4Flamingos pHakten, 3. Quartal 2006

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    Themen dieser Ausgabe:

    pHaktenNewsletter des 4Flamingos Verlages, Rheine - ohne Nebenwirkungen, Arzt oder Apotheker

    3. Quartal 2006

    Juli 2006

    Vitamine: Pro und Kontra 2

    Die Krankheit der Woche: das Auslndischer Akzent Syndrom 5

    Auf dnnem Eis niedrige Cholesterinwerte 5

    Abnehmen: gesund oder nicht? 6

    Rezept(e) der Woche: Eis, Eis, Baby 7Kunstfehler im Krankenhaus kein Spatz 8

    August 2006

    Wems gut geht, dem geht es besser 9

    Unser erster Kandidat!!! 11

    Erst das Cholesterin, nun der Blutdruck 11

    Wassermelonen. Warm gelagert sind sie gesnder 11

    Akupunktur - Glaube oder Nadel? 12

    Schaun mer mal Ein Salat fr die Augen 12Bundestag im Medikamentenrausch? 13

    September 2006

    Zehn Dinge, die Ihnen die Lebensmittelindustrie gerne vorenthalten mchte 14

    Neues zur Londoner Katastrophenstudie 15

    COX 2-Hemmer: Dar war es nur noch eins 16

    Wie Donald Rumsfeld von der Vogelgrippe profitiert 17

    Das Rezept des Monats: Scharfe Skartoffeln 18

    Wenig cool der heie Stuhl 18

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    Januar 2006Lieber Leser

    Mein Schwiegervater ist ein begeisterter Heimwerkerund somit auch ein ebenso fanatischer Jger undSammler. Nichts wird weggeworfen, weil man es ja ir-gendwann einmal noch gut brauchen knnte. Das giltnatrlich besonders fr alle mglichen Behltnisse wieDosen, Flaschen und so weiter, die nicht nur einmalgenutzt, sondern immer wieder neuen Verwendungs-zwecken zugefhrt werden knnen. Und so erinnereich mich noch gut, wie mein Schwiegervater mich imRahmen einer Reparatur aufgrund meiner intellektu-ellen Struktur bis ich ohnehin nur als Hiwi einzusetzen einmal bat: Geh doch mal in den Keller, such nacheiner Orangensaftflasche, auf der Terpentin steht undbring sie her. Ich brauche nmlich etwa Salzsure.

    An diese kuriose Situation wurde ich erinnert, als icheinen Artikel aus der Fachzeitschrift New England Jour-nal of Medicne (NEJM) las. In diesem Artikel ging esum ein Medikament der Firma Eli Lilly mit Namen Evista(Raloxifen). Da dieser Wirkstoff die Blutgerinnungszeitbeeinflusst, wurde es ursprnglich als Mittel gegen Er-krankungen von Herz und Gefsystem vermarktet.Doch schon bald fand sich ein weiteres (und vermutlichprofitableres) Einsatzgebiet fr Evista und Co.: manempfahl es als Medikament zur Behandlung derOsteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren.

    Und nun so der Artikel im NEJM gibt es einen neu-

    en Auftrag fr Evista: Wie sich bei einer Untersuchungan 10.000 Frauen in den Wechseljahren gezeigt hat,kann das Raloxifen helfen, eine Brustkrebserkrankungzu verhten. Ob das Medikament damit zum neuen Starunter den Krebsmedikamenten wird? Wohl eher nicht.Denn wie man erkennen musste, hat diese krebsvor-beugende Wirkung einen nicht unerheblichen Preis:Zwar sank bei den Patientinnen, die drei Jahre Evistaeingenommen hatten, die Hufigkeit von Brustkrebs-erkrankungen um ein Drittel. Allerdings war in dieserGruppe die Zahl von Patientinnen, die in Folge einesHerzinfarkts oder Schlaganfalls starben um 50 % h-her, als in der Placebogruppe. Unter dem Strich muss

    man sagen: Auer Spesen nichts gewesen fr jedengeretteten Brustkrebstoten mussten die Forscher einenTodesfall wegen Thrombosen, Embolien usw. mehrverzeichnen

    Was mich wirklich einmal interessieren wrde: Wieberichtet, war Evista ursprnglich als Medikament GE-GEN Herzinfarkt, Schlaganfall und Co. entwickelt wor-den. Wie lange htte es wohl gedauert, bis man uns,den Betroffenen erzhlt htte, dass dieses Medikamentdie Gefahr dieser lebensgefhrlichen Erkrankungennicht senkt, sondern ERHHT?

    Mit dieser Frage entlasse ich Sie in die Tiefen unseresaktuellen pHakten Newsletters, indem sie zustzlichetwas ber die folgende Themen lesen:

    - Vitamine: Pro und Kontra

    - Die Krankheit der Woche: das AuslndischerAkzent Syndrom

    - Auf dnnem Eis niedrige Cholesterinwerte

    - Abnehmen: gesund oder nicht?

    - Rezept(e) der Woche: Eis, Eis, Baby- Kunstfehler im Krankenhaus kein Spatz

    Vitamine: Pro und Kontra

    In der Ausgabe des Wall Street Journal vom Mrz 2006findet sich ein Artikel mit einer scharfen Kritik an Vit-aminen, der in dem Endergebnis gipfelt, diese Vitalstoffeknnten in Wirklichkeit am Ende mehr schaden alsntzen. (Wer sich wundert, dass solche Themen in ei-ner Fachzeitschrift fr Finanzen und Wirtschaft aufge-griffen werden, sollte daran denken, dass auch mit Vit-aminprparaten gutes Geld gemacht werden kann

    entweder durch den Verkauf oder die chtung zumWohle der Pharmaindustrie). Angesichts der wachsen-den Akzeptanz von Vitaminen, Spurenelementen oderMineralstoffen auch durch die konventionelle Medizinerscheint diese Aussage zuerst einmal schockierend.

    Was aber ist nur wahr?

    Frdern Antioxidantien nun Krebserkrankungen oderknnen sie diese verhten?

    Erhht die Einnahme von Vitamin E wirklich das Sterbe-risiko?

    Ja und noch einmal ja wenn man die Vitamine unver-nnftig einsetzt.

    Richtig eingenommen sind Vitamine nach wie vor sowichtig fr unsere Gesundheit, wie sie es immer wa-ren.

    Der Teufel liegt im Detail

    Es besteht kein Grund zur Sorge, so Eric Yarnell,naturheilkundlich orientiert Arzt, Heilkruterexperte undAutor des Buches Clinical Botanical Medicine. SeinerEinschtzung nach werden Vitamine immer die unver-zichtbaren Bausteine guter Gesundheit bleiben, und er

    hlt den Wall Street - Artikel fr ziemlich fehlerhaft. Soneigt der Autor generell zur Verallgemeinerung undschert sich recht wenig um die Details der zitierten Stu-dien (welche Form der Vitamine verwendet wurden, werdie Schlussrundenteilnehmer waren usw.) wobei auchin diesem Fall der Teufel einmal mehr eben genau indiesen Details steckt.

    Auch Shari Lieberman, Ph.D. eine zerti f iz ierteErnhrungsexpertin stimmt dieser Einschtzung zu undweist zudem darauf hin, dass sich der Artikel fast aus-schlielich mit den negativen Resultaten beschftigt,obwohl es Tausende klinischer Studien gibt, in denen

    die Vorteile der Vitamine akribisch dokumentiert wur-den. Ihre Meinung nach war der Artikel eine geplanteHinrichtung mit nur wenig wissenschaftlicher Grundla-ge.

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    Um etwas tiefer in die Materie einzutauchen und dieVerwirrung oder gar Besorgnis des Lesers zu lindern,haben diese beiden Experten sich einmal etwas nhermit den Portraits der einzelnen Vitamine im Wall StreetArtikel beschftigt. Hier sind ihre Anmerkungen

    B-Vitamine

    Was das Wall Street Journal sagt: B-Vitamine (beson-ders Folsure , Vitamin B12, Vitamin B6) werden we-gen ihrer Wirkungen auf das Herz hervorgehoben, weilsie die Spiegel der toxischen Aminosure Homocysteinsenken. Neuer Untersuchungen allerdings haben ge-zeigt, dass diese Vitamine zwar die Homocysteinspiegelsenken, das Herzinfarktrisiko aber davon unberhrtbleibt. Weiter bequemt sich der Artikel widerwillig zudem Eingestndnis ber die gut dokumentierte Rolleder Folsure bei er Vorbeugung von Geburtsfehlern amNeuralrohr und kommentiert, dass nicht alle For-schungsergebnisse ber die B-Vitamine kontroverssind.

    Die Expertenmeinung: Wie Dr. Yarnell anmerkt sind dieBeweise, dass Folsure helfen kann, Geburtsdefektezu verhten, schon deutlich mehr als nicht kontrovers,nmlich vollkommen gesichert sind und von allenGesundheitsexperten ohne Einschrnkungen aner-kannt. Ein derart eindeutiges Ergebnis mit einer derartlauen Formulierung abzutun ist aber fr die negativeTendenz des Artikels charakteristisch (und lsst vermu-ten, was da noch kommt.)

    Was die B-Vitamine und Homocystein betrifft habengrndlichere Analysen zu neuen Informationen gefhrt.

    Da die US Regierung z. B. seit Kurzem die Anreiche-rung von Brot und anderen Getreideprodukten mit Fol-sure vorschreibt, ist in der amerikanischen Bevlke-rung die Folsureversorgung vermutlich nicht mehr soschlecht, wie zu frheren Tagen. Daher wird die Ein-nahme eines Folsureprparats heute nicht mehr diefrher erreichten Wirkungen haben. Und whrend dasVitamin Intervention for Stroke Trial gezeigt hat, dasB-Vitamine insgesamt nicht in der Lage sind, einenzweiten sogenannten kardiovaskulren Vorfall (Herzin-farkt oder Schlaganfall) zu verhindern, konnte man beieiner ziemlich groen Untergruppe der Untersuchten(insbesondere Herzinfarktpatienten, die keine abnormenVitamin B12 Spiegel aufwiesen) einen Rckgang vonnachfolgenden Schlaganfllen, Herzinfarkten oder To-desfllen um 21 % beobachten.

    Was tun? Fr eine optimale Wirkung sollte man alle B-Vitamine in Form eines B-Vitamin-Komplex Prpara-tes einnehmen. Die tgliche empfohlene Standarddosisbetrgt 50 mg. Mit Hilfe eines einfachen Bluttests kannman darber hinaus feststellen, ob die Spiegel bestimm-ter B-Vitamine wie Folsure oder Vitamin B12 niedrigsind und einer zustzliche Nahrungsergnzung bedr-fen.

    Vitamin C

    Das Wall Street Journal bezeichnet die Ergebnisse derVitamin C Forschung als enttuschend und weist

    darauf hin, dass das Vitamin die Dauer einer Erkltungverkrzten kann (um einen Tag). Dafr vertritt der Autordie Meinung, dass antioxidative Vitamine wie das Vit-amin C nicht krebshemmend, sondern sogar krebs-frdernd wirken und die Wirksamkeit einer Chemothe-rapie verringern knnen.

    Unsere Experten dazu: Nahezu jeder, der sich schon

    einmal durch eine dicke Erkltung geqult hat, wrdesich schon freuen, wenn er seine Beschwerden mit Vit-amin C um einen Tag verkrzen knnte. Zudem vergisstdas Wall Street Journal zu erwhnen, dass nach der-selben Untersuchung nicht nur die Lnge, sondern auchdie Schwere der Erkltungskrankheit verringert wird. Alsbesonders lcherlich aber bezeichnet Dr. Yarnell dieBehauptung, dass Vitamin C krebsfrdernd wirkenknnte oder dass es schadet, das Vitamin whrend ei-ner Chemotherapie zu nehmen.

    Vitamin C ist ein besonders wirksames Antioxidans,dass Zellschden durch die sogenannten freien Radi-

    kale verhindert und zahlreiche weitere Untersuchungenan Tier und Mensch haben gezeigt, dass das Vitaminnicht nur eine hemmende Wirkung auf das Tumor-wachstum ausbt, sondern auch die Effektivitt einerChemotherapie steigert, so Dr. Yarnell. Unter dem Strichkommt es darauf an, wessen Analyse man liest undwie Dr. Yarnell aufzeigt, hat sich das Wall Street Jour-nal ausschlielich mit den negativen und vitamin-feindlichen Untersuchungsergebnissen befasst.

    Was tun? Eine durchschnittl iche (sinnvolle) TagesdosisVitamin C betrgt 500 1000 mg. Wenn Sie erkranktsind oder unter Stress leiden, kann eine hhere Dosisangezeigt sein. Dr. Liebermann weist zudem darauf hin,dass alle antioxidativen Vitamine synergistisch wirkenund dass auch Vitamin C besser zusammen mit Vit-amin E eingenommen werden sollte. Vitamin C schtztdie Zellen im wsserigen Milieu (und kann verbrauch-tes Vitamin E regenerieren); Vitamin E schtzt die fett-haltige Gewebsstrukturen.

    Beta-Karotin/Vitamin A

    Was das Wall Street Journal zu sagen hat: ZahlreicheStudien weisen darauf hin, das Beta-Karotin (einKarotenoid in stark gefrbtem Obst und Gemse, das

    als Vorstufe des Vitamin A wirkt) bei Rauchern die Ge-fahr eine Lungenkrebserkrankung erhhen kann.

    Unsere Experten halten dagegen: Nahezu alle Studienweisen darauf hin, dass Raucher, welche die meistenbetakarotinreichen Obst- und Gemsesorten verzeh-ren, die niedrigsten Level an Lungenkrebs aufwiesen.In der fraglichen Studie (unter Insidern hufig als Finn-land- Studie bezeichnet) erhielten Mnner, die Zigaret-ten rauchten oder lungenschdigendem Asbest ausge-setzt waren, zur berprfung dieser Hypothese, tglich20 30 mg Beta-Karotin. Paradoxerweise entwickeltesich bei den Mnnern, die das Beta-Karotin erhalten

    hatten hufiger eine Lungenkrebserkrankung, als in ei-ner Placebogruppe.

    Nach Ansicht von Dr. Lieberman liegt das Problem hier

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    ganz offensichtlich in der verwendeten Form des Vit-amins synthetischem und isoliertem Beta-Karotin. Mankann kein nhrstoffreiches Obst und Gemse mit ei-nem einzigen Nahrungsergnzungsmittel gleichsetzen.Ihrer Meinung nach sollte synthetisches Beta-Karotinaus dem Handel genommen werden, da es als Krank-heiten frderndes Prooxidans (das Gegenstck zum

    krankheitsbekmpfenden Antioxidans) wirkt, indem esdie Absorption anderer Karotinoide durch den Krpererschwert.

    Ihre beste Wahl: Dr. Yarnell rt, sich statt eines synthe-tischen Beta-Karotins fr eine Karotinoidmischung zuentscheiden, einer Nahrungsergnzung, die sich mehran der natrlichen Form orientiert, in der diese Nhr-stoffe in freier Natur vorkommen. Wenn Sie das eigent-liche Vitamin A (Retinol, nur aus tierischen Quellen) ohnerztliche Kontrolle einnehmen, sollte die tgliche Zu-fuhrmenge nicht die als RDA festgesetzte Obergrenzebertreffen die fr Frauen ab dem 18. Lebensjahr 2.310

    IU (internationale Einheiten) und fr Mnner gleichenAlters 3.000 IU betrgt.

    Kalzium und Vitamin D

    Was das Wall Street Journal zu sagen hat: EineNahrungsergnzung mit Kalzium und Vitamin D drftenicht das Knochenbruchrisiko der Frauen senken bzw.nur bei Frauen wirken, die lter als 60 Jahre sind. Dar-ber hinaus soll eine Nahrungsergnzung mit Kalziumdas Risiko fr Nierensteine erhhen. Der Artikel erwhnteine Studie, in der tglich 800 IU Vitamin D fr Perso-nen empfohlen werden, bei denen die Gefahr einesMangels an diesem Vitamin bestehen knnte.

    Unsere Experten: Nach Ansicht von Dr. Yarnell ist eserschreckend, wie v iele Menschen heute unter einemVitamin D - Mangel leiden. Dieser wichtige Nhrstoffhilft dem Krper bei der Absorption von Kalzium, daswichtig fr Bildung und Erhalt starker Knochen ist. Sei-ner Meinung nach sind die Dosisempfehlungen des WallStreet Journal daher definitiv zu niedrig angesetzt, zu-dem wren wir alle weitaus besser beraten, unserentgliche Bedarf an diesem Sonnenvitamin zu decken,indem wir uns tglich fr einige Zeit im Freien aufhal-ten.

    Was das Kalzium betrifft, bilden wir unsere Reservenan diesem wichtigen Mineralstoff in jngeren Jahren,wo wir dafr sorgen sollten, reichlich kalziumreiche Le-bensmittel wie grne Blattgemse (Kohl, Spinat, usw.)und Sardinen zu essen (Milch und Molkereiprodukteknnen wir getrost den kleinen Klbern berlassen). DieEinnahme von Nahrungsergnzungsmitteln im spte-ren Leben wird sicher nicht ausreichen, um die Ver-sumnisse der Jugend und schlechte Ernhrungs-gewohnheiten (ich denke da besonders an die Kalziumraubenden Softdrinks) wieder auszugleichen, aber kanndennoch von Vorteil sein. Um die Gefahr von Nieren-steinen zu senken , empfiehlt Dr. Yarnell die Einnahmevon Kalzium- und Vitamin D Prparaten zu den Mahl-zeiten.

    Die beste Wahl: Wie Dr. Yarnell erklrt, kann unserKrper vermutlich das gesamte tglich bentigte Vit-amin D durch 20 30 Minuten Sonnenexposition selbstsynthetisieren. In den dunkleren Wintermonaten, wo einAufenthalt an der frische Luft weniger erfreulich ist oderim Falle eines Mangels empfiehlt er bis zu 2.000 IU(internationale Einheiten) Vitamin D am Tage. (Nur zum

    Vergleich: Die Deutsche Gesellschaft fr Ernhrung(DGE) gestattet uns magere 200 bis 400 IU).

    Die empfohlen tgliche Zufuhrmenge fr Kalzium, dasman aus Grnden der besseren Absorption mit VitaminD paaren kann) betrgt fr Erwachsene 1.000 1.200mg. Um der Gefahr von Nierensteinen vorzubeugen,empfiehlt Dr. Yarnell die Einnahme von Kalzium- undVitamin D Prparaten zu den Mahlzeiten.

    Anmerkung: Andere Experten sind der Meinung, dassdie Gefahr von Nierensteinen deswegen so hoch sind,weil die wenigsten von uns daran denken, dass unserKrper fr die regelrechte Verwertung des Kalziums

    auch ausreichende Mengen an Magnesium bentigt.Das optimale Verhltnis Kalzium/Magnesium betrgt 2/1, d. h. bei 1.000 1.200 mg Kalzium sollte man daraufachten zustzlich 500 600 mg Magnesium zuzufh-ren).

    Vitamin E

    Was das Wall Street Journal sagt: Wie die B-Vitamineist auch das Vitamin E wegen seiner positiven Wirkungauf das Herz hochgejubelt worden, tatschlich abererhht es das Sterberisiko.

    Unsere Experten. Die hier angefhrte Studie war u-

    ert fehlerhaft. Es handelt sich um eine sogenannteMeta-Analyse von 19 klinischen Studien, bei der ganzeinfach verschieden Formen von Vitamin E und unter-schiedliche Patienten (bei denen wegen eines Diabe-tes oder einer Herzerkrankung bereits ein erhhteSterberisiko vorlag) in einen Topf geworfen wurden. Undwieder einmal war es die Art des e verwendeten Vit-aminprparats, dass hier eine Rolle spielte. Denn es istnicht unwichtig, welche Form von Vitamin E man ver-wendet, erklrt Dr. Yarnell. Das natrliche Vitamin E(alpha-Tocopherol) ist immer der synthetischen Form(dl-Tocopherol) vorzuziehen, da unser Krper es weit-

    aus besser absorbieren kann. Und leider verwendet manbei umfangreichen Studien meist das preiswertere Vit-amin E Prparat: das heit synthetisches dl-Tocophe-rol.

    Ihre beste Wahl: Dr. Yarnell empfiehlt eine natrlicheVitamin E- Mischung, in der sowohl die Tocopherole alsauch die Tocotrienole enthalten sind, da beide Stoff-gruppen synergisch eine optimale Wirkung erreichen.(Die meisten auch die natrlichen - Vitamin E Pr-parate enthalten lediglich alpha Tocopherol). Diedurchschnittlich Tagesdosis sollte 200 400 IU betra-gen. (Warnung: Menschen, die eine blutverdnnendes

    Medikament wie Warfarin (Coumadin) einnehmen, sollteIhren Arzt informieren, bevor sie Vitamin E einnehmen.-

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    Das groe Ganze sehen

    Aber zumindest eine Botschaft des Wall Street Journal Artikels ist es wert, befolgt zu werden (auch wenn dasvermutlich so nicht gedacht war), sagt Dr. Yarnell. DieBotschaft lautet: Nehmen Sie Vitamine in ihrer natrli-chen und nicht in ihrer synthetischen Form. Wie erglaubt, mssen wir diesem Aspekt noch mehr Aufmerk-

    samkeit angedeihen lassen. In der richtigen Form undDosierung eingenommen wird kein Vitamin Krebser-krankungen auslsen und auch nicht dafr sorgen, dassSie frher sterben. Im Gegenteil. Sie knnen von Vit-aminen nur profitieren.

    Nach Dr. Yarnells Auffassung sind nicht Vitamine dasHauptproblem der heutigen Medizin es sind die Medi-kamente und die Zahl von Menschen, die durch siegeschdigt werden. Er schlgt vor, den Spie einmalumzudrehen und uns der konventionellen Medizin undihrem Medikamenten mit der gleichen kritischen Distanznhern, die der Wall Street Artikel Vitamine entgegen-

    gebracht hat. So ist das frei verkufliche Schmerzmit-tel Paracetamol (in den USA heit die Substanz Tylenol)der zweithufigste Grund fr eine Lebertransplantationund jedes Jahr sterben in amerikanischen Krankenhu-sern bis zu 98.000 Patienten als Folge eines medizini-schen Fehlers. Antazida (surehemmende Mittel gegenMagengeschwre) verursachen mehr Probleme, als siezu lsen in der Lage sind und die unntige Verordnungvon Antibiotika hat uns eine Generation antibiotika-resistenter Supererreger beschert. Und diese Liste lie-e sich ad infinitum fortsetzen.

    Im Gegensatz dazu betrachten Naturheilkundler immerdas ganze Bild, so Yarnell. Sie fragen: Was verursachteine Erkrankung berhaupt und wie knnen wir dieseUrsache verhindern? Tatsache ist, dass die meistenchronischen Erkrankungen auf ungnstige Lebensum-stnde wie z. B. eine unzureichende Ernhrung zurck-gefhrt werden knnen. Es ist nur logisch, dass eineKorrektur von Nhrstoffdefiziten mit Hilfe von technolo-giearmen Verfahren, wie z. B. Vitaminen helfen kannzu verhindern, dass kleine Probleme sich in groe ver-wandeln und diese dann in eine n manifeste Krankheit.

    Ist es wirklich so schlecht, Vitamine zur Frderung desWohlbefindens und zur Vorbeugung von Krankheiteneinzunehmen? Oder sollte man lieber warten, bis manso richtig krank ist, um dann mit starken undnebenwirkungsreichen Medikamenten vergiftet zu wer-den? Auch wenn das Wall Street Journal das (aus Grn-den, die wir oben schon dargelegt haben) lieber sehenwrde .- wir wissen es besser!

    Die Krankheit der Woche: das Auslndischer

    Akzent Syndrom

    Mach einem Schlaganfall hat eine Frau aus Newcastle,Grobritannien, angefangen in zwei unterschiedlichen

    auslndischen Akzenten zu reden. Noch vor einem Jahrbevorzugte sie den typischen Akzent eines Nordameri-kaners, aber sei einiger Zeit redet sie wie ein Bewoh-ner der West Indischen Inselgruppe.

    Das Auslndischer Akzent Syndrom wurde erstmals1907 beobachtet, als ein Amerikaner pltzlich begann,Englisch mit einem deutschem Akzent zu sprechen. Einweiteres Opfer verfiel ebenfalls in einen deutschen Ak-zent, nachdem sein Gehirn durch ein Schrapnell (ver-mutlich deutscher Provenienz) verletzt worden war.

    Der aktuelle Fall ist vermutlich der erste, bei die Betrof-

    fene redet, wie ein Bewohner der Karibik

    Auf dnnem Eis niedrige Cholesterinwerte

    Fakten ber das Cholesterin

    Cholesterin ist eine vielseitige Verbindung, die fr dieregelrechte Funktion des Krpers unverzichtbar ist undwie viele andere Parameter auch sind die Cholesterin-werte verschiedener Personen recht unterschiedlich.Beim Menschen nimmt das Cholesterin 5 Funktionenwar:

    - Es wird vom Krper bentigt um Steroide, kortison-

    hnliche Hormone zu produzieren, unter ihnen dieGeschlechtshormone. Zu diesen Sexualhormonenzhlt man Testosteron, strogen und Kortison.

    - Cholesterin untersttzt die Leber bei der Herstel-lung von Gallensuren. Diese Suren bentigenwir zur Verdauung und zur Beseitigung von Abfall-stoffen aus dem Krper.

    - Cholesterin bewerkstelligt den Einbau von Lipid-moleklen, durch die unsere Zellmembranenstabilisiert werden. Somit stellt das Cholesterin einewichtigen Baustein fr alle Krpergewebe dar.

    - Cholesterin ist eine unverzichtbarer Bestandteil derMyelinscheide. hnlich wie die Isolierung bei einemStromkabel sorgen diese Myelinscheiden fr eineregelrechte Hirnfunktion, indem sie eine ungestrtebermittlung der Nervenimpulse garantieren. Ohnedie Myelinscheiden haben wir Probleme, uns zukonzentrieren und knnen unter einer Gedcht-nisschwche leiden.

    - Und schlielich hat das Cholesterin positive Ein-flsse auf das Immunsystem. Mnner mit hherenCholesterinwerten haben ein belastbareres Immun-system als Mnner mit niedrigen Cholesterinspie-geln, was man daran erkennen kann, dass sie mehrT-Zellen und T-Helferzellen besitzen. Viele Gruppenvon Bakterien, die uns krank werden lasen, werdendurch das LDL Cholesterin fast vollstndig inak-tiviert.

    Daher kann man eine gezielte Reduzierung einer der-art wichtigen Substanz guten Gewissens als Selbstmordauf Raten bezeichnen. Stellen Sie sich einmal vor, IhrKrper wre ein Haus und die Ngel, die dieses Hauszusammenhalten, wre das Cholesterin. Was wrdepassieren, wenn sie auch nur ein Paar Ngel aus denWnden ziehen wrden? Das Haus wrde instabil wer-den und schlielich zusammenstrzen. Und genau dasist es, was auch mit dem menschlichen Krper pas-siert.

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    In diesem Sinne: Lesen Sie weiter...

    LDL und Parkinson

    Wenn es um LDL-Cholesterinwert geht, gilt in medizini-schen Kreisen immer noch die Mantra Je niedriger,desto besser. Grundstzlich ist das durchaus verstnd-lich, weil das bse LDL Cholesterin unter bestimm-

    ten Umstnden Arterien verstopfen und somit Herzin-farkte und Schlaganflle hervorrufen kann. Dennochbentigt unser Krper das LDL Cholesterin auch, daes unter anderem wichtig fr die Zellmembranen ist,eine Schutzschild um die peripheren Nerven bildet duals Vorstufe fr eine Reihe von Hormone unseres Kr-pers funktioniert. Daher haben einige Medizin-professoren auch ihrer Befrchtung ber das Verfah-ren Ausdruck verliehen, die LDL Cholesterin Wertemit Hilfe von Statinen zu senken. Sie weisen darauf hin,dass zu den mglichen Nachteilen sehr niedriger LDL Spiegel (wie sie z. B. bei Gesamtcholesterinspiegelnvon unter 160 mg/dl auftreten) Strungen der mentalen

    Funktionen wie Depressionen und Angstattacken ge-hren knnten.

    Und nun hat eine Studie der Universitt von NorthCarolina in Chapel Hill Hinweise auf weitere Zusam-menhnge zwischen niedrigen LDL Werten und mg-lichen neurologischen Strungen gegeben.

    Wie die Studie beobachtete, wiesen Mnner mit LDL Spiegeln zwischen 91 und 135 mg/dl eine sechsfachhhere Wahrscheinlichkeit auf, an einer ParkinsonschenErkrankung zu leiden, als Mnner, deren LDL Spiegelhher als 135 mg/dl waren. Besonders beunruhigend

    an diesem Ergebnis: Ein LDL.- Wert von 130 mg/dl wirdvon den meisten rzten als der Wert bezeichnet, beidem man mit einer Statin Einnahme beginnen sollte.Xuemei Huang, MD, PhD, die Studienleiterin hat fr ihreErgebnisse mehrere mgliche Erklrungen, unter ih-nen die, dass unser Krper das Cholesterin nutzt, umUmweltgifte zu eliminieren, die zu einer ParkinsonschenErkrankung beitragen knnen. Auerdem, so gibt siezu bedenken, knnte Cholesterin als Vorstufe zahlrei-cher Hormone und Modulatoren fr eine Reihe vonFunktionen des zentralen Nervensystems verantwort-lich sein.

    brigens: Bei Frauen lie sich ein derartiger Zusam-menhang zwischen Cholesterinwerten und Parkinsonnicht darstellen, aber wie Dr. Huang erklrte, gibt es beider Parkinsonschen Erkrankung eine Reihe weitererinteressanter geschlechtsspezifischer Unterschiede.Eine Parkinsonsche Erkrankung beginnt normalerwei-se nach dem 60. Geburtstag und zwei Drittel der Be-troffenen sind Mnner. Bei Mnnern beginnt der LDL -Cholesterin automatisch zu sinken, wenn sie um die 65Jahre alt sind, whrend das bei den Frauen erst ab dem75 Lebensjahr der Fall ist, Vielleicht, so meint sie, sor-gen die frher abfallenden LDL Werte der Mnnerdafr, dass diese fter an Parkinson erkranken.

    Zwar mssen diese Ergebnisse noch durch weitereUntersuchungen besttigt werden, aber Dr. Huang hat

    auf Basis ihrer Studie schon heute den einen oder an-deren Rat. Zum einen sollte jeder, in dessen Familiekein Fall einer koronaren Herzkrankheit, aber die Par-kinsonsche Erkrankung aufgetreten ist, genau berle-gen, bevor er sich auf die Einnahme von Statinen odereine andere Therapie zur Senkung der Cholesterinwerteinlsst. Sie wrde aber nicht dazu raten, dass

    Parkinsonkranke, die bereits Statine einnehmen, dieseMedikamente absetzen, da die Studie erkennen lsst,dass niedrige LDL Werte vor der Parkinsonschen Er-krankung vorhanden waren. Allgemein erinnert sie dar-an, dass der kulturelle Glaube ihres Vaterlandes Chinadie Idee eines Gleichgewichts aller Dinge untersttztund das es Zeit wre, einmal zu berlegen, ob der Glau-be, man msse niedrige, niedrigere und die niedrigstenLDL Spiegel erreichen nicht fr alle Menschen dasOptimum darstellt.

    Besorgnis ber aggressive Cholesterin-

    empfehlungen

    Passend zu diesem Beitrag ist der folgende Artikel ausdem British Medical Journal vom 31. Mai 2006

    Sollten wir die Cholesterin so stark wie mglich sen-ken? Diese Frage stellte das British Medical Journalangesichts der Tatsache, dass die USA neue Empfeh-lungen zu Senkung der Cholesterinwerte ausgegebenhaben und warnt davor, dass man so das Risiko schd-licher Nebenwirkungen weiter steigern wrde, ohne dassdadurch ein Rckgang der Sterbeziffern erreicht wer-den knnte.

    Das American National Cholesterol Education Pro-

    gram hatte die Meinung vertreten, dass man Patien-ten mit einem hohen Herzinfarktrisiko noch aggressi-ver behandelt werden mssten. "Noch aggressiver"bedeutet eine Senkung der LDL Cholesterinwerte aufunter 70,0 mg/dl l bei Hochrisikopatienten. AllgemeineRichtlinien gehen zur Zeit noch von einem empfohleneWert von 99,0 mg/dl aus.

    Um diese Ziel zu erreichen, msste man fast alle er-wachsenen Bewohnern der westliche Welt Statine ge-ben, wobei die Tagesdosen mehr als achtmal so hochwie heute ausfallen mssten, sagte die Autoren. Daswrde Anzahl und Schwere der Nebenwirkungen deut-

    lich erhhen.Klinische Untersuchungen haben erkenne lassen, dasshher Statindosen nicht die Gesamtzahl aller Todesfl-le senken wrden und dass die Zahl der Nebenwirkun-gen schon heute weitaus hher sein drfte, als berich-tet.

    Daher kommen die Autoren zu dem Schluss, dass jedemgliche Reduktion tdlicher Vorflle durch die weit-aus hhere Zahl schwerer Nebenwirkungen der Statinemehr als aufgewogen werden drfte

    Abnehmen: gesund oder nicht?

    Wenn Dicke abnehmen, sollte man erwarten, dass da-mit ihre Lebenserwartung steigt aber weit gefehlt. Das

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    Sterberisiko steigt und zwar um fast 90 %.

    Wie wir alle wissen, wirkt sich eine Gewichtsabnahmepositiv auf das Risiko von bergewichtigen aus, voneinem Herzinfarkt dahingerafft zu werden und auch dieGefahr eines Diabetes vom Typ 2 (Altersdiabetes)sinkt. Also sollte sich durch eine Gewichtsabnahme auchdas Leben verlngern, so msste man zumindest mei-

    nen. Ob das nun wirklich der Fall ist, berprfte Profes-sor Dr. Thorkild I. A. Srensen vom Institut fr Prven-tivmedizin der Universittsklinik Kopenhagen zusam-men mit finnischen Kollegen. Fast 20.000 Teilnehmerseiner Studie machten Angaben zu ihrer Krpergreund ihrem Gewicht. 1975 fragte man die etwa 3000bergewichtigen der Teilnehmergruppe, ob sie abneh-men wollten und im Jahr 1981 berprfte man, ob siees geschafft hatten.

    Die Teilnehmer mit einem Krpermasse Index ( BodyMass Index, BMI) von ber 25 und ohne Begleit-erkrankungen standen bis zum Jahr 1999 weiter unter

    Beobachtung. In diesem Zeitraum starben 268 ehema-lige Dicke. Die Datenanalyse ergab, dass Personen,die abnehmen wollten und dies auch tatschlich um-setzen konnten, ein erhhtes Sterberisiko aufwiesen.

    Die Auswirkungen des Abspeckens auf die Gesundheitsind komplex, z. B. geht bei der Gewichtsabnahme nichtnur Fett, sondern auch fettfreies Gewebe verloren, ver-suchen die Autoren in der Zeitschrift PLoS Medicinedas Phnomen zu erklren. Weitere Forschung scheintntig, um die Auswirkungen des Ab- und Zunehmensgenauer zu beleuchten.

    Vielleicht aber liegt es auch daran, dass der gute alteBody-Mass-Index auch nicht mehr das ist, was er fr-her war. Denn wie eine Untersuchung der CornellUniversity vom 9. Juli 2006 gezeigt hat, kommt es durchden BMI zu einer Verschiebung der Ergebnisse. DasProblem mit dem BMI: er macht keine Unterschied zwi-schen fetter und fettfreier Krpermasse wie Knochenund Muskeln. Da Afroamerikaner durchschnittlich mehrfettfreie Krpermasse haben, als ihre weien Mitbr-ger, ist die Berechnung des BMI fr sie nachteilig: Siewerden bergewichtiger dargestellt, als sie es eigent-lich sind

    Weitaus genauer ist Die Bestimmung des bergewichtsdurch die Messung der Anteil fetthaltiger Krpermassebringt deutlich exaktere Ergebnisse. Warum also wirdsie dann nicht fter eingesetzt? Nun, die meisten erho-benen Daten aus Bevlkerungsstudien operieren im-mer noch mit dem BMI Wert und eine Umrechnungwre zwar theoretisch mglich, macht aber den mei-sten Forschern zu viel Umstnde.

    Das Rezept des Monats

    Eis, Eis, Baby

    Passend zur heien Jahreszeit folgen hier drei Rezep-te fr eine leckere und kalte Schlemmerei. Das Beson-dere dieser Rezepte: Alle werden ohne Milch, Eier undZucker hergestellt und erfllen die Anforderungen ei-

    ner milcheiweifreien, glutenfreien, veganen, vegetari-schen Ernhrung bei Krebs, koronaren Herzkrankhei-ten und entzndlichen Darmerkrankungen.

    Und fr die Zubereitung bentigt man kein speziellesZubehr wie z. B. eine Eismaschine (obwohl ein sol-ches Gert die Arbeit natrlich ganz erheblich erleich-tert)

    Kokosnuss - Apfel - Sorbet

    als Dessert fr 4 Personen

    Dieses Sorbet liefert eine erkleckliche Menge an Vit-aminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Enzy-men, da die verwendeten Zutaten frisch sind. Als tradi-tionelles Sorbet enthlt es zudem kaum etwas auerZucker und Wasser. Warum essen wir ein solches Sor-bet nicht viel hufiger? Das fertige Produkt hlt sich inder Khltruhe etwa 1 Woche

    Zutaten

    5 feste Kochpfel, geschlt, entkernt und in dnneScheiben geschnitten.

    1 Portion selbstgemachte Kokosmilch

    4 El Honig

    Zubereitung

    pf el, Kokosmilch und Honig in einem Mixerverrhren, bis die Masse glatt ist.

    Das Sorbet in ein geschlossenes Gef geben undmindestens 6 Std. tief frieren, dabei nach 30 und 60Minuten jeweils einmal gut durchrhren

    Milchfreie Bananen - Apfel Eiscreme

    Fr 6 - 8 Personen

    Schmeckt wie Eiscreme, ist nur ohne Zucker. Milch undEier hergestellt. Statt des Olivenls kann man auch einkalt gepresstes Rapsl verwenden (geschmacklich neu-traler!) Auerdem wird die Eiscreme dadurch weicherund hat einen nussigen Geschmack. Tiefgekhlt hltsich die Eiscreme in der Truhe mehrere Monate.

    Zutaten

    6 Bananen, reif und weich mit braunen Flecken auf

    der Haut

    4 pfel wie Jonathan, Red Delicious, entkernt undmit der Schale gerieben

    4 dl Olivenl (bzw. Rapsl, s. o.)

    1 - 2 El Vanillepulver (s unten)

    Zubereitung

    Bananen schlen, in Stcke schneiden und zer-drcken

    Bananen und Olivenl in einem Mixer zu einerdickflssigen Creme vermischen

    Bei laufendem Mixer nach und nach die geraspeltenpfel hinzugeben und weiter mixen, bis die Mischungglatt ist.

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    Nach Geschmack mit der Vanille abschmecken

    Die Eiscreme in einen verschlossenen Containergeben und in die Tiefkhltruhe geben. Fr mindestens4 Std. khlen bis die gesamte Masse gefroren ist

    Vor dem Servieren die Eiscreme etwa 20 Minutenbei Raumtemperatur auftauen lassen.

    Milchfreie Kakao - Bananen - Eiscreme

    Das folgende Rezept erfllt die speziellen Anforderun-gen einer milcheiweifreien, glutenfreien, veganen, ve-getarischen Ernhrung bei Krebs, koronaren Herzkrank-heiten und entzndlichen Darmerkrankungen

    Fr 3 - 4 Personen

    Halb Sorbet, halb Eiscreme, aber vollkommen lecker.Dieses Eis enthlt keine Molkereiprodukte und ist zu-dem sehr fettarm. Es enthlt auch keine raffiniertenKohlenhydrate. Hlt sich mehrere Wochen in der Tief-khltruhe. Vor dem Servieren 20 Minuten bei Raum-

    temperatur auftauen lassen

    Zutaten

    350 g Seidentofu

    6 berreife Bananen, geschlt

    6 El Honig

    3 El kaltgepresstes Rapsl

    3 El (reines) Kakaopulver

    1 El reines Vanillepulver

    Zubereitung:

    1. Alle Zutaten in einem Mixer vermengen und rhren,bis die Mischung weich und cremig ist

    2. In eine klteresitente Schssel geben und in dieTiefkhltruhe stellen. Die Schssel alle 30 Minutenkrftig durchrhren, bis die Masse vollkommengefroren ist. Besser noch: Die ungefrorene Masse ineiner Eismaschine weiter verarbeiten.

    Chef Oscar Umahro Cadogan

    Anmerkung:

    Ungestes Vanillepulver hat nichts mit Puddingpulverzu tun. Es ist lediglich ein Aroma, das man Sspeisenzufgen kann. Anders als beim Vanillezucker, ist dasVanillepulver (Aroma) ungest und wesentlich strkerim Aroma. Man kann es ersatzweise fr echte Vanilleverwenden. Vanillepulver gibt es von verschiedenenFirmen. Teilweise findet man es im Gewrzregal oderauch bei den Backzutaten im Regal (grn/wei gestreifteDose "Vanila")

    Kunstfehler im Krankenhaus kein Spatz

    In Grobritannien, einem Land, das hnlich wie Deutsch-

    land versucht, an allen Ecken und Enden desGesundheitssystems zu sparen, kommt es jedes Jahrauffllig oft zu Unfllen, durch die Patienten verletzt,wenn nicht sogar gettet werden:

    Die Zahl der in den Vereinigten Knigreichen gemel-deten Unflle unter Mitwirkung von rzten und Kran-kenhusern betrgt 974,000, die Zahl der im Kranken-haus erfolgten Infektionen immer noch 300,000 Flle.

    Eine mgliche Ursache fr diese hohen Zahlen knn-ten die medizinischen Schreibpools Ihrer Majestt, Eli-sabeth der II. sein. Denn um Geld zu sparen bermit-

    teln einige Krankenhuser die Diktate ihrer rzte nachIndien, wo sie abgetippt werden. Wie die britischenGewerkschaften jetzt enthllen, treten dabei gravieren-de Fehler auf, durch die das Leben der Patienten akutgefhrdet sind.

    Einige Beispiele: Hypertension (Bluthochdruck) undHypotension (krankhaft niedriger Blutdruck) werdenstndig verwechselt, aus non malignant (nicht bsar-tig) wurde known malignant (bekannt bsartig), auseine Venenentzndung (phlebitis) wurde ein Flohbiss(flea bite) und aus Lansoprazol, einem Medikamentgegen Magengeschwre wurde Lanzarote.

    Also, immer daran denken: wenn uns die deutscheGesundheitsreform demnchst zur Kostensenkung inder Krankenpflege Wasch- und Pflegehilfen aus Ost-europa beschert, stellen Sie sicher, dass die Kollegenden Unterschied zwischen den Kopf waschen und denKopf abschneiden kennen.

    Quellen

    Effects of Raloxifene on Cardiovascular Events andBreast Cancer in Postmenopausal Women, New Eng-land Journal of Medicine, Vol. 355, No. 2, Juli 13, 2006:125-137 http://content.nejm.org/cgi/content/full/355/2/

    125

    Vitamins Pros and Contras, Bottom Lines Daily HealthNews, International Edition, 6. Juli 2006

    Tara Parker-Pope, Health Journal: The case againstvitamins, The Wall Street Journal Montag, 20. Mrz 2006

    The Foreign Accent Syndrome, Source: Webseite derBBC vom 4 Juli 2006

    Shane Ellison, Facts about Cholesterol, Life-SavingHealth Briefs, 16. 07.2006

    Shane Ellison. Hidden Truth about Cholesterol Lowering

    Drugs. www.healthmyths.net

    Bottom Line's Daily Health News International EditionThursday, 16. Mrz 2006

    Should we lower cholesterol as much as possible? BMJVolume 332, pp 1330-2

    Senkt Abnehmen die Lebenserwartung?, MTD, Ausga-be 40 / 2005 S.29, AW

    Using Body Mass Index Skews Analyses on ObesityRates, Pressemitteilung der Cornell University vom : 9,Juli 2006,

    HOSPITAL ERRORS: Its no jok, Daily Mail, 22. Juni2006). http://www.pcpoh.bham.ac.uk/publichealth/nccrm/publications.htm)

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    Februar 2006Lieber Leser

    Amerika, das Land, in dem alles grer, vieles andersund fast nichts mehr besser ist, hat einen neuen Zeit-vertreib. Der ordentliche US Brger setzt sich abendsvor seinen PC, geht ins Internet und ruft die Seite http://www.familywatchdog.us auf. Dort gibt er seine Adres-se ein und wird nach kurzer Suche mit dem Symboleines Hauses seines Hauses auf einer Landkartebelohnt. Und rund um sein Haus findet er je nachNachbarschaft - eines oder mehrere farbige Kstchen.Jedes dieser Kstchen steht fr einen verurteiltenSexualstraftter. Klickt unser Amerikaner nun auf einesdieser Kstchen, so erhlt er Namen, Adresse sowieein Bild des Straftters und eine Information, weswe-gen dieser verurteil t wurde. Und wenn man noch 50Dollars drauflegt, erhlt man noch zustzliche Hinter-

    grundinformationen ber weitere Adressen, wo die Per-son gemeldet ist, wie oft und wohin er in den vergange-nen 20 Jahren umgezogen ist, Namen von Verwandtenund Bekannten, finanzieller Status und so weiter undso fort. Fr die Summe von 24 Euro im Jahr alarmierteinen familywatchdog sogar sofort dann, wenn einerdieser einschlgig vorbestraften Mitbrger in die nhe-re Umgebung umzieht.

    Ohne an dieser Stelle als Apologet von Sexualstraftternauftreten zu wollen niemandem hilft es wirklich, dieseMenschen zu stigmatisieren, sondern sie mssentherapiert werden, um nicht weiter eine Gefahr fr die

    Gemeinschaft darzustellen. Fr das von familywatchdogverwendete Computerprogramm allerdings htte icheine groartige und sinnvolle andere Verwendung: Manprogrammiert einfach die Daten aller Personen rz-te, Apotheker, Politiker, Pharmavertreter usw. usf. ein, die auch nach der als Gesundheitsreform 2006getauften Realsatire nach wie vor ihren Schnitt ma-chen. Denn diese Personen knnen nicht mehrtherapiert werden vielleicht hilft es ja, sie und ihreMachenschaften einmal an den Pranger zu stellen.

    Weiterhin informiert Sie diese aktuelle Ausgabe derpHakten, der wegen Urlaubs der gesamten (Ein- Mann-

    ) Redaktion schon frher als erwartet erscheint, berdie folgenden Themen :

    - Wems gut geht, dem geht es besser

    - Unser erster Kandidat!!!

    - Erst das Cholesterin, nun der Blutdruck

    Wassermelonen. Warm gelagert sind sie gesnder

    - Akupunktur - Glaube oder Nadel?

    - Schaun mer mal Ein Salat fr die Augen

    - Bundestag im Medikamentenrausch?

    Wems gut geht, dem geht es besser

    Schon der amerikanische Schriftsteller F. ScottFitzgerald sagte: Die Reichen sind anders. Sie habennicht nur mehr Geld, sondern scheinen auch gesnderzu sein und auerdem leben sie lnger wenn sie esdann schaffen, erwachsen zu werden.

    Drei voneinander unabhngige Untersuchungen habensich jetzt einmal mit dem Einfluss von Wohlstand bzw.dem Mangel daran auf Gesundheit und Langlebigkeitbefasst.

    Was wohl niemanden berraschen drfte: Reichtum istwie eine Eintrittskarte in die Welt der Gesundheit. Kin-der aus einer rmeren Umgebung und besonders vonEltern, die niemals berufsttig gewesen sind habeneine greren Chance, vorzeitig durch einen Unfall zusterben, als ihr reicheren Altersgenossen. Und selbstwenn sie ihre gewaltttige Jugend berleben, sterbensie immer noch hufiger als Reiche zumindest wennsie es nicht schaffen, in deren Kreis aufzusteigen.

    Die Ausnahme von der Regel hat eine Studie mit demErgebnis aufgezeigt, dass reichere Kinder wahrschein-licher an einer Leukmie oder einer anderer jener Krebs-leiden erkranken, die typischerweise Kinder befallen.Die Studie, in der mehr als 32.000 krebskranke Kinderim Alter unter 15 Jahren im gesamten Grobritannienuntersucht wurden, fand in reicheren Wohngebietenauffllige Hufungen dieser Erkrankungen.

    Professor Alex Elliott, Vorsitzender des Committee onMedical Aspects on Radiation in the Environment

    (COMARE), dem Ausrichter der Studie, erklrte: Werreich ist, neigt dazu in einem greren Haus mit einemgreren Grundstck zu leben zu leben und wenigerKontakt mit anderen Menschen zu pflegen. Aha, dieseArt von Reichen ist also gemeint.

    Die grte Hufung von kindlichen Krebserkrankungenfand sich im Bezirk Buckinghamshire, der als wohlha-bende Gegend bezeichnet wird. Sicher kann man berdiese Bezeichnung diskutieren auch in Bucking-hamshire gibt es Menschen, die nicht unanstndig reichsind. Generell kann man die Lage der Bewohner desBezirks als komfortabel bezeichnen, aber nicht alle

    besitzen groe Huser und noch grere Grundstckeoder haben weniger Kontakte zu anderen Menschen .

    Wie COMARE erlutert, knnen einige Krebsartendurch Viren ausgelst oder begnstigt werden und diereichen Kinder haben wegen ihrer geringeren Kontakteweniger Gelegenheit gehabt, eine natrliche Abwehrgegen diese Viren aufzubauen.

    Belassen wir es bei dieser interessanten Theorie undwenden uns andern Themen zu.

    Sind sie erwachsen geworden, haben die Reichen eineungetrbte Zukunft vor sich. Leider gilt dasselbe nicht

    fr die rmeren Mitglieder der Gesellschaft. Kinder ausrmeren Familien sterben dreizehnmal hufiger vorErreichen des 15 Lebensjahrs als Kinder wohlhaben-

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    derer Eltern. Im Straenverkehr haben sie sogar nochschlechtere Karten ihr Risiko als Fugnger auf derStrae zu sterben ist zwanzig Mal so hoch wie bei den[reicheren] Autofahrern, fr Radfahrer erhht sich dasSterberisiko durch einem Verkehrsunfall sogar auf denFaktor 28. Und auch zu Hause sind sie weiter benach-teiligt: Ihr Risiko, bei einem Hausbrand umzukommen,

    ist 38 mal so hoch wie bei Reichen, und die Gefahr,Opfer eines unbestimmten Vorfalls, z. B. krperlicherGewalt zu werden, ist immerhin noch 32 mal hher, alsbei Mitgliedern der High Society.

    Schlielich haben rmere Menschen, die stndig durchGeldmangel gestresst sind, hufiger unter mangelndemSelbstbewusstsein leiden und fter herumgestoenwerden, eine hheres biologisches Alter, als reicheMenschen gleichen [chronologischen] Alters. Die Wis-senschaftler vermuten, dass ihre Zellen schneller al-tern und sie dadurch biologisch sieben Jahre lter sind,als Personen ihres Jahrgangs, die nicht unter hnli-

    chen Stress leiden.Alle drei Studien stellen zumindest eines dar: Einen er-nchternden Hinweis darauf, das trotz aller scheinba-ren Fortschritte Gesundheit und ein langes Leben nichtfr jeden zum den grundlegenden Menschenrechtengehren.

    Unser erster Kandidat

    Und schon haben wir den ersten Kandidaten gefunden,der es verdient hat, in unsere Datenbank der Reform-gewinnler (siehe oben) aufgenommen zu werden: SeinName: Professor Dr. med. Hans Hauner von der Tech-nischen Universitt Mnchen. Nun gut, ob der Herr Pro-fessor wirklich von der Gesundheitsposse 2006 profi-tiert, knnen wir ihm nicht nachweisen. Aber wer, wie erdie Hypothese vertritt, die steigenden Gesundheits-kosten wrden nicht etwa durch die explodierendenMedikamenten- oder Verwaltungskosten verursacht,sondern vornehmlich durch dicke Menschen der hatsich einen Ehrenplatz in unserer Datenbank verdient.Und wo hat der Herr Professor seine Geistesblitze ver-breitet? Nirgendwo anders, als im Apothekenmagazin.Nun, dann muss man sich auch nicht wundern dortwird man sicher keine kritischen Anmerkungen zur

    Medikamentenpolitik zu erwarten haben. Vielleicht soll-ten wir der Publikation auch noch einen eigenen Ein-trag in der Datenbank widmen.

    Erst das Cholesterin, nun der Blutdruck

    Erst hat man uns erzhlt, unser Cholesterinwerte wrepltzlich zu hoch obwohl er in den letzten 10 Jahrenum kein Milligramm nach oben oder unten gewandertist und nun gehts dem Blutdruck an den Kragen

    Jahrelang wurde ein Blutdruckwert von 120/80 fr idealgehalten und alles unter 140 galt immerhin noch als

    nicht allzu gefhrlich. Aber im Jahre 2003 erhielten dierzte neue Anweisungen zuerst vom amerikanischenJoint National Committe on Prevention & Detection.

    Definition und Behandlung eines erhhten Blut-

    drucks

    Nach Angaben dieses Gremiums muss bereits jederBlutdruck, dessen systolischer (oberer) Wert 120 be-trgt, als unsicher betrachtet werden. Personen mit ei-nem systolischen Wert zwischen 120 und 139 werdenals Pr-Hypertoniker bezeichnet. Und was bedeutet

    das? Nun, das Gremium empfahl, dass zustzlich Mil-lionen von Menschen Blutdruck senkende Medikamen-te einnehmen sollten. Und so ist die Hlfte der Welt-bevlkerung (und ber 2/3 der Senioren) praktisch miteinem Federstrich des Joint National Committe onPrevention & Detection zu Hypertonikern und Prhy-pertonikern geworden.

    Und als nchstes stimmten Expertengruppen der an-geseheneren Organisationen fr medizinische For-schung wie die WHO (Weltgesundheitsorganisation)oder die amerikanischen National Institutes of Health(NIH) in den Chor der Mahner mit ein und forderten

    niedrigere Referenzwerte fr den Blutdruck. Hinter die-sen Gruppen steht (natrlich niemand anderes, als) diePharmaindustrie, die neue und teure Medikamente zurBlutdrucksenkung herstellen und vertreiben. So warenz. B. 9 der 11 Mitglieder des NIH Beraterstabes, dieeinen breiteren Einsatz dieser Medikamente befrwor-tete, eine engere Beziehung zu einem Unternehmender Pharmaindustrie eingegangen. Wes Brot ich ess,es Lied ich sing!

    Eine andere Studie aber, die ausschlielich von deramerikanischen Regierung finanziert worden war, kamzu dem Ergebnis das gerade die neueren Blutdruck-senker weniger sicher, kaum wirksamer, aber dabeideutlich teurer sind, als die Jahrzehnte alten Medika-mente wie z. B. Diuretika (harntreibende Medikamen-te). Und noch was noch beunruhigender ist: Eine wei-tere Studie mit dem Namen ALLHAT (Antihypertensiveand Lipid-Lowering Treatment to Prevent Heart AttackTrial) entdeckte zudem, dass zwei der neuerenBlutdrucksenker mit den Namen Lisinopril und Amlodipinrichtig gefhrlich sind.

    Nach Aussage der US Bundesregierung wird dasLisinopril mit einer 60 % hheren Hufigkeit von Schlag-anfllen in Zusammenhang gebracht. Und dasAmlodipin erhht nicht nur das Risiko eines Herzinfarktsum 38 %, unter seinen Anwendern steigt auch die Hu-figkeit von Selbstmorden und Depressionen.

    Wenn Sie also von Ihren Arzt das Etikett Prhypertonieverpasst bekommen haben vertrauen Sie den neuenRichtlinien nicht zu rasch! Es gibt reichlich sichere undeffektive Alternativen, mit denen Sie diese Zahlenrunterbringen knnen. Wie Untersuchungen gezeigthaben, kann schon eine Nahrungsergnzung mit 100mg Coenzym Q10 den Blutdruck deutlich senken. AuchFischle, die reichlich Eicosapentaensure undDocosohexaensure (zwei aus der Gruppe der Ome-ga-3-Fettsuren) enthalten, konnten nach den Ergeb-nissen aus 31 Studien deutlich zur Senkung erhhterBlutdruckwerte beitragen. In einer dieser Studien zeig-

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    te sich sogar, dass die Docosohexaensure eine str-kere Wirkung auf den Blutdruck ausbte, als dieEicosapentaensure oder ein Gemisch aus Fischlen.

    Auch Vernderungen Ihrer Lebensumstnde knnen zurSenkung eines erhhten Blutdrucks beitragen. Men-schen, die das Rauchen aufgeben, abnehmen oder ler-nen, besser mit Stress umzugehen, knnen damit eben-

    falls etwas gegen einen leichten Hypertonus unterneh-men. Auch Vernderungen der Ernhrungsgewohn-heiten sind hilfreich: Wie die Forschung gezeigt hat,kann eine Reduktion der regelmig aufgenommenenMengen an Koffein und Kochsalz ebenfalls erheblicheAuswirkungen auf die Blutdruckwerte haben.

    Den Blutdruck wegatmen

    Ebenfalls ein hervorragendes Mittel zur Kontrolle eineserhhten Blutdrucks ist die Atemtherapie. 4Flamingos Leser wissen das nicht erst seit gestern, in dem BuchHeilatmung Gesundheit ohne Medikamente berich-

    tet der Autor, Professor Lothar G. Tirala ber die Erfol-ge seiner Tiefenatmung, die er bereits vor mehr als 50Jahren bei seinen Hochdruckpatienten beobachtenkonnte. Die amerikanische Food and Drug Administra-tion (FDA) hat 2002 ein Gert mit dem NamenRESReRATE zugelassen, das helfen soll, den Blutdruckdurch langsamere und tiefere Atemzge zu senken.Diese Gert misst die Zahl der Atemzge in der Minuteund gibt dann ein regelmiges akustisches Signal ab,das mit der Zeit in immer greren Abstnden ertntund so den Anwender dazu bringt, mintlich statt 16 19Atemzgen nur noch zehnmal oder seltener ein- undauszuatmen. Nach den Ergebnisse klinischer Erprobun-gen konnte mit diesem Gert nach 2 Monaten der Blut-druck um 10 . 15 Punkte gesenkt werden.

    Warum die langsame Tiefenatmung den Blutdrucksenkt, ist bisher noch nicht endgltig geklrt. Zwar kannlangsames tiefes Atmen die Blutgefe vorbergehenderweitern und entspannen, was aber keine Erklrungfr eine anhaltende Senkung des Blutdrucks gebenkann.

    Eine mglich weiter Hypothese hat Dr. David Andersonvon den amerikanischen National Institutes of Healthaufgestellt. Anderson hat festgestellt, dass Menschen

    unter Stress dazu tendieren, flach einzuatmen und denAtem dann anzuhalten ein Phnomen, das Andersonals gehemmte Atmung bezeichnet. Wenn man demAtem anhlt, wird mehr Blut in das Gehirn umgeleitet,um die Wachsamkeit zu erhhen was gut ist, wenneinen der Boss gerade anbrllt was aber das Sure-Basen-Gleichgewicht des Blutes vollkommen aus derBalance bringt. Ein saureres Blut wiederum erschwertes den Nieren, Natrium auszuscheiden.

    Im Tierversuch, so Anderson, verzgert die gehemmteAtmung die Salzausscheidung gengend, um den Blut-druck ansteigen zu lassen. Nun will er herausfinden,

    ob besseres Atmen dem Menschen auch helfen kann,diese Wirkung umzudrehen.

    Das knnte die Blutgase und die Art und Weise vern-dern, wie die Nieren das Salz regulieren, sagt er.

    Wassermelonen: Warm gelagert sind sie

    gesnder

    Rache, so wei der Volksmund, wird am besten kaltgenossen. Wassermelonen, so meine eigene Erfahrungaus der vergangenen Hitzewelle, ebenfalls. Wenn esaber ums Lagern geht, gilt (zumindest fr die Melonen):wrmer ist besser.

    Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Studie, die imJournal of Agriculture and Food Chemistry abgedrucktwurde und die nochmals besttigt, dass Obst und Ge-mse in der naturbelassensten Form roh und hufignicht gekhlt - die meisten gesundheitlichen Vorteilegarantieren. Denn genau das fanden Wissenschaftlerheraus, als sie die Spiegel der wichtigsten Antioxidantienvon Wassermelonen verglichen die zwei Wochen ent-weder im Khlschrank oder bei Raumtemperatur gela-gert worden waren.

    Auch wenn verschiedene Umwelteinflsse Feuchtig-keit. Lichtverhltnisse oder Temperaturen bei Ernte.Lagerung und Transport der Wassermelone bewirkenknnen, dass der Lycopingehalt der Frchte um bis zu20 % schwankt, wussten die Wissenschaftler bisher nurwenig darber, wie die Lagerung beim Verbraucher sichauf die Antioxidantienspiegel auswirken kann. Deswe-gen verglichen sie Proben von sechs Wassermelonen-sorten mit und ohne Samen die in Khlschrnkenbei Temperaturen zwischen 5 bis 21 Grad Celsius ge-

    lagert worden waren.Lycopin ist ein pflanzliches Pigment, das zu der Grup-pe der Karotenoide gezhlt wird. Neben der Tomate undTomatenprodukten (Ketchup, Tomatensauce usw.) ge-hrt die Wassermelone zu den ergiebigsten Lycopin-quellen. Nach neueren Erkenntnissen kann das Lycopinnicht nur vor Krebserkrankungen von Brust und Pro-stata schtzen, sondern senkt auch das Risiko fr Er-krankungen von Herz und Gefen.

    Verglichen mit dem Zustand bei der Ernte stiegen dieKarotenoidspiegel der Frchte, die bei normalen Tem-peraturen gelagert worden waren nach zwei Woche um

    bis zu 40 %. Zudem hatten Wassermelonen, die beiRaumtemperatur gelagert worden waren, eine dnne-re Schale und das Fruchtfleisch war dunkler, als beider Ernte (was ebenfalls auf die Zunahme desLycopingehaltes hinweist)

    Wassermelonen, die bei klteren Temperaturen gela-gert worden waren, zeigten statt dessen einen Rck-gang der Enzymaktivitt der Karotenoide, ein Zeichendafr, dass der Reifungsprozess angehalten wordenwar, bei dem die Spiegel der Antioxidantien ansteigen.

    Wer seine Wassermelone dennoch wie die Rache

    lieber kalt genieen mchte: Warm lagern, vor demVerzehr das Fruchtfleisch in kleine Wrfel schneidenund einem Eiswrfelbereiter kurz khlen.

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    Akupunktur - Glaube oder Nadel?

    Dem sterreichischen Schriftsteller Karl Kraus (1864 1936) wird der Aphorismus zugesprochen, dass manmit der Akupunktur alles heilen knnen - bis auf denGlauben an die Akupunktur. Tatschlich hat das popu-lrste Heilverfahren der traditionellen chinesischen

    Medizin auch fr Eingeweihte immer noch einige Ge-heimnisse parat, die nicht nur Kritiker verzweifeln las-sen.

    Eine aktuelle Studie aus Deutschland z. B. beschftigtesich mit der Wirkung der Akupunktur auf Gelenk-beschwerden. 1.000 Patienten mit arthritischen Be-schwerden wurden in zwei Gruppen aufgeteilt, die eineerhielt 10 Sitzungen einer echten Akupunktur, bei derdie Nadeln sorgfltig in die vorbestimmten Akupunktur-punkte gestochen wurden, die andere Gruppe eineScheinakupunktur bei der die Verteilung der Nadelnwillkrlich und ohne Rcksicht auf diese Meridianpunkte

    erfolgte.Bei beiden Gruppen war die Nadelbehandlung berauserfolgreich: Auf die richtige Akupunktur reagierten 53% der Behandelten mit klinisch signifikanter Besserungund in der So-als-ob-Gruppe profitierten immer noch51 % von der Behandlung. Interessantes Nebenresultat:Als man die Teilnehmer mit einer herkmmlichenArthritistherapie (entzndungshemmende Medikamenteund Physiotherapie) behandelte, betrug die Erfolgsquotenur 29 %!

    Das Ergebnis berraschte sogar die Forscher. Knntees tatschlich so sein, dass alternative Therapie-verfahren nur deswegen funktionieren, weil dem Pati-enten mehr persnliche Aufmerksamkeit zuteil wird?Das zumindest behaupten konventionell geprgte rz-te. Oder liegt es daran, dass jede Form der Akupunkturhilft, ob sie die Meridianpunkte beachtet, oder nicht?

    Oder aber knnte das alles nur ein weitere Beweis frdie Macht der Psyche sein?

    (Anmerkung: Auch ich kenne dieses Phnomen auseigener Erfahrung. Auch wir haben in meiner Zeit alsPraxisassistent in einer naturheilkundlich orientiertenArztpraxis mehrfach Patienten mit einer Akupunktur

    behandelt, bei der die Nadeln nur in Nher des betrof-fenen Gelenkes bzw. entlang der Wirbelsule platziertwurden in allen Fllen mit beachtlichem Erfolg. Lei-der wurde bei den meisten Patienten parallel eine Rei-he anderer Therapieverfahren eingesetzt Umstellungder Ernhrung, Immunmodulation durch Thymusextrak-te, homopathische Mittel usw. so dass nie klar er-kannt werden konnte, welche der Manahmen nun frde Erfolg verantwortlich gewesen waren. Fr den Pati-enten war das ohnehin nur von sekundrer Bedeutung Hauptsache er war seine Schmerzen los!

    Das Rezept des Monats

    Schaun mer mal Ein Salat fr die Augen

    Lange und sonnige Tage sind gut fr Leib und Seele aber nicht immer fr die Augen.

    Dabei sind es nicht nur die zusammengekniffenen Au-

    gen und die (daraus resultierenden) Kopfschmerzen,es geht vielmehr um die Schden, die das ultravioletteLicht an Linse und Netzhaut anrichten kann. Die L-sung: fter zur Sonnenbrille greifen, als ein Rockstarund reichlich knackige grne Salate in die Ernhrungeinbauen. Warum Salat? Nun, grne Gemse Zuc-chini, Spinat, Brokkoli, Kohl und so weiter - sind prallmit Lutein und Zeazanthin gefllt, den Vettern des be-reits in diesen pHakten genannte Lycopin, die beson-ders fr ihre augenschtzenden Eigenschaften bekanntsind.

    Augenschtzender Zucchinisalat

    Am besten sind Zucchini in der Zeit vom April bis Juni.Suchen Sie nach grnen Frchten die fest und ohneMacken sind.

    Zutaten

    750 g Zucchini in Wrfel von etwa 1 cm Kantenlngegeschnitten

    Tasse Feta

    1 kleines Bund Minze, gehackt

    Olivenl extra virgine

    1 Tl Rotweinessigfrisch gemahlener schwarzer Pfeffer

    Zubereitung

    - Zucchini in Salzwasser 7 8 Minuten kochen, esist besser sie zu wenig, als zu viel zu kochen

    - In einen Durchschlag geben und mit kalten Wasserabschrecken, um den Kochprozess zu stoppen.Zucchiniwrfel kurz abkhlen lassen und dann aufeine flache Schssel geben.

    - Den Feta ber das Gemse krmeln, die gehackte

    Minze darber geben und mit Olivenl und Essigbetrufeln. Gemahlenen Pfeffer nach Geschmackhinzugeben. Leicht gekhlt servieren - ergibt 4Portionen

    Weitere Informationen

    Fast jede heute erhltliche Sonnenbrille selbst diepreiswerteren Modelle, knne sowohl das UVA als auchdas UVB Licht ausfiltern, die schdlichsten Anteiledes Sonnenlichts fr das Auge. Wenn man dieseSchutzfunktion mit einem Salat wie diesem ergnzt, indem dank der Zucchini sagenhafte 3,4 MikrogrammLutein/Zeaxanthin

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    Bundestag im Medikamentenrausch?

    Antiepileptika sind Medikamente, die gefhrdeten Pati-enten wie z. B. Epilepsiekranken verordnet werden, umdie Gefahr eines sogenannten zerebralen Krampfan-falls zu senken. Zu den hufigsten Nebenwirkungendieser Medikamente gehren nach Angaben aus der

    Gelbe Liste Pharmindex: Unerwnschte starke Beru-higung sowie Mdigkeit (Schlfrigkeit, Mattigkeit, Be-nommenheit, verlngerte Reaktionszeit), Schwindelge-fhl, Kopfschmerz, Ataxie, Verwirrtheit. Am Morgen nachabendlicher Verabreichung knnen berhangeffekte(Konzentrationsstrungen und Restmdigkeit) die Re-aktionszeit beeintrchtigen.

    Dieses Wissen ist notwendig , um sich die folgendeMitteilung der Lifestyle - Zeitschrift Der Feinschmek-ker so richtig auf der Zunge zergehen zu lassen:

    Das Leitungswasser in Berlin, Dortmund und Essenist zum Teil besonders hoch mit Arzneimittelrckstndenbelastet. Dies ergab ein Test der Zeitschrift DER FEIN-SCHMECKER aus dem Hamburger JAHRESZEITENVERLAG, der in der aktuellen Septemberausgabe (ab9.8.2006 am Kiosk) verffentlicht wird. berra-schend hohe Werte an Rntgenkontrastmitteln und Anti-Epilepsie-Medikamenten fanden sich im Leitungswas-ser aus dem Berliner Reichstag sowie aus Essener undDortmunder Wohnungen. Im Wasser aus dem Reichs-tag fanden sich 0,39 Mill igramm pro Liter Kupfer, Rck-stnde eines Antiepileptikums in Hhe von 76Nanogramm/Liter (=Milliardstel Gramm) und zusammen203 Nanogramm Rntgenkontrastmittel. Damit l ie-

    gen die Werte ... zweimal hher als der "pragma-tisch gesundheitliche Orientierungswert", den dieTrinkwasserkommission des Bundesgesundheitsmini-steriums 2003 angegeben hat (100 Nanogramm/Liter).

    Dieser Bericht drfte endlich geeignet sein, uns die oderandere Frage ber unsere Politiker zu beantworten, wiez B.: Warum wirken unsere Volksvertreter immer mehrwie Zombies und reden vermehrt wirres Zeug daher?Warum wird die Politik und ihre Spitzenkrfte immerundurchsichtiger? Und vielleicht sollten wir uns ange-sichts des rasanten Niederganges unseres sicherstenund saubersten Lebensmittels (O-Ton der ffentlichen

    Wasserversorger ber das Trinkwasser) wirklich ein-mal berlegen, ob wir uns nicht zumindest fr das Was-ser, das wir tglich schlucken, einen effizientem Wasser-filter zulegen sollten. Ein weiterer Anreiz zu diesemSchritt Wie man in den USA erst krzlich herausgefun-den hat, besitzt eines der am hufigsten im Wasservorkommenden Umweltgifte, das Trichlorethan (TCE)eine deutlich hhere karzinogene /krebserregende)Aktivitt, als bisher vermutet.

    Wie ein Komitee der amerikanischen UmweltbehrdeEPA schildert, steigt stndig die epidemiologischeBeweislast, dass diese Chemikalie als mgliche Ur-

    sache von Nierenkrebs, Entwicklungs- und Fort-pflanzungsstrungen, eingeschrnkten Nerven-funktionen sowie Autoimmunerkrankungen in Frage

    kommen knnte. Daher fordert die EPA eine Reduktiondes Grenzwerts fr Trichlorethan auf 5 ppb (parts perBillion). In der BRD betrgt die maximal erlaubte Kon-zentration von Trichlorethan im Trinkwasser 3 mcg proLiter. Offensichtlich ist es unseren Politikern in diesemFalle einmal gelungen, sich aus dem Stupor zu lsen,der durch das Trinkwasser im Reichstag verursacht

    wurde.Quellen

    HEALTH AND WEALTH: The well-off live longer, andbetter (so no surprises there, then), WDDTY E-newsbroadcast - 27 Juli 2006 No.278

    Kostentreiber bergewicht - Ernhrungsmediziner: Dik-ke bringen das Gesundheitssystem in Gefahr,Apothekenmagazin vom 01.08.2006

    First Cholesterol and now Blood Pressure, AdvancedNatural Medicine Bulletin, 3. August 2006

    L. G. Tirala , Heilatmung Gesundheit ohne Medika-mente, 4Flamingos Verlag, Rheine

    Breath deep to lower Blood Pressure, Doc says;Asssociated Press 31. Juli 2006

    Enjoy More Health Benefits From a Warm WatermelonJournal of Agriculture and Food Chemistry 7. Juli 2006h t t p : / / p u b s 3 . a a c s . o r g / a c s / j o u r n a l s /doilookup?in_doi=10.1021/jf0532664

    Deutsches Leitungswasser mit Arzneimittel-Rckstn-den belastet, DER FEINSCHMECKER 07.08.2006

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    Mrz 2006

    Lieber Leser

    Mal etwas ganz Neues: Das britische General MedicalCouncil (GMC), die Behrde, die alle niedergelassene

    rzte kontrolliert, hat neue Praxisrichtlinien erarbeitetin denen zum ersten Mal empfohlen wird, dass rztemit ihren Patienten zusammen arbeiten sollen.

    Dieser beunruhigende Vorschlag ist in der neuen Aus-gabe der Good Medical Practice des GMC zu finden,dem Ergebnis einer zweijhrigen intensiven Forschung,bei der ber 500 rzte und Patienten interviewt wordenwaren und man landesweit fnf ffentliche Treffen ab-gehalten hatte.

    Was wird wohl als nchste Empfehlung kommen?Macht den Patienten gesund? Dann drfte bald dasganze System vor die Hunde gehen.

    Hoffen wir, dass den pHakten kein hnlichesSchicksal bevorsteht und wir Sie noch lange berThemen wie die folgenden informieren knnen:

    - Zehn Dinge, die Ihnen die Lebensmittelindustriegerne vorenthalten mchte

    - Neues zur Londoner Katastrophenstudie

    - COX 2-Hemmer: Dar war es nur noch eins

    - Wie Donald Rumsfeld von der Vogelgrippe profitiert

    - ein Wort in eigener Sache

    - Das Rezept des Monats: Scharfe Skartoffeln

    - Wenig cool der heie Stuhl

    Zehn Dinge, die Ihnen die Lebensmittel-

    industrie gerne vorenthalten mchte

    Die weltweit operierenden Lebensmittelmultis haben nurein Ziel: dem Verbraucher immer mehr Nahrungsmittelund Getrnke zu verkaufen. Um dieses Ziel zu errei-chen, ist es unverzichtbar, den Verbraucher ber eineReihe von Problemen wie z. B. potentiell krebs-begnstigenden Wirkstoffen im Dunkeln zu lassen, die

    sich in populren Lebensmittelprodukten finden.Hier sind zehn Dinge, die Ihnen die Lebensmittelmultis,die auf der ganzen Welt die Regale in den Supermrk-ten und Lden bestcken, am liebsten vorenthaltenmchten.

    1. Die Packungsetiketten sagen nur die halbe Wahr-

    heit.

    Krebserregende Chemikalien wie die Acrylamide kn-nen sich beim starkem Erhitzen in den Nahrungsmit-teln bilden, mssen aber nicht auf den Packungs-etiketten ausgewiesen werden. Zudem knnen Reste

    von Lsungsmitteln, Pestiziden und anderen Chemika-lien vorhanden sein, ohne das sie deklariert werdenmssen. Im US Kongress wird zur Zeit sogar eineGesetzesvorlage diskutiert, nach der es einzelnen US -

    Bundesstaaten verboten (jawohl verboten) werden soll,Warnhinweise auf Nahrungsmitteln zu fordern, diekrebserregende Inhaltsstoffe enthalten knnen.

    2. Natriumglutamat (MSG), das unter harmlosen Na-

    men in Tausenden von Nahrungsmitteln und Fer-

    tiggerichten enthalten ist, bringt die Funktion der

    endokrinen Drsen aus dem Gleichgewicht und

    schaltet so z. B: die normale Appetitregulation aus,was den Verbraucher so manipuliert, dass er gr-

    ere Speisemengen verzehrt

    Diese Substanz trgt somit nicht nur zur nationalenVerfettung westlicher Lnder zu sondern erhht zudemdie Umstze der Nahrungsmittelindustrie.

    Wie sich Natriumglutamat und andere Nahrungsmittel-inhaltstoffe negativ auf den Intellekt und die Psycheauswirken, haben wir bereits in einer frheren Ausgabeder pHakten beschrieben (Friss Dich dumm - Einflussder Ernhrung auf die geistig-seelische Gesundheit,

    pHakten 02/06)3. In den nachfolgend aufgefhrten Nahrungsmit-

    teln ist MSG in aller Regel fast immer enthalten

    Hefeextrakt, Torula-Hefe, gehrtete pflanzliche Protei-ne (z. B. Sojaproteine)- Tausende von handelsblichenLebensmittelprodukten enthalten einen oder mehreredieser chemischen Geschmacksverstrker, was auchfr nahezu alle vegetarischen Produkte wie Fleischer-satz (Veggie-Burger, Tofu-Schnitzel und Soja-Wrst-chen). Eine interessante bersicht ber diese Produk-te findet man auf der folgenden Webseite des WDR:http://www.wdr.de/tv/service/kostprobe/inhalt/20020729/

    b_1.phtml

    Anmerkung: Auf der Webseite http://www.vegetarisch-geniessen.com/0404/rezepte/fleischersatz/index.htmlfinden sich eine Reihe von Rezepten fr selbst herzu-stellenden veganen Fleischersatz, der allerdings leiderim Wesentlichen aus Gluten (Klebereiwei im Getrei-de) besteht und somit nicht wirklich fr alle eine akzep-table Alternative zum Fleisch darstellt..

    4. Das Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom von Kin-

    dern (ADS) wird fast immer durch den Verzehr vor-

    gefertigter Nahrungsmittel und ihrer Inhaltsstoffe

    ausgelst oder verschlimmert.

    Dazu gehren besonders synthetische Farbstoffe undraffinierte (denaturierte) Kohlenhydrate. 80 % der Kin-der mit einem so genannten Zappelphillip Syndrom,die keine verarbeiteten Nahrungsmittel mehrt erhalten,sind nach zwei Wochen von ihrem ADS kuriert.

    5. Wenn man ihn nur wenige Stunden hheren Tem-

    peraturen aussetzt, zerfllt der synthetische S-

    stoff Aspartam (Nutra Sweet, Canderel, Sanecta) zu

    Chemikalien wie Formaldehyd oder Ameisensure

    Formaldehyd gilt als ein wirksames Neurotoxin (Ner-

    vengift) und verursacht Schden an den Augen, amGehirn und dem restlichen zentralen Nervensystem.Aspartam wird regelmig mit Migrneattacken, zere-bralen Krampfanfllen, verschwommenen Visus und

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    zahlreichen anderen Strungen des zentralen Nerven-systems in Zusammenhang gebracht worden. EineBerufsorganisation amerikanischer Bomberpiloten hatin ihrer Mitgliederzeitschrift von mehreren Fllen be-richtet, bei denen Piloten, die whrend eines EinsatzesDit Coke (mit NutraSweet) getrunken hatten, einenepileptischen Krampfanfall erlitten. (Nun gut, jetzt ah-

    nen wir zumindest, warum es bei den letzten SurgicalStrikes der US Luftwaffe in Afghanistan, Irak usw. sohufig zu unerwnschten Schden in der Umgebungvon Zielen der Bombenabwrfe gekommen ist.

    Eine amerikanische Zeitschrift, der Idaho Observerempfiehlt in seiner Juniausgabe sogar, Aspartam ge-gen Ameisen einzusetzen:

    Trotz aller gesundheitlicher Probleme, die mit Aspartamin Verbindung gebracht werden das schlimmste vonihnen ist Krebs gibt es vermutlich doch eine Existenz-berechtigung fr den Zuckerersatz: Nicht als Nahrungs-mittelzusatz, sondern als Ameisengift.

    Im Wissen ber Aspartams Ruf als giftige Chemikalieschttete ein gesundheitsbewusster Verbraucher vorzwei Jahren eine Packung Aspartam in jede Ecke ihresBadezimmers. Die se Sache funktioniert tadellosund seitdem hat sich keine einzige Ameise mehr imHause sehen lassen.

    Offensichtlich ist Aspartam das ideale Mittel gegenFeuerameisen, obwohl dazu etwas mehr Mhe erfor-derlich ist. Denn anfnglich ignorierten die Tiere dasMittel vollkommen, bis es durch einen leichten Regenfeucht wurde. Sobald der Schauer nachgelassen hatte,

    strzen sich die Ameisen mit Enthusiasmus auf dasAspartam und schleppten es in ihren Bau. Binnen zweiTagen waren alle Anzeichen fr die Feuerameisen ver-schwunden mit Ausnahme eines nun leeren Ameisen-hgels.

    Kein Wunder, dass Aspartam wie ein Insektenvertil-gungsmittel wirkt: Es enthlt Aspartatsure, ein bekann-tes so genanntes Exzitotoxin (Erregungsgift), das be-wirkt, dass Gehirnzellen bis zu einem Punkt erregt wer-den, dass sie sterben wie auch die Ameisen

    Man fragt sich, ob das Aspartam nicht eine sicherereund bessere Alternative zur Bekmpfung von Ungezie-fer ist, als die bekannten Pestizide, die man in derGartenabteilung jeden Baumarkts vorfindet.

    6. Zahlreiche Saucen, Dressings und Dipps werden

    mit gehrteten Fetten, synthetischen S- und

    Aromastoffen und MSG hergestellt, was unter an-

    derem dazu fhren kann, dass eine Guacamole

    (Avocado Dipp) berhaupt keine Avocados ent-

    halten kann bzw. muss.

    7. Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff ber-

    gen potentielle gesundheitliche Risiken.

    Wie Wissenschaftler heute wissen, wird aus Plastik-verpackungen stndig eine Chemikalie mit Namen Bis-phenol A in das verpackte Nahrungsmittel f reigesetztund gelangt so in den Krper des Verbrauchers. Das

    Kochen oder Erwrmen von Speisen in Kunststoff-behltern erhht das Risiko einer Bisphenol AKontaminierung. Bisphenol gilt als ein endokrinerDisruptor, der unter anderem zur Bildung von Brstenbeim Mann oder einer schweren Strung des hormo-nellen Gleichgewichts (strogendominanz) bei Frau-en fhren kann. Auerdem kann Bisphenol die Entwick-

    lung von hormonell bedingten Krebserkrankungen wieBrust- oder Prostatakrebs begnstigen.

    8. In den USA werden Milchkhen Hormone injiziert,

    die in allen anderen zivilisierten Nationen der Welt

    bereits verboten sind.

    Diese Hormone knnten erklren, warum heute jungeMdchen bereits so frh Brste entwickeln oder war-um die hormonell bedingten Krebserkrankungen wieBrust- oder Prostatakrebs immer hufiger diagnostiziertwerden. Und es geht noch weiter: Um der FirmaMonsanto (berhmt-berchtigt als Hersteller von AgentOrange und der genvernderten Anti-Matsch-Tomate

    Flavr-Savr und auerdem Hersteller dieser Hormo-ne) einen Gefallen zu tun, verbietet das US Landwirt-schaftsministerium den Herstellern von BIO Milch ihreProdukte damit zu bewerben, dass sie von Khen stam-men, die NICHT hormonell gedopt wurden.

    Wer der Meinung ist, dieses Problem betrfe uns unddie EU nicht der irrt. Denn schon seit mehreren Jah-ren versucht Monsanto seine Hormonmilch auf demeuropischen Markt zu vertreibe. Zwar ist das zur Zeitwegen der bestehenden EU Gesetze noch nicht mg-lich aber wie sang schon Bob Dylan? The times theyare a-changing die Zeiten ndern sich!

    9: Zahlreiche Lebensmittel, auf deren Verpackun-

    gen lauthals der ernhrungsphysiologische Wert

    propagiert wird (So wertvoll, wie ein kleines

    Steak) - sind in der Realitt vollkommen wertlos.

    Am wertvollsten sind die Lebensmittel, mit deren Wir-kung nicht geworben werden darf unverarbeitete undfrische Speisen.

    10. Nahrungsmittelhersteller kaufen fr ihre Pro-

    dukte die besten Pltze und Positionen auf den

    Regalen

    Deswegen sind die profitabelsten (und somit auch diemit den qualitativ schlechtesten Inhaltsstoffen) amwerbewirksamsten an den Kopfseiten der Regale, inAugenhhe und rund um die Kassen positioniert. Da-durch wird ein so genanntes In-Shop-Marketing alljener Produkte betrieben, die bergewicht, Diabetes,Krebs, Herz- und Kreislaufleiden und all die chronischenErkrankungen frdern, unter denen Verbraucher auf derganzen Welt leiden.

    Neueste Infos ber die Londoner Kata-

    strophenstudie

    Es gibt etwas Neues ber Opfer (und Tter) des Studien-desasters vom Mrz diesen Jahres, das sich in einerLondoner Klinik abgespielt hat. Nur fr den Fall, dass

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    Sie es vergessen haben hier eine kleine Auffrischung

    Eine amerikanische Firma mit Namen Parexel fhrte ineiner Londoner Klinik eine kleine klinische Studie miteiner Substanz namens TGN 1412 durch. Der Wirk-stoff war von der deutschen TeGenero AG zur Behand-lung von Leukmien und Rheuma entwickelt und voneiner weiteren deutschen Gesellschaft, Boehringer

    Ingelheim, hergestellt worden.

    Fr die Studie wurden 8 junge mnnliche Teilnehmer inzwei Gruppen eingeteilt: eine Placebogruppe mit 2 Mit-gliedern und eine Verumgruppe mit 6 Personen.

    Innerhalb weniger Stunden nach der Injektion von TGN1412

    - begannen mehrere Personen der Verumgruppewegen strkster Schmerzen ihre Kleidung vomKrper zu reien oder klagten darber, dass ihreHnde sich anfhlten, als wrden sie explodieren

    Kopf und Hals eines 28-jhrigen Mannes schwollenschnell auf das fast Dreifache ihrer normalen Grean, whrend andere Betroffene ber stechendeSchmerzen im Rcken klagten.

    Alle Teilnehmer der Verumgruppe verloren ihrBewusstsein und erbrachen sich und wanden sichin Schmerzen, als ob sie von einer Paralyse be-troffen waren

    Zudem trat bei allen sechs Betroffenen wenigeStunden ein bedenklicher Rckgang der weienBlutzellen (wichtig fr die Immunitt) auf

    Last but not least: Alle Mitglieder der TGN 1412 -Verumgruppe erlitten ein multiples Organversagenund mussten intensivmedizinisch behandelt wer-den.

    Und alles das als Folge einer SUBKLINISCHEN Dosisdes Medikaments 1/500 dessen, was nach den Er-gebnissen der Tierversuche als ungefhrlich galt

    Natrlich mangelte es dem ganzen Verfahren erheb-lich an den blichen berwachungsstandards und dererforderlichen Vorsicht vor allem, was die Verabrei-chung bisher unerprobter Mittel betrifft. TGN 1412 warnoch nie am Menschen (und vermutlich auch nicht aus-

    reichend an Tieren) untersucht worden, was zustzli-che Vorsichtsmanahmen erforderlich gemacht htte

    Bei dieser Studie wurden alle notwendigen Richtlinienignoriert. Das wird fr die Betroffenen vermutlich einsschwacher Trost gewesen sein, whrend die Folgendieses Experiments sie fr Wochen (und in einem Fallfr mehr als drei Monate, s. dazu pHakten ) ins Kran-kenhaus brachten und diesmal nicht fr einenMedikamententest, sondern, um das zu retten, was vonihrem Leben und ihrer Gesundheit noch zu retten war.

    Am 6. August berichtete der Spiegel in seiner Online

    Ausgabe, einer der ehemaligen Studienteilnehmerwre an einer aggressiven Form von Lymphdrsen-krebs erkrankt. Vermutlich handelt es sich bei diesemBericht lt. Wikipedia um eine deutlich verkrzte Wie-

    dergabe der Presseinformation des Rechtsanwaltes desBetroffenen (und dreier anderer Geschdigter), bzw. desBetroffenen selber zu sein. Verbunden ist dies mit derForderung von jeweils 5 Millionen Pfund (z. Zt. circa7.2 Millionen Euro). Laut einem Bericht von RichardPowell vom Queen' Medical Centre in Nottingham be-fnden sich "mgliche Frhzeichen von malignen

    Lymphomen" im Blut.Nach einem Artikel der Sunday Times von 30 Juli, hatein Immunologe berichtet, dass die Testteilnehmer im-mer noch an einem massiven Mangel an T-Lymphozy-ten leiden, die im Durchschnitt nur 1/3 bis 1/5 derNormalwerte gesunder Altersgenossen betragen. Manmuss kein Experte fr das Immunsystem sein, um zuwissen, dass das fr die Betroffenen und ihre sptereGesundheit nichts Gutes bedeuten drfte.

    Wie der Leiter des Pharmakologieprogramms desUniversity College London ausfhrt, werden die Opfermangelhafter Kontrolle und krimineller Vernachlssi-

    gung vermutlich nie wieder ein normales Leben fhrenknnen und werden wahrscheinlich langfristig unterImmunstrungen zu leiden haben. A Man hat die Be-troffenen schon darauf vorbereitet, dass sie mit einererhhten Anflligkeit fr Krebserkrankungen. Lupuserythematodes, rheumatoider Arthritis und einer Reiheanderer Autoimmunerkrankungen rechnen drften.

    Ein Gedanke zum Schluss. Dieses Experiment des Dr.Mabuse wurde in Grobritannien durchgefhrt, wo diePresse uerst effizient bei der Enthllung solcherSkandale ist. Und jedes Medikament auf dem Marktmussten irgendwann ebenfalls eine hnliche Erprobungam Menschen durchlaufen.

    Da fragt man sich doch, was man uns ber solche oderhnliche Vorflle bisher NICHT erzhlt hat oder?

    COX 2-Hemmer: Dar war es nur noch einer

    Wie lange noch wird es die als COX2-Hemmer bezeich-neten Rheumamedikamente geben? Zur Zeit ist vonden mit groen Erwartungen vermarkteten Mitteln nurnoch eines brig was mich fatal an das alte Lied vonden zehn kleinen Europern afrikanischen Ursprungs(der politisch korrekte Terminus fr die kleinen

    Negerlein) erinnert. Der letzte der Mohikaner heitCelebrex und auch ihm eilt inzwischen der Ruf vor-aus, dass er das Herzinfarktrisiko dramatisch erhht.

    Und so wird auch das Celebrex bald dem Bextra(Valdecoxib) folgen, das 2005 vom Markt verschwandsowie dem berchtigten Vioxx (Rofecoxib), dass vomHersteller vorbeugend aus dem Apotheken genommenwurde und fr die bisher teuersten Schadensersatz-klagen der amerikanischen Geschichte gesorgt hat.

    Celebrex wird derzeit immer noch zur Linderung vonRheuma- und Menstruationsschmerzen verordnet

    zudem soll es den Verlauf von Darmkrebs bremsen.Aber als es deswegen eine Gruppe von Krebspatientenverabreicht wurde, erhhte das Medikament das Risi-ko lebensbedrohlicher Herzprobleme um das Dreifa-

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    che, was nach Ansicht der Forscher ein inakzeptablesRisiko beinhaltet.

    Schon vor einem Jahr hatte ein hnliches Experimentmit Krebspatienten zu einem hnlichen Ergebnis ge-fhrt. Das hchste Risiko fand sich bei Personen mitder Tagesdosis von 400 mg, aber selbst die Patienten,die nur die Hlfte dieser Menge eingenommen hatten,

    weisen immer noch eine Verdoppelung der Neben-wirkungsrisikos auf.

    Das sieht nach einem sehr bekannten Muster aus. Vioxxwurde 2004 zurckgenommen, weil man es ebenfallsverdchtig hatte, Herzinfarkte oder Schlaganflle aus-lsen zu knnen, neuer Untersuchungen haben erge-ben., dass diese Gefahr schon sehr kurz nach Beginneiner Einnahme entstehen kann.

    Bextra, der zweite COX 2-Hemmer aus dem HausePfizer, wurde wegen hnlicher Probleme auf Anweisungder Medikamentenkontrolleure vom Markt genommen.

    Merck, der Hersteller von Vioxx muss Angehrigen derPatienten, die an einem Herzinfarkt gestorben waren,whrend sie Vioxx eingenommen hatten Millionen Dol-lars zahlen und man schtzt, dass die Schadenssum-me sich auf Milliarden Dollars belaufen knnte.

    COX 2 Hemmer waren als sicherer und sanftere Al-ternative zu den traditionellen NSAIDs (non-steroidalantiinflammatory drugs, kortisonfreie schmerz, undentzndungslindernde Medikamente) entwickelt wor-den. Sie sollten hnlich wirksam wie die NSAIDs sein,aber nicht deren Nebelwirkungen auslsen, die zu Ma-gen- und Darmgeschwren und anderen Problemen

    fhren.Eine Untersuchung ber den Vergleich der zweiMedikamentengruppen bei einer groen Gruppe vonRheumakranken kam zu dem Resultat, das die Patien-ten nach vierjhriger Einnahme der COX 2-Hemmerebenso hufig an Magengeschwren erkrankten, wiedie Anwender der herkmmlichen NSAIDs (New Eng-land Journal of Medicine, 2006; 355:873-84)

    Das heit, wenn sie nicht schon vorher einem Herzin-farkt erlegen waren

    Wie Donald Rumsfeld von der Vogelgrippe

    profitiert

    Mit dem Ende des Sommers und Beginn der Vogel-zge wird unser Land wieder zum Schauplatz einer dro-hende Katastrophe: Jede abgestrzte Taube, jeder er-trunkene Schwan wird Anlass sein, uns wieder auf dieGefahr einer Vogelgrippe Pandemie hinzuweisen, derweltweit Millionen von Tieren und Menschen zum Op-fer fallen knnten wenn es eine solche Pandemie denngbe. Bisher, das heit von 2003 bis zum 14 Septem-ber 2006, hat das Virus H5N1 noch nicht ansatzweiseso viele Menschen gettet, wie der COX 2-Hemmer

    Vioxx an der Vogelgrippehysterie aber wird das in denkommende Monaten nur wenig ndern.

    Diese Hysterie folgt ganz offensichtlich einem wohl for-

    mulierten Plan, der aber nicht - wie man annehmenmchte dem Schutz der Weltbevlkerung vor einerdrohenden Epidemie dient, sondern einmal mehr dafrsorgt, dass es bei einer Gruppe von Personen im Porte-monnaie klingelt, lesen Sie in dem folgenden Text. Derursprnglich von dem kritischen amerikanischen Medi-ziner Josef Mercola stammt.

    Einen umfangreicheren (und leider bisher nur in engli-scher Sprache abgefassten) Text zum gleichen The-ma, von Tim OShea, mit dem Titel Avian Flu: ThePandemic that will never be finden Sie auf der Webseitehttp://thedoctorwithin.com/index_fr.php?page=articles/avian.php.

    Und allen, deren Schulenglisch zur Lektre diese Tex-tes nicht ausreicht, empfehle ich das impf-report Info-Paket Vogelgrippe (Bestell Nr. IPA 061, 12,00 Euro)oder den Jahresband 2005 des impf-report, der jetztneu erschienen ist und fr 25,- Euro. Beide Publikatio-nen knnen beim Tolzin Verlag, Postfach 211160 in

    86171 Augsburg (Tel. 0821/810862-6, Fax. 0821/810862-7) bestellt werden.)

    Aber nun zum Text:

    Endlich haben alle Teile des Puzzles ihren richtigen Platzgefunden. Erst vor kurzem hat der amerikanische Pr-sident Bush einmal mehr versucht, sein Land /und auchden Rest der Welt) in Panik zu versetzen, indem er er-klrte, dass eine Vogelgrippe Pandemie allein in denUSA mindestens 200.000 Todesopfer fordern wrde,im Extremfall rechnete er sogar mit bis zu 2 MillionenToten.

    Diese Erklrung kam genau passend um den Ankaufvon 80 Millionen Einheiten des Grippemittels Tamifludurch die US Regierung zu rechtfertigen, einem mehroder weniger wertlosen Medikament, dass in neu-deutsch keinster Art und Weise geeignet ist, um ge-gen die Vogelgrippe eingesetzt zu werden. Was Tamiflubewirkt. Es verkrzt lediglich die Anzahl der Erkran-kungstage und kann sogar dazu beitragen, dass dasH5N1 Virus in mehr tdliche Formen mutiert.

    Also bestellten die USA 20 Millionen Einheiten dieseswertlosen Medikaments zum Stckpreis von 100 US Dollar summa summarum also fr ungeheure 2 Milli-arden Dollars.

    Wir wissen, das Tamiflu von der Firma Roche produ-ziert wird und das dieser Pharmariese zur Zeit dage-gen kmpft, anderen Pharmaunternehmen ebenfalls dieHerstellung von Tamiflu zu gestatten, um die Produkti-onsmengen steigern zu knnen.

    Wenn man den Dingen allerdings tiefer auf den Grundgeht, stellt sich heraus, dass eine Gesellschaft mit demNamen Gilead Sciences Inc. der eigentliche Besitzerdes Tamif lu Patents ist und Roche vor 10 Jahren dasExklusivrecht zur Herstellung und Vermarktung von

    Tamiflu erteilt hat.Nun wirds interessant

    Auf der Webseite von Gilead (http://www.gilead.com/

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    wt/sec/pr_933190157/) findet man die Information, dassder US Verteidigungsminister Donald Rumsfeld 1997zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Gilead Sciences Inc.ernannt wurde

    Da Rumsfeld aus dieser Zeit noch einen schnen Bat-zen an Gilead Anteilen besitzt, wird er erheblich vonder Angstmache der US Regierung profitieren, die

    zum Ankauf von Tamiflu im Wert von 2 Milliarden Dol-lars gefhrt hat

    Und dabei gibt es zur Zeit gar keine Vogelgrippen Pandemie und wird sie vermutlich auch nicht so baldgeben.

    Diese Szenario ist ein Konstrukt von Regierungsvertre-tern und Pharmaindustrie, wie ein Editorial einer Aus-gabe des British Medical Journal aus dem Jahre 2005(BMJ.2005; 331: 975-976) offen legt. Dort kann manlesen:

    Der Mangel an einer fortgesetzten bertragung von

    einem Menschen auf den anderen lsst vermuten, dassdas Vogelgrippevirus H5N1 zur Zeit nicht ber die F-higkeit verfgt, beim Menschen eine Pandemie hervor-zurufen.

    Zwar bestehe, so die Autoren, die Mglichkeit, dass dasVirus mit dem Influenza A- Virus mutieren und da-durch die Fhigkeit einer raschen bertagung von ei-nem Mensch auf den anderen erwerben knnte, aberbisher verfgt es darber noch nicht. Alle Vorbereitun-gen und ngste, die uns die Medien nahe bringen, sindreine hypothetische Spekulationen.

    Nein, es geht hier einmal mehr darum, zum Vorteil derPharmaindustrie Furcht und Panik auszulsen. Sicherist es nicht unwichtig, sich gegen eine solche potentiel-le Gefahr zu wappnen die Gefahr einer Vogelgrippe Pandemie ist uerst gering, aber nicht vollstndig un-mglich. Aber wenn sie eintreffen sollte, wird keiner derbekannten Grippeimpfstoffe und kein Tamiflu etwasdagegen ausrichten knnen.

    Das Rezept des Monats

    Scharfe Skartoffeln

    von Gretchen Roberts

    Haben Sie Lust auf schne salzige Pommes? Diesegersteten Skartoffeln sind nicht nur wegen ihres sehrniedrigen glykmischen Index besonders gesund, son-dern ihren tiefgefrorenen Vettern geschmacklich auchdeutlich berlegen.

    Zutaten

    1 Kilo Skartoffeln (das sind in etwa zwei mittelgroeKnollen)

    1 EL Olivenl

    1 EL frischer Rosmarin, fein gehackt

    2 Zehen Knoblauch, fein gehackt

    1/4 TL Cayennepfeffer

    1/4 TL grobes Salz

    1/4 TL Pfeffer

    Zubereitung:

    1.Backofen auf 200 Grad Celsius vorheizen. DieSkartoffeln halbieren und dann in Spaltenschneiden. Auf ein Backblech geben, mit Olivenl

    betrufeln und schtteln, bis alles gleichmig mitdem l benetzt ist.

    2.Rosmarin, Knoblauch, Cayennepfeffer, Salz undPfeffer vermengen. Gewrzmischung gleichmigber die Kartoffeln verteilen und nochmals wenden.

    3.Unter gelegentlichem Wenden 15 20 Minutenbacken, bis die Knollen goldbraun sind.

    Nhrwertinformationen pro Portion (1/3 Kartoffel):

    182 Kilokalorien 2,5 g Eiwei, 37 g Kohlenhy-drate

    Gesamtfett 2,8 g davon gesttigte Fettsuren 0,4 gCholesterin 0 mg Natrium 118 mg

    Ballaststoffe 4,5 g

    Wenig cool der heie Stuhl

    Wie sich treue Leser unserer Publikation noch erinnernwerden, hatten wir bereits in den pHakten 4/05 ber dieGefahren berichtet, die heie Laptops fr die mnnli-che Fhigkeit zur Fortpflanzung bedeuten knnen. Nunist ein neues typisches Mnnerspielzeug in Verdachtgekommen, unsere Spermien trger zu machen: die

    automatische Sitzheizung in unserm Auto.

    Wie der deutsch Urologe Herbert Sperling warnt, kn-nen auch beheizte Autositze zur Unfruchtbarkeit desMannes fhren. Autofahrer, die lngere Zeit des Tagesauf ihrem heien Stuhl verbringen, haben hufiger klei-nere, weniger mobile und sogar deformierte Spermien.

    Denn durch die beheizten Autositze kann sich die Tem-peratur der Hoden auf 38 Grad Celsius erhhen dreiGrad mehr, als normal. Wie Dr. Sperling vermutet, knn-ten die Sitzheizungen in Kraftfahrzeugen fr die mnn-lich Fruchtbarkeit eine grere Gefahr darstellen, als

    zu enge Hosen oder andere bekannte Ursachen derUnfruchtbarkeit von Mnnern.

    brigens dieses Problem ist weder neu noch unbe-kannt: Bereits vor 2000 Jahren litten rmische Mnnerunter mangelnder Fruchtbarkeit, weil es angesagt warlange in der heien Badewanne zu sitzen.

    Quellen

  • 7/28/2019 4Flamingos pHakten, 3. Quartal 2006

    19/19

    19 4Flamingos pHakten 3. Quartal 2006

    LETS WORK TOGETHER: A shocking idea for doctorsWDDTY e-News Broadcast - 14 September 2006

    The Top Ten Things Food Companies dontt want Youto know, NewsTarget.com, 14. August 2006

    Aspartame - The Worlds Best Ant Poison, IdahoObserver June 2006, http://idaho-observer.com/

    Daily Dose