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3 2 1. Interview mit Herrn Dr. Klaus Tschira Im Rahmen eines PPP-Präsentations-Seminars der Kinderakademie-Mannheim unter der Leitung von Sima Amini-Mevius

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Interview mit Herrn Dr. Klaus Tschira

Im Rahmen eines PPP-Präsentations-Seminars der Kinderakademie-Mannheim unter der Leitung von Sima Amini-Mevius haben 6 Schülerinnen und Schüler Herrn Dr. h.c. Dr. Ing. E.h. Klaus Tschira, den Gründer und Geschäftsführenden Gesellschafter der Klaus Tschira Stiftung interviewt.

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• Valentin Alvarez (12 Jahre) Elisabeth-von-Thadden Schule

• Kimberly Lösch (12 Jahre) lessing - Gymnasium

• Joshua Sandor (11 Jahre)

• David Szillis ( 11 Jahre) Lessing Gymnasium

• Helen lösch (12 Jahre) Lessing - Gymnasium

• Celina Harst (12 Jahre) Ludwig – Frank - Gymnasium

Das jeweilige Bild anklicken!

Dr. h.c. Dr. Ing. E.h. Klaus Tschira, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der Klaus Tschira Stiftung

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• Valentin Alvarez (12 Jahre) Elisabeth-von-Thadden Schule

• Kimberly Lösch (12 Jahre) Lessing - Gymnasium

• Joshua Sandor (11 Jahre) Theodor Heuß Gymnasium

• David Szillis ( 11 Jahre) Lessing Gymnasium

• Helen lösch (12 Jahre) Lessing - Gymnasium

•Celina Harst (12 Jahre) Ludwig – Frank - Gymnasium

Dr. h.c. Dr. Ing. E.h. Klaus Tschira, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter der Klaus Tschira Stiftung

Das jeweilige Bild anklicken!

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1. Wie kamen Sie auf die Idee, Explore Science im Mannheimer Luisenpark zu veranstalten?Da gibt es einen Wettbewerb „Explore Physics“, veranstaltet von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Der ist so geplant, dass er reihum durch alle 16 Bundesländer tourt. Vor einigen Jahren war der in Stuttgart und die KTS hat da auch ein Scherflein dazugegeben. In einigen Jahren wird der Wettbewerb wieder bei uns im Ländle sein. Also: Manche Schüler haben nie die Chance, dass der Wettbewerb in ihrem Bundesland stattfindet, andere haben in der ganzen Gymnasiumszeit einmal die Chance. Ich glaube nicht, dass da viel hängen bleibt. Auch „Ehrenrunden“ helfen nur manchmal. Ich bin überzeugt, so ein Mitmach-Wettbewerb muss für Schüler und Lehrer ein fest einplanbares Ereignis sein, alle Jahre wieder ungefähr um dieselbe Zeit am selben Ort. Inzwischen haben wir bei Explore Science etliche mitmachende „Stammkunden“ und jedes Jahr mehr „Sehleute“.

2. Die Sendung Wissen-macht-Ah! Erklärt Naturwissenschaftliche Phänomene spielerisch als Projekt. Sie fördern mit klar Text! Verständliche Wissenschaft. Wäre es nicht toll, so etwas schon in der Schule anzubieten?Bei Klartext geht es darum, angehende Wissenschaftler zu motivieren, sich verständlich über ihre Arbeit auszudrücken. Bei promovierenden ist die Trefferquote am größten. Im Deutsch-Unterricht sollte man lernen, sich generell vernünftig auszudrücken. Leider ist das bei uns nur manchmal der Fall. In den angelsächsischen Ländern gibt es zwei Fächer: „English Language“ und „English Literature“, bei uns gibt es leider nur das eine Fach „Deutsch“. Es ist – im Rahmen des Lehrplans – jedem Lehrer überlassen, worauf er den Schwerpunkt im Unterricht und bei der Notengebung legt: Sprachbeherrschung oder Literatur-Interpretation und –Kenntnis. Wenn man die Schule oder den Lehrer nicht kennt, kann man mit der Deutsch-Note fast nichts anfangen. (Nur ein 5er oder 6er sagt: der Träger ist auf jeden Fall stinkfaul oder frech!).

Valentin Alvarez, 6 Kl. Elisabeth-von-Thadden

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Ich z.B. glaube, dass ich in Sprachbeherrschung (Wortschatz, Grammatik, Orthographie und Interpunktion) recht gut bin, die Aufsätze mit dem schönen Titel „… - was will der Dichter uns damit sagen?“ waren mir stets ein Gräuel. In Deutsch hatte ich eine 3. Was schließt jemand daraus? Nichts! Klartext will nicht den Deutsch-Unterricht ersetzen, sondern angehende Wissenschaftler ermuntern, auch zu Fachfremden verständlich über ihr Fach zu sprechen oder schreiben.

3. Es gibt die Stiftung „Rechnen-Mathe macht das Tor“ und „Tüfteln + Knobeln“. Ich finde dass man diese es alles kaum kennt. Was könnte man machen, um die Leute stärker darauf aufmerksam zu machen?

Mit der Stiftung Rechnen machen wir hier in der Kurpfalz ein gemeinsames Projekt. Ich sehe deren Arbeit ansonsten mit Sympathie, aber ihre Arbeit müssen diese anderen Stiftungen schon selber machen.

4. Glauben Sie Herr Tschira, dass man Naturwissenschaftliche Projekte schon in der Vorschule anbieten soll?Nein. Bitte kein wissenschaftliches Mäntelchen, das wollen wir doch lieber der Zahnpastareklame überlassen. Aber: Vorschulkinder haben meist noch nicht verlernt, sich zu wundern und haben eine natürliche Neugier. Die spielerische Beschäftigung mit Naturphänomenen macht ihnen Spaß. Manche erzählen dann auch ihren Eltern mit Begeisterung, was sie heute Neues entdeckt haben. Dies soll man anbieten, so lange es Spaß macht.

5. Die Angebote und Projekte richten sich an Interessierte von mathematischen und naturwissenschaftlichen Fächern. Wie könnte man aber Schüler interessieren, die sich bisher überhaupt nicht dafür interessiert haben?Die Vorschul- und Schul-Projekte richten sich an alle, ob schon interessiert oder nicht. Dabei ist die Hoffnung, dass auch viele noch-nicht-Interessierte sich für MINT erwärmen. Ist Dir aufgefallen, dass fast alle Eltern ihren Kindlein schon im Alter von ganz wenigen Jahren astronomische Schätzaufgaben stellen? „Weißt Du, wie viel‘ Sternlein stehehen an dem blahauhen Himmelszelt?“

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Valentin Alvarez, 6 Kl. Elisabeth-von-Thadden

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Kimberly Lösch, 6 Kl.Lessing Gymnasium

1. Haben Sie wirklich die Zeit, sich persönlich um die Projekte zu Kümmern oder machen den Mitarbeiter für Sie? Um manche Projekte kümmere ich mich selbst mit großem Zeitaufwand, andere nimmt mir Frau Spiegel und Frau Spahn ab, glücklicherweise.

2. Wären Sie heute gerne nochmal Schüler? Ich glaube nicht, aber ich lerne gerne und viel dazu, täglich. Du kennst sicher das Schlagwort vom lebenslangen Lernen. In meiner Zeit bei der IBM und später bei der SAP habe ich viel über Betriebssysteme, Datenbanken und Programmiersprachen und Wirtschaftsinformatik, besonders über Personalwirtschaft gelernt, auch Vertrags-und Patentrecht, in der Stiftung viel über Gemeinnützigkeitssteuerrecht, Architektur, Biologie, Linguistik und ich versuche, einen Teil von dem zu verstehen, was die Physiker in den 32 Jahren gelernt haben, in denen ich nichts mit der Physik zu tun hatte. Am wohlsten fühle ich mich in der Astronomie.

3. Was war Ihr Berufswunsch nach dem Abitur? Physik-Professor

4. Die Kinderakademie, die Sie als Förderer mit in Leben gerufen haben, feiert Jubiläum – sind Siezufrieden mit dem, was bisher aufgebaut wurde? Was wünschen Sie der KA für die Zukunft? Um diese Frage zu beantworten, müsste ich mehr über die Kinderakademie wissen. Ich vertraue darauf, dass Frau Kaiser das schon richtig macht. Ich möchte sie nicht mit Wünschen langweilen, die schon erfüllt sind und auch nicht mit unerfüllbaren Wünschen unter Druck setzen.

5. Gab es während Ihrer Schulzeit Förderungen für Kinder mit besonderer Begabung? Nein. Nach dem Abi erhielt ich einen Buchpreis „für beste Leistungen“ in den Naturwissenschaften. Das Buch hieß „Forscher erschüttern die Welt“ und ich habe es noch heute. Ich wollte auch ein wenig am Baum der Erkenntnis schütteln.

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Joshua Sando, 5 kl. Theodor Heuß Gymnasium

1.   Ich habe gelesen, dass Sie sehr viele Bücher besitzen und gelesen haben. Welches Buch würden Sie mir, einem zehnjährigen empfehlen?Das kommt ganz darauf an, was Dich interessiert, und das weiß ich leider nicht. Wenn Du Dich für Geschichte interessierst (ich fand das in der Schule tödlich langweilig) würde ich Dir „Der ferne Spiegel“ von Barbara Tuchmann empfehlen. Da erfährt man, dass Geschichte auch interessant sein kann, was mich damals (als ich das las) sehr überrascht hat.

2. Haben Sie einen e-Book-Reader oder bevorzugen Sie Bücher in Papierform?Ich habe keinen e-Book-Reader und bevorzuge eindeutig papierene Bücher. Graf Luckner zeigte, wie stark er

war, indem er Telefonbücher zerriss. Kannst Du Dir vorstellen, dass einer e-Book-Reader zerreißt?

3. Die Klaus-Tschira-Stiftung fördert Projekte vor allem in Baden-Württemberg. Haben Sie vor, diese Förderung auf ganz Deutschland auszudehnen?Das stimmt nicht ganz: In anderen Bundesländern halten wir uns ganz streng an die Stiftungsschwerpunkte; in BW gehen wir manchmal darüber hinaus, z.B. haben wir zusammen mit der Dietmar Hopp Stiftung eine Palliativstation in der Thorax-Klinik in HD gefördert. Bei manchen Wettbewerben haben wir nicht nur Teilnehmer aus ganz Deutschland, sondern auch Teilnehmer aus Österreich und der Schweiz. Aber wenn ein Antrag aus z.B. Frankfurt oder Hamburg kommt, sag ich bisweilen: „Da gibt es doch genug leistungsfähige Stiftungen.“

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Joshua Sando, 5 kl. Theodor Heuß Gymnasium

4.   Sie haben Physik studiert, wer hat Ihr Interesse an Naturwissenschaften geweckt, ein Physiklehrer in der Schule?Ich habe durch häufigen Schulwechsel in fast allen Fächern gute und schlechte Lehrer kennen gelernt. In Physik hatte ich als Schüler den Eindruck, das sei wahnsinnig abwechslungsreich, alle ¼ Jahre was anderes. Nach einigen Semestern hat es mir gedämmert, dass man ein Forschungsgebiet nur ganz langsam seitwärts verschieben kann, wenn man nicht die Zeit des Einarbeitens in ein neues Gebiet aus Ersparnissen oder Wohlstand überbrücken kann – oder wenn man zu den ganz Großen gehört; ich kann mir vorstellen, dass sich bei einem Nobelpreisträger schon jemand findet, der diese Zeit finanziert. (Mein Vater war Industriekaufmann, meine Mutter Krankenschwester – beide ohne Reichtümer, einen wohlhabenden Erbonkel hatte ich auch nicht.)

5.   Gibt es jemanden, der ein Vorbild für Sie war oder den Sie noch heute bewundern?Ich bewundere sehr viele, aber ein Vorbild hatte ich nie (glaub ich).

6. Sie sind sicher schon vielen wichtigen Menschen begegnet. Wen würden Sie gerne einmal persönlich kennenlernen?

Wo Menschen sind, die sich oder andere für wichtig halten, sind meist auch Fotografen und machen dann verlogene Bilder, z.B. wie sich zwei die Hand geben und dabei in die Kamera (statt zum Anderen hin) gucken. Nein danke! Welcher Mensch ist wichtiger als ein anderer?

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Joshua Sando, 5 kl. Theodor Heuß Gymnasium

7.   Wenn Sie als Politiker etwas an unserem Bildungssystem ändern könnten, was wäre Ihnen dabei am wichtigsten?Ganz klar: den Föderalismus im Bildungssystem abschaffen; Freizügigkeit ohne künstliche Hindernisse für Schüler und Lehrer herstellen. Den Deutsch-Unterricht würde ich nach englischem Vorbild aufteilen (s.w.u.). Zwar stimmt: „Was uns nicht umbringt, macht uns stärker“ aber trotzdem kann ich gerne auf künstliche und blödsinnige Hürden verzichten. Siehe auch meine Antwort zu Frage 4

8. In meiner Freizeit spiele ich mit meiner Familie gerne Brettspiele. Welches Spiel haben Sie zuletzt gespielt? Kennen Sie aktuelle Brettspiele?Scrabble. Aktuelle Brettspiele kenne ich keine. Ich staune bisweilen, was mein Sohn mit seinen Söhnen, meinen Enkeln, spielt.

9. Welche drei Dinge würden Sie auf eine einsame Insel mitnehmen?Das weiß ich nicht; wahrscheinlich wäre die Antwort jeden Tag verschieden.

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David Szillis, 5 kl.Lessing - Gymnasium

1. Warum fördern Sie so viele Projekte? (a) nur so! (b) Wäre es Dir lieber, wenn ich weniger und dafür größere Projekte fördern würde? (c) Das Finanzamt verlangt, dass alle Erträge aus dem Stiftungskapital innerhalb von 1 ½ Jahren dem Stiftungszweck zugeführt werden müssen = Gebot der alsbaldigen Mittelverwendung.

2. Welche Tätigkeit hat Ihnen in Ihrem Leben am meisten gefallen?Die Stiftungstätigkeit ist am befriedigendsten.

3. Welche Hobbys haben Sie?Ich koche gern. Ich habe eine Sammlung von einigen hundert Kochbüchern aus vielen Ländern. Ich lese gerne

Krimis. Ich sammle auch mittelalterliche Handschriften und frühe Drucke (als Faksimile, nicht im Original). Weißt Du, wenn man eine Beschäftigung hat, die einem Freude macht, empfindet man das nicht unbedingt als Arbeit - und Hobbies im Sinne einer Freizeitbeschäftigung verlieren an Bedeutung. Ich lese auch viele Sachbücher (kaum Belletristik) und lerne daraus, was ich kann, ist das schon Arbeit oder noch Hobby?

4. Sie haben so viele Erfolge im Leben erzielt – gibt es noch Ziele oder Dinge, die Sie erreichen / machen wollen?

Es gibt schon noch einige Projekte, deren Ende ich noch erleben möchte.

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David Szillis, 5 kl.Lessing - Gymnasium

5. War Ihr Arbeit bei SAP anstrengend?Du kennst das Sprichwort: „Genie ist 1 % Inspiration und 99 % Transpiration.“ - Warum fragst Du das? Glaubst Du es kommt darauf an, wie viel Aufwand man in eine Arbeit steckt? Ist es nicht viel wichtiger, was dabei herauskommt? Im Bundestagswahlkampf kannst Du wieder beobachten, wie Politiker mit Stolz verkünden, wie viel sie für dies und das (von unseren Steuergroschen) ausgegeben haben (INPUT), aber vom damit erreichten (OUTPUT) redet kaum jemand. Total falsch, aber es beeindruckt die Wähler – leider. Es gab viele Erfolgserlebnisse, aber es war auch frustrierend, wenn ich mir morgens auf einem Zettel aufgeschrieben hatte, was ich tagsüber machen wollte und dann abends nichts davon getan hatte, weil eilbedürftige neue Themen dazu kamen.

6. Welche Pläne/Projekte haben Sie für die Zukunft?Über ungelegte Eier spricht man nicht. The future‘s not ours to see, what will be, will be.

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Helen Lösch, 6 Kl. Lessing-Gymnasium

1. Warum liegt Ihnen die Förderung junger Menschen mit Begabungen so am Herzen, was treibt Sie an? Ich fördere junge Menschen, um sie zu einer in meinen Augen vernünftigen Berufswahl zu ermuntern. Ich glaube, mehr junge Menschen sollten einen produktiven Beruf ergreifen, nicht in dem Sinne, dass sie möglichst viel Geld verdienen, sondern möglichst viele primäre Werte schaffen.

2. Sie haben unheimlich viele Auszeichnungen und Ehrentitel erhalten - welche Auszeichnung bedeutet Ihnen persönlich am meisten?

Da schwanke ich zwischen zweien, die mir gleich lieb sind: Die Ehrenmitgliedschaft in der Deutschen Astronomischen Gesellschaft und die in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften

3. Waren Sie ein „Einser-Schüler“? Welches Fach lag Ihnen gar nicht? Ich war kein 1er-Schüler. Ich hatte zwar in Mathematik, Physik und Englisch eine 1, aber in Französisch eine 4. Ich war erst in einer Klasse mit der Sprachfolge Eng-Lat-Fra, dann in einer mit Lat-Eng-Fra und schließlich Eng-Fra-Lat. Deswegen stand ich mit Französisch auf dem Kriegsfuß. Aber es reicht für Speisekarten und Kochbücher.

4. Sind Sie ein Befürworter des G8 oder G9? Da hab ich keine Meinung; meine Söhne sind schon älter, die Enkel müssen es nehmen, wie es kommt.

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Celina Harst, 6 Kl.Ludwig-Frank-Gymnasium

1. Was war Ihr Traumberuf als Kind?Hatte ich nicht.

2. Warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden?Kurz vor dem Abi kam ein „Berufsberater“ vom Arbeitsamt. Den fragte ich: Soll ich lieber Physik, Chemie oder Biologie studieren. Da sagte der gute Mann: „Ja, so genau können wir das auch nicht sagen“. Also studierte ich Physik, das schien mir am abwechslungsreichsten. Spannend ist wohl jede Wissenschaft, für die man sich interessiert, auch voller Überraschungen, aber abwechslungsreich? Kaum!

3. Gehen Sie ab und zu in die SAP-Arena zu den Adlern?Ganz selten (2 mal) in die SAP-Arena, nie zu den Adlern; früher hieß das „Stadion“ oder „Sporthalle“, auch „Kampfbahn“ klingt noch nach Wettbewerb. Arena war der Ort, wo man im alten Rom die Christen den Löwen zum Fraß vorwarf. Aber das passt ja ganz gut zu Doping und Bestechung: ein Christ hatte, ein schlecht oder gar nicht gedopter oder bestochener Sportler hat keine faire Chance auf einen Sieg.

4. Wieso interessieren Sie sich für Wissenschaft?Sich für Naturphänomene zu interessieren ist ganz natürlich (wenn es einem nicht ausgetrieben wurde mit blöden Antworten wie „Frag doch nicht so blöd“). Natürlich möchte man das dann auch verstehen. Wie weit einen die Neugier dann treibt ist von Mensch zu Mensch verschieden. Ich z.B. bin ziemlich neugierig. Eigentlich müsste Du andere fragen: Warum interessierst Du Dich nicht für …

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Celina Harst, 6 Kl.Ludwig-Frank-Gymnasium

5. Was hat Sie dazu gebracht, diese Stiftung zu gründen?Ich habe keine teuren Hobbies. Und kann die Wurst auch nur doppelt auf’s Brot legen. Warum also nicht etwas dafür tun, dass auch künftige Generationen einen gewissen Wohlstand haben? Merke: Viele sagen, auch im tertiären Sektor (Theater etc) kann man Geld verdienen. Das stimmt. Aber nur so viel, wie vorher andere als Ingenieure, Naturwissenschaftler oder Arbeiter über ihren Lebensunterhalt usw. hinaus durch Schaffen von realen Werten verdient haben

6. Was ist Ihr lieblingsurlaubsziel?Ich habe kein ausgesprochenes Lieblingsziel. Aber ich bin oft in Neufundland. Das ist nur scheinbar so weit nördlich wie die meisten meinen: Das liegt an der Kegelprojektion, die üblicherweise für die Darstellung von Europa in Atlanten verwendet wird, da liegt dann N. ganz oben links am Rande. Aber schau mal genau hin: die Breitenkreise sind Kreisbögen und St. John’s, die Hauptstadt von Newfoundland and Labrador ist etwa so weit nördlich wie Freiburg. Trotzdem ist es in St. John‘s meist 10°C kühler als hier. Wenn hier Hochsommer und es richtig heiß ist, ist es dort frühlingshaft warm, aber nicht heiß. Die Kühle kommt von zwei kalten Meeresströmungen, dem Grönlandstrom und dem Labradorstrom, die links und rechts um die Insel Neufundland herum fließen. Labrador reicht wirklich weit nach Norden.In St. John’s gibt es einen schönen Buchladen und ich habe viel Zeit zu Schmökern.

7. Haben Sie Haustiere?Nein, es sei denn die Hausstaubmilben, denen kann man nicht entgehen. Wir hatten mal hintereinander

mehrere Kätzinnen und auch einmal eine Kater. Aber da ist immer das Problem: Was macht man mit den Tieren im Urlaub? Und mein Sohn hat eine Katzenhaarallergie. Wenn man mit einer Katze ins Ausland reist, muss man einen amtlichen Impfpass besitzen. Einmal hat unsere Katze 5 kleine Kätzchen geworfen, kurz bevor wir ins Elsass wollten.

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Celina Harst, 6 Kl.Ludwig-Frank-Gymnasium

Da haben wir die ganze Katzenschar im Körbchen über die Grenze geschmuggelt und auf dem Rückweg hätten wir gesagt, die Kleinen sind jetzt übers Wochenende in Frankreich geboren, deswegen haben wir noch keinen Impfpass für sie.

7. Haben Sie Haustiere?Nein, es sei denn die Hausstaubmilben, denen kann man nicht entgehen. Wir hatten mal hintereinander mehrere Kätzinnen und auch einmal eine Kater. Aber da ist immer das Problem: Was macht man mit den Tieren im Urlaub? Und mein Sohn hat eine Katzenhaarallergie. Wenn man mit einer Katze ins Ausland reist, muss man einen amtlichen Impfpass besitzen. Einmal hat unsere Katze 5 kleine Kätzchen geworfen, kurz bevor wir ins Elsass wollten. Da haben wir die ganze Katzenschar im Körbchen über die Grenze geschmuggelt und auf dem Rückweg hätten wir gesagt, die Kleinen sind jetzt übers Wochenende in Frankreich geboren, deswegen haben wir noch keinen Impfpass für sie.

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Doch nun noch ein großes Dankeschön an Dr. h.c. Dr. Ing. E.h. Klaus Tschira, dass er sich die Mühe gemacht hat, uns all die Fragen so ausführlich zu beantworten!

Power-Point-Präsentation 2013