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1 7. Umwelt und Energie Ölpest nach Tankerkatastrophe Inselbewohner müssen ihre Heimat wegen des Klimawandels verlassen Wissenschaftler beklagen das Sterben von Korallenriffen Immer schnellere Abschmelze des Nordpols Waldabholzung bringt Ruanda in Schwierigkeiten 150 Arten verschwinden täglich Smog erreicht ein kritisches Niveau in Thailand Die Vernichtung des brasilianischen Regenwaldes schreitet immer weiter voran 16000 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht Erneut hohe Quecksilberwerte in Brüssel Orkane kommen nicht so bald zur Ruhe Unser Planet braucht 1 Milliarde neuer Bäume Einführung Aus der Zeitung: Täglich berichten die Medien über die Umwelt und ihre Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Mehr denn je ist die Umweltverschmutzung ein echtes Problem, das ein Land niemals für sich alleine lösen kann. denn ein verschmutzter Fluss z.B. kennt keine Grenzen. Und das gilt gleichermaßen für die Luft und das Klima. Eine gemeinsame europäische Vorgehensweise ist daher erforderlich. So hat die Umwelt für die EU höchste Priorität. Infolgedessen basieren fast alle Umweltgesetze unseres Landes auf der europäischen Gesetzgebung. So zahlt man beim Ankauf von Elektrogeräten einen Recupel-Beitrag. Recupel sorgt später dafür, dass das Altgerät recycelt wird. Für Europa ist es nämlich ganz wich- tig, dass alle Bürger den Müll so weit wie möglich sortieren und recyceln. Auch die Wasserqualität unserer Seen, Flüsse und Meere soll strengen europäischen Normen entsprechen. Das gilt auch für die Luftqualität: Die Grenzwerte für Fein- staubpartikel, Quecksilber, Ozon, usw. dürfen nicht überschritten werden. In den Geschäften können wir auf bestimm- ten Produkten eine „ grüne Blume“, das Ökolabel der EU finden. Dieses garantiert uns z.B., dass ein Spülmittel, das wir kaufen wollen, umweltfreundlich ist. So gibt es noch viele weitere Beispiele der europäischen Gesetzgebung in Sachen Umweltschutz. Zur Zeit widmet sich die EU mit großer Aufmerksamkeit dem Klimawandel. Europa nimmt schon seit Jahren eine Vorrei- terrolle im Kampf gegen die Erderwärmung ein. In Kyoto hat sich die EU selbst auferlegt, den Ausstoß von Treibhausga- sen im Zeitraum von 2008 - 2012 um 8% gegenüber den Werten von 1990 zu senken. Während neuer Verhandlungen, den so genannten „Post-Kyoto-Verhandlungen“, verpflichtete sich die EU weiterhin, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 20% gegenüber 1990 zu senken. Aber es zwingt uns ja niemand dazu, mit einer Umstellung unserer Lebensweise zu warten. Es versteht sich aus Liebe zu unserer Umwelt und zu uns selbst. Der Slogan „Schaltet aus, recycelt, lauft ...“ sollte uns in jedem Fall dazu bewegen, unsere Gewohnheiten zu ändern. Schweizer Gletscher weiterhin erheblich abgeschmolzen Jedes Jahr bilden sich riesige Wüsten auf einer Fläche doppelt so groß wie Belgien Jeder zweite Sommer wird wärmer als 2003

7. Umwelt und Energie - European Parliament · 2017. 6. 5. · 1 7. Umwelt und Energie Ölpest nach Tankerkatastrophe Inselbewohner müssen ihre Heimat wegen des Klimawandels verlassenen

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Page 1: 7. Umwelt und Energie - European Parliament · 2017. 6. 5. · 1 7. Umwelt und Energie Ölpest nach Tankerkatastrophe Inselbewohner müssen ihre Heimat wegen des Klimawandels verlassenen

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7. Umwelt und Energie

Ölpest nach Tankerkatastrophe

Inselbewohner müssen ihre Heimat wegen des Klimawandels verlassen

Wissenschaftler beklagen das Sterben von Korallenriffen

Immer schnellere Abschmelze des Nordpols

Waldabholzung bringt Ruanda in Schwierigkeiten

150 Arten verschwinden täglich

Smog erreicht ein kritisches Niveau in Thailand

Die Vernichtung des

brasilianischen

Regenwaldes

schreitet immer

weiter voran

16000 Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht

Erneut hohe Quecksilberwerte in Brüssel

Orkane kommen nicht so bald zur Ruhe

Unser Planet braucht 1 Milliarde neuer Bäume

Einführung

Aus der Zeitung:

Täglich berichten die Medien über die Umwelt und ihre Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Mehr denn je ist die Umweltverschmutzung ein echtes Problem, das ein Land niemals für sich alleine lösen kann. denn ein verschmutzter Fluss z.B. kennt keine Grenzen. Und das gilt gleichermaßen für die Luft und das Klima. Eine gemeinsame europäische Vorgehensweise ist daher erforderlich. So hat die Umwelt für die EU höchste Priorität. Infolgedessen basieren fast alle Umweltgesetze unseres Landes auf der europäischen Gesetzgebung. So zahlt man beim Ankauf von Elektrogeräten einen Recupel-Beitrag. Recupel sorgt später dafür, dass das Altgerät recycelt wird. Für Europa ist es nämlich ganz wich-tig, dass alle Bürger den Müll so weit wie möglich sortieren und recyceln. Auch die Wasserqualität unserer Seen, Flüsse und Meere soll strengen europäischen Normen entsprechen. Das gilt auch für die Luftqualität: Die Grenzwerte für Fein-staubpartikel, Quecksilber, Ozon, usw. dürfen nicht überschritten werden. In den Geschäften können wir auf bestimm-ten Produkten eine „ grüne Blume“, das Ökolabel der EU finden. Dieses garantiert uns z.B., dass ein Spülmittel, das wir kaufen wollen, umweltfreundlich ist. So gibt es noch viele weitere Beispiele der europäischen Gesetzgebung in Sachen Umweltschutz.

Zur Zeit widmet sich die EU mit großer Aufmerksamkeit dem Klimawandel. Europa nimmt schon seit Jahren eine Vorrei-terrolle im Kampf gegen die Erderwärmung ein. In Kyoto hat sich die EU selbst auferlegt, den Ausstoß von Treibhausga-sen im Zeitraum von 2008 - 2012 um 8% gegenüber den Werten von 1990 zu senken. Während neuer Verhandlungen, den so genannten „Post-Kyoto-Verhandlungen“, verpflichtete sich die EU weiterhin, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 20% gegenüber 1990 zu senken.

Aber es zwingt uns ja niemand dazu, mit einer Umstellung unserer Lebensweise zu warten. Es versteht sich aus Liebe zu unserer Umwelt und zu uns selbst. Der Slogan „Schaltet aus, recycelt, lauft ...“ sollte uns in jedem Fall dazu bewegen, unsere Gewohnheiten zu ändern.

Schweizer Gletscher weiterhin erheblich abgeschmolzen

Jedes Jahr bilden sich riesige Wüsten auf einer Fläche doppelt so groß wie Belgien

Jeder zweite Sommer wird wärmer als 2003

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Die ZEitUng7. Umwelt und Energie

Das Klima: Welche Maßnahmen trifft die EU? 1

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Die Europäische Union, die für etwa 14% der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, hat häufig bei inter-nationalen Gipfelkonferenzen gegen die Klimaerwärmung die Initiative ergriffen. 1990 verpflichtete sich die EU spontan, ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2000 auf das Niveau von 1990 zu senken. Dieses Ziel wurde erreicht.

Jetzt wird es Ernst Bis 2020 sollen 13 Prozent des belgi-schen Energieverbrauchs aus erneuer-baren Energiequellen stammen. Heute sind es nur 2,2%. Das wird eine sehr schwierige Aufgabe.

Nach Einschätzung der belgischen Regierung sind die Kosten für den europäischen Klima-plan für das Land akzeptabel. Sie werden sich jährlich auf etwa 2,5 Milliarden Euro belau-fen, das sind 0,7 Prozent des Bruttosozialpro-dukts.

Vor allem die erneuerbaren Energiequellen bereiten Belgien Sorgen: Das Land ist wenig geeignet für eine Elektrizitätsversorgung aus erneuerbaren Energien, wie Wind und Sonne. Aus verschiedenen Studien ist bekannt, dass höchstens 8 Prozent des gesamten Energiever-brauchs aus erneuerbaren Quellen erzeugt wer-den können. Heute erreicht man 2,2 Prozent. Europa aber fordert 13 Prozent.

Mit seinem niedrigen Prozentsatz erreicht Belgien ein sehr schlechtes Ergebnis in der westlichen industrialisierten Welt. Wegen der zögerlichen Vorgehensweise der letzten Jahre ist viel Zeit verloren gegangen.

Nehmen wir das Beispiel der Windenergie. Vor einigen Jahren wurden die ersten Vor-schläge zur Errichtung von Windenergieparks im Meer stark kritisiert. Wer einen Windener-giepark an Land errichten möchte, stößt bei der örtlichen Bevölkerung auf eine Mauer der Ablehnung. Auf diese Weise können keine neuen Projekte entstehen. Und doch ist es eben die Windenergie, die es ermöglichen könnte, den Anteil an Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen in Belgien zu erhöhen. Der Bau eines Windenergieparks auf der Sandbank von Thornton in der Nordsee ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.

15. Februar 2008

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Während der Verhandlungen zum Kyoto-Protokoll ent-schlossen sich die 15 damaligen EU-Mitgliedsländer, ihre Treibhausgasemissionen bis 2012 um 8% gegenü-ber 1990 zu reduzieren. Ende 2005 waren die Ausstöße der EU-15 um 1,5% gegenüber dem Niveau von 1990 gesenkt worden.

Wie?

Sowohl auf EU-Ebene wie auf nationaler Ebene wur-den verschiedene Initiativen gestartet. Um die Zielset-zungen des Kyoto-Protokolls zu erreichen, arbeitet die Kommission mit den Unternehmen der Wirtschaft und den Umweltschutz-organisationen zusammen

Einer der Pfeiler der EU-Politik im Bereich der Klimaän-derung ist das Emissionshandelssystem der EU (ETS), das 2005 geschaffen wurde. Elektrizitätswerke und An-lagen der energieintensiven Industrie dürfen jährlich nur eine begrenzte Menge des Gases CO2 ausstoßen. Diese 10.500 Unternehmen sind für fast die Hälfte der gesamten CO2-Emissionen in der EU verantwortlich. Wenn die Unternehmen die erforderlichen Emissions-reduktionen erreichen, können sie die nicht benötigten Zertifikate an Unternehmen verkaufen, die weiterhin einen höheren Schadstoffausstoß produzieren. Für die Betriebe ist das Emissionshandelssystem ein finanziel-ler Anreiz, ihre Ausstöße zu verringern. Wenn die Fa-briken die reduzierten Emissionsquoten nicht einhal-ten, müssen sie Emissionsrechte von anderen Fabriken zukaufen. Sonst droht ihnen eine saftige Buße.

Weitere Maßnahmen sollen die Nutzung erneuerbarer Energiequellen, wie Sonne und Wind, fördern. So sol-

len auch Menschen dazu angeregt werden, ihre Häuser besser zu isolieren, um Energie zu sparen.

70% der Energie der EU-Haushal-te wird für die Hausheizung be-nutzt und daneben noch 14% für die Wassererwärmung. Weil das Kyoto-Protokoll 2012 endet, drängt die Eu-ropäische Union auf die Erstellung eines neuen inter-nationalen Vertrags.

Im April 2007 richtete das Europäische Parlament eine Übergangskommission zum Klimawandel ein. Diese Kommission soll eine Bestandsaufnahme zur aktuellen Situation machen und Empfehlungen für die zukünfti-ge Rolle der EU im Kampf gegen die Klimaerwärmung aussprechen.

Entsprechend den Empfehlungen des Europarates vom März 2007 hat die EU-Kommission bereits Anfang 2008 eine Klima- und Energiestrategie mit einer Reihe von ehrgeizigen Zielen und Maßnahmen vorgelegt. Die EU-Staaten verpflichten sich dazu, ihre Treibhausgas-emissionen bis 2020 um mindestens 20% gegenüber 1990 zu senken und wären bereit, die Emissionen in Zukunft um 30% zu reduzieren, sofern auch die an-deren Industrieländer sich darum bemühen und die Entwicklungsländer in gleicher Weise Maßnahmen er-greifen. Um dieses Ziel von 20% zu erreichen, werden die bestehenden Maßnahmen wie der Emissionshandel ergänzt durch neue Maßnahmen, die geeignet sind, den Energieverbrauch um 20% zu senken und 20% erneu-erbare Energie zu produzieren.

Badewasserqualität noch nicht überall optimal Ein Sommertag: Die Sonne scheint, das Thermometer steigt. Wie wäre es mit einem Sprung in den Fluss oder ei-nem Bad im Meer oder See?

Aber wie gut oder schlecht ist die Qualität des Wassers?

Die Blaue Flagge informiert uns über die Qualität von Badegewässern (Seen, Meeren) und Yachthä-fen. Dieses Qualitätslabel wird jährlich für jeweils ein Jahr vergeben.

Bevor man die Blaue Flagge hissen darf, müssen Strände und Yachthäfen strengen Kriterien ent-sprechen: Beachtung der europäischen Badewas-

serrichtlinie, Organisation von Bildungs- und Informationsveranstaltungen, Bereitstellung von hygienischen sanitären Anlagen, regelmäßige Müll-beseitigung, Sicherheitsdienste (Rettungsschwim-mer, Erste Hilfe ...).

Anfang der neunziger Jahre war die Badewasserqua-lität an der belgischen Küste so schlecht, dass keine Blauen Flaggen vergeben wurden. Erst ab 2000, als die Qualität besser wurde, kamen verschiedene Küstengemeinden für die Verleihung der Flagge in Betracht. Diese steigende Qualität ist vor allem der besseren Reinigung der Abwässer zu verdanken.

Edition für Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens 2008 - GRATIS

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Quelle: Eurostat, März 2008

Natürliche Ressourcen für dieses Jahr erschöpft Bereits heute (23.September) ist alles, was das biologische System Erde in einem Jahr produzieren kann erschöpft, so zeigen es die Berechnungen der internationalen Organisa-tion Global Footprint Network.

Die Folgen sind der Klimawandel, die Desertifkation bestimmter Regionen, das Auslöschen von Tier- und Pflanzenarten. Jedes Jahr berechnet das Netzwerk den ökologischen Fußabdruck des Menschen: Das ist die Gesamtfläche der Erde, die benötigt wird, um seinen Lebensstil zu ermöglichen (Nahrungsmitteln, Konsum-güter, Transporte, Unterkünfte). Dieser Fußabdruck wird mit dem verglichen, was die Erde uns bieten kann: nämlich ihrer Leistungsfähigkeit , natürliche Ressourcen bereit zu stellen und den ent-standenen Müll zu verarbeiten. Schon seit Mitte der achtziger Jahre übersteigt die Nachfrage das Angebot. Wir verbrauchen heute die

natürlichen Ressourcen von 1,3 Planeten. Der Ecological Debt Day, der Ökoschuldentag, rutscht Jahr für Jahr im Kalender weiter nach vorne. Fiel dieser Tag 2007 auf den 6. Oktober, so sind im laufenden Jahr 2008 bereits 13 Tage früher die Res-sourcen der Erde verbraucht. Und 1987 erreichten wir diese kritische Schwelle noch am 19. Dezember. In diesem Jahr brauchen wir wohlgemerkt 30 Pro-zent mehr natürliche Ressourcen als die Erde liefern kann. Mit anderen Worten: Die Erde benötigt mehr als ein Jahr und drei Monate um das hervorzubrin-gen, was wir in einem Jahr verbrauchen. 23. September 2008

Abfall Die Europäische Union fördert eine bessere Abfall-verarbeitung und ermutigt die Konsumenten, umwelt-freundlich zu leben.

Die EU möchte den Restmüll bis 2010 um 20% gegen-über 2002 reduzieren und bis 2050 um 50%. Sie hat vier Schlüsselprinzipien vorgestellt, um dieses Ziel zu erreichen:

• Die Prävention (Müllvermeidung): d.h. den Abfall schon am Ursprung zu begrenzen, die Industrie dar-in zu unterstützen, Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die weniger Abfall verursachen und die Konsumenten dazu zu ermutigen, diese Artikel zu kaufen.

• Das Verursacherprinzip: Wer Abfall verursacht, zahlt die Entsorgungskosten. Es gibt eine Liste gefährlicher Stoffe. Die Erzeuger sind für die Sammlung, Behandlung und das Recycling ihrer

Abfälle verantwortlich.

• Das Vorsorgeprinzip: Schäden für Gesundheit und Umwelt, die durch die Behandlung von Abfall ver-ursacht werden können, sollen vermieden werden.

• Das Prinzip der Nähe: Die Behandlung des Abfalls sollte möglichst nahe am Ort seiner Entstehung erfolgen.

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20202005

SchwedenLetland

FinnlandÖsterreich

PortugalDänemarken

SlovenienEstland

Bulgarien

Rumänien

LitauwenFrankreich

SpanienGriechenlandDeutschland

Italien

IrlandGross Britanien

PolenSlowakie

die NiederlandeHungarien

ZypernTjechienBelgien

LuxemburgMalta

0 10 20 30 40 50 60

Zielsetzung pro Mitgliedstaat Energiemenge aus erneuerbaren Quellen, Angaben in Prozent

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EU-Fischquoten unverantwortlich hoch Die für Fischerei zuständigen Minister der Europäischen Union treffen sich jedes Jahr im Dezember, um die Fischfangquoten für das nächste Jahr festzulegen. Oft fällt die endgültige Entscheidung erst nach stundenlangen, heftigen Diskussionen. Weil jedes Land seine eigenen Fischer schützt, liegen die vereinbarten Quoten vielfach über den von Wissenschaftlern empfohlenen Grenzwerten.

Der Weltnaturschutz-Organisation WWF zufolge ist es dringend erforderlich neue Quoten einzuführen, denn 80% der europäischen Fischbestände sind so überfischt, dass ihre Existenz gefährdet ist. Aus Untersuchungen ergibt sich, dass nicht nur die Überfischung, ob erlaubt oder illegal, problematisch ist, sondern auch die Tatsache, dass etwa 60% der ins Netz gegangenen Fische als nicht verwertbar und dann zumeist tot wieder ins Meer zurück geworfen werden. Diese wenig selektiven Fangpraktiken sind eine zusätzliche Bedrohung für das Ökosystem.

Recupel hilft europäischen Kollegen

Hersteller und Impor-teure von elektrischen und elektronischen

Geräten sind dazu verpflichtet, aus-rangierte Geräte

zurückzunehmen und auf umweltfreund-

liche Weise zu verarbei-ten. Das ist eine europäische

Verpflichtung. Seit 2001 organisiert die Alt-geräteorganisation Recupel, gegründet und gelei-tet von der belgischen Industrie, die Sammlung, Trennung, Verarbeitung und das Recycling von Elektogeräteschrott.

Recupel ist seit seiner Gründung ein Wegbereiter in diesem Sektor. Das Recupel-System zur Samm-lung und Verarbeitung elektrischer und elektroni-scher Geräte wurde im Laufe der Jahre ausgefeilt, angepasst und optimiert. Heute dient das System

anderen europäischen Ländern als Beispiel.

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Welche Produkte tragen das EU-Energielabel ? Elektrische Geräte (Lampen, Kühlschränke, Wasch-maschinen...) und Autos tragen das Energielabel.

Es gibt Auskunft über die Energieeffizienz des Pro-dukts, indem es die Klassen A (für die sparsamsten Geräte) bis G (für die größten Verbraucher) zuord-net.

Außer dem deutlichen Farbcode stehen noch weitere Informationen auf dem Energielabel. Das Label auf Lampen, gibt an, wie viel Energie sie pro Sekunde verbraucht wird.

Bei einer Waschmaschine oder einem Geschirrspü-ler wird über den Wasserverbrauch informiert.

Für Kühlgeräte wurden vor kurzem auch die Klas-sen A+ und A++ eingeführt.

Dank dieses Labels kann der Konsument die Ef-fizienz von Geräten miteinander vergleichen. Für Hersteller sind die Label ein Anreiz, die Energieleis-tungen ihrer Produkte zu verbessern.

Mit der Euroblume werden umweltfreundliche Produkte gekennzeichnet Das Ökolabel preist Produkte an, die geringe Auswirkungen auf die Umwelt haben. Das Label wird für 23 Kategorien von Produkten und Dienstleistungen vergeben, vom Geschirrspül- und Waschmittel, über das Fernsehgerät bis zu touristischen Ausstattungen. Für jede Kategorie wurden strenge Kriterien im Bereich der Umweltauswirkungen und Qualität festgelegt.

In Belgien tragen zurzeit 77 Produkte das Ökola-bel, und diese Zahl steigt ständig. Heute ist es also leicht, umweltbewusst zu kaufen, denn all diese Produkte sind im Supermarkt erhältlich.

Ausgezeichnete Wahl Zweite Wahl Lieber nicht Erklärung der Wahlmöglichkeiten

Alaska-Pollack/Seelachs (Alaska) Dorade, Goldbrassen (Mittelmeer) Gambe, Riesengarnele (Afrika, Asien) Marine Stewardship Council (MSC), unabhängige Organisation für einen nachhaltigen FischfangAlaska-Lachs (Westküste USA, Kanada) ! Tintenfisch, Krake (Atlantik) Tiefseegarnele (Pazifik, Indischer Ozean)

Forelle (Europa) Kabeljau (Barentssee, Island) ! Glattbutt (Nordsee)wild gefangen

Forelle (Europa) Kabeljau (Norwegen) ! Hai (NO Atlantik)Meeräsche (Wattenmeer) Krabbe (Nordsee) Heilbutt (NO Atlantik, Grönland) ! gezüchtet (Aquakultur)

Hering (Nordsee) Langustine (Nordsee) Kabeljau (Nordsee, Ostsee) !holländische Garnelen (Nordsee, Wattenmeer) Makrele (NO Atlantik) Lengfisch (NO Atlantik) ! Vorsicht! Diese Fischart kommt in mehreren Spal-

ten vor. Wählen Sie die nachhaltigste LösungBiokabeljau (Schottland) Muschel (die Niederlande, Bodenkultur) Aal (Europa)weißer und schwarzer Seelachs Meerbarbe (Nordsee) Red Snapper (verschiedene Länder)Wels (die Niederlande, Belgien) Pangasius (Süd-Ost-Asien) Rochen (Nordsee)Auster (die Niederlande, Frankreich) Knurrhahn (Nordsee) Rotbarsch (NO Atlantik) Ausgezeichnete Wahl: nicht überfischt, sorgfaltig

gezüchtet, minimale oder begrenzte Umwelt-schäden

Pazifischer Heilbutt (Westküste USA) ! Kliesche (Nordsee) Sardine (Mittelmeer) !Pazifischer Kabeljau (Westküste USA) ! Schellfisch (Nordsee) Scholle (Nordsee)Flusskrebs (China) Tilapia (Süd-Ost-Asien, Afrika, Südamerika) ! Steinbutt (Nordsee)

Sardine (NO Atlantik) Thunfisch, Skipjack (Pazifik, Süd-Ost-Asien) ! Zunge, kleine Seezunge unter der Mindestgröße (Nordsee)

! Zweite Wahl: Probleme mit Zucht oder Fischerei. Diese Wahl ist weniger gut als eine Wahl aus der grünen SpalteHechtbarsch (Europa) ! Victoriabarsch (Uganda, Kenia, Tansania) Thunfisch, Blauflosse (Mittelmeer, Australien) !

Tilapia (die Niederlande, Belgien) ! Lachs (Schottland, Norwegen) Thunfisch, Gelbflosse (Pazifik, Indischer Ozean) !Zunge (Großbritannien, Hastings) ! Seebarsch (Nordsee) Wittling (Nordsee) Lieber nicht: Wählen Sie lieber eine Alternative

aus der grünen Spalte! Diese Art wird überfischt. Die Zucht- oder Fangweise verursacht zu viel Um-welt- und Naturschäden.

Biolachs (Norwegen, Schottland) ! Seebarsch (Mittelmeer) Anglerfisch (Nordsee) !Anglerfisch (Island) ! Seewolf (Nordsee)

Quelle : www.goedevis.nl Schwertfisch (verschiedene Länder)

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7. Umwelt und Energie

1. EU und Kyoto

Lesen Sie Artikel 1.

a. Wie groß ist der Anteil an EU-Treibhausgasen in der Welt?

b. Welche Maßnahmen trifft die EU, um den Ausstoß bis 2012 zu verringern?

c. Mit wem arbeitet die EU zusammen, um dieses Ziel zu realisieren?

d. Was ist der so genannte 20-20-20-Plan der EU?

2. Emissionshandelssystem

Lesen Sie Artikel 1.

a. Was ist laut dieses Artikels der Anlass für Betriebe, an diesem Handel teilzunehmen?

b. Ist es Ihrer Meinung positiv für die Umwelt, wenn Unternehmen ihre Emissionsrechte kaufen und ver-kaufen können, oder meinen Sie, dass man darüber keinen Handel treiben darf? Begründen Sie Ihre Antwort.

3. Treibhauseffekt? a. Erklären Sie anhand des Artikels 2, was die Erwär-

mung der Erde verursacht. Wenn nötig, können Sie weitere Informationen im Netz suchen.

b. In ˝An inconvenient truth˝ von Al Gore finden Sie eine klare und besonders gut illustrierte Darstellung über die globale Erwärmung. Wer hat diesen Do-kumentarfilm schon gesehen? Leihen Sie sich selbst einmal die DVD aus, oder schauen Sie den Film mit Ihren Mitschülern in der Klasse an.

4. Belgien und der europäische Klimaplan

Lesen Sie Artikel 3.

a. Das große Problem Belgiens ist der Mangel an Mög-lichkeiten in Bezug auf erneuerbare Energiequel-len. Welche Arten des grünen Stroms kann man in Belgien neben Windenergie und Biobrennstof-fen noch finden? Surfen Sie nach http://energie.wallonie.be/fr/vorubergehende-deutsche-version.html?IDC=6491.

b. Welche Probleme verursacht Windenergie dem Autor zufolge? Können Sie das verstehen und erklä-ren?

c. Europa möchte das Problem der Verschmutzung, das durch die verschiedenen Transportmittel verursacht wird, unter anderem mittels der Verwendung von Biodiesel lösen. Dieser Vorschlag wird aber heftig kritisiert. Welche Kritikpunkte gibt es? Schreiben Sie eine Stellungnahme zu diesem Thema. Wenn nötig, können Sie weitere Informationen im Inter-net finden.

5. Erneuerbare Energie

Schauen Sie sich Artikel 4 an.

a. Welche 4 Länder verbrauchen heute die meiste er-neuerbare Energie?

b. Welche Länder erzielen heute das niedrigste Ergeb-nis?

c. Welches Land muss die größte Anstrengung machen, um das Ziel von 2020 erreichen zu können?

6. Natürliche Ressourcen und ökologischer Fußabdruck

Lesen Sie Artikel 5.

a. Was beinhaltet der ökologische Fußabdruck des Menschen?

b. Was ist der ˝Ecological Debt Day˝?

c. Berechnen Sie Ihren eigenen ökologischen Fußab-druck. Surfen Sie nach www.climatetrackers.net/index.htm.

d. Surfen Sie nach https://portal.health.fgov.be/por-tal/page?_pageid=56,12404492&_dad=portal&_schema=PORTAL und berechnen Sie den Ausstoß Ihres Wagens.

7. Seien Sie selbst umweltfreundlich a. Welche Maßnahmen können Sie zu Hause und in

der Schule treffen, um sparsamer mit Energie um-zugehen? Erstellen Sie eine Broschüre, die Hinweise und Tricks enthält, um die CO2-Emissionen zu sen-ken. Was sind die größten Stromfresser und welche Alternativen gibt es? Fangen Sie Ihre Suche auf den folgenden Internetseiten an:

www.mycarbonfootprint.eu/de oder h t tp : / / e c . e u ro p a . e u / e nv i ro n me n t / c l ima t/

campaign/index_de.htm.

b. Starten Sie eine Sensibilisierungskampagne: Fangen Sie Ihre Suche auf

www.energyoffice.org/deutsch/index.html an.

c. Trinkwasser gehört zu den natürlichen Ressourcen, die immer knapper werden. Auch Belgien hat mehr und mehr mit Wassermangel zu kämpfen. Überzeu-gen Sie die Menschen in Ihrer Nachbarschaft davon, eine gefüllte Plastikflasche in den Wasserkasten ih-rer Toilette zu legen. So kann man bei jeder Spü-lung Wasser sparen.

8. SOS Aal, Thunfisch,...

Lesen Sie Artikel 6.

a. Was macht die EU, um bedrohte Fischarten zu schützen?

b. Was ist laut WWF aber das Problem dabei?

c. Welche Fischarten essen Sie am besten nicht? Tief-seegarnele – graue Garnele – atlantischer Lachs – Glattbutt – Hering – Nordseekabeljau – Rochen – Flusskrebs.

9. Abfall

Lesen Sie Artikel 7 und 8.

a. Welches Schlüsselprinzip behandelt Artikel 9?

b. Seit kurzem erhalten Sie in den Kaufhäusern keine Plastiktüten mehr und Sie können wiederverwend-bare Taschen kaufen. Um welches Schlüsselprinzip handelt es sich hier?

10. Ihr Abfall?

a. Was machen Sie mit den leeren Batterien Ihres MP3-Spielers?

Suchen Sie auf www.bebat.be.

b. Wie viele Batterien hat bebat seit 1996 schon ge-sammelt?

c. Wer recycelt Ihr altes Handy? Machen sie sich dazu Ihre eigenen Gedanken, denken Sie praktisch. Auch die Zeitung kann Ihnen helfen.

d. Surfen Sie nach www.fostplus.be und klicken Sie auf den Button ˝alles over recyclage˝ (˝alles über Re-cycling˝). Sehen Sie sich das interaktive Wohnzim-mer an. Was kann aus 27 Plastikflaschen gemacht werden?

11. Europäische Labels a. Lesen Sie Artikel 9. Kennen Sie das Energielabel

Ihres Kühlschranks? Und Ihre Eltern? Sie können einmal die Kühlschrankmarke im Internet her-aussuchen (entweder über die Website der Marke, oder über www.krefel.be oder www.vandenborre.be, oder... ). Bei jedem Gerät ist normalerweise angege-ben, in welche Energieklasse es eingestuft ist.

b. Lesen Sie Artikel 10. Gehen Sie zu www.ecolabel.be. Wo können Sie Geschirrspülmittel mit dem Ökola-bel kaufen? Suchen Sie zu Hause nach Produkten mit dem Umweltzeichen ‚Euroblume‘.

c. Lesen Sie Artikel 11. Wie gut ist die Badewasserqua-lität in Ihrer Nähe? Surfen Sie nach

http://www.eea.europa.eu/themes/water/wise-viewer/wise-viewer-f lash?mapid=bathing&apptype=simple (Wenn Sie die Karte verkleinern, können Sie sehen, wie gut oder wie schlecht die Wasserqualität in Ihrer Nähe oder an der belgischen Küste ist).