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40 Jahre ,,Die StZirke" Im Juli 1949, also vor nunmehr 40 Jahren, erschien das erste Heft dieser Fachzeitschrift unter dem obigen Namen. Das Geleitwort schrieb Ernst Deiters aus Ibben- buren, damaliger Vorsitzender des Fachverbandes der Starkeindustrie, gefolgt von einem Gruljwort von Reichsminister a. D. Dr. Hans SchZange-Schiiningen, Frankfurt, dem Direktor der Venvaltung fiir Ernahrung, Landwirtschaft und Forsten des Vereinigten Wirtschafts- gebietes (heute : Bundesrepublik Deutschland) . Kein Geringerer als Professor Dr. Ludwig Erhard, spaterer Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland und deren Kanzler, auch bekannt als ,,Vater des Wirt- schaftswunders", bezeichnete die junge Fachzeitschrift als ,,den Ort, an dem eine an sich eng begrenzte Spezial- frage von den verschiedensten Richtungen ihrer Aus- strahlungsmoglichkeiten her aufgezeigt, beleuchtet und gefordert werden kann". Und Dr. 0. Wolff, Leiter des die Entwicklung von einem nationalen Interessenblatt zu einem weltweit anerkannten wissenschaftlichen Fach- journal am besten deutlich. Parallel dazu verlief der ijbergang von ausschlieljlich deutschsprachigen Aufsat- zen und Mitteilungen zu englischsprachigen Beitragen und damit stieg die internationale Anerkennung von ,,starch/starke" . 480 Hefte mit insgesamt etwa 3 800 wissenschaftlichen Arbeiten sowie unzahlbaren Referaten, Buchbesprechun- gen, personellen und wirtschaftlich-technischen Mitteilun- gen sind seit der Griindung der Zeitschrift erstellt, redi- giert und veroffentlicht worden, nicht zuletzt durch die rastlose und aufopferungsvolle Arbeit der Redakteure, insbesondere Ministerialrat a. D. Ernst Hees und Dr. rer. nat. Gerd Graefe. Dabei sind immer wieder wesentliche Impulse von der Bundesforschungsanstalt fiir Getreide- und Kartoffelverarbeitung und der Arbeitsgemeinschaft Die Starke Fa c h ze 1 t s c h r 1 f t fur E r f o r s c h u n g, H e r s t e 11 u n g u n d Verwendung von Starke und Starkeerzeugnissen Shrilfleifung : Ernsl Rosenbaurn, Frankfurf VERLAG WISSENSCHAFTLICHE VERLAGSGESELLSCHAFT M. B H.,STUTTGART-S, TUBINGER STR.53 - __ ~ JULI 1949 HEFT 1 JAHRGANG 1 - - - - Forschungsinstituts fur Starkefabrikation, Berlin, erwahnte schlieljlich in seinem GruBwort, dalj die deut- sche Starkeindustrie bis zum Ende des 2. Weltkrieges lediglich in der ,,Zeitschrift fur Spiritusindustrie" ein Mitteilungsblatt gefunden hatte, das die einschlagigen Fragen seit 1883, also seit dem Bestehen des ,,Vereins der Starkeinteressenten", behandelte. In weiser Vorahnung des weiteren Laufs der Dinge auljerte Dr. WoZff: ,,Es ist daher mein Wunsch, dalj die neue Zeitschrift zum Fort- schritt fur die gesamte an Starkefragen interessierte Industrie in Ost und West beitragen moge" und dalj wissenschaftliche und technische Forschung nicht an Landesgrenzen gebunden sein durfen. Unsere Fachzeitschrift hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Gegrundet unter dem Namen ,,Die Starke" erschien sie wahrend ihrer ersten zwanzig Jahre in der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft, Stuttgart. Seit 1970 wird sie von VCH, Weinheim, (fruher Verlag Chemie) verlegt und ihr Name wurde durch das Wort ,,starch" erweitert ; 1978 wurde schlieljlich die Reihen- folge in ,,starch/starke" geandert. Dieser Wechsel macht Getreideforschung in Detmold ausgegangen. Beide Insti- tutionen sorgten initiativ fiir einen kontinuierlichen ,,Nachschub" an wissenschaftlichem Material, wobei den Professoren WoIfgang Kempf und Giinther Tegge beson- dere Verdienste zuzumessen sind. Der Charakter der Zeitschrift war einem stetigen Wan- del unterworfen, wie ihn die jeweiligen Wirtschaftssitua- tionen erforderten, und die wissenschaftliche Thematik hat sich stets an den aktuellen Aspekten orientiert. Ihre zukunftsweisende Ausstrahlung hat standig zugenom- men und zeigt in den letzten Jahren mehr und mehr auf die Ursprunge der Nutzung landwirtschaftlicher Roh- stoffe als sogenannte ,,Renewable Resources", Roh- stoffe, die der Menschheit zur Verfugung stehen werden, solange die Sonne scheint und auch dann, wenn alle Primarrohstoffe- und -energiequellen erschopft sein werden. An dieser Stelle wollen Verlag, Redaktion und Advisory Board allen Autoren und sonstigen Forderern unserer Zeitschrift fur ihre oft muhsame, aber immer kollegiale und segensreiche Mitarbeit herzlich danken. starchlstarke 41 (1989) Nr. 7 A 65

40 Jahre „Die Stärke”

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Page 1: 40 Jahre „Die Stärke”

40 Jahre ,,Die StZirke"

Im Juli 1949, also vor nunmehr 40 Jahren, erschien das erste Heft dieser Fachzeitschrift unter dem obigen Namen. Das Geleitwort schrieb Ernst Deiters aus Ibben- buren, damaliger Vorsitzender des Fachverbandes der Starkeindustrie, gefolgt von einem Gruljwort von Reichsminister a. D. Dr. Hans SchZange-Schiiningen, Frankfurt, dem Direktor der Venvaltung fiir Ernahrung, Landwirtschaft und Forsten des Vereinigten Wirtschafts- gebietes (heute : Bundesrepublik Deutschland) . Kein Geringerer als Professor Dr. Ludwig Erhard, spaterer Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland und deren Kanzler, auch bekannt als ,,Vater des Wirt- schaftswunders", bezeichnete die junge Fachzeitschrift als ,,den Ort, an dem eine an sich eng begrenzte Spezial- frage von den verschiedensten Richtungen ihrer Aus- strahlungsmoglichkeiten her aufgezeigt, beleuchtet und gefordert werden kann". Und Dr. 0. Wolff, Leiter des

die Entwicklung von einem nationalen Interessenblatt zu einem weltweit anerkannten wissenschaftlichen Fach- journal am besten deutlich. Parallel dazu verlief der ijbergang von ausschlieljlich deutschsprachigen Aufsat- zen und Mitteilungen zu englischsprachigen Beitragen und damit stieg die internationale Anerkennung von ,,starch/starke" . 480 Hefte mit insgesamt etwa 3 800 wissenschaftlichen Arbeiten sowie unzahlbaren Referaten, Buchbesprechun- gen, personellen und wirtschaftlich-technischen Mitteilun- gen sind seit der Griindung der Zeitschrift erstellt, redi- giert und veroffentlicht worden, nicht zuletzt durch die rastlose und aufopferungsvolle Arbeit der Redakteure, insbesondere Ministerialrat a. D. Ernst Hees und Dr. rer. nat. Gerd Graefe. Dabei sind immer wieder wesentliche Impulse von der Bundesforschungsanstalt fiir Getreide- und Kartoffelverarbeitung und der Arbeitsgemeinschaft

Die Starke F a c h z e 1 t s c h r 1 f t f u r E r f o r s c h u n g, H e r s t e 11 u n g u n d V e r w e n d u n g v o n S t a r k e u n d S t a r k e e r z e u g n i s s e n

Shri l f le i fung : Ernsl Rosenbaurn, Frankfurf

VERLAG WISSENSCHAFTLICHE VERLAGSGESELLSCHAFT M. B H.,STUTTGART-S, TUBINGER STR.53 - __ ~

J U L I 1 9 4 9 H E F T 1 J A H R G A N G 1 - - - -

Forschungsinstituts fur Starkefabrikation, Berlin, erwahnte schlieljlich in seinem GruBwort, dalj die deut- sche Starkeindustrie bis zum Ende des 2. Weltkrieges lediglich in der ,,Zeitschrift fur Spiritusindustrie" ein Mitteilungsblatt gefunden hatte, das die einschlagigen Fragen seit 1883, also seit dem Bestehen des ,,Vereins der Starkeinteressenten", behandelte. In weiser Vorahnung des weiteren Laufs der Dinge auljerte Dr. WoZff: ,,Es ist daher mein Wunsch, dalj die neue Zeitschrift zum Fort- schritt fur die gesamte an Starkefragen interessierte Industrie in Ost und West beitragen moge" und dalj wissenschaftliche und technische Forschung nicht an Landesgrenzen gebunden sein durfen. Unsere Fachzeitschrift hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Gegrundet unter dem Namen ,,Die Starke" erschien sie wahrend ihrer ersten zwanzig Jahre in der Wissenschaftlichen Verlagsgesellschaft, Stuttgart. Seit 1970 wird sie von VCH, Weinheim, (fruher Verlag Chemie) verlegt und ihr Name wurde durch das Wort ,,starch" erweitert ; 1978 wurde schlieljlich die Reihen- folge in ,,starch/starke" geandert. Dieser Wechsel macht

Getreideforschung in Detmold ausgegangen. Beide Insti- tutionen sorgten initiativ fiir einen kontinuierlichen ,,Nachschub" an wissenschaftlichem Material, wobei den Professoren WoIfgang Kempf und Giinther Tegge beson- dere Verdienste zuzumessen sind. Der Charakter der Zeitschrift war einem stetigen Wan- del unterworfen, wie ihn die jeweiligen Wirtschaftssitua- tionen erforderten, und die wissenschaftliche Thematik hat sich stets an den aktuellen Aspekten orientiert. Ihre zukunftsweisende Ausstrahlung hat standig zugenom- men und zeigt in den letzten Jahren mehr und mehr auf die Ursprunge der Nutzung landwirtschaftlicher Roh- stoffe als sogenannte ,,Renewable Resources", Roh- stoffe, die der Menschheit zur Verfugung stehen werden, solange die Sonne scheint und auch dann, wenn alle Primarrohstoffe- und -energiequellen erschopft sein werden. An dieser Stelle wollen Verlag, Redaktion und Advisory Board allen Autoren und sonstigen Forderern unserer Zeitschrift fur ihre oft muhsame, aber immer kollegiale und segensreiche Mitarbeit herzlich danken.

starchlstarke 41 (1989) Nr. 7 A 65

Page 2: 40 Jahre „Die Stärke”

40 Years “Die SEtrke’’ Journal of Research, Manufacture and Application

of Starch and Starch Products

The first issue of this journal was published forty years ago in July 1949 under the above name. The foreword was written by Ernst Deiters from Ibbenbiiren, then chairman of the Professional Association of the Starch Industry‘. It was followed by a text from the former Reichsminister Dr. Hans Schlunge-Schoningen from Frankfurt, Director of Management of Nutrition, Agriculture and Forestry for the “United Economic Region” (the present Federal Republic of Germany). None less than Professor Ludwig Erhard, who later became minister of finance and then chancellor of the Federal Republic of Germany and who was renowned as the “Father of the Economic Wonder”, called the young journal “the place where an inherently limited and

changes best illustrate the journal’s evolution from a national periodical to an internationally recognized sci- entific journal. They reflect the transition in language of publication, which was initially solely German and today is almost entirely English. Since its founding, 480 issues with a total of about 3800 scientific papers as well as countless essays, book reviews, personnel and economic reports have been prepared, edited and published. This impressive output can also be attributed to the tireless and painstaking work of the editors, in particular the former ministerial head Ernst Hees and Dr. Gerd Graefe. Furthermore, the Federal Research Agency for Grain and Potato Proces- sing and the Association of Grain Research in Detmold

for me Investlgatlon, Pmcerslng and Use 01 Carbohydrates and their Derivatives

Internationale ZeitschrlH tilr dle Ertorschung, Verarbeitung und Verwendung von Kohlenhydratan und deren Derivatan

specialized field can be presented, illuminated and pro- moted through its diverse spheres of influence”. In his salutation, Dr. 0. Woljf, Director of the Research Institute for Starch Manufacture, Berlin, mentioned that until the end of World War I1 the “Journal of the Spirits Industry” had been the sole forum of the German starch industry in which the pertinent questions since 1883, i. e. since the founding of the “Association of Starch Inter- ests”, were addressed. Wisely anticipating future developments, Dr. Wolff exclaimed: “It is therefore my wish that the new periodical should promote the entire starch-related industry in the East and West” and that scientific and technical research not be bound by territo- rial limits. Our journal has had a colorful history. Founded under the name “Die Starke” in 1949 (Wissenschaftliche Ver- lagsgesellschaft mbH, Stuttgart), it was later published by VCH, Weinheim, as “Die Starke/Starch” from 1970 to 1977 and then continued as “starchhtarke”. These name

have decisively fostered our work through their continu- ous supply of scientific material, with special credit given to Professor Wolfgang Kempf and Professor Giinther Tegge . The journal was always a reflection of the developments in the starch industry and the economic situation of the times. As such it was indispensable to those working in the field. But the journal also proved to be a prophet by its continual and courageous advancement of the idea that agricultural products are renewable and conse- quently unlimited resources. The journal foresaw that such resources would always be available to mankind as long as the sun shines and long after all primary raw materials and energy resources are exhausted. In conclusion the publisher, editors and advisory board would like to thank all authors and sponsors for their collaboration, which - no matter how arduous - was always helpful and inspiring.

A 66 starcwstarke 41 (1989) Nr. 7