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Robert Bosch GmbH Robert-Bosch-Platz 1 D-70839 Gerlingen-Schillerhöhe Postanschrift: Postfach 10 60 50 D-70049 Stuttgart Telefon + 49 711 8 11- 0 Telefax + 49 711 8 11- 66 30 www.bosch.de KH/WVS1 1 987 782 123 Gedruckt in Deutschland auf 100% chlorfreiem Papier · Printed in Germany on 100% chlorine-free paper Geschäftsbericht 1998 Sperrfrist für Veröffentlichungen: Frei für Freitag, 7. Mai 1999

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Robert Bosch GmbHRobert-Bosch-Platz 1D-70839 Gerlingen-Schillerhöhe

Postanschrift:Postfach 10 60 50D-70049 Stuttgart

Telefon + 49 711 8 11- 0Telefax + 49 711 8 11- 66 30

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Geschäftsbericht1998

Sperrfrist für Veröffentlichungen:

Frei für Freitag, 7. Mai 1999

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Eckdaten Struktur der Bosch-GruppeUnternehmensbereiche mit Geschäftsbereichen

Titelbild:Für direkteingespritzte Diesel-motoren haben wir Hochdruck-Einspritzsysteme auf den Marktgebracht. Im Bild die Fertigungdes Common Rail Injectors imWerk Bamberg

Bosch-Gruppe Welt 1998 1997

Umsatz 50333 46851Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent + 7,4 + 13,9

Auslandsanteilin Prozent des Umsatzes 65 65

Forschungs- und Entwicklungsaufwand 3478 3257in Prozent des Umsatzes 6,9 7,0

Investitionen in Sachanlagen 3773 2905in Prozent der Abschreibungen 148 125

Mitarbeiterim Jahresmittel 188017 179719am 1. Januar1999/1998 189537 180639

Bilanzsumme 36343 34906

Eigenkapital 11 869 11377in Prozent der Bilanzsumme 33 33

Jahresüberschuß 850 1659

Bilanzgewinn (Dividende der Robert Bosch GmbH) 80 2209

Werte in Millionen DM

ABS und Bremsen

Private NetzeÖffentliche Netze

BreitbandnetzeEndgeräte

RaumfahrttechnikSicherheitstechnik

Karosserie-Elektrik

Mobile Kommunikation1

Handelserzeugnisse, Prüftechnik und Kundendienst

Lichttechnik Motorsteuerung Benzin

Einspritztechnik Diesel Bord-Elektronik

Halbleiter und Steuergeräte Starter und Generatoren

Kraftfahrzeugausrüstung

Kommunikationstechnik2

Elektrowerkzeuge Thermotechnik Elektrohausgeräte3

Gebrauchsgüter

Automationstechnik Verpackungsmaschinen

Produktionsgüter

1 Blaupunkt-Werke GmbH (100 % Bosch)2 Bosch Telecom GmbH (100 % Bosch) mit Produktbereichen3 BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (50 % Bosch) Stand: 1. Januar1999

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Inhalt

3

Seite

Aufsichtsrat 4

Geschäftsleitung 5

Bericht des Aufsichtsrats 6

Lagebericht 8

Unternehmensbereich Kraftfahrzeugausrüstung 14

Unternehmensbereich Kommunikationstechnik 22

Unternehmensbereich Gebrauchsgüter 26

Unternehmensbereich Produktionsgüter 30

Internationale Tätigkeit 32

Forschung und Vorausentwicklung 36

Mitarbeiter der Bosch-Gruppe 38

Konzernabschluß der Bosch-Gruppe Welt 40

Wesentliche Gesellschaften der Bosch-Gruppe Welt 54

Jahresabschluß der Robert Bosch GmbH 56

Zehnjahresübersicht der Bosch-Gruppe Welt 58

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Geschäftsführer

Hermann SchollVorsitzender

Heiner Gutberletbis 31. Dezember 1998

Rainer Hahn

Claus Dieter Hoffmannvom 1. Juli 1998 an

Robert S. Oswaldvom 1. Juli 1998 an

Tilman Todenhöfer

Hubert Zimmererbis 30. Juni 1999

Weitere Mitglieder der Geschäftsleitung

Werner Andexserbis 26. November 1998

Siegfried Dais

Hans Hugendubelbis 31. Dezember 1998

Stephan Rojahn

Gotthard Romberg

Vom 1. Juli 1999 an

Geschäftsführer

Hermann SchollVorsitzender

Rainer Hahn

Claus Dieter Hoffmann

Robert S. Oswald

Stephan Rojahn

Gotthard Romberg

Tilman Todenhöfer

Stellvertretende Geschäftsführer

Bernd Bohr

Wolfgang Chur

Siegfried Dais

Franz Fehrenbach

Geschäftsleitung

5

Dr. phil. Dr. rer. oec. h.c.Marcus Bierich, StuttgartVorsitzendervormals Vorsitzender der Geschäfts-führung der Robert Bosch GmbH

Walter Bauer, KohlbergStellv. VorsitzenderVorsitzender des Gesamtbetriebsratsder Robert Bosch GmbH sowie des Konzernbetriebsrats und Vorsitzender des Betriebsrats des Werkes Reutlingen

Dr. jur. Peter Adolff, Stuttgartvormals Mitglied der Geschäftsleitungder Allianz Versicherungs-Aktien-gesellschaft

Knut Angstenberger, StuttgartAbteilungsleiter im Werk Feuerbachund Vorsitzender des Gesamtsprecher-ausschusses der Robert Bosch GmbHund des Konzernsprecherausschusses

Dr. h.c. Bo Erik Berggren, StockholmStellvertretender Vorsitzender desVerwaltungsrats der Investor AB

Dr. Ulrich Cartellieri, FrankfurtMitglied des Aufsichtsratsder Deutsche Bank AG

Dr.-Ing. Wolfgang Eychmüller,Ulm/DonauVorsitzender des Vorstandsder Wieland-Werke AG

Ruth Fischer-Pusch, StuttgartIndustriegewerkschaft MetallBezirksleitung Baden-Württemberg

Hans-Henning Funk, HildesheimVorsitzender des Betriebsrats desWerkes Hildesheim und Mitglieddes Gesamtbetriebsratsder Robert Bosch GmbH

Dr. jur. Karl Gutbrod, Stuttgartvormals Geschäftsführer derRobert Bosch GmbHVorsitzender des Kuratoriumsder Robert Bosch Stiftung GmbH

Gudrun Hamacher, FrankfurtGeschäftsführendes Vorstandsmitgliedder Industriegewerkschaft Metall

Hans-Joachim Jaquet,Mörfelden-WalldorfVorsitzender des Gesamtbetriebsratsder Bosch Telecom GmbHund Vorsitzender des Betriebsratsam Standort der Bosch Telecom GmbHin Frankfurt

Dieter Klein, WolfersheimVorsitzender des Betriebsratsdes Werkes Homburg derRobert Bosch GmbH und Mitglieddes Gesamtbetriebsrats derRobert Bosch GmbHvom 1. April 1999 an

Olaf Kunz, FrankfurtIndustriegewerkschaft MetallVorstand, Abteilung GewerkschaftlicheBetriebspolitik

Prof. Gero Madelung, Münchenvormals Technische UniversitätMünchen/Lehrstuhl für Luftfahrt-technik

Prof. Dr. rer. nat.Hans-Joachim Queisser, Stuttgartvormals Direktor am Max-Planck-Institutfür Festkörperforschung

Urs B. Rinderknecht, EnnetbadenGeneraldirektor der UBS AG

Gerhard Sautter, ErdmannhausenVorsitzender des Betriebsrats desWerkes Feuerbach und stellvertretenderVorsitzender des Gesamtbetriebsratsder Robert Bosch GmbH sowie desKonzernbetriebsrats

Hans Peter Stihl, RemseckVorsitzender des Vorstandsder Andreas Stihl AG & Co

Manfred Wenkemann, HomburgVorsitzender des Betriebsratsdes Werkes Homburg der Robert Bosch GmbH und Mitglied des Gesamtbetriebsrats der Robert Bosch GmbHbis 31. März 1999

Hans Wolff, BambergVorsitzender des Betriebsrats desWerkes Bamberg und Mitglied des Gesamtbetriebsrats der Robert Bosch GmbH

Aufsichtsrat

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Der Aufsichtsrat der Robert BoschGmbH hat sich in seinen Sitzungenund durch schriftliche Monatsberichteregelmäßig über den Gang der Ge-schäfte und die Lage der Gesellschaftinformiert. Geschäftsverlauf, Finanz-lage und Investitionsvorhaben sowieneue technische Entwicklungen wur-den ausführlich dargestellt und erör-tert. Berichterstattung und Diskussionerstreckten sich auch auf wesentlicheGesellschaften der Bosch-Gruppe.

Die Schitag Ernst & Young DeutscheAllgemeine Treuhand AG, Stuttgart,prüfte Buchführung und Jahresab-schluß der Robert Bosch GmbH undden Konzernabschluß der Bosch-Gruppe. Sie erteilte jeweils uneinge-schränkte Bestätigungsvermerke. DerAufsichtsrat stimmt den Prüfungser-gebnissen zu und sieht keinen Anlaß,Einwendungen zu erheben. Er emp-fiehlt den Gesellschaftern, den Jahres-abschluß der Robert Bosch GmbH fest-zustellen und dem Vorschlag derGeschäftsführung über die Verwen-dung des Ergebnisses zuzustimmen.

Am 21. April 1998 schieden Dr.Robert E. Ehret, Jörg A. Henle undDr. Wolfgang Hugo aufgrund der Neu-wahl des Aufsichtsrats aus dem Gre-mium aus. Der Aufsichtsrat dankt denHerren für ihre langjährige Mitarbeit.Mit Wirkung vom 21. April 1998haben die Gesellschafter Dr. UlrichCartellieri, Urs B. Rinderknecht undHans Peter Stihl in den Aufsichtsratgewählt.

Ebenfalls am 21. April 1998 schie-den als Mitglieder der ArbeitnehmerRudolf Baron und Dietfried Blanarschaus dem Aufsichtsrat aus. Neu in dasGremium wurden Hans-Joachim Jaquetund Manfred Wenkemann gewählt. Am31. März 1999 trat Manfred Wenkemannin den Ruhestand und schied somit ausdem Aufsichtsrat aus. Zu seinem Nach-folger wurde vom Amtsgericht Stuttgartzum 1. April 1999 Dieter Klein bestellt.Der Aufsichtsrat dankt den ausgeschie-denen Mitgliedern der Arbeitnehmerfür ihre konstruktive Mitarbeit.

Mit Wirkung vom 1. Juli 1998 wur-den die bisherigen Mitglieder der Geschäftsleitung Dr. Claus DieterHoffmann und Robert S. Oswald zu Geschäftsführern berufen.

Wegen Erreichens der Altersgrenzeschied Dr. Heiner Gutberlet zum 31. Dezember 1998 aus der Geschäfts-führung der Robert Bosch GmbH aus.Er wurde inzwischen in das Kurato-rium der Robert Bosch Stiftung GmbHberufen. Hans Hugendubel ist zum 31. Dezember 1998 in den vorzeitigenRuhestand getreten. Verlassen hat dasUnternehmen außerdem Dr. WernerAndexser. Der Aufsichtsrat dankt dendrei Herren für ihren Einsatz im Unter-nehmen.

Der Aufsichtsrat der Robert BoschGmbH hat in seiner Sitzung am 13. April1999 auf Vorschlag der Gesellschaftermit Wirkung vom 1. Juli 1999 an die bis-herigen Mitglieder der GeschäftsleitungStephan Rojahn und Gotthard Rombergzu ordentlichen Geschäftsführern sowieDr. Siegfried Dais zum stellvertretendenGeschäftsführer bestellt. Außerdem be-stellte der Aufsichtsrat auf Vorschlag derGesellschafter Dr. Bernd Bohr, bisherGeschäftsleiter Entwicklung des Be-reichs ABS und Bremsen, WolfgangChur, bisher Sprecher der Geschäftslei-tung des Bereichs Mobile Kommunika-tion, und Franz Fehrenbach, bisherSprecher der Geschäftsleitung des Be-reichs Einspritztechnik Diesel, mit Wir-kung vom 1. Juli 1999 an zu stellvertre-tenden Geschäftsführern.

Stuttgart, im April 1999Für den AufsichtsratDr. Marcus BierichVorsitzender

Bericht des Aufsichtsrats

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Bild rechts:Fortschrittliche Kraftfahrzeug-elektronik von Bosch: automatischeBestückung von Mikrohybriden mitRechnerchips im Werk Reutlingen

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Der Unternehmensbereich Kommu-nikationstechnik konnte seinen Um-satz mit 5,0 Milliarden DM auf demNiveau des Vorjahres halten. Im Teil-bereich Öffentliche Netze führten vorallem die Finanzkrise in Fernost, dieschleppende Freigabe von Frequenzenfür neue Richtfunk-Technologien inWesteuropa sowie Verzögerungen beiGroßprojekten in den USA zu einemUmsatzrückgang. Dieser wurde durchden Ausbau des Geschäfts mit Mobil-telefonen ausgeglichen.

Aktivitäten in derBord-Elektronik zusammengefaßt

Auch im vergangenen Jahr setzten wirden weiteren Ausbau der Arbeits-gebiete der Kraftfahrzeugausrüstungfort. Wir trugen der zunehmenden Be-deutung der Komfort- und Informa-tionselektronik im Kraftfahrzeug Rech-nung und konzentrierten zum 1. Juli1998 unsere Aktivitäten in der Ka-rosserieelektronik in einem neuenGeschäftsbereich Bord-Elektronik. Da-mit schufen wir die Voraussetzungen,künftig komplette Systeme und Soft-ware für moderne Bordnetze ent-wickeln und anbieten zu können.

Zusammengeführt wurden die Pro-duktbereiche Anzeigesysteme, Schließ-systeme, Zentralelektrik einschließlichRelais, Fahrzeugsicherungssysteme undKomfortelektronik. Dem Geschäfts-bereich Bord-Elektronik, der sich inder Zukunft auch verstärkt mit der Zu-sammenfassung von Komponenten inModulen befassen wird, sind ferner die Robert Bosch Multimedia-SystemeGmbH & Co KG, Hildesheim, und dieGKR Gesellschaft zur Fahrzeugklima-regelung mbH, Schwieberdingen beiStuttgart, zugeordnet. GKR entwickelt

und vertreibt elektronische Steuerge-räte und Bedienteile für Heizungs- undKlimaanlagen von Kraftfahrzeugen; die Gesellschaft wurde 1989 von Boschund der Behr GmbH & Co, Stuttgart, als Gemeinschaftsunternehmen gegrün-det. Mit Wirkung vom 31. Dezember1998 übernahmen wir die Anteile des Partners.

Engagement für die Entwicklungelektronischer Lenksysteme

Zukünftige Lenksysteme erforderneine weitergehende Integration me-chanischer, hydraulischer und elektro-nischer Komponenten und damit eineenge Kooperation zwischen einemLenkungsspezialisten und einem kom-petenten Elektronikhersteller. Zudembietet die elektronische Steuerung vonLenkungen in der Zukunft die Mög-lichkeit, die Lenkung in die Fahrdyna-mikregelung ESP (Electronic StabilityProgram) mit einzubeziehen, um de-ren Wirkung noch weiter zu steigern.

Mit der ZF Friedrichshafen AG, Fried-richshafen, haben wir ein paritätischesGemeinschaftsunternehmen für Lenk-systeme gegründet, das am 1. Januar1999 seinen Betrieb aufnahm. ZFbringt ihr gesamtes Geschäftsfeld Pkw-und Nkw-Lenkungen in die ZF Lenk-systeme GmbH, Schwäbisch Gmünd,ein; diese Gesellschaft bündelt dasKnow-how beider Partner und wirdweltweit die Automobilindustrie mitkonventionellen und elektrischen Lenk-systemen beliefern.

Gemeinschaftsunternehmen fürDruckluftbremsen und Lichttechnik

Unsere Aktivitäten auf dem GebietDruckluftbremsen und ABS für Nutz-fahrzeuge haben wir in die Knorr-Bremse Systeme für Nutzfahrzeuge

GmbH, München, eingebracht. Andieser Gesellschaft halten wir eine Beteiligung von 20 %. Weitere Gesell-schafter sind die Knorr-Bremse AG,München, und die AlliedSignal Inc,Morristown, New Jersey (USA).

Im April 1999 gründeten wir mit derMagneti Marelli SpA, Mailand, ein Ge-meinschaftsunternehmen. Darin fas-sen beide Unternehmen ihre weltwei-ten Aktivitäten in der Lichttechnik fürKraftfahrzeuge zusammen.

Neue Teststreckein Boxberg eröffnet

Nach zweijähriger Bauzeit nahmen wirim Juni 1998 in Boxberg (Nord-Würt-temberg) ein Prüfzentrum mit einerVielzahl von Teststrecken in Betrieb.Die fast 95 Hektar große Anlage, in die wir rund 100 Millionen DM inve-stierten, hat für die Entwicklung undErprobung neuer, zukunftsweisenderErzeugnisse der Kraftfahrzeugtechnikgroße Bedeutung.

Das Gelände besteht aus mehrerenStreckenmodulen und wird von einemdreispurigen Oval-Rundkurs von dreiKilometer Länge eingefaßt. Die An-lage dient vor allem der Weiterent-wicklung elektronischer Steuer- undRegelsysteme — vom ABS und ESPüber das Motormanagement bis zurGeschwindigkeitsregelung ACC (Adap-tive Cruise Control).

Präsenz auf den Weltmärktenweiter gestärkt

In Korea sind wir mit insgesamt sie-ben Gesellschaften an fünf Standortentätig. Gefertigt werden Komponenten

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Lagebericht

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Das Wachstum der Weltwirtschaft hatsich 1998 auf rund 2% abgeschwächt.Maßgeblich hierfür war die Verschärfungder Wirtschaftskrise in vielen LändernOst- und Südostasiens sowie ihr Über-greifen auf andere Länder, vor allem aufBrasilien und Rußland. Dies hat vonMitte 1998 an auch die Wirtschaft inden westlichen Industrieländern beein-trächtigt; in den USA belief sich dasWirtschaftswachstum noch auf 3,5%, inder Europäischen Union auf 2,8%.

Die Geschäftsentwicklung der Bosch-Gruppe war 1998 insgesamt befriedi-gend. Der geplante Umsatz wurde trotzRückschlägen in den Krisenregionenüberschritten; jedoch entsprach dasErgebnis nicht den Erwartungen.

Stärkeres Umsatzwachstumin der ersten Jahreshälfte

Der konsolidierte Umsatz der Bosch-Gruppe nahm 1998 um 7,4 % auf 50,3Milliarden DM zu. Das Wachstum er-folgte vor allem im ersten Halbjahr.Während wir in den ersten sechsMonaten 1998 eine Zuwachsrate von8,9 % erreichten, halbierte sich diesein der zweiten Jahreshälfte nahezu.

In Deutschland erhöhte sich 1998unser Umsatz um 9,6 % auf 17,8 Milli-arden DM. Er wuchs damit — andersals in den Vorjahren — erheblich stär-ker als außerhalb Deutschlands; dortnahm er nur um 6,3 % auf 32,5 Milliar-den DM zu. Das geringere Wachstumim Ausland war im wesentlichen aufhohe Umsatzausfälle in den Krisen-regionen zurückzuführen. Demgegen-über haben wir auf unseren wichti-gen Märkten Westeuropa und Nord-amerika mit Zuwachsraten von 12 %und 8,0 % weiterhin gut abgeschnitten.Der Auslandsanteil am Gesamtumsatz– 1997 betrug er 65 % – blieb unver-ändert.

Hohe Zunahmein der Kraftfahrzeugausrüstung

Unser Wachstum wurde vorrangigvon der Entwicklung des Unter-nehmensbereichs Kraftfahrzeugaus-rüstung getragen; sein Umsatz stieg

um 11 % auf 31,8 Milliarden DM. Wirnahmen an der anhaltend guten Auto-mobilkonjunktur in Westeuropa, vorallem in Deutschland, teil.

Besonders stark wuchs unser Ge-schäft mit Diesel-Einspritzsystemen.Hier wirkte sich weiterhin die stei-gende Produktion von Dieselfahrzeu-gen in Westeuropa und der raschzunehmende Anteil der Hochdruck-Direkteinspritzung aus. Um die hoheNachfrage nach unseren in den vergan-genen Jahren auf den Markt gebrach-ten neuen Einspritzsystemen zu befrie-digen, mußten wir den Hochlauf unse-rer Fertigungen schneller als geplantvornehmen. Das führte zeitweise zueiner angespannten Beschäftigungs-und Liefersituation. Nachdem wir1996 die Serienfertigung der Hoch-druck-Verteilerpumpe und 1997 dieProduktion des Common Rail SystemsCRS aufgenommen hatten, lief 1998die Serienfertigung des Unit InjectorSystems UIS und der neuen elek-tronisch gesteuerten Radialkolben-Verteilerpumpe für direkteingespritztePkw-Dieselmotoren an.

Im Unternehmensbereich Produkti-onsgüter — Automationstechnik undVerpackungsmaschinen — stieg derUmsatz um 3,2 % auf 2,2 MilliardenDM. Vor allem schwächere Nachfragenach Elektrowerkzeugen und scharferPreiswettbewerb auf den westeuropäi-schen Märkten der Thermotechnikführten im Unternehmensbereich Ge-brauchsgüter zu einem Umsatzanstiegvon nur 2,7 % auf 11,3 Milliarden DM.

0 10 20 30 40 50 60

Umsatz (in Milliarden DM)Entwicklung 1994–1998

1994

1995

1996

1997

1998

41,1

34,5

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46,9

35,8

50,3

Umsatzstruktur(in Prozent)nach Unternehmensbereichen 1998

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

10,0

4,3

63,2

22,5

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Kraftfahrzeugausrüstung

Kommunikationstechnik

Gebrauchsgüter

Produktionsgüter

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für die Diesel- und Benzineinsprit-zung, Antiblockiersysteme, elektroni-sche Steuergeräte und Kleinmotoren.Bei dem bisherigen Gemeinschaftsun-ternehmen Korea Automotive MotorCorporation haben wir die Anteile desnationalen Partners übernommen undhalten jetzt 100 % an dieser Gesell-schaft.

In Indien gründeten wir die RobertBosch India Limited mit Sitz in Ban-galore, an der wir 100 % der Anteilehalten. Diese Gesellschaft bietet Kom-ponenten der Benzineinspritzung fürden indischen Markt an und ent-wickelt Software für Anwendungen inder Bosch-Gruppe sowie für Dritte.

In China, wo wir seit 1995 in mehreren GemeinschaftsunternehmenKraftfahrzeugausrüstung und Ge-brauchsgüter fertigen und vertreiben,übernahmen wir Ende 1998 die An-teile unseres bisherigen Partners ander Guangdong Shenzhou Gas Appli-ances Co Ltd, die in der Nähe vonGuangdong Gas-Warmwasserthermenfertigt. Außerdem gründeten wir eineGesellschaft für den Vertrieb vonHandelserzeugnissen der Kraftfahr-zeugausrüstung in Pudong bei Shang-hai.

Anfang des Jahres 1999 gründeten wirdie Holdinggesellschaft Bosch (China)Investment Ltd, Peking. Diese Gesell-schaft soll Anteile an unseren Ge-meinschaftsunternehmen halten; au-ßerdem wird sie Einkauf, Vertrieb undKundendienst in China koordinieren.

In den USA erhöhten wir unsere Be-teiligung an der Diesel TechnologyCompany, L.P., Wyoming, Michigan,von 50 % auf 85 %. Diese Gesellschaftstellt Hochdruck-Dieseleinspritzsyste-me für schwere Nutzfahrzeuge her.Außerdem begannen wir mit einer be-trächtlichen Erweiterung unseres seit1983 bestehenden Technischen Zen-trums in Farmington Hills bei Detroit,Michigan. Es ist vorgesehen, dort künf-tig auch Applikation und Verkauf vonBrems- und Antiblockiersystemen fürdie amerikanische Automobilindustriezu konzentrieren.

In Ungarn gründeten wir 1998 dieRobert Bosch Electronics Manufactu-ring Ltd, Hatvan, und begannen dortmit dem Bau eines Werks zur Herstel-lung elektronischer Steuergeräte fürdie Kraftfahrzeugausrüstung. In derTürkei erwarben wir die Anteile un-seres türkischen Partners, mit dem wir in Manisa bei Izmir ein paritäti-sches Gemeinschaftsunternehmen zurHerstellung von Gas-Heizthermen be-trieben.

Produktpartner derWeltausstellung EXPO 2000

Wir beteiligen uns an der Weltausstel-lung EXPO 2000 in Hannover alsProduktpartner für Verkehrstelematikund Mobiltelefone. Darüber hinausarbeiten wir mit der Stadt Hannoverund ihren Verkehrsbetrieben an Zu-kunftsprojekten: Unter Einsatz des neuen digitalen Rundfunkübertra-gungsverfahrens DAB/DMB realisie-ren wir ein Fahrgastinformationssy-stem für den mobilen Empfang vonFahrplan- und sonstigen Multimedia-Informationen in 144 Stadtbahnzügenund ein System zur dynamischen Fahr-planinformation an Bushaltestellen.

Weitere Internationalisierungim Einkauf

Das gesamte Einkaufsvolumen derBosch-Gruppe, einschließlich Dienst-leistungen, Handelswaren und Inve-stitionsgütern, erhöhte sich 1998 welt-weit auf 26,7 (1997: 24,2) MilliardenDM. Rund 56 % unserer Bezüge kom-men aus dem Ausland, die Hälftedavon aus Amerika und Asien.

Durch stärkere Vernetzung intensivier-ten wir die Zusammenarbeit unsererEinkaufsabteilungen im In- und Aus-land. Dadurch können wir unsere Ein-käufe noch stärker global bündeln unddie jeweils leistungsfähigsten Beschaf-fungsmärkte nutzen. Darüber hinausfördern wir insbesondere mittelständi-sche Lieferanten, die bereit sind, Ferti-gungen in der Nähe unserer ausländi-schen Werke aufzubauen.

Frühere Einbindung der Liefe-ranten in die Erzeugnisentwicklung

Um die Fertigungskosten weiter zusenken, binden wir unsere Lieferantenfrüher als bisher in die Erzeugnisent-wicklung ein. Vermehrt bilden wir inder Vorphase des Prozesses Simulta-neous-Engineering-Teams mit Liefe-ranten, bei denen diese ihr Ent-wicklungs-Know-how und ihre Ko-stensenkungsideen einbringen.

10

Bild rechts:Die Nachfrage nach unserenEinspritzsystemen für direkt-eingespritzte Dieselmotorennimmt kräftig zu. Bei der Ferti-gung wie hier im StammwerkStuttgart-Feuerbach kommt es auf höchste Genauigkeit an.

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500 4000 4500

Sachanlageinvestitionen(in Millionen DM)Entwicklung 1994–1998

1994

1995

1996

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1998

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2419

2056

2905

3773

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Der Anteil der Investitionen fürMaschinen und Einrichtungen betrug93 % (1997: 93 %); in Grundstücke undBauten investierten wir 274 (1997:205) Millionen DM.

In Deutschland begannen wir 1998mit der Errichtung eines Entwick-lungsgebäudes für ABS in Immenstadtund eines Laborgebäudes mit Rein-raumflächen für die Herstellung vonRaumfahrtkomponenten in Backnang.Auch außerhalb Deutschlands starte-ten wir zahlreiche Bauvorhaben (sieheSeiten 32 bis 35).

Zahl der Mitarbeiterweltweit gestiegen

Der Umsatzanstieg wirkte sich auchpositiv auf die Beschäftigung aus. DieZahl der Mitarbeiter erhöhte sich imJahresmittel 1998 weltweit um 8 298auf 188 017. Dieser Anstieg ist imwesentlichen Folge des hohen Wachs-tums in der Kraftfahrzeugausrüstung.Damit nahm bereits im zweiten Jahrhintereinander die Zahl der Mitarbei-ter in Deutschland wieder zu; sie er-höhte sich um 3 767 auf 94 415; außer-halb Deutschlands stieg sie um 4 531auf 93 602.

Zwei-Phasen-Konzept für dieUmstellung auf den Euro

Mit dem Start der EuropäischenWährungsunion am 1. Januar 1999 hatsich auch unser Unternehmen auf dieeuropäische Einheitswährung Euroeingestellt, zunächst jedoch nur imAußenverhältnis. Angebote und Rech-nungen können in Euro erstellt wer-den. In einem zweiten Schritt werdenwir zum Jahresanfang 2001 den Euroauch im Innenverhältnis einführen.

Sofern die rechtlichen Rahmenbedin-gungen gegeben sind, werden wir auchdie Lohn- und Gehaltsabrechnungenzu diesem Zeitpunkt auf Euro umstel-len; bis dahin wird nur der Überwei-sungsbetrag zusätzlich in Euro ausge-wiesen.

Weiterhin nichtbefriedigende Ertragslage

Das Ergebnis der Bosch-Gruppe war1998 nicht zufriedenstellend. Es warbelastet durch hohe zusätzliche Auf-wendungen beim Anlauf neuer Er-zeugnisse, vor allem auf dem Diesel-gebiet, sowie durch Umsatzausfälle inAsien, Südamerika und Rußland. Un-befriedigend war auch die Ergebnis-entwicklung im Bereich Kommunika-tionstechnik.

Ausblick auf daslaufende Geschäftsjahr

Bosch wird seine technische Kompe-tenz und seine weltweite Marktprä-senz auch 1999 weiter ausbauen. Daskonjunkturelle Umfeld ist allerdingsweniger günstig als vor einem Jahr,bedingt durch die weiter anhaltendenKrisen in für die Gruppe wichtigenAuslandsregionen wie auch durch un-klare und ungünstigere Rahmenbe-dingungen in Deutschland. Vor die-sem Hintergrund rechnen wir für die-ses Jahr mit einem Umsatzanstiegunter dem des Vorjahres.

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Ferner haben wir eine Initiative gestar-tet, die zu einer weiteren Verbesserungder Qualität von Zukaufteilen führensoll. Um eine fehlerfreie Anlieferungdurch unsere Lieferanten zu sichern,haben wir ein durchgängiges Systemzur Vereinbarung von Qualitätszielenentwickelt.

Unser Bewertungsverfahren zur För-derung leistungsfähiger Lieferantenintensivierten wir und dehnten es aufAnbieter von Maschinen und Einrich-tungen sowie Spediteure aus.

Straffung der weltweiten Logistik

Unsere wesentlichen internationalenLuft- und Seefrachtaufträge haben wirgebündelt und leistungsfähigen Lo-gistik-Dienstleistern übertragen. InDeutschland lassen wir inzwischenden Transport von Einkaufsteilennahezu vollständig von Gebietsspedi-teuren durchführen.

Datumsumstellungzum Jahr 2000 vorbereitet

Für die Datumsumstellung zum 1. Ja-nuar 2000 haben wir in allen Berei-chen die notwendigen Maßnahmenzur Anpassung unserer Systeme derInformationsverarbeitung eingeleitet;sie werden rechtzeitig abgeschlossen.Zusätzlich haben wir umfangreicheAktivitäten zur Unterstützung unsererLieferanten begonnen; dazu gehörtdie Beurteilung der Jahr-2000-Fähig-keit bei rund 1 500 Lieferanten durchexterne Dienstleister.

Maßnahmen zur Verbesserungder Qualität

Um Abläufe und Prozesse zu verbes-sern, führten wir Selbstbewertungenunserer Arbeits- und Verfahrenswei-sen durch. Als Grundlage dafür dientedas Modell der European Foundationfor Quality Management EFQM,deren Gründungsmitglied wir sind.Der Schwerpunkt lag dabei auf derNeugestaltung der Erzeugnis- undVerfahrensentwicklung sowie der Pro-jektsteuerung.

Außerdem arbeiten wir intensiv ander Qualitätssicherung von Softwarefür Erzeugnisse und Prüfmittel. InAnlehnung an ein Modell der Car-negie Mellon University, Pittsburgh,Pennsylvania (USA), verbessern wirunsere Prozesse der Softwareentwick-lung.

Umfangreiche Projekte zur Verringerung der Komplexität

Innerhalb unseres Prozesses der stän-digen Verbesserung (CIP = Conti-nuous Improvement Process) dehntenwir unsere 1997 in vier Pilotprojektengestartete Initiative zur Verringerungder Komplexität 1998 auf alle Ge-schäftsbereiche aus. In zahlreichenProjekten wird daran gearbeitet, dieAbläufe und Erzeugnisse zu verein-fachen und sie noch besser auf dieAnforderungen der Kunden auszu-richten. Die Schwerpunkte dieserAktivitäten liegen in der Fertigung, imVariantenmanagement und in derLogistik.

Höhere Aufwendungenfür Forschung und Entwicklung

Zur weiteren Stärkung unserer Inno-vationskraft erhöhten wir den Mittel-einsatz für Forschung und Entwick-

lung weiter. 1998 nahm er um 6,8 %auf 3,5 Milliarden DM zu. Der Anteilam Umsatz stieg in den vergangenenzehn Jahren von 5,9 % 1989 auf 6,9 %1998.

Schwerpunkte unserer Arbeiten lie-gen bei der FahrdynamikregelungESP, bei Hochdruck-Einspritzsyste-men für Benzin und Diesel sowie beiNavigationssystemen. Zur Bewälti-gung dieser Aufgaben erhöhten wir1998 die Zahl neu eingestellter Inge-nieure und Naturwissenschaftler inDeutschland auf 1 588 (1997: 1 036).Weltweit arbeiten rund 15 700 (1997:14 700) Wissenschaftler, Ingenieureund Techniker an der Entwicklungneuer Produkte, Systeme und Verfah-ren sowie an der Verbesserung vonFunktion und Zuverlässigkeit beste-hender Erzeugnisse.

Weitere Zunahme der Investitionen in Sachanlagen

Die hohe Investitionstätigkeit der ver-gangenen Jahre führten wir 1998 fort.Insgesamt erhöhten sich die Sachan-lageinvestitionen um 30 % auf 3,8 Mil-liarden DM; sie liegen damit bei 148 %der Abschreibungen.

Mit einem Anteil von 51 % (1997: 47 %)entfiel mehr als die Hälfte der Mittelauf Deutschland. Dies war im wesentli-chen auf den weiteren Ausbau der Fer-tigung für Diesel- und Benzineinspritz-systeme sowie ESP zurückzuführen,mit besonders hohen Investitionen inBamberg, Homburg (Saar), Reutlingenund Stuttgart-Feuerbach.

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Investitionen in Sachanlagen(in Prozent)nach Unternehmensbereichen 1998

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

10,2

1,7

4,2

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Kraftfahrzeugausrüstung

Kommunikationstechnik

Gebrauchsgüter

Produktionsgüter

Sonstige

78,1

Investitionen in Sachanlagen(in Prozent)nach Regionen 1998

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

18,6

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Länder der Europäischen Union

Amerika

Asien, Afrika, Australien

Übriges Europa

71,5

4,7

5,2

5,8

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Anhaltende Nachfrage nachder Fahrdynamikregelung ESP

Die Nachfrage nach unserer elektro-nischen Fahrdynamikregelung ESP(Electronic Stability Program), die wir1995 als Weltneuheit auf den Marktgebracht hatten, nimmt weiterhinkräftig zu; 1998 wurden von uns mehrals 400 000 Fahrzeuge damit ausge-rüstet.

Durch elektronisch geregelte Beein-flussung des Bremssystems und desAntriebsstrangs erhöht ESP die Fahr-stabilität von Kraftfahrzeugen undvermindert das Risiko von Verkehrs-unfällen. Schlüsselelement des Sy-stems ist der Drehratensensor, der einAusbrechen des Fahrzeugs aus seinerSpur erkennt. Wir begannen 1998 mitder Serienfertigung einer zweiten Ge-neration in Mikromechanik. Durchdiese neue Technik wurde der Sensorerheblich kleiner und leichter.

45 Millionen ABS in20 Jahren auf den Markt gebracht

Bosch hatte die Bedeutung der aktivenFahrzeugsicherheit schon frühzeitigerkannt und konnte 1998 auf einbemerkenswertes Jubiläum zurück-blicken. Nach langjährigen Entwick-lungsarbeiten führten wir 1978 dasweltweit erste serientaugliche ABS fürPersonenkraftwagen in den Markt ein.Seitdem haben wir das System immerwieder in seiner Funktion erweitert,Größe und Gewicht verringert unddie Herstellkosten gesenkt. Weiterewegweisende Entwicklungen auf demGebiet der aktiven Sicherheit warendie aus dem ABS abgeleiteten Sy-steme Antriebsschlupfregelung ASRund Fahrdynamikregelung ESP.

Jüngstes Erzeugnis ist das ABS 5.7,dessen Serienfertigung Mitte 1998 an-

lief. Es wurde so ausgelegt, daß esgleichzeitig als Basis-System für ESPeingesetzt werden kann.

Insgesamt fertigten wir 1998 neunMillionen ABS. Damit haben wir seitder Markteinführung rund 45 Millio-nen Systeme ausgeliefert.

Entwicklung von Systemenzur Innenraumsensierung

Abgeleitet vom Drehratensensor fürESP entwickelten wir einen Meß-fühler, der einen drohenden Über-schlag des Fahrzeugs erkennt. Da-durch können Gurtstraffer und Air-bag rechtzeitig aktiviert werden. Umdie Schutzwirkung des Airbags weiterzu verbessern, arbeiten wir intensiv an mehreren Systemen zur Innen-raumsensierung, die eine auf die In-sassen individuell abgestimmte Aus-lösung des Airbags ermöglichen.

Kostengünstige Komponentenfür Automatgetriebe

Für stufenlose Automatgetriebe CVT(Continuously Variable Transmission)entwickelten wir neue Schubglieder-bänder mit hoher Lebensdauer underweitertem Drehmomentbereich. Wirerwarten jetzt einen breiten Serienein-satz in Personenkraftwagen der unte-ren und mittleren Klasse. Zum Einbau

UnternehmensbereichKraftfahrzeugausrüstung

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Die Fertigung von Kraftwagen nahm1998 weltweit um rund 2,3% auf 52,7 Millionen Stück ab. In Westeuropasetzte sich aber das Wachstum derAutomobilproduktion ungebrochen fort;sie erhöhte sich 1998 um 8,1%. Dem-gegenüber nahm sie in Nordamerika nur leicht zu. In Japan ging die Pro-duktion weiter zurück.

Unser Unternehmensbereich Kraftfahr-zeugausrüstung steigerte seinen welt-weiten Umsatz um 11% auf 31,8 Milliar-den DM und baute den internationalenFertigungsverbund weiter aus. Bei zahl-reichen neu entwickelten Erzeugnissenbegann die Serienfertigung.

KennzahlenKraftfahrzeugausrüstung

1998 1997Umsatz 31,8 28,7 Mrd. DMInvestitionen 2,9 2,2 Mrd. DMF & E-Aufwand 2,4 2,3 Mrd. DM

Bild rechts:Den Drehratensensor, Schlüssel-element der Fahrdynamik-regelung ESP (ElectronicStability Program), brachtenwir 1998 in einer mikro-mechanischen Ausführung aufden Markt. Durch diese neueTechnik wurde der Sensor erheblich kleiner und leichter.

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Dieselmotoren. Diese ermöglichen dieEinhaltung verschärfter Abgasgrenz-werte und tragen zu einer beträcht-lichen weiteren Verringerung des Kraft-stoffverbrauchs bei. Außerdem sind dieneuen Dieselmotoren mit Direktein-spritzung leiser als konventionelle undzeigen ein Fahrverhalten, das nahezudem von Benzinmotoren entspricht.

Planmäßig nahmen wir 1998 die Se-rienfertigung zweier neuer Einspritz-systeme für Personenkraftwagen auf:eine elektronisch gesteuerte Axialkol-ben-Verteilerpumpe, bei der die Kraft-stoffzumessung durch ein Magnetven-til erfolgt, sowie das Unit InjectorSystem UIS, das Drücke bis 2 000 barsowie eine Voreinspritzung zur Sen-kung der Motorgeräusche zuläßt.

Auch die bereits hohe Nachfrage nachder 1996 eingeführten Hochdruck-pumpe VP44 sowie dem seit 1997gefertigten Common Rail System CRSnimmt weiter zu. Wir konnten bereitsim zweiten Produktionsjahr mehr als200 000 CRS ausliefern.

Bei schweren Nutzfahrzeugen ent-wickeln sich das Unit Injector SystemUIS und das Unit Pump System UPS,bei denen jedem Motorzylinder eineeigene Einspritzeinheit zugeordnet ist,zu den bevorzugten Einspritzsyste-men. Sie lösen die bisher eingesetztenReihenpumpen mehr und mehr ab.Stammwerk hierfür ist unsere Fabrikin Wyoming, Michigan (USA). Eineweitere Fertigung besteht in Homburg(Saar). Die Zahl der Serienanläufe fürneue Anwendungen erhöhte sich1998 weiter.

Mit der großen Breite der von unsangebotenen Diesel-Einspritzsystemesind wir in der Lage, für jede Bau-art von Dieselmotoren das optimaleEinspritzsystem anzubieten. Wir sind

damit auch für die sich weiter ver-schärfenden Abgasgrenzwerte gut ge-rüstet.

Flüssigkeitsgekühlter Generatorin Serie angelaufen

In unserem britischen Werk Cardiff lief1998 für zwei Automobilhersteller dieweltweit erste Serienfertigung einesflüssigkeitsgekühlten Drehstromgene-rators für Pkw-Bordnetze an. Der neueGeneratortyp liefert bei 14 Volt bis zu150 Ampere, bei einem sehr niedrigenGeräuschniveau. Durch eine beson-dere Bauart entfallen Schleifringe undKohlebürsten, was zu einer besondershohen Lebensdauer führt.

Um den Kraftstoffverbrauch der Fahr-zeuge weiter zu senken, arbeiten wirdaran, den Wirkungsgrad des bewähr-ten Compact-Generators zu steigern.Das ermöglicht außerdem den Einsatzkleinerer und leichterer Generatoren.

LeistungsfähigeEnergie-Bordnetze

Um den steigenden Bedarf an elektri-scher Leistung im Kraftfahrzeug zubefriedigen, entwickeln wir Hochlei-stungsgeneratoren und Starter-Gene-ratoren. Mit diesen Aggregaten kön-nen automatische Motorabschaltun-gen bei Fahrzeugstillstand (Start-/Stopp-Funktion) zur weiteren Sen-kung des Kraftstoffverbrauchs besserbewältigt werden als mit herkömm-lichen Startanlagen. Wir arbeitenaußerdem an ganz neuen Konzeptenfür Bordnetze, zum Beispiel an ei-nem 42-Volt-Netz, das bei einem nochbreiteren Einsatz elektronischer Stell-antriebe im Fahrzeug benötigt wird.

17

Bild nachfolgendeDoppelseite: Das im Juni 1998 eröffnetePrüfzentrum in Boxberg (Nord-Württemberg)

in Oberklassefahrzeugen und leichtenNutzfahrzeugen arbeiten wir an Schub-gliederbändern, die noch höhere Dreh-momente bewältigen können.

Für die Steuerung konventioneller Automatgetriebe nahmen wir die Se-rienfertigung eines Moduls auf, daselektrische und hydraulische Funktio-nen zusammenfaßt. Dadurch läßt sichder Bauraum von Getrieben verrin-gern und die Zuverlässigkeit erhöhen.

Wachsende Zahl an Projektenfür die Benzin-Direkteinspritzung

Ein grundlegender Wandel vollziehtsich in der Einspritztechnik für Ben-zinmotoren. Die Saugrohr-Einsprit-zung wird künftig zunehmend durchdie Direkteinspritzung ersetzt werden.Diese bietet ein Potential zur weiterenSenkung des Kraftstoffverbrauchs vonbis zu 15 Prozent und trägt damit auchzur Verringerung der CO2-Emissio-nen bei.

Die Anzahl unserer mit Automobilher-stellern aus aller Welt bearbeiteten Pro-jekte zur Entwicklung und Applikationder Benzin-Direkteinspritzung nimmtstark zu. Als Systemanbieter arbeitenwir an allen Schlüsselkomponentenwie Hochdruckpumpe, Hochdruck-Ein-spritzventil, Steuergerät und Kraftstoff-verteilerrohr mit Drucksensor.

Markteinführung derplanaren Lambda-Sonde

Als weltweit erster Hersteller began-nen wir 1976 mit der Produktion derLambda-Sonde, einem Sensor, derden Einsatz geregelter Katalysatorenin Straßenfahrzeugen ermöglichte. Imvergangenen Jahr brachten wir einegrundlegende Weiterentwicklung miteinem flachen und kleineren Sensor-element aus Mehrschicht-Keramik auf

den Markt. Sie hat den Vorteil nochkürzerer Anspring- und Reaktions-zeiten.

Im Vergleich zu unseren in mehr als100 Millionen Stück gefertigten kon-ventionellen Finger-Sonden kann dieneue Sonde auch bei magerem Ge-misch messen. Dies ist vor allem beikünftigen Benzinmotoren mit Direkt-einspritzung erforderlich, die im prak-tischen Fahrbetrieb überwiegend beihohem Luftüberschuß laufen. Durchschnellere Regelung und verbesserteDiagnose schafft diese sogenannte Breit-band-Sonde die Voraussetzung für eineweitere Verringerung des Schadstoff-ausstoßes.

DrehmomentgeführteMotorsteuerung setzt sich durch

Nachdem wir 1997 mit der Serienfer-tigung der neuen MotorsteuerungME7 begonnen hatten, folgte 1998 diebreite Markteinführung des Systems.Seine elektrisch betätigte Drossel-klappe (EGAS) und das von uns erst-mals vorgestellte Prinzip, die Steue-rungsfunktionen am Drehmoment desMotors auszurichten, setzen sichimmer mehr durch. Das System trägtzu einer erheblichen Verringerung desSchadstoffausstoßes bei und ermög-licht zusätzlich die Eigendiagnose ab-gasrelevanter Komponenten.

Serienanlauf weitererDiesel-Einspritzsysteme

Die Nachfrage nach Fahrzeugen mitDieselmotor steigt weiterhin kräf-tig. In Westeuropa konnten Diesel-Personenkraftwagen 1998 ihren Anteilzu Lasten von Fahrzeugen mit Benzin-motoren weiter erhöhen. Unterstütztwurde diese Entwicklung durch einebreite Einführung von Hochdruck-Ein-spritzsystemen für direkteingespritzte

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Meßarbeiten an einem Diesel-motor im Werk Stuttgart-Feuer-bach. In dem dortigen Prüf feldwerden alle Einspritz-Kompo-nenten unter den Bedingungendes realen Motorbetriebs getestet.

Innovative Technik für direkt-eingespritzte Dieselmotoren:Injektoren der neuen Hoch-druck-Einspritzsysteme UnitInjector System UIS (links)und Common Rail SystemCRS (rechts)

0 5 10 15 20 25 30 35

Umsatz mit Kraftfahrzeugausrüstung(in Milliarden DM)Entwicklung 1994–1998

1994

1995

1996

1997

1998

20,5

31,8

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24,5

28,7

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0 25 50 75 100

KraftfahrzeugmarktAnteil1 der mit Antiblockiersystemen ausgerüsteten Fahrzeuge an der Produktionvon Personenkraftwagen in ausgewählten Märkten 1997/1998 (in Prozent)

71

50

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Deutschland

Westeuropa

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19971998

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1 Prozentangaben aufgrund einesdetaillierteren Erhebungsver-fahrens mit denen der Vorjahrenicht vergleichbar

47

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werden. Unter den Neuheiten führtenwir ein Kombinationsinstrument mitBeleuchtung durch Miniatur-Leucht-stoffröhren für ein Fahrzeug der Ober-klasse ein.

Erstes dynamischesNavigationssystem Europas

Die Nachfrage nach Fahrzeugnavi-gationssystemen auf der Grundlage di-gitalisierter Straßenkarten wächst kräf-tig. Unsere Tochtergesellschaft Blau-punkt-Werke GmbH ergänzte 1998 ihrErzeugnisprogramm um das erste dy-namische Navigationssystem Europas.Als integrierte Einheit von Autoradio,Navigationshilfe und Telematikfunk-tionen ruft dieses System aktuelle Ver-kehrsdaten von spezialisierten Dien-steanbietern ab oder nutzt die vonRundfunkanstalten über den TrafficMessage Channel (TMC) ausgestrahl-ten Verkehrsinformationen. So kann esan Staus und anderen Verkehrshinder-nissen durch eine geeignete Wahl derRoute vorbeiführen.

Das unter unserer eigenen Marke ver-triebene Navigationssystem BlaupunktTravelpilot erweiterten wir 1998 umFunktionen zum Flottenmanagementund belieferten damit Hersteller vonNutzfahrzeugen und Bussen.

Neue Autoradiosin den Markt eingeführt

Im Sommer 1998 führten wir eineneue Autoradio-Modellreihe mit fri-schem und farbigem Design in deneuropäischen Handelsmarkt ein. Fürden Einsatz in Neufahrzeugen (Erst-ausrüstung) entwickelten wir erstmals

ein sogenanntes Weltradio; es paßt sich automatisch an länderindividu-elle Empfangsbedingungen an undstellt gleichzeitig den Klang auf denjeweiligen Fahrzeugtyp selbsttätig op-timal ein.

Für viele Fahrzeuginsassen gewinntexzellenter Klang im Fahrzeug zuneh-mende Bedeutung. Dafür haben wirkomplette Soundsysteme entwickelt,die wir den Automobilherstellern zumEinbau in Neufahrzeuge liefern.

Unter der Bezeichnung Geminibrachte Blaupunkt das erste Autoradiomit Funktionen für die Verkehrstele-matik auf den Markt. Es läßt sich fürPannenruf, Notruf und für persönlicheVerkehrsinformationen in Deutsch-land nutzen und kann auch um eineFunktion zur Bedienung durch Spra-che ergänzt werden.

Handelsgeschäft in Europaund Nordamerika gestärkt

Im europäischen Handelsgeschäft mitKraftfahrzeugausrüstung konnten wirvor allem außerhalb Deutschlandsden Umsatz steigern. In Asien beein-trächtigte die Wirtschafts- und Finanz-krise unser Geschäft.

Im nordamerikanischen Markt konn-ten wir unsere Stellung weiter verbes-sern, insbesondere bei Wischblätternund Zündkerzen. Hier begannen wirdie Einführung der neuen Gleitfun-ken-Zündkerze mit Platinmittelelek-trode und vier Masseelektroden.

Die weltweite Kundendienst-Organi-sation mit rund 10 000 Bosch-Dienstenund rund 100 000 Mitarbeitern in 130Ländern unterstützt den weiteren Aus-bau unserer Handelsaktivitäten.

21

Anzeigesysteme für das Cockpitwerden auch in unteren Fahrzeug-klassen immer leistungsfähiger.Elektronische Anzeigefelder machenes möglich, daß dem Fahrer überdas Kombiinstrument noch mehrInformationen angeboten werdenkönnen.

Für elektrische Fahrantriebe ent-wickeln wir elektrische Maschinen mitder zugehörigen Steuer- und Lei-stungselektronik. Die elektrischen Fahr-motoren können flexibel in den An-triebsstrang integriert und beispiels-weise bei Hybridantrieben zur Un-terstützung des Verbrennungsmotorseingesetzt werden.

Leichtere Motoren fürWischanlagen

Wir schlossen die Entwicklungsarbei-ten an einer neuen Generation vonElektromotoren für Scheibenwisch-anlagen ab. Sie sind erheblich leichterund schließen die Steuerelektronik ein.Dadurch können Zusatzfunktionen zurVerbesserung von Sicherheit undKomfort ohne zusätzlichen Bauraumrealisiert werden. Auf Basis diesesAntriebs entwickelten wir eine Zwei-Motoren-Wischanlage, bei der jederWischarm einen eigenen Antrieb hat.Die zwei Antriebe werden elektronischsynchronisiert. Es entfällt dadurch dasbei herkömmlichen Wischanlagenbenötigte Verbindungsgestänge in derFahrzeugmitte. Hierdurch entstehenGewichts- und Bauraumvorteile.

Vereinfachte Steuerungvon Komfortfunktionen

1998 nahmen wir die Serienfertigungeiner pneumatischen Steuereinheitauf. Zusätzlich zu den bisher schonrealisierten Funktionen wie Türverrie-gelung und Abklappen der Fondkopf-stützen wurde die Ansteuerung vonweiteren Komfortfunktionen wie Tür-zuziehhilfe oder einer im Sitz integrier-ten Massagevorrichtung ermöglicht.Steuerungs- und Regellogik bilden mitdem Pumpenblock eine Baueinheit.

Bürstenloser Antriebfür Motorkühlungsgebläse

Zur Serienreife entwickelten wir einenbürstenlosen Gleichstrommotor fürMotorkühlungsgebläse. Er zeichnetsich durch kurze axiale Einbaulänge,lange Lebensdauer und hohen Wir-kungsgrad aus und steht bis zu einerLeistung von 600 Watt zur Verfügung.Die integrierte Elektronik erlaubt einekontinuierliche Drehzahlregelung. Da-durch wird die Kühlleistung optimalan den Betriebszustand des Fahrzeug-motors angepaßt.

Schließ- und Sicherungssystemefür Fahrzeuge

Wir entwickelten Fahrzeugschließ-und Sicherungssysteme, die außerdem Schloß auch die Sensorik und die Elektronik für die Prüfung der Zugangs- und Fahrberechtigung so-wie für die Fahrzeugüberwachung ent-halten. Der Fahrer benutzt statt einesSchlüssels eine Codekarte oder einencodierten Schlüsselanhänger; näherter sich dem Fahrzeug, gibt die Elek-tronik automatisch die Tür frei (Pas-sive Entry) und hebt — abhängig vonder jeweiligen Systemlösung — dieWegfahrsperre auf (Passive Go).

Anzeigesystemewerden leistungsfähiger

Das Geschäft mit Anzeigesystemenwar 1998 durch eine beträchtliche Steigerung der Fertigungsmengen beibestehenden Erzeugnissen und Serien-anläufe neuer Modelle geprägt. Erheb-lich zugenommen hat auch derFunktionsumfang unserer Geräte. Daauch in unteren Fahrzeugklassen ver-stärkt elektronische Displays einge-setzt werden, können dem Fahrer überdie herkömmlichen Anzeigen hinauszusätzliche Informationen angeboten

20

Wir entwickelten das elektroni-sche FahrerinformationssystemComand (Cockpit Managementand Data System). Es umfaßtein dynamisches Navigations-system, das seine Zielführung andie Verkehrslage anpaßt, sowiezahlreiche Bedienfunktionen.

0 20 40 60 80

KraftfahrzeugmarktAnteil von Diesel-Personenkraftwagen an den Pkw-Neuzulassungenin ausgewählten Märkten 1997/1998 (in Prozent)

21,724,4

14,8

40,5

Deutschland

Frankreich

Westeuropa

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19971998

41,7

0 5 10 15 20

KraftfahrzeugmarktProduktion von Kraftwagenin ausgewählten Märkten 1997/1998 (in Millionen Stück)

11,912,2

11,1

16,516,4

10,0

5,7

Deutschland

Westeuropa

USA

Japan

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19971998

5,0

17,5

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Markt für öffentlicheNetze im Wandel

In der öffentlichen Netztechnik habensich die Marktbedingungen weltweitgrundlegend geändert. Durch dieabgeschlossene Umstellung des Tele-fonnetzes der Deutsche Telekom AGauf Digitaltechnik nahm die Nachfra-ge nach EWSD-Vermittlungsanlagen(Elektronisches Wählsystem Digital)erheblich ab. Weiterhin führten nochungelöste Regulierungsfragen dazu,daß die neuen Netzbetreiber ihre Be-schaffungsentscheidungen verzögertenoder gar zurückstellten.

Die wirtschaftlichen Krisen in bedeu-tenden fernöstlichen Ländern sowiein Rußland und Brasilien hatten einenRückgang der Nachfrage und die Ver-schiebung von Projekten zur Folge.Die zunehmende Zahl der Teilnehmerim Internet und der steigende Nut-zungsumfang dieses Mediums lassenden Datenverkehr erheblich rascherwachsen als den Telefonverkehr; da-durch werden höhere Übermittlungs-kapazitäten in den Transportnetzensowie leistungsfähige flexible Lösun-gen für Zugangsnetze erforderlich.

Schwerpunkte in der Transport-und Anschlußnetztechnik

Angesichts dieser Veränderungen, diezugleich neue geschäftliche Perspek-tiven eröffnen, verlagerten wir denSchwerpunkt unserer Tätigkeit auf dieGebiete Transport- und Anschlußnetz-technik. Dafür brachten wir weiterent-wickelte und auch ganz neue Er-zeugnisse auf den Markt.

Das 1997 eingeführte Zugangsnetz-System Bosch Access Network für opti-sche Übertragung ging 1998 mit erstengrößeren Installationen in Betrieb.Eine Erweiterung dieses Systems um

breitbandige Anwendungen entwik-keln wir gemeinsam mit unserer amerikanischen Gesellschaft BoschTelecom Inc.

Die im zweiten Halbjahr 1998 abge-schlossenen Verfahren zur Regulie-rung der Frequenzvergabe für Funk-Zugangsnetze in Europa erhöhten dieNachfrage nach unserem Digital Mul-tipoint System (DMS). Es steht inVarianten für unterschiedliche Fre-quenzen zur Verfügung und wurdebereits bei mehreren neuen Netzbe-treibern in und außerhalb vonDeutschland installiert. In den USAhaben unerwartete Verzögerungen beider Frequenzvergabe an Netzbetrei-ber zur Verschiebung von Aufträgenüber Funkprojekte geführt.

Unsere Richtfunksysteme für Kurz-strecken haben wir um weitere Aus-führungen ergänzt; damit trugen wirdem zunehmenden Einsatz synchro-ner Technik (SDH) auch auf Zubrin-gerverbindungen in TransportnetzenRechnung.

Das Geschäft mit unserem Netzma-nagementsystem NSÜ Open habenwir in die im April 1998 gegründeteGesellschaft Bosch Telecom Software-Systeme GmbH & Co KG, Backnang,eingebracht. Mit diesem Schritt kön-nen wir auch Netze mit fremder Hard-und Software besser erreichen.

UnternehmensbereichKommunikationstechnik

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Der Weltmarkt für Produkte undSysteme der Kommunikationstechnik ist1998 weiter gewachsen, insbesonderein der Daten- und Mobilkommunikation,hat sich jedoch nach Regionen undMärkten unterschiedlich entwickelt. Dieeuropäischen Märkte stagnierten. In deröffentlichen und privaten Festnetztech-nik waren sie teilweise rückläufig.

Der Umsatz unseres Unternehmens-bereichs Kommunikationstechnik blieb1998 mit 5,0 Milliarden DM auf derHöhe des Vorjahres; in dieser Zahl isterstmalig der Umsatz der Bosch Tele-com Danmark A/S (der 1997 erworbe-nen Dancall Telecom A/S) enthalten.

KennzahlenKommunikationstechnik

1998 1997Umsatz 5,0 5,0 Mrd. DMInvestitionen 220 142 Mio. DMF & E-Aufwand 600 560 Mio. DM

Bild rechts: Im wachsenden Markt derDienstleistungen hat sich unserCall Center in Magdeburg eine wichtige Position geschaffen.

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Europa zunehmend wichtigen Gebietin eine bedeutende Position. Im Herbst1998 nahmen wir die Fertigung desGSM 908 auf, eines nur 99 Kubikzen-timeter großen und nur 99 Grammwiegenden Mobiltelefons mit einge-bauter Datenschnittstelle. Mit diesemGerät dehnten wir unser Angebot aufdie obere Produktklasse aus.

Steigende Nachfragenach Sicherheit

Seit mehreren Jahren nimmt dieNachfrage nach Gesamtlösungen fürdie Ausstattung großer Gebäudekom-plexe und Liegenschaften mit Sicher-heitstechnik zu. Auf diese Entwick-lung haben wir uns mit System-angeboten sowie Betreibermodelleneingestellt, die Planung, Bau, Finan-zierung und Betrieb umfassen. 1998erhielten wir mehrere große Pro-jektaufträge. Unter anderem wurdeuns die sicherheitstechnische Ausstat-tung des Reichstagsgebäudes sowiemehrerer Ministerien und Parlaments-gebäude in Berlin übertragen.

Grundlage unserer starken Positionauf diesem Gebiet ist vor allem dertechnische Vorsprung in der Busleit-technik LSN (Lokales Sicherheits-Netzwerk). Die Miniaturisierung inder LSN-Technik auf Chip-Größeermöglicht es, selbst kleinste Magnet-kontakte elektronisch zu überwachen.Als Neuheit brachten wir einenBrandgas-Sensor auf den Markt, dersich durch sehr kurze Reaktionszeitund hohe Sicherheit vor Fehlalarmenauszeichnet.

Wachstumspause in derSatellitentechnik

Die schwierige wirtschaftliche Lage inFernost, Südamerika und Rußlandbeeinträchtigte den Einsatz bereits ge-

planter Satellitendienste in diesen Re-gionen und verzögerte den Aufbausatellitengestützter Kommunikations-netze. Dieser Marktrückgang wirktesich in abgeschwächtem Umfang auchauf unser Geschäft aus; mittelfristigrechnen wir aber weiterhin mit ei-ner überdurchschnittlichen Nachfragenach Satellitendiensten zur Mobil- undDatenkommunikation.

Für unsere neue Generation kom-pakter Stromversorgungen für Wan-derfeldröhrenverstärker erhielten wireinen umfangreichen ersten Auftragvon der SatellitenbetreibergesellschaftIntelsat. Leistungsfähige optische Kom-munikationsverbindungen zwischenSatelliten im Weltraum werden beikünftigen weltumspannenden Satelli-ten-Netzen eine entscheidende Rollespielen. Zur Sicherung unserer tech-nischen Position auf diesem Gebiethaben wir unsere Entwicklung ver-stärkt.

Schwieriges Umfeld fürVerkehrsleittechnik

Unverändert knappe Investitionsmit-tel öffentlicher Haushalte für Infra-struktur zur Leitung und Beeinflussungdes Straßenverkehrs sowie erheblichePreisrückgänge als Folge von Über-kapazitäten kennzeichnen die Lage im Geschäftsfeld Verkehrsleittechnik.Außerdem ist absehbar, daß künftigeVerkehrstelematiksysteme über GSM-Netze und nicht über konventionelleVerkehrsleittechnik realisiert werden.Daher veräußerten wir unseren An-teil an der vor allem auf dem Ge-biet der Verkehrssignalanlagen tätigen Signalbau Huber AG, München, zum 1. Januar 1999.

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Für moderne Richtfunksysteme zur Übertragung von Bild und Ton liefert Bosch die Ausrüstung. Im Bild: Antennen auf dem Berliner Fernsehturm

Wachstum bei Systemenfür private Netze

Während der westeuropäische Marktfür private Kommunikationssystemeinsgesamt stagnierte, schwächte sichin Deutschland die Nachfrage ab. Ent-gegen dieser Entwicklung bauten wirunsere Position mit den ISDN-Kom-munikationsanlagen Integral 3 undIntegral 33 weiter aus. Das Geschäftmit Branchenlösungen für Bankenund Börsenhandel wuchs weiter; un-ter anderem wurden wir mit der Aus-stattung der Europäischen Zentral-bank in Frankfurt beauftragt. Fürunser Kleinsystem Integral 3 Duokonnten wir die Telecom Italia undweitere Wiederverkäufer im europäi-schen Ausland gewinnen.

Integration von Sprach-und Datenkommunikation

Lebhaft entwickelte sich der nochjunge Markt für Systeme, die das Zu-sammenwachsen von Sprach- und Da-tenkommunikation einschließlich In-formationsverarbeitung unterstützen.Die Nachfrage konzentriert sich hierauf CTI-Systeme (Computer Tele-phony Integration), bei denen ein Tele-fonanruf automatisch den Abruf vonKundeninformationen aus Datenban-ken auslöst. Auch im Internet gewinntdie Ergänzung der Datenkommunika-tion um Sprachkommunikation starkan Bedeutung. Auf dem CTI-Marktsind wir mit Produkten für BusinessCall Centers vertreten; für spezielleAnwendungen halten wir unsere Kom-plettlösungen Referenz 2000 bereit,die kundenspezifische Problemanaly-sen, Systemprojektierung und Nutzen-nachweis einschließen.

Auch das Geschäft mit Datennetzenwächst. Als Systemintegrator planenund installieren wir in allen heuteverfügbaren Techniken Netze unter-schiedlicher Größe bis hin zu ausge-dehnten Unternehmensnetzen.

Zunehmend genutzt werden Dienstlei-stungen für den Aufbau und dieBetriebsführung privater Kommuni-kationsnetze. Beispielhaft für solcheEinrichtungen ist unser neues Busi-ness Recovery Center, das Banken imRaum Frankfurt im Störungsfall eineErsatzlösung auf stets aktuellem Da-tenstand für deren Telekommunika-tions- und Datenkommunikationssy-steme bietet. Auch die Nachfrage nachunserer neuen Software Ecotarif, mitwelcher in einer Vermittlungsanlagedie jeweils günstigste Wahl unter denNetzanbietern und Tarifen flexibelgetroffen werden kann, entwickeltsich kräftig.

Mobiltelefonfertigungin Dänemark ausgebaut

Der Markt für GSM-Mobiltelefonewächst unverändert stark und ist durchrasche Innovationen und rückläufigePreise gekennzeichnet. Wir bautenunseren dänischen Standort Pandrupnach dem Erwerb der Firma DancallTelecom A/S im Frühjahr 1997 zu un-serem Zentrum für GSM-Mobiltele-fone aus und nahmen im Oktober 1998dort ein neues Werk in Betrieb. Da-durch konnten wir unseren Absatz anGSM-Mobiltelefonen verdoppeln.

Große internationale Anerkennungfand unsere Neuentwicklung World718. Es ist das erste Handy, mit demsowohl in europäischen GSM 900- alsauch in amerikanischen PCS 1900-Netzen telefoniert werden kann. Früh-zeitige Investition im GSM-Dualband-Bereich brachte uns auf diesem in

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Neu auf den Markt brachten wir1998 das Handy GSM 908 in der oberen Produktklasse. Es ist besonders klein und leicht;zusätzlich verfügt es über eineSchnittstelle für die Datenkom-munikation.

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Umsatz mit Erzeugnissen der Kommunikationstechnik(in Milliarden DM)Entwicklung 1994–1998

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umfangreiches Zubehörprogramm be-reithalten. Unser Sortiment umfaßtmehr als 7000 Artikel und trägt damitden regional sehr unterschiedlichenAnsprüchen Rechnung. In Europa fer-tigen wir im deutschen Werk Ravens-burg sowie in St. Niklaus (Schweiz).Im größten Markt USA sind wir mitunserem GemeinschaftsunternehmenVermont American Corporation ineiner guten Position.

Motorbetriebene Gartengeräte bietenwir auf dem britischen Markt unter denMarken Atco und Qualcast sowie inanderen europäischen Ländern unterder Marke Bosch an; gefertigt werdensie in Stowmarket (Großbritannien).Im nordamerikanischen Markt sindwir über Vermont American Corpora-tion mit der Marke Gilmour tätig.

Internationale Präsenz inder Thermotechnik gestärkt

Auch im Jahr 1998 konnte unserGeschäftsbereich Thermotechnik sei-nen Umsatz weiter steigern. Mit einemtechnisch hochwertigen und umwelt-schonenden Erzeugnisprogramm ge-lang es uns, unsere Stellung als einerder großen Anbieter im europäischenHeizungsmarkt auszubauen. Insbeson-dere die Märkte der Länder Mittel- undOsteuropas wachsen, während sich inden westeuropäischen Märkten dieWettbewerbsbedingungen verschärfen.So war die Geschäftsentwicklung inDeutschland durch die schwache Bau-konjunktur und den verstärkten Wett-bewerb ausländischer Anbieter beein-trächtigt.

Im schrumpfenden europäischen Marktfür Gas-Warmwasserthermen bautenwir unsere Stellung aus. Bei wandhän-genden Gas-Heizgeräten festigten wirunsere Position. Einen wesentlichenBeitrag hierzu leistete die Einführungeiner neuen Gerätereihe mit dem 1997zur Marktreife entwickelten wasser-gekühlten Lamellenbrenner. Im wach-senden Markt für Brennwertgeräte,welche die Kondensation des Wasser-dampfes zur zusätzlichen Gewinnungvon Heizenergie nutzen und so sehrgünstige Verbrauchs- und Emissions-werte erreichen, stärkten wir ebenfallsunsere Position durch die Einführungneuer Erzeugnisse. Als Neuheit brach-ten wir ein flexibel einsetzbares Gerätfür Heizungsbauer auf den Markt, dasin verschiedenen Leistungsklassen ge-liefert wird und auch Mehrfamilien-häuser versorgen kann.

Unsere internationale Präsenz habenwir 1998 weiter ausgebaut und damitdie Weichen für weiteres Wachstumaußerhalb Europas gestellt. Mit derGründung einer eigenen Vertriebsge-sellschaft in Chile verstärkten wir dieErschließung des südamerikanischenMarktes. Die Übernahme der Anteileunseres Partners am Gemeinschaftsun-ternehmen in der Türkei (siehe Seite10) stärkt unsere Stellung auf dem loka-len Markt und ermöglicht den weiterenAusbau unseres internationalen Ferti-gungsverbundes.

Innovationen rundum die Heiztherme

Neuerungen bei klassischen Heiz-systemen sind trotz ausgefeilter Technikimmer noch möglich; so haben wir einspezielles Brennwertgerät entworfen,

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Internationale Position beiElektrowerkzeugen ausgebaut

Nach starkem Wachstum in den Vor-jahren schrumpfte 1998 der Welt-markt für Elektrowerkzeuge. Mengen-mäßig und wertmäßig ging er umjeweils 6 % auf 89 Millionen Stückbeziehungsweise 12 Milliarden DM zu-rück. Wesentlicher Grund dieser Ent-wicklung war die Wirtschaftskrise inAsien, wo sich der Markt aufgrund derrückläufigen Baukonjunktur binnenJahresfrist halbierte. Dennoch konnteunser Geschäftsbereich Elektrowerk-zeuge seinen Umsatz weiter steigernund seine Weltmarktposition aus-bauen.

Starke Stellung mit denMarken Bosch, Dremel und Skil

Im Markt für gewerbliche Elektro-werkzeuge zählen wir mit der MarkeBosch zu den weltweit bedeutendenHerstellern. Mit der Marke Skil sindwir vor allem bei nordamerikanischenHandwerkern als Anbieter von Kreis-sägen anerkannt. Für Heimwerkerhalten wir unter den Marken Boschund Skil ein umfangreiches Erzeugnis-programm bereit, das auf regionaleBesonderheiten abgestimmt ist. In dieeuropäischen Märkte führten wir un-ter der Marke Dremel Multifunktions-werkzeuge mit umfangreichem Zu-behör ein.

Unser Wachstum wurde wiederumstark durch die Einführung von Neu-heiten geprägt. Hervorzuheben isteine Feinschnittsäge für den gewerb-lichen Einsatz. Das Gerät eignet sich im besonderen für sauberes, splitter-und ausrißfreies Sägen sowie für prä-zise Gehrungsschnitte. Auf dem Gebiet

der Meßtechnik brachten wir einendigitalen Entfernungsmesser in Laser-technik für Distanzen bis zu 30 Meterauf den Markt.

In Europa stellen wir Elektrowerk-zeuge an den deutschen StandortenLeinfelden, Murrhardt und Sebnitz, inden Schweizer Werken Solothurn undDerendingen sowie in Breda (Nieder-lande) her. Außerhalb Europas fertigenwir in Brasilien, Mexiko und den USAsowie in China, Indien und Malaysia.

Garantierte Reparaturinnerhalb von fünf Tagen

Einen in der Branche einmaligen Ser-vice führten wir im Juni 1998 ein: Wirgarantieren in Deutschland die Repa-ratur von Elektrowerkzeugen inner-halb von fünf Arbeitstagen. Wird die-ses Leistungsversprechen nicht ein-gehalten, wird die Reparatur kostenlosdurchgeführt, auch wenn die Garantie-zeit bereits abgelaufen ist. Die aktiveUnterstützung unserer Handelspartnerist Voraussetzung für dieses Konzeptzur Steigerung der Kundenzufrieden-heit, dem sich bereits 1 700 Fachhänd-ler angeschlossen haben.

Universalanbieter vonZubehör für Elektrowerkzeuge

Im Zubehörmarkt, der mit weltweitmehr als 13 Milliarden DM den fürElektrowerkzeuge übertrifft, setzt derKunde verstärkt auf Anbieter, die für unterschiedlichste Anwendungen— vor allem Bohren, Schleifen, Sä-gen — zum Elektrowerkzeug auch ein

UnternehmensbereichGebrauchsgüter

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Die Belebung der Nachfrage stützte1998 die konjunkturelle Entwicklung inWesteuropa. Dagegen ist die Inlands-nachfrage in wichtigen Märkten wie Südostasien und Lateinamerika gesunken. In Nordamerika nahm der private Verbrauch weiter zu.

Der Umsatz unseres Unternehmensbe-reichs Gebrauchsgüter erhöhte sich um2,7% auf 11,3 Milliarden DM. In dieserZahl ist der Umsatz der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH zu 50%enthalten.

KennzahlenGebrauchsgüter

1998 1997Umsatz 11,3 11,1 Mrd. DMInvestitionen 385 379 Mio. DMF & E-Aufwand 294 268 Mio. DM

Unsere weltweit starke Positionbei Elektrowerkzeugen konntenwir trotz rückläufiger Markt-entwicklung durch innovativeProdukte weiter ausbauen.

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Umsatz mit Gebrauchsgütern(in Milliarden DM)Entwicklung 1994–1998

1994

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das mit verbessertem Wirkungsgradauch am Standardkamin einsetzbarist. Mit Hilfe von Sensoren und Akto-ren wurde die Einführung adaptiverHeizgeräte möglich, die sich automa-tisch auf wechselnde Gasqualitätenund unterschiedliche Installationsbe-dingungen einstellen.

Weltweite Präsenz bei Hausgeräten gestärkt

Auch im Jahr 1998 hat die BSH Boschund Siemens Hausgeräte GmbH,München, an der Bosch und Siemensmit jeweils 50 % beteiligt sind, ihreinternationale Präsenz weiter gestärkt.Die Gesellschaft, die an 30 Standortenin Europa, Nord- und Südamerikasowie in Asien fertigt, übernahm den Hausgerätehersteller ThermadorCorporation, Huntington Beach, Kali-fornien, und baute dadurch ihre Stel-lung auf dem nordamerikanischenMarkt aus. Thermador ist ein tradi-tionsreicher Anbieter von Küchenein-baugeräten der oberen Preis- undQualitätsklasse, vor allem von Back-öfen, Herden und Dunstabzugshau-ben. Weiterhin erwarb die BSH zweiHersteller von kleinen Hausgeräten inSpanien und der Türkei.

Im Bereich Motoren für wasserfüh-rende Geräte verstärkte die Gesell-schaft ihre Position: Sie erwarb eine

Fertigungsstätte für Motoren und Pum-pen im slowakischen Michalovce undübernahm von der Siemens AG einZentrum für Steuerungs- und Sensorik-systeme in Regensburg.

Umsatz im In- und Auslandweiter gestiegen

Die BSH-Gruppe konnte 1998 ihrenWachstumskurs fortsetzen und den welt-weiten Umsatz um 7,2 % auf 10,3 Mil-liarden DM erhöhen. Ein Viertel die-ses Zuwachses entfiel auf die Einbezie-hung erstmals konsolidierter Gesell-schaften.

Die Umsatzsteigerung wurde imwesentlichen vom Auslandsgeschäftgetragen, das sich in den ersten Mona-ten des Jahres 1998 recht lebhaft ent-wickelte, im späteren Jahresverlaufjedoch durch die wirtschaftliche Ab-schwächung in wichtigen Absatzlän-dern beeinträchtigt wurde. Insgesamtnahmen die Umsätze der BSH außer-halb Deutschlands um 10 % zu; hoheZuwachsraten gab es insbesondere inWesteuropa und Nordamerika. DerAuslandsanteil am Gesamtumsatz stiegvon 62 % auf 64 %.

In Deutschland stiegen die Umsätzeum 2 %. Damit entwickelte sich dasInlandsgeschäft der BSH wiederumbesser als das der deutschen Hausgerä-teindustrie insgesamt, das stagnierte.Das Ergebnis der Gesellschaft lagunter dem des Vorjahres.

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Fertigung von Gas-Heiz-thermen mit der elektronischenSteuerung Bosch Heatronic.Sie sorgt für optimalenBetrieb, einfachste Bedienungund schnellen, problemlosenService.

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Bild links:Als Weltneuheit führte Bosch1998 eine Feinschnittsäge für gewerbliche Anwendungenin den Markt ein.

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das Angebot in der industriellen Steue-rungstechnik erweiterten. Ergänzt wirddie Produktpalette um eine speicher-programmierbare Steuerung, die alsSoftwareprogramm ebenfalls auf demPC lauffähig ist.

Unser Schulungszentrum in Erbach(Hessen) bauten wir weiter aus. FürSchulung und Ausbildung entwickel-ten wir eine internetfähige Lernsoft-ware. Neu auf den Markt brachten wirSchulungssysteme für Lehrlinge im1998 eingeführten AusbildungsberufMechatroniker.

Weltweit bedeutender Anbietervon Verpackungsmaschinen

Als einer der weltweit großen Herstel-ler von Verpackungsmaschinen belie-fern wir Kunden aus der Nahrungs-und Genußmittel-, der Süßwaren-, derPharma- und der chemisch-techni-schen Industrie. In Europa bestehenneben drei deutschen Werken zweiweitere Fertigungsstätten in den Nie-derlanden und in Tschechien. Darü-ber hinaus produzieren wir in denUSA, in Brasilien, Indien und Japan.

Umsatz und Auftragseingang unseresGeschäftsbereichs Verpackungsma-schinen nahmen 1998 stärker zu alsder Weltmarkt insgesamt. Damit bau-ten wir unsere internationale Positionweiter aus. Rund 85 % der Umsätzeerzielten wir außerhalb Deutschlands.

Das Erzeugnisprogramm für die Nah-rungsmittel- und Süßwarenindustrieergänzten wir im mittleren Leistungs-bereich. Für die Verpackung von Schütt-gütern wie Teigwaren oder Zuckerführten wir eine Paketieranlage inModulbauweise mit Servoantriebenund einer Steuerung mit Industrie-PCin den Markt ein. Die Maschine zeich-net sich durch schnelle Formatum-stellung und geringen Wartungs- undInstandsetzungsaufwand aus.

Vom Markt gut aufgenommen wurdedie erste Anlage einer neuen Baurei-he von Schlauchbeutelmaschinen mitelektronisch geregelten hochdynami-schen Servoantrieben und einer neu-entwickelten Steuerungstechnik. Sieeignet sich für unterschiedliche Pack-stoffe, Beutelarten und -formate.

Gemeinsam mit einem namhaftenHersteller von Packstoffen entwickel-ten wir aseptisch arbeitende Schlauch-beutelmaschinen. Eine einzelne Anla-ge kann stündlich 4 000 Liter H-Milchin Einliterbeutel aus reißfester, umwelt-schonender Folie abfüllen und ver-schließen.

Auf dem Gebiet der sterilen Abfüllungund Verpackung flüssiger Arzneimit-tel erzielten wir weitere Fortschritte.Durch Großaufträge über Füll- undVerschließmaschinen, deren produkt-führender Maschinenteil als ge-kapselter Sterilraum ausgeführt ist(Isolatortechnik), erzielten wir in derwesteuropäischen und japanischenPharmaindustrie den Durchbruch mitdieser Technik.

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Wachstum mit Erzeugnissender Automationstechnik

In der Automationstechnik konntenwir die nachlassende Exportnachfragedurch zunehmendes Inlandsgeschäftausgleichen. Impulse kamen insbeson-dere vom deutschen Maschinenbau.Unser Geschäftsbereich Automations-technik steigerte Auftragseingang undUmsatz weiter. Dazu trug eine Reihevon Produktinnovationen bei.

Unser Pumpenprogramm in der Fahr-zeughydraulik ergänzten wir um eineVersion, die erheblich leiser arbeitetals die bisherigen Modelle. Fernernahmen wir die Serienfertigung einerweiterentwickelten Generation elek-trohydraulischer Wegeventile für dieLand- und Fördertechnik auf. Sie eignet sich zum Anschluß an den inFahrzeugen zunehmend eingesetztenCAN-Bus für die Datenkommunika-tion.

Im Bereich Industriehydraulik ent-wickelten wir eine digitale Regelungfür Radialkolbenpumpen; sie verfügtebenfalls über eine Schnittstelle zumCAN-Bus, der neuerdings auch in derIndustriehydraulik verwendet wird.Als weitere Neuheit führten wir Pro-portionalventile mit CAN-Bus-Schnitt-stelle in den Markt ein, die sich auch inSicherheitskreise einbinden lassen.

Unser Ventilträgersystem für Pneuma-tik ergänzten wir um dezentrale spei-cherprogrammierbare Steuerungen undum kompakte Baugruppen mit höhererLeistung. Unseren Kompaktzylinder-baukasten erweiterten wir um zusätz-liche Anwendungsmöglichkeiten.

Am Standort Homburg (Saar) nahmenwir ein Lager für den Versand vonErzeugnissen der Pneumatik in Be-trieb. Durch raschen Zugriff auf dieeinzelnen Positionen und schnelleKommissionierung können wir nochflexibler auf Kundenwünsche reagie-ren.

Im Bereich mechanischer Grundele-mente und manueller Arbeitssystemeverbesserten wir unsere Marktposi-tion. Eine Vielzahl von Produktneu-heiten und Programmergänzungenwie Ausrüstungselemente für Rein-räume trug dazu bei.

Einen wesentlichen Fortschritt erziel-ten wir in der Schraubtechnik fürMontagen. Unser Schraubsystem 300ist jetzt über einen PC zu bedienen;weiterhin verfügt es über eine Schnitt-stelle zum Datenbus.

Leistungsfähigere Roboterauf den Markt gebracht

Mit den Turboscara SR6 und SR8führten wir eine vollständig neuent-wickelte Generation von Schwenkarm-robotern in den Markt ein. Sie zeich-nen sich durch eine besonders hoheArbeitsgeschwindigkeit, lange Lebens-dauer und offene Steuerungstechnikaus. Zum Lieferumfang gehört ein spe-ziell auf die Erfordernisse der Industrieabgestimmter PC, der eine bessereVisualisierung und Datenkommunika-tion, beispielsweise im Service, ermög-licht.

Auf Basis dieses Industrie-PC sindauch unsere neuen, einfach program-mierbaren Robotersteuerungen undBedienfelder aufgebaut, mit denen wir

Unternehmensbereich Produktionsgüter

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Vor dem Hintergrund der konjunkturel-len Belebung in Westeuropa nahm dieInvestitionsbereitschaft 1998 zu. Aller-dings schwächte sich die Nachfragenach Investitionsgütern im zweitenHalbjahr ab, insbesondere im deutschenMaschinenbau. Der Umsatz unseresUnternehmensbereichs Produktionsgü-ter erhöhte sich1998 weiter um 3,2%auf 2,2 Milliarden DM.

KennzahlenProduktionsgüter

1998 1997Umsatz 2,2 2,1 Mrd. DMInvestitionen 65 41 Mio. DMF & E-Aufwand 143 133 Mio. DM

Eine vollständig neuentwickelteGeneration unserer bewährtenRoboter-Baureihe Turboscaraführten wir 1998 in den Markt ein. Die Schwenkarmroboter sindbesonders robust und leistungs-fähig.

Aus unserer brasilianischenFertigung beliefern wir dieNahrungs- und Genußmittel-industrie des Landes mitSchlauchbeutelmaschinen.

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Umsatz mit Produktionsgütern(in Milliarden DM)Entwicklung 1994–1998

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In Westeuropa, unserem wichtigstenAbsatzgebiet, verstärkte sich 1998 inden meisten Ländern das Wachstum.Vereinzelt, beispielsweise in Großbri-tannien, schwächte sich die Konjunk-tur im Jahresverlauf ab. In Mittel- undOsteuropa verlief die Entwicklung un-einheitlich. Insgesamt erhöhte sich1998 unser Umsatz in Europa weiterauf 37,0 (1997: 33,4) Milliarden DM.

Erste Auslandsvertretung vor 100 Jahren in Großbritannien

Bei unserer Auslandstätigkeit könnenwir auf eine lange Tradition zurück-blicken, die wir 1998 mit einem Ju-biläum gewürdigt haben. Der ersteSchritt auf die Weltmärkte wurde 1898— vor 100 Jahren — getan. Damalsrichtete Robert Bosch, der Gründerdes Unternehmens, eine Auslandsver-tretung in Großbritannien ein.

Mit einem Umsatz von 2,8 MilliardenDM ist Großbritannien heute nachden USA und Frankreich unser dritt-größter Auslandsmarkt. Wir beschäfti-gen dort rund 3 830 Mitarbeiter, dieGeneratoren für Kraftfahrzeuge, Gas-Warmwassergeräte und motorbetrie-bene Gartenwerkzeuge herstellensowie Erzeugnisse der Bosch-Gruppevertreiben.

Unser Werk Cardiff bauten wir weiteraus; hier lief 1998 die Serienfertigungeines flüssigkeitsgekühlten Generatorsan (siehe Seite 17).

Hohes Wachstum in Frankreich und Spanien

Frankreich ist unser größter europäi-scher Auslandsmarkt. Dort fertigen wirErzeugnisse für Kraftfahrzeugausrü-stung, private Kommunikationstech-nik, Thermotechnik und Automations-technik.

Unsere Umsätze auf dem französi-schen Markt konnten wir 1998 um 16 %steigern. Überdurchschnittlich wuchsdas Geschäft mit den Automobilher-stellern des Landes. Hierzu trugen vorallem die steigende Nachfrage nachDieselfahrzeugen und die zuneh-mende Serienausstattung der Fahr-zeuge mit ABS bei. Aufgrund derhohen Nachfrage nach Komponentenfür Diesel-Einspritzanlagen waren un-sere Werke in Vénissieux und Rodezvoll ausgelastet. In Rodez haben wirmit einer Erweiterung der Dieselferti-gung begonnen; hier werden wir biszum Jahr 2000 rund 175 Millionen DMfür die Produktion des Unit InjectorSystems UIS investieren.

In Spanien fertigen wir Erzeugnissefür die Kraftfahrzeugausrüstung undfür die Automationstechnik. Das hoheWachstum der spanischen Automobil-produktion führte zu einem Anstiegunserer Umsätze von knapp 20 %.

Internationale Tätigkeit

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Der weltweite Ausbau unseres Unter-nehmens wurde auch 1998 fortge-setzt. Dies gilt insbesondere für unserGeschäft mit Kraftfahrzeugausrüstungin Ländern Osteuropas, Lateinamerikasund Asiens. Auch in diesen Regionenbieten wir Automobilherstellern Applika-tionsleistungen sowie Systeme undKomponenten für die Kraftfahrzeugaus-rüstung aus lokaler Produktion an. 1998setzten wir den Ausbau unseres inter-nationalen Fertigungsverbunds fort; anmehreren Standorten erweiterten wirunser Fertigungsprogramm.

Insgesamt hat die Bosch-Gruppe Toch-ter- und Beteiligungsgesellschaften in 48 Ländern. Mehr als 185 Produk-tionsstandorte, davon 142 außerhalbDeutschlands, unterstreichen dieinternationale Ausrichtung des Unter-nehmens. Weltweit ist Bosch an 37 Gemeinschaftsunternehmen beteiligt.

KennzahlenInternationales Geschäft

1998 1997Umsatz 32,5 30,7 Mrd. DMInvestitionen 1843 1529 Mio. DMF & E-Aufwand 946 827 Mio. DM

Bild rechts: In China haben wir in den ver-gangenen Jahren mit nationalenPartnern mehrere Fertigungenfür Kraftfahrzeugausrüstungund Gebrauchsgüter aufgebaut.Zur Sicherung weltweit einheit-licher Qualitätsstandards ist derinternationale Mitarbeiteraus-tausch unerläßlich.

Page 19: 83070 U4 U1 U2 59 - assets.bosch.com · vom 1.April 1999 an Olaf Kunz, Frankfurt Industriegewerkschaft Metall Vorstand, Abteilung Gewerkschaftliche Betriebspolitik Prof. Gero Madelung,

Abschwächungin Südostasien

Nach Jahren hohen wirtschaftlichenWachstums gab es in den LändernOst- und Südostasiens einen scharfenwirtschaftlichen Einbruch. Die japa-nische Wirtschaft befindet sich in derlängsten Rezession ihrer Nachkriegs-geschichte. In Korea zeichnete sichzwar zum Jahresende eine wirtschaft-liche Stabilisierung ab, die Restruk-turierung der Industrie kam jedochnur schleppend voran. In vielenAsean-Staaten dämpften zusätzlichdie politischen Unruhen Indonesiensdie wirtschaftliche Entwicklung; dieprivate und öffentliche Nachfragenahm stark ab, die Fahrzeugproduk-tion ging erheblich zurück. UnserUmsatz in dieser Region verringertesich insgesamt um 46 %. Mittel- undlangfristig sehen wir aber weiterhingute Geschäftsmöglichkeiten.

Erweiterung desApplikationszentrums in Japan

In Japan haben wir begonnen, unserApplikationszentrum für die Kraftfahr-zeugausrüstung in Yokohama zu erwei-tern. Auf dem Wege einer Kapital-erhöhung erwarben wir Anfang April1999 weitere Anteile an der ZexelCorp, Tokyo, und halten nun 50,04 %der Anteile. Auf dem koreanischenMarkt haben wir unsere Stellung wei-ter gestärkt; wir übernahmen dieAnteile unseres Partners an einem Ge-meinschaftsunternehmen (siehe auchSeite 10).

Auf dem chinesischen Markt sind wirseit 1995 mit mehreren produzierendenGemeinschaftsunternehmen für Kraft-fahrzeugausrüstung und Gebrauchs-güter tätig. In der zweiten Jahreshälfte1996 lief bei der United AutomotiveElectronic Systems Co Ltd, Shanghai,die Produktion an. Die Gesellschaft fer-tigt inzwischen alle wesentlichen Kom-ponenten für das Motormanagementvon Benzinmotoren. 1998 nahm dieGesellschaft ein Applikationszentrumin Betrieb. In Pudong bei Shanghaigründeten wir eine Gesellschaft zumVertrieb von Handelserzeugnissen fürdie Kraftfahrzeugausrüstung.

Hohes Wachstumin Australien

Die australische Wirtschaft wächstmit hohen Zuwachsraten. Diese gutewirtschaftliche Entwicklung führte zueiner weiteren Zunahme der Fahr-zeugproduktion und der Neuzulassun-gen. Im Werk Clayton nahmen wir dieFertigung des Benzin-EinspritzventilsEV6 auf; außerdem begannen wir mitder Erweiterung der Fertigung für dieKarosserie-Elektronik und für Anti-blockiersysteme.

In der Türkei haben wir zum Ausbauunserer Fertigung von Kraftfahrzeug-ausrüstung ein weiteres Grundstück inBursa für den Bau einer zweiten Fa-brikanlage erworben.

Ausbau der Aktivitätenin Mittel- und Osteuropa

In den mittel- und osteuropäischenLändern, in denen wir in den vergan-genen sieben Jahren eigene Vertriebs-gesellschaften gegründet hatten, ver-lief die Entwicklung unterschiedlich.In den fortgeschrittenen Reformstaa-ten hat sich das kräftige Wirtschafts-wachstum in Polen und Ungarn fortge-setzt, während sich in Tschechien diegesamtwirtschaftliche Produktion ver-ringerte. Die Wirtschafts- und Finanz-krise in Rußland stellt auch zuneh-mend Nachbarstaaten wie Weißruß-land und die Ukraine vor Probleme.

Das starke Wachstum unseres Ge-schäfts in Mittel- und Osteuropaschwächte sich ab. Wir sehen jedochmittel- und langfristig in diesen Län-dern wieder Wachstumschancen;daher verstärkten wir unsere Aktivi-täten in einigen Teilen dieser Region.In dem 1996 mit russischen Partnerngegründeten Gemeinschaftsunterneh-men Bosch Saratov GmbH, Saratov,nahmen wir die Fertigung von Steuer-geräten für Benzineinspritzung undZündung auf.

Anhaltender Aufschwungin Nordamerika

In Nordamerika setzte sich das kräftigeWirtschaftswachstum weiter fort. DieUSA sind mit einem Umsatz von

6,8 Milliarden DM der größte Aus-landsmarkt der Bosch-Gruppe. Wirfertigen an 20 Standorten insbeson-dere Bremsausrüstung, Benzineinsprit-zung und Elektrowerkzeuge. In Ander-son, South Carolina, begannen wir mitder Fertigung von Miniaturbaugrup-pen der elektronischen Kraftfahr-zeugausrüstung. In Charleston, SouthCarolina, nahmen wir eine vierte Mon-tagelinie für Benzineinspritzventile derBauart EV6 in Betrieb; damit trugenwir der großen Nachfrage nach die-sem Erzeugnis im nordamerikanischenMarkt Rechnung. In Palo Alto, Kalifor-nien, und in Pittsburgh, Pennsylvania,begannen wir mit dem Aufbau vonAußenstellen unserer Forschung undVorausentwicklung.

In Mexiko nahmen wir die Fertigungvon Scheinwerfern am Standort Juarezauf. Im Werk Toluca bauten wir die Fer-tigung elektromechanischer Erzeug-nisse für Kraftfahrzeuge aus.

Unser Geschäft in Südamerika wurdevon der wirtschaftlichen Krise in Bra-silien beeinträchtigt. Die Maßnahmender brasilianischen Regierung, dashohe Haushaltsdefizit einzudämmen,blieben erfolglos; der Versuch, denWechselkurs durch hohe Zinsen zustabilisieren, schwächte merklich dieBinnennachfrage. Die Automobilpro-duktion des Landes fiel stark zurück.In Argentinien nahmen wir eine Fer-tigung von Lambda-Sonden für densüdamerikanischen Markt in Betrieb.

34 35

In allen Weltregionen wird unserinternationaler Fertigungsverbunddurch ein wachsendes Netz vonApplikationszentren unterstützt,in denen wir Erzeugnisse weiter-entwickeln und an die Bedürfnisseder Fahrzeughersteller anpassen.

Seit mehr als 40 Jahren besitzen wir in Indien eine starke Position bei Diesel-Einspritzausrüstung.1998 haben wir auch die Applika-tion von Komponenten für die Benzineinspritzung aufgenommen.

USA 15030Brasilien 11430Indien 10950Frankreich 10080Spanien 7180Mexiko 4560Großbritannien 3830Portugal 3710Malaysia 3190Schweiz 2210

Mitarbeiter und Produktion im AuslandLand Mitarbeiter Kraftfahrzeug- Kommunika- Gebrauchs- Produktions-

ausrüstung tionstechnik güter güter

Umsatzstruktur(in Prozent)nach Regionen 1998

0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100

20,2

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Länder der Europäischen Union

Amerika

Asien, Afrika, Australien

Übriges Europa6,2

68,7

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unvermeidlich beim Einsatz konven-tioneller Werkzeuge, führt jedoch zubeträchtlichen Kosten im Umgang, inder Lagerung und in der Entsorgungdieser Stoffe.

In einem breit angelegten, öffentlichgeförderten Projekt brachten wir dieTrockenzerspanung mit verschleißfestbeschichteten Schneidstoffen erheb-lich voran. Mit diesem Verfahren kannnicht nur die Zerspanleistung gegen-über der Naßbearbeitung erhöht wer-den, es trägt auch wesentlich zumSchutz der Umwelt bei, da auf den Ein-satz von Bearbeitungsölen und Emul-sionskonzentraten verzichtet werdenkann. Mit ersten Pilotanwendungendes neuen Verfahrens haben wir be-gonnen.

Empfängerkonzept für DAB- und FM-Rundfunk

Das Rundfunksystem der Zukunft heißtDAB (Digital Audio Broadcasting); eswird den heutigen frequenzmodu-lierten Rundfunk auf Ultrakurzwelle(FM) ablösen. Zunächst werden aberbeide Systeme nebeneinander wei-terbestehen; daher entwickelten wirein Empfängerkonzept, das erstmaligDAB- und FM-Funktionen vereinigt.

Dazu überarbeiteten wir unser bereitsin den Markt eingeführtes Konzept für den reinen DAB-Empfang grund-

legend. Wir verbesserten die DAB-Funktionalität und verringerten dieLeistungsaufnahme der Elektronik auf ein Zehntel. Alle Funktionen, vonder Analog- und Digitalwandlungüber die Kanal- bis zur Audiocodie-rung, sowie Prozessoren und Speicherintegrierten wir auf einem einzigen 80 Quadratmillimeter großen Chip.

Durch diese Hochintegration lassensich äußerst kompakte Empfänger füreinen kombinierten DAB-/FM-Rund-funk realisieren, die in Autoradios,Heim- und tragbaren Geräten einge-setzt werden können.

Neue Elektronik-Architekturfür Kraftfahrzeuge

Gut ausgestattete Kraftfahrzeuge ver-fügen über eine Vielzahl von Funk-tionen der Karosserie- und Infor-mationselektronik, zum Beispiel Zen-tralverriegelung, elektrische Fenster-heber, Klimaregelung, Navigations-hilfen und Telefon. Für zukünftigeFahrzeuggenerationen haben wir eineneue elektronische Systemarchitekturentwickelt und in einem Erprobungs-fahrzeug vorgestellt.

Kern ist eine zentrale Rechnerplatt-form für die verschiedenen Funktio-nen der Karosserie- und Informations-elektronik. Die Plattform ist offen fürdie Aufnahme verschiedenster Dien-ste wie Fahrroutenfindung mit Stau-umgehung oder Rundfunk- und Fern-sehempfang. Dazu ist sie hinsichtlichRechenleistung und Speicherplatz an-paßbar.

37

Unentbehrlich für unsere Produkt-entwicklung sind Simulationen am Computer. Auf diese Weiseläßt sich zum Beispiel Einblick in das Strömungsverhalten und die Temperaturverteilung einesAbgasrückführungsventils erhalten.

Neue Strukturierungstechnikenfür Silizium-Sensoren

Wir entwickelten ein neues Hochraten-Ätzverfahren für die präzise Her-stellung mikromechanischer Strukturenin Silizium sowie eine Unterätztechnikzur Erzeugung beweglicher Silizium-strukturen. Mit diesen Schlüsseltechni-ken konnte die Basis für neue, platz-sparende und kostengünstige Dreh-ratensensoren gelegt werden. Dieseneuartigen Sensoren lassen sich nichtnur für ESP, sondern auch zur Über-rollsensierung sowie Navigationsun-terstützung in Kraftfahrzeugen ein-setzen.

Schnelle Starthilfefür Dieselmotoren

Das Aufheizverhalten der als Start-hilfen verwendeten Glühstiftkerzenbestimmt den Zeitbedarf für den Start-vorgang von Dieselmotoren. Zur wei-teren Verkürzung der Startzeiten ent-wickelten wir daher eine Glühstiftker-ze, die so schnell auf die erforderlicheZündtemperatur kommt, daß die Vor-glühphase entfällt.

Die Kerze besteht aus neuartigen ke-ramischen Verbundwerkstoffen, die sichin weniger als zwei Sekunden auf mehrals 1000 Grad Celsius aufheizen lassen.Auch bei diesen hohen Temperaturenhaben die Werkstoffe eine lange Le-bensdauer.

Mechatronikim Kraftfahrzeug

Bisher mechanisch oder hydraulischrealisierte Funktionen im Kraftfahr-zeug, beispielsweise Lenken oderBremsen, werden zukünftig durch

sogenannte „By Wire“-Systeme darge-stellt, bei denen die Verbindungendurch Sensoren und elektrisch ansteu-erbare Steller ersetzt werden. Auf dieseWeise läßt sich die aktive Sicherheitdurch einen besseren elektronischenVerbund der Fahrzeugsysteme stei-gern. Der Wegfall mechanischer undhydraulischer Komponenten führt vorallem zu Vorteilen in der Fahrzeugkon-struktion.

Innerhalb eines europäischen Projektsprüften wir Grundkonzepte dieser Sy-steme. Den Konzepten ist gemeinsam,daß sie aus Gründen der SicherheitFehler erkennen und korrigieren.Mehr als bisher kommt dabei dersicheren Kommunikation zwischenden verschiedenen Komponenten Be-deutung zu. Das gilt insbesondere fürden Informationsaustausch zwischenden Sensoren zur Erfassung des Fah-rerwunsches und den Aktoren zumKrafteinsatz.

Wir prüften für derartige Systeme das Kommunikationsprotokoll TTP/C(Time Triggered Protocol for Class CApplications); es überträgt redun-dante, gleichsam zur Sicherheit dop-pelt vorhandene Signale zeit- und nichtereignisbezogen. Anhand eines proto-typischen Lenksystems konnten wirdie Eignung des Protokolls für ein„Steer-By-Wire“-System nachweisen.

UmweltverträglicheZerspanung

Bei der spanenden Metallbearbei-tung werden in erheblichem UmfangKühlschmierstoffe verwendet. Das ist

Forschung und Vorausentwicklung

36

Innovative Produkte und Verfahrenkennzeichnen die Kompetenz derBosch-Gruppe als Anbieter von Spitzen-technik in großen Serien. Diese Positionbauen wir konsequent weiter aus.

Bosch arbeitet intensiv an Video-sensorik für das Kraftfahrzeug.Eine wesentliche Anwendung istder Verkehrszeichen-Assistent, deroptisch oder akustisch auf Verkehrs-regelungen hinweist, beispielsweiseauf Geschwindigkeitsbegrenzungen.

1 Davon rund 11% für Forschungund Vorausentwicklung; übriger Auf-wand für Forschung und Entwicklungin den Geschäftsbereichen und Aus-landsgesellschaften für Produktent-wicklung

0 1000 2000 3000 4000

Gesamtaufwand für Forschung und Entwicklung1

(in Millionen DM)Entwicklung 1994–1998

1994

1995

1996

1997

1998

2255

2474

3257

3478

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2887

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39

Mitarbeiter der Bosch-Gruppe

38

Weltweit waren am 1. Januar 1999 in der Bosch-Gruppe 189537 Mit-arbeiter beschäftigt, 8898 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. In Deutschland nahm die Zahl derBeschäftigten um 3831 auf 95357 zu,davon 3,7% Lehrlinge. AußerhalbDeutschlands erhöhte sich die Zahl derBeschäftigten um 5067 auf 94180.

Als eines der ersten UnternehmenDeutschlands hat Bosch einenAusbildungsgang zum Mechatro-niker angeboten. In dem neuenBeruf, der Kenntnisse und Fähig-keiten des Mechanikers mit denendes Elektronikers vereint, haben1998 insgesamt 44 junge Leutebei uns eine Lehre begonnen.

Freude an der Musik ist Ansporn vieler Mitarbeiter, sich in den Bosch-Musikgruppen zu engagieren. Chor und Orchester genießen auch in Fachkreisen einen ausgezeichneten Ruf. Ein traditioneller Termin ist das vorweihnachtliche Quempas-Singen in der Stuttgarter Stiftskirche.

0 40000 80000 120000 160000 200000 240000

Zahl der Mitarbeiter(Jahresmittel)Entwicklung 1994–1998

1994

1995

1996

1997

1998

172 359

158 372

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188 017

179 719

156 464

der Europäische Betriebsrat des Unter-nehmens. Dieses Gremium bestehtderzeit aus 26 Arbeitnehmervertreternaus 14 Ländern. Es trifft sich künftigeinmal jährlich zu einer Sitzung mitVertretern der Geschäftsführung.

Neuordnung der betrieblichenAltersversorgung

Die betriebliche Altersversorgung ha-ben wir zum 1. Januar 1999 für Mit-arbeiter der Bosch-Gruppe Inland neugeordnet. Dabei wurden in vollem Ein-vernehmen mit den Arbeitnehmerver-tretern rund 70 verschiedene Versor-gungssysteme in ein einheitliches Mo-dell überführt. Das dafür entwickeltebeitragsorientierte Baustein-System ge-währleistet einerseits eine verbesserteKalkulierbarkeit und bietet anderer-seits den Mitarbeitern eine erheblichgrößere Transparenz. In einer Grund-versorgung stellt das UnternehmenBeiträge zum Aufbau individueller Ka-pitalkonten für die Altersversorgungzur Verfügung. In einer Aufbauversor-gung wird den Mitarbeitern ange-boten, durch zusätzliche freiwilligeBeiträge die betriebliche Altersversor-gung aufzustocken.

Mit dieser Neuregelung konnten wirdie Innovationsfähigkeit unseres Un-ternehmens auch bei einem personal-und sozialpolitisch wichtigen Instru-ment beweisen.

Betriebsvereinbarungzur Altersteilzeit

Mit Wirkung vom 1. August 1998 wur-de für das Stammhaus auf der Grund-lage der gesetzlichen und tarifvertrag-lichen Bestimmungen eine Betriebs-vereinbarung zur Altersteilzeit ab-geschlossen. Die Regelung gibt Mitar-beitern über 55 Jahren die Möglichkeiteines gleitenden Übergangs in den

Ruhestand; gleichzeitig eröffnen sichjungen Menschen Chancen zum Be-rufseinstieg. Diese Vereinbarung trägtzu einer ausgewogenen Alters- undQualifikationsstruktur der Mitarbeiterbei. Mit rund 400 Mitarbeitern habenwir entsprechende Altersteilzeitver-träge abgeschlossen.

Innovation und Kreativität

Zur Stärkung der Innovationsfähigkeitin der Bosch-Gruppe wurde ein Krea-tivitätsprogramm für Führungskräftegestartet. Wir fördern damit die Fähig-keit unserer Mitarbeiter, neue, außer-halb der hergebrachten Denkwei-se liegende Lösungsansätze zu ent-wickeln.

Dank an dieMitarbeiter

Auch 1998 waren unsere Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter wieder starkgefordert. Große Nachfrage nachunseren Produkten und Leistungensowie der Serienanlauf neuer Erzeug-nisse führten an zahlreichen Stand-orten zu einer angespannten Be-schäftigungssituation. Nur mit hoherLeistungsbereitschaft und Flexibilitätder Mitarbeiter konnten die Kunden-wünsche erfüllt werden. Wir dankenallen Mitarbeitern und Mitarbeiterin-nen für ihren engagierten Einsatz.Unser Dank gilt gleichermaßen denArbeitnehmervertretern, die in ver-trauensvoller Zusammenarbeit dienotwendigen Maßnahmen zur Siche-rung der Wettbewerbsfähigkeit desUnternehmens mitgetragen haben.Das gilt insbesondere für flexible be-triebsbezogene Arbeitszeitregelungenan den Standorten.

Anstieg der Personalkostensetzte sich fort

Die höhere Mitarbeiterzahl und die tarifbedingte Anhebung der Löhne und Gehälter führten zu einem weite-ren Anstieg der Personalkosten. Welt-weit nahmen sie um 8,5 % auf rund 15,6 (1997: 14,4) Milliarden DM zu, inDeutschland um 9,5% auf rund 10,1 Mil-liarden DM. Je Mitarbeiter erhöhten siesich in der Bosch-Gruppe um 3,7%.

Die Personalzusatzkosten stiegen inDeutschland auf 4,8 (1997: 4,6) Milliar-den DM; damit entfielen je 100 DMEntgelt für geleistete Arbeit 91 DMauf zusätzliche gesetzliche, tariflicheund betriebliche Leistungen.

Internationaler Einsatzvon Mitarbeitern

Durch unsere weltweiten Aktivitätengewinnt die länderübergreifende Zu-sammenarbeit in allen Geschäftsfel-dern immer stärkere Bedeutung. Wirfördern daher vermehrt den Aus-tausch von Mitarbeitern innerhalb derBosch-Gruppe. Grundlage dazu sindunsere Leitlinien zur internationalenPersonalpolitik. Jeder Mitarbeiter istaufgefordert, sich anderen Kulturenzu öffnen und von ihnen zu lernen.

Die Zahl international tätiger Mitar-beiter in der Bosch-Gruppe hat 1998weiter zugenommen. Ende des Jahresbeschäftigten wir rund 1200 (Ende1997: 1 100) Mitarbeiter außerhalb ih-res Herkunftslandes; die Mehrzahlstammte aus Deutschland und knappein Drittel aus anderen Ländern.

Informationsangebotim Internet

Aufgrund des zunehmenden Wettbe-werbs um qualifizierte Nachwuchs-

kräfte haben wir neue Wege beschrit-ten. Wir gestalteten die Personalanzei-gen neu und richteten sie besser aufunterschiedliche Bewerbergruppen aus.Unser Informationsangebot im Inter-net ergänzten wir um aktuelle Hin-weise zu Nachwuchsprogrammen, Aus-bildungsmöglichkeiten und offenenStellen.

Um verstärkt Ingenieure der Fachrich-tungen Maschinenbau und Elektro-technik sowie Naturwissenschaftlerfür unsere Entwicklungsabteilungenzu gewinnen, gaben wir auf einerzweitägigen Sonderveranstaltung inunserem neuen Prüfzentrum Boxbergrund 800 Absolventen TechnischerHochschulen und Universitäten Ein-blick in Entwicklung, Fertigung undVertrieb unserer Erzeugnisse derKraftfahrzeugausrüstung. Rund 10 %der Teilnehmer stellten wir als neueMitarbeiter ein.

Mehr Lehrlingeim Inland eingestellt

1998 nahmen in der Bosch-Gruppe inDeutschland 1115 junge Menschen ei-ne Lehre in einem technisch-gewerbli-chen oder kaufmännischen Beruf auf,6 % mehr als im Jahr zuvor. Am 1. Januar 1999 befanden sich damit3 538 (1. Januar 1998: 3355) Lehrlingein einem Ausbildungsverhältnis. Wiein den Vorjahren bildeten wir an zahl-reichen Standorten über den eigenenBedarf hinaus Lehrlinge aus und lei-steten damit erneut einen sozialpoli-tischen Beitrag. Nach Abschluß ihrerAusbildung übernahmen wir 93 % derLehrlinge in ein Arbeitsverhältnis.

Europäischer Betriebsratwurde eingerichtet

Am 27. Oktober 1998 konstituierte sichdas sogenannte Europa Committee,

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Anhang Stand 31.12.1998 Stand 31.12.1997

Anlagevermögen (6)

Immaterielle Vermögensgegenstände 1657 1872Sachanlagen 9975 8861Finanzanlagen 1071 1280

12703 12013

Umlaufvermögen

Vermietete Erzeugnisse 449 492Vorräte (7) 5989 5639Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (8)

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7968 7522Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2106 1876

Wertpapiere 5822 5828Flüssige Mittel 1260 1484

23594 22841

Rechnungsabgrenzungsposten 46 52

36343 34906

Werte in Millionen DM

Anhang Stand 31.12.1998 Stand 31.12.1997

Eigenkapital (9)

Gezeichnetes Kapital 1800 1500Kapitalrücklage 4630 2895Gewinnrücklagen 4797 4228Bilanzgewinn 80 2209Anteile anderer Gesellschafter 562 545

11869 11377

Sonderposten mit Rücklageanteil (10) 67 55

Rückstellungen

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 6917 6227Übrige Rückstellungen (11) 9315 9596

16232 15823

Verbindlichkeiten (12)

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 1979 1713Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3557 3419Übrige Verbindlichkeiten 2575 2476

8111 7608

Rechnungsabgrenzungsposten 64 43

36343 34906

Konzernabschluß der Bosch-Gruppe WeltBilanz zum 31.Dezember1998

Aktiva Passiva

40 41

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Anhang 1998 1997

Umsatzerlöse (15) 50333 46851Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen (16) 551 653Gesamtleistung 50884 47504

Sonstige betriebliche Erträge (17) 2753 3349

Materialaufwand (18) –23697 –21835Personalaufwand (19) –15575 –14359Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände

des Anlagevermögens und Sachanlagen –3265 –2927Sonstige betriebliche Aufwendungen (17) –9366 –8926

Beteiligungsergebnis (20) 22 –70Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf

Wertpapiere des Umlaufvermögens –262 –186Zinsergebnis (21) 306 245Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1800 2795

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (22) –950 –1136

Jahresüberschuß 850 1659

Gewinn- oder Verlustanteile anderer Gesellschafter (23) 66 105

Werte in Millionen DM

Konzernabschluß der Bosch-Gruppe WeltGewinn- und Verlustrechnung 1. Januar bis 31.Dezember1998

1998 1997

Jahresüberschuß 850 1659Abschreibungen auf Anlagevermögen 3570 3351Erhöhung langfristiger Rückstellungen und Sonderposten 484 209Cash Flow 4904 5219Erhöhung Vorräte, vermietete Erzeugnisse –307 –802Erhöhung Forderungen –670 –872Verminderung kurzfristiger Rückstellungen –63 –129Erhöhung Verbindlichkeiten 258 612Mittelzufluß aus laufender Geschäftstätigkeit (1) 4122 4028

Zugänge Anlagevermögen –4488 –4076Abgänge Anlagevermögen 242 126Mittelabfluß aus Investitionstätigkeit (2) –4246 –3950

Dividende 1997/1996 –2209 –68Erhöhung Gezeichnetes Kapital 300Erhöhung Kapitalrücklage 1735Erhöhung Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 266 91Sonstige Veränderungen von Bilanzpositionen –198 –208Mittelabfluß aus Finanztätigkeit (3) –106 –185

Änderung der Liquidität (1) + (2) + (3) –230 –107

Liquidität Jahresanfang 7312 7582Umgliederungen in Finanzanlagen –163Liquidität Jahresende 7082 7312

Werte in Millionen DM

Konzernabschluß der Bosch-Gruppe WeltKapitalflußrechnung

42 43

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Anschaffungs-/Herstellungskosten1.1.1998 Veränderungen Zugänge Umbuchungen Abgänge 31.12.1998 kumulierte Buchwerte Buchwerte Abschreibungen

im Konzern Abschreibungen 31.12.1998 31.12.1997 im laufenden JahrImmaterielle Vermögensgegenstände

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 638 2 244 1 158 727 525 202 371 379

Firmenwert 2375 336 3 51 2663 1209 1454 1500 339Geleistete Anzahlungen 1 2 –1 2 1 1 1 1

3014 338 249 209 3392 1735 1657 1872 719

Sachanlagen

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauteneinschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 5932 87 169 54 89 6153 3364 2789 2771 216

Technische Anlagen und Maschinen 12104 190 1977 454 605 14120 9678 4442 3581 1547Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 8844 39 939 163 739 9246 7340 1906 1634 781Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 862 1 688 –671 30 850 12 838 875 2

27742 317 3773 1463 30369 20394 9975 8861 2546

Finanzanlagen

Anteile an verbundenen Unternehmen 543 –276 232 74 2 571 453 118 321 204Ausleihungen an verbundene Unternehmen 78 70 148 5 143 89 4Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 1105 –23 58 –10 62 1068 509 559 636 64Beteiligungen 373 85 –64 4 390 225 165 153 33Sonstige Ausleihungen 80 21 14 87 1 86 81

2179 –299 466 82 2264 1193 1071 1280 305

Anlagevermögen 32935 356 4488 1754 36025 23322 12703 12013 3570

Werte in Millionen DM

Konzernabschluß der Bosch-Gruppe WeltEntwicklung des Anlagevermögens1998

44 45

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Konzernabschluß der Bosch-Gruppe WeltBilanzstruktur 1994–1998

Aktiva

Bilanzsumme

Anlagevermögen

Vorräte, vermietete Erzeugnisse

Forderungen

Flüssige Mittel, Wertpapiere

1270335%

36343

1201334%

34906

1078433%

32273

695724%

28504

665024%

27373

517318%

679024%

958434%

532917%

857827%

758223%

613118%

945027%

731221%

643818%

1012028%

708219%

497118%

678025%

897233%

Passiva

Bilanzsumme

Eigenkapital

Langfristiges Fremdkapital

Kurzfristiges Fremdkapital

1186933%

36343

1137733%

34906

952730%

32273

903832%

28504

856331%

27373

1994 1995 1996 1997 1998

1994 1995 1996 1997 1998

1138542%

742527%

1138840%

807828%

1292840%

981830%

1314937%

1038030%

1387038%

1060429%

46

Werte in Millionen DM und in Prozent

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Konzernabschluß der Bosch-Gruppe WeltAnhang 1998

(1) Allgemeine Erläuterungen Den Konzernabschluß der Bosch-Gruppe Welt erstellten wir nach den Vor-schriften des Handelsgesetzbuchs.Zur Klarheit und Übersichtlichkeit des Konzernabschlusses haben wir einzelnePosten der Konzernbilanz und der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung zu-sammengefaßt. Diese Posten sind im Anhang gesondert erläutert. Die für ein-zelne Positionen geforderten Zusatzangaben haben wir ebenfalls in den Anhangübernommen. Die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung stellten wir nachdem Gesamtkostenverfahren auf.

(2) Konsolidierungskreis Der Konzernabschluß umfaßt die Robert Bosch GmbH sowie 23 inländischeund 109 ausländische Tochterunternehmen. Erstmals konsolidierten wir dieneugegründeten Gesellschaften:– Bosch Telecom Sicherheitstechnik-Montage und -Service GmbH, Weimar– Bosch Telecom Software-Systeme GmbH & Co KG, Backnangsowie die bisher als verbundene Unternehmen bilanzierten Gesellschaften:– Bosch Telecom Danmark A/S, Pandrup (Dänemark)– Bosch Ukl/ady Hamulcowe Sp. z. oo., Twardogóra (Polen)– Diesel Technology Company, L.P., Wyoming, Michigan (USA)Durch gesellschaftsrechtliche Neustrukturierung wurden verschiedene Unter-nehmen in andere Gesellschaften des Konsolidierungskreises integriert; imwesentlichen waren dies die MotoMeter GmbH, Leonberg, die Robert BoschMáquinas de Embalagem Ltda, Osasco (Brasilien), die Bosch Braking SystemsCorporation, South Bend, Indiana (USA), die Robert Bosch Fluid Power Corporation, Racine, Wisconsin (USA), und die Weldun International, Inc,Bridgman, Michigan (USA).Der konsolidierte Abschluß der BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbHwurde anteilig gemäß § 310 HGB einbezogen.Gesellschaften ohne Geschäftstätigkeit oder mit geringem Geschäftsumfangwurden gemäß §296 Absatz 2 HGB nicht in den Konzernabschluß einbezogen.Die Equity-Bilanzierung der wesentlichen Beteiligungen an assoziierten Unter-nehmen nahmen wir nach der Buchwertmethode vor. Es handelte sich um dreiinländische und um sieben ausländische Gesellschaften.

47

Die Abschlüsse der in den Konzernabschluß der Bosch-Gruppe Welt einbezo-genen Unternehmen wurden nach einheitlichen Bilanzierungs- und Bewer-tungsgrundsätzen erstellt.Realisations- und Imparitätsprinzip wurden beachtet; Vermögensgegenständebewerteten wir höchstens zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten.Die Jahresabschlüsse von ausländischen assoziierten Unternehmen wurdennicht an die konzerneinheitlichen Methoden angepaßt.Die Bewertung der immateriellen Vermögensgegenstände einschließlich desFirmenwertes aus der Erstkonsolidierung von Anteilen sowie Sach- und Finanz-anlagen erfolgte zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten unter Berücksichti-gung von Abschreibungen.Planmäßige Abschreibungen nahmen wir teils linear, teils degressiv vor.Geringwertige Wirtschaftsgüter schrieben wir im Zugangsjahr voll ab. In allenLändern wurden steuerrechtliche Abschreibungsmöglichkeiten ausgeschöpft.Zinslose und niedrig verzinsliche Ausleihungen wurden im Inland mit einem ein-heitlichen und im Ausland mit dem landesüblichen Zinsfuß auf den Barwertabgezinst.

(3) Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze

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(4) Währungsumrechnung Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährungen wurden in den Einzel-abschlüssen mit dem Kurs zum Zeitpunkt der Entstehung oder mit dem jeweilsungünstigeren Stichtagskurs bewertet.Die Bilanzwerte und Jahresergebnisse aus Fremdwährungsabschlüssen rechne-ten wir grundsätzlich zu Mittelkursen am Bilanzstichtag in DM um. Bewegun-gen des Anlagevermögens setzten wir dabei zu Jahresdurchschnittskursen an;hieraus entstandene Unterschiedsbeträge erfaßten wir in den Anfangsbe-ständen der Anschaffungs- und Herstellungskosten sowie in den kumuliertenAbschreibungen.Das Anlagevermögen unserer Gesellschaften in Brasilien wird mit den histori-schen Anschaffungs- und Herstellungskosten in DM geführt; die Abschreibun-gen wurden auf historischer Basis errechnet.Aufwendungen und Erträge rechneten wir zu Durchschnittskursen um. DenUnterschiedsbetrag, der sich aus der Verwendung von Durchschnitts- und End-kursen ergab, stellten wir in die sonstigen betrieblichen Aufwendungen ein.

(5) Konsolidierungsgrundsätze Die Kapitalkonsolidierung für Gesellschaften oder für zugekaufte Kapital-anteile, die erstmals konsolidiert wurden, erfolgte nach der Buchwertmethodezum Erwerbszeitpunkt oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Konsolidierung.

(6) Anlagevermögen Außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 384 Millionen DM fielenüberwiegend auf Firmenwerte sowie auf Finanzanlagen an.Nach steuerrechtlichen Vorschriften setzten wir beim Sachanlagevermö-gen zusätzlich 41 Millionen DM aktivisch ab; die Abschreibungen erfolgtenaufgrund der Gesetzesvorschriften § 6b Einkommensteuergesetz, § 4 Förderge-bietsgesetz sowie nach landesrechtlichen Vorschriften bei den Regionalgesell-schaften.Die Entwicklung des Anlagevermögens ist auf den Seiten 44 und 45 dargestellt.

(7) Vorräte Im Bilanzwert der Vorräte von 5 989 Millionen DM sind geleistete Anzahlun-gen von 45 Millionen DM (im Vorjahr 41 Millionen DM) enthalten, währenderhaltene Anzahlungen in Höhe von 201 Millionen DM (im Vorjahr 302 Mil-lionen DM) abgesetzt wurden.

(8) Forderungen und sonstigeVermögensgegenstände

Mio DM 1998 1997Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 7968 7522

davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 17 30Übrige Forderungen und sonstige VermögensgegenständeForderungen gegen verbundene Unternehmen 269 247

davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 15Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein

Beteiligungsverhältnis besteht 112 95davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 9

Sonstige Vermögensgegenstände 1725 1534davon mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr 182 166

2106 1876

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 10074 9398

48 49

Die Zugänge bei Beteiligungen an assoziierten Unternehmen enthalten nebenerworbenen Anteilen Einlagen und anteilige Jahresüberschüsse. Unter denAbgängen sind anteilige Jahresfehlbeträge sowie Dividendenausschüttungenund veräußerte Anteile erfaßt.Vorräte bewerteten wir zu durchschnittlichen Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten unter Beachtung des Niederstwertprinzips. Die Herstellungskosten ent-halten Einzelkosten zuzüglich angemessener Gemeinkosten.Das Lifo-Verfahren wurde bei inländischen Gesellschaften grundsätzlich ange-wandt. Bei steuerlicher Zulässigkeit bewerteten auch ausländische Gesellschaf-ten nach diesem Verfahren.Das Bestands- und Vertriebsrisiko berücksichtigten wir durch Abschreibungen;weitere Abschreibungen erfolgten bei ungünstiger Erlöslage.Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden zu Nennwertenabzüglich der Wertabschläge für Einzelrisiken und für das allgemeine Kredit-risiko bilanziert. Unverzinsliche oder niedrig verzinsliche Forderungen miteiner Laufzeit von mehr als einem Jahr zinsten wir ab.Wertpapiere des Umlaufvermögens setzten wir zu Anschaffungskosten oderniedrigeren Tageswerten an. Außerplanmäßige Abschreibungen auf Wertpa-piere wegen künftiger Wertschwankungen nahmen wir in Höhe von 7 Millio-nen DM vor.Bei der Bemessung der Rückstellungen wurden alle erkennbaren Risiken be-rücksichtigt.Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nachversicherungsmathematischen Grundsätzen ermittelt und auf den Barwert be-ziehungsweise Teilwert abgezinst. Bei den inländischen Gesellschaften wurdeunter Verwendung der Richttafeln 1998 mit einem Zinsfuß von 6 % gerechnet;bei den Regionalgesellschaften kamen landesübliche Zinssätze zum Ansatz.Die Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften bewer-teten wir grundsätzlich unter Berücksichtigung der Preise und Kosten zumErfüllungszeitpunkt.Die Verbindlichkeiten wurden mit den Rückzahlungsbeträgen angesetzt.

Die zu aktivierenden Beträge ordneten wir soweit wie möglich den betreffen-den Aktivposten zu; der Restbetrag wurde als Firmenwert ausgewiesen. Passi-vische Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung erfaßten wir inner-halb der Gewinnrücklagen.Forderungen und Verbindlichkeiten, Umsätze, Aufwendungen und Erträgesowie Zwischenergebnisse innerhalb des Konsolidierungskreises wurden elimi-niert.Konzerninterne Ergebnisse aus Lieferungen und Leistungen mit assoziiertenUnternehmen wurden wegen geringer Bedeutung nicht eliminiert.Erfolgswirksame Konsolidierungsmaßnahmen ergaben aktivische latente Steu-ern in Höhe von 81 Millionen DM; sie wurden unter den sonstigen Vermö-gensgegenständen erfaßt.

Das gezeichnete Kapital von 1800 Millionen DM und die Kapitalrücklage von4 630 Millionen DM entsprechen den bei der Robert Bosch GmbH ausgewie-senen Bilanzpositionen. Aufgrund des im Jahr 1998 durchgeführten „Schütt-aus-Hol-zurück-Verfahrens“ bei der Robert Bosch GmbH erhöhten sich dasgezeichnete Kapital um 300 Millionen DM und die Kapitalrücklage um 1735Millionen DM.

(9) Eigenkapital

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Mio DM 1998 1997Gewinnrücklagen der Robert Bosch GmbH 670 150Sonstige Gewinnrücklagen 4127 4078

4797 4228

Der Bilanzgewinn des Konzerns entspricht dem der Robert Bosch GmbH.

(10) Sonderposten mitRücklageanteil

Die Sonderposten mit Rücklageanteil wurden nach § 6b Einkommensteuer-gesetz, R 34 der Einkommensteuerrichtlinien, § 12 Umwandlungssteuergesetzund § 1 DDR-Investitionsgesetz sowie bei ausländischen Gesellschaften ent-sprechend landesrechtlichen Vorschriften gebildet.

(11) Übrige Rückstellungen Mio DM 1998 1997Steuerrückstellungen 296 410Sonstige Rückstellungen 9019 9186

9315 9596

(12) Verbindlichkeiten davon davonRestlauf- Restlauf-

zeit bis zeit bisMio DM 1998 1 Jahr 1997 1 JahrVerbindlichkeiten gegenüber

Kreditinstituten 1979 564 1713 548

Verbindlichkeiten aus Lieferungenund Leistungen 3557 3557 3419 3418

Übrige VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten aus der Annahme

gezogener und der Ausstellungeigener Wechsel 216 216 190 190

Verbindlichkeiten gegenüberverbundenen Unternehmen 45 45 53 53

Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,mit denen ein Beteiligungsverhältnisbesteht 114 114 154 154

Sonstige Verbindlichkeiten 2200 1885 2079 17522575 2260 2476 2149

Verbindlichkeiten 8111 6381 7608 6115

Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten waren 58 Millionen DMdurch Grundpfandrechte und 49 Millionen DM durch andere Pfandrechte ge-sichert. Von den sonstigen Verbindlichkeiten waren 9 Millionen DM durchGrundpfandrechte gesichert.

(13) Nicht in der Bilanz oder unter der Bilanz ausgewieseneHaftungsverhältnisse

Mio DMVerbindlichkeiten aus der Begebung und Übertragung von Wechseln 180

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 20Verbindlichkeiten aus Bürgschaften 250

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 20Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen 87

davon gegenüber verbundenen Unternehmen 6Haftungsverhältnisse aus der Bestellung von

Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten 15davon durch Grundschulden u.ä. gesichert 7

Als Gesellschafter von zwei ausländischen Personengesellschaften haften wirgesamtschuldnerisch im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften.

(14) Sonstige finanzielleVerpflichtungen

Sonstige finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der Finanzlage vonBedeutung sind, lagen nicht vor.

(15) Umsatzerlöse Mio DM 1998 % 1997 %Umsatz nach UnternehmensbereichenKraftfahrzeugausrüstung 31797 63,2 28736 61,3Kommunikationstechnik 5014 10,0 4964 10,6Gebrauchsgüter 11357 22,5 11054 23,6Produktionsgüter 2165 4,3 2097 4,5

50333 100,0 46851 100,0

Umsatz nach RegionenLänder der Europäischen Union 34589 68,7 31109 66,4Übriges Europa 2449 4,9 2241 4,8Amerika 10183 20,2 9791 20,9Asien, Afrika, Australien 3112 6,2 3710 7,9

50333 100,0 46851 100,0

50 51

In den sonstigen Verbindlichkeiten waren Steuerverbindlichkeiten in Höhe von465 Millionen DM (im Vorjahr 515 Millionen DM) sowie Verbindlichkeiten imRahmen der sozialen Sicherheit von 352 Millionen DM (im Vorjahr 373 Mil-lionen DM) enthalten. Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhevon 8 Millionen DM betrafen die Robert Bosch Stiftung GmbH. Der Gesamtbetrag der Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr alsfünf Jahren in Höhe von 1179 Millionen DM betraf mit 1159 Millionen DMVerbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten und mit 20 Millionen DM son-stige Verbindlichkeiten.

(16) Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen

Mio DM 1998 1997Veränderung des Bestands

an fertigen und unfertigen Erzeugnissen 184 334Andere aktivierte Eigenleistungen 367 319

551 653

Die Gewinnrücklagen setzen sich wie folgt zusammen:

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(18) Materialaufwand Mio DM 1998 1997Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

und für bezogene Waren 21940 20350Aufwendungen für bezogene Leistungen 1757 1485

23697 21835

(19) Personalaufwand Mio DM 1998 1997Löhne und Gehälter 12125 11279Soziale Abgaben und Aufwendungen für

Altersversorgung und Unterstützung 3450 3080davon für Altersversorgung 1141 877

15575 14359

1998 davon BSH 1997 davon BSHGesamt (quotal) Gesamt (quotal)

Länder der Europäischen Union 127568 11778 121690 11360

Übriges Europa 9369 2574 8076 2563Amerika 32082 2598 30702 2218Asien, Afrika, Australien 18998 33 19251 17

188017 16983 179719 16158

Durchschnittliche Zahl der Arbeitnehmer während des Geschäftsjahres nachRegionen:

(20) Beteiligungsergebnis Mio DM 1998 1997Erträge aus Beteiligungen 23 22

davon aus verbundenen Unternehmen 10 6Ergebnis aus Beteiligungen an

assoziierten Unternehmen –1 –9222 –70

(21) Zinsergebnis Mio DM 1998 1997Erträge aus Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 10 9

davon aus verbundenen Unternehmen 8 6Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 584 515

davon aus verbundenen Unternehmen 6 6Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 288 – 279

davon an verbundene Unternehmen – 1 – 2306 245

(22) Steueraufwand Mio DM 1998 1997Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 950 1136Sonstige Steuern 226 288

1176 1424

(23) Gewinn- oder Verlustanteileanderer Gesellschafter am Jahresergebnis

Mio DM 1998 1997Gewinnanteile 84 111Verlustanteile –18 –6

66 105

(24) Bezüge der Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats

Die Gesamtbezüge der Mitglieder der Geschäftsführung der Robert BoschGmbH beliefen sich im Geschäftsjahr 1998 auf 8 Millionen DM, die der frühe-ren Mitglieder der Geschäftsführung und ihrer Angehörigen auf 9 MillionenDM und die der Mitglieder des Aufsichtsrats auf eine Million DM.Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern der Geschäftsfüh-rung und ihren Hinterbliebenen sind bei der Robert Bosch GmbH insgesamt95 Millionen DM zurückgestellt.Die Mitglieder des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung der Robert BoschGmbH sind auf den Seiten 4 und 5 angegeben.

Die sonstigen Steuern wurden bei sonstigen betrieblichen Aufwendungen aus-gewiesen.Die Ergebnisbeeinflussung durch die Inanspruchnahme steuerlicher Vergünsti-gungen im Geschäftsjahr und in früheren Geschäftsjahren sowie das Ausmaßkünftiger Belastungen aus diesen Bewertungen waren von untergeordneterBedeutung.

(25) Anteilsbesitz der Bosch-Gruppe Welt

Die Aufstellung des Anteilsbesitzes des Konzerns wird beim Handelsregisterdes Amtsgerichts Stuttgart hinterlegt.

Stuttgart, den 9. März 1999 Robert Bosch GmbHDie Geschäftsführer

Bestätigungsvermerk Der Konzernabschluß der Robert Bosch GmbH, Stuttgart, zum 31. Dezember1998 entspricht nach unserer pflichtgemäßen Prüfung den gesetzlichen Vor-schriften. Der Konzernabschluß vermittelt unter Beachtung der Grundsätzeordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entspre-chendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Kon-zernlagebericht steht im Einklang mit dem Konzernabschluß.

Stuttgart, den 9. März 1999 Schitag Ernst & YoungDeutsche Allgemeine Treuhand AGWirtschaftsprüfungsgesellschaft

Dörner Dr. PfitzerWirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

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(17) Sonstige betrieblicheAufwendungen und Erträge

Aufwendungen wegen Einstellungen in Sonderposten mit Rücklageanteilwaren in Höhe von 20 Millionen DM in den sonstigen betrieblichen Aufwen-dungen, Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil inHöhe von 7 Millionen DM in den sonstigen betrieblichen Erträgen enthalten.

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Firma Ort Anteil 1 Eigen- Umsatz 2 Ergebnis 2

am Kapital kapital 2

in ProzentInlandBlaupunkt-Werke GmbH Hildesheim 100 183 1561 EAV 3

BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH4 München 50 1193 10283 17Bosch Telecom GmbH Stuttgart 100 539 4180 EAV 3

Bosch Telecom Leipzig GmbH Leipzig 100 44 203 EAV 3

BT Magnet-Technologie GmbH Herne 50 52 142 11Hawera Probst GmbH Ravensburg 100 40 121 9Robert Bosch Fahrzeugelektrik Eisenach GmbH Eisenach 100 76 737 13VB Autobatterie GmbH Hannover 35 97 407 – 2

AuslandEuropaNV Robert Bosch SA Anderlecht/Belgien 100 44 344 4Robert Bosch Produktie NV Tienen/Belgien 100 111 428 34Robert Bosch A/S Ballerup/Dänemark 100 50 200 11Bosch Telecom Danmark A/S Pandrup/Dänemark 100 24 483 19Robert Bosch (France) SA4 Saint-Ouen (Paris)/Frankreich 100 629 3305 33Robert Bosch Ltd Denham/Großbritannien 100 209 1118 57Worcester Group plc4 Worcester/Großbritannien 100 59 350 18Robert Bosch SpA4 Mailand/Italien 100 96 649 –23Robert Bosch Sistemi Frenanti SpA Crema/Italien 100 76 395 –24Robert Bosch BV Hoofddorp/Niederlande 100 42 222 15Van Doorne’s Transmissie BV Tilburg/Niederlande 100 25 66 1Robert Bosch A/S Trollaasen (Oslo)/Norwegen 100 23 108 2Robert Bosch AG Wien/Österreich 100 110 604 24Blaupunkt Auto-Rádio Portugal Lda Braga/Portugal 100 54 450 8Vulcano Termo-Domésticos SA Aveiro/Portugal 100 126 276 28Robert Bosch AB Kista (Stockholm)/Schweden 100 15 151 5Robert Bosch Internationale Beteiligungen AG Zürich/Schweiz 90 708 73Robert Bosch AG Zürich/Schweiz 100 25 239 5Scintilla AG Solothurn/Schweiz 85 543 1093 62Robert Bosch España SA4 Madrid/Spanien 100 387 2200 18Robert Bosch spol. s r.o. Ceské Budejovice/Tsch. Republik 100 63 224 12Bosch Diesel spol. s r.o. Jihlava/Tsch. Republik 100 39 162 16Bosch Sanayi ve Ticaret AS Bursa/Türkei 100 111 317 47

Werte in Millionen DM

Wesentliche Gesellschaften der Bosch-Gruppe Welt(Stand 31.Dezember1998)

Firma Ort Anteil 1 Eigen- Umsatz 2 Ergebnis 2

am Kapital kapital 2

in ProzentAmerikaRobert Bosch Ltda4 Campinas/Brasilien 100 500 1821 37Robert Bosch SA de CV Toluca/Mexiko 100 144 583 –17Robert Bosch Corporation4 Broadview (Chicago)/USA 100 1700 6353 –22S-B Power Tool Company4 Chicago/USA 100 338 1376 113Vermont American Corporation4 Louisville/USA 50 327 733 30

Asien, AustralienMotor Industries Co Ltd Bangalore/Indien 51 162 554 28Bosch KK Yokohama/Japan 100 114 536 1Nippon ABS Ltd Yokosuka-shi/Japan 50 224 518 11Nippon Injector Corporation Odawara-shi/Japan 35 62 157 5Zexel Corporation Shibuya-ku (Tokyo)/Japan 32 1195 3241 25Doowon Precision Industry Co Ltd Seoul/Korea 20 22 153 –12KEFICO Corporation Kunpo-Si/Korea 25 79 148 1Robert Bosch (Malaysia) Sdn Bhd Penang/Malaysia 100 37 170 11Robert Bosch (South East Asia) Pte Ltd Singapur/Singapur 100 37 197 2Robert Bosch (Australia) Pty Ltd4 Clayton (Melbourne)/Australien 100 116 631 12

Werte in Millionen DM

1 mittelbare und unmittelbare Anteileder Robert Bosch GmbH

2 Umrechnung der Auslandswerte für Eigenkapital und Ergebnis mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag und Umsatz mit dem Jahresdurchschnittskurs

3 EAV = Ergebnisabführungsvertrag4 Angaben zum Teilkonzern

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Jahresabschluß der Robert Bosch GmbHBilanz zum 31. Dezember1998

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Jahresabschluß der Robert Bosch GmbHGewinn- und Verlustrechnung 1. Januar bis 31.Dezember1998

1998 1997

Umsatzerlöse 26473 23174Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen 209 185Gesamtleistung 26682 23359

Sonstige betriebliche Erträge 1841 2278

Materialaufwand –15737 –13215Personalaufwand –6351 –5800Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände

des Anlagevermögens und Sachanlagen –1249 –871Sonstige betriebliche Aufwendungen –4432 –3978

Beteiligungsergebnis 300 398Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf

Wertpapiere des Umlaufvermögens –316 –363Zinsergebnis 374 280Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1112 2088

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag –512 –679

Jahresüberschuß 600 1409

Entnahmen aus Gewinnrücklagen 800

Einstellungen in Gewinnrücklagen –520

Bilanzgewinn 80 2209

Werte in Millionen DM

Der vollständige Jahresabschlußder Robert Bosch GmbH kannunter Angabe der Bestellnummer 1987784010angefordert werden bei:Robert Bosch GmbHKH/WVK1 – InfoService –Postfach 41096076225 KarlsruheTelefax: +49 721 9 42-2195E-Mail: Werbemittelbestellungen.KH/[email protected]

Aktiva

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Stand 31.12.1998 Stand 31.12.1997

AnlagevermögenImmaterielle Vermögensgegenstände – –Sachanlagen 3112 2497Finanzanlagen 4076 4233

7188 6730

UmlaufvermögenVorräte 2035 1890Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2999 2547Übrige Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 2635 2189

Wertpapiere 4786 5072Flüssige Mittel 318 659

12773 12357

Rechnungsabgrenzungsposten 8 7

19969 19094

Passiva

EigenkapitalGezeichnetes Kapital 1800 1500Kapitalrücklage 4630 2895Gewinnrücklagen 670 150Bilanzgewinn 80 2209

7180 6754

Sonderposten mit Rücklageanteil 16 1

RückstellungenRückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 4333 4100Übrige Rückstellungen 5296 5472

9629 9572

VerbindlichkeitenVerbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4 7Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 994 849Übrige Verbindlichkeiten 2146 1911

3144 2767

Rechnungsabgrenzungsposten

19969 19094

Werte in Millionen DM

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1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998

Umsatz 30588 31824 33600 34432 32469 34478 35844 41146 46851 50333Auslandsanteil in Prozent 52 51 48 47 49 54 56 61 65 65

Forschungs- und Entwicklungsaufwand 1803 2042 2144 2302 2215 2255 2474 2887 3257 3478in Prozent des Umsatzes 5,9 6,4 6,4 6,7 6,8 6,5 6,9 7,0 7,0 6,9

Investitionen in Sachanlagen 2064 2790 2273 2038 1552 1578 2056 2419 2905 3773davon Inland 1259 1708 1464 1347 990 960 1255 1270 1376 1930davon Ausland 805 1082 809 691 562 618 801 1149 1529 1843in Prozent des Umsatzes 6,7 8,8 6,8 5,9 4,8 4,6 5,7 5,9 6,2 7,5in Prozent der Abschreibungen 128 162 126 103 85 90 117 117 125 148

Abschreibungen auf Sachanlagen 1607 1725 1799 1976 1836 1747 1757 2059 2321 2546

Mitarbeiter im Jahresmittel in Tsd. 175 180 181 177 165 156 158 172 180 188davon Inland 117 118 117 113 104 95 92 91 91 94davon Ausland 58 62 64 64 61 61 66 81 89 94zum 1. Januar des Folgejahres 178 181 177 170 157 154 157 176 181 190

Personalaufwand 10202 10718 11403 11838 11692 11439 11476 13017 14359 15575

Bilanzsumme 22205 23544 24247 24452 25447 27373 28504 32273 34906 36343Anlagevermögen 6064 7147 7467 7769 7003 6650 6957 10784 12013 12703

in Prozent der Bilanzsumme 27 30 31 32 27 24 24 33 34 35Eigenkapital 6668 7050 7471 7859 8304 8563 9038 9527 11377 11869

in Prozent der Bilanzsumme 30 30 31 32 33 31 32 30 33 33Cash Flow 3433 3104 3267 3501 3717 3765 3245 3539 5219 4904

in Prozent des Umsatzes 11,2 9,8 9,7 10,2 11,4 10,9 9,1 8,6 11,1 9,7Jahresüberschuß 626 560 540 512 426 512 550 500 1659 850Bilanzgewinn

(Dividende der Robert Bosch GmbH) 43 43 43 60 60 60 68 68 2209 80

Werte in Millionen DM

Zehnjahresübersicht der Bosch-Gruppe Welt

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