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S182 Trauma und Berufskrankheit · Supplement 2 · 2001
Statistik weist der Fersenbeinbruch vonallen Brüchen des menschlichen Kör-pers den höchsten MdE-Index auf, d. h.72,3% aller Patienten, die jemals einenFersenbeinbruch erleiden, sind im Mit-tel mit einer MdE von 25,5% dauerge-schädigt.Angesichts dieser erschrecken-den, patientenrelevanten und sozioöko-nomischen Zahlen bleibt es unverständ-lich, warum sich u. a. die Autoindustrienoch nicht oder nur in einem unzurei-chenden Umfang der Prävention schwe-rer Unfallverletzungen des Fußes wid-met. Bei noch mangelnder Präventionerscheint es umso wichtiger, die in denletzten Jahren – dank der Fortschritteder bildgebenden Diagnostik, wie CT,MRT und Sonographie – etablierten,neuen Prinzipien der Traumatologie desFußes umzusetzen, was bedeuted:
∑ volles Abschöpfen der heute möglichenDiagnostik,
∑ atraumatische, anatomische undübungsstabile Wiederherstellung desFußskeletts,
∑ frühe plastische Deckung der Weichteilemit funktioneller, ganzheitlich orientier-ter Rehabilitation.
Ziel gemeinsamer Bestrebungen mit denBerufsgenossenschaften sollte es sein,dass „§-6-Fälle“ (16.11–16.13) in dafürausgewiesenen Kliniken behandelt wer-den und eine umfassende Rehabilitationerfahren. Gemeinsame und zukünftigeUntersuchungen könnten zeigen, welchebefristeten bzw. verbleibenden MdE bei
isolierten Frakturen des Sprungbeins,Fersenbeins oder bei Fußwurzel- undMittelfußfrakturen erkennbar sind oderob sich z. B. der MdE-Index für die Fer-senbrüche nach Etablierung der offenen,nicht Gelenk übergreifenden Plättchen-osteosynthese in der Rehabilitationssta-tistik 2000 bereits signifikant verbesserthat.
Angesichts der Tatsache, dass nachder kürzlich erschienenen Rehabilita-tionsstatistik 1997 unter Einbeziehungder Neuen Bundesländer in der Unfall-statistik von 289.680 analysierten Fällendie Knöchel- und Fußregion mit 48.768Fällen, d. h. annähernd 25% aller Verlet-zungen, immer noch den ersten Platzeinnimmt und der Fersenbeinbruch fastdie Marke von 5000 erreicht, möge dieheutige Tagung dazu dienen, dass nichtnur die zahlenmäßige Bedeutung derFußfrakturen transparent wird, sonderndurch eine Standortbestimmung im Ex-pertenforum Impulse ausgehen, die da-zu führen, dass Frakturen des Fußes zu-nehmend weniger stiefmütterlich be-handelt werden.
Trauma Berufskrankh2001 · 3 [Suppl 2]: S182 © Springer-Verlag 2001 Frakturen des Fußes
Hans ZwippKlinik und Poliklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie,Universitätsklinikum Carl Gustav Carus,Technische Universität Dresden
3. Dresdner Unfalltagung
Prof. Dr. Hans ZwippKlinik und Poliklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie,Universitätsklinikum Carl Gustav Carus,Technische Universität Dresden,Fetscherstraße 74, 01307 Dresden(E-Mail: [email protected],Tel.: 0351-4583777, Fax: 0351-4584307)
Der Landesverband Bayern und Sach-sen der Gewerblichen Berufsgenossen-schaften lädt dieses Frühjahr zum 3. Malnach Dresden ein.Als Pendant zur Mur-nauer Unfalltagung, die bereits seit 1970lange Tradition in Bayern hat, ist die vonProf. Probst in Dresden initiierte Unfall-tagung auf dem besten Weg, eine festeVeranstaltung in Sachsen zu werden.
Nach Bearbeitung des Problemkrei-ses „Posttraumatische Osteitis“ 1996 undDarstellung der Thematik „Posttrauma-tische Korrektureingriffe nach Fehlver-heilung an Becken und unterer Extre-mität“ 1998 soll sich die heutige Tagungganz den Frakturen des Fußes widmen,insbesondere deshalb, da diesen bis voreiniger Zeit wenig Beachtung geschenktwurde. Selbst bei 5-tägigen BDC-Semi-naren und AO-Trauma-Basiskursen zurFacharztvorbereitung und Weiterbil-dung werden für den gesamten Fuß nur20–30 min erübrigt.
Nach Statistiken der gewerblichenBerufsgenossenschaften von 1990 von131.582 analysierten Unfällen ist die Knö-chel- und Fußregion die am häufigstenvon allen Verletzungen des menschli-chen Körpers betroffene Problemregion.Mit 18,4% aller notwendigen stationärenBehandlungsfälle rangieren Verletzun-gen an Knöchel und Fuß an erster Stelle.Auch hinsichtlich der Komplikationensteht diese Körperregion mit 19,3% ander Spitze. Gleich verhält es sich bei demUmfang rehabilitativer Maßnahmen:Knöchel- und Fußverletzungen nehmenmit 21,2% den 1. Platz ein. In derselben