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Reglement 53.096 d 5,6 mm Sturmgewehr 1990 (5,6 mm Stgw 90) Gültig ab 01.10.2004 Stand am 01.08.2017 SAP 2528.8274

5,6 mm Sturmgewehr 1990 - SUOVRegl 53.096 d 5,6 mm Sturmgewehr 1990 II Verteiler Persönliche Exemplare – Alle am Sturmgewehr 90 ausgebildeten Of und Uof – Mechaniker Waffen Kommandoexemplare

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Reglement 53.096 d

5,6 mm Sturmgewehr 1990(5,6 mm Stgw 90)

Gültig ab 01.10.2004Stand am 01.08.2017 SAP 2528.8274

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Reglement 53.096 d

5,6 mm Sturmgewehr 1990(5,6 mm Stgw 90)

Gültig ab 01.10.2004Stand am 01.08.2017

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Regl 53.096 d 5,6 mm Sturmgewehr 1990

II

Verteiler

Persönliche Exemplare – Alle am Sturmgewehr 90 ausgebildeten Of und Uof – Mechaniker Waffen

Kommandoexemplare – Alle Gs Vb – Alle LVb – Kdo AZH – FST A (ABC-KAMIR, SWISSINT, Mil Sich, KSK) – HEST – Kdo HKA – Kdo MILAK – Kdo BUSA – Stab LW

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Regl 53.096 d 5,6 mm Sturmgewehr 1990

III

Inkraftsetzung

Reglement 53.096 d

5,6 mm Sturmgewehr 1990(5,6 mm Stgw 90)

vom 06.10.20041

erlassen gestützt auf den Anhang 2 zur Geschäftsordnung der Gruppe Verteidigung (GO V), gültig ab 01.01.20042

Dieses Reglement tritt auf den 01.10.2004 in Kraft.

Auf den Termin des Inkrafttretens werden aufgehoben und ausser Kraft gesetzt: – 5,6 mm Sturmgewehr 1990, Neue Gefechts-Schiess-Technik (NGST) vom 01.01.2000 – Neutralisation mit Manipuliermunition gem VP 694 (DVD «Schutz- und Wachttechnik»)

Chef der Armee

1Unterzeichnungsdatum2SR 172.214.1

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Regl 53.096 d 5,6 mm Sturmgewehr 1990

IV

Bemerkungen

Vorliegendes Reglement regelt die Grundtechniken im Bereich Schiessen mit dem Sturmgewehr 90. Abbildungen sind als Symbolbilder zu verstehen. Die beschriebenen Techniken können unter Einhaltung sämtlicher Sicherheitsvorschriften der Situation und Ausrüstung im Ablauf angepasst werden.

AusbildungsstufenEs werden folgende Ausbildungsstufen unterschieden:

1. Anwender (Stufe 1)Grundausbildung und dazu gehörige Tests bestanden. Ist Bestandteil der Allgemeinen Grundausbil-dung zum Soldat.

2. Ausbilder (Stufe 2)Kann die Stufe Anwender ausbilden. Ist Bestandteil der Allgemeinen Grundausbildung zum Kader.

3. Instruktor (Stufe 3)Kann die Stufe Ausbilder ausbilden. Ist Bestandteil der Grundausbildung zum Berufsmilitär am AZH. Eintrag im BEDA.

4. Experte (Stufe 4)Ist Mitglied der Expertengruppe AZH, bestehend aus je einem Experten pro Organisationseinheit. Eintrag im BEDA.

Gültigkeit von BerechtigungenDie Berechtigungen für die Stufe 3 sind während der Dauer des Arbeitsvertrages gültig. Die Experten (Stufe 4) sind verpflichtet, jedes Jahr den Expertenkurs am AZH zu besuchen und in einem Instruktorenkurs (Stufe 3) als Ausbilder mitzuwirken.

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Regl 53.096 d 5,6 mm Sturmgewehr 1990

V

Inhaltsverzeichnis

Seite1 Waffen- und Munitionskenntnis ...........................................................................11.1 Waffen und Zubehör .................................................................................................................. 11.2 Funktionen ................................................................................................................................ 131.3 Munition ................................................................................................................................... 18

2 Wartung ...................................................................................................................212.1 Verantwortlichkeiten ................................................................................................................ 212.2 Zerlegen und Zusammensetzen ............................................................................................... 222.3 Parkdienst ................................................................................................................................. 252.4 Reinigungs- und Schmiervorschriften ...................................................................................... 262.5 Massnahmen bei Kälte und Schnee ........................................................................................ 262.6 Funktionsbereitschaftskontrolle ............................................................................................... 27

3 Vorbereiten der Waffe ...........................................................................................28

4 Kontrollen ................................................................................................................304.1 Entladekontrolle ....................................................................................................................... 304.2 Laufkontrolle ............................................................................................................................. 31

5 Sicherheit ................................................................................................................325.1 Sicherheitserziehung ................................................................................................................ 325.2 Die vier Sicherheitsgrundregeln ............................................................................................... 325.3 Neutralisation der Waffe ......................................................................................................... 335.4 Sicherheitsstellung ................................................................................................................... 345.5 Waffe einer Person übergeben ................................................................................................ 35

6 Sicherheitsvorschriften ........................................................................................366.1 Allgemeine Sicherheitsvorschriften ......................................................................................... 366.2 Über- und Vorbeischiessen ....................................................................................................... 386.3 Sicherheitsvorschriften für den Schiessstand ......................................................................... 40

7 Waffenhandhabung ...............................................................................................417.1 Betätigen des Sicherungshebels .............................................................................................. 417.2 Persönliche Sicherheitskontrolle (PSK) .................................................................................... 427.3 Laden ........................................................................................................................................ 437.4 Entladen .................................................................................................................................... 447.5 Nachladen ................................................................................................................................ 457.6 Magazinwechsel ...................................................................................................................... 467.7 Störungen ................................................................................................................................. 477.7.1 Beheben von Störungen (vereinfachtes Verfahren) ................................................................. 477.7.2 Mögliche Störungen und ihre Ursachen .................................................................................. 497.8 Aufsetzen und Abnehmen des Bajonettes ............................................................................... 52

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Regl 53.096 d 5,6 mm Sturmgewehr 1990

VI

8 Waffentragarten / Ausgangsstellungen ..............................................................538.1 Waffe hintergehängt ................................................................................................................ 538.2 Waffe untergehängt ................................................................................................................. 558.3 Patrouillenstellung ................................................................................................................... 568.4 Wartestellung ........................................................................................................................... 578.5 Einsatzstellung ......................................................................................................................... 588.6 Kontaktstellung ........................................................................................................................ 59

9 Anschlagsarten ......................................................................................................609.1 Stehend .................................................................................................................................... 619.2 Kniend ....................................................................................................................................... 629.3 Kauernd .................................................................................................................................... 649.4 Sitzend ...................................................................................................................................... 659.5 Liegend ..................................................................................................................................... 669.5.1 Liegend frei ............................................................................................................................... 669.5.2 Liegend aufgelegt ..................................................................................................................... 689.5.3 Liegend mit Zweibeinstütze ..................................................................................................... 69

10 Grundsätze der Schiessausbildung ....................................................................7010.1 Die fünf Grundsätze des Schiessens ........................................................................................ 7010.1.1 Festhalten der Waffe = fest, nicht verkrampft ......................................................................... 7010.1.2 Die Anschlagsart = bequem und stabil .................................................................................... 7010.1.3 Das Zielen = Korn scharf .......................................................................................................... 7010.1.4 Die Atemtechnik = Nicht daran denken ................................................................................... 7110.1.5 Die Schussabgabe = bis an den Anschlag ............................................................................... 7210.2 Die Schiesssequenz in 7 Schritten .......................................................................................... 73

11 Waffeneinsatztechnik ...........................................................................................7411.1 5 Feuerarten ............................................................................................................................. 7411.1.1 Doublette (DS) .......................................................................................................................... 7411.1.2 Der Misserfolgsdrill .................................................................................................................. 7411.1.3 Einzelfeuer (EF) ......................................................................................................................... 7411.1.4 Rasches Einzelfeuer (rEF) ......................................................................................................... 7511.1.5 Kurzfeuer (KF) ........................................................................................................................... 7511.1.6 Seriefeuer (SF) .......................................................................................................................... 7511.2 Schiesskorrekturen ................................................................................................................... 7511.2.1 Einschiessen der Waffe ........................................................................................................... 7611.3 Schiessen auf bewegliche Ziele .............................................................................................. 7811.4 Korrekturen bei Wind ............................................................................................................... 7911.5 Schiessen nach oben oder nach unten .................................................................................... 7911.6 Drehungen ................................................................................................................................ 7911.7 Schiessen im Gehen ................................................................................................................. 8011.8 Waffenwechsel ........................................................................................................................ 8111.9 Der Notfalldrill .......................................................................................................................... 8211.10 Schiessen bei Dunkelheit ........................................................................................................ 83

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Regl 53.096 d 5,6 mm Sturmgewehr 1990

VII

11.10.1 Schiessen bei Dämmerung und in der Nacht ........................................................................... 8311.10.2 Schiessen mit Weisslicht ......................................................................................................... 8411.10.3 Schiessen mit pyrotechnischer Beleuchtung ........................................................................... 8411.10.4 Schiessen mit RLV .................................................................................................................... 8511.11 Schiessen unter ABC-Bedingungen ......................................................................................... 8511.12 Schiessen / Handhabung mit Optiken....................................................................................... 8511.13 Schiessen mit Leuchtspurmunition .......................................................................................... 8611.13.1 Abfüllen der Magazine ............................................................................................................. 8611.13.2 Anordnung der Magazine ......................................................................................................... 87

Anhangsverzeichnis

SeiteAnhang 1 Schiesskommandi .......................................................................................................................................... 88

Anhang 2 Ballistische Daten .......................................................................................................................................... 89

Anhang 3 Korrekturschablonen ...................................................................................................................................... 90

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VIII

Abbildungsverzeichnis

SeiteAbbildung 1: Bestandteile des 5,6 mm Sturmgewehrs 90 ................................................................... 2Abbildung 2: Lauf ................................................................................................................................... 3Abbildung 3: Verschlussgehäuse ........................................................................................................... 3Abbildung 4: Verschluss zerlegt ............................................................................................................. 4Abbildung 5: Gaseinheit mit Lauf und Verschlussgehäuse ................................................................... 5Abbildung 6: Abzugvorrichtung .............................................................................................................. 6Abbildung 7: Visier ................................................................................................................................. 7Abbildung 8: Visier «1» .......................................................................................................................... 8Abbildung 9: Kornaufsatz ....................................................................................................................... 8Abbildung 10: Kornaufsatz: Nachtkorn aufgeklappt ................................................................................ 8Abbildung 11: Kolben umgeklappt ........................................................................................................... 9Abbildung 12: Magazin (20 Schuss) ...................................................................................................... 10Abbildung 13: Tragriemen ...................................................................................................................... 11Abbildung 14: Bajonett und Ladehilfe ................................................................................................... 12Abbildung 15: Putzzeug .......................................................................................................................... 12Abbildung 16: Waffe schussbereit und gesichert ................................................................................. 13Abbildung 17: Schussauslösung ............................................................................................................ 14Abbildung 18: Zurückschieben des Verschlussträgers .......................................................................... 15Abbildung 19: Entriegelung des Verschlusses ....................................................................................... 15Abbildung 20: Rücklauf des Verschlusses und Hülsenauswurf ............................................................. 16Abbildung 21: Vorlauf des Verschlusses................................................................................................ 17Abbildung 22: Verriegelung des Verschlusses....................................................................................... 17Abbildung 23: Grossverpackung ............................................................................................................ 18Abbildung 24: Kleinverpackung ............................................................................................................. 18Abbildung 25: Grossverpackung ............................................................................................................ 19Abbildung 26: Kleinverpackung ............................................................................................................. 19Abbildung 27: Grossverpackung ............................................................................................................ 20Abbildung 28: Kleinverpackung ............................................................................................................. 20Abbildung 29: Verpackungseinheit 5,6mm Manip Pat ......................................................................... 20Abbildung 30: Auslegeordnung ............................................................................................................. 23Abbildung 31: Gasstange einbauen. Richtige Lage der Arretiernute .................................................... 24Abbildung 32: Kreuzknoten .................................................................................................................... 28Abbildung 33: Schiebeknoten und Mastwurf ........................................................................................ 28Abbildung 34: Schiebeknoten und Mastwurf ........................................................................................ 28Abbildung 35: Befestigen der Schlinge am Kornträger, Variante für Linkshänder ................................ 28Abbildung 36: Vorbereitung des Nahkampfvisiers ................................................................................ 29Abbildung 37: Entladekontrolle ............................................................................................................. 30Abbildung 38: Neutralisierte Waffe ...................................................................................................... 33Abbildung 39: Sicherheitsstellung ......................................................................................................... 34Abbildung 40: Sicherheitsstellung, um Patronen aufzulesen ................................................................ 34Abbildung 41: Sicherheitsstellung im Schneidersitz ............................................................................. 34

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Regl 53.096 d 5,6 mm Sturmgewehr 1990

IX

Abbildung 42: Ungeladene Waffe einer Person übergeben .................................................................. 35Abbildung 43: Geladene Waffe einer Person übergeben ...................................................................... 35Abbildung 44: Schematische Darstellung Vorbeischiessen .................................................................. 38Abbildung 45: Vorbeischiessen mit Flachbahnwaffen .......................................................................... 39Abbildung 46: Schematische Darstellung Überschiessen ≤ 100 m ....................................................... 39Abbildung 47: Schematische Darstellung Überschiessen > 100 m ....................................................... 39Abbildung 48: Position des Daumens bei Einzelfeuer ........................................................................... 41Abbildung 49: Position des Daumens bei Kurzfeuer ............................................................................. 41Abbildung 50: Sichern der Waffe .......................................................................................................... 41Abbildung 51: Persönliche Sicherheitskontrolle .................................................................................... 42Abbildung 52: Persönliche Sicherheitskontrolle (Linkshänder) ............................................................. 42Abbildung 53: Magazin einsetzen ......................................................................................................... 43Abbildung 54: Magazin einsetzen (Linkshänder) ................................................................................... 43Abbildung 55: Ladebewegung ............................................................................................................... 43Abbildung 56: Ladebewegung (Linkshänder) ......................................................................................... 43Abbildung 57: Ladekontrolle .................................................................................................................. 43Abbildung 58: Ladekontrolle (Linkshänder) .......................................................................................... 43Abbildung 59: Verschluss hinten arretieren .......................................................................................... 44Abbildung 60: Patrone auffangen .......................................................................................................... 44Abbildung 61: Verschluss hinten arretieren (Linkshänder) .................................................................... 44Abbildung 62: Verschluss hinten arretieren (Linkshänder) Variante ..................................................... 44Abbildung 63: Magazinwechsel mit zwei Magazinen in einer Hand .................................................... 46Abbildung 64: Schlag auf das Magazin ................................................................................................. 47Abbildung 65: Ladebewegung ............................................................................................................... 47Abbildung 66: Verschlussstück zurückziehen und arretieren ................................................................ 48Abbildung 67: Magazin herausnehmen ................................................................................................. 48Abbildung 68: Mindestens zwei Ladebewegungen .............................................................................. 48Abbildung 69: Volles Magazin einsetzen ............................................................................................... 48Abbildung 70: Ladebewegung ausführen .............................................................................................. 48Abbildung 71: Bajonett aufsetzen ......................................................................................................... 52Abbildung 72: Bajonett abnehmen ........................................................................................................ 52Abbildung 73: Waffe hintergehängt, Lauf nach unten .......................................................................... 53Abbildung 74: Waffe hintergehängt, Lauf nach oben ........................................................................... 54Abbildung 75: Waffe untergehängt ....................................................................................................... 55Abbildung 76: Patrouillenstellung ......................................................................................................... 56Abbildung 77: Wartestellung (Frontansicht) .......................................................................................... 57Abbildung 78: Wartestellung (Seitenansicht)........................................................................................ 57Abbildung 79: Einsatzstellung ............................................................................................................... 58Abbildung 80: Kontaktstellung .............................................................................................................. 59Abbildung 81: Anschlag stehend ........................................................................................................... 61Abbildung 82: Anschlag stehend mit Schutzweste ............................................................................... 61Abbildung 83: Linie starkes Bein – Ziel überschreiten .......................................................................... 62Abbildung 84: Frontansicht des Anschlages kniend .............................................................................. 62Abbildung 85: Seitenansicht des Anschlages kniend ........................................................................... 63Abbildung 86: Anschlag kniend ............................................................................................................. 63

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Regl 53.096 d 5,6 mm Sturmgewehr 1990

X

Abbildung 87: Stellung kauernd ............................................................................................................ 64Abbildung 88: Mit dem schwachen Bein das Starke überkreuzen ........................................................ 65Abbildung 89: Anschlag sitzend mit gekreuzten Beinen ....................................................................... 65Abbildung 90: Anschlag mit gespreizten Beinen ................................................................................... 65Abbildung 91: Stellung gemäss der Schussrichtung ............................................................................. 66Abbildung 92: In der Linie der Hüfte niederknien .................................................................................. 66Abbildung 93: Position des Körpers zur Schussrichtung ....................................................................... 66Abbildung 94: Anschlag liegend seitlich links ....................................................................................... 67Abbildung 95: Anschlag liegend seitlich rechts .................................................................................... 67Abbildung 96: Anschlag liegend aufgelegt auf dem Kampfrucksack ................................................... 68Abbildung 97: Anschlag liegend mit Zweibeinstütze ............................................................................ 69Abbildung 98: Kampfvisier (weiss 2) ..................................................................................................... 70Abbildung 99: Offenes Visier (weiss 1) ................................................................................................. 70Abbildung 100: Atemtechnik ................................................................................................................... 71Abbildung 101: Abzugsvorgang ............................................................................................................... 72Abbildung 102: Einschiessscheibe mit Ermittlung des Treffermittelpunkt.............................................. 76Abbildung 103: Höhenkorrekturschraube ................................................................................................ 77Abbildung 104: Seitenkorrekturschraube ................................................................................................ 77Abbildung 105: Ortung, Identifikation ...................................................................................................... 79Abbildung 106: Drehung .......................................................................................................................... 79Abbildung 107: Ausgangslage ................................................................................................................. 82Abbildung 108: Zurückweichen ............................................................................................................... 82Abbildung 109: Distanz vergrössern ........................................................................................................ 82Abbildung 110 Ins Zentrum Zielen mit grossem Diopter und Nachtkorn ............................................... 83Abbildung 111 Ins Zentrum Zielen mit Kimme und Nachtkorn .............................................................. 83Abbildung 112: Montierte Taschenlampe................................................................................................ 84Abbildung 113: Ladebewegung bei Waffe mit aufgesetztem Zielfernrohr ............................................. 85Abbildung 114: Persönliche Sicherheitskontrolle bei Waffe mit aufgesetztem Zielfernrohr ................. 85Abbildung 115: Patronen einfüllen in Magazin ab Ladestreifen mit Ladehilfe ....................................... 87

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Regl 53.096 d 5,6 mm Sturmgewehr 1990

1

1 Waffen- und Munitionskenntnis

1.1 Waffen und Zubehör

1 Eigenschaften des 5,6 mm Sturmgewehrs 90Das Sturmgewehr ist eine automatische Waffe, die nach dem Prinzip des Gasdruckladers mit Drehverschluss funktioniert.

Das Sturmgewehr kann eingesetzt werden: – Als Schusswaffe im Einzelfeuer, Doublette, raschen Einzelfeuer, Kurzfeuer und Seriefeuer; – Als Hieb- und Stichwaffe (mit / ohne aufgesetztem Bajonett).

Mit dem Sturmgewehr kann geschossen werden: – Im freien Anschlag; – Aufgelegt (Gelände, Rucksack, Magazin usw); – Angelehnt; – Ab Zweibeinstütze.

2 Technische Daten

Gesamtlänge 1000 mm

Länge mit umgelegtem Kolben 772 mm

Kaliber 5,6 mm

Lauflänge 528 mm

Anzahl Züge 6

Drall Rechtsdrall

Visier Diopter-Visier

Länge der Linie Visier – Korn 540 mm

Technische Kadenz 600/900 Schuss/Min

Gewicht der Waffe mit vollem Magazin 4350 g (Gw Pat 90)4354 g (Lsp Pat 90)

Gewicht der Waffe mit leerem Magazin 4100 g

Gewicht des Magazins leer 95 g

Gewicht des Magazins voll 340 g

Mündungsgeschwindigkeit (Vo) 905 m/s

Gasdruck Max 4200 bar

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2

3 Bestandteile des Sturmgewehrs

Abbildung 1: Bestandteile des 5,6 mm Sturmgewehrs 90

1 Lauf 7 Pistolengriff

2 Korn 8 Abzuggehäuse

3 Handschutz 9 Magazin

4 Verschlussgehäuse 10 Tragriemen

5 Dioptervisier 11 Zweibeinstütze

6 Kolben

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3

4 Der Lauf (2) ist mit dem Verschussgehäuse (1) verschraubt. Der Kornaufsatz (3) ist auf dem Lauf fest montiert. Die Mündung ist mit einem Feuerscheindämpfer (4) versehen.

Abbildung 2: Lauf

1 Verschlussgehäuse 4 Feuerscheindämpfer

2 Lauf 5 Bajonett-Arretierung

3 Kornträger

5 Das Verschlussgehäuse (7) führt den Verschluss. Auf der Gehäuseoberseite sind das Visier und die Zielfernrohr-Halterungen angebracht.

Abbildung 3: Verschlussgehäuse

1 Dioptervisier mit hinterer Zielfernrohr Halterung

4 Verschlussträger

5 Ladegriff

2 Verschlusslippe 6 Vordere Zielfernrohr-Halterung

3 Ladegriffarretierung 7 Verschlussgehäuse

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4

6 Der Verschluss besteht aus den zwei Hauptteilen: – Verschlussträger (1); – Verschlusskopf (2).

Der Verschlussträger (1) führt den Verschlusskopf (2), steuert mit der Steuerkurve die Ver- und Entriege-lung und spannt den Schlaghammer. Er ist durch den Ladegriff (6) mit der Gasstange verbunden.

Der Verschlusskopf (2) dient zum Verriegeln des Verschlusses, führt die Patronen zu und enthält den Zündstift (3) und den Auszieher.

Abbildung 4: Verschluss zerlegt

1 Verschlussträger 4 Zündstiftfeder

2 Verschlusskopf 5 Zündstiftbolzen

3 Zündstift 6 Ladegriff

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5

7 Die Gaseinheit dient zur gesteuerten Entriegelung des Verschlusses nach der Schussauslösung.

Die verstellbare Gasdüse (2) weist zwei unterschiedliche Düsenbohrungen auf, die zur Regelung der für eine einwandfreie Funktion der Waffe benötigten Gasmenge dienen.

Die Schliessfeder (4) wird während des Verschlussrücklaufes gespannt, worauf sich durch die Kraft der gespannten Schliessfeder der Verschluss wieder nach vorne bewegt und verriegelt.

Abbildung 5: Gaseinheit mit Lauf und Verschlussgehäuse

1 Gasrohr 5 Kornträger

2 Gasdüse 6 Lauf

3 Gasstange 7 Verschlussgehäuse

4 Schliessfeder

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6

8 Die Abzugvorrichtung enthält alle Teile für die Schussauslösung, insbesondere Abzug (7) und Schlagham-mer sowie Sicherungshebel (4), der wie folgt gestellt werden kann:

– Stellung «S»: Der Abzug ist blockiert, das heisst die Waffe ist gesichert; – Stellung «1»: Die Waffe kann Einzelfeuer schiessen; – Stellung «3»: Die Waffe kann Kurzfeuer (3-Schuss-Automatik) schiessen; zur Abgabe eines weiteren

Kurzfeuers muss der Abzug losgelassen und erneut durchgezogen werden; – Stellung «20»: Die Waffe kann Seriefeuer schiessen.

Durch Umlegen des Abzugbügels (8) kann der Abzug auch mit Fausthandschuhen bedient werden.

Abbildung 6: Abzugvorrichtung

1 Verschlusshalter 6 Deckel zu Pistolengriff

2 Seriefeuersperre 7 Abzug

3 Hinterer Abzuggehäusebolzen 8 Schwenkbarer Abzugbügel

4 Sicherungshebel 9 Magazinhalter

5 Pistolengriff

Die Seriefeuersperre (2) beeinflusst die Wahl der Feuerart: – Ist sie eingeschaltet (weisser Punkt sichtbar), kann nur Einzelfeuer und rasches Einzelfeuer geschos-

sen werden; – Ist sie ausgeschaltet (weisser Punkt verdeckt), können alle Feuerarten geschossen werden; – Die Stellung der Seriefeuersperre wird normalerweise durch die Einsatzregeln vorgegeben.

9 Der Pistolengriff enthält die Ladehilfe. Im Deckel zum Pistolengriff ist eine Etikette zur Beschriftung der Waffe eingeschoben.

10 Der Handschutz ist zweiteilig und dient als Schutz bei heissgeschossenem Lauf. Am Unterteil ist die Zweibeinstütze befestigt.

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7

11 Die Visiervorrichtung umfasst das Dioptervisier und den Kornaufsatz.

Bestandteile des Visiers:

Abbildung 7: Visier

1 Visierträger 4 Diopterloch

2 Höhenkorrekturschraube 5 Seitenkorrekturschraube

3 Visiertrommel 6 Hintere Zielfernrohr-Halterung (Bohrung auf dem Bild nicht sichtbar)

An der Visiertrommel sind die Visiereinstellungen «1», «2», «3» und «4» möglich. Sie entsprechen den Schussdistanzen 100 m, 200 m, 300 m und 400 m (Zielpunkt = Treffpunkt). Die rot markierte Stellung (rot 3) kann für das 300 m Standschiessen auf die A-Scheibe verwendet werden, wenn mit dem Zielpunkt schwarz 6 gezielt wird.

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8

Das Visier «1» (100 m) ist ein offenes Visier. Es enthält seitlich des Visiereinschnittes zwei Leuchtquellen (3), die zusammen mit dem aufklappbaren Nachtkorn als Nachtvisiervorrichtung dienen.

Abbildung 8: Visier «1»

1 Visiertrommel

2 Kimme

3 Leuchtquellen für Nachtvisier

Bestandteile des Kornaufsatzes:

Abbildung 9: Kornaufsatz Abbildung 10: Kornaufsatz: Nachtkorn aufgeklappt

1 Korntunnel 1 Nachtkorn aufgeklappt

2 Korn 2 Leuchtquelle

3 Kornschraube

4 Nachtkorn abgeklappt

5 Kornträger

Die Breite des Kornes entspricht einem Winkel von 3‰.

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9

12 Der Kolben ist am Abzuggehäuse befestigt und umklappbar. Durch Drücken der Kolbensicherung (1) wird er umgeklappt und in dieser Stellung durch den Klips (2) arretiert.

Abbildung 11: Kolben umgeklappt

1 Kolbensicherung 3 Kolbenklappe

2 Klips 4 Öse für Tragriemen

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10

13 Das Magazin ist transparent und fasst 20 oder 30 Patronen. Es lässt sich ohne Hilfsmittel oder mit der Ladehilfe für Ladestreifen abfüllen. Am Magazinkasten sind Lager und Kupplungsköpfe angebracht, mit welchen bei Bedarf Magazine aneinander gekoppelt werden können.

Abbildung 12: Magazin (20 Schuss)

1 Magazin zusammengesetzt 5 Magazinboden

2 Kupplungsknöpfe 6 Magazinbodenhalter

3 Lager 7 Magazinfeder

4 Magazinkasten 8 Zubringer

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11

14 Der Tragriemen wird von oben mit dem einen Haken (4) am Kornträger und dem anderen Haken (2) am Visierträger eingehängt.

Das Einstellen und Fixieren des Tragriemens erfolgt mit dem Stellstück (1) und der Spange (3). Die Spange ist in jedem Fall wieder am Tragriemen einzuhängen.

Für den Einsatz kann der Tragriemen verlängert werden (siehe Vorbereiten der Waffe).

Abbildung 13: Tragriemen

1 Stellstück 3 Spange

2 Haken (am Visierträger einhängen) 4 Haken (am Kornträger einhängen)

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12

15 Als Zubehör gehören zu jedem 5,6 mm Sturmgewehr 90: – Bajonett; – Ladehilfe (im Pistolengriff); – Putzzeug.

Abbildung 14: Bajonett und Ladehilfe

1 Klinge 4 Klemmwalze

2 Parierstange 5 Bajonett-Scheide

3 Griff 6 Ladehilfe

Abbildung 15: Putzzeug

1 2 Büchsen mit Automatenfett 7 Putznippel

2 Putzstockgriff 8 Reinigungspinsel mit Düsenreiniger

3 Fettbürste 9 Bürste für Gasrohr

4 Laufreiniger 10 Patronenlagerreiniger

5 3 Putzstockverlängerungen 11 Laufspiegel

6 Putzstockverlängerungen mit Muffe 12 Etui

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1.2 Funktionen

16 SchussbereitschaftIm Moment der Schussbereitschaft ist der Verschluss geschlossen und verriegelt.

Die Gasstange (1) hält, durch Druck der Schliessfeder (2), den Verschlussträger (4) in der vorderen Endlage fest.

Durch die Steuerkurve (3) des Verschlussträgers (4) ist der Verschlusskopf (5) derart verdreht, dass seine Verriegelungswalzen (8) in die entsprechenden Aussparungen des Verriegelungsstückes (9) eingreifen.

In dieser Lage ist der Schlaghammer (7) gespannt und der Auslöser (6) hinuntergedrückt.

Abbildung 16: Waffe schussbereit und gesichert

1 Gasstange 6 Auslöser

2 Schliessfeder 7 Schlaghammer

3 Steuerkurve 8 Verriegelungswarzen

4 Verschlussträger 9 Verriegelungsstück

5 Verschlusskopf

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17 SchussauslösungDurch Druck auf den Abzug (5) wird der Schlaghammer (3) freigegeben. Dieser schlägt unter dem Druck der Schlagfeder (4) auf den Zündstift (2), welcher seinerseits gegen die Zündkapsel der Patrone (1) schlägt und somit den Schuss auslöst.

Abbildung 17: Schussauslösung

1 Patrone 4 Schlagfeder

2 Zündstift 5 Abzug

3 Schlaghammer

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15

18 Entriegelung und Rücklauf des VerschlussesDer Gasdruck des verbrennenden Pulvers treibt das Geschoss durch den Lauf (4). Sobald das Geschoss die auf der Höhe des Kornträgers angebrachte Gasbohrung (5) passiert hat, strömt Pulvergas in die verstell-bare Gasdüse (1). Dieser Gasdruck bewirkt, dass die Gasstange (2) den Verschlussträger (3) nach hinten schiebt.

Abbildung 18: Zurückschieben des Verschlussträgers

1 Gasdüse 4 Lauf

2 Gasstange 5 Gasbohrung

3 Verschlussträger

Durch die Rückwärtsbewegung des Verschlussträgers (3) wird durch die Steuerkurve (1) der Verschluss-kopf gedreht (2), sodass die Verriegelungswarzen (4) freigegeben werden. Der Verschluss ist entriegelt.

Abbildung 19: Entriegelung des Verschlusses

1 Steuerkurve 3 Verschlussträger

2 Verschlusskopf 4 Verriegelungswarzen

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Der Verschluss gleitet in den Führungsbahnen des Verschlussgehäuses (2) zurück bis zum Anschlag (4), wobei:

– Die Schliessfeder (1) gespannt wird; – Der Schlaghammer (3) gespannt wird; – Der Auszieher (5) die Hülse aus dem Patronenlager zieht; – Der Auswerfer (6) die Hülse durch die Öffnung des Verschlussgehäuses auswirft.

Abbildung 20: Rücklauf des Verschlusses und Hülsenauswurf

1 Schliessfeder 4 Anschlag

2 Verschlussgehäuse 5 Auszieher

3 Schlaghammer 6 Auswerfer

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19 Vorlauf und Verriegelung des VerschlussesDurch die Kraft der gespannten Schliessfeder (1) bewegt sich der Verschluss nach vorne. Der Verschluss-kopf (2) schiebt die Patrone aus dem Magazin (3) ins Patronenlager.

Abbildung 21: Vorlauf des Verschlusses

1 Schliessfeder 3 Verschlusskopf

2 Magazin

In der letzten Phase des Vorlaufes wird der Verschlusskopf (1) wieder verriegelt und der Auslöser (2) hinuntergedrückt. Die Waffe ist schussbereit.

Abbildung 22: Verriegelung des Verschlusses

1 Verschlusskopf 2 Auslöser

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20 VerschlusshalterBei leerem Magazin bleibt der Verschluss nach dem letzten Schuss geöffnet. Er wird im Vorlauf durch den Verschlusshalter zurückgehalten.

21 Im 5,6 mm Sturmgewehr 90 sind folgende Sicherungen eingebaut: – Der Sicherungshebel aus Stellung «S» blockiert den Abzug; – der Auslöser gibt den Schlaghammer nur dann frei, wenn der Verschluss verriegelt ist; – die eingeschaltete Seriefeuersperre (weisser Punkt sichtbar) erlaubt Einzelfeuer, Doublette

und rasches Einzelfeuer.

1.3 Munition

22 5,6 mm Gewehrpatrone 90 (Artikelnummer 591-1050)Die 5,6 mm Gw Pat 90 setzt sich zusammen aus Projektil, Treibladung, Zündkapsel und Hülse. Das Ge-schoss besteht aus einem Bleikern, der von einem Stahlmantel umfasst wird. Die Treibladung besteht aus rauchschwachem Pulver. Die Hülse ist aus Messing; im Hülsenboden ist eine Zündkapsel eingesetzt.

Technische Daten: – Patronengewicht 12,7 g – Geschossgewicht 4,1 g – Gewicht Hülse und Treibladung 8,6 g

Die 5,6 mm Gw Pat 90 werden in: – Kleinverpackung zu 50 Patronen (5 Ladestreifen); – Grossverpackung zu 1000 Patronen (20 Kleinverpackungen) geliefert.

Abbildung 23: Grossverpackung Abbildung 24: Kleinverpackung

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23 5,6 mm Gewehr-Leuchtspurpatrone 90 (Artikelnummer 591-1055)Die 5,6 mm Gw Lsp Pat 90 setzt sich zusammen aus Projektil mit Leuchtsatz, Treibladung, Zündkapsel und Hülse. Der Aufbau entspricht ungefähr der 5,6 mm Gw Pat 90.

Beim Abschuss wird der Leuchtsatz gezündet, der bis auf eine Distanz von ca 500 m brennt.

Technische Daten: – Patronengewicht 12,5 g – Geschossgewicht 3,9 g – Gewicht Hülse und Treibladung 8,6 g

Die 5,6 mm Gw Lsp Pat 90 werden in: – Kleinverpackung zu 50 Patronen (5 Ladestreifen); – Grossverpackung zu 1000 Patronen (20 Kleinverpackungen) geliefert.

Abbildung 25: Grossverpackung Abbildung 26: Kleinverpackung

24 Mittleres Durchschlagsvermögen der 5,6 mm Gw Pat 90 und 5,6 mm Gw Lsp Pat 90:

Entfernung 100 m 300 m

TannenholzSandAckererdeStahlblech

45,0 cm10,0 cm29,0 cm 0,9 cm

70,0 cm17,0 cm35,0 cm 0,6 cm

Nach 100 m ist das Geschoss durch den Mündungsimpuls noch unstabil im Flug (starkes Pendeln) und hat daher ein kleineres Durchschlagsvermögen als auf 300 m (bei weicherem Material).

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25 5,6 mm Gewehr-Markierpatrone 90 (Artikelnummer 594-7005)Die 5,6 mm Gw Mark Pat 90 besteht aus Hülse, Zündkapsel und Pulverladung. Beim Abschuss wird durch den Druck der entstehenden Gase die zugeklemmte Spitze der Hülse geöffnet und ein Knall erzeugt.

Technische Daten: – Patronengewicht 6,8 g

Kennzeichen: Kein Geschoss, silberfarbige Hülse vorne zugeklemmt und mit grünem Lack abgedichtet.

Die Pulverladung der Gewehr-Markierpatrone 90 reicht für den automatischen Nachladevorgang nicht aus. Die Ladebewegung muss für jeden Schuss einzeln durchgeführt werden (ausser bei aufgesetztem Lasersender zum Schiesssimulator 90).

Die 5,6 mm Gw Mark Pat 90 werden in: – Kleinverpackung zu 50 Patronen (5 Ladestreifen); – Grossverpackung zu 800 Patronen (16 Kleinverpackungen) geliefert.

Abbildung 27: Grossverpackung Abbildung 28: Kleinverpackung

26 5,6 mm Gewehr-Manipulierpatrone (Artikelnummer 595-8005)Die 5,6 mm Gw Manip Pat ist aus orangem Plastik und der Kampfmunition in der äusseren Form nachge-bildet. Sie enthält weder eine Treibladung noch eine Zündkapsel und ist ungefährlich.

Kennzeichen: Komplett aus orangem Plastik, Patronenboden aus Aluminium

Die 5,6 mm Gewehr-Manipulierpatrone werden in: – Kleinverpackung zu 50 Patronen geliefert.

Abbildung 29: Verpackungseinheit 5,6mm Manip Pat

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2 Wartung

2.1 Verantwortlichkeiten

27 Der Angehörige der Armee ist für die Wartung und Funktionsbereitschaft seiner persönlichen Bewaff-nung selbst verantwortlich. Er haftet für Schäden, die infolge ungenügender Wartung, vorschriftswid-riger Verwendung oder Aufbewahrung der Waffe entstehen, nach Massgabe seines Verschuldens. Er meldet Schäden und Störungen an der Waffe im Dienst seinem direkten Vorgesetzten, sofern er diese nicht selbst beheben kann. Ausserhalb des Dienstes entstehende Mängel lässt er ohne Verzug durch das nächstgelgene Armeelogistikcenter beheben.

28 Der direkte Vorgesetzte, in der Regel der Gruppenführer, sorgt für die Weiterleitung jener Waffen seiner Unterstellten, die Mängel aufweisen und deren Behebung in den Kompetenzbereich des Instandhal-tungsdienstes fallen.

29 Der Zugführer sorgt für die Leitung des Parkdienstes und dessen vorschriftsgemässer Durchführung an der Bewaffnung. Er kontrolliert die Waffen bezüglich Vollständigkeit, Sauberkeit und Einsatzbereit-schaft.

30 Der Einheitskommandant überprüft den Parkdienst stichprobenweise.

31 Der Mechaniker Waffen führt Reparaturen gemäss Reparaturkompetenzen aus. Seine Aufgaben im Rahmen der Waffeninspektionen sind besonders geregelt.

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2.2 Zerlegen und Zusammensetzen

32 Zerlegen der WaffeWährend dem Zerlegen wird die Auslegeordnung gemäss der folgenden Abbildung erstellt.

Vorgehen beim Zerlegen der Waffe:

1. Waffe entladen;2. Tragriemen aushängen;3. Hinteren Abzuggehäusebolzen von beiden Seiten zusammendrücken und nach der Seite des Kopfes

bis zum Anschlag herausziehen;4. Waffe auf die linke Seite legen und Kolben mit Abzugvorrichtung ausschwenken;5. Vorderen Abzuggehäusebolzen herausziehen und Kolben mit Abzugvorrichtung entfernen;6. Ladegriffarretierung hinunterdrücken und Ladegriff herausziehen;7. Verschluss mit Ladegriff nach hinten stossen und aus dem Verschlussgehäuse nehmen;8. Verschlusskopf aus dem Verschlussträger herausdrehen;9. Handschutzunterteil nach hinten ziehen und abheben, Stützen aufklappen und seitlich ausfahren;10. Handschutzoberteil nach hinten abheben und am Kornträger ausfahren;11. Arretierstift zur Gasdüse hinunterdrücken, Gasdüse drehen und bei gleichzeitigem Ziehen nach vorne

entfernen;12. Gasstange mit Schliessfeder von der Auswurföffnung her mit einem Finger nach vorne stossen und

herausziehen;13. Arretierstift zur Gasdüse hineindrücken und Gasrohr um 90° drehen, sodass die Aussparung am

Kopfstück am Lauf liegt; Gasrohr nach vorne herausziehen;14. Zündstift ausbauen (bei Waffeninspektionen oder auf besonderen Befehl):

a. Verschlusskopf so auf eine Unterlage stellen, dass der Zündstift ganz in den Verschlusskopf eingedrückt werden kann;

b. Mit dem Putzstockgriff den Zündstiftbolzen entfernen und den Zündstift samt Zündstiftfeder ausbauen;

15. Sofern notwendig, Kolbensicherung ausbauen (nur bei neuerem Waffenmodell möglich):a. Kolben umklappen;b. Kolbensicherung mit Ladegriff hineindrücken, im Gegenuhrzeigersinn um 90° drehen und samt

Feder ausbauen;16. Sofern notwendig, Magazin zerlegen:

a. mit dem Putzstockgriff den Arretiernocken des Magazinbodenhalters hineindrücken und Magazin-boden nach hinten ausfahren;

b. Magazinbodenhalter samt Magazinfeder und Patronenzubringer herausziehen;17. Sofern notwendig, Deckel zu Pistolengriff entfernen und Ladehilfe herausnehmen.

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Abbildung 30: Auslegeordnung

33 Weitere Zerlegungen dürfen nur durch den Mechaniker Waffen vorgenommen werden.

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34 Zusammensetzen der Waffe

Die Waffe wird grundsätzlich in umgekehrter Reihenfolge zusammengesetzt. Dabei ist darauf zu achten, dass:

– Beim Einbau der Gasstange die Bohrung im Kopf der Gasstange gegen den Lauf gerichtet ist, somit wird die Arretiernute in die richtige Position gebracht (siehe Abbildung);

– Beim Einbau der Gasdüse die zwei Kerben unter einem der Flügel mit dem Arretierstift übereinstim-men und einrasten;

– Beim Einbau des Verschlusses der Verschlusskopf durch Drücken auf den Zündstift nach vorne geschoben wird, so dass die Verriegelungswarzen mit den Führungsbahnen im Verschlussgehäuse übereinstimmen;

– Beim Einbau des Ladegriffs die Ladegriffarretierung im Ladegriff richtig einrastet; – Die Funktionsbereitschaftskontrolle durchgeführt wird.

1 2

Abbildung 31: Gasstange einbauen. Richtige Lage der Arretiernute

1 Gasstange 2 Arretiernute

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2.3 Parkdienst

35 Parkdienstarten – Tagesparkdienst (TPD); – Grossparkdienst (GPD).

36 Tagesparkdienst (TPD)Der Tagesparkdienst ist durchzuführen, sofern nicht geschossen wurde und die Waffe trocken ist.

Vorgehen:1. Waffe entladen;2. Äusseres der Waffe reinigen;3. Stahlteile leicht einfetten (Rostbildung verhindern).

37 Der Grossparkdienst (GPD)Der Grossparkdienst ist durchzuführen:

– Bei nasser Witterung, auch wenn nicht geschossen wurde; – Nach jedem Schiessen; – In Gefechtspausen, sofern es die Lage erlaubt; – Im Rahmen der Störungsbehebung; – Als Vorbereitung auf die Waffeninspektion; – Am Ende eines Dienstes.

Vorgehen:1. Waffe entladen;2. Waffe zerlegen;3. Reinigung der Bestandteile:

a. Gasdüse, Gasrohr und Gasstange (mit Reinigungspinsel, Lappen, Düsenreiniger und Putzstock mit Bürste für Gasrohr);

b. Verschlussgehäuse, Patronenlager sowie Lauf vom Patronenlager her (mit Reinigungspinsel, Lappen und komplettem Putzstock mit Laufreiniger);

c. Abzugvorrichtung und übrige Waffenteile (mit Reinigungspinsel und Lappen).4. Reinigung des Zubehörs;5. Zustandskontrolle der Einzelteile;6. Nummernkontrolle (Verschlussgehäuse, Abzuggehäuse, Verschlussträger und Verschlusskopf);7. Fetten der Waffe (siehe Reinigungs- und Schmiervorschriften);8. Waffe zusammensetzen;9. Funktionsbereitschaftskontrolle.

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2.4 Reinigungs- und Schmiervorschriften

38 Vor dem Schiessen (Verschluss mit Verschlusshalter geöffnet) ist der Lauf von der Mündung her auszustossen (Putzstockgriff mit 2 Putzstockverlängerungen, 1 Putzstockverlängerung mit Muffe und Putznippel mit Putzlappen).

Nach dem Schiessen (Verschluss mit Verschlusshalter geöffnet) ist der Lauf, wenn möglich in warmem Zustand, von der Mündung her mit eingefettetem Laufreiniger mindestens zehnmal durchzustossen, damit die Pulverrückstände aufgeweicht werden und keine Rostbildung entsteht (Putzstockgriff mit 2 Putzstock-verlängerungen, 1 Putzstockverlängerung mit Muffe und eingefettetem Laufreiniger).

39 Schmiervorschriften für den Grossparkdienst: – Lauf, Patronenlager und Verschluss einfetten (Lauf vom Patronenlager her, Putzstock komplett mit

Fettbürste); – Verschlussgehäuse innen einfetten, speziell die Führungsbahnen; – Gasdüse, Gasrohr und Gasstange innen und aussen einfetten; – Abzuggehäuse einfetten; bei Bedarf Kolbensicherung und Feder zur Kolbensicherung einfetten; – Übrige Metallteile mit fettigem Lappen abreiben;

2.5 Massnahmen bei Kälte und Schnee

40 Waffe und Munition sind nach Möglichkeit vor Vereisung und Schneefall zu schützen. Bei tiefen Aussen-temperaturen sind sie nicht in warmen Räumen zu lagern, weil sich sonst Kondenswasser bilden könnte, welches im Freien zur Vereisung führen würde.

Warm geschossene Waffen dürfen nicht in den Schnee gelegt oder in Wasser eingetaucht werden, da sie nach dem Erkalten vereisen können.

Bei tiefen Temperaturen wird das schussbereite Sturmgewehr mit ausgeklapptem Kolben mitgeführt.

Bei vereisten Diopterlöchern wird mit dem offenen Visier (100 m) und entsprechender Haltepunktänderung geschossen.

Um Auswurfstörungen zu vermeiden, sollte bei tiefen Temperaturen (ab ca -10 °C) bereits zu Beginn mit der Gasdüsenstellung schräg geschossen werden.

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2.6 Funktionsbereitschaftskontrolle

41 Die Funktionsbereitschaftskontrolle ist nach jeder Zerlegung oder in der Regel während der Einsatzvor-bereitung wie folgt durchzuführen. Dabei ist das Magazin zu Beginn nicht eingesetzt und die Seriefeuer-sperre ausgeschaltet (weisser Punkt nicht sichtbar):

1. Waffe entladen;2. Festen Sitz des Bajonettes kontrollieren;3. Gasdüse kontrollieren:

a. Prüfen, ob sich die Gasdüse leicht verstellen lässt und ob sie in den Stellungen senkrecht und schräg einrastet;

b. Gasdüse senkrecht stellen.4. Zielvorrichtung kontrollieren:

a. Drehbarkeit der Visiertrommel;b. Funktion des Nachtkornes.

5. Kontrollieren, ob die Ladegriffarretierung im Ladegriff eingerastet ist;6. Kolben kontrollieren:

a. Einrasten des umgeklappten Kolbens;b. Arretieren durch die Kolbensicherung.

7. Auslösewiderstand des Sicherungshebels kontrollieren; lässt sich der Sicherungshebel ohne grossen Widerstand betätigen, ist die Waffe durch den Waffenmechaniker oder das Zeughaus zu kontrollieren;

8. Funktionen kontrollieren:a. Sicherungshebel auf «S», Ladebewegung ausführen, Abzug drücken: Schlaghammer darf nicht

auslösen, Abzug muss blockiert sein;b. Sicherungshebel auf «1», Abzug drücken und festhalten: Schlaghammer muss auslösen;c. Ladebewegung bei zurückgezogenem Abzug ausführen: Schlaghammer darf nicht auslösen;d. Abzug loslassen und erneut abdrücken: Schlaghammer muss auslösen;e. Sicherungshebel auf «3», Ladebewegung ausführen, Abzug drücken und festhalten: Schlagham-

mer muss auslösen;f. Bei durchgedrücktem Abzug eine zweite Ladebewegung ausführen, Verschluss langsam nach

vorne gleiten lassen: Schlaghammer muss auslösen, sobald der Verschluss geschlossen ist;g. Bei durchgedrücktem Abzug eine dritte Ladebewegung ausführen, Verschluss langsam nach vorne

gleiten lassen: Schlaghammer muss auslösen, sobald der Verschluss geschlossen ist;h. Bei durchgedrücktem Abzug eine vierte Ladebewegung ausführen, Verschluss langsam nach

vorne gleiten lassen: Schlaghammer darf nicht auslösen;i. Abzug loslassen, Sicherungshebel auf «20», Kontrolle analog Stellung «3» ausführen (mindestens

5 Ladebewegungen): Schlaghammer muss jedesmal auslösen;j. Druckpunkt kontrollieren, Ladebewegung ausführen, Sicherungshebel auf «1», mehrmals prüfen,

ob Druckpunkt spürbar.9. Leeres Magazin einsetzen, festen Sitz kontrollieren;10. Verschlusshalter kontrollieren:

a. Ladebewegung ausführen;b. Verschluss muss in der hinteren Stellung gefangen werden;c. Verschlusshalter hochdrücken;d. Verschluss nach vorne begleiten, Stgw entsichern, in eine sichere Richtung halten, abdrücken, sichern.

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3 Vorbereiten der Waffe

42 Vorbereitung des TragriemensUm die Bewegungsfreiheit des Schützen nicht einzuschränken, ist der Tragriemen zu verlängern.

Vorgehen:a. Ein Stück Nylonkordel nehmen, danach ein Stück von 50 cm (Seite Kolben) und ein Stück, je nach

Körpergrösse, von 70 cm (Seite Lauf) abschneiden;b. Alle Enden anbrennen, damit sie nicht ausfransen;c. Am Ende der beiden Schlingen einen Kreuzknoten anbringen;d. Den Haken des Tragriemens vorne am Kornträger entfernen, die 70 cm Schlinge mittels Schiebe-

knoten am Kornträger und mittels Mastwurf am Haken des Tragriemens befestigen. Der Kreuzknoten sollte nicht zu nahe an der Öse des Kornträgers liegen;

e. Die 70 cm Schlinge mittels Schiebeknoten am Kolben und mittels Mastwurf am Haken des Trag-riemens befestigen;

f. Linkshänder tragen die vordere Schlinge unter dem Handschutz durch, um ein Drehen der Waffe zu vermeiden.

Abbildung 32: Kreuzknoten Abbildung 33: Schiebeknoten und Mastwurf

Abbildung 34: Schiebeknoten und Mastwurf Abbildung 35: Befestigen der Schlinge am Kornträger, Variante für Linkshänder

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43 Vorbereitung des NahkampfvisiersAm Anfang einer Dienstleistung wird die Irisschraube (Visier rot 3 / weiss 4) mit einem Schraubenzieher oder dem Sackmesser herausgeschraubt und in der Kolbensicherung versorgt.

Am Schluss der Dienstleistung wird die Irisschraube wieder eingeschraubt.

Abbildung 36: Vorbereitung des Nahkampfvisiers

44 Ermitteln des LeitaugesSowohl beim Schiessen mit einem, als auch mit beiden geöffneten Augen soll immer mit dem Leitauge gezielt werden. Das Leitauge soll vor dem ersten Schiessen bestimmt werden. Das Leitauge kann ermit-telt werden, indem mit dem Zeigefinger des ausgestreckten Armes auf einen entfernten Punkt gezeigt wird, während beide Augen geöffnet bleiben. Durch abwechselndes Schliessen eines Auges lässt sich feststellen, mit welchem Auge der Punkt erfasst wurde bzw bei welchem Auge der Zeigefinger wegge-sprungen ist. Jenes Auge, bei dem Zeigefinger und Punkt übereinstimmen, ist das Leitauge.Das Leitauge ist das Auge, mit dem gezielt wird. Ist der Schütze zum Beispiel Rechtshänder und sein Leitauge links, muss er unter Umständen lernen, wie ein Linkshänder zu schiessen und zu manipulieren. Das Leitauge bestimmt somit die starke Seite des Schützen und damit auch die starke Hand oder den starken Fuss.

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4 Kontrollen

4.1 Entladekontrolle

45 Der Schiessausbilder führt am Ende jeder Schiessausbildung eine Entladekontrolle durch (Die Schies-sausbildung kann aus mehreren Schiessprogrammen bestehen).Er kann dazu auch einen Offi-zier oder Unteroffizier bestimmen. Volle oder angebrauchte Magazine sind vor der Entladekontrolle zu entleeren oder im Munitionspark zu deponieren, alle beteiligten Personen haben bei der Entladekon-trolle keine Munition mehr auf Mann.

Für die Entladekontrolle nach der Schiessausbildung hat der Schütze auf den Befehl «Entladekontrol-le!» folgende Handgriffe auszuführen:

1. Waffe entladen (Ziff Entladen Pt 1-3);2. Die Waffe mit der Auswurföffnung nach oben halten;3. Der Schiessausbilder kontrolliert:

– das sich keine Patrone im Patronenlager befindet; – die Magazine leer sind; – die Waffe gesichert ist;

4. Verschluss schliessen (mit der schwachen Hand den Ladegriff begleiten);5. Entsichern, in eine sichere Richtung abdrücken, sichern;6. Der Schiessausbilder macht auf den Munitionsbefehl aufmerksam.

Abbildung 37: Entladekontrolle

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4.2 Laufkontrolle

46 Der Schiessausbilder führt vor Beginn der Schiessausbildung eine Laufkontrolle durch. Er kann dazu auch einen Offizier oder Unteroffizier bestimmen.Für die Laufkontrolle vor der Schiessausbildung hat der Schütze auf den Befehl «Laufkontrolle» folgende Handgriffe auszuführen:

1. Waffe Entladen (Ziff Entladen Pt 1–3);2. Die Waffe hochheben und mit dem Kolben auf Gurthöhe abstützen;3. Die Waffe mit der Auswurföffnung nach oben halten;4. Der Schiessausbilder kontrolliert den Lauf durch die Mündung, dass dieser:

– entfettet und frei von Schmutz ist; – sowie die richtige Stellung der Seriefeuersperre;

5. Verschluss schliessen (mit der schwachen Hand den Ladegriff begleiten);6. Entsichern, in eine sichere Richtung abdrücken, sichern.

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5 Sicherheit

5.1 Sicherheitserziehung

47 Keine Mechanik besitzt einen eigenen Willen. Eine Waffe schiesst nicht von selbst. Zur Schussauslösung muss irgendetwas oder irgendjemand den Abzug betätigen. Die Waffen selbst sind «sicher». Gefährlich sind fehlerhafte Handhabung und der fahrlässige Umgang damit.

Die Sicherheit einer Waffe richtet sich also nach dem Ausbildungsstand und der Erziehung des Schützen. Ist ihm während dieser Ausbildung eingeprägt worden, den Respekt vor der Waffe zu wahren und die vier Sicherheitsgrundregeln zu befolgen, kann Unfällen vorgebeugt werden. Zwischenfälle sind möglich, nicht aber Unfälle.

5.2 Die vier Sicherheitsgrundregeln

48 Das Anwenden der Sicherheitsgrundregeln wird von allen Waffenträgern vorausgesetzt und ist deren Pflicht. Diese Regeln müssen dauernd wiederholt und angewendet werden. Sie lauten folgendermassen:

1. Alle Waffen sind immer als geladen zu betrachten.Es gibt keine Ausnahmen. Der Umgang mit Waffen ist konsequent und bedingungslos ernst zu neh-men. Die Unfälle ereignen sich meistens mit vermeintlich ungeladenen Waffen;

2. Nie eine Waffe auf etwas richten, das man nicht treffen will.Die meisten Schiessunfälle ereignen sich wegen der Nichteinhaltung dieser Regel. Wenn jemanddiese Bestimmung verletzt und darauf aufmerksam gemacht wird, so antwortet er in der Regel: «Meine Waffe ist nicht geladen!» (Alle Waffen sind immer als geladen zu betrachten);

3. Solange die Visiervorrichtung nicht auf das Ziel gerichtet ist, ist der Zeigefinger ausserhalb des Abzugbügels zu halten.Der Zielvorgang benötigt mehr Zeit, als nur mit dem Zeigefinger an den Abzug zu gelangen. Der Schütze verliert also keine Zeit und gewinnt dafür an Sicherheit;

4. Seines Zieles sicher sein.Vor dem Schiessen ist das Ziel immer zu identifizieren. Der Schütze muss sich über die Konsequenzen bei Querschlägern, Fehlschüssen und beim Durchschlagen des Zieles im Klaren sein. Er ist für jeden abgegebenen Schuss verantwortlich.

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5.3 Neutralisation der Waffe

49 Ist es aus ausbildungstechnischen Gründen notwendig, die Waffe auf Personen zu richten, so darf die Waffe nur neutralisiert auf Personen gerichtet werden.

Um eine Waffe zu neutralisieren, wird wie folgt vorgegangen:1. Waffe Entladen (Ziff Entladen Pt 1– 3);2. Der Ausbilder führt die Entladekontrolle durch;3. Verschluss schliessen (mit der schwachen Hand begleiten);4. Entsichern, in eine sichere Richtung abdrücken, sichern;5. Magazin wird für die Neutralisation der Waffe eingeführt;6. Der Ausbilder oder ein durch ihn bestimmter Offizier / Unteroffizier «versiegelt» die Waffe mit einem

weissen Klebeband über den Verschluss und das Magazin.

Zerreisst das «Siegel» im Verlauf der Ausbildung, so muss der Vorgang der Neutralisation wiederholt werden.

Abbildung 38: Neutralisierte Waffe

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5.4 Sicherheitsstellung

50 Beschreibung: – Waffe am Pistolengriff tragen; – Handschutz an der Schulter, Lauf nach oben gerichtet.

Anwendung: – Bei kurzen Verschiebungen ausserhalb von Einsatzsituationen; – Um einen Gegenstand aufzuheben; – Bei Besprechungen nach Übungen.

Bemerkung:Bei Verschiebungen mit Fahrzeugen oder Lufttransport ist die Waffe mit dem Lauf Richtung Boden zu tragen.

Abbildung 40: Sicherheitsstellung, um Patronen aufzulesen

Abbildung 39: Sicherheitsstellung Abbildung 41: Sicherheitsstellung im Schneidersitz

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5.5 Waffe einer Person übergeben

51 Jede Waffe ist mit Respekt zu behandeln. Die Waffe kann in geladenem oder ungeladenem Zustand übergeben werden.

52 Übergibt man die ungeladene Waffe einer Person, muss sie entladen und mit offenem Verschluss, unter Einhaltung der vier Sicherheitsgrundregeln, ausgehändigt werden.

Muss die Waffe in geladenem Zustand übergeben werden, so ist bei der Übergabe in der entsprechenden Sprache des Waffenempfängers laut und deutlich zu sagen: «Waffe geladen».

Der Empfänger der geladenen Waffe quittiert: «Waffe geladen».

Wa�e geladen!

Abbildung 42: Ungeladene Waffe einer Person übergeben Abbildung 43: Geladene Waffe einer Person übergeben

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6 Sicherheitsvorschriften

6.1 Allgemeine Sicherheitsvorschriften

53 Hält der Schütze das Sturmgewehr in der Hand, darf der Lauf nie auf etwas gerichtet sein, dass er nicht treffen will.

54 Der Abzugfinger ist gestreckt an das Abzugsgehäuse anzulehnen, solange die Zielvorrichtung nicht auf ein Ziel gerichtet ist.

55 Jeder Schütze ist für den Einsatz seines Sturmgewehrs verantwortlich. Er stellt das Feuer auch entgegen anders lautendem Befehl sofort ein, wenn er eine Gefährdung von Menschen, Tieren oder die Beschädi-gung von Material zu erkennen glaubt.

56 Vor Beginn der Schiessausbildung muss der Schiessausbilder oder ein von ihm bestimmter Offizier oder Unteroffizier die Laufkontrolle durchführen. Einzelschiessende sind für die Laufkontrolle selber verant-wortlich.

57 Am Ende jeder Schiessausbildung muss der Schiessausbilder oder ein von ihm bestimmter Offizier oder Unteroffizier die Entladekontrolle durchführen. Einzelschiessende sind für die Entladekontrolle selber verantwortlich.

58 Bei sämtlichen Manipulationen müssen die 4 Sicherheitsgrundregeln beachtet und eingehalten werden.

59 Für die Ausbildung in der Waffenhandhabung (Manipulieren) dürfen nur die 5,6 mm Gw Manip Pat verwendet werden.

60 Bei Einsatzübungen ohne Markiermunition, bei denen die Waffe auf Personen gerichtet werden muss, ist die Waffe zu neutralisieren.

61 Beim Verschiessen von Gw Mark Pat 90 mit dem Stgw 90 beträgt der minimale Sicherheitsabstand: – Mit montiertem Lasersender (Sim Syst 90): 5m;

Sind alle Ausbildungsteilnehmer mit einer Schutzbrille ausgerüstet, so beträgt der minimale Sicherheitsabstand 1m.

– Ohne montiertem Lasersender: 30m;

62 Das Auflegen des Sturmgewehrs auf einen Kameraden oder Drittpersonen ist verboten.

63 Beim Schiessen ist das Gehör minimal mit den Gehörschutzpfropfen 86 zu schützen.

64 Das Sturmgewehr darf in Deckung geladen, aber erst in der Kontakt- bzw Schiessstellung entsichert werden. Beim Verlassen der Kontakt- bzw Schiessstellung ist es wieder zu sichern.

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65 Die Kontaktstellung ist der Schiessstellung gleichgestellt.

66 Beim Schiessen aus der Bewegung gelten die Anschlagsarten als Schiessstellung.

67 Beim Umstellen des Sicherungshebels darf nicht gleichzeitig auf den Abzug gedrückt werden.

68 Einzel-, Kurz- oder Seriefeuer während der Bewegung dürfen nur im Gehen geschossen werden.

69 Das Schiessen aus der Bewegung, im Einzel-, Kurz- oder Seriefeuer ist gestattet, sofern das Sturmge-wehr an der Schulter angeschlagen ist und nicht über- oder vorbeigeschossen wird.

70 Es ist verboten, mehr als sechs Magazine hintereinander zu verschiessen, gleichgültig, welche Feuerart und Munition gewählt wird. Das Sturmgewehr darf erst wieder geladen werden, wenn es soweit abge-kühlt ist, dass der Lauf von blosser Hand angefasst werden kann. Nach Möglichkeit wird die Waffe zur Kühlung in Wasser eingetaucht. Bei Kälte und Schnee darf es jedoch nicht in den Schnee oder in Wasser eingetaucht werden.

Wird diese Vorschrift nicht befolgt, können Selbstzünder oder gravierende Schäden infolge Überhitzung am Sturmgewehr 90 entstehen.

71 Bei der Entlassung der Truppe muss die Seriefeuersperre eingeschaltet sein (weisser Punkt sichtbar).

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6.2 Über- und Vorbeischiessen

72 Über- und Vorbeischiessen mit allen Munitionssorten ist nur gestattet, wenn: – Die Sicherheitsvorschriften für das Sturmgewehr eingehalten werden können; – Der Standort der Truppe, die überschossen oder an der vorbeigeschossen werden soll, von der

Waffenstellung aus oder durch den feuerleitenden Beobachter so klar bestimmt werden kann, dass beim Überschreiten der Sicherheitsgrenzen das Feuer sofort eingestellt werden kann;

– Wenn die Entfernung Waffe – Truppe, parallel zur Schussrichtung gemessen, in jedem Fall kleiner ist als die Entfernung Waffe – Ziel und 400 m nicht überschreitet.

KurzfeuerSeriefeuer

Truppe Truppe

min 2Faustbreiten

Stütze bzw Auflage oder Anschlag:Zweibeinstütze oder feste Auflage3

Stütze bzw Auflage oder Anschlag:Zweibeinstütze oder aufgelegt1 bzw angelehnt2

60 m

20 m

min 5 mmin 20 m

min 2Faustbreiten

EinzelfeuerDoppelschussrasches Einzelfeuer

Abbildung 44: Schematische Darstellung Vorbeischiessen

Das Vorbei- und Überschiessen im freien Anschlag4 und in der Bewegung ist verboten.

1 Alle Anschlagsarten (liegend, kniend, sitzend, kauernd, stehend). Der Kolben ist in die Schulter gezogen und der Handschutz oder das Magazin liegt auf einer festen Unterlage (z B Rucksack, Mauer, Motorhaube usw) auf, so dass der Lauf der Waffe nach einer Schussabgabe wieder am gleichen Ort zu liegen kommt und nicht abrutschen kann. Liegt die Hand auf einer festen Unterlage, so gilt dies als feste Unterlage.

2 Alle Anschlagsarten. Der Kolben ist in die Schulter gezogen und der Handschutz wird entweder mit dem Tragriemen an ein festes Objekt gezogen oder liegt auf der sich an einem festen Objekt festhaltenden Hand sicher auf. In beiden Fällen muss sichergestellt sein, dass die Hand, die den Handschutz fixiert, nicht abrutschen kann.

3 Alle Anschlagsarten. Der Kolben ist in die Schulter gezogen und die vordere Hälfte des Handschutzes liegt auf einer festen Unterlage auf, so dass der Lauf der Waffe nach den Schussabgaben wieder am gleichen Ort zu liegen kommt und nicht abrutschen kann.

4 Alle Anschlagsarten, bei denen der Handschutz oder das Magazin auf keiner festen Unterlage aufliegt oder nicht angelehnt ist.

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Schematische Darstellung Über- und Vorbeischiessen mit Flachbahnwaffen

Truppe

400 m

Waffe Ziel

Abbildung 45: Vorbeischiessen mit Flachbahnwaffen

Schematische Darstellung Überschiessen: Entfernung Waffe – Truppe 100 m oder weniger.

Abbildung 46: Schematische Darstellung Überschiessen ≤ 100 m

Schematische Darstellung Überschiessen: Entfernung Waffe – Truppe mehr als 100 m.

Abbildung 47: Schematische Darstellung Überschiessen > 100 m

Der Sicherheitswinkel wird einerseits gebildet durch die Ziellinie (Gerade von der Waffenmündung zur Zielmitte) und andererseits durch die Linie Waffe – zu überschiessende Truppe.

73 Wo die Bedingungen für das Überschiessen erfüllt sind, darf ohne Einschränkung auch vorbeigeschossen werden.

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6.3 Sicherheitsvorschriften für den Schiessstand

74 Vor dem Betreten des Schiessstandes wird:1. Ein Entladen durchgeführt und das Magazin getrennt von der Waffe versorgt;2. Die Seriefeuersperre eingeschaltet (weisser Punkt sichtbar);3. Der Verschluss geöffnet und mit dem Verschlusshalter arretiert;4. Die Laufkontrolle durchgeführt.

75 Im Schiessstand:1. Ist das Sturmgewehr mit offenem Verschluss, ohne Magazin und gesichert im Gewehrrechen abzustellen;2. Darf das Sturmgewehr erst in der Schiessstellung geladen werden;

Das Sturmgewehr muss vor dem Verlassen der Schiessstellung entladen werden; der Verschluss bleibt geöffnet;

3. Sind sämtliche Manipulationen in der Schiessstellung mit der Waffe im Anschlag durchzuführen;4. Nach dem Standschiessen ist die Entladekontrolle durchzuführen.

Nach dem Verlassen des Schiessstandes muss die Seriefeuersperre dem Einsatz entsprechend eingestellt werden.

76 Laden im Schiessstand:1. Hülsenabweiser aufsetzen;2. Magazin einsetzen und durch Gegenbewegung den festen Sitz kontrollieren;3. Verschluss durch Drücken des Verschlusshalters nach vorne schnellen lassen.

77 Beim Schiessen im Schiessstand ist das Gehör minimal mit der Gehörschutzschale 86 zu schützen.

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7 Waffenhandhabung

7.1 Betätigen des Sicherungshebels

78 Entsichert wird mit dem Daumen der starken Hand: – Einzelfeuer: Sicherungshebel um eine Stellung «1» hinunterdrücken; – Kurzfeuer: Sicherungshebel in einer Bewegung auf «3» hinunterdrücken; – Seriefeuer: Mit Daumen zweimal drücken, einmal bis zum Kurzfeuer, dann noch einmal bis zum

Seriefeuer «20».

Gesichert wird mit dem Zeigefinger der starken Hand.

Linkshänder können den hinteren Abzuggehäusebolzen umdrehen um das Betätigen des Sicherheitshebels zu erleichtern.

Abbildung 48: Position des Daumens bei Einzelfeuer Abbildung 49: Position des Daumens bei Kurzfeuer

Abbildung 50: Sichern der Waffe

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7.2 Persönliche Sicherheitskontrolle (PSK)

79 Der Schütze muss sich permanent über den Zustand seiner Waffe im Klaren sein. Er muss wissen, ob seine Waffe schussbereit und einsatzfähig ist.

Die Persönliche Sicherheitskontrolle (PSK) wird in der Regel durchgeführt: – Wenn die Waffe aufgenommen wird; – Wenn die Waffe weggelegt wird; – Während Gefechtspausen; – Vor Stellungsbezügen; – Beim Übernehmen der Waffe.

Vorgehen:1. Verschluss ca 2 cm öffnen;2. Kontrollieren, ob das Patronenlager frei oder voll ist;3. Magazin kontrollieren, ob leer oder ob noch genügend Munition verfügbar ist (muss nicht zwingend

entfernt werden).

Abbildung 51: Persönliche Sicherheitskontrolle

Abbildung 52: Persönliche Sicherheitskontrolle (Linkshänder)

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7.3 Laden

80 Vorgehen:1. Magazin einsetzen / Gegenbewegung

Ein Magazin ergreifen. Das Magazin einführen und mit einer Gegenbewegung den festen Sitz kontrollieren.2. Ladebewegung

Den Verschluss mit dem Ladegriff bis zum Anschlag zurückziehen und vorschnellen lassen.3. Ladekontrolle

Den Verschluss ca 2 cm zurückziehen und kontrollieren ob eine Patrone im Patronenlager sichtbar ist. Verschluss wieder schliessen.

Abbildung 53: Magazin einsetzen Abbildung 54: Magazin einsetzen (Linkshänder)

Abbildung 55: Ladebewegung Abbildung 56: Ladebewegung (Linkshänder)

Abbildung 57: Ladekontrolle Abbildung 58: Ladekontrolle (Linkshänder)

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7.4 Entladen

81 Vorgehen:1. Magazin entfernen

Das Magazin in der Bekleidung verstauen oder einklemmen.2. Verschluss zurückziehen und hinten blockieren / Patrone auffangen

Die Waffe nach links ausdrehen, den Verschluss zurückziehen und mit dem Verschlusshalter arretie-ren. Die Waffe zurückdrehen und die Patrone auffangen (in der liegenden Stellung lässt der Schütze die Patrone auf den Boden fallen).

3. Patronenlager kontrollieren Visuell kontrollieren ob das Patronenlager frei ist. Bei Dunkelheit ist mit einem Finger zu kontrollieren.

4. Verschluss nach vorne begleiten Den Verschluss mit der schwachen Hand ganz an den Anschlag zurückziehen und danach nach vorne begleiten.

5. Schussabgabe Waffe in eine sichere Richtung halten, entsichern, abdrücken, damit die Schlagfeder entspannt wird und sichern.

6. Patrone im Magazin versorgen.

Abbildung 59: Verschluss hinten arretieren Abbildung 60: Patrone auffangen

Abbildung 61: Verschluss hinten arretieren (Linkshänder) Abbildung 62: Verschluss hinten arretieren (Linkshänder) Variante

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7.5 Nachladen

82 Nachgeladen wird, wenn das Magazin leer und das Verschlussstück hinten blockiert ist.

Vorgehen:1. Leeres Magazin entfernen

Magazin der Situation entsprechend auf den Boden fallen lassen oder in der Ausrüstung verstauen.2. Magazin einsetzen / Gegenbewegung

Ein neues Magazin ergreifen, einsetzen und durch Gegenbewegung den festen Sitz kontrollieren.3. Verschluss schliessen

Den Verschluss mit dem Ladegriff bis zum Anschlag zurückziehen und vorschnellen lassen oder den Verschlusshalter nach oben drücken.

4. Auftrag weiterführen Der Situation entsprechend den Auftrag weiterführen oder die Magazintasche schliessen.

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7.6 Magazinwechsel

83 AllgemeinesDer Magazinwechsel wird nach dem Schiessen, in Gefechtspausen oder vor einem neuen Stellungsbezug, nach durchgeführter PSK, ohne Befehl gemacht. Obwohl das Magazin noch einige Patronen enthält, wird es durch ein volles Magazin ersetzt.

Vorgehen Variante 1:1. Neues Magazin ergreifen2. Magazinwechsel / Magazin einsetzen / Gegenbewegung

Das volle Magazin auf der schwachen Seite des eingesetzten Magazins wenige Zentimeter nach oben versetzt halten, beide Magazine ergreifen, angebrauchtes Magazin entfernen, volles Magazin einsetzen und durch Gegenbewegung dessen festen Sitz kontrollieren.

3. Altes Magazin versorgen Angebrauchtes Magazin der Situation entsprechend auf den Boden fallen lassen oder in der Ausrü-stung verstauen.

4. Auftrag weiterführen Der Situation entsprechend den Auftrag weiterführen oder die Magazintasche schliessen.

Abbildung 63: Magazinwechsel mit zwei Magazinen in einer Hand

Vorgehen Variante 2:1. Magazin entfernen

Angebrauchtes Magazin herausnehmen und der Situation entsprechend auf den Boden fallen lassen oder in der Ausrüstung verstauen.

2. Magazin einsetzen / Gegenbewegung Das Reservemagazin ergreifen, einsetzen und durch Gegenbewegung dessen festen Sitz kontrollieren.

3. Auftrag weiterführen Der Situation entsprechend den Auftrag weiterführen oder die Magazintasche schliessen.

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7.7 Störungen

84 AllgemeinesBei einer Waffe können Störungen auftreten, unabhängig von der Qualität der Fabrikation und der rich-tigen Wartung der Waffe.Der Schütze muss in der Lage sein, unverzüglich eine Störung zu beheben.Nach dem Beheben einer Störung schätzt der Schütze ab, ob er erneut schiessen, weiter beobachten oder die Position wechseln soll.

7.7.1 Beheben von Störungen (vereinfachtes Verfahren)

85 Das Beheben der Störungen ohne Identifikation (vereinfachtes Verfahren) erlaubt, die Bedrohung im Auge zu behalten. Für die Grundausbildung kommt nur dieses Verfahren zum Tragen.

86 Unverzügliche Reaktion

Symptom:Die Waffe schiesst nicht.

Reaktion:1. «TAP»

Einen Schlag auf die Vorderseite des Magazins geben, um das Magazin einzurasten.2. «RACK»

Ladebewegung ausführen, gleichzeitig die Waffe auf die Seite der Auswurföffnung drehen, um die Patrone / Hülse auszuwerfen.

3. Auftrag weiterführen

Bemerkung:Wenn die Waffe weiterhin nicht funktioniert, oder die Ladebewegung nicht möglich ist, so müssen die Massnahmen der zusätzlichen Reaktion angewandt werden.

Abbildung 64: Schlag auf das Magazin Abbildung 65: Ladebewegung

Hinweis: Bei sich wiederholenden Störungen ist die Gasdüsenstellung zu kontrollieren.

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87 Zusätzliche Reaktion1. Verschluss arretieren

Verschluss zurückziehen und mit dem Verschlusshalter arretieren.2. Magazin entfernen

Magazin herausnehmen und der Situation entsprechend auf den Boden fallen lassen oder in der Ausrüstung verstauen.

3. Problem beheben Problem identifizieren und Patrone / Hülse mittels Ladebewegungen oder von Hand entfernen.

4. Waffe laden Magazin einsetzen und durch Gegenbewegung den festen Sitz kontrollieren danach Lade bewegung ausführen.

5. Auftrag weiterführen Der Situation entsprechend den Auftrag weiterführen oder die Magazintasche schliessen.

Abbildung 66: Verschlussstück zurückziehen und arretieren Abbildung 67: Magazin herausnehmen

Abbildung 68: Mindestens zwei Ladebewegungen Abbildung 69: Volles Magazin einsetzen

Abbildung 70: Ladebewegung ausführen

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7.7.2 Mögliche Störungen und ihre Ursachen

88 Das Beheben von Störungen mit Identifikation (spezifisches Verfahren) erlaubt es dem Schützen ziel-gerichteter vorzugehen, braucht aber in der Ausbildung viel mehr Zeit. Aus diesem Grund, wird dieses Verfahren in der Grundausbildung nicht ausgebildet.

89 Zündstörung (Störung 1)

Symptom:Der Schlaghammer schnellt nach vorne, der Schuss wird jedoch nicht ausgelöst «Klick».

Mögliche Ursachen: – Die Zündkapsel der Patrone ist defekt; – Das Patronenlager ist leer (schlecht eingeführtes Magazin hat die Zufuhr der Patrone gestört).

Reaktion:1. Kontrollieren, ob der Verschluss geschlossen ist;2. Unverzügliche Reaktion ausführen.

90 Auswurfstörung (Störung 2)

Symptome: – Der Abzug ist widerstandslos; – Das Verschlussstück ist zum Teil offen, eine Hülse ist in der Auswurföffnung eingeklemmt.

Mögliche Ursachen: – Die Gasdüse ist verschmutzt und lässt nicht mehr genügend Gas passieren; – Der Auszieher ist stark verschmutzt; – Eine Hülse ist beim Schiessen von einer Deckung (rechts) ins Patronenlager zurückgeprallt.

Reaktion:1. Kontrollieren, ob eine Hülse bei der halb geöffneten Auswurföffnung herausragt;2. Unverzügliche Reaktion ausführen.

Bemerkungen: – Der hier angewandte Drill zur Störungsbehebung ist derselbe wie bei der Zündstörung, da eine

Vereinfachung angestrebt wird; – Falls sich in den folgenden Minuten eine Auswurfstörung wiederholt, ist die Gasdüse schräg zu

stellen.

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91 Zufuhrstörung (Störung 3)

Symptome: – Der Abzug ist widerstandslos; – Eine Patrone oder Hülse hat sich im Patronenlager verklemmt; – Eine zweite Patrone ist teilweise ins Patronenlager eingeführt worden, ihre Spitze stösst gegen den

Boden der ersten Patrone.

Mögliche Ursachen: – Zu wenig Rücklauf infolge Verschmutzung; – Eine Hülse ist beim Schiessen von einer Deckung (rechts) ins Patronenlager zurückgeprallt; – Defekte Magazinränder.

Reaktion:1. Kontrollieren, ob eine Hülse aus der Auswurföffnung herausragt, das Patronenlager überprüfen, ob

eine doppelte Zufuhr oder eine Zufuhrstörung feststellbar ist;2. zusätzliche Reaktion ausführen.

Bemerkung:Falls sich eine Zufuhrstörung in den folgenden Minuten wiederholt, ist die Gasdüse schräg zu stellen.

92 Blockierter Verschluss (Störung 4)

Symptome: – Der Abzug ist widerstandslos; – Der Verschluss ist nicht vollständig geschlossen, der nicht betätigte Auslöser verhindert eine Schuss-

auslösung.

Mögliche Ursachen: – Die Gasdüse ist verschmutzt und lässt nicht genügend Gas passieren; – Die Ladebewegung wurde schlecht ausgeführt (der Verschluss ist nicht vollständig nach vorne

geschnellt).

Reaktion:1. Kontrollieren, ob eine Hülse aus der Auswurföffnung herausragt. Das Patronenlager überprüfen, ob

eine doppelte Zufuhr oder eine Zufuhrstörung feststellbar ist. Es kann sich auch lediglich um einen unvollständig geschlossenen Verschluss handeln;

2. Auf den Ladegriff einen kräftigen Schlag geben, um den Verschluss zu verriegeln (maximal 2 Versuche);

3. Wenn der Verschluss nicht verriegelt, gemäss Zufuhrstörung (Störung 3) vorgehen.

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93 Gasdüse zwischen vertikaler und schräger Position (Störung 5)

Symptome: – Der Rückstoss ist stärker als gewohnt; – Der Abzug ist widerstandslos.

Mögliche Ursache:Die Einstellung der Gasdüse ist zwischen vertikaler und schräger Position.

Reaktion:1. Kontrollieren, ob eine Hülse aus der Auswurföffnung herausragt, das Patronenlager überprüfen, ob

eine doppelte Zufuhr oder eine Zufuhrstörung feststellbar ist. Es kann sich auch lediglich um einen unvollständig geschlossenen Verschluss handeln;

2. unverzügliche Reaktion ausführen;3. die Gasdüse in vertikale Position stellen.

ErklärungDurch das Umstellen der Gasdüse kann die für das Funktionieren der Waffe notwendige Gasmenge gesteuert werden:

– Steg der Gasdüse senkrecht: Diese Stellung wird grundsätzlich und für alle Feuerarten eingestellt;

– Steg der Gasdüse schräg: – Beim Auftreten von Zufuhr- bzw Auswurfstörungen infolge starker Verschmutzung, bei tiefen

Temperaturen oder bei Gefahr der Vereisung der Waffe wird die Gasdüse im Uhrzeigersinn bis zum Einrasten gedreht. In dieser Stellung wirkt eine grössere Gasmenge auf die Gasstange;

– Die Umstellung der Gasdüse erfolgt von Hand, bei heiss geschossener oder stark verschmutzter Waffe mit einem Hilfsmittel, z B Rücken der Bajonettklinge oder einer Patronenhülse;

– Das Schiessen mit der schräggestellten Gasdüse bildet die Ausnahme. Sobald die Waffe wieder normal funktioniert, muss die Gasdüse auf die vertikale Stellung zurückgedreht werden, weil sonst der verstärkte Rückstoss zu Störungen führen kann und die Waffe unnötig belastet wird.

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7.8 Aufsetzen und Abnehmen des Bajonettes

94 Aufsetzen:Bajonett aus der Bajonett-Scheide ziehen und auf das Sturmgewehr aufsetzen bis das Bajonett einrastet. Durch Kontrollgriff von unten an die Parierstange den festen Sitz überprüfen.

95 Abnehmen:Bajonett durch Zug auf die Klemmwalze lösen, abnehmen und in die Bajonett-Scheide zurückstecken.

Abbildung 71: Bajonett aufsetzen Abbildung 72: Bajonett abnehmen

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8 Waffentragarten / Ausgangsstellungen

96 AllgemeinesDie Wahl der Waffentragart ist von der Situation abhängig. Ohne Befehl entscheidet der Schütze selbständig, gemäss Auftrag, Gegner, Gelände und der zur Verfügung stehenden Zeit, wie er seine Waffe trägt.

8.1 Waffe hintergehängt

97 Lauf nach unten

Beschreibung: – Die Waffe wird auf dem Rücken getragen; – Der Lauf zeigt dabei auf den Boden; – Der Tragriemen ist über die schwache Schulter gelegt.

Anwendung: – Wenn der Schütze beide Hände braucht; – Diese Tragart erlaubt es, eine nicht-aggressive Haltung darzustellen und gleichzeitig einen hohen

Bereitschaftsgrad beizubehalten.

Abbildung 73: Waffe hintergehängt, Lauf nach unten

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98 Lauf nach oben

Beschreibung: – Die Waffe wird hinter dem Rücken getragen; – Der Lauf zeigt nach oben; – Der Tragriemen ist auf die starke Schulter gelegt; – Die Waffe wird aus der Einsatzstellung am Tragriemen über die schwache Körperseite auf

den Rücken gezogen.

Anwendung: – Diese Tragart schützt den Lauf beim Niederknien vor Verschmutzung – Ist eine ideale Ausgangslage für einen Waffenwechsel von Pistole zu Sturmgewehr.

Abbildung 74: Waffe hintergehängt, Lauf nach oben

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8.2 Waffe untergehängt

99 Beschreibung: – Der Tragriemenhaken des Kornträgers wird am Kolben eingehängt; – Die Waffe wird seitwärts am Körper getragen; – Der Lauf ist nach unten gerichtet; – Der Tragriemen liegt über der schwachen Schulter; – Die Waffe kann jederzeit angeschlagen und sämtliche Manipulationen zur Erstellung der Gefechtsbe-

reitschaft können durchgeführt werden.

Anwendung: – Wenn der Schütze für eine bestimmte Tätigkeit beide Hände benutzen und eine hohe Gefechtsbereit-

schaft beibehalten muss; – Im Wachtdienst; – bei Fahrzeugkontrolle.

Abbildung 75: Waffe untergehängt

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8.3 Patrouillenstellung

100 Beschreibung: – Die starke Hand ist auf Höhe des Bauches; – Die schwache Hand ist auf Höhe der schwachen Hüfte; – Der Lauf ist im Winkel von ca 45° gegen den Boden gerichtet, – Der Kolben kann auf der Innen- oder Aussenseite des starken Armes liegen.

Anwendung: – Um die Waffe auf längeren Verschiebungen gefechtsbereit zu tragen; – Zum Überwinden von Hindernissen, um Handzeichen zu geben usw.

Abbildung 76: Patrouillenstellung

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8.4 Wartestellung

101 Beschreibung: – Die starke Hand umfasst den Pistolengriff; – Die schwache Hand umfasst den Handschutz auf Höhe der Brust; – Der Kolben liegt auf der Innenseite des starken Armes; – Augen, Korn und Ziel bilden eine Linie; – Die Waffe ist gesichert.

Anwendung: – Erhöhte Bereitschaft zum Schiessen; – Verhindern, dass die Waffe unwillkürlich auf Personen gerichtet wird; – Um seine Entschlossenheit zu zeigen; – Bedrohung von oben oder in Engnissen; – Im Häuser- und Ortskampf.

Abbildung 77: Wartestellung (Frontansicht) Abbildung 78: Wartestellung (Seitenansicht)

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8.5 Einsatzstellung

102 Beschreibung: – Kolben auf Achselhöhe, nicht im Anschlag; – Die Waffe ist gegen den Oberkörper gedrückt; – Der Lauf ist in einem Radius von einem halben Meter um die Füsse gegen den Boden gerichtet.

Anwendung: – Während Verschiebungen in engen Räumlichkeiten; – Bei engen Formationen, um das Umfeld nicht zu gefährden; – Um seine Waffe vor einem Ergreifen zu schützen (Eintreten eines Raumes, Umfeldkontrolle); – Als Variante der Patrouillenstellung.

Abbildung 79: Einsatzstellung

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8.6 Kontaktstellung

103 Beschreibung: – Die Beine sind schulterbreit gespreizt und tragen das so gleichmässig verteilte Körpergewicht; – Die Füsse sind parallel und leicht versetzt; – Beine leicht gebogen (natürliche Haltung), Gewicht gleichmässig verteilt; – Oberkörper leicht nach vorne gebeugt (Bauchmuskeln beim Anschlagen spannen, um den Rückstoss

der Waffe besser abzufangen); – Die Waffe ist im Anschlag und entsichert, der Lauf ist in Richtung des Zieles gerichtet, der Kopf ist

vom Kolben entfernt und es wird über das Sturmgewehr beobachtet, um das Sichtfeld zu öffnen; – Ist der Schiessstellung gleichgestellt.

Anwendung: – Um die Reaktionszeit zu verringern; – Bei unmittelbarem Kontakt mit dem Gegner; – Um sich einer Gefahrenzone oder einem Gegner zu nähern oder sich von ihr/ihm zu entfernen; – Für das Scanning und die Wirkungskontrolle.

Abbildung 80: Kontaktstellung

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9 Anschlagsarten

104 GrundsätzeDie Schiessstellung dient zur Stabilisierung der Waffe bei der Schussabgabe und erhöht somit die Trefferwahrscheinlichkeit. Je stabiler die Schiessstellung, desto grösser die Trefferwahrscheinlichkeit. Die Waffe ist entsichert.

Der Bezug der Schiessstellung kann der Ausrüstung sowie der Situation entsprechend angepasst werden.

Sämtliche Anschlagsarten sind mit sowie auch ohne Schutzweste möglich. Wird mit der Schutzweste geschossen, ist darauf zu achten, den Körper so auszurichten, dass die Platten der Schutzweste den bestmöglichen Schutz bieten.

Die zu wählende Anschlagsart hängt von folgenden Faktoren ab: – Auftrag; – Grösse und Distanz zum Ziel; – Besonderheiten des Geländes; – Zur Verfügung stehende Zeit; – Verhalten des Gegners

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9.1 Stehend

105 Einnehmen der Stellung: – Die Beine sind schulterbreit gespreizt und tragen das so gleichmässig verteilte Körpergewicht; – Die Füsse sind parallel und leicht versetzt; – Beine leicht gebogen (natürliche Haltung), Gewicht gleichmässig verteilt; – Oberkörper leicht nach vorne gebeugt; – Aus der Kontaktstellung wird die Visierung auf die Höhe der Augen gebracht. Dabei wird der Kolben

immer gegen die Schulter gezogen; – Die starke Hand umfasst den Pistolengriff ohne zu verkrampfen; – Bauchmuskeln anspannen, um den Rückstoss der Waffe besser abzufangen; – Der starke Ellbogen zeigt gegen den Boden; – Der schwache Ellbogen ist nach unten abgewinkelt und kann mit leichtem Kontakt am Magazin die

Stellung stabilisieren; – Die schwache Hand umfasst den Handschutz und zieht die Waffe gegen die Schulter.

Abbildung 81: Anschlag stehend Abbildung 82: Anschlag stehend mit Schutzweste

Bemerkungen: – Der stehende Anschlag ist am schnellsten eingenommen, aber unstabil; – Er ist geeignet, um rasch und unter Zeitdruck Ziele auf Distanzen bis ca 100 m zu bekämpfen; – Der Anschlag stehend ist beim Tragen eines schweren Rucksackes vorteilhaft.

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9.2 Kniend

106 Einnehmen der Stellung:1. Mit dem schwachen Bein einen Schritt nach vorne vor das starke Bein machen. Dabei die imaginäre

Linie vom starken Bein zum Ziel überschreiten;2. Beide Knie gleichzeitig anwinkeln;3. Wenn möglich auf den starken Absatz sitzen;4. Das starke Knie ist um 45° von der Schussrichtung abgewinkelt;5. Den schwachen Ellbogen etwas vor oder nach dem schwachen Knie aufstützen, nie unmittelbar

darauf, weil die Gelenke von Knie und Ellbogen rund sind (rund auf rund reduziert die Stabilität). Die Waffe ist im Anschlag;

6. Der starke Arm zieht den Kolben gegen die Schulterhöhle. Die starke Hand umfasst ohne zu verkramp-fen den Pistolengriff;

7. Die schwache Hand umfasst den Handschutz und zieht die Waffe gegen die Schulter.

Abbildung 83: Linie starkes Bein – Ziel überschreiten Abbildung 84: Frontansicht des Anschlages kniend

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Abbildung 85: Seitenansicht des Anschlages kniend Abbildung 86: Anschlag kniend

Bemerkung: – Sie ist relativ hoch und eignet sich, um über mittlere Deckungen wie Mauern, Autohauben, usw Ziele

zu bekämpfen; – Sie ist weniger stabil als der Anschlag sitzend, dafür aber rascher einzunehmen und wieder zu

verlassen.

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9.3 Kauernd

107 Einnehmen der Stellung:1. Hüfte um ca 35° von der Schussrichtung abdrehen, schwache Schulter nach vorne;2. Beide Knie gleichmässig anwinkeln, in die Hocke gehen;3. Füsse flach auf den Boden stellen;4. Waffe anschlagen;5. Die starke Hand umfasst ohne zu verkrampfen den Pistolengriff. Der starke Arm zieht den Kolben

gegen die Schulterhöhle;6. Beide Ellbogen werden vor die Knie gelegt;7. Die schwache Hand umfasst den Handschutz und zieht die Waffe gegen die Schulter;8. Der Körper ist leicht nach vorne geneigt.

Abbildung 87: Stellung kauernd

Bemerkung: – Der Anschlag kauernd kann sehr schnell eingenommen und gewechselt werden; – Er eignet sich für schlechte Deckungen beispielsweise im Häuser- und Ortskampf; – Falls aus Gründen der Bodenbeschaffenheit nicht abgekniet oder abgesessen werden kann

(Scherben, Wasser usw.).

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9.4 Sitzend

108 Einnehmen der Stellung:1. Hüfte um ca 35° von der Schussrichtung abdrehen, schwache Schulter nach vorne;2. Das schwache Bein gekreuzt vor das starke Bein stellen;3. Beide Knie gleichmässig anwinkeln;4. Eventuell mit der schwachen Hand das Gewicht auffangen;5. Waffe anschlagen;6. Die starke Hand umfasst ohne zu verkrampfen den Pistolengriff. Der starke Arm zieht den Kolben

gegen die Schulterhöhle;7. Die beiden Ellbogen werden an die Knieinnenseiten gelegt;8. Die schwache Hand umfasst den Handschutz und zieht die Waffe gegen die Schulter;9. Der Körper ist leicht nach vorne geneigt.

Abbildung 88: Mit dem schwachen Bein das Starke überkreuzen

Abbildung 89: Anschlag sitzend mit gekreuzten Beinen

Abbildung 90: Anschlag mit gespreizten Beinen

Bemerkung: – Der Anschlag sitzend ist beinahe so stabil wie der Anschlag liegend frei. Auf unebenem Gelände ist

es oft die einzige Möglichkeit, zu schiessen; – Im Gelände, besonders mit einem schweren Rucksack oder um nach unten schiessen zu können,

müssen manchmal die Beine nach dem Absitzen wieder gespreizt werden, damit die Stellung stabiler wird;

– Dieser Anschlag ist für das Aufstehen mit einem schweren Rucksack unvorteilhaft.

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9.5 Liegend

9.5.1 Liegend frei

109 Einnehmen der Stellung:1. Beide Knie gleichzeitig anwinkeln;2. Auf der Linie der Hüfte niederknien;3. Den Oberkörper nach vorne beugen und mit der schwachen Hand auffangen;4. Hinlegen, sodass die Waffe und der Körper eine Linie bilden (vermeiden, dass die Waffe mit dem

Boden in Berührung kommt);5. Die starke Hand umfasst ohne zu verkrampfen den Pistolengriff. Der starke Arm zieht den Kolben

gegen die Schulterhöhle;6. Der schwache Vorderarm ist so senkrecht wie möglich. Die schwache Hand umfasst den Handschutz

und zieht die Waffe gegen die Schulter;7. Füsse wenn möglich ablegen.

Abbildung 92: In der Linie der Hüfte niederknien

Abbildung 91: Stellung gemäss der Schussrichtung Abbildung 93: Position des Körpers zur Schussrichtung

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110 Liegend seitlich

Diese Stellung kann eingenommen werden, um unter einem Hindernis hindurch oder an ihm vorbei zu schiessen.

Abbildung 94: Anschlag liegend seitlich links

Abbildung 95: Anschlag liegend seitlich rechts

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9.5.2 Liegend aufgelegt

111 Einnehmen der Stellung:1. Sie wird, wie die Stellung liegend, frei eingenommen;2. Je nach Höhe und Beschaffenheit der Deckung kann der Handrücken auf der Auflage liegen.

Abbildung 96: Anschlag liegend aufgelegt auf dem Kampfrucksack

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9.5.3 Liegend mit Zweibeinstütze

112 Einnehmen der Stellung:1. Beide Knie gleichzeitig anwinkeln;2. In Richtung der Schusslinie niederknien;3. Körper mit der schwachen Hand auffangen;4. Hinlegen (vermeiden, dass die Waffe mit dem Boden in Berührung kommt);5. Körper und Waffe bilden eine Achse;6. Die starke Hand umfasst ohne zu verkrampfen den Pistolengriff. Der starke Arm zieht den Kolben

gegen die Schulterhöhle;7. Die schwache Hand umfasst den Handschutz und zieht die Waffe gegen die Schulter;8. Der Kolben liegt zwischen Daumen und Zeigefinger der schwachen Hand auf;9. Beide Vorderarme berühren sich und verschaffen so eine Stabilität, mit welcher der Schütze die

Waffe mit geringer Anstrengung über längere Zeit halten kann;10. Füsse wenn möglich ablegen.

Abbildung 97: Anschlag liegend mit Zweibeinstütze

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10 Grundsätze der Schiessausbildung

10.1 Die fünf Grundsätze des Schiessens

113 1. Festhalten der Waffe = fest, nicht verkrampft2. Anschlagsart = bequem und stabil3. Zielen = Korn scharf4. Atemtechnik = nicht daran denken5. Schussabgabe = bis an den Anschlag

10.1.1 Festhalten der Waffe = fest, nicht verkrampft

114 Um die erforderliche Stabilität bei der Schussauslösung zu ermöglichen ist das Sturmgewehr nicht zu umklammern, sondern lediglich auf das Knochengerüst des Körpers aufzustützen. Ein verkrampftes Halten der Waffe überträgt Vibrationen, was eine grössere Schussgarbe zur Folge hat. Den Pistolengriff mit der starken Hand ohne grossen Druck umfassen. Die schwache Hand umfasst den Handschutz und zieht die Waffe gegen die Schulter .

10.1.2 Die Anschlagsart = bequem und stabil

115 Die Anschlagsart ist abhängig von der Distanz und Grösse des zu bekämpfenden Zieles. Die Anschlagsart muss bequem sein. Die Bauchmuskulatur spielt bei der stehenden, knienden und sitzenden Position eine grosse Rolle, diese muss angespannt sein.

10.1.3 Das Zielen = Korn scharf

116 Beim Zielen werden Auge, Visier, Korn und Halteraum des Zieles auf eine Linie gebracht. Der Schütze muss dabei darauf achten, dass er das Korn auf das Ziel ausgerichtet hat, wobei der Fokus auf das Korn zu richten ist (Das Korn muss scharf gesehen werden).

Das Schiessen mit beiden geöffneten Augen bietet den Vorteil, dass die Augen des Schützen weniger rasch ermüden und er zudem einen besseren Überblick über das Gefechtsfeld bewahrt.

Grundsätzlich wird auf alle Distanzen und Zielbilder das Korn mit der Zielmitte in Übereinstimmung gebracht (Fleck zielen).

Abbildung 98: Kampfvisier (weiss 2) Abbildung 99: Offenes Visier (weiss 1)

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10.1.4 Die Atemtechnik = Nicht daran denken

117 Für das genaue Schiessen auf kleine Ziele spielt die richtige Atemtechnik eine wichtige Rolle. Es muss mit dem Zwerchfell geatmet werden. Die Schussauslösung wird während den Pausen zwischen Ausatmen und Einatmen eingeleitet. Um den Schuss abzugeben muss die flache Atmung für zirka 1 – 2 Sekunden angehalten werden, da in diesem Moment die Waffe am stabilsten ist. Die Atempause sollte fünf Sekunden nicht überschreiten.

Beim Waffeneinsatz auf kurze Distanzen und eine grosse Zielfläche hat die Atmung keinen wesentlichen Einfluss auf die Genauigkeit des Schusses. Der Schütze leitet, sobald er komplett ausgeatmet hat, die Schussabgabe ein.

Einatmen Einatmen Atem anhalten Einatmen

Ausatmen

0 1 2 3 4 5 6 Sekunden

Abbildung 100: Atemtechnik

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10.1.5 Die Schussabgabe = bis an den Anschlag

118 Das wichtigste Element der Schiessausbildung ist die Abzugstechnik. Der Druck auf den Abzug muss genau in Laufachse erfolgen und darf keine Veränderung der Zielorgane zur Folge haben.

Der Abzugsfinger wird so an den Abzug geführt, dass dieser mit der Fingerkuppe oder der ersten Gelenk-beuge gedrückt wird. Die übrigen zwei Gelenkglieder müssen frei sein und dürfen keinen anderen Teil der Waffe berühren.

Die Schussabgabe wird in vier Schritten durchgeführt:1. Den Druckpunkt fassen;2. D-R-R-R-R-Ü-C-K-E-N, bis die Waffe den Schuss ausgelöst hat und der Abzug am mechanischen

Anschlag ansteht;3. Halten des Abzugs während einer kurzen Zeit am Abzugsanschlag;4. Druck wegnehmen, den Abzug nach vorne begleiten, loslassen und Finger lang.

Für Folgeschüsse Druck wegnehmen und den Abzug nach vorne über den Druckpunkt hinaus begleiten (bis Klick), um wenn notwendig nach dem gleichen Vorgehen weitere Schüsse auszulösen.

Abbildung 101: Abzugsvorgang

119 Die Geschicklichkeit des Schiessens ist unmittelbar vom Umsetzen der fünf Grundsätze abhängig, wobei die Koordination des Zielens und der Abzugstechnik die wichtigste Rolle spielt. Bis diese Koordination beherrscht wird, muss das Trockentraining (ohne Munition) die Basis bilden. Das Schiessen bringt zusätz-lich lediglich den Knall sowie den Rückstoss und bestätigt die Qualität des absolvierten Trockentrainings.

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10.2 Die Schiesssequenz in 7 Schritten

120 Der Ablauf des Schiessens ist aufgeteilt. Jeder Schritt muss eingeübt werden, um am Schluss die Sequenz flüssig wieder zugeben.

1. IdentifikationDie Bedrohung visualisieren, die Ziele lokalisieren und identifizieren sowie entscheiden, ob geschos-sen wird oder nicht (Anwendung der Sicherheitsgrundregel).

2. Anschlagen «Elevation»Die Waffe rasch auf Augenhöhe bringen und so schnell wie möglich eine der Lage angepasste Anschlagsstellung einnehmen.

3. ZielenDie Zielvorrichtung entsprechend der Distanz, Zielfläche und der äusseren Einflüsse auf das Ziel ausrichten.

4. Platzieren des Zeigefingers auf dem AbzugSobald das Korn auf das Ziel gerichtet ist, den Zeigefinger auf dem Abzug platzieren (Sicherheits-grundregel).

5. SchiessenEinen oder mehrere Schüsse abgeben, in dem zielen, atmen und die Betätigung des Abzuges koordi-niert werden.

6. ZielanalyseDie Wirkung beurteilen, ob das Resultat dem Entscheid entspricht, wenn notwendig, die Waffe wie-der einsetzen (auf Gesprächsdistanz müssen die Hände der verdächtigen Person beobachtet werden können).

7. Scanning, Umfeld- und WirkungskontrolleUnter Scanning versteht man das visuelle Abtasten der unmittelbaren Umgebung des bekämpften Zieles. Es dient dazu, den Tunnelblick zu öffnen. Beim Scanning wird hin und her beobachtet. Die Waffe folgt der Blickrichtung.

Bei der Umfeldkontrolle wird mit abwechselndem Blick über die linke und die rechte Schulter, die Situation im Umfeld erfasst.

Bei der Wirkungskontrolle wird der Fokus des Schützen wieder auf den Gegner gelegt um diesen weiter unter Kontrolle zu halten und die Wirkung zu beurteilen.

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11 Waffeneinsatztechnik

11.1 5 Feuerarten

121 Allgemeines Für die Wahl der Feuerarten ist massgebend:

– Grösse, Sichtbarkeit und Gruppierung der Ziele; – Schussdistanz; – Die für die Bekämpfung der Ziele zur Verfügung stehende Zeit und Munition; – Verhalten der Ziele (beweglich, unbeweglich).

Der Schütze entscheidet gemäss der Bedrohung und Verhältnismässigkeit über die Wahl der Zielzone sowie der Anzahl Schüsse.

11.1.1 Doublette (DS)

122 Die Doublette (Doppelschuss) wird beim Bekämpfen eines Zieles im Bereich bis 50 Meter angewandt. Das Schiessen von zwei Schüssen erhöht die Wahrscheinlichkeit, die lebenswichtigen Organe des Gegners zu treffen und zudem eine grosse Energie auf das Ziel zu bringen.

Der Zielvorgang sowie der Zeitraum zwischen den beiden Schüssen hängt von der Distanz zum Gegner und der Zielgrösse ab. Dabei wird der erste Schuss genau gezielt, während der zweite Schuss mit dem gleichen Haltepunkt abgegeben wird.

11.1.2 Der Misserfolgsdrill

123 Wird mit Einzelfeuer oder der Doublette der oder die Gegner nicht neutralisiert, soll der Schütze weiter-schiessen und wenn möglich den Haltepunkt wechseln, um die gewünschte Wirkung zu erreichen (wenn möglich sollte die Beckenzone anvisiert werden, wo eine bessere physische Destabilisierung möglich ist).Sollte aus verschiedenen Gründen (zB Deckung usw) die Beckenzone nicht anvisiert werden können oder keine Wirkung erzielt wird, kann in letzter Konsequenz der Kopf anvisiert werden.

11.1.3 Einzelfeuer (EF)

124 Das Einzelfeuer wird beim Bekämpfen eines gut sichtbaren Zieles im Bereich bis 300 Meter angewandt.

Beim Einzelfeuer wird jeder Schuss sorgfältig gezielt abgegeben.

Wird mit den ersten zwei Schüssen nicht getroffen und können die Einschläge vom Schützen oder dem Feuerleitenden nicht beobachtet werden, ist die Feuerart zu wechseln.

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11.1.4 Rasches Einzelfeuer (rEF)

125 Das rasche Einzelfeuer wird für das Bekämpfen von folgenden Zieltypen angewandt: – Schlecht sichtbar im Bereich bis 400 Meter; – Ausserhalb der Reichweite des Kampfvisiers; – In der Bewegung; – Mit Einzelfeuer nicht getroffen oder keine Wirkung erzielt wird.

Beim Schiessen von raschem Einzelfeuer werden in der Regel 1–5 Schüsse in rascher Folge von 1 bis 2 Schüssen pro Sekunde abgegeben. Dabei wird der erste Schuss genau gezielt, während die weiteren Schüsse mit dem gleichen Haltepunkt abgegeben werden. Wird nach 2 x raschem Einzelfeuer nicht getrof-fen, muss das Feuer geleitet oder das Ziel mit mehreren Waffen bekämpft werden.

11.1.5 Kurzfeuer (KF)

126 Das Kurzfeuer (3 Schuss – Automatik) kann für das Bekämpfen von Zielen mit kurzer Sichtbarkeitsstrecke (zB Urbanes Gelände) oder auf bewegliche Ziele angewandt werden.

Beim Schiessen ist die Serielänge automatisch auf 3 Schuss begrenzt. Vor jeder Kurzfeuerserie ist der Abzug vollständig loszulassen und das Ziel erneut anzuvisieren.

11.1.6 Seriefeuer (SF)

127 Das Schiessen von Seriefeuer hat wegen der grossen Waffenstreuung und dem hohen Munitionsver-brauch eine sekundäre Bedeutung.

Das Seriefeuer kann für folgende Waffeneinsätze gebraucht werden: – Bekämpfen von Massierungen; – Zurückerlangen der Feuerüberlegenheit; – Niederhalte-, Sperr-,Vernichtungs- und Zerstörungsfeuer; – Ausfall Leichtes Maschinengewehr.

11.2 Schiesskorrekturen

128 Korrigieren ist das Berücksichtigen von externen Einflüssen (Wind, Licht, Geländewinkel, usw). Diese können sich schnell verändern und somit die Trefferlage verschieben.

Während des Gefechts wird durch das Verlegen des Haltepunktes korrigiert.In den anderen Fällen erfolgt die Korrektur am Diopter-Visier durch Einschiessen.

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11.2.1 Einschiessen der Waffe

129 Die Waffe wird bei wechselnden Bedingungen in der Regel in der Einsatzvorbereitung eingeschossen, um das Vertrauen in die Treffererwartung und Präzision zu erlangen.

Vorgehen: – Den Haltepunkt mit der Einsschiessscheibe auf der Scheibe «R» ermitteln; – Auf 30 m drei Schuss mit Visier Weiss 3 liegend aufgelegt schiessen; – Den mittleren Treffpunkt ermitteln. In der Regel eine seitliche Korrektur durchführen, um diesen Punkt

auf die Visierachse zu verschieben; – Zur Kontrolle 3 Schuss schiessen; – Den mittleren Treffpunkt ermitteln. Eine Höhenkorrektur durchführen, um diesen Punkt auf die

Visierachse zu verschieben; – Drei Schuss zur Kontrolle schiessen. Eine Streuung von bis zu 4 cm ist akzeptabel. Wenn nötig,

den Vorgang wiederholen.

Falls wenig Zeit zur Verfügung steht, kann die Ermittlung der Treffer mit dem Feldstecher durchgeführt werden.Bei Bedarf (zB grosse Abweichung zum Haltepunkt oder wenn die Visiertrommel zu stark aus der Mitte geklickt ist) kann am Diopter die mechanische Null-Stellung vorgenommen werden.

Vorgehen: – Die seitliche Seitenkorrekturschraube bis an den seitlichen Anschlag drehen, danach die Schraube bis

zum anderen seitlichen Anschlag drehen und die Klicks mitzählen; – Die Anzahl Klicks durch 2 teilen und die Seitenkorrekturschraube mit dieser Anzahl Klicks in die Mitte

schrauben; – Das gleiche Vorgehen mit der Höhenkorrekturschraube durchführen.

130 Durch Drehen der Höhen- bzw der Seitenkorrekturschraube um eine Rasterstellung verschiebt sich der mittlere Treffpunkt in der Höhe bzw in der Seite um 0,15 ‰. Dies ergibt auf 300 m eine Treffpunktver-schiebung pro Raste um 4,5 cm und auf 30 m 4,5 mm.Die entsprechende Korrekturschraube wird mit dem Schraubenzieher des Taschenmessers in Pfeilrichtung gedreht.

Abbildung 102: Einschiessscheibe mit Ermittlung des Treffermittelpunkt

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131 Höhenkorrekturen: – Falls der Schuss zu tief liegt, dreht man die Höhenkorrekturschraube im Uhrzeigersinn; – Falls der Schuss zu hoch liegt, dreht man die Höhenkorrekturschraube im Gegenuhrzeigersinn.

Abbildung 103: Höhenkorrekturschraube

1 Korrektursymbol bei Schusslage tief 2 Korrektursymbol bei Schusslage hoch

Das Symbol besteht aus Ziel, Treffpunkt und Drehrichtung der Korrekturschraube.

132 Seitenkorrektur: – Falls der Schuss links liegt, dreht man die Seitenkorrekturschraube im Uhrzeigersinn; – Falls der Schuss rechts liegt, dreht man die Seitenkorrekturschraube im Gegenuhr zeigersinn.

Abbildung 104: Seitenkorrekturschraube

1 Korrektursymbol bei Schusslage links 2 Korrektursymbol bei Schusslage rechts

Das Symbol besteht aus Ziel, Treffpunkt und Drehrichtung der Korrekturschraube.

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133 Justieren durch den Mechaniker

Das Justieren der Waffe darf nur durch den Mechaniker Waffen vorgenommen werden.

Der Mechaniker Waffen hat die Waffe zu justieren, wenn: – Mit der Höhenkorrekturschraube nach oben und nach unten nicht mindestens je 5 Rasten zur

Verfügung stehen; – Mit der Seitenkorrekturschraube nach links und nach rechts nicht mindestens je 8 Rasten zur

Verfügung stehen.

11.3 Schiessen auf bewegliche Ziele

134 Bewegliche Ziele, welche sich in eine voraussehbare Richtung verschieben, werden bekämpft, indem man auf einen Vorhaltepunkt zielt oder das Ziel mit der Visiervorrichtung verfolgt.

135 Die Grösse des Vorhaltemasses ergibt sich aus der Schussdistanz und der Geschwindigkeit des Zieles.

Distanz Zielgeschwindigkeit Vorhaltemass

Bis zu 200 m

Gehend (bis 5 km / h)

Vorderkante

Leichter Laufschritt(5 – 10 km / h)

1 Zielbreite

Rennen, Sturmlauf (10 – 15 km / h)

2 Zielbreiten

200 bis 300 m

Gehend (bis 5 km / h)

1 Zielbreite

Leichter Laufschritt(5 – 10 km / h)

2½ Zielbreiten

Rennen, Sturmlauf (10 – 15 km / h)

4 Zielbreiten

Tabelle: Vorhaltemass

136 In der Regel werden bewegliche Ziele im raschen Einzelfeuer bekämpft.

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11.4 Korrekturen bei Wind

137 Der Wind beeinflusst die Flugbahn des Projektils seitwärts. Die Flugdauer (Entfernung), die Windrichtung und die Windstärke beeinflussen die Grösse dieser Abweichung.

Im gefechtsmässigen Einsatz erfolgt die Korrektur durch Veränderung des Haltepunktes oder der Feuerart.

11.5 Schiessen nach oben oder nach unten

138 Beim Schiessen nach oben oder nach unten (> ± 30°) muss ein tieferer Haltepunkt gewählt werden.

11.6 Drehungen

139 Ein Gegner zeigt sich selten von vorne. Darum muss der Schütze imstande sein, auf die Bedrohung zu reagieren und seine Waffe im 360° Radius einzusetzen.

Folgende Grundsätze werden bei Drehungen angewandt:1. Blickkontakt

Der Kopf dreht sich als erstes in Richtung der Gefahr, um die Bedrohung zu identifizieren und zu entscheiden ob die Waffe eingesetzt wird.

2. Drehung Drehungen werden mit einer Bewegung der Füsse und der Hüfte ausgeführt. Der Schütze dreht sich in die gleiche Richtung, in die er zuvor den Kopf gedreht hat, die Augen bleiben auf die Bedrohung gerichtet.

Abbildung 105: Ortung, Identifikation Abbildung 106: Drehung

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11.7 Schiessen im Gehen

140 Der Gleitende SchrittDer gleitende Schritt wird angewandt, wenn der Waffengebrauch unmittelbar bevorsteht. Auf diese Art ist es möglich, sich in alle Richtungen zu verschieben:

1. Der Schütze verschiebt sich mit halben Schritten;2. Der der Richtung am nächsten gelegene Fuss wird als Erster bewegt;3. Anschliessend wird der andere Fuss nachgezogen.

141 Das Schiessen aus der BewegungDer Schütze verschiebt sich in der Einsatz-, Kontakt- oder Schiessstellung. Die Knie werden dabei nicht durchgestreckt, um so die Bewegungen auffangen zu können. Der Oberkörper bleibt auf gleicher Höhe (Rattenschritt).

Der Schütze rollt die Füsse «Ferse-Spitze» beim Vorwärtsgehen und «Spitze-Ferse» beim Rückwärtsgehen ab. Um zu schiessen, hebt der Schütze die Waffe auf Augenhöhe und verschiebt sich fortlaufend, während er sein Ziel / seine Ziele ins Visier nimmt. Dabei wird die Schiessgeschwindigkeit der Entfernung des Zieles angepasst.

Die Geschwindigkeit beim Verschieben hängt von der Fähigkeit des Schützen ab, das Korn seines Sturm-gewehrs auf das Zentrum des Gegners zu halten. Wenn sich der Schütze zu schnell verschiebt, ergeben die Erschütterungen, welche durch die Schritte verursacht werden, eine zu grosse Garbe. Umgekehrt ermöglicht er dem Gegner ein einfaches Ziel, wenn sich der Schütze zu langsam verschiebt.

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11.8 Waffenwechsel

142 AllgemeinesEin Waffenwechsel kann in speziellen Fällen notwendig werden, wenn die Primärwaffe ausgefallen ist oder wenn der Schütze die Vorteile einer anderen Waffe aufgrund der Bedrohung, Distanz, Umwelt und / oder im Rahmen der Verhältnismässigkeit ausnutzen will.

143 Waffenwechsel Sturmgewehr zu Pistole1. Das Sturmgewehr senken

Das Sturmgewehr beim Verlassen der Schulter sichern und mit der schwachen Hand nach unten führen.

2. Pistole ziehen Mit der starken Hand die Pistole ergreifen und ziehen.

3. Beidhändiger Waffengriff Sobald die Pistole das Sturmgewehr passiert hat, kann das Sturmgewehr losgelassen werden, die Pistole wird in der Vorwärtsbewegung mit beiden Händen umschlossen.

4. Kontakt- oder Schiessstellung Die Pistole wird vollständig nach vorne gestossen und auf Augenhöhe gebracht.

144 Waffenwechsel Sturmgewehr zu RSG1. Das Sturmgewehr senken

Das Sturmgewehr beim Verlassen der Schulter sichern und mit der schwachen Hand nach unten führen.

2. RSG ergreifen Das RSG mit der starken Hand ergreifen und ziehen.

3. Kontakt- oder Einsatzstellung RSG Das RSG in die Kontakt- oder Einsatzstellung bringen, sobald das RSG das Sturmgewehr passiert hat kann das Sturmgewehr losgelassen werden. Die freie Hand dient bei der Anwendung des RSG als Schutz.

145 Waffenwechsel RSG zu Sturmgewehr1. RSG verräumen

Das RSG mit dem Stahlfederclip an der Ausrüstung befestigen oder in eine Tasche verräumen.2. Sturmgewehr ergreifen

Das Sturmgewehr mit der starken Hand ergreifen.3. Kontakt- oder Schiessstellung

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11.9 Der Notfalldrill

146 In allen Fällen, in denen die Waffe bei einer Distanz unter 3 m zum Einsatz kommt, muss, sofern es die Umstände erlauben, versucht werden die Distanz zwischen Schütze und Gegner zu vergrössern, damit dieser dem Schützen die Waffe nicht entreissen kann. Um dies zu verhindern, sollte der Schütze im glei-tenden Schritt mindestens einen Schritt zurückweichen, bevor er die Waffe einsetzt oder eine Anwei-sung erteilt. Danach kann er den Umständen entsprechend die Distanz weiter vergrössern.

Abbildung 107: Ausgangslage Abbildung 108: Zurückweichen Abbildung 109: Distanz vergrössern

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11.10 Schiessen bei Dunkelheit

11.10.1 Schiessen bei Dämmerung und in der Nacht

147 Variante 1:Der Schütze klappt das Nachtkorn auf und zielt durch das Nahkampfvisier. Dies verhindert den Blendeffekt der Leuchtquellen des Nachtvisiers. Dabei muss der Haltepunkt leicht höher gewählt werden.

Abbildung 110 (Variante 1): Ins Zentrum Zielen mit grossem Diopter und Nachtkorn

148 Variante 2:Der Schütze klappt das Nachtkorn auf und stellt das Visier weiss 1 ein. Die Leuchtquelle des Nachtkorns muss in das Zentrum des Zieles zeigen und auf gleicher Höhe sein wie die Leuchtquellen für das Nachtvi-sier.

Abbildung 111 (Variante 2): Ins Zentrum Zielen mit Kimme und Nachtkorn

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11.10.2 Schiessen mit Weisslicht

149 Mit Weisslicht wird der Gegner ausfindig gemacht und identifiziert. Zusätzlich kann das Weisslicht einen mit Nachtsichtgeräten ausgerüsteten Gegner blenden. Die Anwendung von Weisslicht ermöglicht die Benutzung der Tagesvisierung.Die Beleuchtung kann durch eine am Sturmgewehr fixierte Taschenlampe, durch eine Lichtquelle des Kameraden, durch Scheinwerfer eines Fahrzeuges oder eine andere Lichtquelle erfolgen. Verschiebungen mit eingeschalteter Taschenlampe sollten vermieden werden, weil dadurch der Standort des Schützen verraten wird. Das Weisslicht wird so kurz als möglich jedoch so lange wie nötig eingeschaltet. Anschlies-sen sollte sich der Schütze sofort einige Meter verschieben.

Möglicher Ablauf:1. Identifikation

Lampe einschalten, die Bedrohung ausfindig machen und identifizieren.2. Schussabgabe3. Verschiebung

Situativ die Lampe ausschalten, sich aus der Schusslinie verschieben.4. Analyse / Scanning, Umfeld- und Wirkungskontrolle

Lampe wieder einschalten, die Wirkung des Waffeneinsatzes abschätzen / beurteilen, Umfeld auf weitere Gefahren kontrollieren.

Abbildung 112: Montierte Taschenlampe

11.10.3 Schiessen mit pyrotechnischer Beleuchtung

150 Die pyrotechnische Beleuchtung, die von Raketenpistolen, Minenwerfern oder von der Artillerie stammt, vereinfacht das Erkennen und Identifizieren von Zielen. Je nach Lichtqualität benützt der Schütze die normale Zielvorrichtung oder eine der vorher beschriebenen Techniken.

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11.10.4 Schiessen mit RLV

151 Mit dem Restlichtverstärker sowie mit dem Infrarot-Laser-Pointer, welcher auf dem Sturmgewehr aufge-setzt wird, kann der Schütze Ziele in der Dunkelheit ohne künstliches Licht bekämpfen.

Hinweis:Einsatz gemäss Regl Infrarot-Laser-Pointer zu Sturmgewehr 90 (La-Pointer Stgw 90).

11.11 Schiessen unter ABC-Bedingungen

Um mit der Schutzmaske zielen zu können, muss man anstelle des Kieferknochens den unteren Teil des Schläfenknochens an den Gewehrkolben ansetzen. Rhythmus und Intensität der Atmung sind im Zyklus der Schussabgabe dem Tragen der Schutzmaske anzupassen.

Die Beobachtung des Umfeldes nach der Schussabgabe ist besonders wichtig, da das eigene Sichtfeld durch die Schutzmaske eingeengt wird.

11.12 Schiessen / Handhabung mit Optiken

152 Um eine Persönliche Sicherheitskontrolle oder das Laden / Entladen der Waffe durchzuführen, drehen die Rechtshänder die Waffe nach rechts, während die Manipulationen mit der schwachen Hand unter der Waffe durch ausgeführt werden.

Um den Verschluss hinten zu arretieren, werden beide Hände benutzt.

Die Ladebewegung wird in der Stellung liegend mit der starken Hand durchgeführt.

Abbildung 113: Ladebewegung bei Waffe mit aufgesetztem Zielfernrohr

Abbildung 114: Persönliche Sicherheitskontrolle bei Waffe mit aufgesetztem Zielfernrohr

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11.13 Schiessen mit Leuchtspurmunition

153 Die Leuchtspurmunition dient der Feuerleitung, Zielbezeichnung sowie der Zielbekämpfung.

Zur Feuerleitung und Zielbezeichnung legt der Schütze seine Waffe in Zielrichtung an, und richtet den Kopf auf, um oberhalb der Visiervorrichtung den Zielraum zu beobachten. Er schiesst in rascher Abfolge Schuss um Schuss und bringt so die Leuchtspurmunition ins Ziel.

Schiessen mehrere Waffen auf das gleiche Ziel, so beleuchtet ein Teil der Geschosse den Schiess- und Beobachtungssektor der anderen.

11.13.1 Abfüllen der Magazine

154 In der Gefechtsausrüstung gibt es drei Magazintypen:

155 Magazine für das Gefecht (Standard): – Zuerst werden fünf Leuchtspurpatronen, anschliessend 15 normale Patronen in das Magazin abgefüllt; – Der Schütze erkennt anhand der Leuchtspurpatronen, dass seine Munition im Magazin bald aufge-

braucht sein wird.

156 Zielbezeichnungsmagazine – Zuerst werden fünf normale Patronen, anschliessend 15 Leuchtspurpatronen in das Magazin abgefüllt; – Um diesen Magazintyp auf Anhieb zu erkennen, kann der untere Teil des Magazins mit Elastik oder

z B schwarzem Klebeband einmal umwickelt werden.

157 Feuerleitmagazine (Chefs): – Es werden abwechselnd eine Leuchtspurpatrone und drei normale Patronen in das Magazin eingefüllt; – Um diesen Magazintyp auf Anhieb zu erkennen, kann der untere Teil des Magazins mit Elastik oder

z B schwarzem Klebeband zweimal umwickelt werden.

158 Abfüllen der Magazine: – Ladehilfe aus dem Pistolengriff herausnehmen; – Ladehilfe auf das Magazin setzen; – Ladestreifen in die Ladehilfe einführen; – Die Patronen im Winkel von 45 Grad gegen den Boden des Magazins drücken; – Schusszahl anhand der Markierung auf dem Magazin kontrollieren; – Ladestreifen entfernen und Ladehilfe im Pistolengriff versorgen.

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Abbildung 115: Patronen einfüllen in Magazin ab Ladestreifen mit Ladehilfe

11.13.2 Anordnung der Magazine

159 Vorbereiten der Magazine in der Munitionstasche

Magazine sollen immer am gleichen Ort oder in der gleichen Munitionstasche versorgt werden.

Die Magazine werden mit dem Magazinboden nach oben gerichtet eingesteckt. Damit können die Maga-zine korrekt ergriffen werden und die Verschmutzung wird vermindert.

Es dürfen höchstens drei Magazine aneinander gekoppelt werden.

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Anhang 1 Schiesskommandi

Befehl Tätigkeit Bemerkungen

«Laden!» Waffe laden Waffe ist geladen

«Vorbereiten!» Waffe schussbereit machen (PSK, Visier kontrollieren, Magazinwechsel, Nachladen) und Ausgangsposition einneh-men

Ausgangslage einnehmen

«Bereit?» Ausgangsposition halten Wenn niemand verneint, wird das Feuer ausgelöst

«Feuer!» Zielen und schiessen Dieses Kommando kann auch durch einen Pfiff, durch Erscheinen einer Scheibe usw ausgelöst werden

«Halt!» Schiessen einstellen, Waffe sichern

Am Standort warten und gemäss Befehl Schiessausbilder weiterarbeiten

«Schusslinie frei!» Man kann sich an die Scheiben verschieben

Vor diesem Kommando ist jegliches Vor- oder Rückwärtsbewegen von der Feuerlinie verboten

«Entladen!» Waffe entladen, Magazine in der Ausrüstung versorgen

Gemäss Befehl Schiessausbilder weiterar-beiten

«Laufkontrolle!» Waffe zur Laufkontrolle vorbe-reiten

«Entladekontrolle!» Waffe zur Entladekontrolle vorbereiten

Vorgängig ist sämtliche Munition im Muniti-onspark zu deponieren.

Bemerkung – Der Schütze ist selbst für das Nachladen verantwortlich; er erhält keinen Befehl dazu. – Er hat dafür zu sorgen, dass seine Magazine in einsatzfähigem Zustand (gefüllt) sind und seine Waffe

jederzeit schussbereit ist.

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Anhang 2 Ballistische Daten

5,6 mm Stgw 90, 5,6 mm Gw Pat 90

Vo = 905 m/s, Luftgewicht = 1150 g/m3, Ortshöhe = 800 m ü M

Schusstafel

Distanz

m

Schuss-winkel

A ‰

Fallwinkel

tg ‰

Flugzeit

s

Endge-schwindig-

keit

m/s

Endenergiedes Geschosses

J

Scheitel-höhe

m

0 50100

00,320,65

00,320,70

00,060,12

905860816

167915161365

00,000,02

150200250

1,021,411,83

1,131,612,18

0,180,250,32

774733694

12281101987

0,040,070,12

300350400

2,282,773,30

2,813,584,41

0,390,470,55

655618581

880783692

0,190,270,38

500600

4,515,95

6,589,44

0,740,94

512446

537408

0,661,12

Schusstafel

Visier Entfernung in Meter

50 100 150 200 250 300 350 400 500 600

100200300

0,020,050,10

00,070,16

-0,050,060,19

-0,15 00,17

-0,29-0,100,11

-0,48-0,26 0

-0,73-0,47-0,17

-1,04-0,74-0,40

-1,89-1,52-1,09

-3,12-2,68-2,16

400500600

0,150,210,28

0,260,380,52

0,340,510,73

0,370,610,89

0,360,661,01

0,300,661,08

0,180,601,09

00,481,04

-0,59 00,71

-1,56-0,85 0

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50 % Höhen- und Breitenstreuung in Meter

Distanz (m) Einzelfeuer ab Zweibeinstütze

Höhe Breite

100200300400

0,040,090,140,22

0,040,090,140,20

Annäherungswerte:

a. Die Streuung des rEF ist ca 2 mal so gross wie die Streuung im EF.

b. Die Streuung des KF und SF ist ca 4 mal so gross wie die Streuung im EF.

Visierbereich des Einzelschusses in Meter(Haltepunkt: Zielmitte)

Visier H-ScheibeHöhe 0,33 m

G-ScheibeHöhe 0,55 m

F-ScheibeHöhe 1,00 m

von – bis Total von – bis Total von – bis Total

100200300400

0 – 206 0 – 272200 – 350355 – 434

206272150 79

0 – 245 0 – 305 0 – 374313 – 453

245305374140

0 – 3040 – 3560 – 4170 – 487

304356417487

Windtabelle

Bezeichnung Geschwindigkeitm/s

Kennzeichen

LeichtSchwachMässigFrischStarkSteif

Sturm

2468

101214

Rauch steigt fast gerade auf. Für das Gefühl schon bemerkbarBewegt Wimpel und BlätterStreckt grössere Wimpel, bewegt ZweigeFür das Gefühl schon unangenehm, bewegt ÄsteHeult und pfeift, bewegt auch grössere ÄsteBewegt BaumstämmeBewegt grössere Stämme, erschwert das Gehen

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Korrektur des Querwindeinflusses in Meter

Distanz (m)

Querwind(m/s)

2 4 6 8 10 12 14

100200300400

0,010,050,120,22

0,020,100,230,44

0,040,150,350,66

0,050,200,470,88

0,060,250,581,10

0,070,300,701,32

0,080,340,821,54

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Anhang 3 Korrekturschablonen

Garbenschiessen 12 cm Modul AGA B1 Einschiessen 4 cm Modul AGA B2 Rasches Einzelfeuer 2 ‰ = 6 cm liegend aufgelegt Modul GEF 4 Rasches Einzelfeuer 3 ‰ = 9 cm liegend frei Modul GEF 4

Um die Orginalgrösse zu erhalten, muss die Korrekturschablone um 141% (A5 / A4) vergrössert werden.

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Notizen

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Impressum

Herausgeber Schweizer ArmeeVerfasser Heer, AZHPremedia Zentrum elektronische Medien ZEMVertrieb Bundesamt für Bauten und Logistik BBLCopyright VBSAuflage 10 000 07.2017

Internet https://www.lmsvbs.admin.ch

Reglement 53.096 dSAP 2528.8274

Inhalt gedruckt auf 100% Altpapier, aus FSC-zertifizierten Rohstoffen

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