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MOUNTAINBIKE MAGAZIN E-MTB SPEZIALAUSGABE ALLES WAS DU ZUM THEMA E-MTB WISSEN MUSST D I E E - M T B A U S G A B E 11 6 10 THEMA KINDER-E-MTB E-MTBS IN DER VORSTELLUNG E-MTB FULLYS IM TEST E-MTB HARD- TAILS IM TEST E-MTB MOTOREN IM VERGLEICH 30 A U F G E L A D E N D 6,90 Euro A 7,50 Euro LUX 7,50 Euro CH 12,80 CHF

30 E MTBS IN DER VORSTELLUNG 11 6 10 - · PDF filemountainbike magazin e mtb spezialausgabe alles was du zum thema e mtb wissen musst d i e m t b a u s g a b e 11 6 10 thema kinder

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ALLES WAS DU ZUM THEMA E-MTB WISSEN MUSST

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E-MTBS IN DER VORSTELLUNG

E-MTB FULLYS IM TEST

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124 GESCHICHTEN WORLD OF MTB

B R E G E N Z E R

DER WALD – DAS HOCHGEBIRGE DER WALD – DAS HOCHGEBIRGE

Vo Mello bis ge Schoppornou bean i gloufa, d‘Füaß hend mr weh tau … weeeeh tauuu..... So schallt es aus dem Autoradio, während der Fahrtwind mir durchs o�ene Fenster um die Nase weht.

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125 BREGENZERWALDE-MTB SPEZIAL

W A L D

126 GESCHICHTEN WORLD OF MTB

Ich erinnere mich noch gut daran: Im Jahr 2010 kam an diesem Kulthit in Bregenzerwälder Mundart fast keiner vorbei. Nun bin ich mit einem Kollegen auf dem Weg nach Au im Bregenzerwald, was sozusagen auf halber Strecke zwischen den im Lied besungenen Orten Mellau und Schoppernau liegt. Von hier aus wollen wir die Gegend mit unseren E-Bikes erkunden.

Ursprünglich war das Tal zwischen Bodensee und dem Arl-berg fast gänzlich von Wald bedeckt und gehörte den Grafen von Bregenz, daher der Name. Von Bregenz aus wurde es um das Jahr 1000 besiedelt. Noch heute ist es grün im „Ländle“; die Gegend ist geprägt von bäuerlicher Kultur und traditionellem Handwerk. Ein ruhiges Fleckchen in den Bergen. Wir reisen aus dem Oberallgäu an und durchqueren den „Wald“ von Norden nach Süden, fahren also vom vorderen Bregenzer-wald in den hinteren. Allerdings sind die Hinterwälder alles an-dere als hinterwäldlerisch. Ar-chitektonisch befinden wir uns augenscheinlich in einem Land der Pioniere; die Region zwi-schen Bregenz und Feldkirch gilt gar als Zentrum zeitgenössischer Architektur in Europa. In gradliniger Bauweise wird hier regionales Holz mit großen Glasflächen und Stahl kombiniert, was einen char-manten Kontrast zu den alten Maisäß -Häusern mit ihren kleinen Fenstern bildet.

Wir durchqueren zunächst eine breite, von sanften Grasber-gen eingerahmte Ebene, doch mit zunehmender Nähe des Arl-bergs werden die Täler enger und die Berge höher und schroffer. In Au angekommen sind wir bewegungshungrig und können es kaum erwarten, auf Erkundungstour zu gehen. Entlang des kleinen Flusses Bregenzer Ach radeln wir gemütlich nach Schoppernau zur Talstation der Bergbahn am Diedamskopf. Fahrräder werden hier

bis zur Mittelstation befördert, die restlichen ca. 400 Höhenmeter bis zum Gipfel muss man aus eigener Kraft zurücklegen. Es sei denn, man ist mit einem Guide der örtlichen Mountainbike-Schule unterwegs. Dann gibt es freie Fahrt bis zur Bergstation. Wir steigen auf halber Strecke aus, kommen aber dank unserer E-Bikes den-noch entspannt oben an und können uns kaum sattsehen an dem wunderbaren Panorama. Wir lassen den Blick schweifen von den Allgäuer Voralpen im Norden bis zum Bodensee westlich von uns und weiter zum Säntis in der Schweiz; bewundern die nahen Ber-ge wie die Kanisfluh, auf deren Südflanke sich im Herbst gern die Steinböcke sonnen und den Toblermannskopf, auf den im Winter eine beliebte Skitour führt. In der Ferne können wir sogar die Valu-ga ausmachen. Weiter gen Osten, an der Grenze zum Kleinwalser-

tal, sticht markant der Hohe Ifen hervor. Einen kurzen Moment haben wir noch, dann schiebt sich der Wolkenteppich weiter nach oben und vernebelt uns die Sicht. Wir nehmen es ge-lassen und genießen den Trail,

der erst gemütlich am Hang entlang verläuft und sich dann ins Tal schlängelt. Der Trail ist leicht zu fahren und so können wir hin und wieder einen Blick auf die wunderschöne Landschaft riskieren. Un-ten angekommen wechseln wir die Talseite und wollen uns noch ein wenig auf den hiesigen Waldtrails umschauen. Oberhalb des Campingplatzes folgen wir den Schildern Richtung Bergkristall-hütte und sind bei den steilen Anstiegen schon ein wenig dank-bar für die Unterstützung unserer E-Motoren. Die heimelige Hütte lädt zu einer Pause ein und so gönnen wir uns noch einen Kaffee nebst hausgemachten Kuchen. Am Nebentisch sitzen zwei Einhei-mische und unterhalten sich. Wir verstehen nur jedes fünfte Wort. Dialekt ist hier lebendig und wird mit Stolz gesprochen, und auch

Links Sonnenaufgang bei Nebelstimmung über dem Bregenzerwald, ein magischer Ort um wirklich in der Natur anzukommen.

„Dialekt ist hier lebendig und wird mit Stolz gesprochen, auch wenn fast jede

Ortscha� ihren eigenen hat “

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128 GESCHICHTEN WORLD OF MTB

wenn fast jede Ortschaft ihren eigenen hat, liegen die gemeinsamen Wurzeln im Alemannischen, wie wir erfahren. Wir ma-chen uns auf den Rückweg und genießen die Abfahrt. Der Trail endet im örtlichen Bike-Park, einem Skillcenter mit Trails in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, klei-nen Sprüngen und einem Mini-Pumptrack – ein Spielplatz für Groß und Klein. Mit kind-lichem Eifer probieren wir gleich alles aus und dank unserer E-Bikes üben wir uns na-türlich auch im „Uphillflow“.Zurück im E-Bi-ke-Hotel Adler dürfen die Bikes an der haus-eigenen Akkuladestation Energie tanken, während wir uns das schmackhafte Menü munden lassen.

Am nächsten Morgen treffen wir Han-nes, den Inhaber der Bike-Schule im Bre-genzerwald, der uns mit wertvollen Tipps zu Seite steht. Der gebürtige Südtiroler hat die Schule 2012 gegründet und ist damit im örtlichen Bike-Hotel Rössle ansässig.Da eines der E-Bikes einen technischen De-fekt hat, wie wir kurz vor Abfahrt feststellen, fährt er kurzerhand mit uns zum hiesigen Bike-Shop, wo der Fehler ausgelesen wird. Was für ein Service! Hier läuft wirklich noch alles Hand in Hand. Es hat seine Vorteile, auf dem Dorf zu sein; hier kennt man sich noch. Notfalls hätten wir auch auf Leihbikes aus der der hoteleigenen Testflotte umstei-gen können.

So brechen wir dann aber doch noch mit unseren eigenen Bikes auf und genie-ßen ein paar sonnige Stunden mit sensati-onellen Aussichten, bevor der Wetterum-schwung kommt. So wird es uns zumindest vorhergesagt, und am Nachmittag wird es wirklich richtig ungemütlich. Daher gehen wir am Nachmittag sozusagen auf kulturelle Shoppingtour. Wir kaufen Käse! Natürlich nicht irgendeinen Käse, sondern eine weit über die Landesgrenzen bekannte Spezi-alität, den Bregenzerwälder Bergkäse. Die Aplwirtschaft hat hier eine lange Tradition. Seit Jahrhunderten praktizieren die Bau-ern eine dreistufige Bewirtschaftung der Weiden. So werden die Gebirgslandschaf-ten erhalten und die Weideflächen optimal genutzt. Durch den Artenreichtum und die vielen Kräuter auf den Almen wird die Milch besonders aromatisch und bildet damit die ideale Grundlage für den würzigen Käse.

Oben Typisch Bregenzerwald, weite lichte Wiesenflächen. Unten Trek E-MTB mit semi-integrietem Akku

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INFORMATIONEN

Wissen Die Dreistufenlandwirtschaft, die im Bregenzer-wald von den Almbauern betrieben wird, wurde 2011 zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.

Geheimtipp/Veranstaltung Im September 2018 findet der jährliche Almabtrieb (Alpabtrieb) in Au-Schoppernau im Bregenzerwald, Vorarlberg, statt. Ein Fest für die gesamte Familie mit einem bunten Rahmenpro-gramm wie Bauernmarkt und Älplertanz.

Beste Reisezeit Mai – Oktober

Einkehr Bergkristalhütte, Alpengasthaus Edelweiss, Neuhornbachhaus

Unterkunft Hotel Adler****, Au, www.adler-au.atHotel Rössle****, Au, www.roessle-au.atHotel - Gasthof Hubertus****, Mellau, www.hotel-hubertus.at

ÖSTERREICH

Bregenzerwald

„Was für ein Service! Hier läu� wirklich noch alles Hand in Hand. Es hat seine Vorteile, auf dem Dorf zu sein; hier kennt man sich noch.“