4 Flamingos pHakten 1. Quartal 2005

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    Themen dieser Ausgabe:

    pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker

    Quartal 20

    Dezember 2004

    1. Wie der Gnsebraten zum Heilmittel wird

    2. Vitamin E - ein neues Gift?

    3. Rezept des Monats: Knoblauch - Spinatsuppe schtzt nicht nur vor Vampiren

    4. ...und zum Schluss noch etwas zum Lcheln

    Januar 2005

    1. Vitamin D: Ein Vitamin fr alle Flle

    2. Wintergemse und die Knochen

    3. Kakao schtzt effektiver als Rotwein und Grntee

    4. Rezept des Monats: Winterliches Fruchtkompott

    Februar 2005

    1. Entlarvt: Der Mythos von der krebserregenden Sonnenstrahlung

    2. Leaky Gut Syndrom

    3. Intensivmedizin - immer teurer, aber nicht immer besser

    4. Rezept des Monats: Der Hormonersatztherapie - Kuchen

    Mrz 2005

    1. Vioxx und Co. - noch mehr Gefahren durch "Allerwelts - Medikamente"

    2 Saure Nahrung, Getreide und Osteoporose

    3. Klassische Musik gegen Gelenkschmerzen

    4. Rezept des Monats: Wohltuende und krftigende Frhlingssuppe

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    Dezember 2004

    Lieber Leser,

    Auch wenn Sie beim, Blick aus dem Fenster und aufdas Thermometer einen anderen Eindruck gewinnen

    drften - zur Zeit ist in Deutschland Winter. Und daherbehandelt unser aktueller 4Flamingos pHakten passendzur Jahreszeit - wenn auch nicht zum Wetter -winterli-che Themen. Da eines der typischen, jhrlich neu auf-gewrmten Winterthemen - der Schutz vor Erkltungund Grippe mit Vitamin C und Zink - schon bis zumErbrechen von der Regenbogenpresse abgehandeltworden ist, wollen wir uns in diesem Newsletter haupt-schlich mit einem anderen, weniger populren Vitaminbeschftigen: dem Vitamin D. Dass auch dieses Vit-amin viel mit Winter zu tun hat, lesen Sie weiter unten.

    Apropos lesen: Weil Sie bei dem ungemtlich Winter

    vermutlich mehr Zeit zu Lesen haben drften, ist dieJanuarausgabe von pHakten diesmal besonders zumfangreich ausgefallen.

    Weitere Themen dieser Ausgabe sind:

    - Wintergemse und die Knochen

    Kakao schtzt effektiver als Rotwein und Grntee

    Rezept des Monats: Winterliches Fruchtkompott

    Ein Vitamin fr alle Flle

    Wenn Sie auch - wie der Autor dieser Zeilen - in den

    fnfziger Jahren in Deutschland aufgewachsen sind,wurden Sie vermutlich ebenfalls alljhrlich im Wintervon Ihrer wohlmeinenden Mutter mit einem regelmigeinzunehmenden Lffel Lebertran geqult, dessen Ge-schmack auch durch die Beigabe von Himbeeraromanicht wirklich besser wurde. Ergnzt wurde diese Ma-nahme - zumindest bei uns zu Hause - durch abendli-che Sitzungen vor einer sogenannten Hhensonne,dem Ahnen des Solariums - nur mit dem absolut Not-wendigsten, aber immer mit einer seltsamen Schutz-brille gegen die Strahlen bekleidet.

    Diese Prozedur galt damals als probates Mittel gegen

    die Rachitis oder Englische Krankheit, vor der wir -als hufig mangelernhrte Nachkriegsgeneration ge-schtzt werden sollten. Und irgendwann - zwischenunserer eigenen Kindheit und unserem ersten eigenenKind - wurde der verhasste Lebertran dann durch Me-dikamente ersetzt, die besser schmeckten, mehr ko-steten, aber nicht wirklich besser waren.

    Dieses winterliche Ritual, mit dem unsere Mtter unsgeqult haben, knnte uns mehr erspart haben, als nurrachitische O-Beine. Denn das Vitamin D, mit dem wirmit Hilfe von Lebertran und Hhensonne so reichlichversorgt wurden, schtzt vermutlich vor mehr. als nur

    vor weichen Knochen. Und da dieses Vitamin nebenden Stars unter den Vitaminen, Vitamin C, Vitamin Eund Beta-Karotin bisher eher ein Schattendasein ge-

    fhrt hat, wird es Zeit, sich mit diesem Vitalstoff etwasnher zu beschftigen.

    Vitamin D beugt Osteoporose, Depressionen, Prosta-ta- und Brustkrebs vor und beeinflusst sogar Zucker-krankheit und Fettsucht. Vermutlich gehrt Vitamin Dzu den am hufigsten unterschtzten Nhrstoffen desMenschen. Das beruht vermutlich auf der Tatsache,

    dass unser Krper es selber herstellen kann, wenn erSonnenlicht ausgesetzt wird. Und da Sonnenlicht nichtin der Apotheke verkauft werden muss, werden die ge-sundheitliche Vorteile von Vitamin D auch nur so wenigbetont - und die Wahrheit ber diese Vitamin ist denmeisten Menschen unbekannt.

    Fr alle hier die pHakten:

    1.Vitamin D wird von Ihrer Haut als Reaktion auf dieBestrahlung mit den ultravioletten Anteilen dernatrlichen Sonnenstrahlung gebildet.

    2.Diese UV - Strahlen knnen nicht durch Glas wan-

    dern. Also hilft es nicht, sich im Auto oder Winter-garten von der Sonne bescheinen zu lassen.

    3.Es ist fast unmglich, ausreichende Mengen anVitamin D mit der Ernhrung aufzunehmen: Manmsste tglich zehn groe Glser angereicherterMilch trinken, um auch nur die minimale Menge anVitamin D zu erhalten.

    4.Daher stellt die Sonne die einzige Mglichkeit dar,das Vitamin im eigenen Krper bilden zu knnen.Je weiter von quator entfernt Sie leben, destolnger mssen Sie sich sonnen, um ausreichend

    Vitamin D bilden zu knnen. Deutschland, Hollandund andere westeuropische Lnder sind relativweit vom quator entfernt.

    5.Ausreichende Vitamin D - Spiegel sind unverzicht-bar fr die Aufnahme von Kalzium aus der Ernh-rung. Ohne Vitamin D kann der Darm das zuge-fhrte Kalzium nicht aufnehmen - was sogarKalziumsupplemente sinnlos macht.

    6.Ein chronischer Mangel an Vitamin D lsst sichnicht ber Nacht beseitigen, um die Knochen unddas Nervensystem mit Vitamin D - Supplementenund Sonnenstrahlen wieder aufzubauen, bentigtman Monate. Verspren Sie z. B. beim festen Druckauf Ihr Brustbein Schmerzen, kann das bereits einAnzeichen fr einen chronischen Vitamin D -Mangel sein.

    7.Schon eine leichte Sonnenschutzcreme mit einemLichtschutzfaktor von 8 kann die Fhigkeit IhresKrpers, Vitamin D selber zu bilden, um bis zu95 % reduzieren. Auf diese Art fhren Sonnen-schutzmittel und -Cremes am ehesten zu Erkran-kungen - indem sie einen Mangel an Vitamin D imKrper hervorrufen. Und das fhrt zu einer para-doxen Situation: Menschen, die aus Furcht vorHautkrebs die Sonne meiden oder sich mit einemhohen Lichtschutzfaktor vor den mglichen Gefah-ren der UV- Strahlung schtzen wollen, provozieren

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    dadurch einen Mangel an Vitamin D, was wiederumdas Risiko anderer Krebserkrankungen erhht.

    8.Vitamin D muss im Krper durch Nieren und Leberaktiviert werden, um genutzt werden zu knnen.Daher kann jede Erkrankung dieser Organe dieFhigkeit Ihres Krpers einschrnken, zirkulieren-des Vitamin D zu nutzen.

    Erkrankungen und Folgen eines Vitamin D - Man-

    gels

    Eine Osteoporose wird hufig durch einen VitaminD - Mangel erschwert, der die Aufnahme von Kal-zium im Darm behindert

    Ausreichende Vitamin D- Spiegel schtzen vorKrebserkrankungen von Brust, Prostata, Ovarienund Dickdarm, vor Depressionen und Schizophre-nie. Bereits durch einen vernnftigen Umgang mitSonnenlicht - zwei- bis dreimal pro Woche - knntedas Risiko ernsthafter Erkrankungen wie Diabetes

    oder Krebs um 50 - 80 % gesenkt werden

    Ein Mangel an Vitamin D kann einen Altersdiabetes(Typ II) verschlimmern und die Insulinproduktionin der Bauchspeicheldrse beeintrchtigen.Kleinkinder, denen man tglich 2.000 IU Vitamin Dverabreicht hatte, hatten in den folgenden 20 Jahrenein um 80 % reduziertes Diabetesrisiko.

    Adipositas (Fettsucht) beeintrchtigt die Vitamin D- Nutzung im Krper, d. h. bergewichtige Men-schen bentigen die doppelte Menge dieses Vita-mins.

    Die typische Winterdepression beruht auf einerStrung des Melatoningleichgewichts, der durcheinen Mangel an Sonnenlicht ausgelst wird

    Hufig wird ein chronischer Vitamin D - Mangelflschlicher Weise als Fibromyalgiesyndrom diag-nostiziert, da die Symptome - Muskelschwche, -reien und Schmerzen - sich hneln

    Beunruhigende Daten ber den Vitamin D Mangel

    32 % aller rzte und Medizinstudenten leiden untereinem Vitamin D - Mangel, bei der amerikanischenBevlkerung betrgt der Anteil von Personen mit

    einem Vitamin D - Mangel sogar 40 %.

    Noch bedrohlicher ist die Lage bei Mdchenzwischen 9 und 11 Jahren: 48 % von ihnen habeneinen Mangel an diese Vitamin D - bei Kran-kenhauspatienten betrgt der Anteil sogar 60 %.

    76 % der schwangeren Frauen leiden ebenfallsunter einer unzureichenden Versorgung mit demfettlslichen Vitamin D. Das fhrt zu einen weitverbreiteten Mangel bei den ungeborenen Kindern,die deswegen im Laufe ihres Lebens vermehrtGefahr laufen, an Diabetes, Arthritis, Multipler

    Sklerose und Schizophrenie zu erkranken - 81 %der Kinder diese Mtter weisen nach der Geburtebenfalls einen Mangel an Vitamin D auf.

    Vitamin D: Wie viel ist ntig?

    Auch wen ein vernnftiger Umgang mit der Sonne - d.h. regelmiger Aufenthalt an frischer Luft, aber KEI-NE extensiven Sonnenbder - eine gute und vor allemsichere Methode ist, seinen Bedarf an Vitamin D zudecken, drfte diese Manahme nicht ausreichen, umdie prventiven Vorteile des Vitamins zu nutzen. Zwi-

    schen der tglich empfohlenen Vitamin D - Zufuhr derD.A.CH. (der Deutschen, sterreichischen und Schwei-zer Gesellschaft fr Ernhrung) von 5 - 10 Mikrogramm(200 - 400 IU) und den Mengen von 100 g (4000 IU),die von den US - Vitaminexperten Jonathan Wright undProfessor Robert Heany fr notwendig gehalten wer-den, liegen Welten.

    Da Vitamin D zu den fettlslichen Vitamine gehrt, dieim Krper gespeichert werden knnen, besteht zumin-dest rein theoretisch die Gefahr einer berdosierungund Hypovitaminose. Die Einnahme von Tagesdosenvon ber 1.000 IU (25 g) sollte daher nur unter thera-

    peutischer Kontrolle - und nach einer Bestimmung derVitaminspiegel im Blut - erfolgen. brigens: das Lebens-mittel mit dem hchsten Vitamin D - Gehalt ist sie wer-den es erraten haben - der Lebertran. 1 EsslffelDorschlebertran liefert 34 g bzw. 1.360 mg Vitamin D- nebst den uerst gesunden Omega-3-Fettsuren.

    2. Wintergemse und die Knochen

    Fr alle, die nach einer Mglichkeit suchen, mit ihrerErnhrung Kalzium zuzufhren und die Molkereiproduk-ten eher skeptisch gegenberstehen, bieten die Gem-se der Saison - Brokkoli, Lauch, Sellerie, Zwiebeln undGrnkohl. Aber auch Nsse und Mandeln zhlen zu denkalziumreichen Lebensmitteln. Grnkohl, Fenchel, Spi-nat und Kresse sind auerdem reich an Kalium.

    Wer also etwas fr seine Knochen tun will, sollte dieHochsaison des Grnkohls nutzen. Von allen Kohlar-ten besitzt das deftige Wintergemse den hchstenAnteil an Kalzium und ist zudem uerst reich an Ei-sen, Kalium, Magnesium, Mangan und Jod. Darberhinaus enthlt er einen hohen Gehalt an B-Vitaminen,Folsure und Vitamin K. Im Vitamin C-Gehalt konkur-riert Grnkohl sogar mit Paprika und Brokkoli.

    3. Kakao schtzt wirksamer als Rotwein undgrner Tee

    Eine Tasse heier Kakao (und wir sprechen hier natr-lich von richtigem Kakao und NICHT von Nesquickund Co.) ist mehr, als nur ein beliebtes Getrnk im Win-ter. Das Getrnk kann nach neuesten Forschungser-gebnisse sogar vor einer ganzen Reihe von Krankhei-ten wie z. B. Krebs schtzen.

    Wie in einem Artikel aus der Dezemberausgabe desamerikanischen Journal of Agricultural and FoodChemistry berichtet wird, besitzt heier Kakao fastdoppelt so viel Antioxidantien, wie Rotwein und bis zudreimal mehr Antioxidantien, als Grner Tee. So liefer-te eine Tasse heie Schokolade 611 mg (Milligramm)

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    der Phenolverbindung GAE und 564 mg des FlavonoidsECE. Zum Vergleich: Ein Glas Rotwein enthlt 340 mgGAE und 163 mg ECE, eine Tasse Grntee 165 mgGAE und 47 mg ECE. Auch wenn Schokoladenriegelhnlich hohe Mengen dieser Radikalenfnger enthal-ten, so sollte man sie dennoch nicht als Ersatz fr dasGetrnk whlen, da in 40 g Schokolade dreimal so viel

    gesttigten Fettsuren enthalten, wie im Kakao.Wie der Hauptautor der Untersuchung anregte, sollteman zudem nicht Rotwein und Grntee durch eine Tas-se Kakao ersetzen. Stattdessen empfiehlt er, tglich alledrei Getrnke zu verzehren: Ich wrde morgens denheien Kakao, mittags den Grntee und abends einGlas Rotwein trinken uerte er in einer Pressemittei-lung der Cornell Universitt.

    brigens: Wie die Zeitschrift Guter Rat im Januar 2005berichtete, kann das Trinken von echtem Kakao hel-fen, einen Reizhusten zu lindern. Ein Inhaltsstoff desKakaos, das Theobromin kann Hustenreiz oftmals wirk-

    samer lindern, als das Codein. Allerdings kann die Er-krankung mit Kakao nur gelindert und nicht h geheiltwerden.

    Und zum Schluss ein Rat fr alle, die lieber auf Milchverzichten wollen: Selbstverstndlich funktioniert dasauch, wenn man den Kakao mit Sojamilch zubereitet.

    4. Das Rezept des Monats

    Winterliches Fruchtkompott

    Zutaten:

    1 Kilo ungeschwefelte Trockenfrchte (bevorzugterweise aus kontrolliert kologischem Landbau) wiePflaumen, Aprikosen, Feigen. Kranbeeren oderMangos

    1 ungespritzte Mandarine

    0,5 Liter frisch gepressten Orangensaft

    Zubereitung:

    Das Trockenobst in eine groen Sauteuse oderPfanne mit Deckel geben. Die Mandarine viertelnund ungeschlt dazugeben, abschlieend alles mitdem Orangensaft bergieen und die Pfanne inden Backofen stellen.

    Bei 150 - 175 Grad Celsius langsam 3 - 4 Stundenrsten lassen, dabei alle 20 Minuten die verdunsteteFlssigkeit mit mehr Orangensaft ersetzen.

    Mit Pltzchen, Waffeln und geschlagener Sahneauftragen und verzehren. Bei Bedarf kann man derSchlagsahne noch etwas Grand Marnier hinzu-fgen

    Achtung: Trockenobst enthlt alle Phytonhrstoffe,Antioxidantien und Ballaststoffe, liefert aber proPortion deutlich mehr Kalorien, als frisches Obst.

    Quellen

    Vitamin D myths, facts and statistics, News Target In-sider, Freitag, 14. Januar 2005,http://www.newstarget.com/003069.com

    Sun Avoidance Will Increase Incidence of CancersOverall" Professor Cedric F. Garland, British Medical

    Journal, Vol. 327, 11/22/03, http://www.bmj.com/Lack of Vitamin D Threatens to Raise Cancer Risk"NutraIngredients.com, 11/24/03,http://www.nutraingredients.com

    An Estimate of Premature Cancer Mortality in the U.S. due to Inadequate Doses of Solar Ultraviolet-B Ra-diation" Cancer, Vol. 94, Nr. 6, 3/15/02,http://www.ncbi.nlm.nih.gov/

    Robert Heany M.D., F.A.C.P., F.A.C.N, Odds Are YouNeed Additional Vitamin D, and Cod Liver Oil is NotSufficient, American Journal of Clinical Nutrition No-

    vember 2003 Vol. 78, No. 5, 912-919,Beyond Rickets: Vitamin D Shows Promise for FightingNumerous Diseases... But in Doses Well Above theRecommendation of 'Authorities'" Dr. Jonathan Wright,Nutrition and Healing Newsletter, Februar 2002,http://www.wrightnewsletter.com/

    Osteoporose: Wintergemse macht die Knochenstark, dpa/Gesellschaft fr Ernhrungsmedizin undDitetik e. V./GesundheitPro

    Hot cocoa may have higher antioxidant content thanred wine or green tea, FaxWatch Inc. 23. 12. 2003

    Kakao kann Reizhusten lindern, dpa - Meldung vom13.01.2005

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    Lieber Leser,

    Nun hat sich der Winter doch noch dazu entschieden,uns einen kurzen aber nicht weniger strmischen Be-such abzustatten und zumindest fr einige Tage auchden erwarteten oder gefrchteten Schnee geliefert. Ausdiesem Grunde werden wir auch in dieser Ausgabe derpHakten noch einmal kurz unser Winterthema - Vit-amin D - aufnehmen. Aktuell habe ich zum Thema Vit-amin D, Sonnenstrahlen und Krebs noch eine Berichtber zwei neuere Studien gefunden, die ich Ihnen alsPostskriptum nicht vorenthalten mchte.

    Als Hauptthema dieses Monat haben wir uns mit demLeaky Gut - Syndrom, einer funktionellen Strung desDarmes beschftigt. Zwar hat dieses Thema - andersals in den beide vorausgegangenen Monaten keinen

    wirklichen Bezug zur Jahreszeit, andererseits halte ichdie Erkenntnisse ber die Funktion des Darms beimZustandekommen von zahlreichen und weit verbreite-ten chronischen Erkrankungen fr so wichtig, das ichsie unbedingt weitergeben wollte.

    Auerdem informieren wir Sie dieser Ausgabe nochber interessante Ergebnisse auf dem Gebiet der In-tensivmedizin und liefern Ihnen mit dem Rezept derWoche einen etwas verspteten Karnevalsscherz

    Entlarvt: Der Mythos von der krebserregenden

    Sonnenstrahlung

    Einer der hartnckigsten Gesundheitsmythen besagt,dass Sonnenstrahlen die Wahrscheinlichkeit einerKrebserkrankung erhhen knnen. Wie wir bereits imden pHakten 1/2005 erwhnt haben, kann diese Ein-stellung nicht richtig sein, weil jeder fr die optimaleGesundheit nicht zuletzt auch von den Strahlen der vonSonne abhngig ist. Nun haben zwei aktuellen Studiendazu beigetragen, den mythischen Zusammenhangzwischen Hautkrebs und Sonnenstrahlung zu entzau-bern.

    In Dnemark fand man heraus dass ultraviolette Strah-lung des Sonnenlichts bzw. entsprechender Lampen dasRisiko, an Krebs zu erkranken, um mehr als 40 % ver-ringerte. Die Ergebnisse wurden durch Befragungenvon etwa 6.000 Patienten gewonnen, von denen dieHlfte unter einem sogenannten Non-Hodkins-Lymphom (bsartige Erkrankung des Lymphsystems)litten. .

    Forscher der Universitt von New Mexiko untersuch-ten die Sterblichkeitsraten von Patienten mit malignemMelanom (Hautkrebs) und fanden heraus, dass Pati-enten, die mehr Sonnenstrahlung ausgesetzt waren,seltener starben, als Melanompatienten, die sich weni-ger hufig in der Sonne aufhielten. Wie die Autoren glau-ben, erhht die Sonnenstrahlung die krpereigene Her-stellung von Vitamin D, was das Krebsrisiko wiederumverringert.

    Auch die konventionelle Medizin erkennt immer mehrdie Bedeutung optimaler Vitamin D - Spiegel im Krper.Die Bestimmung dieser Spiegel ist vermutliche eine derwichtigsten Manahmen, die Sie zur Vorbeugung einerKrebserkrankung durchfhren lassen knnen.

    Die beiden gebruchlichsten Vitamin D - Tests messendas Calcidiol oder Calciferol (die inaktive) und das

    Calcitriol (die aktive Form des Vitamins). Mit der Calcidiol- Bestimmung berprft man, ob berhaupt gengendVitamin D vorhanden ist, die Calcitriol - Bestimmunglsst erkennen, dass die Nieren auch gengendCalcidiol in das aktive Calcitriol umgewandelt haben.

    Besonders wichtig ist dies Bestimmung bei Menschen,die Antazida, bestimmte Herzmedikamente oder Medi-kamente gegen Krampfanflle einnehmen mssen, dadiese Medikamente die C Vitamin D - Spiegel abfallenlassen. Antazida (Magensure bindende Mittel) knnendie Verfgbarkeit und Verstoffwechselung des Vitaminsnegativ beeinflussen. Kalziumkanalblocker (Medika-

    mente gegen koronare Herzkrankheit, Bluthochdruckund Herzrhythmusstrungen) knnen die krpereigenenHerstellung von Vitamin D blockieren, und dasCholestyramin, ein Mittel gegen zu hohe Cholesterin-werte behindern die Aufnahme des Vitamins im Darm.Medikamente gegen Krampfanflle wie z. B. dasPhenobarbital schlielich beschleunigen den Vitamin-stoffwechsel.

    Leaky Gut Syndrom

    Die innere Schicht unserer Darmwnde stellt eine Bar-riere dar, die es normalerweise den regelrecht verdau-ten Fetten, Proteinen und Strken (Kohlenhydraten)gestattet, aus dem Darminneren in die Blutbahn zu pas-sieren. Diese Passage luft in unterschiedlicher Art undWeise ab.

    Chlor, Kalium, Magnesium, Natrium und freie Fettsurendiffundieren (sickern) durch die Epithelzellen (Deck-zellen, aus denen die innere Schicht der Darmwandbesteht). Aminosuren, Fettsuren, Glukose (Zucker),Mineralstoffe und Vitamine durchqueren diese Zellenebenfalls, allerdings mit Hilfe eines anderen Mechanis-mus, den man als aktiven Transport bezeichnet. Dabeipassieren diese Stoffe die Darmwnde mit Hilfe soge-nannter Carrierproteine, Eiweie also, die wie Lasten-trger Nhrstoffe durch die Darmwnde in den Krpertragen.

    Aber es gibt noch einen dritten Weg, auf dem Stoffe dieDarmwnde berwinden knnen. Die Rume zwischenden Zellen, aus denen die innere Schicht der Darm-wnde aufgebaut ist, sind normalerweise geschlossen.Man bezeichnet diese engen Verbindungen zwischenden Zellen auch als Desmosomen oder TightJunctions. Werden die Darminnenwnde z. B. durcheine Entzndung oder Medikamente gereizt, lsen sich

    diese Verbindungen und gestatten es unerwnschtengreren Moleklen aus dem Darm durch die Barrierein das Blut zu gelangen. Da diese Stoffe normalerweisenichts im Blut zu suchen haben, identifiziert sie das

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    Immunsystem als Eindringlinge und produziert zur Ab-wehr Antikrper.

    Schreitet die Schdigung der Darmwand weiter fort,knnen noch grere Komplexe, wie z. B. krankheits-auslsende Bakterien, unverdaute Nahrungsmittel-partikel und Giftstoffmolekle direkt durch die besch-digten Zellen wandern. Wieder wird das Immunsystem

    alarmiert und es werden Antikrper und andere Stoffeausgeschttet, die man als Zytokine bezeichnet. DieseZytokine regen weie Blutzellen dazu an, diese Fremd-partikel anzugreifen. Bei diesem Kampf entstehen freieRadikale, die im gesamten Krper Reizungen und Ent-zndungen auslsen knnen.

    Ursachen eines Leaky Gut - Syndroms

    Ausgelst werden kann diese - auch als erhhte Darm-permeabilitt bezeichnete - Strung durch eine Reiheunterschiedlicher Faktoren:

    Chronischer Stress

    Darminfektionen

    Dysbiose (Verlust des Gleichgewichts aus gutenprobiotischen und bsen pathogenen Keimen inder Darmflora

    Umweltgifte

    Alkoholexzesse

    Unzureichende Ernhrung

    schmerz- und entzndungshemmende Medika-mente (Aspirin, Paracetamol, Ibuprofen usw.)

    Antibiotika (bereits zwei Antibiotikabehandlungenim Leben erhhen die Gefahr eins Leaky Gut - Syn-droms deutlich, eine Antibiotikabehandlung im Jahrfhrt fast unausweichlich dazu)

    Antibiotika - ein besonderes Problem

    Besonders fatal ist der Teufelskreis, der sich durch An-tibiotika, Candidapilze und Leaky Gut - Syndrom ent-wickeln kann . Wie allgemein bekannt sein drfte, zer-strt bereits eine einzige Antibiotikabehandlung vonwenigen Tagen Dauer einen Groteil der probiotischenguten Darmbakterien. Es kommt zu einer Dysbiose,

    einem Ungleichgewicht zwischen den probiotischen undpathogenen (Krankheiten auslsenden) Keimen, vonder besonders ein Erreger mit Namen Candida albicansprofitiert. Der Candida albicans ist ein Pilz, der norma-lerweise im menschlichen Krper nur in geringen Men-gen vorkommt. Eine Dysbiose allerdings bietet demCandidapilz eine ideale Mglichkeit, sich ungehindertauszubreiten und im Darm festzusetzen.

    Anders, als v ielfach angenommen, kann es auch beieiner starken Vermehrung der Candidakeime nicht ohneWeiteres dazu kommen, dass der Pilz die Darmwndeberwinden und sich im Krper, ja sogar im Gehirn, fest-

    setzen kann. Diese Komplikation ist eher selten undtritt nur dann ein, wenn das Immunsystem als Folgevon AIDS oder nach einer Chemotherapie massiv ge-schwcht ist. Was allerdings passieren kann, ist dass

    der Candidapilz eine Substanz ausschttet, welche dieEpithelzellen des Dnndarms schrumpfen lsst undsomit ein Leaky Gut - Syndrom und die Aufnahme gifti-ger Substanzen weiter anheizen kann.

    Symptome eines Leaky Gut - Syndroms

    Beschwerden, die im Gefolge eines Leaky Gut - Syn-

    droms auftreten knnen, sind: Magen - Darm - Trakt: Unterbauchschmerzen,

    Verdauungsstrungen, Durchflle, Verstopfung,Blhungen, vermehrte Bildung von Darmgasen

    Muskeln und Gelenke: chronische Gelenk- und/oder Muskelschmerzen,

    Immunsystem: Abwehrschwche, anhaltendeScheideninfektionen und Blaseninfekte,

    Geist/Seele: Verwirrtheit, Eintrbung des Denk-vermgens, Stimmungsschwankungen, Nervositt,Bettnssen, Gedchtnisschwche, aggressives

    Verhalten, Angstattacken und Erschpfungs-zustnde.

    Allergische Erkrankungen: Asthma, Hautaus-schlge, Kurzatmigkeit,

    Darber hinaus kann ein Leaky Gut - Syndrom mitden folgenden Erkrankungen in Zusammenhangstehen:

    Autoimmunleiden (rheumatoide Arthritis, Lupus,Multiple Sklerose Psoriasis usw.

    Zliakie (Allergie gegen glutenhaltige Getreide wie

    Weizen, aber auch Roggen, Gerste und Hafer) Chronisch entzndlich Erkrankungen des Dick-

    darms wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa,Reizdarmsyndrom (IBS)

    Umweltbedingte Erkrankungen wie MCS (Multiplechemical sensitivity, vielfache Chemikalienunver-trglichkeit) oder das Sick Building Syndrome

    Akne, Ekzeme

    Allergien (Nahrungsmittelallergien und -Unvertrg-lichkeiten, Nesselsucht

    Entzndliche Erkrankungen der Gelenke/Arthritis Entzndungen des Darms

    Funktionsstrungen von Leber und/oder Pankreas

    Chronisches Erschpfungssyndrom

    Diagnose eines Leaky Gut - Syndroms

    Als Standarduntersuchung zur Diagnose eines LeakyGut - Syndroms gilt der Laktulose - Mannitol - Test.Laktulose und Mannitol sind wasserlsliche Zucker-arten, die der Krper nicht verwerten kann und unver-ndert wieder mit dem Urin ausscheidet. Von Perso-

    nen mit gesunden Darmwnden wird Mannitol unpro-blematisch, Laktulose, das aus etwas greren Mole-klen besteht, nur sehr schlecht absorbiert. Bei diesemTest muss die zu untersuchende Person eine Lsung

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    aus Laktulose und Mannitol trinken. Danach wird frsechs Stunden der Urin gesammelt und die Konzentra-tion der beiden Stoffe bestimmt. Das Ergebnis gibt Aus-kunft darber, wie v iel der Krper von den beiden Sub-stanzen aufgenommen hat. Normal sind hohe Mannitol-und niedrige Laktulosekonzentrationen. Findet man einehohe Konzentration beider Substanzen, weist das auf

    ein Leaky Gut - Syndrom hin. Sind die Werte fr beideSubstanzen niedrig, liegt eine allgemeine Malabsorptionvor, von der alle Nhrstoffe betroffen sind.

    Leider drfte das Konzept des Leaky Gut - Syndromsin Deutschland nur sehr wenigen rzten bekannt sein.Und so ist es durchaus mglich, das Ihr Arzt Sie nichtversteht und Ihnen nicht helfen kann, wenn Sie ihn aufdieses Problem ansprechen.

    Was ist gegen ein Leaky Gut - Syndrom zu tun?

    Grundstzlich besteht die beste Mglichkeit, ein LeakyGut - Syndrom zu bessern darin, alle Faktoren auszu-

    schalten, durch die entzndliche Reaktionen im Darmin Gang gehalten werden. Da sich diese Faktoren voneiner Person zur anderen individuell stark unterschei-den knnen, wollen wir hier nur allgemeine Hinweisegeben. Diagnose und Behandlung eines Leaky Gut -Syndroms gehren ohnehin in die Hnde eines erfah-renen Therapeuten. Eine Liste mit Laboratorien, die inDeutschland einen Laktulose - Mannitol - Test durch-fhren, senden wir Ihnen bei Bedarf gerne zu.

    Liegt ein erhhter Bewuchs des Darms durch Candida-pilze vor, sollte man als erstes Schritte zur Verringe-rung des Darmpilzbefalls durchfhren. Hierzu kann es

    im Extremfall ntig sein, ein Antimykotikum (pilztten-des Medikament) einzusetzen - empfehlenswert ist dasNystatin, weil es die wenigsten Nebenwirkungen auf-weist. Ein weniger ausgeprgter Pilzbefall kann auchmit Grapefruitkernextrakt therapiert werden. Grundstz-lich sollte eine solche Behandlung ohnehin nicht inEigenregie erfolgen, sondern ebenfalls unter Aufsichteines geeigneten Therapeuten erfolgen.

    Parallel dazu - und im Falle, das keine Candidamykosevorliegt - wre ein weiterer wichtiger Schritt die Sanie-rung der Darmflora zur Wiederherstellung des ausge-glichenen Gleichgewichts von guten und bsen Darm-

    bakterien. Dazu gehrt neben einer vollwertigen Ernh-rung mit ausreichenden Mengen an Ballaststoffen undVerzicht auf Zucker und raffinierte Kohlenhydrate auchder Einsatz eines probiotischen Nahrungsergnzungs-mittels, d. h. eines Prparates, mit dem man dem Kr-per die guten Darmbakterien - Lactobazillen undBifidobakterien - wieder vermehrt zufhren kann. Er-gnzend empfiehlt sich der Einsatz milchsauer vergo-rener Gemse, wie z. B Sauerkraut, die ebenfalls diegesunden Milchsurebakterien enthalten. Wichtig da-bei ist es, Nahrungsmittel zu whlen, die nach der G-rung NICHT pasteurisiert worden sind, da die Mikroor-ganismen durch diesen Prozess wieder zerstrt wor-den sind. Probiotische Joghurts sind vor allem wegender weiter unten erwhnten mgliche Gefahr einerNahrungsmittelallergien auf Milch und Molkereiproduk-

    te weniger zu empfehlen.

    Parallel zu der Zufuhr probiotischer Keime durch Er-nhrung/Nahrungsergnzung sollte man sich zustz-lich um prbiotische Substanzen bemhen, Stoffe, diegezielt das Wachstum der guten Bakterien frdern.Ein solches prbiotisches Nahrungsmittel ist z. B. dieTopinamburknolle, die das Prbiotikum Inulin enthlt.

    Eine weitere Gruppe der Prbiotika sind die Fructo-Oligo-Saccharide, Kohlenhydrate die in Chicore, Spar-gel, Zwiebeln und Getreide vorkommen. In einer Reihevon probiotischen Nahrungsergnzungsmitteln sindbereits die notwendigen prbiotischen Inhaltsstoffe ent-halten, zustzlich kann man die Topinamburknolle inPulverform als Nahrungsergnzungsmittel kaufen.

    Die Ernhrung spielt bei der Beseitigung eines LeakyGut - Syndroms eine bergeordnete Rolle. Einerseitssollte sie - wie bereits erwhnt - vollwertig sein und aufalle raffinierten Kohlenhydrate (Weimehl, Zucker usw.)verzichten, die das Wachstum der bsen pathogenen

    Keime frdern. Darber hinaus sollte sie allergiearmsein, d. h. keines der typischen Nahrungsmittel enthal-ten, die eine Nahrungsmittelallergie provozieren knn-te. Denn so lange die allergieauslsenden Nahrungs-mittel - und das sind in erster Linie Milch und Molkerei-produkte, glutenhaltige Getreide wie Weizen, Hafer,Roggen und Gerste, Zucker und weniger hufig Maisund Nsse die Darmwnde durch eine entzndlicheAbwehrreaktion weiter schwchen, wird man das Pro-blem nur unzureichend in den Griff bekommen.

    Ein Modell einer solchen allergiefreie Kost nebst geeig-neten Rezepten finden Sie in den Bchern Revolutionin der Kche und Jnger in nur 20 Tagen, die beideim 4Flamingos Verlag, Rheine erschienen sind. Dasletztgenannte Buch bietet darber hinaus eine Reihezustzlicher Informationen zum Leaky Gut - Syndrom.

    Darber hinaus empfehlen sich eine Reihe vonNahrungsergnzungsmitteln, mit denen man einen ge-reizten Darm beruhigen und wieder aufbauen kann.Diese Mittel sind:

    1.Beta-Karotin bzw. Vitamin A - erhlt die Darm-schleimhute gesund und neutralisiert freieRadikale, die bei Entzndungen entstehen

    2.Eine Kombination aus Folsure, Vitamin B12 undZink - beeinflusst ebenfalls den Zustand derDarmwnde positiv

    3.Aloe vera - pflegt und stellt den Gastrointestinaltraktwieder her

    4.L-Glutamin - eine Aminosure, die sich besondersauf den oberen Verdauungstrakt positiv auswirkt.

    Intensivmedizin - immer teurer, aber nicht

    immer besser

    Gar keine Frage - ohne die enormen Fortschritte derIntensivmedizin wrden heute viele Menschen nach ei-nem Unfall oder Herzinfarkt vollkommen chancenlossein und sterben. Und daher sind die hohen Kosten der

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    Intensivmedizin - nicht selten sind das pro Patient undTag mehrere Hundert Euro - auch gerechtfertigt, auchwenn sie sicherlich einen der Faktoren fr die stndigwachsenden Gesundheitskosten darstellen. Die Sicher-heit, nach einem Herzinfarkt schnell die bestmglichTherapie zu erhalten, sollte uns das schon wert sein.

    Aber vermutlich ist auch in diesem Fall nicht immer wirk-

    lich das teuerste auch das beste. Denn wie eine aktuel-le Untersuchung ergeben hat, kann der Weg in die Herz-spezialklinik hufig gefhrlicher sein, als wenn man inein Feld-, Wald- und Wiesenkrankenhaus eingeliefertwurde. In der Untersuchung analysierte man die Datenvon 28.000 Patienten, die nach einem Herzinfarkt ent-weder auf eine Spezialabteilung oder ein normales Kran-kenhaus eingeliefert worden waren. Sechs Monate sp-ter waren aus der Gruppe der Patienten, die sich in ei-ner Spezialklinik High-Tech - Verfahren wie Bypass-operationen oder Herzkathetern unterzogen hatten, 14%mehr verstorben, als die ehemaligen Patienten der All-

    gemeinen Krankenhuser.Und wenn die wohlmeinende Besatzung eines Notarzt-wagens Sie zu einem solchen Spezialisten bringt, pas-siert auch etwas: Der Spezialist fhrte etwa bei die Hlfteseiner Patienten eines der genannten Verfahren durch,im Allgemeinkrankenhaus um die Ecke kamen nur dreivon Hundert Herzinfarktpatienten in den (wie wir nunwissen eher zweifelhaften) Genuss der modernenkardiologischen Intensivmedizin. Auch kam es bei denPatienten der kardiologischen Fachabteilungen doppeltso hufig zu Blutungen und die Gefahr eines zustzli-chen Schlaganfalls war um ein Drittel erhht.

    Das Rezept des Monats:

    Der Hormonersatztherapie - Kuchen

    Zutaten

    100 g Sojamehl

    100 g Weizenvollkornmehl

    2 gehackte Ingwerwurzeln

    200 g Rosinen

    100 g Hafergrtze

    100 g Leinsamen

    50 g Sonnenblumenkerne

    50 g Krbiskerne

    50 g Sesamsamen

    TL Muskatnuss

    TL Zimt

    TL Ingwerpulver

    etwa 1 600 ml Sojamilch

    1 El MalzextraktZubereitung:

    Leinsamen und Sesam mahlen.

    Al le trockenen Bestandtei le in einer Schsselmiteinander vermengen und zum Schluss dieSojamilch und den Malzextrakt dazu geben.

    Alles nochmals gut vermischen und etwa 30 Minutenquellen lassen Wenn die Mischung zu dick sein sollteggf. noch etwas Sojamilch dazugeben. Den Teig inzwei leicht gefettete und mit Backpapier ausgelegte

    Kastenformen geben. Bei 190 Grad Celsius (Elektro-ofen) bzw., Stufe 5 (Gasofen) 75 Minuten backen undauskhlen lassen.

    Mit Butter bestrichen servieren.

    Dieses Rezept stammt von Lynne McTaggart der Auto-rin des (brigens recht empfehlenswerten) Buches Wasrzte Ihnen nicht erzhlen. Wie die Autorin selber zu-gibt, wei niemand so recht, wie dieser Kuchenschmeckt - und ob er berhaupt essbar ist. Deswegenbin ich mir auch nicht sicher, wie ernst Ms. McTaggartihre letzte Anweisung bei der Zubereitung - im Garten

    vergraben oder an das Haustier verfttern - gemeinthat Allerdings eins ist klar - dieser Kuchen ist ein Nah-rungsmittel, das wohl ber den hchsten Gehalt anPhytostrogenen verfgt, den man sich fr ein Gebckberhaupt vorstellen kann.

    Sollte sich unter den Lesern dieses Newsletters den-noch eine risikofreudige Person finden, die tatschlichversucht, den Hormonersatztherapie - Kuchen zu bak-ken (und mir ein Stck zum Probieren zuschickt, so er-hlt sie (oder er) als Belohnung ein Buch aus dem An-gebot des 4Flamingos Verlages - umsonst!

    Axel Berendes

    4Flamingos Verlag

    Quellen

    Der Mythos von der krebserregenden SonnenstrahlungBBC News, 1. Februar 2005Advanced Natural Medicine Bulletin, 3. Februar 2005Lipski, E.; Digestive Wellness,Keats Publishing/McGraw Hill, 2001Bland, J. F. & Benum, S. H., Jnger in nur 20 Tagen,4Flamingos Verlag Rheine, 2001Fratkin, P., Leaky Gut - Syndrom, Fachinformation derGreat Smokies Laboratories, http://www/gsdl.com/newsMarston, W., Gut Reactions, NEWSWEEK, 17. Novem-ber 1997Intensivmedizin - immer teurer, aber nicht immer bes-ser British Medical Journal online. 21. Januar 2005.Hormonersatztherapie KuchenWHAT DOCTORS DON'T TELL YOU - E-NEWSBROADCAST No. 83 - 20. Mai 2004

    Lieber Leser,

    weil die Spargelsaison trotz turbogeheizter Hochbeetezur Zeit noch auf sich warten lsst, haben wir kurzfri-stig unser Rezept fr eine leckere Spargelsuppe durch

    eine strkende und krftigende Frhlingssuppe ersetzt.Diese Suppe schmeckt zumindest dem Verfasser die-

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    ses Textes besser, als die Art von Frhlingssuppe, dieer in seiner Jugend vorgesetzt bekommen hat und de-ren wesentliche Bestandteile Erbsen, Mhren und

    Grieklchen waren. Das Spargelsuppenrezept wer-den wir dann voraussichtlich in den pHakten fr denMonat April abdrucken.

    Apropos Rezepte: Selbstverstndlich bemhen wir unsdarum, dass alle hier vorgestellten Rezepte den Vorga-ben der von uns propagierten surefreien und allergie-armen Kost entsprechen- Sollte dies einmal nicht derFall sein, werden wir Sie darauf hinweisen.

    Neben dem Suppenrezept enthlt die aktuelle Ausga-be der pHakten Beitrge zu den folgenden Themen:

    - Vioxx und Co. noch mehr Gefahren durch

    Allerwelts Medikamente

    - Saure Nahrung, Getreide und Osteoporose

    - Klassische Musik gegen Gelenkschmerzen

    Allen Lesern der pHakten wnschen wir ein ruhiges undgesundes Osterfest

    1. Vioxx und Co. noch mehr Gefahren durchAllerwelts Medikamente

    Es war im Herbst 2004, als Dr. med. Douglas J Graham,Experte fr Arzneimittelsicherheit bei der amerikani-

    schen Medikamentenaufsichtsbehrde Food and DrugAdministration (FDA) dem US Senat die Bombe plat-zen lie: Obwohl die Gefahren des Rheumamittels Vioxxschon seit langem bekannt gewesen waren, htte dieFDA wiederholt Warnungen ber ein erhhtes Herzin-farkt- und Schlaganfallrisiko ignoriert. Erst Merck, derHersteller von Vioxx, sorgte schlielich dafr, dass dasMedikament vom Markt genommen wurde.

    Vioxx ist und war allerdings kein Einzelfall. Nach Anga-ben von Dr. Graham gibt es noch eine Reihe andererMedikamente, die nach wie vor von der FDA zugelas-sen sind, die sich aber dennoch ber kurz oder lang als

    hnlich problematisch erweisen knnten. An der Spitzedieser Medikamente stehen nach Einschtzung von Dr.Graham vier Prparate:

    - Das Aknemittel Accutane der Firma Roche, inDeutschland unter dem Namen Aknefug (Wolff) imHandel

    - Crestor, ein cholesterinsenkendes Mittel. das vonseinem Hersteller AstraZeneca als Superstatinbezeichnet wird. Crestor ist zur zeit in Deutschlandnoch nicht zugelassen, wird aber in anderen EU Lndern schon verordnet, weswegen auch eineZulassung bei uns zu erwarten sein drfte

    - Meridia, ein Medikament zur Gewichtsabnahme,wird in Deutschland von der Firma Abbot unter demHandelsnamen Reductil (Abbot) vertrieben, und

    last but not least

    - Serevent, ein Mittel, das in Inhalatoren gegenAsthmaerkrankungen der Firma GlaxoSmithKlineeingesetzt wird.

    Auch wenn diese Prparate alle rezeptpflichtig sind, eineunkontrollierte Anwendung also wenig wahrscheinlich

    ist (oder zumindest sein sollte), muss man sich folgen-des fragen

    - Haben wirklich alle rzte, die diese Medikamenteregelmig verordnen, ber diese Gefahrennachgedacht?

    - Und was fast noch wichtiger ist sind sie sichdarber im Klaren sind, dass es fr diese gefhr-lichen Mittel Alternativen gibt, die fast immerpreiswerter und in jedem Fall ungefhrlicher sind?

    AKNEFUG GEGEN AKNE

    Wie zumindest den weiblichen Anwendern dieses Me-

    dikaments bekannt sein drfte, kann der Wirkstoff imAknefug, eine Vitamin A Verbindung zu Geburtsdefektefhren, und man sollte um das Medikament einen riesi-gen Bogen machen, wenn man auch nur daran denkt,schwanger zu werden. Weniger gelufig ist die Tatsa-che, dass nach Informationen, die der vorliegen, zwi-schen 1982 und 2000 147 Anwender von Accutane (soder Name des Mittels im angloamerikanischen Sprach-raum) Selbstmord begangen haben. Ein besonderskrasser Fall ist der des 15-jhrigen Charles Bishop, derim Januar 2002 einen gestohlenes Flugzeug in einenWolkenkratzer in Tampa, Florida strzen lie . Charles

    Bishop hatte zwar schon Flugunterricht erhalten, durftewegen seines Alters aber noch keinen Flugschein ma-chen.

    Als Alternative zu Aknefug bietet sich einerseits derMineralstoff Zink an. Wie Untersuchungen gezeigt ha-ben, knnen 2 x 25 Milligramm Zink am Tage die Sym-ptome von Akne deutlich lindern, zumal wenn man denMineralstoff zusammen mit 5 mg Kupfer einnimmt.

    Achtung: Tagesdosen von mehr als 100 mg Zink kn-nen das Prostatakrebsrisiko erhhen.

    Mache Betroffene schwren auf das antibakteriell wir-

    kende Teebauml als lokales Mittel gegen Akne. Dabeisollte man die einzelnen Pusteln mit je einem Tropfendes ls betrufeln. Selbst Allerweltsprodukte wie dasClearasil sind nach einem Artikel aus der Zeitschrift "TheLancet" bei leichten Formen von Akne ebenso effektiv,wie lokale oder geschluckte Antibiotika, kosten aberdeutlich weniger.

    CRESTOR ZUR SENKUNG DER CHOLESTERIN-

    SPIEGEL

    Whrend der Hersteller von Crestor, AstraZeneca dieWirksamkeit seines Super Cholesterinsenkers an-preist, warnt der amerikanische Pharmakritiker Dr. JayCohen, dass bei der Senkung erhhter Cholesterinwertemehr nicht auch immer besser sein muss. Noch imDezember 2004 hat die FDA Zeitungsannoncen als

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    falsch und irrefhrend bezeichnet, in denen der Her-steller fr die Sicherheit von Crestor geworben hat. Dadas Medikament starke Muskel- und Gelenkschmerzen,Magenbeschwerden, Denkstrungen, Nervenschden,Nieren- und Leberschden bzw. versagen auslsenkann, hat die amerikanische Verbraucherschutz-organisation Public Citizen den Verbot des problema-

    tischen Prparats gefordert.Zur Zeit ist Crestor in Deutschland noch nicht zugelas-sen, wird aber in anderen EU Lndern (Niederlande,Grobritannien und sterreich) schon verordnet, wes-wegen auch eine Zulassung bei uns zu erwarten seindrfte.

    Alternativen: Die meisten Personen mit erhhtenCholesterinwerten knnen das Problem durch regelm-ige sportliche Bettigung und die richtige Ernhrung(viel Obst und Gemse, regelmig Fisch und wenigFleisch und gesttigte Fette) kontrollieren: Darber hin-aus existieren eine Reihe von Nahrungsergnzungs-

    mitteln wie z. B. Extrakte aus der Wurzel derYuccapflanze oder Ballaststoffe, die das Cholesterin imDarm binden, seine Wiederaufnehme verhindern underhhte Cholesterinwerte so beeinflussen knnen.

    Auerdem hrt man in letzter Zeit immer hufiger vonExperten die Ansicht, hhere Cholesterinwerte seienunter Umstnden der Gesundheit eher zutrglich, einZusammenhang zwischen diesen Befunden und erhh-ten Risiken fr Herzinfarkt- und Schlaganfall knntenicht endgltig beweisen werden. Fr alle, die dennochauf einen pharmazeutischen Cholesterinsenker zurck-greifen wollen, empfiehlt Dr. Cohen, die schwcher wir-kenden Statine zu whlen: Prparaten wie Mevacor oderPravasin/Mevalotin reichen fr die meisten Betroffenenaus und sind deutlich sicherer, als Crestor oder dieschwcheren Medikamente Sortis und Zocor

    MERIDIA (REDUCTIL) ZUM ABNEHMEN

    Seitdem bekannt wurde, dass Reductil nicht wirklich zueiner Gewichtsabnahme beitrgt, stattdessen aberschwere Nebenwirkungen wie eine Erhhung von Blut-druck und Herzfrequenz auslsen kann, hat fordertPublic Citizen den Verbot des Medikaments. Nach In-formationen der Organisation ist Reductil (Meridia)

    in einem Zeitraum von drei Jahren am Tod von 29 An-wendern als Folge von Herzkomplikationen beteiligtgewesen.

    Eine effektive und ungefhrliche Alternative zu Reductilstellt die sogenannte konjugierte Linolensure (CLA)dar. Wie Studien gezeigt haben, hilft die Einnahme von2 x 1.000 Milligramm CLA auf nchternen Magen deut-lich dabei, die Krperfettdepots abzuschmelzen.

    Sichere Alternativen zu Reductil gibt es nicht, alle aufdem Markt erhltliche Medikamente zur Gewichts-reduktion knnen Nebenwirkungen wie Durchflle odererhhte Blutdruckwerte nach sich ziehen. Vermutlichist das Konzept, das Krpergewicht mit Hilfe von Medi-kamenten senken zu wollen, ohnehin ein Schritt in diefalsche Richtung.

    SEREVENT GEGEN ASTHMA

    Im Falle des Asthmamittels Serevent haben wir den klas-sischen Fall, dass die Nebenwirkungen fatal den Sym-ptomen der Erkrankung hneln, gegen die das Mittelursprnglich eingenommen wurde. Nachdem sich ineiner Studie aus dem Jahre 2003 gezeigt hatte, dassdas Medikament das Risiko eines lebensbedrohenden

    Asthmaanfalls und des Todes von Anwendern leichterhhen kann, forderte die FDA einen entsprechendenWarnhinweis auf dem Etikett und betrachtete die An-gelegenheit damit als erledigt.

    Vitamin C - am besten in natrlicher Form mitBioflavonoiden, wie reines, unverschnittenes Acerola-pulver - ist die klassische Alternative zur Vorbeugungvon Asthmaanfllen und kann in einer Tagesdosis von4 x 500 mg zumindest allergisches Asthma lindern.Patienten bei denen die Asthmaanflle durch krperli-che Belastungen ausgelst werden, kann die Einnah-me von 30 mg Lycopin (einem Mitglied der Karote-

    noidfamilie) helfen, die Zahl asthmatischen Beschwer-den schon nach einer Woche deutlich zu verringern.

    Seltsamerweise ist der Hersteller von Serevent, die Fir-ma GlaxoSmithKline auch Produzent des WirkstoffesAlbuterol (Ventolin) gewesen, das ebenfalls in Asthma-inhalatoren eingesetzt wurde. Als im Jahre 1995 dasPatent fr Ventolin erlosch und das Prparat von ande-ren Pharmaherstellern nachgebaut werden durfte,stellte der Pharmariese Serevent als neues und ver-bessertes Medikament vor. Dennoch das ist Albuteroldeutlich ungefhrlicherer, als das neue Produkt, des-sen Nebenwirkungen es nicht aufweist.

    WIE LAUTET DAS FAZIT?

    Auch wenn wir nicht zu den Menschen gehren, dieeines oder mehrere der erwhnten Medikamente ein-nehmen mssen, kann uns dieser Artikel eines klarmachen: Weder die Kontrolle durch die amerikanischeFDA noch durch das deutsche Institut fr Arzneimittel-sicherheit ist in der Lage, jeden einzelnen von uns aus-fhrlich und umfassend ber die Gefahren der Medika-mente zu informieren die wir tglich zu uns nehmen.Und wie der Fall Vioxx und die US Food and Drug Ad-ministration erkennen lsst, urteilen auch diese

    Kontrollinstitutionen nicht immer vllig objektiv manch-mal sind ihre Mitglieder finanziell so stark mit den Phar-maherstellern verquickt, dass ihnen der Mut zu einemobjektiven Urteil fehlt.

    Einmal mehr sind wir selber gefragt, uns nicht nur aufdas zu verlassen, was uns Arzt und ApothekerIn raten,sondern uns darber hinaus zustzlich zu informieren.In der Zeit des Internets und einer stndig zunehmen-den Zahl kritischer Bcher und Zeitschriften ist das einesicher zeitraubende und aufwndige, aber keine unmg-liche Aufgabe mehr.

    2. Surefreie Nahrung und Osteoporose

    Schon seit vielen Jahren haben wir in unseren BchernRheuma heilt man anders, Teil 1 und 2, Revolution in

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    der Kche und Osteoporose Mythen, Manahmen,Medikamente auf die Bedeutung einer surefreien Er-nhrung fr krftige Knochen hingewiesen. Bis datokonnten wir aber nur fr die Zusammenhnge zwischentierischem Eiwei in der Ernhrung und einen erhh-ten Knochenabbau wissenschaftliche Belege erbringen.Nun sieht es so aus, als ob ein weiterer Faktor unse-

    rer surefreien Ernhrung, die glutenhaltigen Getrei-de, eine Rolle bei der Entstehung einer Osteoporosespielen.

    Was ist Gluten?

    Gluten (das Word wird auf der zweiten Silbe betont,also glutehn ausgesprochen) ist ein typischer Bestand-teil hufig verzehrter Getreide wie Gerste, Roggen,Hafer und Weizen. Auch als Klebereiwei bezeich-net, wirkt das Gluten als Eiweilieferant, verleiht demBrotteig Halt und verbessert beim Backen seinTreibverhalten.

    Die medizinisch als Zliakie bezeichnete Unvertrglich-keit gegen das Gluten ist bekannt, gilt aber normaler-weise eher als selten. Das diese Allergie zumindestunter Osteoporosepatienten hufiger auftritt, als an-genommen, zeigt eine Untersuchung, die an der Wa-shington University School, of Medicine durchgefhrtwurde. Fr diese Untersuchung wurden 840 Teilneh-mer rekrutiert, von denen etwa 260 an einer Osteo-porose erkrankt waren. Wie Blutuntersuchungen zeig-ten, war unter den Osteoporosekranken eine Zliakiedeutlich hufiger nachzuweisen, als bei den Gesunden.Auerdem war bei den Teilnehmern mit der strkstenZliakie auch die Osteoporose am strksten vertreten.

    Die Zliakie galt frher als eine relativ seltene Erkran-kung, so schreibt der amerikanische Arzt und Schrift-steller Josef Mercola M.D. in einer Stellungnahme zudiesem Thema in seinem Newsletter eHealthy NewsYou Can Use, und man fand sie frher lediglich in ei-ner von 5.000 Personen. Vor fnf Jahren allerdingshaben ich ber eine Studie berichtet, nach der bereitseiner von 33 Personen unter dieser Unvertrglichkeitleidet. Darber hinaus haben Wissenschaftler heraus-gefunden, dass die Anwesenheit einer Zliakie auch dasSchizophrenierisiko eines Menschen erhhen kann.

    Den Patienten, bei denen man eine Zliakie nachge-wiesen hatte, wurde geraten, sich fr ein Jahr gluten-frei zu ernhren. Zu Beginn und am Ende dieses Jah-res wurde bei allen Teilnehmern die Knochenmineral-dichte bestimmt. Bei allen Osteoporosepatienten, diesich der Ernhrungsumstellung unterzogen hatten, hattesich die Knochendichte nach einem Jahr deutlich ge-bessert. Wie der Leiter der Untersuchung, Dr. WillliamStenson und seine Kollegen vermuten, verbessert dieglutenfreie Ernhrung die Situation des Magen-Darm-Trakts und bewirkt so, dass Kalzium und Vitamin D bes-ser aufgenommen werden knnen und der Verlust vonKnochenmasse rckgngig gemacht werden kann. DieForscher empfehlen allen rzten, ihre Osteoporose-patienten zuknftig auch auf eine mgliche Gluten-unvertrglichkeit zu untersuchen.

    Die Durchfhrung einer glutenfreien Kost ist nicht ganzeinfach, da vor allem der glutenhaltige Weizen undWeizenprodukte in nahezu allen vorgefertigten Nah-rungsmitteln, Fertiggerichten usw. vorkommt. Der su-refreien und allergiearmen Kost, wie sie in den obengenannten Bchern aus dem 4Flamingos Verlag, Rhei-ne geschilderten wird, fehlt garantiert jede Form von

    Glutenen. Eine ausfhrliche und jhrlich aktualisierteListe glutenfreier Nahrungsmittel erhalten Sie auch vonder Deutschen Zliakie Gesellschaft e.V.,Filderhauptstrae 61, 70599 Stuttgart.

    3. Mozart fr die Gelenke

    Wenn Ihre Gelenke das nchste Mal schmerzen, ver-suchen Sie es doch mal mit Mozart!

    Wie ein Artikel aus dem Journal of Advanced Nursingberichtet, kann das Hren der Musik von WolfgangAmadeus von chronische Gelenkschmerzen lindern. 66Senioren mit Arthrose wurden per Zufall in zwei Grup-

    pen aufgeteilt. Die eine Gruppe hrte fr 14 Tage jedenMorgen 20 Minuten Musik des Komponisten, die ande-re Gruppe verbrachte den gleichen Zeitraum ohne Mu-sik. Nach jeder dieser Sitzungen fllten alle Teilnehmerber ihre Schmerzen einen Fragebogen aus.

    berraschender Weise gaben die Mitglieder der Mu-sikgruppe an, deutlich weniger starke Schmerzen zuhaben. Und diese Entwicklung setzte sich im Laufe derUntersuchung noch weiter fort. In der stillen Gruppevernderten sich die Schmerzen nicht.

    Wie frhere Untersuchungen bereits gezeigt hatten,kann das Hren von Musik das Schmerzempfindenverringern und die Stimmung verbessern. Es hat sichzudem gezeigt, dass Musik die Entspannung frdert,Angstzustnde lindert und von der Schmerzerfahrungablenkt. Begleitend konnte man einen Rckgang vonPulsfrequenz, Blutdruck und Atemfrequenz beobach-ten.

    4. Das Rezept des Monats:

    Wohltuende und krftigende Frhlingssuppe

    Lauch, rote Paprikaschoten und grne Gartenkruterverleihen dieser wrzigen und belebenden Suppe die

    Farbe, um alle Zipperlein des vergangenen Winters unddie letzten berbleibsel von Grippe und Erkltung ab-zuschtteln.

    Reich an Flavonoiden ist diese krftigende Suppe einTribut an die grne Energie und die Sonnenkraft desFrhlings. Sie reinigt die Stirnhhlen, frdert die Hei-lung und verleiht unserem Krper etwas von der inspi-rierenden Wirkung des Frhlings

    ZUTATEN

    2 El. Olivenl

    Das Wei von 3 Stangen Lauch, gut gewaschen undin 1 cm lange Stcke geschnitten

    1 rote Paprikaschote, geputzt und gewrfelt

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    1 mittelgroe Karotten ebenfalls in Wrfeln,

    2 Tl. Paprikapulver

    Tl. Cayennepfeffer (wenn gewnscht auch mehr)

    1,5 l Gemsebrhe

    reines Meersalz, mit Algen angereichert

    eine Hand voll grner Kruter Kresse oderPetersilie grob gehackt

    gerstete (glutenfreie) Brotwrfel, Saure Sahne undSprossen zum Garnieren

    Zubereitung:

    Das Olivenl in einem groen Suppentopf erhitzen.Lauch, Paprika und die Karottenwrfel hinzugebenund unter gelegentlichem Umrhren garen, bis dasGemse weich ist. nach Geschmack mit Paprika-pulver und Cayennepfeffer bestreuen

    Die Gemsebrhe hinzufgen und mit dem Salzabschmecken. Zum Kochen bringen und mitgeschlossenem Topfdeckel 15 Minuten weiterkcheln lassen. Die gehackten grnen Kruterhinzufgen und nochmals 2 3 Minuten kochen.

    Zum Servieren einige Brotwrfel in Suppentasse oderSuppenteller geben und die Suppe hinzugeben. Miteinem Lffel Sahne und einigen Sprossen garniertauftragen.

    Ergibt 4 bis 6 Portionen

    Quellen

    On the Deck Four more Drugs with Serious HealthRisks, Bottom Lines Daily Health News, InternationaleAusgabe vom 14, Mrz 2005Produktinfo der AstraZeneca Schweiz unterhttp://www.astrazenica.chThe Lancet, 18. 25 Dezember 2004Dr. Jay S. Cohen, http://www.medicationssense.orghttp://www.drugintel.com/drugs/meridia.comPublic Citizens Health Research Group,http://www.worstpills.orgAdvanced Natural Medicine Bulletin 21. Februar 2005Increased Prevalence of Celiac Disease and Need for

    Routine Screening among Patients with Osteoporosis,Archives of Internal Medicine, Vol. 165, Nr. 4, 28. 02.2005;Celiac Disease Screening suggested for Patients withOsteoporosis, Reuters Health, 28. Februar 2005eHealthy News You Can Use vom 22. Mrz 2005,w w w . m e r c o l a . c o m / 2 0 0 5 / m a r / 1 9 /osteoporosis_wheat.htm - 22. Mrz 2005Beauchamp K. Music decreases arthritis pain in theelderly. Healthnotes Newswire. 15 Jan 2004.