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1 1/2004 Sonderverein der Züchter Sächsicher Farbentauben

Rundschreiben4 Einladung zur 9. Frühjahrstagung nach Gunzenhausen am 2. Mai 2004 Beginn 9 Uhr 30 Programm 1. Begrüßung 2. Schau-Nachlese und Diskussion 3. Vergabe der errungenen

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1/2004

Sonderverein der Züchter Sächsicher Farbentauben

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Herzliche Einladung

zur Frühjahrstagung am 2.Mai 2004

In die „Taubenhalle“ des GZV Gunzenhausen (an der B13, Gunzenhausen Süd, siehe Anfahrtsplan auf der nächsten Seite) Vorgesehen ist ein Ausflug für Züchterfrauen und Kinder zum Altmühlsee mit Schifffahrt; bei schlechtem Wetter ist die Besichtigung des Deutschordens-Schlosses in Ellingen geplant. Gemeinsames Mittagessen im Vereinsheim. Anschließend Fahrt nach Kröttenbach und Begehung der Zuchtanlage. Ausklang bei Kaffee und Kuchen. Wir würden uns über Euer zahlreiches Kommen freuen. Rainer und Birgit Eisen

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Anfahrtsplan:

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Einladung

zur 9. Frühjahrstagung nach

Gunzenhausen

am 2. Mai 2004 Beginn 9 Uhr 30

Programm

1. Begrüßung 2. Schau-Nachlese und Diskussion

3. Vergabe der errungenen Teller 4. Vortrag:

Wege zum Erfolg, Einkreuzung oder doch lieber Reinzucht Vorteile - Nachteile - Beispiele 5. Frühjahrstagung 2005! Gastgeber gesucht! 6. Vorschau auf die Gruppenschau in Nürnberg

7. Wünsche, Anregungen, Klagen ?

Zu einer gelungenen Veranstaltung sollte natürlich jeder Teilnehmer sein kleines Scherflein beitragen. Darum meine Bitte an die Aussteller von Ulm u. Augsburg; Bitte befasst Euch noch mal mit den ausgestellten Tauben, holt sie ins Gedächtnis zurück. Wenn Ihr noch die Bewertungskarten habt, ist es überhaupt kein Problem.

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Editorial Der ‚Alte’ - unser Konrad Adenauer - bemerkte einmal: „Nehmen se de Menschen wie se sin, andere jibet et nich!“ Daran musste ich bei unserer Gruppenschau in Ulm denken. Ein ansonsten sehr erfolgreicher Züchter, in Ulm vom Preisrichter arg gezaust, wehrte mein ehrlich gemeintes Mitgefühl entschieden ab. Jetzt greife ich erst recht an, meinte er entschlossen. Im nächsten Jahr stelle ich mehr Zuchtpaare ein und dann komme ich wieder. Ein anderer Züchter mit gar schönen Tauben, lediglich bei der Tierbesprechung wurde noch ein Wunsch angesprochen, rief mich noch am Abend und erbat meinen Rat zu einer Einkreuzung. Ein dritter Züchter war noch bei der Tierbesprechung so erbost und wollte gleich die ganze Zucht aufgeben oder wenigstens nicht mehr ausstellen. Nebenbei bemerkt, er hatte noch sehr gut abgeschnitten! Was soll man dazu sagen ? Ich für meinen Teil bin mir sicher, dass die ersteren Beiden mit dieser Einstellung noch Großes leisten werden. Und was den dritten Züchter betrifft, so frage ich mich schon, was dieser sagen würde, wenn das große Erwachen erst auf einer VDT-Schau oder der Hauptsonderschau käme. Dann wären sicher unsere Preisrichter die bösen Buben, die den Fehler großzügig übersehen , also nicht rechtzeitig gewarnt haben. Wenn sich der Fehler gar in der ganzen Zucht verfestigt hätte, dann wäre das Gejammer groß. An den Autobahnen sind mir in den letzten Monaten große Plakatwände aufgefallen. Mit einem ruhig dahin ziehenden alten Segelschiff, wird die „Gelassenheit“ beschworen. Vielleicht sollte man dieses Plakat auch auf unseren Schauen aufhängen! Inzwischen müsste sich im Jungtierabteil schon rechtes Leben zeigen. Ich würde mich für Euch freuen, wenn Ihr bei der Betrachtung der ersten Nachzucht, zufrieden feststellen könntet; das fängt ja schon gut an. Dies und noch viel mehr wünscht Euch, Alois

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Gruppensonderschau Ulm Unsere 8. Gruppenschau, der Landesverbandsschau Württemberg in Ulm angeschlossen, wird als eine Schau mit Höhepunkten und Tiefen in die Analen eingehen. Beginnen wir mit dem Negativen. Das Meldeergebnis blieb zweifellos hinter meiner Erwartung zurück. Wenn wir das unerwartet gute Meldeergebnis, mit 84 Nummern auf unserer Werbeschau in Augsburg in Betracht ziehen, dann sieht die Sache doch gleich viel besser aus. Erfreulich, dass der überwiegende Teil der Mitglieder unsere Gruppenschau als festen Bestandteil ihrer Ausstellungstätigkeit sieht. Dass Mitglieder gar nicht ausstellen, bzw. andere Ausstellungen bevorzugen ist natürlich deren Angelegenheit. Die Leitung der Gruppe hat die Hausaufgaben jedenfalls gemacht; Meldepapiere besorgt und ausgegeben - für 50er Käfige gesorgt – kompetente Preisrichter verpflichtet - und nicht zuletzt, attraktive Preise zur Verfügung gestellt. Was kann man mehr tun? Davon abgesehen sehe ich diesen Teilaspekt sehr entspannt. Wenn man zu einem Fest einlädt, dann soll man sich über die Teilnehmer freuen, sich über Ferngebliebene zu unterhalten ist Zeitverschwendung. Zu Dank verpflichtet sind wir K-H. Kuchler, weil er unsere Tauben mit 50er Käfigen versorgt hat, was zweifellos mit einiger Mühe verbunden war. So konnten sich unsere Tauben bestens präsentieren und die Fußbefiederung wurde geschont. Im Eingangsbereich, unübersehbar, weil alle Besucher daran vorbei gingen, stand unsere große Schauvoliere. K-H. Mauer hat sich wieder einmal der großen Mühe unterzogen und hat seine herrliche Voliere in Ulm aufgebaut, wofür ich ihm nicht genug danken kann. Schließlich musste er mit Anhänger extra schon am Montag nach Ulm fahren, vom ganzen Zeitaufwand einmal abgesehen. Die gediegene Ausgestaltung der Voliere übernahm der harte Kern unserer Schildtauben-Züchter. Denen ebenso mein Dank gilt wie Maik Zimmer, der ein schönes Faltblatt erstellte, mit Adressen samt Farbenschlägen unserer Schildtauben-Züchter. Allen Beteiligten an dieser feinen Schildtauben-Präsentation gilt mein, besser gesagt unser Dank! Eine Voliere mit schönen Sächsischen Schnippen, von Michael Brauchle, rundete das gelungene Bild unserer Sächsischen im Foyer ab. Und letztendlich waren die beiden Käfigreihen mit unseren Sächsischen nicht zu übersehen, weil an der Stirnseite zwei große Stellwände, dekoriert mit Bildern, Fotos und Zeitungsausschnitten unserer Rassen, Interessierte anlockte. In zwei kleinen Vitrinen konnten alte Bücher, Postkarten und Bilder mit Darstellungen Sächsischer Farbentauben bewundert werden. Insgesamt ein markanter Farbtupfer in einer relativ tristen Halle, der unsere Gruppe hervorhob. Im Bericht der Geflügel-Börse, über die Württembergische Landesschau, finden wir drei Bilder von unseren Tauben und der Berichterstatter, Wilhelm Bauer, fand sehr lobende Worte über unsere Gruppenschau. Dass die Ausstellungsleitung mit einem fadenscheinigen Argument uns den Ausschank von Kaffee verboten hat, war eine traurige Episode in einer an sich gelungenen Veranstaltung.

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Eine Oase der Gemütlichkeit, um mit anderen Taubenfreunden bei einer Tasse Kaffee ins Gespräch zu kommen, hätte unsere Gruppenschau sicher noch abgerundet. Die errungen Bänder konnten an Ort und Stelle übergeben werden. Die glücklichen Gewinner waren Michael Brauchle, Rainer Eisen, Rainer Barth, Erwin Brunner, Klaus Merk und Heinrich Albrecht. Einen gemalten Teller ergatterte Karlheinz Maurer, Karlheinz Luff, Josef Bögle, Josef Kober, Georg Dauner, Hubert Bachleitner, Bögle Matthias, Brauchle Michael, Alois Münst (2) Herzlichen Glückwunsch an alle! Am frühen Sonntagnachmittag hatten wir zu einer Tierbesprechung eingeladen. Werner Reischl ist am Sonntag extra noch einmal nach Ulm gekommen. Dafür danke ich ihm sehr, denn dies ist keine Selbstverständlichkeit. Wir hatten es diese Saison auch schon anders erlebt. Da hat der anwesende Sonderrichter eine sachliche Aussprache glattweg verweigert. Ein Glücksfall für uns war, dass unser Mitglied Christian Reichenbach zu dieser Zeit in Deutschland weilte. So habe ich mir unsere langjährige Freundschaft zu nutze gemacht und ihn zu einer Besprechung unserer Tauben „genötigt“! Gleichwohl Christian sichtlich bemüht war, die Bewertung auf keinen Fall in Zweifel zu ziehen, entwickelte sich im Zusammenspiel mit Werner eine höchst interessante, gar vergnügliche Besprechung unserer Tauben. Wobei das Motto; gestern-heute-morgen, voll zum tragen kam. Ob unser Christian Reichenbach jemals wieder zu einer Gruppenschau kommen wird? So gesehen war es vor allem für die jüngeren Züchter vielleicht noch eine Gelegenheit, das „Sachsentauben-Urgestein“ (Geschäftsführer und Vorsitzender des früheren Sondervereins, Sonderrichter) kennen zu lernen. Ulm ist Vergangenheit, freuen wir uns auf Nürnberg! Wir gratulieren 2004 zum Geburtstag: 07.09. 80 Jahre; Alois Bögle 22.09. 50 Jahre; Hubert Bachleitner 12.12. 40 Jahre; Maik Zimmer 21.12. 75 Jahre; Erwin Nattenmiller

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Eine Frage: Was wird aus den Tauben, die Ihr schon ausmerzt, wenn sie das Nest verlassen? Nachzucht mit offensichtlichen und groben Fehlern, also! Es gibt in dieser Richtung schlimme Äußerungen (Mülltonne u.a.), die wir uns abgewöhnen sollten. Sinnloses töten fehlerhafter Nachzucht, wird uns von Tierschützern und Teilen der Bevölkerung oftmals vorgehalten. Dies ist sicher der Fall, wenn wir die Jungen auslesen, wenn schon nach wenigen Tagen Zeichnungsmängel erkennbar sind. Ob dies im Frühjahr ohnehin Sinn machen würde, bezweifle ich. Zwei Junge im Nest werden sich an kalten Tagen gegenseitig wärmen können und die Überlebenschancen erhöhen. Manche Züchter schaffen die fehlerhafte Nachzucht in einen Zoo, wo sie als Futtertiere dienen. Ein mir bekannter Metzger verschenkt die Jungen lieber auf Taubenmärkten, weil er keine Tauben schlachten kann. Ob die Tauben aber immer in gute Hände kommen? Ich für meinen Teil verwerte die Jungtauben grundsätzlich in der Küche. Gebraten oder gegrillt sind Tauben eine wahre Delikatesse. Dies hat sich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis inzwischen längst herumgesprochen und so habe ich keine Absatzschwierigkeiten. Auch alte Tauben geben als Suppe oder Ragout noch etwas her. Nur, wenn ich sehe wie viele Taubenzüchter ihre Tauben ständig mit Medikamenten voll stopfen und ständig am impfen sind, dann würde mir der Appetit wirklich vergehen. Zumindest können „mir“ Tierschützer und Tierfreunde kein sinnloses Töten vorwerfen, wenn ich hochwertige Lebensmittel der Küche zuführe! Davon abgesehen bin ich auf meine Nachzucht, die in der Küche verwertet wird, auch aus einem besonderen Grund neugierig. Der Schlachtkörper, die Innereien sind für mich recht aussagekräftig. Wie ist der Zustand der Taube; mager oder zu fett? Liegt ein krummes Brustbein vor? Möglicherweise bringt das Zuchtpaar nur solche Junge, oder zumindest öfters. Dann gilt es zu handeln. Sind die Innereien in Ordnung? Vor allem die Leber, das Herz! Interessant für die Zuchtbuchführung mag die Feststellung des Geschlechts sein. Und nicht unerwähnt soll bleiben, dass Spulwürmer bereits mit bloßem Auge festgestellt werden können, eine Behandlung notwendig ist. Ich denke, gute Gründe sprechen für eine Verwertung unserer Tauben in der Küche. Mit Speck schön umwickelt, gewürzt mit Salz und viel Wacholderbeeren oder Thymian, am Holzkohlengrill geröstet und „garniert“ mit wenigstens zwei Gläsern richtig temperierten, schweren Rotweins! Ich freue mich schon darauf und zumindest für mich hält sich der Ärger über fehlerhafte Nachzucht dann in engen, ganz engen Grenzen!

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In einem Heft der ehemaligen Rassetauben Zeitschrift „Taubenwelt“ fand ich unter der Überschrift : Das allgemein interessierende Thema; Pressfutter, mehrere Zuschriften von Züchtern und Futtermittelfachleuten. Den Erfahrungsbericht von Zfrd. Dollinger/Karlsruhe habe ich ausgewählt, weil er sich mit meinen Beobachtungen genau deckt. Auch bei mir kamen die Tauben, über die Zwerghühner, an dieses Futter. Von der positiven Wirkung bin ich nach mehreren Jahren immer noch überzeugt. Zu Ihrem Artikel „Pressfutter auch für unsere Tauben?“ in Nr.7 vom 1.4. möchte ich wie folgt Stellung nehmen: Seit dem Aufkommen von Pressfutter verwende ich dieses in meiner Geflügelzucht. Es dauerte nicht lange, und ich konnte folgendes beobachten: Einige meiner Täubinnen, die Jungtiere zu versorgen hatte, machten sich an den Legekörnern (Pressfutter) meiner Hühner zu schaffen. Im Laufe einer Zuchtperiode wurden es mehr und mehr. Ich verfolgte nun mit Interesse den Fortschritt des Nachwuchses und war erstaunt, wie prächtig und gleichmäßig die Jungen gediehen. Bei meinen Beobachtungen stellte ich weiter fest, dass die Jungen, die damit geatzt wurden, in ihren Kröpfen eine kropfbreiähnliche Masse hatten und prall voll waren, weil sich bei den Alten nach Genuss von frischem Wasser die Presskörner im Kropf auflösten und so wie Kropfbrei gefüttert werden konnte. Weiter konnte ich feststellen, dass dabei das gereichte Körnerfutter keineswegs gemieden wurde und somit auch keine Trägheit der Verdauungsorgane eintrat, denn es war ein Zusatzfutter. Die Jungen gediehen prächtiger und vor allem, ich hatte keinen Verlust an Nestjungen bei den damit gefütterten Tieren, sie waren ausgeglichener und widerstandfähiger. Mir war damit klar geworden, dass Pressfutter für meine künftige Nachzucht an Tauben ein sehr wesentlicher Faktor war, vor allem, weil auch die schwächeren der Nestpaare, die doch meist Täubinnen sind, frohwüchsig gediehen und nicht zurückblieben oder gar eingingen. Diesen Fingerzeig, den mir meine Tauben selbst gaben, verbesserte ich noch, indem ich nicht das grobe Legepressfutter für Hühner, sondern die mit Vitaminen und sonstigen Stoffen angereicherten Presskörnchen für Kücken verwendete. Der Erfolg blieb nicht aus. Von dieser Zeit an hatte ich am Ende des Zuchtjahres bei meinen Nürnberger Schwalben wie auch bei den Brieftauben und Orientalischen Rollern keinen Mangel mehr an Täubinnen, ja, ich hatte diese schon einige Jahre im Überfluss, weil ich einen Verlust an Jungtieren, außer sonstigen Einflüssen, nicht mehr kenne. Da die Tiere stärker und widerstandsfähiger werden, kenne ich auch keine Erkältungskrankheiten oder ähnliches. Das Fütterungsproblem löste ich ganz einfach, indem ich außer der normalen Körnerfütterung einen Kückentrog mit Kückenpressfutter in der Zucht wie auch in der Mauserzeit im Schlag aufstellte, so dass die Tiere ihren Bedarf jederzeit decken können, denn auch die Mauser wird begünstigt. Bei dieser Fütterung ist aber auf keinen Fall frisches Wasser zu übersehen, denn der Wasserverbrauch wird dadurch wesentlich höher und muss Beachtung finden. Interessant ist auch folgende Feststellung: ein Vereinsfreund von mir züchtet Mährische Strasser. Dies hatten Gelegenheit, eine geraume Zeit an dem Schwebetrog, in dem das Legekorn (Pressfutter) den Hühnern dargeboten wird, zu naschen. Dabei stellte sich heraus, dass diese Tiere überhaupt gar keine

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Zuchtpause einlegten, auch nicht über den Winter, und trotzdem in guter Verfassung blieben. Obwohl die M.-Strasser als gute Züchter bekannt sind, war ich doch überzeugt, dass das Legepressfutter mit seinem hohen Eiweißgehalt sich auch fördernd für die Zuchtleistung auswirken kann und manches zuchtträge Tier anfeuert. Es ist natürlich Sache des Züchters die Tiere nicht zu überfordern und zur gegebenen Zeit Einhalt zu gebieten. Tauben, die das Pressfutter noch nicht kennen, reicht man allmählich mit den Körnern einige Pressfutterkörnchen. Zunächst wird es liegen bleiben und Tiere, die noch hungrig sind, probieren und spielen damit, bis das eine oder andere verschlungen ist. Sind sie dann auf den Geschmack gekommen, lernt ein Tier von dem anderen. Man kann dann auf die Fütterung, wie vorweg beschrieben, übergehen. Nach meiner Erfahrung beginnt man mit dem Kückenpressfutter, weil das Legepressfutter oft zu groß und zu kantig ist und außerdem zuviel Eiweiß aufweist. Es kann allerdings Verwendung finden, wenn ein Züchter einen frühen Zuchtbeginn erreichen will. Da ich bereits mehr als 35 Jahre Taubenzüchter bin und fast alle Vorkommnisse in der Welt kenne, gehört seit einigen Jahren das Pressfutter zu meinem Zuchterfolg. Robert Dollinger, Karlsruhe-Durlach, Anmerkung Münst: Jeder kann sich zu dieser Sache seine eigenen Gedanken machen. Wenn die ersten Jungen im Nest liegen, stelle ich heute „Hähnchenmastfutter“ zur Verfügung. Dieses Presskorn ist relativ klein und rund und wird sehr schnell angenommen. Wenn meine Tauben an Presskorn gewöhnt sind, setze ich dieses Futter wieder ab, weil es Antibiotika enthält und biete Legekorn an. Das Legekorn ist vielfach zu grob und lang. Es wird dann von den Tauben ungern angenommen. Man muss im Futtermittelhandel wirklich nach kurzem, dickem Legekorn suchen. Aber, dies sei hier klar gestellt, der Anteil an verzehrtem Presskorn liegt, schätzungsweise, bei 20% des gesamten Futterverbrauchs. Über Vieles kurz Wie lange kann man Taubeneier aufbewahren? Warum aufbewahren? Nun, es kann einige Gründe geben, warum diese Frage auftaucht. Unglücklicherweise ist oft kein Taubenpaar im Bestand, das gerade legt und dem man ein oder zwei wertvolle Eier unter- bzw. dazulegen kann. Frische Eier sind wohl nur 3 bis 4 Tage, richtige Lagerung (vor allem frostfrei, bei täglich mehrmaligem wenden) vorausgesetzt, zu gebrauchen! Bereits leicht

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bebrütete Eier halten angeblich fast doppelt so lange. Auch einen Transport oder Versand überstehen bereits bebrütete Eier weit besser. Welches ist das beste Alter für unsere Zuchttauben? Es ist erwiesen, dass Tauben im Alter von zwei bis 3 Jahren auf dem Höhepunkt ihrer Lebenskraft stehen. Wir sehen dies auch an Ausstellungstauben, speziell Strukturtauben am deutlichsten. Da bauen Ausstellungstauben bereits im vierten Lebensjahr ganz deutlich ab. Auch als Zuchttauben stehen zweijährige Tauben in vollem Saft. Wer aus welchem Grund auch immer, bereits in die Jahre gekommene Tauben in seiner Zucht einsetzen muss, tut gut daran, eine Taube im besten Zuchtalter anzupaaren, um Leben in die Verbindung zu bringen. Dass Täuber ganz allgemein länger zuchtfähig sind, als Weibchen, ist allgemein bekannt. Kalte Nächte Wie kann man verhindern, dass Taubenküken in kalten Nächten, im kritischen Alter von 7 bis 14 Tagen morgens mit prallen Kröpfen eingegangen sind? Wer am Abend seinen Tauben noch Futter gibt, vor allem großkörniges, erreicht, dass die Jungen noch einmal richtig „voll gepumpt“ werden. Der Futterbrei verwandelt sich bald in einen kalten Klops, der die Jungen zusätzlich auskühlt. In eiskalten Nächten lieber nicht ganz satte Junge im Nest sitzen lassen, die dann zwar am nächsten Tag hungrig wie die Wölfe, aber mobil sind. Natürlich geht die allgemeine Entwicklung dann nicht so flott vorwärts, wie wünschenswert. Ein Buch von Marcus zum Lamm (Ulmer Verlag) In der Postille des Deutschen Taubenmuseums „Columba“ schreibt unser Mitglied Christian Reichenbach hochinteressant über Leben und Werk von Marcus zum Lamm ( 1544 – 1606). Für mich eine erfreuliche Überraschung, gar Sensation, die farbig abgebildete „Rot Geschwingte“ , eine glattköpfige, federfüßige rote Schildtaube. Weiterhin interessant, dass also bereits vor 1600 von den 16 Haustauben-Bildern in diesem Buch 8 Tauben mehr oder weniger große Federfüße zeigen. Paul Huber Sachsentauben-Freund und Mitglied unserer Gruppe wurde 2003 in Tägerwilen Schweizer-Jungtaubenchampion mit seinen Flügeltauben rotfahl-gehämmert (Reißerflügel) Unser Glückwunsch!

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Schlechte Befruchtung Bei Volierenhaltung unserer Tauben sind schlechte Befruchtungsraten meist im sogenannten Geschlechtsneid zu suchen. Freiflugtauben können sich bei der Paarung absondern und werden beim Geschlechtsakt nicht gestört. Termine unserer wichtigsten Ausstellungen:

• Nationale Leipzig 04. und 05. Dezember 2004

• VDT-Schau Sinsheim 11. und 12. Dezember 2004

• Nürnberger Taubenschau 18. und 19. Dezember 2004

Alois Münst Richard-Strauß-Strasse 8

88276 Berg Tel.: 0751-41936

Mail: [email protected] http://www.rassetauben-deutschland.de