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Eintrittspreise 9 € / 5,50 € erm. / 4 € KoKi-Mitglieder Das Phantom der Oper : 10 € / 7,50 € erm. / 6 € KoKi-Mitglieder Gundermann: 10 € / 7,50 € erm. / 6 € KoKi-Mitglieder Festivalkarte für alle 10 Filme: 35 € / 23 € erm. / 18 € KoKi-Mitglieder Das 4. Musikfilmfestival Bremen wurde kuratiert und organisiert von Julie Comparini, Alina Rotaru und Karl-Heinz Schmid Presse- und Programmarbeit: Eileen Jahn Wir bedanken uns für die Unterstützung beim Senator für Kultur. Titelbild: GLORIA (2014) 4. Musikfilmfestival Bremen 7. bis 13. Februar 2019 Korla (mit Vorfilm:) Bente‘s Voice Do. 7.2. / 20:30 * mit Einführung Russlands Wunderkinder Teil 1: Do. 7.2. / 18:00 * mit Einführung Teil 2: Fr. 8.2 / 18:00 * mit Einführung Teil 1: Di. 12.2. / 18:00 Teil 2: Di. 12.2. / 20:30 Gloria Fr. 8.2. / 20:30 * mit Einführung So. 10.2. / 18:00 The Great Hip Hop Hoax Fr. 8.2. / 22:45 * mit Einführung Mo. 11.2. / 20:30 Überraschungsfilm Sa. 9.2. / 18:00 * mit Einführung Mathangi/Maya/M.I.A. Sa. 9.2. / 21:00 * mit Einführung Mo. 11.2. / 18:00 Mi. 13.2. / 20:30 Casanova Variations Sa. 9.2. / 22:45 * mit Einführung Das Phantom der Oper Ort: Kulturkirche St. Stephani So. 10.2. / 18:00 * Livemusik-Begleitung durch Tim Günther Karten an der Abendkasse Vorbestellung unter 0421/ 957 992 90 Gundermann So. 10.2. / 20:30 * mit Drehbuchautorin Laila Stieler Mi. 13.2. / 18:00 Do. 14.2., Sa. 16.2. bis Di. 19.2. / 17:45 Mi. 20.2. / 15:00 Veranstaltungsort CITY 46, Kommunalkino Bremen e.V. Birkenstr. 1, 28195 Bremen Tel. 0421/957 992-90, [email protected] 4. Musikfilmfestival Bremen 7. bis 13. Februar 2019 THE PRICE OF FAME Wer hat nicht schon mal davon geträumt, ein Star zu sein? Ruhm und Erfolg versprechen Reichtum und Freiheit. In der Musikszene kann ich die eige- ne Musik ebenso wie meine Persönlichkeit grandios in Szene setzen und werde von allen Seiten geliebt und bewundert. Über die Social Media-Kanäle ver- breiten sich neue Stars rasend schnell und in nie ge- kanntem Ausmaß. Nicht die Produzenten entschei- den über Starqualitäten, sondern das Publikum. Die Schattenseiten des Ruhms werden dafür in Kauf genommen. Die versprochene Freiheit geht mit dem Verlust der Privatsphäre einher, und Drogen und Al- kohol scheinen für viele prominente Musiker*innen die einzige Möglichkeit, sich dem enormen Druck von Produzent*innen und Publikum zu entziehen. Dies thematisiert der Überraschungsfilm am Sa. 9.2. Gilt das Interesse von neuen Freunden tatsächlich einem selber, oder suchen sie nur die Nähe zum Star? Bente‘s Voice geht dem nach (Do. 7.2.). Ruhm ist aber auch vergänglich, und je mehr in eine „Per- sona“ investiert wird, desto schwieriger kann es sein, diese aufrecht zu erhalten oder sich davon zu befreien wie Casanova Variations erzählt (Sa. 9.2.). Erst seit #MeToo, #TimesUp oder #oscarssowhite wird breit diskutiert, dass der Preis des Erfolgs für einige extrem hoch ist. Der systematische Miss- brauch von jungen Musikerinnen, wie es Gloria er- zählt, kann nur in einem Kontext gedeihen, der dies als „normal“ verkauft (Fr. 8.2.). Andere müssen eine falsche Identität erfinden, um überhaupt in spezi- ellen Musikgenres Fuß zu fassen wie es The Great Hip Hop Hoax zeigt (Fr. 8.2.). Im besten Fall erfindet man dafür wie in Korla (Do. 7.2.) gleich ein neues Musikgenre, im schlimmsten Fall ist man wie in Das Phantom der Oper bereit, die Pariser Oper in die Luft zu jagen (So. 10.2. * Stummfilm mit Livemusik). Mathangi/Maya/M.I.A. dagegen erzählt, wie die er- folgreiche Musikerin ihren Ruhm riskiert, weil sie sich treu bleiben und mit ihrer Musik etwas bewe- gen will (Sa. 9.2.). Wie auch der DDR-Star in Gun- dermann, der damit politische und gesellschaftli- che Missstände anprangerte, aber gleichzeitig für die STASI spitzelte (So. 10.2. * mit Gast). Am Ende kann man sich wie in Russlands Wunderkinder fragen: War das der Ruhm wert? (Do. 7.2. + Fr. 8.2.)

4. Musikfilmfestival Bremen 7. bis 13. Februar 2019Mathangi/Maya/M.I.A. Mathangi »Maya« Arulpragasam alias M.I.A. wurde 1975 in Sri Lanka geboren. Die Doku basiert auf privaten Aufnahmen

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Eintrittspreise9 € / 5,50 € erm. / 4 € KoKi-MitgliederDas Phantom der Oper : 10 € / 7,50 € erm. / 6 € KoKi-MitgliederGundermann: 10 € / 7,50 € erm. / 6 € KoKi-MitgliederFestivalkarte für alle 10 Filme: 35 € / 23 € erm. / 18 € KoKi-Mitglieder

Das 4. Musikfilmfestival Bremen wurde kuratiert und organisiert von Julie Comparini, Alina Rotaru und Karl-Heinz Schmid

Presse- und Programmarbeit: Eileen Jahn

Wir bedanken uns für die Unterstützung beim Senator für Kultur.

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4)

4. Musikfilmfestival Bremen7. bis 13. Februar 2019

Korla (mit Vorfilm:) Bente‘s VoiceDo. 7.2. / 20:30 * mit Einführung

Russlands Wunderkinder Teil 1: Do. 7.2. / 18:00 * mit EinführungTeil 2: Fr. 8.2 / 18:00 * mit EinführungTeil 1: Di. 12.2. / 18:00Teil 2: Di. 12.2. / 20:30

GloriaFr. 8.2. / 20:30 * mit EinführungSo. 10.2. / 18:00

The Great Hip Hop HoaxFr. 8.2. / 22:45 * mit EinführungMo. 11.2. / 20:30

ÜberraschungsfilmSa. 9.2. / 18:00 * mit Einführung

Mathangi/Maya/M.I.A.Sa. 9.2. / 21:00 * mit Einführung Mo. 11.2. / 18:00Mi. 13.2. / 20:30

Casanova VariationsSa. 9.2. / 22:45 * mit Einführung

Das Phantom der Oper Ort: Kulturkirche St. StephaniSo. 10.2. / 18:00 * Livemusik-Begleitung durch Tim Günther Karten an der AbendkasseVorbestellung unter 0421/ 957 992 90

GundermannSo. 10.2. / 20:30 * mit Drehbuchautorin Laila StielerMi. 13.2. / 18:00Do. 14.2., Sa. 16.2. bis Di. 19.2. / 17:45Mi. 20.2. / 15:00

VeranstaltungsortCITY 46, Kommunalkino Bremen e.V.Birkenstr. 1, 28195 BremenTel. 0421/957 992-90, [email protected]

4. Musikfilmfestival Bremen7. bis 13. Februar 2019

The Price of fameWer hat nicht schon mal davon geträumt, ein Star zu sein? Ruhm und Erfolg versprechen Reichtum und Freiheit. In der Musikszene kann ich die eige-ne Musik ebenso wie meine Persönlichkeit grandios in Szene setzen und werde von allen Seiten geliebt und bewundert. Über die Social Media-Kanäle ver-breiten sich neue Stars rasend schnell und in nie ge-kanntem Ausmaß. Nicht die Produzenten entschei-den über Starqualitäten, sondern das Publikum.

Die Schattenseiten des Ruhms werden dafür in Kauf genommen. Die versprochene Freiheit geht mit dem Verlust der Privatsphäre einher, und Drogen und Al-kohol scheinen für viele prominente Musiker*innen die einzige Möglichkeit, sich dem enormen Druck von Produzent*innen und Publikum zu entziehen. Dies thematisiert der Überraschungsfilm am Sa. 9.2. Gilt das Interesse von neuen Freunden tatsächlich einem selber, oder suchen sie nur die Nähe zum Star? Bente‘s Voice geht dem nach (Do. 7.2.). Ruhm ist aber auch vergänglich, und je mehr in eine „Per-sona“ investiert wird, desto schwieriger kann es sein, diese aufrecht zu erhalten oder sich davon zu befreien wie Casanova Variations erzählt (Sa. 9.2.).

Erst seit #MeToo, #TimesUp oder #oscarssowhite wird breit diskutiert, dass der Preis des Erfolgs für einige extrem hoch ist. Der systematische Miss-brauch von jungen Musikerinnen, wie es Gloria er- zählt, kann nur in einem Kontext gedeihen, der dies als „normal“ verkauft (Fr. 8.2.). Andere müssen eine falsche Identität erfinden, um überhaupt in spezi-ellen Musikgenres Fuß zu fassen wie es The Great Hip Hop Hoax zeigt (Fr. 8.2.). Im besten Fall erfindet man dafür wie in Korla (Do. 7.2.) gleich ein neues Musikgenre, im schlimmsten Fall ist man wie in Das Phantom der Oper bereit, die Pariser Oper in die Luft zu jagen (So. 10.2. * Stummfilm mit Livemusik).

Mathangi/Maya/M.I.A. dagegen erzählt, wie die er-folgreiche Musikerin ihren Ruhm riskiert, weil sie sich treu bleiben und mit ihrer Musik etwas bewe-gen will (Sa. 9.2.). Wie auch der DDR-Star in Gun-dermann, der damit politische und gesellschaftli-che Missstände anprangerte, aber gleichzeitig für die STASI spitzelte (So. 10.2. * mit Gast). Am Ende kann man sich wie in Russlands Wunderkinder fragen: War das der Ruhm wert? (Do. 7.2. + Fr. 8.2.)

Korla Ende der 1940er Jahre tauchte in Hollywood ein mysteriöser Musiker auf, der einen Tur-ban trug, hypnotisch in die Kamera schaute und wie kein anderer Hammond-Orgel spiel-te. Korla Pandit stammte aus New Dehli. Mehr gab er nicht preis. Über Nacht wurde Korla zu einem gefeierten Star. In den 1990er Jahren fand seine Musik neue Fans, darunter Carlos Santana. Fast 30 Jahre nach seinem Tod 1988 sucht John Turner die Wahrheit über diesen „man of mystery“.

Vorfilm: Bente‘s VoiceDie 11-jährige Bente tritt bei „The Voice Kids“ an. Je weiter sie beim Wettbewerb kommt, desto mehr kommen ihr Zweifel.

Do. 7.2. / 20:30 * mit Einführung

USA 2015Regie: John Turner,

78 Min., engl. OF

NL 2012, R.: Marijn Frank, mit Bente Fokkens, 30 Min., niederl. OmengU

Russlands Wunderkinder (1+2)Lena, Ira, Mitja und Nikita beherrschen im Al-ter von 8 Jahren das Klavier wie erwachsene Profi s. In Moskau sollen sie an der berühmten Musikschule auf eine große Karriere vorbe-reitet werden. Teil 1 begleitet die Talente zwei Jahre lang. Langemann zeigt die hohen Erwar-tungen, große Armut wie auch enorme Selbst-disziplin. Zehn Jahre später begegnen wir den vier Talenten in Teil 2 wieder. Können sich die „Wunderkinder“ bei der harten Konkurrenz in der Erwachsenenwelt behaupten?

Teil 1: Do. 7.2. / 18:00 * mit EinführungTeil 2: Fr. 8.2 / 18:00 * mit EinführungTeil 1: Di. 12.2. / 18:00Teil 2: Di. 12.2. / 20:30

D 2000 & 2010, Regie: Irene Langemann, mit Elena Kolesnitschenko,

Dmitri Krutogolovy, Nikita Mndoyants,

Irina Tschistjakowa, je 98 Min., russ. OmU

Casanova VariationsCasanova, legendärer Liebhaber des 18. Jahr-hunderts, muss sich im Alter als Bibliothekar verdingen. An die Exzesse seiner jungen Jah-re erinnert er sich wie an opulent-skurrile Szenen aus Opern von Mozart. Dann wech-selt der Film die Perspektive zu einer Thea-terproduktion in Lissabon, in der Casanova durch John Malkovich verkörpert wird. Der Wechsel zwischen Zeiten, Genres und Per-spektiven leuchtet die Vergänglichkeit des Ruhms aus. Wer war Casanova, als sein Ruf verblasste? Bereute er seine Taten, jetzt, wo der Ruhm vergangen war?

Sa. 9.2. / 22:45 * mit Einführung

F/A/P/D 2014, Regie: Michael Sturminger, mit John Malkovich,

Veronika Ferres, Jonas Kaufman,

118 Min., engl. OmU

Mathangi/Maya/M.I.A.Mathangi »Maya« Arulpragasam alias M.I.A. wurde 1975 in Sri Lanka geboren. Die Doku basiert auf privaten Aufnahmen der letzten 22 Jahre, die Mayas Weg vom Einwandererkind in London zum international gefeierten Popstar skizzieren. Inspiriert von ihren tamilisch-sri-lankesischen Wurzeln schafft M.I.A. eine bunte Collage aus Hip-Hop, Dancehall, Grime, Electro, Pop, Funk und Asian Folk. Da sie ihre politi-schen Einstellungen nicht verheimlicht, testet sie mit ihrer Musik immer auch Grenzen aus.

Sa. 9.2. / 21:00 * mit Einführung Mo. 11.2. / 18:00Mi. 13.2. / 20:30

USA/GB 2018, Regie: Steven Loveridge, mit Maya Arulpragasam, 100 Min., engl. OmU

GB 2013, Regie: Jeanie Finlay,

mit Gavin Bain, Billy Boyd,

93 Min., engl. OF

The Great Hip Hop HoaxDa Gavin Bain und Billy Boyd als Rapper mit ihrem schottischen Akzent keinen Erfolg ha-ben, erfi nden sie sich kurzerhand neu als kali-fornisches Hip-Hop-Duo „Silibil n‘ Brains“. Ihre perfekt einstudierte neue Identität täuscht Pro-duzenten wie Fans, ihre CDs und Konzerttickets verkaufen sich bestens und ihr Betrug bleibt mehrere Jahre unbemerkt. Jahre später re-fl ektieren Bain und Boyd darüber, wie weit ihr verzweifeltes Streben nach Ruhm sie getrieben hat und welche Konsequenzen Ehrlichkeit und Authentizität in einer vom Schein dominierten Industrie haben.

Fr. 8.2. / 22:45 * mit EinführungMo. 11.2. / 20:30

GundermannNicht selten hatte Gerhard „Gundi“ Gunder-mann als „singender Baggerfahrer“ Ärger mit der DDR-Obrigkeit wegen seiner Texte. Und dass er trotz großem Erfolg neben der Musik jeden Tag seine Schicht im Tagebau ab-riss, machte ihn zum Idol in der späten DDR. Dann stellte sich nach der Wende heraus, dass ausgerechnet Gundi ein Stasispitzel war. Andreas Dresen erzählt die unglaubliche Ge-schichte von Gundi (1955–98).

So. 10.2. / 20:30 * mit Gast: Drehbuchautorin Laila Stieler

Mi. 13.2. / 18:00Do. 14.2., Sa. 16.2. bis Di. 19.2. / 17:45Mi. 20.2. / 15:00

D 2018, Regie: Andreas Dresen, mit Alexander Scheer,

Anna Unterberger, 127 Min.

MEX 2014Regie: Christian Keller,

mit Sofía Espinosa, Osvaldo Ríos,

126 Min., span. OmU

Das Phantom der OperEin geheimnisvolles Phantom droht den Di-rektoren der Pariser Oper mit einer Katas-trophe, sollten sie nicht der jungen Sängerin Christine eine Hauptrolle geben. Sie nehmen die Drohung nicht ernst, und prompt kommt es zur Tragödie: Das Phantom lässt einen rie-sigen Kronleuchter auf das Publikum stürzen und verschleppt Christine in sein Versteck in den Gewölben unter der Oper. Den Film schuf Rupert Julian nach dem Roman von Gaston Leroux von 1910.

So. 10.2. / 18:00 * Livemusik-Begleitung an der Orgel durch Tim Günther

GloriaMit sechzehn Jahren meldet sich Gloria Trevi zum Vorsingen beim renommierten Musikpro-duzenten Sergio Andrade und wird in den 90er Jahren mit kontroversen Texten und vielen Hits zum Superstar. Der Film zeichnet das Leben der »mexikanischen Madonna« nach, erzählt von Triumphen, Niederlagen und emotionaler Abhängigkeit. Vor der #metoo-Bewegung Hol-lywoods entstanden, schafft es Kellers Film, das wahre Gesicht und Ausmaß des Missbrauchs in der Musikindustrie zu zeigen, in der es quasi zum Alltagsgeschäft gehört. Fünffacher Gewin-ner der mexikanischen Academy Ariel Awards.

Fr. 8.2. / 20:30 * mit EinführungSo. 10.2. / 18:00

USA 1925, Regie: Rupert Julian,

mit Lon Chaney, Mary Philbin,

106 Min., engl. & dt. Zwischentitel

ÜberraschungsfilmVon den inzwischen fünf Verfi lmungen des Stoffes ist die hier präsentierte zweifellos die Interessanteste. So viel sei verraten: Es geht um eine Amour Fou in Hollywood und – natürlich – auch um Musik. Genauer gesagt um eine jun-ge Sängerin auf dem Sprung zu einer großen Karriere. Der „fi lm-dienst“ schrieb seinerzeit: „… niemand kann leugnen, dass dieser Film ar-tistisch in jeder Hinsicht eine Glanzleistung ist.“ Fast drei Stunden großes Kino, ausgezeichnete Darsteller*innen und ein Set-Design, das seines-gleichen sucht.

Sa. 9.2. / 18:00 * mit Einführung

Ort: Kulturkirche St. Stephani