2
5. Stress durch anspruchsvolle Situationen Hohe berufliche Anforderungen, wenig Einfluss im beruflichen Umfeld und/oder auf Entscheidungen verstärken oftmals schmerzhafte, Muskelverspannungen. Geräusche von Belüftungsanlangen oder Geräusche von Monitoren und anderen technischen Anlagen haben eine ermüdende Auswirkung. Stress, mit chronischen Schmerzen als Folgeerkrankung, kann die Funktionsweise des Nervensystems verändern, wodurch Symptome auch noch anhalten, wenn der ursprüngliche Auslöser der Muskelverspannung nicht mehr vorhanden ist. Bei Schmerzen oder Stress wird die Atmung oft schnell und flach. Stress ist ansteckend. 6. Interaktions- und Kommunikationsmangel Es gibt verschiedene Faktoren, die einen Einfluss auf die Interaktion im OP haben. Nonverbale Kommunikation funktioniert nicht so gut, wie es in anderen Situationen der Fall wäre. Dies kann zu Unsicherheit, Spannungen und zusätzlichem Druck führen. Jeder Mensch teilt sich seiner Umwelt durch viele Signale der Körpersprache mit, oftmals, ohne es überhaupt zu merken. Dadurch können Missverständnisse entstehen, die rasch aus der Welt geschafft werden müssen. ? ! ? 4. Der Nacken, Ihr wunder Punkt Zwischen Nackenproblemen, einer ungesunden Arbeitshaltung, schlechter visueller Ergonomie und Stress besteht eine wohl bekannte Verbindung. Der Kopf ist 7 bis 9 Kilogramm schwer, was die negativen Auswirkungen von Beugungen und Drehungen noch verstärkt. Wer schlecht sieht, versucht dies automatisch durch Nackenbewegungen auszugleichen. Ein anstrengendes Arbeitsumfeld und jede Art von Zugluft, besonders kalte, ziehen Muskelverhärtungen nach sich. Unter solchen Bedingungen ziehen die meisten Menschen die Schultern hoch und neigen den Kopf nach vorne. Ergonomische Mängel in Kombination mit Zeitdruck, hohen Ansprüchen, schlechtem Selbstmanagement und geringer Zufriedenheit im Beruf erhöhen das Risiko von Erkrankungen des Bewegungsapparates. Erkennen Sie die Risiken und führen Sie, falls möglich, Veränderungen zum Besseren durch. Beispiele für ergonomisch anspruchsvolle Situationen im OP 1. Statische Arbeit Werden beim Arbeiten die Arme über einen längeren Zeitraum in derselben Position gehalten, so kann schon das Gewicht der Gliedmaßen zu einer Überlastung führen. Die Blutzirkulation verschlechtert sich, man wird müde und die Muskeln beginnen zu schmerzen. Das Gehirn erhält schwächere Signale zur Situation der Muskeln, was präzises Arbeiten erschwert, da sich Koordination und Reaktionsfähigkeit verschlechtern. 2. Sich wiederholende Bewegungen, Beugungen und Drehungen Beim Anreichen und Entgegennehmen von Instrumenten während einer Operation findet eine Kombination aus Dreh- und Beugebewegungen statt. Stehen Sie dabei nicht nah genug am Operationstisch und halten Sie Ihren Körper vorgebeugt und Ihre Arme gestreckt, so bedeutet dies eine enorme Belastung für Ihren Nacken und/oder Ihren Rücken. Werden zudem noch Drehbewegungen durchgeführt, erhöht sich die Belastung der Rückenwirbel. Bei chirurgischen Eingriffen muss die Pflegefachkraft im OP manchmal ziemlich extreme Körperhaltungen einnehmen; so wird zum Beispiel das ganze Gewicht von einem Bein getragen, während der entgegengesetzte Arm ausgestreckt und nach außen gedreht wird, um an den Instrumententisch zu gelangen. 3. Vorhandene Arbeitshöhen sind nicht für jeden geeignet Während eines chirurgischen Eingriffs bestimmt die Vorliebe des Chirurgen die Arbeitshöhe, ob nun im Stehen oder im Sitzen gearbeitet wird. Unterschiede in der Körpergröße bestimmen die Belastung der einzelnen Teammitglieder. Wird im Stehen operiert, muss sich die Pflegefachkraft im OP möglicherweise auf die Zehenspitzen stellen, um alles zu erreichen. Sich wiederholende Bewegungen in einem anstrengenden Arbeitsumfeld erhöhen das Risiko von Erkrankungen des Bewegungsapparats um mehr als das Doppelte. Fit im Job mit dem Theraband Vier Übungen, die Sie stärker, beweglicher und fitter für den OP machen. Nehmen Sie einen festen Stand mit leicht gebeugten Knien und geradem Becken ein. Vermeiden Sie beim Auseinanderziehen des Bandes eine Überbeanspruchung der Daumen und halten Sie die Handgelenke gerade. Führen Sie die Übungen in langsamem Tempo durch und wiederholen Sie jede Übung 3 bis 5 Mal. Regelmäßiges Training: 10 bis 15 Wiederholungen je Übung, 3 Sätze, 2 bis 3 Mal pro Woche. Mölnlycke Health Care GmbH, Max-Planck-Str. 15, 40699 Erkrath. Tel.: +49 211 920 88-0 Fax +49 211 920 170. www.molnlycke.com/de Name und Logo von Mölnlycke Health Care sind weltweit eingetragene Markenzeichen der Mölnlycke Health Care Gruppe. Copyright Kerstin Melander, Hälsan & Stressmedicin and Mölnlycke Health Care (2013) 1. Zentraler Abschnitt der tiefen und oberflächlichen Muskeln an der Oberseite der Schultern 3. Spreizen Sie die Arme gestreckt zu den Sei- ten ab. Die Ellenbogen führen die Bewegung. 1. Lassen Sie die Arme gerade seitlich nach unten hängen, wobei die Daumen nach vorne zeigen. 2. Legen Sie das Band über Ihre Handrücken. Passen Sie die Länge des Bandes an und achten Sie auf die Position Ihrer Daumen. 1. Stellen Sie die Füße in Schrittweite voreinander und beugen Sie die Knie. 2. Passen Sie die Länge des Bandes an. Die Daumen zeigen zum Körper. 3. Halten Sie den Rumpf gerade nach vorne gerichtet. 4. Spannen Sie die Bauchmuskeln an. 5. Bewegen Sie einen Arm gerade nach vorne, den anderen Arm gerade nach hinten. 6. Wechseln Sie die Seite und wiederholen Sie die Übung. 2. Vordere Muskeln an der Oberseite der Schultern und große Rückenmuskeln 1. Halten Sie die Arme seitlich vom Körper und beugen Sie die Arme im 90°-Winkel nach vorne. 2. Halten Sie das Band kurz und legen Sie es über Ihre Handrücken. Ihre Daumen zeigen nach oben. 3. Drehen Sie Ihre Unterarme nach außen, während Ihre Ellenbogen eng am Körper bleiben. 3. Muskeln der Schulterblätter, die Außenrotatoren der Schultern 1. Spreizen Sie Ihre Arme vom Körper ab, beu- gen Sie Ihre Ellenbogen im 90°-Grad Winkel und strecken Sie Ihre Unterarme gerade nach oben. 2. Dehnen Sie das Band. Legen Sie das Band über Ihre Handrücken. 3. Führen Sie das Band hinter dem Kopf nach unten zu Ihren Schultern. 4. Die Ellenbogen führen die Bewegung. Ziehen Sie Ihre Schulterblätter zusammen. 4. Die Muskeln zwischen den Schulterblättern #46700 Beispiele für ergonomisch anspruchsvolle Situationen und deren Lösungen im OP

4. Der Nacken, Ihr wunder Punkt Fit im Job mit dem Theraband …ecx.images-amazon.com/images/I/A2h4NEWT7oL.pdf · 2013. 10. 21. · 7 Sehr sehr leicht 8 9 Sehr leicht 10 11 Leicht

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 4. Der Nacken, Ihr wunder Punkt Fit im Job mit dem Theraband …ecx.images-amazon.com/images/I/A2h4NEWT7oL.pdf · 2013. 10. 21. · 7 Sehr sehr leicht 8 9 Sehr leicht 10 11 Leicht

5. Stress durch anspruchsvolle Situationen

Hohe berufliche Anforderungen, wenig Einfluss im beruflichen Umfeld und/oder auf Entscheidungen verstärken oftmals schmerzhafte, Muskelverspannungen. Geräusche von Belüftungsanlangen oder Geräusche von Monitoren und anderen technischen Anlagen haben eine ermüdende Auswirkung. Stress, mit chronischen Schmerzen als Folgeerkrankung, kann die Funktionsweise des Nervensystems verändern, wodurch Symptome auch noch anhalten, wenn der ursprüngliche Auslöser der Muskelverspannung nicht mehr vorhanden ist. Bei Schmerzen oder Stress wird die Atmung oft schnell und flach. Stress ist ansteckend.

6. Interaktions- und Kommunikationsmangel

Es gibt verschiedene Faktoren, die einen Einfluss auf die Interaktion im OP haben. Nonverbale Kommunikation funktioniert nicht so gut, wie es in anderen Situationen der Fall wäre. Dies kann zu Unsicherheit, Spannungen und zusätzlichem Druck führen. Jeder Mensch teilt sich seiner Umwelt durch viele Signale der Körpersprache mit, oftmals, ohne es überhaupt zu merken. Dadurch können Missverständnisse entstehen, die rasch aus der Welt geschafft werden müssen.

? !?

4. Der Nacken, Ihr wunder Punkt

Zwischen Nackenproblemen, einer ungesunden Arbeitshaltung, schlechter visueller Ergonomie und Stress besteht eine wohl bekannte Verbindung. Der Kopf ist 7 bis 9 Kilogramm schwer, was die negativen Auswirkungen von Beugungen und Drehungen noch verstärkt. Wer schlecht sieht, versucht dies automatisch durch Nackenbewegungen auszugleichen. Ein anstrengendes Arbeitsumfeld und jede Art von Zugluft, besonders kalte, ziehen Muskelverhärtungen nach sich. Unter solchen Bedingungen ziehen die meisten Menschen die Schultern hoch und neigen den Kopf nach vorne.

Ergonomische Mängel in Kombination mit Zeitdruck, hohen Ansprüchen, schlechtem Selbstmanagement und geringer Zufriedenheit im Beruf erhöhen das Risiko von Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Erkennen Sie die Risiken und führen Sie, falls möglich, Veränderungen zum Besseren durch.

Beispiele für ergonomisch anspruchsvolle Situationen im OP

1. Statische Arbeit

Werden beim Arbeiten die Arme über einen längeren Zeitraum in derselben Position gehalten, so kann schon das Gewicht der Gliedmaßen zu einer Überlastung führen. Die Blutzirkulation verschlechtert sich, man wird müde und die Muskeln beginnen zu schmerzen. Das Gehirn erhält schwächere Signale zur Situation der Muskeln, was präzises Arbeiten erschwert, da sich Koordination und Reaktionsfähigkeit verschlechtern.

2. Sich wiederholende Bewegungen, Beugungen und Drehungen

Beim Anreichen und Entgegennehmen von Instrumenten während einer Operation fi ndet eine Kombination aus Dreh- und Beugebewegungen statt. Stehen Sie dabei nicht nah genug am Operationstisch und halten Sie Ihren Körper vorgebeugt und Ihre Arme gestreckt, so bedeutet dies eine enorme Belastung für Ihren Nacken und/oder Ihren Rücken. Werden zudem noch Drehbewegungen durchgeführt, erhöht sich die Belastung der Rückenwirbel. Bei chirurgischen Eingriffen muss die Pflegefachkraft im OP manchmal ziemlich extreme Körperhaltungen einnehmen; so wird zum Beispiel das ganze Gewicht von einem Bein getragen, während der entgegengesetzte Arm ausgestreckt und nach außen gedreht wird, um an den Instrumententisch zu gelangen.

3. Vorhandene Arbeitshöhen sind nicht für jeden geeignet Während eines chirurgischen Eingriffs bestimmt die Vorliebe des Chirurgen die Arbeitshöhe, ob nun im Stehen oder im Sitzen gearbeitet wird. Unterschiede in der Körpergröße bestimmen die Belastung der einzelnen Teammitglieder. Wird im Stehen operiert, muss sich die Pflegefachkraft im OP möglicherweise auf die Zehenspitzen stellen, um alles zu erreichen.

Sich wiederholende Bewegungen in einem anstrengenden Arbeitsumfeld erhöhen das Risiko von Erkrankungen des Bewegungsapparats um mehr als das Doppelte.

Fit im Job mit dem TherabandVier Übungen, die Sie stärker, beweglicher und fi tter für den OP machen. Nehmen Sie einen festen Stand mit leicht gebeugten Knien und geradem Becken ein. Vermeiden Sie beim Auseinanderziehen des Bandes eine Überbeanspruchung der Daumen und halten Sie die Handgelenke gerade. Führen Sie die Übungen in langsamem Tempo durch und wiederholen Sie jede Übung 3 bis 5 Mal. Regelmäßiges Training: 10 bis 15 Wiederholungen je Übung, 3 Sätze, 2 bis 3 Mal pro Woche.

Mölnlycke Health Care GmbH, Max-Planck-Str. 15, 40699 Erkrath. Tel.: +49 211 920 88-0 Fax +49 211 920 170. www.molnlycke.com/deName und Logo von Mölnlycke Health Care sindweltweit eingetragene Markenzeichen der Mölnlycke Health Care Gruppe. Copyright Kerstin Melander, Hälsan & Stressmedicin and Mölnlycke Health Care (2013)

1. Zentraler Abschnitt der tiefen und oberflächlichen Muskeln an der Oberseite der Schultern

3. Spreizen Sie die Arme gestreckt zu den Sei-ten ab. Die Ellenbogen führen die Bewegung.

1. Lassen Sie die Arme gerade seitlich nach unten hängen, wobei die Daumen nach vorne zeigen.

2. Legen Sie das Band über Ihre Handrücken. Passen Sie die Länge des Bandes an und achten Sie auf die Position Ihrer Daumen.

1. Stellen Sie die Füße in Schrittweite voreinander und beugen Sie die Knie.

2. Passen Sie die Länge des Bandes an. Die Daumen zeigen zum Körper.

3. Halten Sie den Rumpf gerade nach vorne gerichtet.

4. Spannen Sie die Bauchmuskeln an.

5. Bewegen Sie einen Arm gerade nach vorne, den anderen Arm gerade nach hinten.

6. Wechseln Sie die Seite und wiederholen Sie die Übung.

2. Vordere Muskeln an der Oberseite der Schultern und große Rückenmuskeln

1. Halten Sie die Arme seitlich vom Körper und beugen Sie die Arme im 90°-Winkel nach vorne.

2. Halten Sie das Band kurz und legen Sie es über Ihre Handrücken. Ihre Daumen zeigen nach oben.

3. Drehen Sie Ihre Unterarme nach außen, während Ihre Ellenbogen eng am Körper bleiben.

3. Muskeln der Schulterblätter, die Außenrotatoren der Schultern

1. Spreizen Sie Ihre Arme vom Körper ab, beu-gen Sie Ihre Ellenbogen im 90°-Grad Winkel und strecken Sie Ihre Unterarme gerade nach oben.

2. Dehnen Sie das Band. Legen Sie das Band über Ihre Handrücken.

3. Führen Sie das Band hinter dem Kopf nach unten zu Ihren Schultern.

4. Die Ellenbogen führen die Bewegung. Ziehen Sie Ihre Schulterblätter zusammen.

4. Die Muskeln zwischen den Schulterblättern

#46

700

Beispiele für ergonomisch anspruchsvolle Situationen und deren Lösungen im OP

Page 2: 4. Der Nacken, Ihr wunder Punkt Fit im Job mit dem Theraband …ecx.images-amazon.com/images/I/A2h4NEWT7oL.pdf · 2013. 10. 21. · 7 Sehr sehr leicht 8 9 Sehr leicht 10 11 Leicht

1. Variieren Sie Ihre Bewegungen Stützen Sie Ihre Arme nach Möglichkeit auf

Gönnen Sie sich kurze Pausen und bewegen Sie für einige Sekunden den Kopf/die Schulter/den Rumpf. Stützen Sie Ihre Arme, falls möglich, während oder zwischen verschiedenen Aufgaben ab. Sollten Sie müde werden oder Schmerzen im Nacken/in den Schultern verspüren, ist es das Wichtigste, Ihre Bewegungen zu variieren, besonders wenn Sie unter Druck stehen. Lehnen Sie sich mit der Hüfte am Operationstisch an, wenn Ihr Rücken vom Stehen müde wird. Hören Sie auf Ihren Körper! Denken Sie daran, sich nicht auf dem Patienten abzustützen.

2. Reduzieren Sie sich wiederholende Drehbewegungen

Welche Aufgaben können auf andere Weise ausgeführt werden? Überdenken Sie den Standort des Instrumententisches und wie Sie die chirurgischen Geräte üblicherweise positionieren. Nehmen Sie, um extreme Körperhaltungen im Stehen zu vermeiden, besonders wenn sich wiederholende Dreh- und Beugebewegungen ausgeführt werden, einen weniger weit entfernten Standort ein und bewegen Sie sich, indem Sie Ihr Gewicht von dem einen auf das andere Bein verlagern. Aufgaben, die die größte Belastung bedeuten und nicht erleichtert werden können, führen Sie am besten mit kurzen Pausen aus. Abwechslung und Erholung lauten hier die Stichworte.

Positive Veränderungen 3. Passen Sie die Arbeitshöhe an

Wie können Sie Ihre Arbeitshöhe anpassen? Wenn Sie allein arbeiten, können Sie selbst entscheiden, wie Sie Ihre Aufgaben erledigen möchten. Denken Sie zum Beispiel daran, die Höhe des Operationstisches anzupassen, wenn Sie die Haut eines Patienten desinfi zieren. Während des chirurgischen Eingriffs muss sich das OP-Team der Arbeitshöhe des Chirurgen anpassen. Was können Sie tun, um Ihre Arbeitshaltungen zu verbessern?

Ärztlich verordneter Sport für gesunde, aber inaktive Menschen

Zweck: Das Risiko von Erkrankungen, besonders solchen des Bewegungsapparats, verringernIn den ersten 4 bis 6 Wochen:

• Ausdauertraining, d. h. ein strammer Spaziergang zum Erhöhen der Herzfrequenz

• Intensität: 12 bis 14 auf der Borg-Skala

• Dauer: 12 bis 15 Minuten, schrittweise auf 20 Minuten steigern

• Frequenz: drei Mal/Woche, jedoch nicht an drei aufeinanderfolgenden Tagen

in den darauffolgenden 4 bis 5 Monaten wird die Intensität des Trainings schrittweise auf 14 bis 16 auf der Borg-Skala erhöht. Treiben Sie drei Mal/Woche 30 Minuten lang Sport, jedoch nicht an drei aufeinanderfolgenden Tagen. Durch die körperliche Aktivität werden Sie auch besser in der Lage sein, mit Stress umzugehen. Zudem ist ein spezifi sches Krafttraining erforderlich, um arbeitsbezogene Verletzungen zu vermeiden. Das Trainieren der Arm-, Rumpf- und Schultermuskulatur sowie der Beckenstabilität mit leichten Gewichten oder Therabändern steigert die Ausdauer Ihrer Muskeln. Und dies ist bei der Handhabung von chirurgischen Geräten besonders wichtig.

Skala des subjektiven Belastungs-empfi ndens (Received Perception of Exertion, RPE) nach Borg

6 Überhaupt keine Anstrengung

7 Sehr sehr leicht

8

9 Sehr leicht

10

11 Leicht

12

13 Etwas anstrengend

14

15 Anstrengend

16

17 Sehr schwer

18

19 Sehr sehr schwer

20 Zu stark, nicht mehr möglich

Körperliche Aktivität – Der Mensch benötigt mindestens 30 Minuten körperliche Aktivität pro Tag. Zudem benötigen wir fest eingeplante Sporteinheiten, um nach dem Arbeitstag vom Alltag abzuschalten. Dies wird immer wichtiger, je älter man wird.

Die Balance zwischen Aktivität und Ruhe

Der Mensch ist für Bewegung gebaut, doch wir brauchen das richtige Maß an Bewegung sowie ausreichend Erholungszeit, um unsere Körperfunktionen zu erhalten. Um die Konzentration aufrechtzuerhalten und Ermüdung zu verringern, ist eine geistige Entspannung während der Arbeit genau so wichtig wie Variationen in den Bewegungen.

Die Herausforderung liegt darin, dieselben Aufgaben auf unterschiedliche Weise zu erfüllen und sich während des chirurgischen Eingriffs die Möglichkeiten für kurze Pausen zu nehmen.

Wie Forschungsergebnisse belegen, ist nach einem langen und anspruchsvollen chirurgischen Eingriff, der einseitige und sich wiederholende Arbeitsschritte umfasst, ausreichend Zeit zur Erholung erforderlich.

Dem Körper muss die Gelegenheit gegeben werden, sich zu erholen und beschädigtes Gewebe zu reparieren, um den Risiken für Gewebeschäden, Entzündungen und Schmerzen entgegenzuwirken.

Körperliche Aktivität und Sport helfen, Erkrankungen zu verhindern und zu heilen. Das Wichtigste ist eine Balance zwischen Aktivität und Ruhe.

5. Hohe berufliche Anforderungen, wenig Einfluss im beruf-lichen Umfeld und/oder auf Entscheidungen verstärken oftmals schmerzhafte, Muskelverspannungen. Beachten Sie die Signale Ihres Körpers

Seien Sie aufmerksam, wenn der auf Sie ausgeübte Druck sowohl körperlich als auch psychisch ist. Achten Sie auf Ihren Körper und verändern Sie, falls möglich, Ihre Arbeitshaltung. Suchen Sie einen sicheren Stand, indem Sie beide Füße vollständig auf den Boden aufsetzen, spüren Sie die Tragekraft Ihres Körpers und lassen Sie die Schwerkraft ungehindert auf sich wirken. Atmen Sie aus. Stellen Sie eine Verbindung zu Ihrem Körper her, spüren Sie körperliche Empfi ndungen, übernehmen Sie die Kontrolle und bewahren Sie sich Ihren „persönlichen Raum“, unabhängig davon, ob Ihre Kollegen durch ihre Körpersprache Stress signalisieren. Denken Sie während eines chirurgischen Eingriffs an eine angemessene Interaktion. Was können Sie tun, um zu einem ruhigen und konzentrierten Umfeld beizutragen?

6. Teamgeist und gute Kommunikation

Bevor Sie das OP-Team zusammenstellen und kennenlernen, müssen Sie sich Ihrer Gefühlslage bewusst werden. Welche Emotionen, Gedanken und Bedürfnisse bewegen Sie und wie könnten sie sich auf das Team auswirken? Wie können Sie eine Verbindung zu Ihrem Körper und seinen Empfi ndungen herstellen und und sich zusammen mit Ihrem Team auf den chirurgischen Eingriff konzentrieren? Im Austausch mit Ihrem Team kann Kommunikation am besten gelingen, wenn Sie aufmerksam und sich Ihres Körpers bewusst sind. Denn dann sind Sie in der Lage, nonverbale Kommunikation richtig zu interpretieren und sich Ihren persönlichen Raum zu bewahren. Sie können zwischen Ihrem eigenen und dem Stress Ihrer Kollegen unterscheiden. Damit helfen Sie Ihrem Team, mit der Intensität der Situation umzugehen und fokussiert zu bleiben. Begegnen Sie einander immer mit Respekt.

Untersuchungen belegen, dass das Kommunikationsklima am Arbeitsplatz nicht nur einen Einfluss auf die Fähigkeit zur Bewältigung von psychologischem Stress, sondern auch auf den Umgang mit körperlichen Beanspruchungen hat.

4. Die Ellenbogen führen die Bewegung. Das Körperbewusstsein beeinflusst den Nacken

Die Beckenstabilität beeinflusst den Nacken. Wenn Sie die richtige Haltung für Rücken und Nacken fi nden möchten, müssen Sie an der Basis beginnen und sich nach oben arbeiten. Suchen Sie einen festen Stand. Um Ihre Schultern und Kiefer entspannen zu können, benötigen Sie ausreichend Beckenstabilität, die Ihr Rückgrat und Ihren Nacken stützt. Überlegen Sie dann, auf welche Weise Sie Ihre Aufgaben erledigen möchten. Nutzen Sie kurze Pausen, um sich Ihrer Füße (fest auf dem Boden), Ihres Beckens (Stabilität) sowie Ihrer Schultern und Kiefer (ent-spannt) bewusst zu werden. Prüfen Sie die Lichtverhältnisse im OP. Durch stehen-de Haltung oder Bewegung können Schatten entstehen, die eine gute Sicht auf das Operationsfeld während des Eingriffs oftmals behindern. Eine speziell angefertigte Brille kann einen großen Unterschied machen und zum Beispiel mit einer zusätzlichen Vergrößerungs-funktion ausgestattet sein.