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6. Jahrgang Ausgabe 4/2011 Band III/Heft 4 AUS UNSEREM VEREIN ....................................................................................... 87 Neues aus Archiv und Bibliothek............................................................................ 87 Zu Zieten und Fontane, BGG-Exkursion 2011 ....................................................... 91 BERICHTE VOM DACHVERBAND .................................................................... 92 63. Deutscher Genealogentag .................................................................................. 92 BEITRÄGE ZUM FORSCHUNGSGEBIET ......................................................... 94 Zur Postgeschichte der Mark Brandenburg............................................................. 94 Carl Gottlieb Freyer - Der Lehrer im Oderbruch - vom Himmel gefallen?............ 100 Historische Regionen unseres Landes kurz vorgestellt......................................... 101 DER VOLKSMUND, VERGESSENES UND KURIOSES ................................ 103 Gelegenheitsfunde ................................................................................................. 103 Sagen aus der Region Fürstenwalde...................................................................... 104 LESERMEINUNGEN UND –ANFRAGEN ......................................................... 105 WISSENSWERTES AUS DEN MEDIEN ............................................................ 105 INTERESSANTES AUS ANDEREN VEREINEN.............................................. 107 Forschungsgruppe Meilensteine e.V. vorgestellt .................................................. 107 Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. .......................................... 109 Geschichtsvereine in Berlin - Linkliste ................................................................. 110 VERANSTALTUNGSKALENDER ...................................................................... 111

6. Jahrgang Ausgabe 4/2011 Band III/Heft 486 BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 Zum Titelbild und dem Beitrag Postgeschichte Links ist eine Distanzsäule aus Lübbenau abgebildet

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  • 6. Jahrgang Ausgabe 4/2011 Band III/Heft 4

    AUS UNSEREM VEREIN ....................................................................................... 87 Neues aus Archiv und Bibliothek............................................................................ 87 Zu Zieten und Fontane, BGG-Exkursion 2011....................................................... 91

    BERICHTE VOM DACHVERBAND .................................................................... 92 63. Deutscher Genealogentag.................................................................................. 92

    BEITRÄGE ZUM FORSCHUNGSGEBIET ......................................................... 94 Zur Postgeschichte der Mark Brandenburg............................................................. 94 Carl Gottlieb Freyer - Der Lehrer im Oderbruch - vom Himmel gefallen?............ 100 Historische Regionen unseres Landes kurz vorgestellt......................................... 101

    DER VOLKSMUND, VERGESSENES UND KURIOSES ................................ 103 Gelegenheitsfunde................................................................................................. 103 Sagen aus der Region Fürstenwalde...................................................................... 104

    LESERMEINUNGEN UND –ANFRAGEN......................................................... 105 WISSENSWERTES AUS DEN MEDIEN............................................................ 105 INTERESSANTES AUS ANDEREN VEREINEN.............................................. 107 Forschungsgruppe Meilensteine e.V. vorgestellt .................................................. 107 Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. .......................................... 109 Geschichtsvereine in Berlin - Linkliste................................................................. 110

    VERANSTALTUNGSKALENDER...................................................................... 111

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 86

    Zum Titelbild und dem Beitrag Postgeschichte

    Links ist eine Distanzsäule aus Lübbenau abgebildet. Auf ihr sind die Entfernungen zur nächsten Stadt des jeweiligen Postkurses vermerkt. Da die Niederlausitz bis 1815 zum Kurfürstentum Sachsen gehörte, wurden hier ab 1722 kursächsische Postmeilensäulen aufgestellt.

    Das rechte Foto zeigt den Ganzmeilenstein an der B 5 in Seelow, 9 Meilen bis Berlin. Aufgestellt zwischen 1790 und 1809 unter der Postverwaltung. Er ist der einzige vollständig erhaltene Ganzmeilenstein aus Gusseisen auf unserem Territorium.

    (Fotos: Stoll)

    Herausgeber: BRANDENBURGISCHE GENEALOGISCHE GESELLSCHAFT – „ROTER ADLER“ E.V.

    Vorsitzender: Gerd-Christian Treutler, Ruppiner Straße 61, D-14612 Falkensee

    Schriftleitung: Bernd Steinbrecher, Buckower Ring 67, D-12683 Berlin,

    Tel.: 030-5647132, E-Mail: [email protected]

    Redaktionelle Mitarbeit: Jana Hohendorf; Karl-Ernst Friederich; Peter Köhler,

    Beiträge/Anmerkungen bitte an: [email protected] ISSN: 1864-3558

    www.bggroteradler.de

    Jeder Verfasser ist für den Inhalt seines Beitrages verantwortlich.

    Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers gestattet.

    Der Vor#tandDer Vor#tandDer Vor#tandDer Vor#tand wwwwün#ün#ün#ün#chtchtchtcht aaaallen llen llen llen Le#ern einLe#ern einLe#ern einLe#ern ein Frohes WeihnachtFrohes WeihnachtFrohes WeihnachtFrohes Weihnachtssssfe#tfe#tfe#tfe#t uuuund nd nd nd einen einen einen einen Guten Rut#chGuten Rut#chGuten Rut#chGuten Rut#ch ins ins ins ins Jahr 2012Jahr 2012Jahr 2012Jahr 2012 ! ! ! !

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 87

    AUS UNSEREM VEREIN Glückwünsche

    Den Jubilaren unseres Vereins Dieter Presch, Buchholz-Sprötze, 75 Jahre am 10. Okto-ber, Katharina Hines, Rogers (USA), 65 Jahre am 12. Oktober und Andrea Vietor , Ber-lin, 60 Jahre am 08. November nachträglich die herzlichsten Glückwünsche und viele schöne Forschungsergebnisse. Gleiches wünschen wir Wilfried Vierjahn , Oberhausen, der am 26. November seinen 70. Geburtstag feiert.

    Neues aus Archiv und Bibliothek Aus unserer Vereinsbibliothek

    Gerd-Christian Th. Treutler, [email protected]

    Nachdem wir in Heft 1/2011 einen Überblick über die Tauschpartnerschaften unserer Gesellschaft und damit die regelmäßig in unserer Bibliothek eingehenden Zeitschriften gegeben haben, soll nun ganz konkret auf darin erschienene Artikel hingewiesen werden.

    Die Auswahl soll sich dabei erwartungsgemäß auf diejenigen Veröffentlichungen beschränken, die unser Forschungsgebiet Brandenburg unmittelbar tangieren oder von besonderem allgemeinen Interesse sind.

    Übersicht zu den Brandenburg tangierenden Artikeln in regelmäßig bezogenen Publikationen aus den Tauschpartnerschaften

    Sedina-Archiv (Familiengeschichtliche Mitteilungen Pommerns) 1/2009-1/2011

    Artikel Namen/Orte Quelle Die preußischen Justizbeamten des höheren Dienstes (Teil 1) aufgezählt werden die in Danzig und Pommern zum 1.10.1929 tätigen Beamten, welche aber z.T. zuvor in Berlin oder Bran-denburg ihren Dienstort hatten Autor: Ernst Schroeder [email protected]

    Amende *1879, LGDir, 1919 Berlin; Barfknecht *1878, LGRat, 1914 Berlin; Bartz, Friedrich *1878, AGRat, 1921 Berlin; Berndt, Emil *1880, LGDir, 1919 Guben; Bernhardi , AGRat, 1906 Berlin-Weißensee; von Bradke *1877, StARat, 1913 Berlin, 1924 Charlottenburg; Braunschweig *1873, AGRat, 1928 Berlin; Carl , Friedrich *1866, StARat, 1905 Berlin; Cohen, Dr. jur. *1880, LGRat, 1920 Berlin; Doehl, Dr. jur. *1871, OLGRat, 1903 Pritzwalk, 1911 Berlin; Döring, Robert Dr. jur *1877, OLGRat, 1912 Berlin; Dornblüth *1876, AGRat, 1921 Luckenwalde; Dronsch *1894, StrADir, 1927 Spandau; Finger, Johannes *1872, AGRat, 1910 Templin;

    2/2009 S. 387ff.

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 88

    Artikel Namen/Orte Quelle Die preußischen Justizbeamten des höheren Dienstes (Teil 2) aufgezählt werden die in Danzig und Pommern zum 1.10.1929 tätigen Beamten, welche aber z.T. zuvor in Berlin oder Bran-denburg ihren Dienstort hatten Autor: Ernst Schroeder [email protected]

    Fliess *1881, StARat, 1921 Berlin-Tempelh.; Guski, Dr. jur. *1890, AGRat, 1927 Berlin; Hackbarth *1882, AGRat, 1918 Fürstenbg.; Hänisch, Dr. jur. *1879, AGRat, 1921 An-germünde; Hannay, Dr. jur. *1880, AGRat, 1919 Berlin; Hartung , Max *1872, AGRat, 1909 Potsdam; Hirschberg, Georg Dr. jur. *1873, AGRat, 1928 Landsberg a.W.; Ja-cobs-Martini *1870, AGRat, 1906 Cottbus LGRat, 1913 Berlin II LGDir ; Jaeger, Max Dr. jur. *1876, StARat, 1921 Berlin III 1. StA LG; Joachim *1883, LGRat, 1927 Forst; Jordan, Dr. jur. *1872, OstA, 1905 Cottbus, 1909 Berlin; Judel *1879, AGRat, 1921 Prenzlau; Jürgens *1876, LGDir, 1926 Berlin; Kehr , Walter *1877, StARat, 1922 Prenzlau; Kirschstein, Dr. jur. *1871, LGPr, 1925 Berlin III; Klein , Wilhelm *1871, LGRat, 1914 Berlin-Schöneberg; Krausse, Dr. jur. *1871, OLGRat, 1904 Neukölln, 1906 Berlin I; Kyser *1879, StARat, 1928 Berlin-Schöneberg AGRat; Lessing *1874,AGRat, 1911 Cottbus; Loock, Dr. jur. *1871, 1909 Berlin; Maass, Karl *1866, AGRat, 1909 Berlin-Schöneberg; Mosler, Willy Dr. jur. *1873, StARat, 1906 Prenz-lau; Müller , Georg Dr. jur. *1881, 1912 Prenzlau; Nothhardt *1865, LGRat, 1904 Berlin; Plath *1870, AGRat, 1925 Sprem-berg; von Podewils *1876, AGRat, 1926 Charlottenburg, 1927 Berlin; Polenz *1873, StARat, 1923 Plötzensee OstrADir; Polzin, Dr. jur. *1882, StARat, 1921 Berlin; Pressel *1877, AGRat, 1924 Berlin;

    3/2009 S. 419ff.

    Die preußischen Justizbeamten des höheren Dienstes (Teil 3 und Schluss) aufgezählt werden die in Danzig und Pommern zum 1.10.1929 tätigen Beamten, welche aber z.T. zuvor in Berlin oder Brandenburg ihren Dienstort hatten Autor: Ernst Schroeder [email protected]

    Ramlau, Dr. Jur. *1867, StARat, 1912 Ber-lin III ; Recke 1869, AGRat, 1913 Berlin I ; Reichhelm, Fritz *1878, AGRat, 1911 Landsberg a.W.; Richter, Ernst *1871, AGRat, 1923 Berlin I; Ricks *1867, AGRat, 1901 Crossen, 1906 Berlin-Tempelhof; Riemann, Hans *1869, AGRat, 1904 Oder-berg, 1908 Berlin-Pankow; Röhlicke *1875, AGRat, 1920 Finsterwalde; Rohrmoser *1873, VizePr, 1914 Berlin III; Sasse, Gus-tav *1866, AGRat, 1903 Guben;

    4/2009 S. 447

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 89

    Artikel Namen/Orte Quelle Fortsetzung Sauerlandt, Dr. jur. *1873, AGRat, 1926

    Berlin-Moabit; Schirlitz *1874, AGRat, 1927 Berlin-Moabit;Schmidt, Friedrich *1865, StARat, 1906 Berlin-Moabit; Schustan, Dr. jur. *1891, LGRat, 1929 Ber-lin-Wedding AGRat; Schultze, Erich Dr. jur. *1878, LGRat, 1920 Berlin I; Schwartz, Hermann *1876, AGRat, 1914 Zielenzig; Skopnik *1872, AGRat, 1909 Berlin-Wedding, 1911 Berlin III; Stricker , Rein-hold *1877, AGRat, 1919 Eberswalde; Suszczynski *1874, AGRat, 1911 Charlot-tenburg, 1913 Berlin II; Toepffer, Fritz Dr. jur. *1878, LGRat, 1911 Brandenburg; Trost, Richard *1875, OstA, 1910 Prenzlau; Tummeley *1865, AGRat, 1911 Bad Frei-enwalde; Voss *1877, LGRat, 1913 Berlin I; Wallis *1878, AGRat, 1922 Luckenwalde; Walter , Hans *1869, AGRat, 1912 Berlin-Pankow AGDir; Wentzel, Dr. jur. *1884, LGRat, 1915 Neukölln, 1919 Bärwal-de/Nm.; Wessling *1871, AGRat, 1910 Ber-lin-Schöneberg, 1920 Landsberg a.W.; Win-ter, Paul Dr. jur. *1869, OLGRat, 1925 Prenzlau; Witte , Kurt Dr. jur. *1876, AGRat, 1908 Soldin; Wnuck *1878, AGRat, 1921 Angermünde;

    4/2009 S. 448ff.

    Steuern und Militär in Pommern (Teil 1, 2) Autorin: Dr. Gerlinde Sirker-Wicklaus, Frickestr. 26, 50129 Bergheim

    Der Artikel geht zwar insbesondere auf die Zustände in Pommern ein, vergleicht aber mit anderen Ländern, wie dem benachbar-ten Brandenburg, so dass ein interessantes Gesamtbild entsteht.

    1/2010 S. 2ff. 2/2010 S. 30f.

    Zur sogenannten Unehrlichkeit der Müller Autor: Dr. Rudolf Vandré, Auf dem Stein 23, 57076 Siegen

    Der kurze aber sehr aussagekräftige Artikel dürfte überörtlich bedeutsame Aussagen zum Thema enthalten, die auch auf Bran-denburg zutreffen.

    1/2010 S. 16f.

    Peter von Blankensee Autor: Dr. Bodo Koglin, [email protected]

    Abriss der Lebensgeschichte des kurbran-denburg.-preuß. Generals der Kavallerie (*1659 Schönwerder, Kr. Pyritz-†1734) mit dessen bleibendster Leistung, der pommerschen Hufenklassifikation.

    2/2010 S. 40ff.

    Familiengeschichtliche Quellen der Kreisstadt Greifenhagen Autor: Herbert Kämper, [email protected]

    Personen brandenburgischer Herkunft aus dem Neubürgerverzeichnis von 1722-1754: 1722: 1. Mai Wöltinger , Samuel, Tuchma-cher aus Schwedt;

    1/2011 S. 126ff.

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 90

    Fortsetzung (mangels näherer Ortsangaben bzw. abweichender Schreibung ist eine Zuordnung nicht immer sicher)

    1725: 8. Febr. Mann, Joachim Christoph, Bauer aus Landsberg a.W.; 24. Sept. Kober, Mathees, Töpfergeselle aus Soldin und Hann, Kersten, gewesener Soldat aus Jagel i.d. Prignitz; 23. Nov. Kunst, Augustin, Weißgerber aus Schwedt; 4. Dez. Schreiber, Johann Melchior, Müllerbursche aus Sorau; 1726: 3. Apr. Ottonius, Georg Christoph aus Berlin; 4. Okt. Braun, Caspar, Ackersmann aus Schwaneberg/ Um; 31. Okt. Witte , Elias, Fischer aus Stresow/Nm; 1727: 25. Mai Geri-cke, Christian, Töpfer aus Schwedt; 24. Okt. Fritz , Johann Caspar, Schlächter auf dem Hammer bei Dahme; 1728: 23. März Wol-lenburg, Ephraim aus Beelitz; 9. Apr. Bar-nisch, Michael, Müllerbursche aus dem Amt Zehdenick; 1729: 25. Jan. Dreger, Reinhard, Töpfer aus Vierraden; 11. Apr. Schultze, Friedrich, Müller aus Rosow bei Prenzlau; 23. Juli Schneider, Christian Ernst, Schuster aus Wrietzen; 19. Okt. Sternberg, Peter aus Reh-dorf/ Nm; 1734: 12. Feb. Seelow, Michel, Töpfer aus Wriezen; 1735: 22. Juli Mitt-schernich, Paul, Riemer aus Bernau; 16. Sep. Wulff , Christian, Tuchmacher aus Strausberg; 14. Okt. Hilscher, Johann Daniel, Seiler aus Königsberg/ Nm; 1737: 5. Nov. Lünenburg, Schustermeister aus Wrietzen; 1738: 14. Juli Sauer, Jacob, Tuchmacher aus Landsberg a.W.; 1739: Kalek, Samuel, Schuster aus Königsberg/ Nm; 1741: Gerloff , Christian, Baumann aus Klemptow bei Prenzlow (wahrsch. Kleptow b. Prenzlau); FREYER, David, Weißgerber aus Angermünde; 1742: Tibeau, Wilhelm, Lohgerber aus Prenzlow (Prenzlau); Engel, Christian, Schuster aus Friedeberg/ Nm; 1743: 19. Juni Bahresel, Gottfried, Schuster aus Lychen i.d. Mark; 1748: 28. Dez. Würdig , Christ., Weißgerber aus Angermünde; 1749: 26. März Toussaint, Jean Henri, Schlächter aus Strasburg/Um ; 1750: 7. Dez. Warambour, Philipp, Lohger-ber aus Berkhold/ Um; 1754: 6. Sep. Donath, Gottfried, Tuchmacher aus Soldin

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 91

    Zu Zieten und Fontane, BGG-Exkursion 2011 Bernd Steinbrecher; [email protected]

    Unsere diesjährige Exkursion führte zunächst nach Wustrau, dem Geburtsort von Hans Joachim von Zieten, den wohl jeder von uns kennt. Im dortigen Brandenburg-Preußen Museum, Stiftung Ehrhardt Bödecker; www.brandenburg-preussen-mueum.de, machten

    wir einen ausführlichen Rundgang unter sachkundiger Anleitung zu dieser Einrich-tung. 500 Jahre brandenburgisch-preußische Geschichte wurde uns einmal unter anderen Gesichtspunkten, als in der Öffentlichkeit üb-lich, dargelegt und jeder konnte sich seine persönliche Meinung darüber bilden. Sehr gut sind die 20 Gemälde der brandenburgischen Kurfürsten und preußischen Könige und Kai-ser von Christoph Wetzel gelungen. Viele Sonderausstellungen ergänzen das Angebot.

    Die Aktuelle steht unter dem Motto „Preußen in Ägypten“. Das Haus besitzt eine um-fassende Sammlung zur Thematik mit vielen Originalexponaten und ist für den Interes-sierten empfehlenswert. Der anschließende Ortsrundgang diente dann auch für Diskus-sionen zu den gemachten Eindrücken.

    Nach einem opulenten Mittagsmahl in Karbe, im Gasthof „Kastanienhof“ direkt am Ruppiner See gelegen, ging´s nach Neuruppin, der Geburtsstadt unseres bedeutendsten märkischen Dichters und Forschers Theodor Fontane. In einer beeindru-ckenden Stadtführung wurde uns die Geschichte der Stadt, das Leben und Wirken seiner Bürger und deren Errungenschaften näher gebracht. Auch aus dem Leben weiterer Persönlichkeiten der Stadt, wie zum Beispiel Friedrich II. , der hier zeitweilig als Kronprinz lebte, der Familie des Baumeisters Schinkel und von Gustav Kühn , dem Mitautor und Mither-ausgebers der „Neuruppiner Bilderbögen“, war viel Neues zu erfahren.

    Bei der Verabschiedung konnten wir ein-schätzen - ein erlebnisreicher Tag der es die teils komplizierte Anreise wert war und ein großes Dankeschön an unseren diesjährigen Organisator Egon Buddelmann! Wir wollen diese Tradition beibehalten und jährlich an-dere bedeutende Orte unserer Region aufsu-chen. Schließlich tragen diese Ausflüge dazu bei, dass sich unsere Mitglieder und deren Angehörige besser kennen lernen und ge-

    meinsam Spaß und Bildung erleben. Erfreulich wäre eine größere Teilnehmerzahl, so dass wir versuchen werden, unser Angebot noch attraktiver zu gestalten.

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 92

    BERICHTE VOM DACHVERBAND

    63. Deutscher Genealogentag Die Redaktion

    Leicht könnte man dazu neigen, dass der Deutsche Genealogentag in jedem Jahr gleich ist. Sofern man diese Veranstaltung gelegentlich besucht und die Statistik hierzu liest, drängt sich dieser Eindruck auf. Betrachtet man jedoch alles immer in seinem Zusam-menhang, so wird man der Unterschiede gewahr.

    In diesem Jahr war der „Genealogische Kreis Siemens“ in Erlangen Gastgeber und Aus-richter des 63. Deutschen Genealogentages.

    Erlangen (fränkisch: Erlang) ist eine kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Mittelfranken. Die Stadt ist Sitz des Landkreises Erlangen-Höchstadt (ehem. Landkreis Erlangen) und mit etwas über 105.500 Einwohnern (Stand 31. Juli 2011) die kleinste der insgesamt acht Großstädte des Freistaates Bayern. Erlangen bildet zusammen mit den Städten Nürnberg und Fürth eines der 23 Oberzentren des Freistaates Bayern. Ge-meinsam mit ihrem Umland bilden sie die Metropolregion Nürnberg, eine von elf Met-ropolregionen in Deutschland. Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1974 die Grenze von 100.000, wodurch Erlangen zur Großstadt wurde. Heute wird die Stadt vor allem durch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und zahlreiche Nieder-lassungen des Elektrokonzerns Siemens AG geprägt. Ein weiter in die Geschichte zu-rückreichendes, aber immer noch spürbares Element ist die Ansiedlung von Hugenotten nach der Rücknahme des Edikts von Nantes im Jahre 1685.

    Tagungsort war die Stadthalle „Heinrich-Lades-Halle“. Die Besucherzahl lag bei ca. 350 Teilnehmern. Am Freitag ist vor der Eröffnung jeweils zu einer Pressekonferenz sowie einer Vorstandssitzung des Dachverbandes eingeladen worden. Die begleitende Ausstellung eines jeden Genealogentages wurde um 15:00 Uhr eröffnet. Das Angebot an Vorträgen, die teilweise thematisch in Gruppen zusammengefasst waren, war außer-ordentlich groß und fand regen Zuspruch.

    Abb.: Neuruppin, Einkaufspassage; Kopien „Neuruppiner Bilderbögen“

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 93

    Die Resonanz bei den Ausstellern war sehr unterschiedlich; ausstellende Vereine wur-den gut besucht, hingegen hatten andere Programmanbieter weniger Zulauf. Eine solche Verschiebung ist nicht vorhersehbar und es kann beim nächsten Genealogentag wieder gänzlich anders sein. Hohe Verkaufszahlen wird sicherlich kein Aussteller erwarten, dennoch kommen sie regelmäßig zu den Genealogentagen und anderen genealogischen Ausstellungen, man muss eben „Flagge zeigen“ um nicht „in Vergessenheit zu geraten“.

    Ein wenig Unmut war aufgekommen, weil gänzlich das Laufpublikum ausblieb. An-scheinend war die Öffentlichkeit hierüber nicht richtig informiert worden, denn es gab keine Hinweisschilder in der Stadt oder auf der Strasse vor der Stadthalle. Erhobene Eintrittsgebühren sind bei Teilnehmern und Gästen immer ein strittiges Thema, müssen aber angemessen erhoben werden, um die Kosten durch den Ausrichter ausreichend de-cken zu können. Hierbei sind die Teilnehmerbeiträge und ggf. Eintrittsgebühren die ein-zigste Einnahmequelle.

    Der zweite Tag schloss mit dem “Fränkischer Abend”, verbunden mit einem großen Buffet, ab. Der bayerische Innenminister und Schirmherr des 63. Deutschen Genealo-gentages Joachim Herrmann überbrachte seine Grußworte persönlich und würdigte da-bei die nach dem Krieg vertriebenen und sesshaft gewordenen Bürger der Stadt Erlan-gen. Eine künstlerische Umrahmung erfolgte unter anderem durch die Siemens – Haus-musikgruppe.

    In diesem Jahr wurden im Nachgang, nach dem offiziellen Teil des Genealogentages, keine geführten Veranstaltungen oder Exkursionen durch den Ausrichter angeboten. Be-sichtigungen und Führungen mussten selbst wahrgenommen und organisiert werden. Hierzu hatte der Veranstalter bereits auf seiner Homepage zum 63. Deutschen Genealo-gentag aufmerksam gemacht. Neben weiteren sehr interessanten und sehr gut besuchten Vorträgen und Sonderveranstaltungen war die Ausstellung bis 16:00 Uhr geöffnet.

    Zur Mitgliederversammlung der DAGV am Sonntagvormittag waren 34 stimmberechtigte Vertreter und ein Neumitglied anwesend. Nach den Berichten des Vorstandes und der Son-derbeauftragten sowie der Schatzmeisterin wurde der Vorstand mehrheitlich entlastet.

    Im Bericht des Vorsitzenden spiegelten sich nur wenige Ergebnisse wieder, was darauf zurückzuführen war, dass man die Satzung im Jahr 2010 nicht angenommen hatte. Hier-durch wurde der Vorstand für ein Jahr zur Untätigkeit verdammt, auf die Jürgen Frantz (Beisitzer für Rechtsfragen) bereits 2010 aufmerksam machte, denn die alte Satzung gab keinen oder nur sehr geringen Spielraum für die Vorstandsarbeit her.

    Die Wahl des neuen Vorstandes wurde mit Spannung erwartet. Durch den Verzicht auf erneute Kandidaturen des stellv. Vorsitzenden, des Schatzmeister und des Schriftführers sowie der Wahl nach der neuen Satzung waren bis zu 9 Personen neu zu wählen.

    In einer geheimen Wahl des Vorsitzenden der DAGV konnte sich der derzeitige Vorsit-zende Prof. Herbert Stoyan mit einer Wiederwahl seiner Person gegen seinen Mitkandi-daten Dirk Weißleder durchsetzen. Im weiteren Verlauf wurden nachstehende Mitglie-der gewählt, so dass sich der neue Vorstand wie folgt zusammensetzt: Prof. Dr. Herbert Stoyan, Vorsitzender; Dirk Weißleder, Stellvertretender Vorsitzender; Wolfram Kasper, Schatzmeister; Hans-Joachim Lünenschloß, Schriftführer; Dr. Lupold v. Lehsten, Ar-chiv und Bibliothek; Andreas Bellersen, Weiterbildung; Dieter Schubert, Jugendarbeit; Mario Seifert, Genealogentage und Anfragenstelle.

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 94

    BEITRÄGE ZUM FORSCHUNGSGEBIET

    Zur Postgeschichte der Mark Brandenburg Bernd Steinbrecher; [email protected]

    Fotos: Heidi Stoll

    Teil 4: Die Königlich Preußische Post bis 1871

    Am 1.1.1850 begannen die Oberpostdirektionen (OPD) ihre Arbeit. Zur Oberpostdirektion Frankfurt gehörten 88 Postanstalten ( 8 I. Klasse, 12 II. Klasse und 68 III. Klasse). Die genaue Struktur geht aus einem Bericht vom 21.4.1850 hervor. Oberpostdi-rektor Johann Wilhelm Bardt leitete nun 91 Postan-stalten mit 219 Beamten, 207 unteren Beamten, 56 Posthaltern und 267 Postillionen.

    In Fürstenwalde hatte der Postmeister einen Post-sekretär und einen Briefträger. Der Briefträger be-zog kein Gehalt, sondern erhielt für den bestellten Brief oder Paketanmeldeschein einen halben Gro-schen. Pakete mussten selbst abgeholt werden. Die

    Posträume befanden sich in der Herrenstraße und die Abfertigung erfolgte auf dem sehr zugigen Hausflur. Weiter findet sich in der Einwohnerliste Fürstenwalde von 1847 ein Louis Arnold Posthalter, wohnhaft Mühlenstraße 250a. Er lebte und arbeitete hier mit Frau und Tochter, 2 Mägden, einem Knecht, einem Ackerknecht, dem Schäfermeister Friedrich Hacke und den Postillionen Ludwig Schüler; Karl Winter ; August Schleinstein und Friedrich Noack.

    In Briesen wurde die Königliche-Post-Expedition bis 1844 von Post-Expediteur Schmeling gelei-tet. Danach führte die Einrichtung Conrad Ferdi-nand Schauss und anschließend Leopold Albert Brandes, *2.11.1808 in Berlin, der am 14.2.1849 in seinem Amt bestätigt wurde. Eine Kassenrevi-sion, die man August 1847 durchgeführt, ergab: „An baarem Bestand: 32 Reichsthaler 11 Gro-schen 4 Pfenninge, Porto für liegende Briefe 8 Reichsthaler 9 Groschen 3 Pfenninge, geld-werthe Postscheine: Geldeinlieferungsscheine 9 Rt. 6 Gr., Paketeinlieferungsscheine 22 Gr. Die Kasse hat zu zahlen an die Postkasse in Frank-furt/Oder an Überschüssen und Zuschüssen 31 Rt. 21 Gr. 6 Pf.; Abrechnung mit den Postämtern: zu zahlen 25 Rt. 24 Gr. 8 Pf., zu fordern vom Landbriefträger 26 Gr. 6 Pf, Creditates Porto und Franco für die Cor-respondenz: zu fordern 14 Rt. 15 Gr. 9 Pf.“ Der Briesener Postexpedition waren in dieser Zeit zugeteilt: Madlitz, Graf von Finkenstein (Gutsbesitzer); Falkenberg, von Eckstein

    Abb. 1: Bad Saarow, Alte Post

    Abb. 2: Lübbenau, Alte Post

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 95

    (Gutsbesitzer); Falkenberg, Engels; Petersdorf, Mohrmann ; Petershagen, Sueskow; Fal-kenhagen, von Wiedebach; Jacobsdorf, Lehmann; Tempelberg, Oberförster Meise.

    Am 15.11.1850, führte Preußen Postwertzeichen ein, sowie gleichzeitig Entwertungs-stempel, Nummern- und Kartenstempel. Die Form der Briefkästen wurde neu gestaltet. Sie bestanden nun aus Gusseisen in den Maßen 40 cm breit, 25 cm hoch und 20 cm tief.

    Nachfolgend einige Orte und Beispiele ihrer Zuordnung (nach W. Münzberg, 1991):

    • Arensdorf [Lebus, d. V.] Postexpedition II/OPD Frankfurt/O.(Abl. 43 v. 29.9.1865); Norddeutscher Postbezirk: 1868 Postexpedition II/OPD Frankfurt/O.

    • Altlandsberg ab 1.9.1824 Postwärteramt/Postamt Freyenwalde; ab 1.7.1825 Postex-pedition; 1837 Postexpedition und Station für Extrapost a.d.O. (Verzeichnis der Postanstalten), zum Hof Postamt Berlin; Postexpedition/Hof Postamt Berlin nun Postexpedition/Postamt Wrietzen (Abl. 22 vom 5.6.1847); 1850 Postexpedition II/OPD Potsdam; 1.11.1854 Station für alles Postfuhrwerk; Norddeutscher Postbe-zirk: 1868 Postexpedition II und Station für alles Postfuhrwerk/OPD Potsdam.

    • Briesen (Mark) Postexpedition/Postamt Graudenz (C.7. Vom 15.3.1831); 1850 Post-expedition II und Posthalterei/OPD Frankfurt a.d.O. (Abl. 32 vom 27.8.1859 und an-dere); Norddeutscher Postbezirk: 1868 Postexpedition II/OPD Frankfurt a.d.O.; ge-hört zu den Eisenbahnpostanstalten.

    • Buckow [Lebus, d. V.] 1850 Postexpedition II/OPD Frankfurt a.d.O.; Norddeutscher Postbezirk: 1868 Postexpedition II/OPD Frankfurt a.d.O.

    • Dolgelin 30.10.1817 Station/Postamt Küstrin • Erkner 30.10.1817 Station/Postamt Fürstenwalde; um 1825 beim Hof Postamt Ber-

    lin; Postexpedition und Station ab 1.4.1827 aufgehoben; als „Erkner Bf“ 1.2.1849 Postexpedition/Postamt Fürstenwalde; 1850 Postexpedition II/OPD Potsdam; Nord-deutscher Postbezirk: 1868 Postexpedition II/OPD Potsdam; gehört zu den Eisen-bahnpostanstalten.

    • Golzow [Lebus, d. V.] Hilfspostanstalt/OPD Frankfurt (Abl. 22 vom 9.5.1865); nun Postexpedition II/OPD Frankfurt; Station für alles Postfuhrwerk (Abl. 56 vom 11.10.1867); Norddeutscher Postbezirk: 1868 Postexpedition II und Station für alles Postfuhrwerk/OPD Frankfurt; gehört zu den Eisenbahnpostanstalten.

    • Hangelsberg Postexpedition II/OPD Frankfurt (Abl. 21 vom 17.3.1864); Norddeut-scher Postbezirk: 1868 Postexpedition II/OPD Frankfurt; gehört zu den Eisenbahn-postanstalten.

    • Lebus zwischen 12.9.1838 und 31.12.1842 Postexpedition; 1850 Postexpedition II/OPD Frankfurt; Norddeutscher Postbezirk: 1868 Postexpedition II/OPD Frankfurt; gehört zu den Eisenbahnpostanstalten.

    • Müllrose 30.10.1817 Postamt; 1837 Postexpedition und Station/Postamt Frankfurt; 1850 Postexpedition II und Posthalterei/OPD Frankfurt (Abl. 32 vom 27.7.1850 und andere); Norddeutscher Postbezirk: 1868 Postexpedition II und Station für alles Postfuhrwerk/OPD Frankfurt.

    • Petershagen [Lebus, d. V.] 1.7.1826 Relais für Schnellposten, Extrap. Couriere und Estaffetten/Postamt Müncheberg (C. 39 vom 26.8.1826); um 1825 zum Postamt

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 96

    Frankfurt a.d.O. und Postexpedition/Postamt Frankfurt (C. 35 vom 31.12.1831); 1837 Postexpedition und Station; etwa 1845 geschlossen; 1.5.1852 Postexpedition II/OPD Frankfurt (Abt. 24 vom 2.6.1852); Norddeutscher Postbezirk: 1868 Postex-pedition II/OPD Frankfurt.

    • Storkow 30.10.1817 Postamt; 1824 Postwärteramt/Postamt Fürstenwalde; ab 1.7.1825 Postexpedition; 1850 Postexpedition II/OPD Potsdam (Abl. 32 vom 27.7.1850 und andere); Norddeutscher Postbezirk: 1868 Postexpedition II und Station für alles Postfuhrwerk/OPD Potsdam.

    • Vogelsdorf 30.10.1817 Postamt; ab 1.9.1824 Postwärteramt/Postamt Müncheberg (C. 22 vom 14.6.1824); ab 1.7.1825 Postexpedition; 1837 Postexpedition und Stati-on; ab 1838 Postverwaltung; nach 1840 aufgehoben.

    Mit der Gründung des Deutschen Reiches, wurde auch die Post ab 4.5.1871 in Deutsche Reichspost umbenannt. Durch das Amtsblatt 3 vom 23.5.1871, erfolgte nun die Unterteilung in Postverwaltungen und Postexpeditionen bzw. der neuen Form, Post-agenturen. In den Dörfern wurden diese Postagentu-ren von zuverlässigen Ortsbewohnern in nebenamt-licher Tätigkeit geführt und waren einem Abrech-nungspostamt unterstellt. Zur Abstempelung der Sendungen wurde ein üblicher Poststempel ver-wendet.

    Namen von Postangestellten

    Die Liste enthält nur Beispielfamilien und Auszüge aus deren Stammbaum. Wichtig waren für den Autor auch die verschiedenen Berufsbezeichnungen und deren Schreibweise.

    • Bartsch, Carl Albert, 27 Jahre; Königlicher Landbriefträger in Pfaffendorf (Vater: Mühlenmeister und Büdner zu Alt Golm Johann Joseph Bartsch); oo 6.8.1867 Auguste Mathilde Ulrike Laubengeyer, 33 ½ Jahre (Vater: Chausseegelderheber zu Langewahl Friedrich August Laubengeyer)

    • Behrendt, Louis Wilhelm; Königlicher Post-Expediteur zu Müncheberg; oo Auguste Emilie Neumann; Sohn: Totgeburt 11.12.1858; Tochter: Anna Clara Hedwig * 13.2.1861 (hier Postexpeditions-Vorsteher genannt)

    • Belasch, Carl; Postillion, später Landbriefträger zu Fürstenwalde; oo Wilhelmine Fin-ke; Tochter: Totgeburt 27.6.1866

    • Berger, Friedrich Louis; Briefträger in Hangelsberg; oo Pauline Anna Louise Vorholz; Tochter: Maria Martha * 9.3.1865

    • Bohne (Böhne), Johann Heinrich, 35 ¾ Jahre; Posthalter und Gastwirth zu Altlandsberg; oo 18.5.1858 Johanne Henriette Bertha Brädikow , 26 Jahre (Vater: August Friedrich Wilhelm Brädikow ; Kaufmann und Gastwirth in Altlandsberg)

    • Bree, Ludwig; Briefträger in Storkow; † 19.3.1860, wurde 67 Jahre; hinterlässt die Ehefrau

    Abb. 3: Rehfelde, Alte Post

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 97

    • Brüning , Wilhelm; Briefträger zu Golzow [Lebus]; oo NN Krause; Tochter: Maria Caroline Wilhelmine * 14.9.1874

    • Buchholz, Johann; Post- und Bureaubuchdiener zu Müncheberg; oo Albertine Bahn; Tochter: Maria Luise Bertha * 2.2.1866

    • Butte, Carl Friedrich Ludwig; gewesener Ober=Postfaktorist in Cossenblatt; † 8.1.1850; wurde 70 Jahre, 3 Monate, 5 Tage; hinterlässt die Ehefrau

    • Daberkow, Wilhelm Heinrich Ernst; Post-Expedient und Bürgermeister zu Storkow; † 20.3.1865; wurde 59 Jahre; hinterlässt die Ehefrau und 3 maj. Kinder

    • Franz, Carl Friedrich Wilhelm; Postbegleiter zu Fürstenwalde; † 8.7.1860 wurde 46 Jahre, 9 Monaten, 18 Tage; oo Dorothea Hübner; † 11.7.1867, wurde 53 Jahre; hat-ten 2 Kinder

    • Grambeck, Heinrich Johann Friedrich, 32 Jahre; Königl. Post Expediteur zu Erkner; oo 2.8.1863 Bertha Pauline Schulze, verwitw.. Löschmann, 40 Jahre (Vater: der Kö-nigl. Förster zu Blatz bei Hangelsberg Johann Friedrich Ferdinand Schulze)

    • Grätz, Johann Friedrich Ernst, 26 ½ Jahre; Briefträger in den Kalkbergen bei Rüders-dorf; oo 13.2.1853 Auguste Ernestine Voigt, 22 Jahre, aus Liebenberg

    • Hauswirth , Christian Ludwig; Briefträger in Storkow; oo Wilhelmine Haeckeritz (Käckeritz ),; Tochter: Helmine Franziska * 20.5.1869; Tochter: Maria Louise Bertha * 2.12.1867 (jetzt Vater als Postbote genannt)

    • Heinze (Hintze), Wilhelm; Briefträger in Müncheberg; oo Caroline Volprecht; Sohn: Wilhelm Hermann * 11.8.1859; Sohn: Wilhelm Richard * 4.11.1863

    • Henff, Gottlieb Herrmann, 27 ½ Jahre; Post-Expediteur und Lieutnant zu Manschnow; oo 16.2.1865 Clara Adolphine Wilhelmine Dowe, 19 ½ Jahre (Vater: Kossätengutsbe-sitzer in Golzow Gottfried Dowe)

    • Hennig, Ferdinand Heinrich; Landbriefträger zu Storkow; oo Auguste Wilhelmine Henriette Wollenberg; Sohn: Adolph Heinrich Paul Friedrich * 30.5.1866

    • Heuer, Karl Heinrich; Postbote in Erkner; † 16.8.1853, wurde 68 Jahre • Hille , Karl; Postbote in Briesen; oo Ernestine Wilhelmine Menz; Tochter: Anne Alber-

    tine * 19.2.1850

    • Hünz, Friedrich; Post-Expediteur zu Fürstenwalde; † 2.11.1864, wurde 61 Jahre 11 Monate

    • Jaenisch, Martin Friedrich, 28 Jahre; Postbote in Kersdorf; oo 4.12.1864 Emilie Lind-ner, 31 ½ Jahre aus Petersdorf

    • Jost, Ernst Friedrich Wilhelm; Postbote zu Storkow; oo Caroline Wilhelmine Henriette Gersdorf (Görsdorf); Tochter: Anna Auguste Marie * 25.12.1867; Tochter: Auguste Martha Minna * 2.9.1869; Tochter Anna Henriette Luise * 19.3.1873 (Vater jetzt als Landbriefbote genannt

    • Keil (Kiel) , Karl Ludwig; Briefträger in Müncheberg; † 23.4.1866 als Landbriefträger, wurde 46 Jahre 2 Monate 28 Tage, hinterlässt die Witwe und 5 min. Kinder; oo NN Kupper ; Sohn: Friedrich Wilhelm Ernst * 16.8.1856

    • Kerber , Carl Emil; Postbote in Fürstenwalde; oo Caroline Wilhelmine Louise Leh-mann; Sohn Franz Richard Carl * 30.8.1866

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 98

    • Klabunde, Gustav Carl Ludwig; Königlicher Post=Expeditions=Vorsteher zu Fürsten-walde; oo Ulrike Mann; Tochter: Anna Louise Hermine * 11.12.1859

    • Kochan, Karl; Postbote in Storkow; oo Wilhelmine Nischan; Tochter: Totgeburt 17.2.1873

    • Krause, Carl Ludwig Wilhelm; Postmeister zu Altlandsberg; † 29.6.1860, wurde 78 Jahre, 11 Monate, 20 Tage

    • Bock, Karl Friedrich August, 21 Jahre, Bergmann in Colpin oo 10.6.1873 Charlotte Wilhelmine Krüger , 22 ½ Jahre (Vater: Karl Friedrich Krüger ; Landbriefträger zu Storkow);

    • Krumpholz , Johann Wilhelm; Postbote in Sabrodt; † 4.10.1852, wurde 65 Jahre, 7 Monate, 27 Tage

    • Kuhfuss, Karl Heinrich Erhard, 45 Jahre; Königl. Postbote zu Storkow; oo 6.9.1858 Anna Friedericke Charlotte Saritz, 34 Jahre aus Storkow

    • Ludolph , Hironnämus (Hieronymus); Landbriefträger zu Storkow; oo Charlotte Jost; Tochter: Louise Wilhelmine Maria * 18.4.1872

    • Materna, Paul Adolf; Postexpediant in Gusow; oo Maria Jahn; Sohn: Richard Fried-rich Adolf * 24.4.1869

    • Mittelstädt , Johann Carl Ludwig; Landbriefträger und Schuhmacher in Fürstenwalde; † 29.4.1860, wurde 40 Jahre, 11 Monate

    • Nagler, Friedrich Gottlieb; Postbureaudiener zu Gusow; Sohn † 28.8.1873 • Passier, August; Briefbote zu Storkow; oo Wilhelmine Maerz; Sohn: Karl August Paul

    * 5.3.1873

    • Passier, Karl Friedrich, 32 Jahre; Postbote zu Storkow; oo 7.1.1872 Auguste Henriette Maerz, 30 Jahre, aus Kossenblatt

    • Pauschke, Julius; Postexpediteur zu Gusow; oo Antonia Schubert; Tochter † 6.7.1873 • Lau, Ernst Carl Emil, 33 Jahre; Notar in Altlandsberg oo 12.5.1855 Anna Marie Louise

    Therese Wilhelmine Peletjean, 25 Jahre (Vater: Carl Friedrich Peletjean; Postcommis-sarius zu Werneuchen)

    • Rehdorf, Joh. Chr. Fr. Herrmann; Postagent in Briesen; aufgeboten 26.10.1874; Vater: Gutsbesitzer in Vietwitz?

    • Rettig, Wilhelm; Briefträger in Fürstenwalde; Tochter: Maria Elisa † 14.10.1864 • Röhsa, Heinrich Gotthilf; Landbriefträger zu Fürstenwalde; oo Anna Charlotte Dom-

    misch; Tochter: Minna Emilia Elisa * 24.4.1862; Sohn Carl Gotthilf Ernst * 22.11.1863, † 13.4.1864

    • Schaeffer, Carl Theodor; Königlicher Posthalter und Gutsbesitzer zu Müncheberg; Sohn † 14.2.1858; Tochter: Maria Elisabeth oo 22.10.1863

    • Schmidt, Louis Wilhelm; Königlicher Postexpediteur zu Müncheberg; oo Auguste Emilie Neumann; Tochter Anna Rosina * 15.5.1854

    • Schmock, Karl Hermann, 28 ½ Jahre, * in Boitzenburg; Postamt-Officiant in Storkow; oo 1873 Dorothea Johanna Karoline Graab, 23 Jahre, aus Oderberg

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 99

    • Schröter (Schroeder), Carl Ferdinand, 42 Jahre; Landbriefträger zu Müncheberg (Va-

    ter: Unteroffizier in Cüstrin Schröter); oo I 26.8.1857 Friedericke Langner; Sohn: Ro-bert * 7.5.1854; oo II 1861 Luise Charlotte Ernestine Strahl, 30 Jahre; Sohn: Friedrich Robert Otto * 24.2.1862; Tochter: Clara Luise Mathilde * 19.4.1864

    • Natusch, Johann Gottlieb, Schmiedemeister in Fürstenwalde oo 5.11.1863 Maria Ber-tha Schulze,* 18.9.1842 in Dahlwitz (Vater: Carl Schulze; Landbriefträger zu Erkner)

    • Schulze, Johann Carl August; Postbote in Erkner; † 17.3.1851, wurde 43 Jahre, 2 Monate • Schütze, Friedrich; ehem. Landbriefträger zu Müncheberg; †11.3.1869, wurde 65 Jahre • Schütze, Johann Gottfried; Post-Landbriefträger zu Müncheberg; oo Marie Elisabeth

    Erdmuthe Kupper , † 11.9.1866, wurde 61 Jahre, 1 Monat, 29 Tage; hinterlässt den Witwer und 1 maj. Tochter; Tochter: Maria Friedericke Wilhelmine oo 15.2.1857

    • Seelig, Johann Friedrich, 28 Jahre; Postbote in Briesen; oo 1864 Johanne Louise Klawe, 24 Jahre aus Drensio

    • Noack, Friedrich Wilhelm, Schuhmachermeister in Fürstenwalde oo 19.9.1869 Wil-helmine Maria Sieg, * 4.2.1847 in Königs Wusterhausen (Vater: Friedrich Wilhelm Sieg; Briefträger in Fürstenwalde)

    • Sievert, Johann Friedrich; Briefträger in Müncheberg; † 29.5.1859, wurde 40 Jahre; hinter-lässt die Witwe und 5 min. Kinder; oo NN Driesener; Sohn: Friedrich Albert * 14.6.1857

    • Spor, Carl; Post=Expediteur und Bahnhofsvorsteher in Briesen; oo Mathilde Pfeiffer; Tochter: Aga Gertrude Agnes Ernestine Adolphine * 25.4.1855

    • Streich, Johann Julius Gottlieb; Briefträger und Schuhmacher in Altlandsberg; oo Louise Rietz; Tochter: Friedericke Louise Bertha * 4.4.1873

    • Thiele, Friedrich Wilhelm; Postbote zu Altlandsberg; oo Auguste Louise Leek; Sohn: Wilhelm Herrmann Robert * 12.12.1864; Tochter aus 1. Ehe: Marie Auguste Antonia, 29 Jahre (Vater jetzt Postexpediteur in Dahlwitz) oo 1869 Friedrich Christoph Helmke, 44 Jahre, Stadtschullehrer in Altlandsberg

    • Thiemert Friedrich Julius, Stellmacher Meister zu Dolgelin (Vater: Christian Friedrich Thiemert; † Postbote zu Cüstrin); oo 25.10.1855 Witwe Johanne Sophie Zochert, geb. Fröhlich

    • Vintzelberg, Karl Gottfried August; Postexpediteur zu Köpenick; oo 11.12.1867 Maria Elisabeth Kniep aus Storkow

    • Vogt, Karl Friedrich Ferdinand; Königl. Postbote zu Storkow; † 25.7.1864, wurde 55 Jahre, 9 Monate, 17 Tage; oo Wilhelmine Lehmann, † 17.3.1869, wurde 53 Jahre, 2 Monate; hinterlässt 3 maj. Kinder, 1 min. Sohn

    • Wegener Joh. Fr. Wilh. (Vater: Friedrich Wegener; Königl. Briefträger und Wagen-meister zu Freienwalde); oo 08.6.1854 , Anna Sophie König aus Neu Hardenberg

    • Wendt, Johann Daniel; Königlicher Ober-Briefträger zu Fürstenwalde; † 20.8.1864, wurde 74 Jahre, 9 Tage

    • Wiese, Johann Friedrich August * 2.1.1837 in Ketschendorf, Witwer; Briefträger zu Briesen; oo 10.1.1864 Johanna Pauline Henriette Schoch, * 18.11.1837 in Alt-Bensnitz/Schlesien, Dienstmagd in Fürstenwalde (Vater: August Schoch aus Drewitz/Schlesien)

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 100

    • Winzer, Johann Friedrich; Postbriefträger zu Müncheberg; † 29.11.1863 als pensionier-ter Briefträger, wurde 71 Jahre, 1 Monat, 8 Tage; oo Sophie Fischer; † 5.5.1858, wurde 68 Jahre, 11 Monate, 14 Tage; hinterlässt die Witwer und 5 Kinder; Tochter: Caroline Sophie oo 20.6.1858

    • Wobring , Carl Wilhelm Hermann; Posthalter und Brauereibesitzer zu Fürstenwalde; oo Emilie Adelheid Grasnick; Sohn: Carl Rudolph Erich * 28.06.1863; Sohn *† 23.7.1864

    • Wustrack, Friedrich Wilhelm; Briefträger in Fürstenwalde; oo Christiane Wilhelmine Schneider; Sohn Otto * 9.10.1861, † 2.11.1861

    Literatur und Quellen:

    Gallitsch, A.: Aus der Postchronik der alten Messe- und Universitätsstadt Frankfurt an der Oder, Ar-chiv für Deutsche Postgeschichte, 1955 ff

    Hübener, K.: Die postgeschichtliche Entwicklung in und um Frankfurt bis zur Mitte des 19. Jahrhun-derts, Die Post in Frankfurt an der Oder und ihr Hauptgebäude, Berlin 1999

    Kirchenbücher (Originale und Duplikate) der Orte aus der Liste Postangestellte.

    Münzberg, W.: Preussens Postgeschichte und Postanstalten 1649 bis 1923, Teil 1, 1991

    Carl Gottlieb Freyer - Der Lehrer im Oderbruch - vom Himmel gefallen? Wolfgang H. Freyer

    Seit Jahren arbeite ich an der Herkunft meines Spitzenahnen in direkter Linie. Es han-delt sich um den Lehrer Gottlieb Freyer, geboren nach Rückrechnung am 8. April 1778. Trotz vieler Bemühungen in den bekannten Archiven, weiteren Einrichtungen und Un-terstützung vieler Forscherfreunde, auch aus der Brandenburg-Liste, ist es mir bisher leider nicht gelungen, seinen Geburtsort und seine Eltern zu ermitteln. Nebeneffekt: aufgrund zahlreicher Fahrten zu den bekannten Dörfern im mittleren Oderbruch ist mir nunmehr beinahe jede nasse Wiese im Gedächtnis geblieben, insbesondere der „Feuchte Willi“ in Neulietzegöricke.

    Carl Gottlieb Freyer taucht erstmals im Jahre 1812 im Kirchenbuch von Neulewin (damals Kreis Oberbarnim) auf und zwar als Pate bei der Taufe von einem Joh. Friedr. Eduard Freyer am 5. Juli in Neulewin. Er wird an zweiter Stelle als „Fr. Küster und Schullehrer Freyer“ aufgeführt, an dritter Stelle der Schullehrer Lüdke aus Neulewin. Zu diesem Zeitpunkt war mein Gesuchter Kantor und Schullehrer im ein paar hundert Meter weiter östlich liegenden Dorf Carlsbiese. Die Krux: während Neulewin, wie be-reits erwähnt, zum Kreis Oberbarnim gehörte, lag Carlsbiese dagegen im Kreis Königs-berg (Neumark), was die Ermittlungen zu seinem Geburtsort ungemein erschwert hat.

    Erstmals im Jahre 1816 erfolgt eine offizielle Meldung. Mein Lehrer wird im Amtsblatt der königlichen Regierung zu Potsdam lobend erwähnt: „Die Gemeinde Carlsbiese, ei-nem Filial von Neulewin im Oderbruche hat durch die Bemühungen ihres fleißigen Schullehrers und Kantors Freyer nun auch ein Sängerchor für ihre Kirche eingerichtet. Er besteht aus 19 Jünglingen und Jungfrauen, nebst einigen die Schule noch besuchen-den Konfirmanden“.

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 101

    Gleich nebenan, im Nachbarort Beauregard tut sich der fleißige Schullehrer Nußbäu-mer hervor und gründet ebenfalls einen „Sängerchor“, bestehend aus 24 Mitgliedern.

    Im selben Jahr verstirbt im etwas nordwestlich gelegenen Dorf Königlich Neu Reetz, Kreis Königsberg, Sup.Wriezen, der Lehrer und Kantor Kompart . Mein Lehrer erhält dessen offensichtlich besser dotierte Stelle und zieht nach Königlich Neu Reetz. Nicht nur in der Schule ist sein Fleiß und seine Strebsamkeit bekannt, auch in seiner Familie ist er erfolgreich tätig - 4 Kinder sind bekannt. Im Jahre 1831 erfolgt ein Schicksals-schlag der besonderen Art: sein Haus und die Schule brennen ab; ein Zuschuss von 25 Thalern soll ihn trösten (lt. Amtsblatt der Regierung zu Potsdam). Aber mein Lehrer lässt sich nicht unterkriegen und wirkt unermüdlich, was sich anscheinend bis Potsdam rumgesprochen zu haben scheint. Am 11. Mai 1858 erhält er eine Alterszulage mit be-sonderer Erwähnung im Amtsblatt der Regierung zu Frankfurt a. O., wo es heißt: „Die erste Alterszulage, die aus der auf Anlaß der 50jährigen Amts-Jubelfeier des Ober-Regierungs-Raths Meuß am 11. Mai v. J. zum Besten des Lehrerstandes gegründeten Stiftung hat gewährt werden können, ist dem im 58. Jahre einer treuen Dienstführung und im 80. Jahre [!!] eines gottesfürchtigen Lebens unausgesetzt noch in seinem Amt mit anerkennenswerther Thätigkeit fortwirkenden Lehrer Freyer in Königlich Neu-Reetz, Diöcese Königsberg, am 11. v. M. zugetheilt worden.“

    Da kann ich als Ur-Ur…Enkel nur sagen: Hut ab! Leider ist es meinem Lehrer nicht mehr lange vergönnt, sich seiner schönen Zulage zu erfreuen. Er stirbt am 21. Mai 1861 an seiner Wirkungsstätte, quasi in den Stiefeln, wie man so schön zu sagen pflegte. Er hinterließ seine Ehefrau Marie Louise, geb. Leider und drei majorenne Kinder.

    Von den anderen erwähnten Lehrern ist bekannt, dass sie sämtlich im Schullehrer-Seminar zu Cöpenick (Berlin-Köpenick) ausgebildet worden sind. In den Akten des Preußischen Geheimen Staatsarchivs sind die Listen der Abgänger dieser Einrichtung erhalten, die jeweils gleich nach Abschluss eine Stelle als Lehrer bzw. Adjunctus erhal-ten haben. Leider ist mein Lehrer nicht dabei.

    Es bleibt die Frage: Wo stammt er her? Wer waren seine Eltern? Er kann doch nicht vom Himmel gefallen sein!

    (Hinweise nimmt die Redaktion gerne zur Weiterleitung entgegen.)

    Historische Regionen unseres Landes kurz vorgestellt Bernd Steinbrecher; [email protected]

    Der Hohe Barnim oder Barnim

    Die auch Oberbarnim genannte Region ist ein von der Eiszeit gebildetes Plateau im Nordosten unseres Landes. Siedlungsspuren, besonders in den Flusstälern, finden sich bereits im Jungpaläolithikum (Jungsteinzeit).

    Im 13. Jahrhundert begann unter den askanischen Markgrafen Johann I. und Otto III. , die Besiedlung der Hochfläche. Um 1230 wurde der Barnim von diesen beiden Mark-grafen von dem pommerschen Herzog Barnim (hic!) übernommen und daher als nova terra nostra Barnem („unser neues Land Barnim“) bezeichnet.

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 102

    Bis in unsere Zeit blieb die Region jedoch dünn besiedelt. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges erfolgte eine Siedlungswelle, zu-meist aus holländischen Kolonisten, die bei der Trockenlegung des Ha-velbruchgebiets halfen. Doch blie-ben diese Bewegungen wie auch die steuer- und abgabenbegünstigten Kolonistendörfer in friderizianischer Zeit weitgehend auf die Fluss- und Kanalbereiche beschränkt.

    Weniger bekannte Persönlichkeiten der Region:

    Bergemann, Jacobus; * 30. April 1527 in Bernau; † 27. Januar 1595 in Frankfurt a. O. Im Alter von 16 Jahren ging er an die Universität Frankfurt an der Oder, erhielt bereits nach zwei Jahren den Preis der philosophischen Fakultät und wurde 1546 Magister. 1559 ist er Doktor der Medizin und drei Jahre später Leibarzt des Kurfürsten Joachim II.. Von dessen Sohn Johann Georg wurde er 1574 als erster Direktor des Berlinischen Gymna-siums zum Grauen Kloster, der ältesten humanistischen Bildungsanstalt Brandenburgs, eingesetzt.

    Danckelmann, Bernhard Engelbert Joseph, Forstwissenschaftler; * 5. April 1831 im Forsthaus Obereimer bei Arnsberg als Sohn eines Oberförsters; † 19. Januar 1901 in Ebers-walde. Er studierte Forstwesen an der Höheren Forstlehranstalt in Eberswalde. Danach war er einige Jahre als Förster tätig und begann 1855 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften in Berlin. Im Jahre 1866 erfolgte die Ernennung zum Direktor der Höheren Forstlehranstalt in Eberswalde. In den Jahren seiner Tätigkeit wurde die Einrich-tung stark reformiert. Er war Verfasser zahlreicher forstwissenschaftlicher und juristi-scher Werke. Als Experte für das Jagd- und Forstrecht war er seit 1890 Mitglied der zweiten Kommission zur Ausarbeitung des Bürgerlichen Gesetzbuches und Sachverstän-diger für den Reichstag.

    Schmidt, Friedrich Wilhelm August, genannt Schmidt von Werneuchen, märkischer Dichter und Pfarrer; * 23. März 1764 in Fahrland bei Potsdam als Sohn eines evangeli-schen Pfarrers; † 26. April 1838 in Werneuchen. Im Alter von zehn Jahren kam er in das Schindler’sche Waisenhaus nach Berlin. Von 1781 bis 1783 besuchte Schmidt mit einem Stipendium das Berliner Gymnasium zum Grauen Kloster, studierte von 1783 bis 1786 Theologie in Halle und bekam danach eine Stelle als Feldprediger am Berliner Invaliden-haus. 1790 heiratete er Henriette Brendel, die Hauptperson in vielen seiner Gedichte. 1795 erfolgte die Berufung auf eine Pfarrstelle in Werneuchen. In der Zeit seiner Verlo-bung und in den ersten Ehejahren entstanden die besten seiner poetischen Werke. Hen-riette starb 1809, im Alter von nur 39 Jahren. 1811 heiratete der Witwer die 35jährige Marie Friederike Vogel. Seine einfachen ländlichen Gedichte brachten ihm Anerkennung einer lokal begrenzten Leserschaft. Neben wohlwollender Beachtung seiner Werke, kam es aber auch zu Kritik und Spott von Seiten bekannter Schriftsteller seiner Zeit.

    Abb.: bei Oderberg (Foto: Steinbrecher)

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 103

    Starke, Christoph, evangelischer Theologe; * 10. März 1684 in Freienwalde als Sohn eines Kantors; † 12. Dezember 1744 in Driesen. Ab seinem 17. Lebensjahr war er Zög-ling des Gymnasiums in Berlin und begann 1703 an der Universität Halle ein Studium der Theologie. 1709 wurde er Dorfschullehrer und Pastor in Nennhausen und war ab 1737 Oberpfarrer und Garnisonprediger in Driesen in der Neumark, wo er bis zu seinem Le-bensende wirkte. Durch Spendenaktionen sorgte er dafür, dass auch ärmere Menschen Zugang zur Bibel, zum Gesangbuch und nützlichen Schulschriften bekamen. Auch als theologischer Schriftsteller machte er sich einen Namen. Zu nennen wären seine 1727 herausgegebene Heilsordnung und seine Sammlung von Erläuterungen der Bibel-Interpreten.

    Quelle zu den biografischen Angaben: www.wikipedia.de (Oktober 2011)

    DER VOLKSMUND, VERGESSENES UND KURIOSES

    Gelegenheitsfunde Evangelisches Kirchenbuch Kersdorf

    Bernd Steinbrecher; [email protected]

    Nr. 4/1812: † 9.6.1812 Gottfried August Bergner, 21 Jahre, Sohn des Windmüllers Christian Gottfried Bergner zu Holzhausen bei Leipzig; Müllergesell, „ist am 8then Juni Abends krank zu dem Mühlenmeister Tobias Klupsch in Kersdorf gekommen und daselbst in der Nacht vom 8. zum 9.6.1812 an Auszehrung gestorben“; 10.6.1812 in Briesen begraben.

    Nr. 6/1812: † 16.9.1812 Morgens 7 Uhr Gottfried Ludwig Wagner, Sohn des verstor-benen Fuhrmanns und Jagers Wagner zu Potsdam, wurde 16 Jahre; hielt sich bei Förs-ter Flegel, Steinhöfelsches Forsthaus bei Kersdorf auf; „ist am 16then September früh um 7 Uhr auf der Jagd durch einen unglücklichen Schuß verstorben“; 18.9.1812 in Briesen begraben.

    Evangelisches Kirchenbuch Jacobsdorf

    Nr. 5/1785: † 4.11.1785 „... des Nachmittags starb allhier eine Frau an Schlagfluß, die nach den Aussagen ihres Sohnes Maria Catharina Grantzin, verehelicht gewesene Pietschmannin, heist. Ihr Mann soll nach dieser Aussage bey der Catholischen Kirche - Berlin ... gewesen seyn. Ihr Alter 54 Jahre, ist an diesem Tag still begraben worden.“

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 104

    Zunfthaus zu Pfistern

    1408 wurde in Luzern, Schweiz, die ehrenwerte Standesorganisation der Bäcker, Zuckerbäcker und Müller gegründet. In die-sem Jahr erwarb die Zunft der Pfistern (lat. Pistor = Bäcker) das Haus am Kornmarkt als Versamm-lungs- und Verhandlungs-stätte. Solche Zunftstuben, wie hier früher die Wirt-schaften genannt wurden, besaßen große Bedeutung. Jede Familie der Zünftler hatte sein eigenes Wappen. Am Hause der Pfistern ist auch der Stammbaum ab-gebildet.

    Sagen aus der Region Fürstenwalde Erzählt auf einer Familienfeier 1969, Waldschlösschen bei Briesen (Mark)

    Bernd Steinbrecher; [email protected]

    Der Kersdorfer Drachen: „Einst soll in de Jejend vom Kerschdorfer Busch ein Dra-chen gehaust haben. Inner Nacht soll er mit feurigem Schweif fliejend zu sehen jewesen sein. Dieser Drache hatte die Anjewohnheit, in Häuser hinein fliejen zu wollen. Ließ man ihn in das Haus, welches er sich ausjewählt hatte, nich rein, so wurde man bald sehr arm, denn er schleppte alles von diesem Hof weg. Wer ihm jut jesinnt war und ihn fütterte, den brachte er Hab und Jut, daß er von de Andern jeholt hatte. Dat waren da-mals die Jroßbauern und Jutsherrn. Daher sachten die ollen Leute och, wenn ena ville jehabt hat - Die haben enen Drachen.“

    Der Drachen von Drahendorf: „Einst fand man öfter mal inner Jejend ein kleinet, schwarzet, zerzaustet Hühnchen, daß abjemagert und am Ende seiner Kräfte war. Wenn de det mit nach Hause jenommen und jepflecht hast, hat et den Hof Glück jebracht. Scheuchte man es wech oder setzte es wieder aus, so isses immer wieder je-kommen. Auch wenn man es jetreten hat oder nach ihm schluch, machte es sich nischt daraus. Erst wenn et längere Zeit jelitten hatte, verschwand et zu einem Hof, wo et bes-ser leben konnte. Der verlassene Hof aber is verarmt und wurde aufjejeben. Die Leute sachten, daß et der Drache war, der die Jestalt von det olle Huhn anjenommen hatte.“

    Zunfthaus zu Pfistern mit Stammbaum in Luzern, Foto: Stoll

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 105

    Der Drache von Alt Madlitz: „Een Mann aus Madlitz hörte offn Heimweje, er is globe ick ausse Wirtschaft von Wilmersdorf herjekommen, um Mitternacht über sich een dol-let Rasseln. Er hat nach Oben jeblickt und jewahrte enen Drachen, der sich offen Ast jesetzt hatte. Der hatte doch tatsächlich enen Katzenkopp und enen roten und enen blauen Flüjel, truch also, wie die ollen Leute immer sagen, Jeld und Jetreide. Der Kerl hätte den Jeist greifen können, um sich wat davon zu nehmen. Er hat sich aber so je-fürchtet, daß er wie der Blitz jetürmt is und hat nur noch jehört, wie der Drache mit Je-rassel weiterjeflogen is.“

    LESERMEINUNGEN UND –ANFRAGEN

    Suchanfrage Wagner, Kolberg

    Ich suche weiterführende Daten aus dem brandenburgisch- pommerschen Gebiet zu fol-genden drei Personen:

    (1.) Wagner, Johann Conrad, oo 10.10.1769 in Kolberg (2.) Arndt , Sophia Eleonore;

    (3.) Wagner, Dorothea Sophia, * 6.10.1772 Kolberg.

    Vielen Dank für die Hilfe. Mit besten Grüßen Lothar Wagner; [email protected]

    WISSENSWERTES AUS DEN MEDIEN

    Familia Austria, österreichische Gesellschaft für Genealogie und Geschichte

    Renate Fennes

    Einwohnerdatenbank - Neue Einspeisung – Weiterleitung.

    Wir freuen uns, Ihnen eine neue Einspeisung in unsere für jeden zugängliche Einwoh-nerdatenbank bekannt geben zu dürfen. 15.046 neue Datensätze aus diversen Kronlän-dern wurden hinzugefügt und 5.815 verschiedene Orte sind nunmehr enthalten. Der Ge-samtdatenbestand in der Einwohnerdatenbank liegt nun bei 185.091 Personennennun-gen. Die zeitliche Bandbreite reicht vom 16. bis ins 20. Jahrhundert.

    Wir danken allen Mitarbeitern ganz herzlich für die Aufnahme bzw. Verfügungstellung der Daten!

    Wenn auch Sie Listen in Ihren Schubladen schlummern haben bzw. Publikationen oder Originalurkunden aufnehmen möchten, finden Sie die Aufnahmekriterien für die Ein-wohnerdatenbank auf unserer Internetseite Wir freuen uns über jede Liste, auch wenn sie vielleicht nur 50 Datensätze umfasst. Vielleicht findet ein Kollege gerade in Ihrer Einsendung den lang gesuchten Anschluss.

    Datenbank: http://familia-austria.at/projekte/einwohner/einwohner_abfrage.php

    Zur Übersicht der enthaltenen Orte/Quellen:

    http://familia-austria.net/forschung/index.php?title=EINWOHNER-ERFASSUNGEN

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 106

    Webmeeting „Namenkunde in Sachsen - ein Hilfsmittel für den Familien- und Heimatforscher.“

    Rene Gränz; [email protected]

    Unter dem Motto „Vor- und Familiennamen – Sind Namen Schall und Rauch“ wur-de am 24.8.2011 im Rahmen der Veranstaltungsreihe ein kostenfreies virtuelles Seminar im Bereich Genealogie durchgeführt.

    Über 50 Teilnehmer aus allen Bundesländern und Übersee nutzten per Internet das in-teraktive Seminar mit dem Thema:

    Namenkunde - ein wichtiges Hilfsmittel für den Familien- und Heimatforscher

    Die Referentin Gabriele Rodriguez, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Namenkundli-chen Zentrum der Universität Leipzig, hatte sich mit den Mitarbeitern des Zentrums gut auf das Webmeeting vorbereitet.

    So konnte den zahlreichen Teilnehmern nicht nur ein ausführlicher Überblick über die Entstehung und Deutung von Namen im historischen Kontext gegeben werden. Auch wurden die im Vorfeld eingereichten Familiennamen mit in den Vortrag einbezogen. So konnte ein höchstes Maß an Praktikabilität erreicht werden.

    Die Teilnehmer konnten die Vorträge akustisch und per Videoübertragung verfolgen. Fragen zu den Themen der sächsischen Genealogie wurden im parallel stattfindenden Chat (vergleichbar E-Mail) gestellt und sofort per Wort beantwortet.

    Das gesamte Webmeeting kann unter http://webmeetung.webgenealogie.de herunterge-laden werden. Hier finden sich zu diesem Thema auch Link- und Literaturtipps, sowie die Zusammenstellung der im Vortrag und Chat angefragten Familiennamen und deren Herkunft.

    Das nächste Webmeeting „Familienforschung und Internet – geht das zusammen“ findet unter http://webmeeting.webgenealogie.de am 23.11.2011, 20.00 Uhr statt. An-meldung erwünscht!

    Die Seiten des Webmeetings finden sich im Genwiki unter http://wiki-de.genealogy.net/.:webgenealogie:. sowie http://www.webmeeting.webgenealogie.de. Rückfragen richten Sie bitte an das Webteam des kostenfreien sächsischen Gemeinschafts-projekts .:webgenealogie:. unter [email protected].

    9. Genealogiestammtisch Limbacher Land, Dokumentation und Archivierung ge-nealogischer und heimatkundlicher Forschungsergebnisse

    Rene Gränz; [email protected]

    Unter dem Motto „Von Ahnenlisten und Stammbäumen“ trafen sich 35 Familien- und Heimatforscher zum 9. Stammtisch am 14.09.2011 im Hotel Lay-Haus, Limbach-Oberfrohna.

    Mit einem Thema, welches gleichermaßen Familien- und Heimatforscher anspricht, gestaltete der Dresdner Genealoge René Gränz das Hauptthema des 9. Genealogie-stammtisches. Mit vielen praktischen Beispielen und konkreten Hinweisen zur eigenen Forschung wurde die Dokumentation von Forschungsergebnissen beleuchtet. Neben den

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 107

    Begriffen wie Ahnenliste, Ahnentafel, Stammbäumen, Ortsfamilienbuch und Häuser-chronik spielten die Erstellung derselben und weitere Gestaltungsmöglichkeiten eine wichtige Rolle. Egal ob in Papier- oder multimedialer Form, für jeden Forscher findet sich eine entsprechende Lösung und ein dazu gehöriges Programm.

    So konnten neue Erkenntnisse zur Gestaltung der eigenen Ahnentafel bis hin zur Orts-chronik vermittelt werden. Eine wichtige Rolle spielte ebenfalls die Möglichkeit seine Forschungsergebnisse in der Zukunft in Archiven und im Internet zu erhalten.

    Literatur- und Linkhinweise zu diesem Thema und weiteres Anschauungsmaterial kann auf http://gsl.graenz.name heruntergeladen werden.

    Damit war die Grundlage gelegt, damit sich die Familien- und Heimatforscher über ihre eigenen Genealogien austauschen konnten. Viele Anfragen konnten in der Diskussion und im persönlichen Gespräch zu diesem Themenkreis durch die Anwesenden beant-wortet werden.

    Der nächste Genealogiestammtisch Limbacher Land, der Jubiläumsstammtisch, findet am 8.2.2012 zum Thema „Auf den Spuren derer von Schönberg im Limbacher Land“ statt. Als Referent konnte Dr. Rüdiger Freiherr von Schönberg gewonnen werden.

    Kontakt: René Gränz; PF 280214, 01142 Dresden; Tel.: 0351/4 27 59 09; 0162-176 53 55

    INTERESSANTES AUS ANDEREN VEREINEN

    Forschungsgruppe Meilensteine e.V. vorgestellt Die Geschichte des Vereins „For-schungsgruppe Meilensteine“ reicht bis in die 1960er Jahre in der DDR zurück. Die ersten Mitglieder waren damals noch in der „Forschungs-gruppe Kursächsische Postmeilen-säulen“ des Kulturbundes der DDR mit Sitz in Karl-Marx-Stadt organi-siert. Im Jahre 1980 trennten sich die Mitglieder, die sich mit preußi-schen und mecklenburgischen Postmeilensteinen beschäftigten, von der „Forschungsgruppe Kursächsische Postmeilensäulen“ und bildeten eine eigene „Forschungsgruppe Preußische und Mecklenburgische Postmeilensteine“ in Magde-burg. Nach den politischen Veränderungen 1990 votierten die Mitglieder für einen ei-genständigen Verein mit dem Namen „Forschungsgruppe Preußische, Mecklenburgi-sche und Anhaltische Meilensteine“. Im Jahre 1992 wurde eine Satzung erarbeitet und der Verein beim Kreisgericht Genthin angemeldet. Noch im gleichen Jahr erkannte das Finanzamt Genthin die Gemeinnützigkeit des Vereins an. In den 1990er Jahren stießen viele weitere an dem Thema Meilensteine interessierte Personen zu der Forschungs-gruppe und es setzte sich die Erkenntnis durch, dass es noch viel mehr als preußische,

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 108

    mecklenburgische und anhaltische Meilensteine gibt. Dazu kam, dass es in Deutschland bisher keine Organisation gab, die sich dem Thema Meilensteine systematisch und über-greifend widmet. Dem Rechnung tragend wurden die Satzung und der Name der For-schungsgruppe geändert. Seit dem 1.1.2011 heißt der Verein „Forschungsgruppe Mei-lensteine e.V.“.

    Der Verein ist ein Zusammenschluss all derjenigen, die an der Erforschung, Do-kumentation und Popularisierung von Meilensteinen als Teil der deutschen Ver-kehrsgeschichte interessiert sind, die auf den Gebieten der Länder des norddeut-schen Bundes, ausgenommen des König-reiches Sachsen, stehen. Um die sächsi-schen Meilensteine kümmert sich nach wie vor die „Forschungsgruppe Kursächsi-

    sche Meilensteine“, mit der es eine gute und koordinierte Zusammenarbeit gibt. Die Ar-beitsergebnisse der Forschungsgruppe werden einerseits in Jahrestagungen vermittelt, die von 1980 bis heute regelmäßig stattgefunden haben. Zum anderen werden die Ar-beitsergebnisse über das sogenannte Meilenstein-Journal (bis Nr. 43 unter der Bezeich-nung „Arbeitsmaterialien“ erschienen) den Mitgliedern und den öffentlichen Bibliothe-ken im Forschungsgebiet übermittelt. Bisher sind 61 Ausgaben dieses Meilenstein-Journals erschienen. Die Forschungsgruppe setzt sich für die Erhaltung der Post- und Chausseemeilensteine als Denkmale der Verkehrsgeschichte ein. Dazu erforscht sie die Geschichte der Meilensteine, sucht nach verschollenen Meilensteinen, erfasst alle noch vorhandenen Steine, registriert deren Standorte, ihre Gestalt, ihre Maße und Beschrif-tungen und schlägt deren Aufnahme in das Verzeichnis der Denkmale vor. Sie berät die Eigentümer der Meilensteine und die Denkmalschutzbehörden bei Maßnahmen, die dem Schutz und der Pflege der Meilensteine dienen, sowie bei deren Wiedererrichtung. Der Verein unterstützt die Gemeinden bei der Aufstellung von Denkmalpflegeplänen. Die Registrierung der Meilensteine im Forschungsgebiet ist weitgehend abgeschlossen, eine entsprechende computergestützte Datei liegt vor. Alle Steine sind mindestens einmal fotografisch erfasst worden.

    Meilensteine sind entlang der alten Poststraßen und Chausseen zu finden, die aber nicht immer identisch mit den heutigen übergeordneten Straßen sind. Sie stehen meist direkt am Straßenrand, manche sind aber schwer zu finden, weil sie im Straßengraben stehen oder durch Gestrüpp verdeckt sind. Die Nähe zur Fahrbahn führt zu einer Gefährdung durch Kraftfahrzeuge oder zur Beschädigung bei Bau- und Unterhaltungsarbeiten. Es wird daher begrüßt, dass die Straßenbauverwaltungen die Steine bei Erneuerung oder Reparatur von der Fahrbahn abrücken und sie durch Umpflasterung schützen.

    Kontaktadresse: Forschungsgruppe Meilensteine e.V.

    c/o Wolfgang Fredrich, Rühlower Damm 18, 17039 Sponholz; Tel. 039606 29152

    E-Mail: [email protected]

    Internetseite: www.forschungsgruppe-meilensteine.de

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 109

    Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. Historisches Datum – 20 Jahre Volksbund in den neuen Bundesländern

    Redaktion: Silke Carl; [email protected]

    Der erste Landesverband des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in den neuen Bundesländern hat sich am 8.5.1991 in Thüringen konstituiert.

    Dieser nüchterne Satz in der Ausgabe 3/1991 unserer Mitgliederzeitschrift „Stimme & Weg“ steht gewissermaßen am Anfang eines wichtigen neuen Kapitels der Volksbund-arbeit. Die deutsche Teilung und die praktische Ächtung der deutschen Kriegsgräberfür-sorge (zumindest, soweit sie auf die Soldaten unter den Opfern von Krieg und Gewalt-herrschaft bezogen war) hatten dem Volksbund die Arbeit in der DDR unmöglich ge-macht. Er galt offiziell als „faschistische Organisation“. Kontakte zu Angehörigen von Kriegstoten wurden auf privater Ebene und über die Evangelische Kirche gehalten. So konnte der Volksbund wenigstens die Fürsorge für eine Reihe von Soldatengräbern auf dem Gebiet der DDR unterstützen. Und für so manche DDR-Bürger, die dann endlich „Reisefreiheit“ genossen, führte der erste Weg in Westdeutschland zum Volksbund, um sich den Weg zum Grab eines Angehörigen in Frankreich oder anderswo erklären zu lassen. Heute sind die Bemühungen um die Gründung neuer Landes- und Kreisverbände in der „Ex-DDR“ fast schon Geschichte. Zwar hat nicht jede Neugründung aufgrund von Gebietsreformen überlebt. Doch das hat sich geändert. Besonders erfreulich ist es, dass immer wieder neue Kreisverbände hinzukommen, so am 13. Oktober im Burgen-landkreis/Sachsen-Anhalt. Die zwanzigjährige Geschichte des Volksbundes mit einer inzwischen unübersehbar vielfältigen Reihe an Aktivitäten von Usedom bis Chemnitz, von Eisenach bis Frankfurt an der Oder lässt sich auf so wenig Platz wie hier nicht dar-stellen. Man müsste ein Buch darüber schreiben – und tatsächlich ist auch ein Buch zur Herausgabe im kommenden Jahr geplant. Wir werden darüber informieren! Aber so viel sei schon hier erwähnt: Zu beginnen war damit, den Volksbund und seine Arbeit über-haupt erst wieder bekannt zu machen. Es galt vor allem, die Angehörigen von Kriegsto-ten darüber zu informieren, dass der Volksbund etwas über diese Kriegstoten weiß und helfen kann. Zahlreiche Kommunen hatten auf einmal die Aufgabe, die Kriegsgräber auf ihrem Gebiet zu sichern, instand zu setzen und zu pflegen – Beratung ist auch heute noch notwendig und willkommen. Das ungeheuer wichtige Standbein der auf die Förde-rung von Verständigung, Versöhnung und Frieden orientierten Jugend- und Bildungsar-beit musste völlig neu geschaffen werden. Um all dies überhaupt tun zu können, hat der Volksbund analog seiner Struktur im Westen fünf neue Landesverbände geschaffen: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Ost-Berlin wurde dem bestehenden Landesverband Berlin zugeordnet. Hauptamtliche Mitarbeiter wurden eingestellt, ehrenamtliche Mitarbeiter vor allem für die Arbeit in den Landes- und Kreisvorständen und für die Jugend- und Bildungsarbeit gesucht und gefunden. Mitglieder und Spender wurden geworben. Ohne sie „läuft“ auch beim Volksbund in den neuen Bundesländern nichts! In der erwähnten Ausgabe unserer Zeit-schrift stand damals unter anderem Folgendes: „Alles in allem: Die Aufgaben sind ge-waltig, und die Bedingungen könnten günstiger sein. Doch kurz nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg war es unvergleichlich schwieriger als heute. Der Volksbund stellt sich dieser Herausforderung an seine Erfahrung und Motivation deshalb mit gro-ßer Zuversicht!“ Zwanzig Jahre später stellen wir fest: Diese Zuversicht war berechtigt!

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 110

    Allen, die zum Erfolg beigetragen haben und es noch tun, sei ein herzlicher Dank ge-sagt. Aber es gibt noch viel zu tun. Vor allem muss der Bekanntheitsgrad noch weiter gesteigert werden. Denn das Vertrauen der Bevölkerung in die Arbeit des Volksbundes ist die wichtigste Grundlage seiner Arbeit für den Frieden.

    Dr. Martin Dodenhoeft

    Internetseite: http://www.volksbund.de

    Geschichtsvereine in Berlin - Linkliste www.ghb-online.de Gesellschaft Historisches Berlin e.V. www.DieGeschichteBerlins.de Verein für die Geschichte Berlins. Umfangreiche Informationen zur Berliner Geschich-te, Persönlichkeiten, Literatur und vieles mehr. www.berliner-geschichtswerkstatt.de Die Berliner Geschichtswerkstatt bietet Forschungen, Publikationen, Ausstellungen, Führungen, Sammlungen und Service-Angebote zur Berlin-Geschichte. Schwerpunkte sind Nationalsozialismus, Frauengeschichte, Oral History, Biographieforschung, Min-derheiten und Alltagsgeschichte. www.preussen.org Preußische Gesellschaft Berlin-Brandenburg: Pro Gloria et Pacia Preussen. www.Berliner-Schloss.de Förderverein Berliner Schloss www.buergerverein-luisenstadt.de Bürgerverein Luisenstadt www.stiftung.brandenburgertor.de Stiftung Brandenburger Tor www.historischer-hafen-Berlin.de Berlin-Brandenburgische Schiffahrtsgesellschaft e.V. zur Förderung und Erhaltung der historischen Binnenschiffahrt im Historischen Hafen Berlin www.spsg.de Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin Brandenburg www.zeitzeugenboerse.de Der Verein Zeitzeugenbörse (ZZB) sammelt persönliche Erfahrungen von historischen Ereignissen und vermittelt kostenlos Augenzeugen, die von ihren Erlebnissen und Ein-drücken berichten. Durch ihre Schilderungen machen Zeitzeugen Hintergründe von Ge-schichte anschaulich und ergänzen Details, die im Rahmen der konventionellen Ge-schichtsschreibung leicht verloren gehen. www.progaslicht.de Verein zur Erhaltung und Förderung des Gaslichts als Kulturgut 44.000 Gaslaternen erleuchten jede Nacht die Stadt. Das Gaslicht ist Kulturgut, denn die industrielle Revolution in Europa entwickelte sich maßgeblich durch das Gaslicht und veränderte das kulturelle Nachtleben. www.historischefriedhoefeberlin.eu Interessengemeinschaft Historische Friedhöfe Berlin Quelle: http://www.berlinstory.de/berlin-links/linkliste-geschichte-berlins/linkliste-geschichtsvereine

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 111

    VERANSTALTUNGSKALENDER

    27.-29.01.2012

    Mitgliederversammlung Pommerscher Greif

    Travemünde Prof. Dr. Hans-Dieter Wallschläger, Nidecksteig 22, 13591 Berlin, [email protected]

    Feb..2012 Jahreshauptversammlung HEROLD

    Berlin Herold-Geschäftsstelle, Archivstraße 12-14, 14195 Berlin, [email protected]

    02.03.-04.03.2012

    Jahreshauptversammlung Verein für Computergenea-logie

    München Susanne Nicola, Altwickeder Hellweg 217, 44319 Dortmund [email protected]

    30.03.-01.04.2012

    Mitgliederversammlung der AGoFF

    Bielefeld Mario Seifert, Hessestraße 16, 14469 Potsdam, Schriftfü[email protected]

    21.04.2012 Frühjahrstagung - Verein für Geschichte der Prignitz e. V

    Festung Dömitz Dr. Uwe Czubatynski, Burghof 10, 14776 Brandenburg, [email protected]

    04.05.-06.05.2012

    Mitgliederversammlung der AMF

    Parkhotel Brandis (bei Leipzig)

    AMF-Geschäftsstelle, Berliner Str. 31a, 47533 Kleve [email protected]

    02.06.201 7. Regionaltreffen Bran-denburg

    TFP, Am Neuen Garten 64, 14469 Potsdam

    Mario Seifert, Hessestr. 16, 14469 Potsdam, [email protected]

    30.08.-03.09.2012

    64. Deutscher Genealogen-tag

    Berufsoberschule, Haunstetter Str. 59-61, 86161 Augsburg

    BLF e.V., Sabine Scheller, Metzstra. 14b, 81667 München [email protected]

    24.09.- 28.09.2012

    30. Kongress d. Genealogi-schen u. Heraldischen Wis-senschaften

    Maastricht Nederlandse Genealogische Vere-niging und das Centraal Büro voor Genealogie

    29.09.2012 Herbsttagung - Verein für Geschichte der Prignitz e. V.

    Wittenberge Dr. Uwe Czubatynski, Burghof 10, 14776 Brandenburg, [email protected]

  • BGN, Jg. 6, Bd. III, Heft 4, 4/2011 112

    Landkreise Nieder- und Oberbarnim

    1899

    Quelle: Andrees Allgemeiner Handatlas, Herausgegeben von A. Scrobel im Verlag Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig, 1899, 4. Aufl.