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Stadt/Region Thun Dienstag 3. Juli 2012 UETENDORF Die vier Abschlussklassen der Schule Uetendorf präsentieren ihre Arbeiten zum Ende der obligatorischen Schulzeit. Obwohl die Schule für sie in fünf Tagen endgültig aus ist, bereiten sich die Schülerinnen und Schüler voll konzentriert auf die «Schau 2012» vor. Roger Borlinghaus (16) hat sich ein gewichtiges Thema für seine Abschlussarbeit ausgesucht: Er ist der Frage nachgegangen, ob die beiden Türme des World Trade Centers in New York am 11. September 2001 gesprengt wurden, wie es eine der vielen Verschwörungstheorien zu dem Anschlag postuliert. «Ich habe im Internet recherchiert», be- schreibt er seine Vorgehenswei- se. «Wenn man Nine Eleven goo- gelt, erhält man unglaublich viele Treffer. Ich habe für meine Ar- beit aber nur jene Seiten benutzt, die mir einen seriösen Eindruck gemacht haben», betont er. Das Ergebnis seiner Arbeit: «In ver- schiedenen Untersuchungen wurden in den Trümmern Reste von Sprengstoff festgestellt. Hin- zu kommt, dass die Türme ohne Sprengung wohl nicht zusam- mengefallen wären.» Offen bleibt indes die Frage, wer die Spren- gung ausgelöst hat. Aber auch da- zu gibt es genug Verschwörungs- theorien. Jury prämiert die Arbeiten Gegen siebzig Schülerinnen und Schüler aus zwei Real- und zwei Sekundarabschlussklassen ha- ben sich im letzten halben Jahr allein oder zu zweit an ein selber gewähltes Thema gewagt. «Sie müssen einerseits eine schriftli- che Arbeit abliefern», sagt Paul Berger, einer der vier Klassen- lehrer. «Der andere Teil der Auf- gabe besteht darin, das Thema im Rahmen der ‹Schau 2012› vorzu- stellen.» In der Mehrzweckhalle Bach werden dazu über dreissig Stände aufgestellt, einer zu je- dem Thema (Öffnungszeiten am Ende des Artikels). «Mit diesen Arbeiten und der Präsentation zum Schulschluss erreichen wir, dass die Schülerinnen und Schü- ler bis zum Schluss motiviert sind und konzentriert arbeiten», sagt Berger. Das Ziel ist erreicht: Von «Ausplampen» keine Spur, die Neuntklässler bereiten sich ge- wissenhaft auf ihren öffentlichen Auftritt vor. Schliesslich werden die Arbeiten von einer externen Jury in vier Kategorien bewertet, womit zwölf Schülerinnen und Schüler am Donnerstag nach der Abschlussfeier mit einem Preis nach Hause gehen können. Reiten für Behinderte Mit «Reiten» haben sich Nora Bertschi (16) und Monika Aebi- scher (15) ein typisches Mäd- chenthema ausgesucht. In ihrer Arbeit geht es aber nicht um das Reiten generell, sondern um die Hippotherapie, also das thera- peutische Reiten für Menschen mit einer Körperbehinderung. «Das Thema habe ich gewählt, weil ich reite und meine Mutter mit Behinderten arbeitet», sagt Nora Bertschi. «Ich habe mich Nora angeschlossen, weil ich das Thema sehr interessant finde», ergänzt Monika Aebischer. Die beiden Schülerinnen sind von der Frage ausgegangen, in wel- chem Mass diese Therapieform bei den Behinderten für eine Ver- besserung ihres Zustandes sor- gen kann. «Die Bewegung des Pferdes gibt ihnen Impulse, die sich positiv auf den eigenen Be- wegungsablauf auswirken», sagt Nora Bertschi. «Das kann sogar so weit gehen, dass sich ein Mensch plötzlich ohne seinen Rollstuhl fortbewegen kann.» Uetendorfer Persönlichkeiten Originell ist das Thema von Ra- fael Balduini (16) und Maurice Bähler (15): «Uetendorfer Per- sönlichkeiten». «Zuerst fragten wir uns: Wer ist in Uetendort in der Bevölkerung überhaupt be- kannt?», sagt Maurice Bähler. «Wir sind ins Dorf gegangen und haben hundert Leute gefragt, wer ihnen beim Stichwort ‹Uetendor- fer Persönlichkeiten› als Erstes in den Sinn kommt, und erstell- ten eine Rangliste. Dann verein- barten wir mit den Bekanntesten einen Interviewtermin», ergänzt Rafael Balduini. Dass «Super- star» Luca Hänni bei der Umfra- ge die meisten Treffer erzielte, Voll konzentriert bis zum Schluss erstaunt nicht wirklich. «Da Luca Hänni das Thema einer anderen Arbeit ist, haben wir darauf ver- zichtet, mit ihm zu sprechen», sagt Balduini. Und so interview- ten die beiden Schüler Gemein- de- und Nationalrat Albert Rösti (Rang 2), Gemeindepräsident Hannes Zaugg-Graf (3) und Cali- meros-Chef Roland Eberhart (4). «Unsere Interviewpartner füh- len sich überhaupt nicht als et- was Besseres, sondern haben uns sehr bereitwillig Auskunft gege- ben. Mit Albert Rösti durften wir sogar während der Session ins Bundeshaus», erzählt Maurice Bähler. Marc Imboden «Schau 2012» – Präsentation der Abschlussarbeiten in der Mehrzweckhalle Bach, Uetendorf. Öffnungszeiten: Dienstag, 3. Juli, 17–20 Uhr; Mittwoch, 4. Juli, 9.15–12 und 17–20 Uhr. Donners- tag, 5. Juli, 9.15–12 Uhr. Lehrer Paul Berger (rechts) mit denjenigen Schülern, die im Gespräch mit dieser Zeitung von ihren Abschlussarbeiten erzählten: Nora Bertschi und Maurice Bähler (hinten, von links) sowie Monika Aebischer, Rafael Balduini und Roger Borlinghaus (vorne, von links). Marc Imboden «Unsere Interview- partner fühlen sich überhaupt nicht als etwas Besseres, sondern haben uns sehr bereitwillig Auskunft gegeben.» Maurice Bähler THUN Die Logistiker erhielten nach dreijähriger Lehre und zweijähriger Attestausbildung ihre Zeugnisse und Ausweise. Derjenige mit der besten Note nahm sein Diplom als altgrie- chischer Philosoph entgegen. Nicolas Erni aus Steffisburg sass in froher Runde mit Freunden zu- sammen und feierte seinen Prü- fungserfolg. Er erinnerte sich, dass in früheren Zeiten die gros- sen Philosophen in Griechenland lehrten. Er entschloss sich, sein Fähigkeitszeugnis in einem Ge- wand der Alten Griechen und San- dalen abzuholen und fiel dadurch selbstverständlich auf. Woher er die um den Leib gewickelten Tü- cher hatte? «Das sind Bettlaken meiner Frau.» Erni repräsentierte seinen Lehrbetrieb, die Kablan AG, Ostermundigen, und Selina Jakob aus Heiligenschwendi tat dasselbe für die Schweizerische Post in Thun. Sie haben an der Prüfung zum Logistiker EFZ (eidgenössisches Fähigkeitszeugnis) mit 5,5 die höchste Note des Schulorts Thun erzielt. Gar die höchstmögliche Note 6 erzielte Nicolas Erni in der Allgemeinbildung. Selina Jakob wird eine 80-Prozent-Stelle bei der Post in Spiez antreten und ei- ne Handelsschule besuchen. Mit der Note 5,3 folgte Silvan Wäfler, Frutigen, der den Beruf bei der Wandfluh AG in Frutigen lernte. 103 Kandidaten haben bei der GIB Thun die Prüfung gemacht, be- standen haben 96 von ihnen. Die Durchschnittsnote lag bei 4,65. Freiheit und Pflicht Die beste Gesamtnote bei der zweijährigen Logistikerausbil- dung mit Eidgenössischem Be- rufsattest (EBA) erreichte Sand- ro Linder, Interlaken, bei der HG Commerciale in Interlaken mit der Note 5,2. 22 Kandidaten der GIB Thun sind zur Prüfung an- getreten, bestanden haben 21, bei einem Durchschnitt bei 4,65. Die Berufsleute haben jetzt viel Freiheit, müssen aber Ent- scheidungen treffen und Verant- wortung tragen. Der Redner Daniel Knöpfel, Niederlassungs- leiter der Firma Rehau in Bern, betonte, dass die meisten Men- schen sich der Herausforderung in der Logistik gar nicht bewusst seien, denn alles sei jederzeit verfügbar. Er erläuterte, welche Anforderungen zum Beispiel für seine Firma als Audi-Zulieferbe- trieb gelten; Audi produziert 75 Prozent der Autoteile nicht selber. Alle 90 Sekunden kom- men Bestellungen des Autoher- stellers an, der aus 50 000 ver- schiedenen Stossstangen aus- wählt. Zeit ist Geld. Innert zwei- einhalb bis fünf Stunden muss der Bauteil in erstklassiger Quali- tät bei Audi sein. Rösi Reichen Fähigkeitszeugnis Logistiker/Logistikerin EFZ: Nadin Trachsel, Thun; Sandro Mensah, Thun; Lukas Segura, Thun; Corinne Schalk, Thun; Dominic Bühlmann, Thun; Adrian Nrecaj, Thun; Mehmet Xhemajli, Thun; Rico Wüthrich, Thun; Kilian Rohrer, Thun; Micha- el Hess, Steffisburg; Kevin Teuscher, Steffis- burg; Sebastian Eyer, Steffisburg; Huamàn De La Cruz-Balmer, Steffisburg; Fredy Amilca, Steffisburg; Annatina Wille- ner, Teuffenthal; Selina Jakob, Heiligen- schwendi; Silvano Jost, Hünibach; Nicolas Erni, Heimberg; Patric Küenzi, Heimberg; Zelimir Braco Sajic, Heimberg; Sherin Mez- her, Heimberg; Patrick Zutter, Heimberg; Michael Lörtscher, Gwatt; Janick von Gunten, Merligen; Udo Hofmann, Spiez; Marco- Alessandro Gehret, Spiez; Milad Huseini, Spiez; Livia Jungen, Reichenbach i. K.; Silvan Wäfler, Frutigen; Marina Weissmüller, Wim- mis; Rio Melo, Interlaken; Admir Merdzic, Matten b. Interlaken; Yannick Häsler, Unter- seen; Adrian Zwahlen, Unterseen; Patrick von Allmen, Bönigen. Fähigkeitsattest Logistiker/Logistikerin EBA: Peter Scherrer, Thun; Fatmir Selimi, Thun; Florian Tanner,Heimberg; Joshua Thurairajah, ,Heimberg; Fabian Bieri, Ueten- dorf; Nicolas Wyder, Spiez; Christoph Büche- ler, Grindelwald; Sandro Linder, Interlaken. Die Logistiker und die Griechen Diese drei Lernenden haben in Thun die besten Logistikerprüfungen abgelegt (von links): Silvan Wäfler, Frutigen (Note 5,3), Selina Jakob, Heiligenschwendi, und Nicolas Erni, Steffisburg (beide 5,5). Rösi Reichen SCHIESSEN Alterswil gewann in der Guntelsey die Schweizer Gruppenmeister- schaft Gewehr 50 Meter. Einen Doppelsieg der Alterswiler verhinderte Freiburg. 40 Gruppen hatten sich in drei Heimrunden für den Finaltag qualifiziert. Im ersten Durchgang übernahm Alterswil II die Spitze vor seinem Fanionteam. Bei schwieriger werdenden Windbe- dingungen lagen die beiden Al- terswiler Gruppen weiter klar voraus. Spannend blieb nur der Kampf um die restlichen acht Plätze für die Endausmarchung. Das schafften Freiburg, Herisau, Buchholterberg, Mosnang, Wyni- gen und Beckenried. Im Schluss- durchgang gab sich Tafers I keine Blösse und holte den Titel sicher. Nichts wurde aber aus einem Doppelsieg. Da hatten die Haupt- städter aus Freiburg etwas dage- gen. Mit einem Superdurchgang machten sie neun Punkte ihres Rückstandes auf den Meister wett. Silber war der Lohn. Alters- wil II rettete noch Bronze vor He- risau, das den zweitbesten Final- durchgang schoss. pd Thun Guntelsey. Final Gruppenmeister- schaft Gewehr 50 Meter Elite: 1. Alterswil 2448,9 (Marco Poffet, Philippe von Känel, Irene Beyeler, Simon Beyeler, Norbert Stur- ny). 2. Freiburg 2444,6 (Fabien Broillet, Stéphane Broillet, Aurélie Grangier, Annik Marguet, Claude-Alain Delay). 3. Alterswil II 2436,7 (Stephan Hänggi, Adrian Jungo, Sa- mantha Gugler, Markus Andrey, Pascal Lorétan). 4. Thörishaus 2434,7 (Beat Müller, Heinz Burri, Rudolf Grimm, Jasmin Mischler, Nicolas Rouillier). 5. Buchholterberg 2430,2 (Marco Koller, Thomas Fahrni, Ernst Wytten- bach, Ramona Bieri, Marcel Zobrist). 6. Mos- nang 2424,6 (Roland Gyger, Martin Gyger, André Waser, Josef Baumann, Michael Klein). 7. Wynigen 2422,3 (Lara Eggimann, Natalie Binggeli, Thomas Michel, Marcel Widmer, Remo Eggimann), 8. Beckenried 2414,0 (Alessandro May, Franz Keiser, Mar- kus Waser, Roberto May, Stefan May). 9. Alt- dorf 1922.10. Villmergen 1920. 11. Gossau 1918. 12. Zweisimmen-St. Stephan 1918. 13. Ebikon 1917. 14. Wettingen-Würenlos 1914. 15. Boltigen 1914. Final Gruppen- meisterschaft Gewehr 50 Meter Junioren. Finalisten: Thörishaus I+II, Pieterlen, Diels- dorf, Büren-Oberdorf I+II, Arquebuse-Ge- nève I+II, Thun-Stadt, Glarnerland, Feld- Meilen, Gossau, Steinen, Lonay-Venoge, Zürich-Stadt, Lotzwil-Langenthal, Ober- balm, Weissbad, Cottens, Selzach-Altreu. Freiburger dominierten in Thun HOMBERG Die Neuntklässler des linken Zulggebiets stellten ihre selbstständig verfassten Arbeiten vor. Über ein halbes Jahr haben sich alle zehn Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse in- tensiv mit einem persönlich ge- wählten Thema auseinander- gesetzt. Das Spektrum reichte von Brassband über Roboter bis Milchtechnologien und Fotovol- taik. Jeder Schüler hat einen per- sönlichen Bezug zu dem jeweili- gen Thema; bei vielen steht das gewählte Thema in einem direk- ten Zusammenhang mit den persönlichen Freizeitaktivitäten oder dem künftigen Beruf. Die Neuntklässler mussten 20 Seiten schreiben und diese an einem bestimmten Tag abgeben, was manchen Schwierigkeiten bereitete. Die Präsentationen sollten nicht länger als ungefähr 20 Minuten dauern; in der Gestaltung waren die Ober- stufenschüler aber frei. Die Schüler fesselten die Zuhörer mit ihren Beiträgen; die Eltern waren begeistert von der Vielfalt der Themen und natürlich stolz auf ihre Kinder. pd Schüler zeigten Arbeiten THUN Am Kick-off-Event von Schweiz Lifestyle trafen sich Geschäftsleute aus dem Raum Thun sowie nationale Marketingvertreter. «Thema war die Präsentation von Schweizer Städten im Vergleich mit Weltmetropolen, die Kultsta- tus haben», schreiben die Orga- nisatoren in einer Mitteilung. Schwerpunkte seien neben den Sehenswürdigkeiten, Kultur, Un- terhaltung und Attraktionen die Einzigartigkeiten der einzelnen Städte gewesen, die die Identität stärken. Thun war das Pilotpro- jekt für eine neue Schweizer Bild- welt, die die emotionale Kompe- tenz visualisiert. Mit der neuen Website, die seit Anfang Jahr on- line ist, einer Serie von 52 Postkar- ten, 12 aus Segeltuch und Lein- wand hergestellten Büchern und Holzrahmen sei mit der neuen Bildwelt von Thun «der perfekte Anfang dieser neuen Schweizer Bildwelt» gemacht worden. pd www.thun-lifestyle.ch Neue Bildwelt präsentiert 4

4 Stadt/Region Thun 3. Juli 2012 Voll konzentriert bis zum ... · einem Durchschnitt bei 4,65. Die Berufsleute haben jetzt viel Freiheit, müssen aber Ent-scheidungen treffen und

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Page 1: 4 Stadt/Region Thun 3. Juli 2012 Voll konzentriert bis zum ... · einem Durchschnitt bei 4,65. Die Berufsleute haben jetzt viel Freiheit, müssen aber Ent-scheidungen treffen und

Stadt/Region Thun Dienstag3. Juli 2012

UETENDORF Die vierAbschlussklassen der SchuleUetendorf präsentierenihre Arbeiten zum Endeder obligatorischen Schulzeit.Obwohl die Schule für siein fünf Tagen endgültig aus ist,bereiten sich die Schülerinnenund Schüler voll konzentriertauf die «Schau 2012» vor.

Roger Borlinghaus (16) hat sichein gewichtiges Thema für seineAbschlussarbeit ausgesucht: Erist der Frage nachgegangen, obdie beiden Türme des WorldTrade Centers in New York am11. September 2001 gesprengtwurden, wie es eine der vielenVerschwörungstheorien zu demAnschlag postuliert. «Ich habeim Internet recherchiert», be-schreibt er seine Vorgehenswei-se. «Wenn man Nine Eleven goo-gelt, erhält man unglaublich vieleTreffer. Ich habe für meine Ar-beit aber nur jene Seiten benutzt,die mir einen seriösen Eindruckgemacht haben», betont er. DasErgebnis seiner Arbeit: «In ver-schiedenen Untersuchungenwurden in den Trümmern Restevon Sprengstoff festgestellt. Hin-zu kommt, dass die Türme ohneSprengung wohl nicht zusam-mengefallen wären.» Offen bleibtindes die Frage, wer die Spren-gung ausgelöst hat. Aber auch da-zu gibt es genug Verschwörungs-theorien.

Jury prämiert die ArbeitenGegen siebzig Schülerinnen undSchüler aus zwei Real- und zweiSekundarabschlussklassen ha-ben sich im letzten halben Jahrallein oder zu zweit an ein selbergewähltes Thema gewagt. «Siemüssen einerseits eine schriftli-che Arbeit abliefern», sagt PaulBerger, einer der vier Klassen-lehrer. «Der andere Teil der Auf-gabe besteht darin, das Thema imRahmen der ‹Schau 2012› vorzu-stellen.» In der MehrzweckhalleBach werden dazu über dreissigStände aufgestellt, einer zu je-dem Thema (Öffnungszeiten amEnde des Artikels). «Mit diesenArbeiten und der Präsentationzum Schulschluss erreichen wir,

dass die Schülerinnen und Schü-ler bis zum Schluss motiviert sindund konzentriert arbeiten», sagtBerger. Das Ziel ist erreicht: Von«Ausplampen» keine Spur, dieNeuntklässler bereiten sich ge-wissenhaft auf ihren öffentlichenAuftritt vor. Schliesslich werdendie Arbeiten von einer externenJury in vier Kategorien bewertet,womit zwölf Schülerinnen undSchüler am Donnerstag nach derAbschlussfeier mit einem Preisnach Hause gehen können.

Reiten für BehinderteMit «Reiten» haben sich NoraBertschi (16) und Monika Aebi-scher (15) ein typisches Mäd-chenthema ausgesucht. In ihrerArbeit geht es aber nicht um dasReiten generell, sondern um dieHippotherapie, also das thera-peutische Reiten für Menschenmit einer Körperbehinderung.«Das Thema habe ich gewählt,

weil ich reite und meine Muttermit Behinderten arbeitet», sagtNora Bertschi. «Ich habe michNora angeschlossen, weil ich dasThema sehr interessant finde»,ergänzt Monika Aebischer. Diebeiden Schülerinnen sind vonder Frage ausgegangen, in wel-chem Mass diese Therapieformbei den Behinderten für eine Ver-besserung ihres Zustandes sor-gen kann. «Die Bewegung desPferdes gibt ihnen Impulse, die

sich positiv auf den eigenen Be-wegungsablauf auswirken», sagtNora Bertschi. «Das kann sogarso weit gehen, dass sich einMensch plötzlich ohne seinenRollstuhl fortbewegen kann.»

Uetendorfer PersönlichkeitenOriginell ist das Thema von Ra-fael Balduini (16) und MauriceBähler (15): «Uetendorfer Per-sönlichkeiten». «Zuerst fragtenwir uns: Wer ist in Uetendort inder Bevölkerung überhaupt be-kannt?», sagt Maurice Bähler.«Wir sind ins Dorf gegangen undhaben hundert Leute gefragt, werihnen beim Stichwort ‹Uetendor-fer Persönlichkeiten› als Erstesin den Sinn kommt, und erstell-ten eine Rangliste. Dann verein-barten wir mit den Bekanntesteneinen Interviewtermin», ergänztRafael Balduini. Dass «Super-star» Luca Hänni bei der Umfra-ge die meisten Treffer erzielte,

Voll konzentriert bis zum Schluss

erstaunt nicht wirklich. «Da LucaHänni das Thema einer anderenArbeit ist, haben wir darauf ver-zichtet, mit ihm zu sprechen»,sagt Balduini. Und so interview-ten die beiden Schüler Gemein-de- und Nationalrat Albert Rösti(Rang 2), GemeindepräsidentHannes Zaugg-Graf (3) und Cali-meros-Chef Roland Eberhart (4).«Unsere Interviewpartner füh-len sich überhaupt nicht als et-was Besseres, sondern haben unssehr bereitwillig Auskunft gege-ben. Mit Albert Rösti durften wirsogar während der Session insBundeshaus», erzählt MauriceBähler. Marc Imboden

«Schau 2012» – Präsentationder Abschlussarbeiten in derMehrzweckhalle Bach, Uetendorf.Öffnungszeiten: Dienstag, 3. Juli,17–20 Uhr; Mittwoch, 4. Juli,9.15–12 und 17–20 Uhr. Donners-tag, 5. Juli, 9.15–12 Uhr.

Lehrer Paul Berger (rechts) mit denjenigen Schülern, die im Gespräch mit dieser Zeitung von ihren Abschlussarbeiten erzählten: Nora Bertschiund Maurice Bähler (hinten, von links) sowie Monika Aebischer, Rafael Balduini und Roger Borlinghaus (vorne, von links). Marc Imboden

«Unsere Interview-partner fühlen sichüberhaupt nichtals etwas Besseres,sondern haben unssehr bereitwilligAuskunft gegeben.»

Maurice Bähler

THUN Die Logistiker erhieltennach dreijähriger Lehre undzweijähriger Attestausbildungihre Zeugnisse und Ausweise.Derjenige mit der besten Notenahm sein Diplom als altgrie-chischer Philosoph entgegen.

Nicolas Erni aus Steffisburg sassin froher Runde mit Freunden zu-sammen und feierte seinen Prü-fungserfolg. Er erinnerte sich,dass in früheren Zeiten die gros-sen Philosophen in Griechenlandlehrten. Er entschloss sich, seinFähigkeitszeugnis in einem Ge-wand der Alten Griechen und San-dalen abzuholen und fiel dadurchselbstverständlich auf. Woher erdie um den Leib gewickelten Tü-cher hatte? «Das sind Bettlakenmeiner Frau.» Erni repräsentierteseinen Lehrbetrieb, die KablanAG, Ostermundigen, und SelinaJakob aus Heiligenschwendi tatdasselbe für die SchweizerischePost in Thun.

Sie haben an der Prüfung zumLogistiker EFZ (eidgenössischesFähigkeitszeugnis) mit 5,5 diehöchste Note des Schulorts Thunerzielt. Gar die höchstmöglicheNote 6 erzielte Nicolas Erni in derAllgemeinbildung. Selina Jakobwird eine 80-Prozent-Stelle beider Post in Spiez antreten und ei-ne Handelsschule besuchen. Mit

der Note 5,3 folgte Silvan Wäfler,Frutigen, der den Beruf bei derWandfluh AG in Frutigen lernte.103 Kandidaten haben bei der GIBThun die Prüfung gemacht, be-standen haben 96 von ihnen. DieDurchschnittsnote lag bei 4,65.

Freiheit und PflichtDie beste Gesamtnote bei derzweijährigen Logistikerausbil-dung mit Eidgenössischem Be-rufsattest (EBA) erreichte Sand-ro Linder, Interlaken, bei der HGCommerciale in Interlaken mitder Note 5,2. 22 Kandidaten derGIB Thun sind zur Prüfung an-getreten, bestanden haben 21, beieinem Durchschnitt bei 4,65.

Die Berufsleute haben jetztviel Freiheit, müssen aber Ent-scheidungen treffen und Verant-wortung tragen. Der RednerDaniel Knöpfel, Niederlassungs-leiter der Firma Rehau in Bern,betonte, dass die meisten Men-schen sich der Herausforderungin der Logistik gar nicht bewusstseien, denn alles sei jederzeitverfügbar. Er erläuterte, welcheAnforderungen zum Beispiel fürseine Firma als Audi-Zulieferbe-trieb gelten; Audi produziert75 Prozent der Autoteile nichtselber. Alle 90 Sekunden kom-men Bestellungen des Autoher-stellers an, der aus 50 000 ver-

schiedenen Stossstangen aus-wählt. Zeit ist Geld. Innert zwei-einhalb bis fünf Stunden mussder Bauteil in erstklassiger Quali-tät bei Audi sein. Rösi Reichen

Fähigkeitszeugnis Logistiker/LogistikerinEFZ: Nadin Trachsel, Thun; Sandro Mensah,Thun; Lukas Segura, Thun; Corinne Schalk,Thun; Dominic Bühlmann, Thun; AdrianNrecaj, Thun; Mehmet Xhemajli, Thun; RicoWüthrich, Thun; Kilian Rohrer, Thun; Micha-el Hess, Steffisburg; Kevin Teuscher, Steffis-burg; Sebastian Eyer, Steffisburg;Huamàn De La Cruz-Balmer, Steffisburg;Fredy Amilca, Steffisburg; Annatina Wille-

ner, Teuffenthal; Selina Jakob, Heiligen-schwendi; Silvano Jost, Hünibach; NicolasErni, Heimberg; Patric Küenzi, Heimberg;Zelimir Braco Sajic, Heimberg; Sherin Mez-her, Heimberg; Patrick Zutter, Heimberg;Michael Lörtscher, Gwatt; Janick von Gunten,Merligen; Udo Hofmann, Spiez; Marco-Alessandro Gehret, Spiez; Milad Huseini,Spiez; Livia Jungen, Reichenbach i.K.; SilvanWäfler, Frutigen; Marina Weissmüller, Wim-mis; Rio Melo, Interlaken; Admir Merdzic,Matten b. Interlaken; Yannick Häsler, Unter-seen; Adrian Zwahlen, Unterseen; Patrickvon Allmen, Bönigen.Fähigkeitsattest Logistiker/LogistikerinEBA: Peter Scherrer, Thun; Fatmir Selimi,Thun; Florian Tanner,Heimberg; JoshuaThurairajah, ,Heimberg; Fabian Bieri, Ueten-dorf; Nicolas Wyder, Spiez; Christoph Büche-ler, Grindelwald; Sandro Linder, Interlaken.

Die Logistiker und die Griechen

Diese drei Lernenden haben in Thun die besten Logistikerprüfungenabgelegt (von links): Silvan Wäfler, Frutigen (Note 5,3), Selina Jakob,Heiligenschwendi, und Nicolas Erni, Steffisburg (beide 5,5). Rösi Reichen

SCHIESSEN Alterswilgewann in der Guntelsey dieSchweizer Gruppenmeister-schaft Gewehr 50 Meter. EinenDoppelsieg der Alterswilerverhinderte Freiburg.

40 Gruppen hatten sich in dreiHeimrunden für den Finaltagqualifiziert. Im ersten Durchgangübernahm Alterswil II die Spitzevor seinem Fanionteam. Beischwieriger werdenden Windbe-dingungen lagen die beiden Al-terswiler Gruppen weiter klarvoraus. Spannend blieb nur derKampf um die restlichen achtPlätze für die Endausmarchung.Das schafften Freiburg, Herisau,Buchholterberg, Mosnang, Wyni-gen und Beckenried. Im Schluss-durchgang gab sich Tafers I keineBlösse und holte den Titel sicher.Nichts wurde aber aus einemDoppelsieg. Da hatten die Haupt-städter aus Freiburg etwas dage-gen. Mit einem Superdurchgangmachten sie neun Punkte ihresRückstandes auf den Meisterwett. Silber war der Lohn. Alters-wil II rettete noch Bronze vor He-risau, das den zweitbesten Final-durchgang schoss. pd

Thun Guntelsey. Final Gruppenmeister-schaft Gewehr 50 Meter Elite: 1. Alterswil2448,9 (Marco Poffet, Philippe von Känel,Irene Beyeler, Simon Beyeler, Norbert Stur-ny). 2. Freiburg 2444,6 (Fabien Broillet,Stéphane Broillet, Aurélie Grangier, AnnikMarguet, Claude-Alain Delay). 3. Alterswil II2436,7 (Stephan Hänggi, Adrian Jungo, Sa-mantha Gugler, Markus Andrey, PascalLorétan). 4. Thörishaus 2434,7 (Beat Müller,Heinz Burri, Rudolf Grimm, Jasmin Mischler,Nicolas Rouillier). 5. Buchholterberg 2430,2(Marco Koller, Thomas Fahrni, Ernst Wytten-bach, Ramona Bieri, Marcel Zobrist). 6. Mos-nang 2424,6 (Roland Gyger, Martin Gyger,André Waser, Josef Baumann, MichaelKlein). 7. Wynigen 2422,3 (Lara Eggimann,Natalie Binggeli, Thomas Michel, MarcelWidmer, Remo Eggimann), 8. Beckenried2414,0 (Alessandro May, Franz Keiser, Mar-kus Waser, Roberto May, Stefan May). 9. Alt-dorf 1922.10. Villmergen 1920. 11. Gossau1918. 12. Zweisimmen-St. Stephan 1918.13. Ebikon 1917. 14. Wettingen-Würenlos1914. 15. Boltigen 1914. Final Gruppen-meisterschaft Gewehr 50 Meter Junioren.Finalisten: Thörishaus I+II, Pieterlen, Diels-dorf, Büren-Oberdorf I+II, Arquebuse-Ge-nève I+II, Thun-Stadt, Glarnerland, Feld-Meilen, Gossau, Steinen, Lonay-Venoge,Zürich-Stadt, Lotzwil-Langenthal, Ober-balm, Weissbad, Cottens, Selzach-Altreu.

Freiburgerdominiertenin Thun

HOMBERG Die Neuntklässlerdes linken Zulggebiets stelltenihre selbstständig verfasstenArbeiten vor.

Über ein halbes Jahr haben sichalle zehn Schülerinnen undSchüler der neunten Klasse in-tensiv mit einem persönlich ge-wählten Thema auseinander-gesetzt. Das Spektrum reichtevon Brassband über Roboter bisMilchtechnologien und Fotovol-taik. Jeder Schüler hat einen per-sönlichen Bezug zu dem jeweili-gen Thema; bei vielen steht dasgewählte Thema in einem direk-

ten Zusammenhang mit denpersönlichen Freizeitaktivitätenoder dem künftigen Beruf.

Die Neuntklässler mussten 20Seiten schreiben und diese aneinem bestimmten Tag abgeben,was manchen Schwierigkeitenbereitete. Die Präsentationensollten nicht länger als ungefähr20 Minuten dauern; in derGestaltung waren die Ober-stufenschüler aber frei. DieSchüler fesselten die Zuhörer mitihren Beiträgen; die Eltern warenbegeistert von der Vielfalt derThemen und natürlich stolz aufihre Kinder. pd

Schüler zeigten Arbeiten

THUN Am Kick-off-Event vonSchweiz Lifestyle trafensich Geschäftsleute aus demRaum Thun sowie nationaleMarketingvertreter.

«Thema war die Präsentation vonSchweizer Städten im Vergleichmit Weltmetropolen, die Kultsta-tus haben», schreiben die Orga-nisatoren in einer Mitteilung.Schwerpunkte seien neben denSehenswürdigkeiten, Kultur, Un-terhaltung und Attraktionen dieEinzigartigkeiten der einzelnen

Städte gewesen, die die Identitätstärken. Thun war das Pilotpro-jekt für eine neue Schweizer Bild-welt, die die emotionale Kompe-tenz visualisiert. Mit der neuenWebsite, die seit Anfang Jahr on-line ist, einer Serie von 52 Postkar-ten, 12 aus Segeltuch und Lein-wand hergestellten Büchern undHolzrahmen sei mit der neuenBildwelt von Thun «der perfekteAnfang dieser neuen SchweizerBildwelt» gemacht worden. pd

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