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3. Migrationen und Agrarwirtschaft Sommersemester 2011 Prof. Dr. Wim Blockmans

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3. Migrationen und Agrarwirtschaft

Sommersemester2011

Prof. Dr. Wim Blockmans

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Völkerwanderung ? Push-factor: Klimawandlung

Steppenvölker suchen neue Territorien Pull-factor: Reichtum und Prestige Langsame Penetration seit 2. Hälfte 3. Jhs. Foederati: Anerkennung von Neusiedler mit

Verteidigungsfunktion im Imperium Raubzüge, massive Invasionen,

durchgehende Migration und Streit während Jahrhunderte

Migranten meistens Minderheit Anpassung

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Völker? ‚Könige‘ von Rom anerkannt, imitieren Kaiser

Nur Gothen kannten stabile territoriale Königreiche

Theoderic (490-526) nennt seine Herrschaft in Italien res publica Romana

Andere kriegerische Gruppierungen: Chiefdom, Gefolgschaft

Erfolg Beute größere Gefolgschaft Ethnogenese Erblichkeit oder Wahl

Visigothen: Wahl Andere vnl. Erblichkeit, häufig mit Streit

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Unterschiedene Entwicklungsstufen Technische Beherrschung der Umwelt

Nomaden: Sammler Primitive angesiedelte Agrarwirtschaft Kommerzialisierte Agrarwirtschaft

Ebene der sozialer Organisation „Germanen“ Staatenlose Gesellschaften Nur Ostrogothen kennten Staatliche

Organisationsform Andere Gemeinschaften waren chiefdoms

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Barbaren maximal 1 Mill. auf 30 Mill. in Europa Romanisierungsgrad differenziert

Rhein-Donau Grenze Dacia aufgegeben 271, Brittanien um 410

Entwicklung von Sprachgebieten Awaren, Bulgaren: Altaisch-Mongolisch Slavisch Visigothen, Sueven, Burgunden, Franken, Lombarden:

Germanisch Romanisch In schwach romanisierte Gebiete Germanisches

Übergewicht: Nord-Gallien, Brittanien, Rheinland Sprachinseln: Keltische Randgebiete, Ungarisch,

Baskisch

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Persönlichkeit der Rechtssysteme Beispiel: Pactus legis Salicae von

Frankenkönig Chlodowech, um 500 Preise / Werte als Kompensation für

Schaden:

Stier 45 solidi Kühe, Pferd, servus (Sklave) 35 Ancilla (Sklavin) 30

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Alte sowie jüngere Münze mit Herrschafts-symbole eines Frankenkönigs

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Römische Goldmünze (solidi) in Germanische Königreiche

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Byzanz 324 Konstantinopel gegründet als Hauptstadt Ost-

Römisches reich 5. Jh. 500.000 Einwohner Wirtschaftliches Schwerpunkt im östlichen Mittelmeerraum,

stabil 6. Jh. Wiedereroberung Mittelmeergebiet, ausgenommen

östliche Küsten Iberiens 7. Jh. Gebietsverluste:

Awaren erobern Balkan 614 Syrien, Palestina Persien 618: Ägypten 634: Eroberungen der muslimischen Araber 641: nur noch Ägäische Küste, Anatolischer Plateau

8. Jh. Konsolidierung zentralisierter Staat

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Italien Rom um 400 noch 500.000 Einwohner, 7.

Jh. 20.000 bis 40.000 Ostrogothische Invasion 490, bis 535 stabil

als Königreich auf Römischen Basisstrukturen, ohne Einkünfte aus Afrika

Vernichtende Kriege 535 – c. 600: Wiedereroberung von Byzanz aus, Invasion der Franken, 568 Langobarden aus Pannonien (Ungarn)

Zersplitterung in streitenden Teilreichen Eroberung durch Franken773-4 (Karl der

Große)

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Iberien 409 Invasion Vandalen, Sueven 429 Vandalen Nordafrika 456-480-507 Visigothen, von den Franken vertrieben

aus Aquitanien Sueven Galicien Visigotisches Einheitsreich

Hauptstadt Toledo, starke Römisch-imperiale Tradition

Latifundia im Süden Katholisch >< Arianismus, antisemitisch

711 Arabisch-Berberische Eroberung, Cordoba Hauptstadt (929 Kaliphat),

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Gallien 418 Visigothen in Aquitanien c. 425-450 Franken westlich vom Rhein c. 443 Burgunden im Osten Unter Clovis (481-511) Franken

überherrschend Merowingerreich Schwerpunkt Metz-Köln

Erfolgreiche Eroberungen Landbesitz (Tribut) Gift-Exchange, u.A. and der Kirche

Ständige Nachfolgekrisen Teilreiche