral Improvisation sur le „Victi-mae paschali laudes“restituiert von Maurice Duruflé

Méditation über den Mittelteil aus Charles Tournemires „Victi-mae paschali laudes“

Drei Metamorphosen über Themen aus Max Regers op.135b (1975) Invocatione (alla introduzione) Meditatio (al basso ostinato) Conclusio (alla Toccata)

24 Pièces en style libre op. 31 Berceuse

Berceuse a la memoire de Louis Viernerestituiert von Frederic Blanc

Collage über die Toccata in d-moll BWV 565 von J. S. Bach (?)

STREIfLIchT ZUM PROGRAMM

In unserer Zeit ist alles mit allem vernetzt: das Internet macht Telefonkonferenzen rein theoretisch über alle sieben Kontinente hinweg denkbar, allein auf Facebook können rund zwei Milliarden Menschen miteinander in Kontakt treten, das gesammelte Wissen der Welt scheint jederzeit von überallher abrufbar zu sein – und zu dieser zwischen-menschlichen Kommunikation tritt die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine: Auf Kommandos wie„Hey Siri“ oder „Alexa“ reagieren Smartphones und Computer aufs gesprochene Wort, Routen, auf der Couch geplant, spielen sich automatisch aufs Navigationssystem im Auto, Kühlschränke sollen Familien vernetzen, – und da ist noch gar nicht der Schwerpunkt im „Internet der Dinge“, die Vernetzung der Industrie, berücksichtigt.Es ließe sich diese kleine Aufzählung immer weiter fortsetzen, stets neue Beispiele ließen sich finden – genauso zahllos sind aber auch kritische Stimmen zu dieser Entwicklung der letzten Jahre: Soziologen und Volkswirtschaftler, Philosophen und Autoren, in der Politik wie im Privaten werden die immer neuen Errungenschaften, die immer weiter fortschreitende Digitalisierung des Seins zunehmend problematisiert. Es soll der heutige Abend nun kein Anlass zur Gesellschaftskritik oder für Untergangsfantasien sein, sondern im Gegenteil die wunderbare Kraft der Vernetzung in der Musik zeigen. Prof. Ruben J. Sturm kam beim Stichwort „4.0“ die Idee, solcherlei Vernetzungen einmal in einem Konzert zusammenzufassen, und dabei ist ein Programm entstanden, das – so schlüssig und wundervoll in sich aufgehend es ist – in dieser Form ansonsten wohl nie zustande käme; es ist dieser heutige Abend quasi eine klingende Errungenschaft von Vernetzungen:

Orgelwerke mit ImprovisationenIm Robertsbridge Codex ist die älteste Musik erhalten, die für ein Tasteninstrument (vermutlich für Orgel) überhaupt geschrieben wurde. Die heute erklingende erste Estampie – insgesamt enthält der Codex drei – ist, der zugrunde-liegenden italienischen Tanzform aus dem Trecento und ebenso auch einer damals modernen Form der Lyrik entsprechend, aus einer Abfolge mehrerer verschiedentlich wiederholter Abschnitte zusammengesetzt; diese Refrainform wird heute durch mehrere improvisierte Strophen ergänzt.

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SEITE 20 _21STREIfLIchT ZUM PROGRAMM

Improvisierte Orgelwerke:Die erste Improvisation am heutigen Abend entspringt der großen Tradition der im französischen Barock von Komponisten wie de Grigny, Clerambault und Couperin zur Meisterschaft gebrachten Suite für Orgel: Abfolgen von Satzfolgen, von denen jede von einer charakteristischen Registrierung geprägt ist – so also etwa im Plein jeu, dem vornehm glänzenden Mixturplenum (in Bearbeitungen gregorianischer Hymnen gerne mit im Pedal solistisch geführtem cantus firmus), im raschen, farbig registrierten zweistimmigen Duo, die typisch französische Feurigkeit der Zungenregister voll im Bass auskostend im Basse de trompette und schließlich und abschließend im prachtvollen Grand jeu, dem vereinigten Zungenplenum, das als zweite Plenumsform gegen das anfangs erlebte Mixturplenum erklingt.

Improvisierte OrgelwerkeAls Noten käuflich erwerbbar ist eine der ersten Improvisationen, die – und das widerspricht ihrem eigentlichen Wesen als aus dem Moment im Moment für den Moment entstehende Musik – als Schallplattenaufnahme veröffentlicht wurde und die so immer wieder neu erlebbar ist. Immer wieder musste diese Choral-Improvisation über die Ostersequenz „Victimae paschali laudes“, ein fabelhaft kontrastreiches, sehr virtuoses und ungemein ausdrucksstarkes Werk, auch der französische Harmonielehreprofessor, Organist und Komponist Maurice Duruflè hören, um sie quasi von der Platte herab in Noten aufzuschreiben. So erklingt heute also das Paradoxon der Interpretation einer Improvisation.

Improvisation über ImprovisationenDirekt im Anschluss kommt die rätselhafteste Stelle der aufgenommenen Improvisation Tournemires zu neuen Ehren: sie dient als Inspiration für eine neue Improvisation – die, so ist es Sitte bei den Konzerten des Orgelzyklus’ – aber wiederum auch aufgenommen wird. Und so könnte sich ewig der Kreis weiterdrehen.

Orgelwerke über OrgelwerkeEiner der wichtigsten Protagonisten der Reger-Pflege in der Mitte des vergangenen Jahrhunderts war der Nürnberger Sebaldusorganist Werner Jacob, der nicht nur die Orgelbehandlung dieses größten deutschen Orgelkomponisten seit Bach als Inspiration für den Neubau der Sebaldusorgel 1975 nahm, sondern auch die letzte große Orgelkomposition von Max Reger als Grundlage für eine sehr espressive Trias - die drei Metamorphosen nutzen melodische, harmonische und strukturelle Elemente der Regerschen Fantasie und bringen sie mit neuen Spieltechniken in einen ganz neuen Kontext.

Orgelwerke ohne ImprovisationenAls Berceuse fand das Wiegenlied vor allem in der Romantik Eingang in die Kunstmusik, und eine der schönste dieser Charakterstudien für Orgel findet sich im Schaffen von Louis Vierne, ganz zart und scheinbar einfach gehalten, aber von einer großen handwerklichen Kunstfertigkeit in der Komposition.

Improvisationen über OrgelwerkeDie zweite heute erklingende Improvisation über notierte Musik ist die Restitution einer aufgenommenen Improvisation, wie sie der damalige Organiste titulaire an Notre Dame de Paris als Hommage an seinen Vorvorgänger im Amt spielte.

Als Conclusio ließe sich das abschließende Werk des heutigen Abends bezeichnen: Elemente der weltberühmten Toccata und Fuge d-moll – ob sie überhaupt von Johann Sebastian Bach stammt, ist in der Fachwelt umstritten – treten in Dialog: mit den Hörerwartungen, mit der Inspiration des Spielers, mit unterschiedlichsten Werken, Kompositionstechniken, Gattungen und Formen, und bilden so einen rauschenden Abschluss eines Abends, der ohne die Vernetzung – der Wirkstätte von Prof. Sturm entsprechend möchte man schwäbisch-dialektisch fast sagen: als Kant’sches Ding an sich – so nicht denkbar wäre.

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wurde 1979 in Speyer am Rhein geboren. Seine erste musi-kalische Ausbildung erhielt er am Bischöflichen Kirchenmusikalischen Institut seiner Geburtsstadt. Nach weiterführendem Unterricht beim Wormser Domorganisten Dan Zerfaß studierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main Kirchenmusik und Künstlerisches Orgelspiel. Zu seinen Lehrern dort zählten Martin Lücker (Orgel), Gerd Wachowski (Orgelimprovisation) und Wolfgang Hess (Klavier). Nach seinem Berufspraktikum am Freiburger Münster legte er das kirchenmusikalische A-Examen mit Auszeichnungen in Orgelliteraturspiel und Orgelimprovisation/Liturgischem Orgelspiel und kurz darauf die Konzertreifeprüfung als Organist ab.

Darüber hinaus führten ihn weitere Studien und Meisterkurse u.a. zu Jean Guillou, Daniel Roth und Almut Rössler in Orgelliteratur sowie zu Wolfgang Seifen, Pierre Pincemaille und Tomasz Adam Nowak in Orgelimprovisation. Weiterhin absolvierte er die Ausbildung zum Orgelsachverständigen bei der Vereinigung der Orgelsachverständigen Deutschlands (VOD).

Er erhielt mehrfach Preise und Auszeichnungen, so etwa beim Internationalen Orgelwettbewerb "Arthur Piechler und Heinrich Kaspar Schmid" in Landau/Isar. Beim Wettbewerb "Orgelimprovisation im Gottesdienst" in Eichstätt gewann er den ersten Preis, der zuvor seit über 20 Jahren nicht mehr vergeben worden war. Über zehn Jahre war er als Kirchenmusiker an der St. Jakobuskirche in Schifferstadt tätig und wirkte neben seinem Kirchenmusikstudium zusätzlich als Organist an verschiede-nen Kirchen, u.a. an der Liebfrauenkirche in Oberursel und der kath. Kirche Sancta Familia in Frankfurt.

Ab dem Jahre 2004 hatte er einen Lehrauftrag für Orgel beim Institut für Kirchenmusik des Bistums Mainz inne, bevor er 2005 zum Regionalkantor derselben Diözese mit Dienstsitz in der Pfarrei St. Josef in Neu-Isenburg (bei Frankfurt am Main) ernannt wurde.

Seit sieben Jahren wirkt er in der Bischofsstadt Rottenburg als Domorganist und Professor – seit 2012 auch als Prorektor – an der Hochschule für Kirchenmusik. Zudem ist er Künstlerischer Leiter der internationalen Rottenburger Orgelkonzerte und Bischöflicher Orgelsachverständiger der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Neben verschiedenen CD-Aufnahmen widmet er sich einer umfangreichen Konzerttätigkeit als Organist im In- und Ausland.

Ruben Johannes Sturm

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Streiflicht zum Programm

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Avatare

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Alexandre Guilmant(1837-1911)

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Edward Elgar(1857-1934)

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Anton Bruckner(1824-1896)

Improvisation

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20. SEPTEMBER 2017 19.30 UHR

Ouvertüre Marsch über ein Thema vonHändel op. 15(„Lift up your heads“ aus dem Messias) 3 Choräle Enigma-Variationen für Orgel bearbeitet von Boris Hellmers Nimrod

Introduktion und Variationen

„Nullte“ Symphonie d-mollfür Orgel bearbeitet von Erwin Horn 3. Scherzo: Presto – Trio. Langsamer und ruhiger

Sinfonische Skizzen „Hommage à Louis Vierne“ (zum 80. Todestag) Allegro Andante Scherzo Adagio Finale

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Die Website Wikipedia lieferte unter dem Eintrag „Avatar (Internet)“ Ende Juni folgende Information: „Mit dem Begriff Avatar wird oftmals auch intelligente Software bezeichnet, mit der Anwender in natürlicher Sprache kommunizieren können. Sie beraten und unterstützen den Nutzer (…) in der Kommunikation mit technischen Systemen (Mensch-Maschine-Schnittstelle). (…) Beispiele hierfür sind Avatare als (…) Kiosklösungen oder sog. interaktive Schaufenster.“ Und in diesem Sinn ist auch das heutige Programm eine Art Schaufenster – im dem Sinne nämlich, dass originär für andere Besetzungen entstandene Musik und Improvisationen in bestimmten, aus anderem Kontext bekannten Formen bzw. über gegebene Themen im Abbild der Realisierung auf Orgel erklingt, also quasi im Schaufenster der Königin der Instrumente.

Die vier Improvisationen des heutigen Abends bringen ganz unterschiedliche Formen zu Gehör: so unterschiedlich, wie Ouvertüren etwa im französischen Barock, bei Mozart und Rossini klingen können, so unterschiedlich sind auch die Behandlungsmöglichkeiten, die Choräle erlauben: vom barock-perlenden Choralvorspiel über einen vornehm singenden, ornamentierten (also ausgeschmückten) Cantus firmus bis hin zur großformatigen Choralfantasie.

Eine Brücke zwischen Improvisation und Komposition stellen die beiden Variationswerke dar – nach einer großen Einführung ein klassisches Thema mit Variationen, die in ihrem Abwechslungsreichtum und in der Vielfalt der motivischen Verarbeitung überraschen einerseits, andererseits, mit großem Atem und von überirdischer Schönheit, Nimrod aus den Enigma-Variationen von Elgar.

In den abschließenden sinfonischen Skizzen nun treten die Domorgel und Franz Josef Stoiber, seinerseits als Domorganist in Regensburg an der jüngeren Schwester der Essener Domorgel tätig, miteinander in Dialog zu einer klingenden Verbeugung vor Vierne: auch der galt als einer der besten Improvisatoren seiner Zeit.

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lernte während seiner Schulzeit Orgel beim Passauer

Domorganisten Walther R. Schuster und beim Regensburger

Domorganisten Eberhard Kraus, studierte Kirchenmusik und

Musiktheorie an der Musikhochschule in Würzburg (Orgel

bei Günther Kaunzinger und Gerhard Weinberger, Tonsatz

bei Zsolt Gárdonyi), künstlerisches Hauptfach Orgel an der

Musikhochschule in Stuttgart (bei Jon Laukvik) und

Orgelimprovisation bei Peter Planyavsky (Wien).

Nach dreijähriger Tätigkeit als hauptamtlicher

Musikalischer Assistent am Dom in Würzburg und als

Lehrbeauftragter für Musiktheorie an der Musikhochschule

Würzburg folgte Stoiber 1989 einem Ruf als Dozent für

Orgel und Musiktheorie an die Fachakademie für kath.

Kirchenmusik und Musikerziehung, heute Hochschule für

Katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg.

Am 1. März 1996 wurde Franz Josef Stoiber zum

Domorganisten am Dom St. Peter in Regensburg berufen;

seit 1997 ist er auch als Orgellehrer bei den Regensburger

Domspatzen tätig.

franz Josef Stoiber2003 erhielt Franz Josef Stoiber eine ordentliche Professur für Orgel (Schwerpunkt Liturgisches Orgelspiel/Improvisation) an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg, die er acht Jahre als Rektor leitete.

Konzerte, CD-Produktionen, Gastdozenturen (u.a. in Deutschland, Portugal, Kroatien, Russland, Japan, England und Tschechien), kompositorische Tätigkeit, Aufsätze und Buchveröffentlichungen ergänzen seine Aktivitäten.

Zu den besonderen Höhepunkten der letzten Jahre zählt 2009 die Weihe der neuen Regensburger Domorgel (mit 80 Registern auf 4 Manualen und Pedal die größte freihängende Orgel der Welt, erbaut von Orgelbau Rieger aus Schwarzach/Vorarlberg), die Franz Josef Stoiber maßgeblich mitkonzipierte.

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Streiflicht zum Programm

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Wenn heute aus der Romantik vor allem die Orgelwerke von Mendelssohn, Liszt und Reger bekannt sind, verkürzt das die Realität: so veröffentlichte Johann Gottlob Töpfer, Organist der Weimarer Stadtkirche, auch orgelbautheore-tische Schriften – sie wurden bald Standardwerke romantischen Orgelbaus – und erfand quasi im Vorüber-gehen die Form der Choralfantasie; freilich noch nicht in regerscher Ausprägung, wohl aber in der Anlage eines durchkomponierten, teils hochvirtuosen Satzes mit großer Steigerung zum Ende hin.

Johann Christian Heinrich Rinck, zu seiner Zeit einer der gefragtesten Organisten und Komponisten, komponierte mit seinem explizit für Orgel gedachten Flöten-Concert ein wundervolles Kleinod, mit perlenden Klängen und farbenreicher Gestalt: man meint, eine Rokokokirche klingen zu hören.

Mit Felix Mendelssohn Bartholdy, so wird gerne kolportiert, sei die Orgelmusik im 19. Jahrhundert aus einem Dornröschenschlaf erwacht und außerdem die alte Kunst der Polyphonie durch seine Orgelwerke, vor allem die Präludien und Fugen op. 37 für Orgel (und später dann die Orgelsonaten) wieder zu neuem Leben erweckt worden. Findet sich in dieser steilen These auch ein Fünkchen Wahrheit, ist doch die erste Veröffentlichung Mendelssohns in dieser seinerzeit kaum realisierten Gattung Präludium und Fuge tatsächlich originär für Klavier und „nach Dichterweise geschrieben“ (so Robert Schumann) und als op. 35 veröffentlicht. Im heute erklingenden Präludium und Fuge f-moll kontrastiert ein im Duo geführtes Lied ohne Worte von großer Melancholie mit einer kontrastierenden und kontrastreichen Fuge mit unwiderstehlichem Zug zum rauschenden Finale. Die Variations serieuses (Mendelssohn dazu: „Sie gehen aus d-moll und sind verdrießlich“) erinnern an die sechste Orgelsonate „Vater unser im Himmelreich“, gehen aber in Umfang, Virtuosität und Farbigkeit weit über die Möglichkeiten zeitgenössischer frühromantischer Orgeln. Wie leicht meint man, mit diesen beiden Bearbeitungen die schönsten Orgelwerke Mendelssohns zu erleben!

KONZERT 6

Vox populi, vox organi

felix Mendelssohn Bartholdy

(1809-1847)

Johann Gottlob Töpfer(1791-1870)

Johann christian heinrich Rinck

(1770-1846)

Improvisation

felix Mendelssohn Bartholdy

Variations serieuses d-moll op. 54für Orgel bearbeitet von Martin Schmeding

Concert-Fantasie über die Choralmelodie: Mache dich mein Geist bereit. (1859)(bekannt auch als: Herr, ich bin dein Eigentum)

Flöten-Concert op. 55 1. Allegro maestoso 2. Adagio 3. Rondo. Allegretto

Miniaturen auf Zuruf

6 Präludien und Fugen für Klavier op. 35für Orgel bearbeitet von Christoph Bossert Präludium und Fuge f-moll op. 35, Nr. 5

SEBASTIAN KüchLER-BLESSING DOmORganiST

27. SEPTEMBER 201719.30 UHR

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Der Essener Domorganist Sebastian Küchler-Blessing ist seit nunmehr drei Jahren verantwortlich für die Orgelmusik in Liturgie und Konzert an der Kathedralkirche des Ruhrbistums. Er ist künstlerischer Leiter des Internationalen Orgelzyklus’ am Essener Dom, der Orgelmeditationen, der Lunchkonzerte im Kreuzgang sowie der Konzertreihe „Dimension Domorgel“, die er 2014 ins Leben gerufen hatte.

Sebastian Küchler-Blessing konzertiert bei Festivals, in den großen europäischen Kathedralen und Konzerthäusern und an den wichtigsten historischen Orgeln.

Von Publikum und Fachwelt hochgeschätzt als Improvisator und Kammermusiker, ist sein musikalisches Wirken vielfältig: Er spielte 21-jährig das gesamte Orgelwerk von Franz Liszt und musiziert regelmäßig auch an anderen Tasteninstrumenten: so gestaltete er mit Axel Hacke einen Klavierabend mit Improvisationen zu dessen Texten und konzipierte und musizierte vier Kammermusikkonzerte bei der Bachwoche Ansbach, improvisierte den Continuopart am Hammerklavier bei einer CD-Aufnahme der HamburgerStreichersinfonien von C.P.E. Bach mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter Wolfram Christ und spielte das Cembalo bei der letzten Bach-Tournee von Claudio Abbado.

Sebastian Küchler-BlessingSebastian Küchler-Blessing ist Leipziger Bachpreisträger, gewann den Mendelssohn-Preis und wurde mit dem 1. Preis der Internationalen Orgelwoche Nürnberg, dem Publikumspreis der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern und dem Arthur-Waser-Preis des Luzerner Sinfonieorchesters, der höchstdotierten Auszeichnung der Schweizer Musikszene, ausgezeichnet.

In Karlsruhe, Trossingen und Freiburg ausgebildet, erhielt er wichtige Förderungen von der Deutschen Stiftung Musik-leben, der Jürgen-Ponto-Stiftung und der Mozart Gesellschaft Dortmund. Bereits als Schüler wurde er indie Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen.

Sebastian Küchler-Blessing lehrt Orgel und liturgisches Orgelspiel/Improvisation an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf und ist der Freiburger Musikhochschule mit einem Vertretungslehrauftrag für Prof. Martin Schmeding als Lehrer verbunden.

Jurorentätigkeit und Rundfunk - sowie CD-Aufnahmen runden sein musikalisches Schaffen ab.

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Mit freundlicher Unterstützung der

ORGELKONZERTE MIT VIDEOüBERTRAGUNG

Der Eintritt zum Orgelzyklus ist frei. Wir danken für Ihre Spende.

[email protected] Choralgebundene Orgelwerke von Johann Sebastian Bach

„Dem Höchsten Gott allein‘ zu Ehren, Dem Nechsten, draus sich zu belehren“Diesen Worten aus dem „Orgelbüchlein“ folgend laden Domkapitular Dr. Michael Dörnemann und Domorganist Sebastian Küchler-Blessing zur Beschäftigung mit Theologie und Musik im Schaffen von Johann Sebastian Bach ein. In repräsentativen Werken unterschiedlichster Prägung werden sie das Verhältnis von Wort und Musik, die Bedeu-tung der Theologie und die auch wortlos wirkende Schönheit der Musik beleuchten.

Donnerstag, 16. November 2017, 20.00 [email protected]_3Katechismus-Choräle aus dem 3. Theil der Clavier-ÜbungOrgelempore im Essener DomDomkapitular Dr. Michael DörnemannDomorganist Sebastian Küchler-Blessing

Donnerstag, 21. Dezember 2017, 20.00 [email protected]_4Canonische Veränderungen über „Vom Himmel hoch,da komm ich her“ BWV 769Orgelempore im Essener DomDomkapitular Dr. Michael DörnemannDomorganist Sebastian Küchler-Blessing

DIMENSION DOMORGEL IIIMittwoch, 8. November 2017, 19.30 UhrPantomime und orgel

Pantomime JOMIDomorganist Sebastian Küchler-Blessing

DIMENSION DOMORGEL IVMittwoch, 20. Dezember 2017, 19.30 Uhr„... da vor Freud alle engel singen“ - Konzert bei Kerzenschein - Violine und OrgelFranziska Hölscher, ViolineDomorganist Sebastian Küchler-Blessing

Impressum

HerausgeberDomkapitel am Hohen Dom zu Essen

KontaktadresseAnschrift: Essener Dommusik Dompropstei An St. Quintin 3, 45127 EssenTelefon: 02 01/22 04-326 oder -490Internet: www.dommusik-essen.deE-Mail: [email protected]

Satz und Druck: news-media Druck & Werbung e. K., MarlFotos: Martin Engelbrecht, Ulrich von BornStreiflichter: Domorganist Sebastian Küchler-Blessing

Termin- und Programmänderungen vorbehalten

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I Hauptwerk C–c41. Principal 16´2. Principal 8´3. Metallgedackt 8´4. Flûte harm. 8´5. Gamba 8´6. Octave 4´7. Blockflöte 4 ́8. Quinte 2 2/3´9. Superoctave 2´10. Mixtur major V 2´11. Mixtur minor IV–V 1 1/3´12. Cornet V 8´13. Trompete 16´14. Trompete 8´

II Positiv C–c4 (schwellbar)15. Bourdon 16´16. Principal 8´17. Holzgedackt 8´18. Salicional 8´19. Unda maris 8´20. Prestant 4´21. Rohrflöte 4´22. Sesquialtera II 2 2/3´23. Doublette 2´24. Larigot 1 1/3´25. Scharff IV 1´26. Cromorne 8´27. Clarinette 8´ Tremulant

III Schwellwerk C–c428. Gemshorn 16´29. Bourdon 8´30. Hohlflöte 8´31. Viola 8´32. Aeoline 8´33. Voix céleste 8´34. Principal 4´35. Fugara 4´36. Traversflöte 4´37. Nazard 2 2/3´38. Octavin 2´39. Tierce 1 3/5´40. Sifflet 1´41. Fourniture III–V 2 2/3´42. Basson 16´43. Tromp. harm. 8´44. Hautbois 8´45. Clairon harm. 4´46. Voix humaine 8´ Tremulant

Pedal C–g147. Untersatz 32´ (Extension von Nr.48)

48. Principal 16´49. Subbass 16´50. Principal 8´51. Gedackt 8´52. Cello 8´53. Choralbass 4´54. Bombarde 16´55. Fagott 16´56. Posaune 8´57. Klarine 4´

IV Principalwerk C–c458. Principal 8´59. Octave 4´60. Superoctave 2´61. Mixtur III 1 1/3´

IV Hochdruckwerk C–c462. Doppelflöte 8´63. Cornet V 8´64. Tuba 8´

IV Bombardwerk C–c465. Bombarde 16´66. Bombarde 8´67. Bombarde 4´

Pedal (Auxiliaire) C–g168. Gedecktbass 16´69. Gedecktbass 8´

(Extension von Nr. 68)

Auxiliaire-Werkskoppeln: Principalwerk, Hochdruckwerk, Bombardwerk, Pedalwerk jeweils an I, II, III und Pedal

Spielhilfen: 1.000 Kombinationen (doppelt angelegt: 8×125 / 1000) mit je 2 Inserts (A,B), 4 Crescendi einstellbar, 8 ID-Karten (Benutzer)

DISPOSITION DER RIEGER-ORGEL IM hOhEN DOM ZU ESSEN (2004)

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