876
© Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 1 10.04.2019 Vorwort Auf den nachfolgenden Seiten sind Artikel von Bergkirchen und Feldgeding aus Ausgaben des Amperboten (1877 bis 1945), Dachauer Anzeigers (1946 – 1949) und der Dachauer Nachrichten (1950 – 1990) zusammengefasst. Die Ausarbeitung erfolgte im Zeitraum von 2007 bis 2012. Folgende Arbeitsschritte waren dabei erforderlich. 1. Sichtung der Zeitungsbände im Stadtarchiv in Dachau. Hier ist aus Zeitgründen immer nur ein „Querlesen“ möglich. 2. Sobald in einem Artikelkopf oder Textinhalt der Name Bergkirchen oder der umliegenden Gemeinden auftauchte, habe ich den Artikel abphotographiert. 3. Zuhause erfolgte dann die Auswertung und „Verteilung“ in die jeweiligen Ortsteile. 4. Anschließend erfolgte dann das zeitaufwendige Abtippen, sofern möglich, das Einlesen der Texte und die Zusammenfassung in diesem Band. 5. Artikel der umliegenden Ortsteile habe ich ebenfalls in dieser Weise erfasst. Orte anderer Gemeinden habe ich berücksichtigt, wenn sich aus meiner Sicht irgendwelche Bezüge zu Bergkirchen ergeben hatten (politisch, aufgrund von Verwandtschaftsverhältnissen u. ä.). 6. Der Artikelinhalt wurde von mir unverändert übernommen (Tipp- oder Einlesefehler schleichen sich natürlich ein!). Das gilt insbesondere für die NS-Zeit von 1933 -1945. Hier möchte ich besonders darauf hinweisen, dass die Presse damals strenger Zensur unterlag und die Artikel entsprechend politisch gefärbt sind! Eberl Hubert Eberl Hubert Kreuzbergstr. 6 85232 Bergkirchen Tel. 08131/669189 E-Mail: [email protected]

9RUZRUW - Schützenverein Hubertus Bergkirchen · lp 8podxi 3rvlwlyhv lvw dehu elv mhw]w qrfk qlfkw ehndqqw (EHUO +XEHUW %HUJNLUFKHQ 6HLWH gIIHQWOLFKHU 'DQN GHU *HPHLQGHYHUZDOWXQJ

Embed Size (px)

Citation preview

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 1 10.04.2019

Vorwort

Auf den nachfolgenden Seiten sind Artikel von Bergkirchen und Feldgeding aus Ausgaben des Amperboten (1877 bis 1945), Dachauer Anzeigers (1946 1949) und der Dachauer Nachrichten (1950 1990) zusammengefasst. Die Ausarbeitung erfolgte im Zeitraum von 2007 bis 2012. Folgende Arbeitsschritte waren dabei erforderlich.

1. Sichtung der Zeitungsbnde im Stadtarchiv in Dachau. Hier ist aus Zeitgrnden immer nur ein Querlesen mglich.

2. Sobald in einem Artikelkopf oder Textinhalt der Name Bergkirchen oder der umliegenden Gemeinden auftauchte, habe ich den Artikel abphotographiert.

3. Zuhause erfolgte dann die Auswertung und Verteilung in die jeweiligen Ortsteile.

4. Anschlieend erfolgte dann das zeitaufwendige Abtippen, sofern mglich, das Einlesen der Texte und die Zusammenfassung in diesem Band.

5. Artikel der umliegenden Ortsteile habe ich ebenfalls in dieser Weise erfasst. Orte anderer Gemeinden habe ich bercksichtigt, wenn sich aus meiner Sicht irgendwelche Bezge zu Bergkirchen ergeben hatten (politisch, aufgrund von Verwandtschaftsverhltnissen u. .).

6. Der Artikelinhalt wurde von mir unverndert bernommen (Tipp- oder Einlesefehler schleichen sich natrlich ein!). Das gilt insbesondere fr die NS-Zeit von 1933 -1945. Hier mchte ich besonders darauf hinweisen, dass die Presse damals strenger Zensur unterlag und die Artikel entsprechend politisch gefrbt sind!

Eberl Hubert

Eberl Hubert Kreuzbergstr. 6

85232 Bergkirchen Tel. 08131/669189

E-Mail: [email protected]

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 2 10.04.2019

1874 Geisteskrankheit der Helene Mrkl aus Puchschlagen Dachauer Amtsblatt vom 09.12.1874 Durch Beschluss vom heutigen ist die Gtlerstochter Helene Mrkl von Puchschlagen wegen Geisteskrankheit unter Eurakel gestellt und derselben der Gtler Josef Mannhardt von Bergkirchen als Curator beigegeben worden. Dies wird mit dem Beifgen bekannt gegeben, dass lstige Rechtsgeschfte mit Helene Mrkl nur durch den bezeichneten Curator abgeschlossen werden knnen. Dachau, 09.12.1874 Knigliches Amtsgericht Dachau v. Kellersberg Waldmann, kgl. Assessor

Bekanntmachung Dachauer Amtsblatt vom 08.02.1875 Die kniglichen Pfarrmter Bergkirchen, Einsbach, Giebing, Haimhausen, Hebertshausen, Mitterndorf, Oberroth, Pipinsried und Westerholzhausen, so wie der Expositur Odelzhausen werden hiermit um baldigste Hierhersendung der Ergebnisse der am 3. Sonntag im Januar vorgenommenen Kirchenkollekte fr Untersttzung armer Gemeinden zur Unterbringung von Geisteskranken in der Kreis-Irrenanstalt ersucht. 8. Februar 1875 Knigliches Bezirksamt

Bekanntmachung Dachauer Amtsblatt vom 17.02.1875 An die Brgermeister der Gemeinden Sulzemoos, Bergkirchen, Feldgeding, Amperpettenbch, Groberghofen, Rhrmoos, Schnbrunn, Hebertshausen und Fahrenzhausen. Die Brgermeister der obengenannten Gemeinden werden beauftragt, den in demselben aufgestellten Fleischbeschauer gegen Nachweis zu erffnen, dass sie, nachdem sie dem bezirksamtlichen Auftrag in Nr. 86 des Bezirksamtsblattes vom 26. Dezember 1874 nicht nachgekommen sind, ihre Fleischbeschauverzeichnisse dem Bezirkstierarzt Engelmaier nunmehr am Mittwoch den 24. des Vormittags 9 Uhr in dessen Wohnung vor dem Augsburger Tor dahier, bei Vermeidung einer Ungehorsamsstrafe von je zwei Talern, zur Kontrolle vorzulegen haben. 15. Februar 1875 Knigliches Bezirksamt

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 3 10.04.2019

1877

Verlorene Geldbrse beim Wirt in Bergkirchen Amperbote vom 21.10.1877 Beim Wirt in Bergkirchen wurde im Gastzimer ein Geld gefunden und kann gegen Ausweis und Vergtug der Inseratskosten wieder abgeholt werden.

Bockscheiben und Stiftungsjahrtag des Veteranen- und Kriegervereins Bergkirchen Amperbote vom 28.04.1877 Bockscheiben mit mehreren Gewinnen. Das Scheiben beginnt am Sonntag um 1 Uhr und endet am Dienstag, 1. Mai abends. Wobei noch bemerkt wird, dass am gleichen Tag (Dienstag) der Veteranenjahrtag mit Tanzmusik gehalten wird. Wozu freundlichst einladet: Michael Endter, Gastwirth in Bergkirchen

Stiftungsjahrtag des Veteranen- und Kriegervereins Bergkirchen Amperbote vom 05.05.1877 Am 1. Mai 1877 feierte der Veteranenverein Bergkirchen seinen Stiftungsjahrtag. Vormittags war Gottesdienst fr die verstorbenen Vereinsmitglieder; hierauf folgte nachmittags gesellige Unterhaltung mit Tanzmusik, wo insbesondere erwhnt werden muss, dass eine Abteilung des Musikkorps des 2. Infanterieregiments aus Frstenfeldbruck ausgezeichnet schne Weisen spielten. Vom Vereinsvorstand Herrn Kellerer wurde ein dreifaches Hoch auf Seine Majestt, Knig Ludwig II., ausgebracht, worauf die Musik die Nationalhymne anstimmte. Bei ausgezeichnetem Stoff und frhlicher Unterhaltung unterhielten sich die Gste in schnster Eintracht bis zu spter Abendstunde. Schlgerei Amperbote vom 01.06.1877 Der Dienstknecht Johann Geiler vom Gndinger Moos, sowie der Gtlerssohn Anton Hofbauer von Bergkirchen wurden vor mehreren Tagen nachts von einigen Burschen derart mit Stcken und auch mit einem in ein Sacktuch gewickelten Stein auf die Kpfe geschlagen, dass sie es nur der Hrte derselben zu verdanken haben, dass nicht der eine oder andere mehr oder weniger gefhrlich verletzt wurde. Fronleichnamstag in Feldgeding Amperbote vom 06.06.1877

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 4 10.04.2019

Am Fronleichnamstag wurde in Feldgeding der Dienstknecht Josef Huber von dem Bauernsohn Leonhard Reischl von dort aus Eifersucht beim sogenannten Kammerfensterln durch mehrere Stiche derart verwundet, dass man an seinem Aufkommen zweifelt.

Landgerichtsverhandlung gegen Schreiner Mathias Pfeil aus Feldgeding Amperbote vom 23.6.1877 Pfeil Mathias, Schreiner von Feldgeding, wegen bertretung des Hundesteuergesetzes, 6 Mark Geldstrafe, ev. 1 Tag Haft, dann Nachzahlung der vorenthaltenen Gebhr.

Selbstttung in Feldgeding Amperbote vom 27.6.1877 Am vergangenen Montagvormittag erhngte sich der Beim Wirt Westenrieder in Diensten gestandene Mitterknecht Josef Fromm in Feldgeding. Derselbe war gebrtig von Giesing und uerte kurz vor der Tat zu einer Magd, dass er nicht lange mehr zu leben habe, weshalb sie ihm doch noch eine Ma Bier zahlen mge.

Bekanntmachung der Gemeinde Bergkirchen Amperbote vom 31.07.1877 Die Herstellung der Adaptur der Lehrzimmer im hiesigen Schulhaus wird incl. der Hand- und Spanndienste im Submissionswege an den Wenigstnehmenden in Accord gegeben. Submissions-Abgebote sind verschlossen bis lngstens zum Samstag, den 11. August des laufenden Jahres hierorts einzureichen. Die Erffnung dieser Abgebote findet am Sonntag, den 12. August, nachmittags 3 Uhr, statt und haben sich hierbei jene, welche Abgebote gelegt haben, persnlich hier einzufinden. Plan, Kostenvoranschlag und Bedingnisheft knnen inzwischen an jedem Tag hierorts eingesehen werden. Bergkirchen, 31. Juli 1877 Schulsprengel-Ausschu, Bergkirchen Glas, Brgermeister (Anmerkung: Brgermeister war damals Glas Thomas, *26.02.1827 Bergkirchen +02.04.1891 Bergkirchen (Hausname damals "Schmidhansl", spter "Wagner-Anwesen"). 2. Stiftungsfest beim Veteranen- und Soldatenverein Dachau Amperbote vom 05.09.1877 Von der Witterung nicht besonders begnstigt, feierte am vergangenen Sonntag der Veteranen- und Soldatenverein Dachau sein 2. Stiftungsfest, wozu sich nachstehende Vereine mit ihren Fahnen einfanden:

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 5 10.04.2019

1) Hauptverein Mnchen 2) Mnchner Schtzen- und Veteranenverein 3) Giesing 4) Au 5) Sendling 6) Haimhausen 7) Arnbach 8) Schleiheim 9) Ampermoching 10) Bergkirchen 11) Bruck

Das Fest selbst verlief dem Programm gem und schloss abends mit einem Ball. Scharlknecht von Bibereck beim Kammerfensterln erwischt Amperbote vom 02.10.1877 ..Desgleichen wurde in der Nacht vom Montag auf Dienstag der Scharlknecht von Bibereck beim Kammerfensterln im Metzgerbauernhof daselbst von ein paar Burschen derart geschlagen, dass er schwerverletzt darnieder liegt. Am vergangenen Sonntag, nachts, wurde in das Gastzimmer des Herrn Burgmayr in Dachau geschossen; glcklicherweise ist aber niemand verletzt worden. Die Landwirte Bayerns klagen bitter ber den flauen Stand des Getreidepreises; sie vermgen nicht mit den Preisen der auswrtigen importierten Getreidesorten mehr zu konkurrieren und sehen sich sonach veranlasst den Futterbau mit Viehmstung als den Betrieb einer Wirtschaft am meisten frdernd, den landwirtschaftlichen den Vorrang einzurumen. Erding: In Forstern wurde am vergangenen Sonntag nachts der Wagnerssohn, Sebastian Seidl von dort, ganz geringfgiger Ursache halber von einem kaum der Schule entlaufenen Lausbuben (16 Jahre alt) derart gestochen, dass ihm die Gedrme heraushingen und ist derselbe seinen Verletzungen bereits erlegen. Es wird immer schner. Der Bube sitzt hinter Schloss und Riegel.

Selbstttung im Gut Geiselbullach Amperbote vom 05.12.1877 Vor mehreren Tagen erschoss sich frh um 2 Uhr in den unteren Lokalitten des Gutsbesitzers von S. in Geiselbullach eine aus Erling bei Starnberg gebrtige junge Dame aus Eifersucht. Die Bedauernswerte wurde in Bergkirchen, wohin Geiselbullach in die Pfarrei gehrt, in aller Stille beerdigt.

1878

Landgerichtsverhandlungen im Jahr 1878 Amperbote vom 04.07.1878

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 6 10.04.2019

Feicht Josef, Gtler von Facha, wegen unbefugten Befahrens fremder Grundstcke, freigesprochen. Riedl Josef, Tagelhner von Bergkirchen, wegen Misshandlung, 6 Tage Gefngnis. Mrkl Josef, Gtler von Palsweis, wegen unbefugten Jagens, Jagdpolizeibertretung und Unterschlagung, 20 Mark Geldstrafe, eventuell 2 Tage Gefngnis. Hackl Anton, Husler von Palsweis, wegen Misshandlung freigesprochen. Hartmann Josef, Wirt von Eisolzried, wegen Misshandlung freigesprochen. Versuch des Erhngens nahe Feldgeding Amperbote vom 02.02.1878 Es wird hiermit berichtend mitgeteilt, dass sich nich bei Geiselbullach, sondern unterhalb Feldgeding ein Handwerksbursche zu erhngen versuchte, und nicht von einem Knecht, sondern vom dortigen Schuhmacher und Krmer Herrn Kellerer, der Riemen, woran der Bursche an einem Baumast hing, durchschnitten wurde. Der Lebensberdrssige, ein Brugeselle aus der Oberpfalz, ein fester, starker Mensch, mit ganz guten Kleidern versehen, wollte sich deshalb tten, weil er nirgends eine Arbeit bekommen konnte. Rauferei im Wirtshaus von Feldgeding Amperbote vom 18.05.1878 Am vergangenen Sonntagabend wurde im Wirtshaus zu Feldgeding tchtig gerauft und wurden die Hauptbeteiligten hierbei nicht unerheblich verletzt. An dem selben Abend wurde auch einem nahezu 70jhrigen Gtler in seinem Hofraum zu Feldgeding von einem Burschen, welcher mit der Tochter des Ersteren unerlaubten Umgang pflog, der Arm mitten entzwei geschlagen und zwar in demselben Augenblick, als er beide im Stadel berraschte. Gerichtsurteile Amperbote vom 31.05.1878 Steininger Georg, Schmid von Bergkirchen, wegen Misshandlung, Straffreibelassung. Huber Paul, Gtler von Palsweis, wegen Diebstahl, 10 Tage Gefngnis. Huber Ignaz, Gtler von Oberbachern, wegen Misshandlung und Sachbeschdigung freigesprochen. Hintermaier Leonhard, Bauernsohn von Gnsstall, wegen Diebstahl 3 Tage Gefngnis. Bekanntmachung Dachauer Amtsblatt vom 22.06.1878 Die Gemeindeverwaltungen Amperpettenbach, Arnbach, Asbach, Bergkirchen, Biberbach, Einsbach, Eisolzried, Fahrenzhausen, Feldgeding, Giebing, Haimhausen, Hebertshausen,

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 7 10.04.2019

Hirtlbach, Langenpettenbach, Petershausen, Prittlbach, Ried und Unterweikertshofen, welche mit den Anzeigen ber Beginn der Anfertigung der Whlerlisten zur Reichstagswahl noch im Ausstand sind, werden hiermit beauftragt, die flligen Anzeigen bis allerlngstens Dienstag, den 25. Juni, bei Vermeidung von Wartbotenabrechnung hierorts in Einlauf zu bringen. Dachau, am 21. Juni 1878 Knigliches Bezirksamt Hausladen (=Verfasser) Dachauer Amtsblatt vom 26.06.1878

Einbruch beim Torfstichbesitzer Leonhard Wagner im Bergkirchner Moos Amperbote vom 03.08.1878 Dem Torfstichbesitzer Leonhard Wagner vom Bergkirchnermoos wurden in jngster Zeit durch Einsteigen in die Behausung verschiedene Kleidungsstcke, sowie eine Uhr im Gesamtwert von circa 70 Mark entwendet. Anzeige und Empfehlung von Schreinermeister Peter Pfeil Amperbote vom 31.08.1878 Der Unterzeichnete bringt hiermit den geehrten Bewohnern von Bergkirchen und Umgebung zur freundlichen Kenntnis, dass er sich als -Schreinermeister in Bergkirchen- etabliert hat und empfiehlt sich in Mbel- und Bauarbeit, sowie im Anstreichen aufs Beste. Bei solider und schneller Arbeit, bei billigsten Preisen, sieht zahlreichen Auftrgen entgegen. Peter Pfeil, Schreinermeister in Bergkirchen

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 8 10.04.2019

Amperbote vom 23.10.1878

ffentlicher Dank der Gemeinde Bergkirchen Amperbote vom 29.10.1978 Die unterfertigte Gemeindeverwaltung spricht hiermit der Feuerwehr Dachau, sowie den Spritzenmannschaften und Gemeindeangehrigen von Feldgeding, Eisolzried, Gnding, Lauterbach, Unterbachern und Mitterndorf fr die so rasche Hilfeleistung bei dem am Sonntagnachmittag im Anwesen des Gtlers Leonhard Reichl dahier ausgebrochenen Brand, wodurch das Feuer auf seinen Herd beschrnkt blieb, den innigsten und tiefgefhltesten Dank aus. Bergkirchen, den 29. Oktober 1878 Die Gemeindeverwaltung Bergkirchen Glas, Brgermeister Brand beim Mangmichl-Bauern in Bergkirchen 1878 Amperbote vom 30.10.1878 Am vergangenen Sonntagnachmittag brannte das Anwesen des Gtlers Leonhard Reichl in Bergkirchen mit allen Getreide- und Futtervorrten, Wgen, Getreidemaschinen, gnzlich nieder. Den Feuerwehren der benachbarten Ortschaften ist es zu verdanken, dass das Feuer auf seinen Herd beschrnkt blieb. ber die Entstehungsursache sind mehrere Mutmaungen im Umlauf. Positives ist aber bis jetzt noch nicht bekannt.

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 9 10.04.2019

ffentlicher Dank der Gemeindeverwaltung von Bergkirchen Amperbote vom 02.11.1878 Die unterfertigte Gemeindeverwaltung spricht hiermit der Feuerwehr Dachau, sowie den Spritzenmannschaften und Gemeindeangehrigen von Feldgeding, Eisolzried, Gnding, Lauterbach, Unterbachern und Mitterndorf fr die so rasche Hilfeleistung bei dem am Sonntagnachmittag im Anwesen des Gtlers Leonhard Reichl dahier ausgebrochenen Brandes, wodurch das Feuer auf seinem Herd beschrnkt blieb, den innigsten und tiefgefhltesten Dank aus. Bergkirchen, den 29. Oktober 1878 Die Gemeindeverwaltung Bergkirchen Glas, Brgermeister (Anmerkung: Brgermeister war zu dieser Zeit Thomas Glas, *26.02.1827 Bergkirchen + 02.04.1891 Bergkirchen, aus dem Schmidhansl-Anwesen, spter Wagneranwesen) Bekanntmachung Wahlen in Militrangelegenheiten Amperbote vom 27.11.1878 In der Distriktsrats-Versammlung vom 21. November wurden durch den Distriktsrat bzw. Distriktsratsausschuss fr die zum Wirkungskreis der unterfertigten Behrde gehrigen Militrangelegenheiten nachstehende Wahlen vollzogen:

I. Gewhlt wurden im Vollzug der Wehrordnung als Mitglieder der verstrkten Ersatz-Kommission: 1) Brgermeister Hudler von Indersdorf 2) Brgermeister Schuster von Milbertshofen 3) Maurermeister Hergl von Dachau 4) Mller Fuchsbichler von Bergkirchen

Als Ersatzmnner: 1) Zimmermeister Mayer von Dachau 2) Kaufmann Steinebach von Dachau 3) Martin Maier, Bauer von Weihern 4) Bauer Sedlmaier von Lucca

Als brgerliches Mitglied der Oberersatz-Kommission: Herr Theobald Graf von Butler zu Haimhausen; als Ersatzmann: Brgermeister Scharl von Dachau.

II. Gewhlt wurden zur Abschtzung der bei Truppenbungen etwa entstehenden Flurschden im Vollzug des 14 des Reichsgesetzes ber Naturalleistungen fr die bewaffnete Macht im Frieden als Sachverstndige: 1) Herr Karl Graf von Sprety, Gutsbesitzer zu Unterweilbach, 2) Brgermeister Franz Schuster von Milbertshofen;

als Ersatzmnner: 1) Mllermeister Fuchsbichler von Bergkirchen, 2) Martin Maier, Bauer in Weihern.

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 10 10.04.2019

III. Gewhlt wurden im Vollzug des 4 der Instruktion zum Reichsgesetz ber die Quartierleistung fr die bewaffnete Macht im Frieden als Mitglieder er Einquartirungs-Kommission Dachau: 1) Zimmermeister Anton Mayer in Dachau 2) Bauer Georg Maier in Webling.

IV. Gewhlt wurden fr die verschiedenen Reichs-Gesetze ber die Kriegsleistungen

vorgeschriebenen Schtzungen als Sachverstndige: 1) Brgermeister Hudler von Indersdorf 2) Gastwirt Herzog von Indersdorf 3) Kaufmann Vitus Sedlmaier von Dachau 4) Posthalter Rothenfuer von Schwabhausen 5) Brgermeister Sebastian Sedlmair von Eisolzried 6) Knig Johann, Bauer von Amperpettenbach;

als Ersatzmnner: 1) Arzberger Josef, Mller und Wirt von Glonn 2) Baumann Georg, Bauer von Weichs 3) Brgermeister Hoheneder von Haimhausen 4) Heigl Mathias, Bauer von Priel 5) Mayer Anton, Zimmermeister von Dachau 6) Karg Paul, Maurermeister von Indersdorf

Amperbote vom 21.12.1878

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 11 10.04.2019

1879 Diebstahl von Schafen in Feldgeding und Breitenau Amperbote vom 01.02.1879 In jngster Zeit wurden im Ort Feldgeding und im Ort Breitenau aus Stllen von dortigen Anwesenbesitzern mehrere Schafe gestohlen und ist man mutmalichen Ttern auf der Spur. Einbruch in der Pfarrkirche Bergkirchen Amperbote vom 24.05.1879 In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag wurde in die Pfarrkirche zu Bergkirchen gewaltsam eingebrochen und aus derselben ein Eiborium, eine Monstranz, ein Kelch, eine Krone von einem Jesuskind, zwei Tauf- und ein Provisur-Gef, dann mehrere echte Gold- und Silberborten, welche die Diebe von verschiedenen Kirchengewndern abgetrennt haben, gestohlen. Die Gefe waren meistens von Kupfer und vergoldet oder versilbert. Der ganze Wertbetrag entziffert sich auf einige Hundert Mark. Tter sind bis jetzt gnzlich unbekannt. Amtsblatt vom 24.05.1879

Die Gemeinde Bergkirchen Amperbote vom 02.07.1879 Wer an einem schnen Tag von Mnchen nach Augsburg fhrt, dem kann die weie Kirche mit hohem Turm nicht entgehen, welche bald nach dem schimmernden Schloss von Dachau, fern jenseits Amper und Maisach, auf der ersten Hgelkette sich zeigt. Es ist das uralte Bergkirchen, wo in frhester Zeit weither die Christen sich sammelten, und dessen Pfarrsprengel noch jetzt einen Umkreis von sechs Stunden hat. Weit beengter ist die politische Gemeinde, welche nur noch den Weiler Facha und das Drfchen Bibereck umfasst. Trotz der uralten Zusammengehrigkeit ist zur geschichtlichen Errterung eine Erklrung erforderlich. Das Pfarrdorf Bergkirchen. In die Geschichte tritt die Ecclesia Perichiricha am 2. Oktober 814, im ersten Jahr der Regierung Kaiser Ludwig des Frommen ein, wo bei ihr Bischof Hitto von Freising und die Gaugrafen Engilhard und Liuipald zahlreiche Edle zu einem groen Gerichtstag versammelten. Zu jener Zeit wurden Kerhart und Deota, samt ihren Shnen Engilhart, Sigihart und Kerhart als reich begtert in dieser Umgebung in mehreren Verhandlungen genannt.

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 12 10.04.2019

Hittos Nachfolger, Bischof Erchanbert, hielt hier Kirchenvisitation, und der Priester Oato bentzte dieselbe, um seine Kirche reich auszustatten. Da dies die erste bekannte Kirchenvisitation ist, lassen wir sie vollstndig in worttreuer bersetzung folgen, um ein Bild solcher Urkunden des 9. Jahrhunderts und des nach manchen Richtungen interessanten Inhaltes derselben zu geben. Unzweifelhaft gehrt die Urkunde dem Jahr 842 an, denn Kozroh hat sie mitten zwischen Urkunden dieses Jahres eingetragen: Kurze Vormerkung. Hier wird bekannt, was wir dort gefunden haben in Bergkirchen. Vorerst eine Kirche; in der Kirche drei Altre, 18 Tcher, eine vergoldete Bchse, ein vergoldetes Kreuz und ein anderes Kreuz aus Zinn gemacht (ex stagno), eine vergoldete Krone, ein Kelch und eine Patena mit Gold verziert, und ein anderer Kelch und eine zinnerne Patena, ein Gebetsbuch, ein Messbuch, zwei Glocken, eine ehern und eine eisern, eine Albe, eine Planeta (Tafel). Orte, welche zu jener Zeit der Kirche Zehent geben sind neun. Einen Hof mit Haus und drei Scheunen. Im Haus neun Dienstboten, 6 Knechte und drei Mgde, zwlf Rinder, sieben Ochsen, 26 Schweine, zwei Schafe, sieben Enten und vier Hhner, zwei Kessel, ein kleiner und der andere grer, ein Pflug und eine Hacke, eine grere Sichel (Sense), zwei Wagen, eine Kette, eine Kufe und drei andere zum Bier brauchbare Gefe, drei Bienenkrbe, elf Metzen Gerste und 20 Metzen Roggen. Herrenland urbar gemacht: drei Kolonien, an Wiesen 200 Karren, und das Herrenland ganz bebaut. Und dort gehren zum Hof selbst: zwei eingerichtete Bauerngter; in denselben befinden sich zehn Dienstboten. Jeder der Bauernhfe gibt im Jahr zwlf Bierseidl, und jeder einen Frischling, zwei Hhner. Und jede der beiden Hausfrauen fertigt im Jahr ein Hemd. Die Bauern selbst arbeiten drei Tage in der Woche fr den Herrn und sie haben neun Rinder; und der eine hat ein Pferd, der andere Bauer hat sechs Schafe. Der Diener des Herrn hat ein Pferd, die Herrendiener sechs Rinder; einer der Bauern hat vier Schweine. Nun aber soll das Eigentum des Priesters Oato zu Pipun aufgezhlt werden: Vor allem fanden wir eine Kirche, einen Altar, Altareinrichtung, zehn Tcher, eine vergoldete Bchse, eine andere zinnern, zwei Glocken, eine ehern und eine eisern, ein Messbuch, ein Lektionarium, ein Kollektarium, ein Antiphonarium, zwei Messkleider. Hof mit Haus, vier Scheuern, urbares Land mit sieben Kolonien, 250 Karren Wiesen, 100 Juchert Wald. In Feldcundingen (Feldgeding) zwei Huser, drei Scheuern, zwei Kolonien urbares Land und an Sumpfwald soviel, als ein Anteil am Gemeingut der Miterben betrgt, 15 Dienstboten. Und derselbe vorgenannte Priester Oato berantwortete dem Schirmvogt Piligrim des Herrn Bischofs Erchanbert alles von dem Eigen seines Erbes, was vorher aufgezhlt wird. Dies sind die Namen derer, welche dies sahen und hrten: Managolt, Whasmot, Alpuni, Regindeo, Hrodperth, Hrodrih, Arn, Kisalrih, Priester. Imino, Kerolt. Nun aber die Dienstboten, welche der vorgenannte Priester Oato bergeben hat der heiligen Maria. Dies sind die Namen: Erchanperht, Ratmunt, Ratnui, Rahoe, Hadurich, Meginolt, ein anderer Ratmunt, Megino, Deolleip, Deolpurc, Adaldrud, Linbdrud, Raini, Weroni, Engilrun, Sigirun, Erchanswind, Meginpurc, Waleila, Ellavrun und ein Kindchen. Im Namen Gottes, ich Oato habe mein Eigen in den Osten nach Frigisinga zur hl. Maria ganz, wie es hier oben aufgezhlt ist, bergeben. In der Meinung, aber, dass es an andere Orte nicht weggegeben werden soll, auer zum Dienst der hl. Maria, den Mnchen und Domherren daselbst, dass es keinem anderen Mann zu Lehen gegeben werden soll. Dies ward vollzogen vor Graf Liutpald. Dies sind die am Ohre gezogenen Zeugen: Reginperht, Monagolt, Pilicrim, Odolt, ein anderer Odolt, Wasmot, Hugiperht, Alpuni, Hitto, Kerhart, Mahtuni, Ratgis, Wolvolt, Kepahoh und viele andere, welche es sahen und hrten. Pfarrer Oato muss einer sehr reichen Sippe angehrt haben. Unsicher ist es, welche der Zeugen Domherrn, zugleich Mnche waren; wahrscheinlich beginnen sie mit Whasmot. Managolt und Reginbert sind bekannte Huosier; Pilgrim und Odolt hufig auftretende

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 13 10.04.2019

Schirmvgte, ersterer zugleich Schwager des Bischofs; Kerhart ist der Vorerwhnte, Ratgis von Moching her bekannt. Schade ist es, dass die neun Orte nicht aufgezhlt sind, deren Zehent hier her gehrte. Auch jetzt zhlt die Pfarrei nicht mehr Orte. Doch waren damals die Pfarreien weit weniger, ihre Sprengel ungemein viel weiter. So ist zweifelhaft, ob man bei Pipun an das nahe Bibereck, oder an das ferne, aber uralte Piping bei Pasing denken soll. Bemerkt mag werden, dass die acht Knechte und zwlf Mgde nur deutsche Namen fhren; wie gering ferner damals die Einrichtung eines wohlbestellten Hofes, wie rar die Pferde waren. Auf die Zahl der Gehfte kann dagegen nicht geschlossen werden, da ja nur das Eigen des Pfarrers vorgefhrt ist. (Fortsetzung folgt) Die Gemeinde Bergkirchen Amperbote vom 05.07.1879 Nahezu 100 Jahre sind verflossen, als Bischof Wolfram wieder in Perachirichun zehn Juchert gegen zwlf in Pachara von dem Edlen Kotahelm erwirbt. Nach der Mitte des 10. Jahrhunderts tauscht ferner Bischof Abraham von dem Edlen Isangrim 13 Juchert und zwei Huben in Rossapach ein, ihm drei Huben in Pipurch, nun Bibereck, berlassend. Aber noch Bischof Abraham, aus anderen Gegenden stammend, gibt mit seinem Schirmvogt Papo (960 980) den Besitz der Domkirche hier auf. Um von zwei Edlen, beide Ugo genannt, deren Gter in Dornbach bei Aschheim, jenseits der Isar, zu erhalten, gibt er dem einen sechs legale Huben (je zu 45, nun 60 Tagwerk) zu Fouhha (Facha) und Feldcundinga (Feldgeding), dem anderen in Bergkirchen die Kirche mit Zehenten aus sieben Orten, einen Hof mit Gebuden, fnf legale Huben, drei Waldungen und eine Mhle. Die Pfarrei scheint jedoch nicht dadurch gelitten zu haben. Sie zhlte immer zu den Besten. So dass um 1170 hier Dekan Altmann, der nach Kloster Schftlarn treffliche Fuchsblge und Geld zum Ankauf von Weingtern gibt; um 1464 ist Ulrich der Aresinger, Domprobst zu Freising, zugleich hier Kirchherr. Die Laien zu Bergkirchen waren im 12. Jahrhundert Ministerialen der Schyren und zwar des Zweiges von Valley. Sie treten vorzugsweise bei Schenkungen und Begrbnisfeiern der Grafen von Valley auf; so 1150 1175 Rudprecht und Anno, um 1200 Heinrich und Ulrich die Sellen; bei letztern findet sich einmal ausdrcklich der Zusatz von Bergkirchen; um 1230 ein Friedrich. Doch befanden sich damals in Bergkirchen mehrere Lehen, deren Ausscheidung die wenigen erhaltenen Urkunden nicht gestatten. So verkaufen 1340 Arnold und Heinrich die Massenhauser von Dasing samt ihren Brdern hier Vogtei ber Kirche und Widdum an Arnold den Sentlinger von Mnchen. Gleichzeitig sitzt Ott der Marschalk bis 1360 hier, manchmal auch von Nannhofen genannt, zum Geschlecht der Marschalken von Oberndorf gehrig, welche sich dann auf dem Burgstall Stumpfsberg in der Nhe von Sielenbach festsetzen. Auch Heinrich der Kirchperger sitzt 1372 hier, als er eine Eisolzriederin als Gattin heimfhrt. Die Zehenten Bergkirchens kommen nun auf Umwegen zur Pfarrei zurck. Die Sentlinger verkaufen sie an Ulrich Nansheimer, dieser an Wilhelm Auer von Purlach, welcher mit seiner Schwester Anna von Rorbach um 1422 sie dem Pfarrer gegen dessen halben Zehenten an Auers Gut in Breitenau berlsst. Ein anderes Lehen bildeten einen Hof und sieben Hofsttten hier und eine Hofsttte in Facha. Es sind offenbar Reste des alten an den Edlen Ugo bergegangenen Dombesitzes, bei dem die Mhle bald erscheint, bald nicht genannt ist. Dies verkaufen am Montag vor Simon und Juda 1400 (25/X.) Ederwein Gewolf, des Nansheimer Schwager, und seine Hausfrau Barbara

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 14 10.04.2019

Dachauer von Lauterbach um 150 Gulden reinisch und 100 Gulden ungarisch in Gold an Ott den Staetzlinger von Eisolzried, dessen Steindenkmal sich noch an der Pfarrkirche hier auen findet. Doch schon 1407 berlsst der Staetzlinger diesen Besitz Paul Aresinger, dem jngeren, welcher den grten Teil zur Ausfhrung einer Messenstiftung fr Jrg von Aresing bei St. Peter in Mnchen verwendet. Aus der im Besitz der Witwe Margaretha Aresinger gebliebenen Mhle wird 1446 eine Rente von Magister Peter Arzet, genannt Lombarder, zu einer Messenstiftung in Mnchen erkauft und nochmals gibt Dr. Georg Part, Kirchherr zu St. Martin in Landshut, einen Anger zur Barth`schen Messe bei St. Peter. Die Zerrissenheit des Besitzes wird in den Scharwerksregistern von 1558 und 1666 deutlicher. Man zhlte drei ganze, einen halben, einen Viertelhof, zwei Slden und 15 Leerhuser oder Lehen. Ein Hof und zwei, ursprnglich zwlf, 1779 noch vier Leerhuser gehren dem Kloster Indersdorf, wohl seit der Grndung; der andere Hof mit zwei Lehen nebst 2 -Hof in Bibereck gehren zu Mnchner Benefizien; den dritten Hof, die Mhle als Viertelhof und drei Lehen besitzt Brauverwalter Wagner 1666. Eine Slde besa erst Wilhelm Auer, dann Herr Fll, der 1667 schon die Edelmannsfreiheit erlangt und damit scharwerksfrei wird. Ein Lehen besaen die Barth in Mnchen, welche schon 1540 von den Herzgen die Bewilligung zum Erwerb der Lehen von Indersdorf erlangt hatten, was aber nicht zur Ausfhrung kam. Ein Lehen gehrte zur Gemeinde. Endlich der halbe Hof, die andere Slde und nicht weniger als sieben Lehen gehrten der Pfarrkirche des hl. Johannes, welche eine reiche Ausstattung besa, da ihr auch ein Viertelhof in Feldgeding, eine Hube in Oberbachern und sogar eine Rente in dem fernen Pipinsried gehrten. Die Geldnot in den Trkenkriegen veranlasste nochmals eine nderung. Am 22. Mrz 1685 gestattete Kurfrst Max Emanuel seinem Geheimrat, Pfleger in Dingolfing und Reisbach, Anton von Berchem auf Blutenburg, dem Nachfolger in dem Wagner`schen Besitz, die gnzliche Ablsung der Leheneigenschaft. Dieser Teil von Bergkirchen kam spter an die Freiherrn von Ruffin und blieb bis 1848 bei Eisolzried. Auf die Reihe trefflicher Pfarrherrn von Bergkirchen einzugehen, fehlt der Raum. Es sei nur noch aus jngster Zeit des vorzglichen Gymnasialprofessors, dann Dekans Dietmair gedacht, welcher auch unter den Wirren des Jahres 1848 das Vertrauen des Volkes in dem Ma sich wahrte, dass er als Abgeordneter im Landtag eine sehr ersprieliche Ttigkeit entfaltete. Der Weiler Facha Amperbote vom 08.07.1879 Fouhha, Vouchen, Vochene ist wohl am richtigsten von dem althochdeutschen fh, paueus, wenig, klein, abzuleiten. Hufig findet es sich in unserer Gegend, dass der Herrensitz, mit Wllen umschlossen, von der Kirche getrennt gehalten war, um diese dem Volk unbelstigt in stets kampfgersteten Zeiten zu belassen. So mag es sich auch hier ursprnglich gebildet haben. Schon Oato hatte hier Besitz und der Zusammenhang blieb insofern gewahrt, als bis in die jngste Zeit der halbe Hof in Facha im Obereigentum des Pfarrherrn stand. Durch Bischof Abrahams Tausch ging aber der Weiler sonst in das Eigen des Edlen Ugo ber, als dessen Nachfolger im 12. Jahrhundert ein Ministerialgeschlecht von Vouchen, Vochene, selbst Vatichen erscheint. Die Brder Konrad und Friedrich sind im Geleit des Pfalzgrafen Friedrich von Wittelsbach. Etwas spter werden Sifrid und Heinrich genannt. Es scheint bald erloschen. Um 1170 sind Konrad und Arnold, Schwestershne Perchtolds von Sulzemoos, welcher Guta von Vauchen zur Gattin hat, und als er einen Jahrtag in Kloster Scheyern stiftet, den Hof daselbst, den er als Heiratsgut erhalten hatte, zum Jahrtag fr seine Gattin verwendet.

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 15 10.04.2019

Kloster Scheyern vertauscht dann diesen Hof, nun schon zu Vacha, am 26. September 1545 an Hans Part, des inneren Rathes von Mnchen, und dessen Gattin Anna gegen einen Hof in Petershausen. Ganz Facha gehrt nun, mit Ausnahme des halben Hofes der Pfarrei, in rascher Folge den Barth, den Hrwart, den Pfetten, dann den Freiherrn von Ruffin, schlielich den Freiherrn von Lotzbeck auf Eisolzried. Das Drfchen Bibereck Sich auf Pipun in Oato`s Schenkung hierher zu beziehen gilt als unsicher, zweifellos aber, dass der Ort durch Jahrhunderte Pyburch, Biberg und dergleichen Namen gefhrt hat. Erst im Register von 1779 taucht Bibereck auf. Biburg gibt es aber unzhlige; eines ganz nahe, das Kirchdorf in der Pfarrei und dem Landgericht Bruck. In unserem Biburg im alten Landgericht Dachau gab es vom 12. bis 14. Jahrhundert ein Edelgeschlecht, von welchem Hans und Heinrich, Vettern, ein Siegel mit drei gegen rechts aufsteigende Stufen fhrten. Mon. B. 18 T. 9. Hans der Biburger verkauft 1381 Zehenten in Pasenbach und Esterhofen an Kloster Indersdorf. Wo sie damals angesidelt waren, ist nicht bekannt. Hans und Heinrich, die zwei Biburger Brder, verkaufen am Lichtmesstag 1391 den Edelhof von Biburg bei Eisolzried an Marquard dem Adlingshofer von Adelzhofen, Landgericht Bruck. Mit ihnen erlosch wohl das Geschlecht und sein fiel Besitz zum Teil den Schyren, nun Landesherren, heim. Wenigstens ist seit Aufstellung der Scharwerk-Register von Biburg ein Hof und zwei Slden im landesherrlichen urbar. Zwei weitere Hfe werden 1377 von Walther dem Amon von Mnster und 1416 von Stefan Pullinger und seinem Schwager Erharo Furttorer von Furttor, Gatte seiner Schwester Elisabeth, durch Mnchner Brger erworben und fallen schlielich auch an das Barth`sche Benefizium bei St. Peter. Nur ein halbes Gut bleibt im Privatbesitz, wird von den Freiherrn von Ruffin, den Bankiers des 17. Jahrhunderts, erworben und fortan mit dem Gut Eisolzried verbunden, bis auch hier das Jahr 1848 die Lsung bringt. Einbruch beim Hauserbauern Georg Kiening in Deutenhausen Amperbote vom 30.07.1879 In der Nacht vom 24. auf 25. Juli wurde bei dem Bauern Georg Kiening (Hauserbauer) in Deutenhausen eingebrochen und wurde demselben nasse Wsche und Tuch entwendet, aber wegen zu groer Schwere ein Teil vom Raube in einem Kornfelde versteckt, welcher glcklicherweise tags darauf vom Eigentmer aufgefunden wurde, aber Vorsicht halber liegen gelassen, um den Tter daran zu entdecken. Dieses gelang auch mehreren Mnnern von Deutenhausen in der Nacht vom 25. auf 26., wo sich der Tter einfand, um den versteckten Teil abzuholen. Sowohl der Verfolgte, als auch die Verfolger feuerten mehrere Schsse ab; worauf der Tter Albert Doll von Feldgeding entfloh und erst bei Bibereck den Verfolgern in die Hnde fiel. Die hinzugekommene Gendarmerie fhrte selben in das Wirtshaus nach Deutenhausen, wo er dann gefesselt in`s Gefngnis abgeliefert wurde. Derselbe fhrte zwei Revolver, welche bis auf wenige Schsse abgefeuert waren, und ein feststehendes Messer bei sich.

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 16 10.04.2019

Einbruch bei Wirt Westenrieder u. a. Amperbote vom 30.07.1879 Beim Wirt Westenrieder von Feldgeding wurde ein Einbruchdiebstahl versucht und in Bergkirchen wurden der Schmieds-Witwe mittels Einbruch Effekten im Wert von 48 Mark gestohlen; auch dem Gtler Riedl von Feldgeding wurden eine Taschenuhr und ein paar neue Stiefel entwendet. Einbruch beim Gtler Leonhard Sporrer Amperbote vom 16.08.1879 Dem Gtler Johann Leonhard Sporrer in Feldgeding wurde vor einigen Tagen whrend er auf dem Feld beschftigt war und sonst niemand zu Hause sich befand, die Haustr erbrochen und aus den in den Kammern befindlichen Kleiderksten, welche ebenfalls gewaltsam geffnet wurden, ein Barbetrag von 130 Mark, sowie verschiedene andere Effekten und Kleidungsstcke im Wert von 60 bis 70 Mark entwendet. Installation von Pfarrer Grschl in Pellheim Amperbote vom 17.09.1879 Am vergangenen Sonntag, den 14. September, fand die feierliche Installation des Herrn Pfarrers Grschl in Pellheim statt, zu welcher sich eine bezirksamtliche Kommission frh um 8 Uhr von Dachau aus nach Pellheim begab, woselbst auch bereits der erzbischfliche Commissr, Herr Dekan Mederer vn Haimhausen eingetroffen war. Seitens des geistlichen Herrn Commissrs wurde nun Herr Pfarrer Grschl nach der vorausgegangenen blichen Feierlichkeit in der Kirche seiner Pfarrgemeinde in warmen und herzlichen Worten vorgestellt. Nach beendeter kirchlicher Feierlichkeit begab sich der Zug begleitet von der Schuljugend und der Lehrerschaft zurck vor das Pfarrhaus, woselbst der weltliche Commissr, Herr Bezirksamtsassessor Schller, in einer gediegenen Rede den neuen Pfarrherrn seiner Gemeinde, sowie der Schuljugend in echt christlich ermahnendeer Weise vorstellte und schlielich darauf hinwies, dass jene Jesusliebe, in welcher die ganze Religion gipfelt, bettigt werden mge, und nur dann wird die Armut nicht vergebens an die Tren klopfen. Nach beendeter Ansprache seitens des Herrn weltlichen Commissrs wurden in der Pfarrhof selbst die schriftliche bergabeverhandlungen gepflogen, welchen auch die Gemeinde- und Kirchenverwaltungsmitglieder beizuwohnen hatten. Anmerkung: Pfarrer Grschl hat spter die Pfarrei Bergkirchen (bis 1904) bernommen. Amperbote vom 25.10.1879

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 17 10.04.2019

Brand beim Anwesen des Johann Georg Rieger im Bergkirchner Moos Amperbote vom 06.12.1879 Im Bergkirchner Moos brannte in der Nacht vom 2. auf 3. Dezember, frh um 2 Uhr das Anwesen des Johann Georg Rieger gnzlich nieder. Die Ursache des Brandes ist bis jetzt unbekannt und ist auch eine sonstige Nachlssigkeit bezglich des entstandenen Brandes nicht anzunehmen. Dem Besitzer ging ein Schaden von circa 4000 Mark zu, da nicht nur Heu, Stroh und Grummet, sondern auch Mobiliargegenstnde zu Grunde gingen. Feuerwehren waren angeblich nicht zur Stelle und brannte das Anwesen bis auf die Mauern nieder. Die Versicherungssumme soll unbedeutend sein.

1880 Ergebnis der Volkszhlung im Jahr 1880 Amperbote vom 25.12.1880 Der ganze Bezirk Dachau zhlt nach der jngsten Volkszhlung 22.213 Seelen. Nach dem Markt Dachau mit 3101 Einwohnern kommt Indersdorf mit 956, Haimhausen mit 825, Pipinsried mit 514, Odelzhausen mit 488, Petershausen mit 485 und Kollbach mit 425 Seelen. Alle brigen zum Bezirk gehrigen Gemeinden zhlen unter 400 Einwohner. Neueinteilung der Kaminkehrerbezirke Amperbote vom 30.06.1882 Die Neueinteilung der Kaminkehrerbezirke betrifft: Nach amtlichen Beschluss vom 13. Mai 1882 treten mit dem 1. Januar 1883 an die Stelle der bisherigen 2 Kehrbezirke drei Kaminkehrer-Bezirke, nmlich:

1. Der Kehrbezirk Dachau I mit dem Wohnsitz des Kaminkehrermeisters in Dachau; umfassend die politischen Gemeinden: 1. Ampermoching, 2. Amperpettenbach, 3. Augustenfeld, 4. Bergkirchen, 5. Bibereck, 6. Dachau, 7. Etzenhausen, 8. Fahrenzhausen, 9. Feldgeding, Groinzemoos, 11. Gnding, 12. Haimhausen, 13. Hebertshausen, 14. Oberbachern, 15. Pellheim, 16. Prittlbach, 17. Rhrmoos, 18. Rumeltshausen, 19. Schnbrunn, 20. Sigmertshausen, 21. Unterweilbach;

2. Der Kehrbezirk Dachau II mit dem Wohnsitz des Kaminkehrermeisters in Indersdorf; umfassend die politischen Gemeinden: 1. Ainhofen, 2. Arnbach, 3. Asbach, 4. Eichhofen, 5. Eisenhofen, 6. Frauenhofen, 7. Giebing, 8. Glonn, 9. Hirtlbach, 10. Indersdorf, 11. Kollbach, 12. Langenpettenbach,

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 18 10.04.2019

13. Niederroth, 14. Obermarbach, 15. Pasenbach, 16. Petershausen, 17. Pipinsried,18. Ried, 19. Vierkirchen, 20. Weichs, 21. Westerholzhausen;

3. Der Kehrbezirk Dachau III mit dem Wohnsitz des Kaminkehrermeisters in Sulzemoos;

umfassend die politischen Gemeinden: 1. Einsbach, 2. Eisolzried, 3. Groberghofen, 4. Kreuzholzhausen, 5. Lauterbach, 6. Oberroth, 7. Odelzhausen, 8. Puchschlagen, 9. Schwabhausen, 10. Sulzemoos, 11. Taxa, 12. Unterweikertshofen, 13. Welshofen, 14. Wiedenzhausen.

Indem dies den smtlichen Gemeindeverwaltungen bekannt gegeben wird, ergeht zugleich an dieselben der Auftrag, gegenwrtige Bekanntmachung durch Publikation zur Kenntis der Gemeindeangehrigen zu bringen. Dachau, am 30. Juni 1882 Knigliches Bezirksamt Dachau, Wiedenhofer Taglhner Qurin Blmel aus Udlding freigesprochen Amperbote vom 15.07.1882 Am 27. Juli wurde der Taglhner Quirin Blmel aus Udlding, Gericht Dachau, von derAnschuldigung, am 16. April die geistesschwache Monika Mack aus Feldgeding missbraucht zu haben, freigesprochen; heute (7. Juli) steht schon wieder ein junger Mann, der 30jhrige Baumeister Josef Sigl von Gnding, unter der gleichen Anschuldigung von den Geschworenen. Derselbe erklrt, infolge eines Riesenrausches von gar nichts zu wissen. Da sich angeblich vergewaltigte Monika Mack nicht als eine geisteskranke, sondern nur als eine etwas konfuse Person erwies, welche selbst gern wichtige Reden fhrt, verneinten die Geschworenen auch diesmal, wie am 27. Juni die Schuldfrage, was die Freisprechung und Haftentlassung des Sigl zur Folge hatte. Brand beim Mooshusler Lorenz Glas Amperbote vom 23.08.1882 Am vergangenen Samstag, den 19. August, brach in der Holzremise des sogenannten Mooshuslers, Lorenz Glas, im Bergkirchner Moos, auf eine bis jetzt gnzlich unbekannte Weise aus und scherte in kurzer Zeit die Remise nebst dem daran gebauten Wohnhaus vollstndig ein. Der hierbei entstandene Schaden soll die Versicherungssumme nicht unbedeutend bersteigen, was neuerdings fr Anwesensbesitzer eine Mahnung sein drfte, ihre Gebude entsprechend versichern zu lassen. Kniglicher Bezirkshauptlehrer Anton Dostler gestorben Amperbote vom 19.12.1882 Aus Indersdorf wird dem Bayer. Kurier geschrieben: Vorigen Samstag den 16. Dezember nahm die Erde einen Ehrenmann der oberbayerischen Lehrerwelt in ihren khlen Scho auf, nmlich den Herrn Anton Dostler, knigl. Bezirkshauptlehrer von Bergkirchen bei Dachau,

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 19 10.04.2019

der nach lngerem und schmerzlichen Leiden am 13. Dezember das Zeitliche segnete. Mit seinen Angehrigen trauern auch die Lehrer des Fortbildungsbezirkes, die an ihm einen Leiter und Fhrer des Fortbildungswesens hatten, der in wirklich kollegialer und jngeren wie lteren Lehrern gegenber in herablassender Weise die ihm zugeteilte Aufgabe erfllte. Er ist in der Tat ein Opfer seines Berufes geworden, da er auer der aufreibenden Ttigkeit eines Landschul- und Bezirkshauptlehrers auch als Canot, Mesner, Organist und Gemeindeschreiber fungierte. Mit dem Arm in der Schlinge und des lauten Sprechens kaum mehr mchtig, leitete er noch eine allgemeine Konferenz, bis es sich fgte, dass sein Hinscheiden gerade an jenem Tag, da er wieder eine Konferenz anberaumt hatte, zum Trauerzug zusammenrief. 15 Jahre lang hat der Verblichene, als ein treuer Sohn seiner Kirche, erziehend gewirkt und der schnste Beweis seiner allgemeinen Beliebtheit und genossenen Achtung war die groe Teilnahme, selbst hochgestellter Persnlichkeiten, bei seinem Leichenzug. Schffensitzung in Dachau Amperbote vom 20.12.1882 Verhandelt wurde gegen Zunner Anton, Schmidgeselle von Bergkirchen wegen Krperverletzung. Urteil: 21 Tage Gefngnis und Kosten. Pfaffenzeller Georg, Krmerssohn von Feldgeding und Reich Sebastian, Wirtssohn von Feldgeding, beide wegen Krperverletzung. Urteil: Freigesprochen.

1883

Randalierer beim Wirt in Feldgeding Amperbote vom 28.03.1883 Dem Amperboten wird berichtet: Ein lediger Blechwarenhndler, Johann Oesco von Prowina in Ungarn, nahm sein Absteigquartier auf der Reise von Bruck ber Feldgeding nach Dachau beim Wirt Westenrieder in Feldgeding. Nachdem der Wirt nach vorausgegangenen Exzessen und Lrmens seitens des Blechhndlers demselben bedeutete, dass er das Wirtshaus sofort zu verlassen habe und sich ein anderes Nachtquartier suchen solle, drohte derselbe unter gewaltigem Lrm mit Anznden nicht nur des Wirtsgebudes, sondern auch des Anwesens des Brgermeisters. Ein herbeigerufener Jnger des hl. Hermandad lud jedoch den Herrn Blechwaren- und Mausefallenhndler rumorenden Bhmaken zu einem kleinen Abstecher nach Dachau ein. Dort angekommen, wurde unser Held im Hotel Heiler bis auf weiteres trocken gestellt.

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 20 10.04.2019

Neuer Kooperator fr Bergkirchen Amperbote vom 10.04.1883 An Stelle auf sein Ansuchen aus dem Seelsorgedienst der oberbayerischen Erzdizese entlassenen Priesters, Herrn Nikolaus Herrig, wurde der bisherige Kooperatorverweser in Massenhausen, Herr Franz Xaver Nieberl, als Kooperator in Bergkirchen ernannt. Landwirtschaftliche Versammlung zu Indersdorf Amperbote vom 29.9.1883 Am 23. September nachmittags fand im Saal des Herrn Steiger zu Indersdorf eine zahlreich besuchte landwirtschaftliche Versammlung des landwirtschaftlichen Bezirksvereins Dachau statt. Der erste Vorstand des Vereins, kniglicher Regierungsrat Wiedenhofer, erffnete die Versammlung, indem er namens des Bezirkskomitees die erschienenen Mitglieder und Gste begrte uns seine Freude darber ausdrckte, dass die Versammlung so zahlreich besucht sei, worin das Bezirkskomitee mit groer Befriedigung den Beweis dafr erblicke, dass die Wichtigkeit und hohe Bedeutung solcher landwirtschaftlicher Versammlungen wie berhaupt der Bestrebungen des landwirtschaftlichen Vereins in der Bevlkerung des Bezirks immer mehr anerkannt und gewrdigt werde. In der Tat betrachte auch das Bezirkskomitee die periodische Abhaltung solcher Versammlungen als das beste Mittel, um die Aufgaben und Ziele des Vereins allmhlich zu erreichen, die bestehenden Mngel im Betrieb der Landwirtschaft aufzudecken und den Weg zu deren Beseitigung und Verbesserung zu zeigen. Dies sei im hiesigen Bezirk bezglich der Rindviehzucht besonders notwendig, da dieser Zweig der Landwirtschaft im Bezirk Dachau noch wenig ausgebildet sei. Das Bezirkskomitee habe daher auf die Tagesordnung der heutigen Versammlung mit Rcksicht auf den zu erwartenden und auf wirklich erfolgten zahlreichen Besuch derselben die Frage gesetzt: "Wie kann der Rindviehbestand des Bezirks durch Kreuzung mit einem anderen Viehstamm verbessert werden und welche Rindviehrasse ist hierzu besonders geeignet?" nach diesen Eingangs Worten lud der Vereinsvorstand den Gutsbesitzer, Herrn Grafen Spreti von Unterweilbach ein, als Referent ber diese Frage der Versammlung seinen Vortrag zu erstatten. Dieser Herr fhrte folgendes aus: Meine Herren! Nachdem die im Bezirk Dachau vorhandene Landrasse durchaus kein schlechtes Nutzvieh auf Milchertrag ist, so bin ich weit entfernt, dieselbe zu verachten, und herabzusetzen, muss aber auch dessen Mngel und Schattenseiten, ebenso wie einen guten Milchertrag bekannt geben. Der Landrasse des Bezirks Dachau fehlt vor allem das Krpergewicht, so die auch alle schnen Formen, und da beim Verkauf an dem Metzger das Krpergewicht magebend ist, so knnen mit dieser Viehrasse fr Mastvieh nur schlechte Preise erzielt werden. Um einem schlechten Viehbestand abzuhelfen gibt es zwei Mittel: 1. Verkauf des vorhandenen Viehstandes und Ersatz durch Zukauf einer neuen, anerkannt guten Rasse; auf diese Weise ist zwar der rascheste Erfolg sicher, jedoch ist nicht Ihr Geldbeutel hierzu stark genug gefllt, um dieses Experiment auszuhalten. 2. Durch Kreuzung der vorhandenen Viehrasse mit einer neuen, anerkannt besseren Rasse. Der zweite hier vorgeschlagene Weg ist auch sicher, jedoch langsamer, und ist dazu jahrelange Ausdauer ntig, da bei Kreuzung mit darauffolgender. Inzucht sofort Rckschlge zu gewrtigen sind. Dass sowohl bei Einfhrung einer neuen Rasse als auch bei Kreuzung der Erfolg hauptschlich von gutem Futter, guter Wartung und Pflege abhngig ist, ist so allgemein bekannt, dass heute hierber nicht gesprochen zu werden braucht. Aus dem bisher Gesagten ist der Schluss zu ziehen, dass fr die Aufbesserung der Viehrasse des Bezirks Dachau die Vornahme einer richtigen Kreuzung nur erfolgreich wirken kann, es ist also nur

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 21 10.04.2019

noch die Frage zu lsen, mit welcher Rasse soll diese Kreuzung vorgenommen werden? Die Rainer und Konstante die Rasse, von welcher er zu Stier zur Kreuzung gewhlt wird, ist, umso sicherer sind auch die gnstigen Erfolge fr die Nachzucht. Es soll aber auch ein rationeller Viehzchter nur mglichst gleiches mit gleichem paaren, da bei groer Verschiedenheit der Krper formen sehr leicht Missgeburten das Ergebnis der Kreuzungen sind, sowie jeder Viehzchter, der wirklich nutzen aus seiner Viehzucht schpfen will und sucht Tiere von ganz guten Eigenschaften und von wirklich guten Eltern stammend, zur Zucht anwenden wird, war ja, wie bekannt, die schlechten Eigenschaften viel leichter forterben als die guten. Nachdem bisher gemachten Erfahrungen hat sich in allen Lndern unter den verschiedensten Verhltnissen, bei zweckmiger Wartung und Pflege das Allguer Vieh als eine treffliche Rasse bewhrt, und hat gerade diese Rasse den groen Vorzug der konstanten Vererbung seiner guten Eigenschaften. Im Allguer wird zurzeit das jung wie noch am naturgemesten erzogen, daher diese Rasse eine gewisse Dauerhaftigkeit angeboren und angezogen ist. Als Zuchtmaterial hat eine knstlich nicht getriebene Rasse sicher viel hheren Wert, als knstlich getriebene, und ist die Angewhnung an fremdes Futter mit weniger Schwierigkeiten verbunden. Ein weiterer Vorzug der Allguer Rasse ist die Gengsamkeit, sowie auch gute Freslust, ganz besonders aber ist der Milchnutzen dieser Rasse in Betracht zu ziehen. Unter Bercksichtigung sowohl der rtlichen, als auch der klimatischen und wirtschaftlichen Verhltnisse des Bezirks Dachau hat sich das Bezirkskomitee einstimmig fr mglichste Einfhrung der Allguer Rasse zur Kreuzung des Landschlages ausgesprochen und um diese Rasse den Landwirten zugnglicher zu machen, so werden heute zwei schne Allguer Stierklber an Vereinsmitglieder zur Verlosung gebracht. Der glckliche Gewinner eines solchen Kalbes erhlt das Zuchtkalb unentgeltlich, hat jedoch die Verpflichtung, das Kalb gut und zweckmig aufzuziehen, ohne Genehmigung des Bezirkskomitees darf er das Kalb nicht, und dann nur an ein Mitglied des Vereins verkaufen und dem Jahr 1884 muss das Kalb bei irgendeiner Gelegenheit den Verein vorgefhrt werden. Meine Herren, zu meinem Bedauern kann ich Ihnen keine Viehrasse empfehlen, welche ohne gutes Futter und ohne gute Wartung und Pflege fr die Viehzchter nutzbringend ist. Es ist daher als erster Grundsatz bei jedem Viehzchter festzuhalten: "Nur gutes und reichliches Futter belohnt, whrend kmmerliche Ernhrung den Besitzer selbst schdigt". Den Gewinnern der Klber mchte ich noch einen Speisezettel fr die Klber mitgeben, mit dem Ersuchen nach diesem Zettel die Kost zu verabreichen. Vor allem darf aber auf diesem Speisezettel kein Gesod stehen, da diese Klber sonst Hngbuche bekommen und als Zuchtstiere geradezu untauglich werden. Dagegen sollen die Klber vom besten Heu, welches am Hof zu haben ist, tglich die gleiche Portion, anfangs drei bis fnf Pfund erhalten, hierzu wenig, aber guter Viehtrank, ja nicht zu waren, und von jetzt bis Allerheiligen tglich ein Pfund Haberkrner, dann von Allerheiligen bis zur nchstjhrigen Vorfhrung tglich zwei Pfund Haber, frisches Wasser nach Bedarf, jedoch Ja nicht mehr als 10 l der Tag. Je nach Gunst der Witterung etwas Bewegung im Freien wrde auch sehr gut zur Entwicklung beitragen, doch soll der rasche Wechsel von Klte und Wrme mglichst vermieden werden. Ehe ich zum Schluss bergehe, mchte ich die Vereinsmitglieder abermals aufmerksam machen, dass landwirtschaftliche Verein in Bayern auch ber Geldmittel zur Hebung der Landwirtschaft und besonders der Viehzucht zu verfgen hat, und dass auch die Mitglieder des Bezirksvereins Dachau hieran teilnehmen knnen, wenn den Anforderungen, welche der Verein stellt nachgekommen wird. Ich will dir nur noch kurz an die Zuchttier-Genossenschaften erinnern und noch beifgen, dass durch Zuchtstier-Genossenschaften auf dem Gebiet der Rindviehzucht der rascheste und sicherste Erfolg zur Verbesserung der Landviehrasse erreicht wird, freilich ist damit die Angelegenheit verbunden, dass nicht jeder Besitzer von fnf oder sechs Khen einen Stier im eigenen Stall hat, daher die Kuh zum Stier

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 22 10.04.2019

gefhrt werden muss. Meine Herren, hier mssen wir von den Englndern lernen. Vor etwa 10 Jahren wurde ein junger Vollbluthengst von England nach Amerika verkauft. Der Hengst hat sich in Amerika ganz besonders gut ausgewachsen und die Englnder wollten dieses gute Zuchttier um jeden Preis wieder zurckkaufen, den Amerikanern war aber das Pferd nicht mehr aufzukaufen. Um nun doch Fohlen von diesem Hengst zu erhalten, so haben die Englnder die kleine Reise mit ihrer Stute nach Amerika nicht gescheut, und haben dort selbst ihre Stuten decken lassen. Bei Grndung von Zuchtstier-Genossenschaften hat sicher keine Genossenschaft der mit seiner Crew bis zum Stier eine so weite Reise zu unternehmen. Meine Herren, mit gutem willen, gutem Futter, guter Wartung und Pflege, kann jede Viehrasse in kurzer Zeit zum Nutzen der Viehbesitzer, wenn nur diesem fllt ja der Nutzen selbst wieder zu, konstant verbessert werden, und muss systematisch gearbeitet werden und nach einmaliger Kreuzung nicht sofort wieder der nchste beste Krppel zur Zucht ernannt werden. Welch schne Erfolge aber solche Gegenden in denen eine einheitliche Zuchtrichtung verfolgt wird errungen haben, knnen wir aus der Nachfrage ersehen, welche heutzutage nach Zuchtstiere in guter Rasse besteht. (Schluss und Gewinnerverzeichnis folgt.) Landwirtschaftliche Versammlung in Indersdorf (Schluss) Amperbote vom 31.10.1883 Nach Beendigung dieses von der Versammlung mit groer Teilnahme in Aufmerksamkeit entgegengenommenen und wiederholten Beifallsuerungen begleiteten Vortrages forderte der Herr Vorsitzende der Versammlung auf, in die Diskussion der behandelten Frage einzutreten. Aber inzwischen der Tag schon ziemlich weit fortgeschritten war, so beschloss die Versammlung in der Voraussicht, dass die Verlosung noch eine geraume Zeit in Anspruch nehmen werde, die heute von einer eingehenden Diskussion ber diese wichtige Frage abzusehen und selbe auf eine der nchsten Versammlungen zu verschieben. Die glcklichen Gewinner der beiden ersten wertvollen Lose, nmlich die eines schnen Stierkalbes Allguer Rasse, waren die konomen Johann Mrkl von Aufhausen und Michael Nauderer von Assenhausen. Der dritte Gewinn, nmlich eine Ecke, fiel durch das Los der Gemeinde Eisenhofen zu. Auerdem wurden noch 110 kleinere Gewinne verlost und wurden gewonnen: Je 1 Forstkultureisen: Michael Haas von Bergkirchen, Augustin Schrotz von Palsweis, Leonhard Willich von Augustenfeld, Lorenz Mrkl von Oberroth, Leonhard Gttler von Groberghofen. Je 1 Pferdeschere: Karl Thaler, Lehrer in Rhrmoos, Joseph Huber von. Je 1 Hederichjter: Josef Reischl von Steinkirchen, Georg Froschmaier in Gnding. Je 1 Heugabel: Schdel Johann von Groinzemoos, Klug Peter von Rettenbach, Gemeinde Fahrenzhausen, Franz Schmid von Dachau, Jakob Schwarz von Dachau, Bartholomus Eichinger von Albertshofen, Joseph Arnold, Schwabhausen, Peter Spiegel von Karlsfeld, Mller Karl, Hofgrtner von Dachau, Johann Ostermaier von Petershausen. Je 1 Getreidegabel: Gustav Medicus, Fabrikbesitzer in Deutenhofen, Gemeinde Pipinsried, Westermaierr von Prittlbach, Joseph Neuhusler von Biberach, Anton Lochner von Bibereck, Georg Burgmair von Weichs, Franz Mederer von Amperpettenbach, Karl Feilner, Lehrer von Schwabhausen, Leonhard Kari von Milbertshofen, Matthias Bachinger von Ampermoching. Je 1 Dunggabel: Thomas Blank von Inhausen, Georg Nottensteiner von Mitterndorf, Gemeinde Unterweilbach, Gemeinde Rumeltshausen, Rudolf Freiherr von und zu Tann Rathsamhausen, kniglicher Bezirksamtsassessor in Dachau, Joseph Rottefuer, Posthalter in Schwabhausen, Gemeinde Oberroth, Gemeinde Augustenfeld, Jakob Scheib von Kleinschwabhausen, Max Joseph Wagener, Lehrer in Arnbach. Je 1 Schraubenschlssel: Josef Herzog von Indersdorf, Michael Steiger, Bruer von Indersdorf, Gemeinde Welshofen, Johann Berchtold von Petershausen,

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 23 10.04.2019

Herr Kaufmann, kniglicher Rentbeamter von Dachau, Frau Emilie Grfin von Hundt, von Unterweikertshofen, Georg Pfundmaier von Riedenzhofen, Joseph Stahl in Haimhausen, Andreas Prbstl aus Kleinschwabhausen. Je 1 Beil: Georg Mrkl von Bergkirchen, Michael Wittmann von Oberroth, Andreas Prbstl, kniglicher Pfarrer von Arnbach, Anton Blank von Ottershausen, Thomas Betz von Strabach. Je 1 Hammer: Gemeinde Pellheim, Jakob Harrer von Indersdorf, Gemeinde Eisolzried, John Schmid von Oberweilbach, Benedikt Hohenester von Hackenhof. Je 1 Kuhkette: Josef Schmid von Biberach, Gemeinde Groinzemoos, Joseph Spth von Edenolzhausen, Joseph Kleber von Udlding, Max Blmel von Dachau, Element Lankes, Lehrer von Kollbach, Karl Schmid von Eisolzried, Lorenz Huber von Lederhof, Simon Salvermoser von Oberbachern, Josef Schmid von Niederroth, Joseph Lerchl von Ottmarshart. Je 6 Kuhglocken: Josef Gttler von Prittlbach, Joseph Glck von Palsweis. Je 1 Sturmlaterne: Josef Kugler von Gnding, Johann Schmid von Pellheim, Florian Burgmair von Etzenhausen, Gemeinde Schwabhausen, Franz Kning von Asbach, Georg Weienbeck von Unterweilbach, Stefan Hufnagel von Udlding, Ignatz Seitz von Odelzhausen, Sebastian Westermayr von Eisolzried, Gemeinde Amperpettenbach. Je 1 Striegel mit Karttsche: Dominikus Rottenfuer von Hebertshausen, Josef Klug von Unterweilbach, Josef Fuchsbichler von Bergkirchen, Jakob Eichinger von Arnbach, Johann Sedlmeyr von Frnking, Matthias Uhlmann von Ottershausen, Herr Graf Ferdinand von Hundt in Lauterbach, Georg Link von Stachusried, Leonhard Reischl von Lindach, Gemeinde Odelzhausen. Je 6 Milchschsseln aus Glas: Josef Osterauer aus Groinzemoos, Heinrich Link von Wengenhausen, Philipp Mandl von Englbrechtsmhle, Sebastian Maier von Arnbach. Je sechs Milchschsseln aus Zinn: Thomas Schneider von Armetshofen, Herr Rossnagl, kniglicher Pfarrer in Westerholzhausen, Josef Lampel, Gastwirt und Landrat in Pipinsried, alles Seidel, Tuchmacher von Dachau. Je 1 Stallbesen: Eduard Bauder, Gutsverwalter in Kloster Indersdorf, Sebastian Drahtmller von Zillhofen, Leonhard Reischl von Feldgeding, Gemeinde Hirtlbach, Augustin Fuchsbichler von Feldgeding, Herr Doktor Alois Gndersberger, kgl. Pfarrer und Distriktsschulinspektor in Mitterndorf. Je 6 Seihertcher: Herr Ferdinand Birgmann, Bierbrauer in Dachau, Johann Kning von Amperpettenbach. Je 1 Thermometer: Josef Heitmaier von Groberghofen, Matthias Westermaier von Sulzemoos. Krperverletzung an dem Maurer Josef Trost Amperbote vom 26.12.1883 Auf der Strae von Feldgeding verarbeiteten am 26. Dezember die Dienstknechte Stefan Bogenrieder und Josef Geiler den Maurer Josef Trost von dort so mit Mitgabeln, dass derselbe bedeutende Verletzungen am Kopf und am Arm erlitt. ffentliche Ruhestrung whrend des Gottesdienstes in Bergkirchen Amperbote vom 10.01.1885 Eines argen Skandals und einer Strung des ffentlichen Gottesdienstes sollen sich die Mllersgattin Fuchsbchler und die Frau des ehemaligen Brgermeisters, Rosina Glas, beide von Bergkirchen, schuldig gemacht haben, indem sie in der Kirche bei Beginn bzw. whrend des Gottesdienstes um einen Stuhl frmlich rauften und dadurch ffentliches rgernis erregten. Wenn sich diese Nachricht besttigt, so frchten wir, dass die beiden kampfeslustigen Damen bald Gelegenheit erhalten, sich an einem ruhigen Ort etwas mehr

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 24 10.04.2019

Ruhe und Rcksicht auf den Ort, wo die Umgebung, in welcher sie sich befinden, anzugewhnen. Neues aus Bergkirchen Amperbote vom 28.02.1885 Aus Bergkirchen, 23. Februar, schreibt man dem Amperboten: Unsere Pfarrkirche war gestern vor dem Gottesdienst wieder der Schauplatz einer ffentlichen Ruhestrung, indem die bekannten Frauen, eine, die berechtigt war, nicht mehr in den Kirchenstand hineinlieen, obwohl der Herr Pfarrer vor acht Tagen die sich auf ein altes Dokument grndende Ordnung ffentlich verlesen hatte. Allein die halsstarrigen Frauen wollen sich der pfarramtlichen Ordnung nicht fgen. Vor drei Tagen wurden unserem alten Herrn Pfarrer nachts 45 Stck Obstbume mit einem Bohrer angebohrt. Der Tter soll bereits ermittelt sein. Zur Beschdigung der Obstbume des Herrn Pfarrer Helfetsrieder Amperbote vom 04.03.1885 Die von uns gemeldete Beschdigung von 50 Obstbumen im Garten des Herrn Pfarrers Helfetsrieder zu Bergkirchen soll der verheiratete Schreiner Peter Pfeil von dort aus Rache verbt haben und ist derselbe zur Anzeige gebracht. Wenn der Verdacht begrndet ist, so wre eine exemplarische Strafe als warnendes Beispiel wnschenswert. Diebstahl durch Simon Gttler (Mangmichl) Amperbote vom 04.03.1885 Der schon oft bestrafte Kutscher Simon Gttler von Bergkirchen ist beschuldigt, eine dem Privatier Dauerer in Freising gehrige Uhr entwendet oder dieselbe von einem gewissen Rattenstetter angenommen zu haben. Es erfolgte Freisprechung. Ochse des Gtlers Steininger vom Blitz erschlagen Amperbote vom 08.07.1885 Am 4. Juli, abends um 4 Uhr, bei einem stattgefundenen Gewitter, wurde im Feldgedinger Moos ein dem Gtler Franz Steininger von Bergkirchen gehriger auf 250 Mark gewerteter Ochs vom Blitz erschlagen. Schffengerichtssitzung am 11. August Amperbote vom 15.08.1885 Anklage gegen Dallmair Johann, Bauer von Giebing, Lachner Adam, Wagner von Gnding und Trost Korbinian, Maurer von Feldgeding; smtliche wegen planwidriger Baufhrung.

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 25 10.04.2019

Urteil: Ersterer 5 Mark Geldstrafe und Kosten, zweiter 5 Mark Geldstrafe und Kosten, Letzterer 10 Mark Geldstrafe und Kosten. Krperverletzung beim Schmiedemeister Georg Steininger Amperbote vom 09.09.1885 Am 28. August erhielt der Schmiedemeister, Georg Steininger von Bergkirchen, in der Werksttte des Wagners Roht von dort, von dem Schmiedgesellen Anton Zunner, zur Zeit Feldgeding, nach kurzem Wortwechsel mit einer Radpeitsche mehrere Schlge auf den Kopf, wodurch ersterer 8 Tage arbeitsunfhig war. Unliebsame berraschung fr den Briefrger in Feldgeding Amperbote vom 12.09.1885 In Feldgeding machte ein Brieftrger von Dachau in einem Haus eine Zustellung, whrend er seinen Regenschirm vor der Tr stehen lie. Der Regenschirm muss infolge seine ins Grnliche spielenden Farbe den Appetit einer Kuh, welche zufllig gerade vorbeikam, gereizt haben. Als der Brieftrger aus dem Haus wieder herauskam, sah er gerade noch, wie die Kuh die letzten Reste des Tuchs von dem kahlen Gerippe des ehemaligen Regenschirms noch abfra. Die berraschung und das wortlose Erstaunen des Brieftrgers mgen sich unsere Leser selber ausmalen. Heilerrennen in Webling Amperbote vom 12.12.1885 Bei dem am Sonntag, den 6. Dezember, in Webling stattgefundenen Heiler-Rennen erhielten folgende Herren Pferdebesitzer Preise:

1. Simon Heitmeier in Kienaden 2. Johann Haas aus Facha (Anmerkung: Bals-Bauer) 3. Georg Meyer in Webling 4. Johann Eisenmann in Breitenau 5. Georg Wallner in Webling 6. Johann Reischl in Steinkirchen

Bei diesem Rennen hatten die beiden letztgenannten Reiter das Unglck, vom Pferd zu fallen, wobei eine Gesellschaft Oberlnder sich so derbe Witze und Spottreden erlaubte, dass es fast kein Ende nehmen wollte. Als sich spter ein paar Burschen der Heruntergefallenen annahmen und die anderern an Spott weit bertrafen, wurden diese so zornig, dass sie die zwei Burschen hinauswerfen wollten, was aber durch das energische Dazwischentreten des Wirtes nicht gelang. Im brigen verlief alles in schnster Ordnung. Hochzeitsrennen des Kutscherbauern aus Bibereck Amperbote vom 14.02.1886

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 26 10.04.2019

Mit obrigkeitlicher Bewilligung findet bei dem Unterzeichnenden am Sonntag, den 14. Februar, das Hochzeitsrennen mit Tanzmusik des Josef Sedlmair, Kutscherbauer in Bibereck statt. 50 Mark werden freigegeben, das brige bestreiten die Herrn Rennmeister. Bemerkt wird, dass nur diejenigen Pferdebesitzer am Rennen teilnehmen knnen, welche zur Hochzeit geladen waren. Hierzu ladet freundlichst ein: Michael Endter, Gastwirt zu Bergkirchen Schffengerichtssitzung am 20.04.1886 Amperbote vom 24.04.1886 Anklage gegen: Reischl Leonhard, Leitenstorfer Georg, Trost Korbinian und Glas Johann, smtliche wegen Krperverletzung und groben Unfugs. Urteil: 4 Tage Haft und Kosten. Sonntagsfrevel in Feldgeding Amperbote vom 05.05.1886 Aus Feldgeding wird uns berichtet, dass ein dortiger Bauer am vergangenen Sonntag unter dem Vormittagsgottesdienst mit einem mit zwei Ochsen bespannten Wagen nach Dachau zu einem Bruer und ein Fsschen Bier nach Hause fuhr. Wir wissen eigentlich nicht recht, ber was wir uns da am meisten wundern sollen. Darber, dass der Bauer keine andere Zeit als den Sonntag und die Stunden des Gottesdienstes zu diesem Geschft finden konnte, oder darber, dass er wegen einem Fsschen Bier von 17 Liter, das man auch am Samstag abends auf der Schulter htte heimtragen knnen, den ffentlichen Skandal gar nicht scheute. Leider wird es immer mehr Sitte, oder vielmehr Unsitte, dass mit Heu, Stroh oder anderen Dingen beladene Wagen am Sonntag den Markt Dachau passieren. Leuten gegenber, welchen das Gefhl fr das rgernis, das sie damit geben, abgeht, kann man nur noch auf die Verordnung vom 30. Juli 1862 ber die Feier der Sonn- und Festtage hinweisen, wonach der Transport von Bier und anderen Dingen mittels Fuhrwerken an diesen Tagen untersagt ist. Schffengerichtssitzung in Dachau Amperbote vom 22.06.1886 Anklage gegen: Trost Josef, Maurer von Feldgeding, wegen Bedrohung und Ruhestrung. Urteil: 6 Wochen Gefngnis und 13 Tage Haft und Kosten. Mair Michael, Schmied von Lauterbach und Hartmann Mathias, Zimmermann von Lauterbach. Urteil: 3 Mark Geldstrafe, eventuell 1 Tag Haft und Kosten. Schffengerichtsverhandlung vom 02.07.1886 Amperbote vom 02.07.1886

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 27 10.04.2019

Anklage gegen Buml Johann, Dienstknecht von Feldgeding und Brummer Korbinian, Gtler in Feldgeding, beide wegen Sachbeschdigung und Anstiftung zur Sachbeschdigung. Urteil: Beide 14 Tage Gefngnis und Kosten. Versammlung der Kapitularen des Dekanats Dachau in Mariabrunn Amperbote vom 28.07.1886 Mariabrunn, 22. Juli 1886. Heute Nachmittag versammelten sich dahier die Kapitularen des Dekanats Dachau zur Wahl eines neuen Dechants anstelle des bereits achtzigjhrigen hochwrdingen Herrn geistlichen Rats Mederer, Pfarrer in Haimhausen, welcher sein Amt freiwillig niedergelegt hat. Nach dankbarer Anerkennung der langjhrigen Verdienste des scheidenden Herrn wurde mit allen Stimmen zum ebenso vertrauensvollen wie verantwortungsschweren Amt eines Dechanten gewhlt Herr Spanaus von Rhrmoos, bereits seit langem als Synodalzeuge und Konferenzvorstand als tchtige Kraft bewhrt, zum Synodalzeugen wurde sodann einstimmig gewhlt Herr Pfarrer Rler von Jarzt. Beiden Herren wnschen wir zu ihrer neuen Wrde von Herzen: ad multos annos! Leider fehlte in der Wahlversammlung Herr Pfarrer Helfetsrieder von Bergkirchen, durch schwere Krankheit ans Lager gefesselt. Sein Zustnad flt die lebhaftesten Besorgnisse ein. Die Pfarrgemeinde, die er zwanzig Jahre lang in ununterbrochenem Frieden geleitet hat, ersehnt seine baldige Wiederherstellung. Gott gewhre diese Gnade. Pfarrer Grschl neuer Pfarrer in Bergkirchen Amperbote vom 20.11.1886 Die Pfarrei Bergkirchen ist dem Hochwrden Herrn Pfarrer Grschl, bisher Pfarrer in Pellheim, verliehen worden. Beerdigung des Veterans Peter Sigl Amperbote vom 20.11.1886 Heute, vormittags um 9 Uhr, bewegte sich in dem stillen Dorf Lauterbach ein imposanter Leichenzug, der die sterbliche Hlle des Veteranen Peter Sigl zur letzten Ruhesttte geleitete. Der Verstorbene machte die Kriege 1866 und 1870 mit und erwarb sich wegen seiner Bravour groe Anerkennung. Seit 2 Jahren konnte derselbe das Bett grtenteils nicht mehr verlassen, alle Hilfe war vergebens, die Erlsung eine Wohltat. Zahlreich waren die Mitglieder der Veteranenvereine Lauterbach und Bergkirchen mit ihren Fahnen erschienen, um ihren alten Kriegskameradschaft auch noch ber das Grab hinaus hochgehalten wird. Manche Trne sah man beim Senken der Fahne glnzen, und leise vernahm man die Worte: Wieder ein Kamerad weniger. Mge ihm die Erde leicht sein. Dank der Gemeinde Pellheim an Georg Grschl Amperbote vom 15.12.1886

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 28 10.04.2019

Nachruf Die Unterzeichnenden sprechen ihrem nach einer mehr als siebenjhrigen segensreichen Wirksamkeit in ihrer Mitte als Pfarrer nach Bergkirchen berufenen Hochwrden Herrn Pfarrer Georg Grschl hiermit im Namen der ganzen Pfarrgemeinde Pellheim den tiefgefhlten Dank fr treue und aufopfernde Seelsorgsttigkeit aus und rufen ihm ein herzliches Lebewohl nach in seinen neuen Wirkungskreis. Pellheim, den 15. Dezember 1886 Im Namen der Gemeindeverwaltung: Glas, Brgermeister Kirchenverwaltung: Strobl, Kirchenpfleger Versammlung des Landwirtschaftlichen Vereins in Dachau Amperbote vom 29.01.1887 In der am vergangenen Mittwoch stattgehabten Versammlung des landwirtschaftlichen Vereins im Hrhammer-Saal dahier wurde nach dem Referat des Herrn Regierungsrates Wiedenhofer ber die Ttigkeit des Vereins im Vereinsjahr 1886, ber das wegen Raummangels erst in nchster Nummer des Amperbote berichten knnen, die Vorstandschaftswahl vorgenommen und hierbei wurden wieder- bzw. neu gewhlt die Herren: 1. Graf Sprety von Unterweilbach 2. Graf Butler von Haimhausen 3. Bezirkstierarzt Steger von hier 4. konom Eberl von Amperpettenbach 5. Gastwirt Holzmller von Puchschlaten 6. konom Westermaier von Walpertshofen 7. Pfarrer Grschl von Bergkirchen Als Ersatzmnner wurden gewhlt die Herren:

1. Fabrikbesitzer Rollbhler von hier 2. konom Kronschnabl von Unterbachern 3. Gastwirt Schwaiger von Sulzemoos 4. konom Burgmaier von Sickertshof 5. Brgermeister Schmid von Strassbach 6. Brgermeister Westermaier von Eisolzried 7. Brgermeister Heitmaier von Groberghofen

Vergebung des Kiesmaterials auf den Distriktsstraen Amperbote vom 14.08.1889 Die Reinigung und die Ausfuhr des zur Unterhaltung der Distriktsstraen des Bezirks Dachau in den Jahren 1890, 1891 und 1892 erforderlichen Kiesmaterials wird namens des Distrikts und vorbehaltlich der Genehmigung des Distriksrates vom Herrn Bezirksbaumeister Seefried an nachbenannten Tagen und Orten ffentlich an die Mindestnehmenden versteigert: Am 12. August 1889 bei nachfolgenden Gemeinden: Um 8 Uhr vormittags in Gnding, Feldgeding, Bergkirchen, Eisolzried in Wirtshaus zu Bergkirchen. Um 11 Uhr vormittags Lauterbach, Einsbach, Sulzemoos im Wirtshaus zu Sulzemoos. Um 2 Uhr nachmittags in Welshofen, Unterweikertshofen, Eisenhofen, Groberghofen, Arnbach im Reichlmaier`schen Gasthaus zu Unterweikertshofen. Um 5 Uhr nachmittags in Rumeltshausen, Niederroth, Ried im Wirtshaus

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 29 10.04.2019

zu Niederroth. Am 13. August, 8 Uhr vormittags, in Ampermoching, Amperpettenbach, Schnbrunn, Hebertshausen, im Gromann`schen Gasthaus zu Ampermoching. Um 11 Uhr vormittags in Haimhausen im Trollmann`schen Gasthaus zu Haimhausen. Um 3 Uhr nachmittags Fahrenzhausen, Giebing, Biberbach, Rhrmoos im Reischl`schen Gasthaus zu Biberbach. Am 14. August, 8 Uhr vormittags, in Indersdorf, Glonn, Frauenhofen, Groinzemoos im Herzog`schen Gasthaus zu Indersdorf. Um 10 Uhr vormittags Langenpettenbach, Eichhofen, Ainhofen, im Wirtshaus zu Langenpettenbach. Um 2 Uhr nachmittags in Pipinsried im Gasthaus zu Pipinsried. Um 5 Uhr nachmittags in Weichs, Ebersbach im Obermaier`schen Gasthaus zu Weichs. Um 7 Uhr nachmittags in Kollbach, Petershausen im Ferdinand Ostermaier`schen Gasthaus zu Petershausen. Am 16. August 9 Uhr vormittags in Dachau, Etzenhausen, Prittlbach im kgl. Bezirksamt Dachau. Die Akkordbedingungen werden bei der Versteigerung bekannt gegeben. Landwirtschaftliche Bezirksversammlung Amperbote vom 24.5.1890 Die heute im Nebenzimmer des Hrhammer-Gasthauses abgehaltene Versammlung des landwirtschaftlichen Bezirksvereins Dachau war infolge der jetzt fr die Landwirte ungnstigen Zeit nicht sehr zahlreich besucht. Der zweite Vorstand, Herr Graf Spreti-Weilbach, begrte zunchst den anwesenden Herren, kniglichen Bezirksamtmann Flasser und spricht die Hoffnung aus, dass derselbe die auf die Hebung und Frderung des landwirtschaftlichen Bezirksvereins Dachau gerichteten Bestrebungen seines Vorgngers, des kniglichen Regierungsrates Wiedenhofer, dessen segensreiche Ttigkeit ein so beklagenswertes Geschick zum groen Bedauern der Mitglieder des Vereins ein Ziel gesetzt, aufnehmen werde. Sodann teilt der Rede mit, dass die seinerzeit wegen der von dort aus eingefhrten Maul- und Klauenseuche gegen sterreich-Ungarn erlassene Sperre aufgehoben worden sei, ohne jedoch den erhofften Erfolg der Revolution der Fleischpreise zu haben, whrend die Gefahr einer Seucheneinschleppung fr die Landwirte wieder nher gerckt sei. Der Verein schliet sich daher dem auf Wiedereinfhrung dieser Sperre gerichteten Bestrebungen bei der Landwirtschaft die Versammlung in Gauting an. Die weiteren Mitteilungen des zweiten Vorsitzenden beschftigten sich mit der nderung der Satzungen. Sodann wurde zur Wahl des Vereins-Komitees geschritten und mit der erledigten Stelle des ersten Vorsitzenden Herr Bezirksamtmann Flasser betraut. Diese betont, dass er mit Freuden die auf ihn gefallene Wahl annehme und es als eine Ehre betrachte, als Vorstand dem Zweigverein eines Vereins anzugehren, der zu den ersten und angesehendsten des Knigreiches zhle. Er werde sich angelegen sein lassen, die Interessen des landwirtschaftlichen Bezirksvereins Dachau nach Krften zu frdern, zumal seine Ttigkeit als Verwaltungsvorstand des Bezirks die Landwirtschaft und Frderung der Viehzucht seiner Frsorge unterstelle. Er dankee fr das ihm bewiesene Vertrauen. Folgende Herrn gehren nach der Wahl zum Komitee: 1. Vorstand: Bezirksamtmann Flasser 2. Vorstand: Graf von Spreti, Gutsbesitzer in Unterweilbach Kassier: Hergl, Maurermeister Sekretr: Steger, Bezirkstierarzt Ausschussmitglieder: Graf von Buttler, Haimhausen; Esser, kniglicher Frster aus Oberroth; Grschl, Pfarrer in Bergkirchen; Mayer, konom in Schnbrunn; Hintermair Wirt in Hebertshausen; Westermaier, konom in Walpertshofen; Eberl, konom in Amperpettenbach; Holzmller, Wirt in Puchschlagen.

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 30 10.04.2019

Nachdem noch Herr Graf Spreti einen Brief des Herrn Regierungsrates Wiedenhofer verlesen hatte, in dem dieser Herr nochmals in warmen, bewegten Worten fr alle ihm erwiesene Liebe und Aufmerksamkeit dankt, ist die Tagesordnung erledigt und wird, nachdem der Graf Spreti mit der bersendung eines entsprechenden Antwortschreibens an Herrn Regierungsrates Wiedenhofer betraut ist, geschlossen. Rauferei in der Endter`schen Wirtschaft in Bergkirchen Amperbote vom 13.08.1890 Am vergangenen Sonntag, abends, fand in der Endter`schen Wirtschaft zu Bergkirchen eine grere Rauferei statt, wobei Brgermeister Mrkl von dort, als er Ruhe stiften wollte, mit einem Revolver durch den rechten Oberschenkel geschossen und schwer verletzt wurde. Smtliche Fenster des Wirtshauses wurden eingeworfen und gebrdeten sich einige junge Burschen wie wild, indem sie mit scharfgeladenen Revolvern und gezckten Messern die anwesenden Gste bedrohten. Schn angekommen Amperbote vom 11.2.1891 Ein Bauer von Bergkirchen setzte sich vergangenen Samstag im Zentralbahnhof von Mnchen beim Einsteigen in den Ingolstdter Zug in ein Frauencoup. Der Aufforderung des Condukteurs das Coupee zu verlassen, gab er auch dann noch keine Folge, als dieser nach wiederholter vergeblicher Aufforderung den auf dem Zentralbahnhof den Sicherheitsdienst versehenden Gendarm zu Hilfe rief, den der eigensinnige Passagier, statt seiner Aufforderung, das Coupee zu verlassen, nachzukommen, beleidigte und sich an demselben ttlich vergriff. Nachdem jedoch einige Koffertrger zu Hilfe gerufen, komplimentierten diese den Widerspenstigen mit der ihnen durch den Verkehr mit Koffern, Kisten und Kasten eigenen Zartheit und Grazie aus dem Waggon heraus und da sie gewohnt sind, etwa losgegangene Ngel gleich festzuschlagen, so versandt sie auch dieses Geschft mit dem hartkpfigen Passagier in so nachdrcklicher Weise, dass er noch froh sein musste, als der Gendarm ihn "bandelte" und der "Frsorge" der Koffertrger entzog, indem er denselben aufs Polizeibro verbrachte, um dessen Persnlichkeit festgestellt und er wieder entlassen wurde. Der bittere Untersatz dieser "Eulenspiegelei" wird eine Gerichtsverhandlung sein. Versteigerungs-Bekanntmachung fr das Schmidfranzl-Anwesen (Nr. 6) in Bergkirchen Amperbote vom 22.04.1891 Samstag, den 25. April, mittags um 12 Uhr beginnend, wird im Schmidfranzl-Anwesen Nr. 6 (Anmerkung: Heute ist das das Seiler-Anwesen) in Bergkirchen nachstehendes Inventar versteigert:

- 2 Pferde - 1 Kuh - 4 eisengeachste Wgen - 1 Pflug - 1 Egge

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 31 10.04.2019

- 1 Odelfass - 1 Gsott- und Dreschmaschine mit Gppel - 1 Fuder Heu - 1 Fuder Haberstroh - 5 Scheffel Kartoffel und noch viele nicht genannte Gegenstnde.

Hierzu ladet freundlichst ein: Der Gutskufer Bekanntmachung Amperbote vom 20.06.1891 Knftigen Mittwoch, den 24. Juni, beginnt bei dem Unterzeichnenden ein Bockscheiben mit mehreren Preisen und endet am Montag, den 29. Juni mit Preisverteilung, wozu Kegelbahnmitglieder freundlichst eingeladen sind. Die nheren Bedingungen werden an der Kegelbahn bekannt gegeben. Michael Endter, Gastwirt in Bergkirchen Messerstecherei mit Todesfolge beim Hacker in Bergkirchen Amperbote vom 21.10.1891 Am 18. Oktober, abends um 5 Uhr, wurde im Hacker`schen Anwesen in Bergkirchen der 13jhrige Dienstbube, Johann Grn aus Geiselbullach, von dem 16jhrigen Dienstknecht Wikenrieder von Tegernbach, Bezirksamt Bruck, ohne Veranlassung und ohne vorherigen Streit, lediglich aus bermut, derartig in den Unterleib gestochen, dass die Gedrme austraten und der Verletzte im Krankenhaus Dachau, wohin er unter rztlicher Assistenz gebracht worden war, nach einigen Stunden verstarb. Auereheliche Geburten Amperbote vom 14.11.1891 Es wird nicht uninteressant sein, zu erfahren, dass die Zahl der unehelichen Geburten im Jahr 1891 so rapid zugenommen hat, dass bis jetzt bereits auf 100 Geburten 20 auereheliche fallen. Kontrollversammlungen Amperbote vom 19.3.1892 Zu den Kontrollversammlungen haben an nachbenannten Tagen und Kontrollpltzen zu erscheinen:

a) Smtliche Offiziere, Sanitts-Offiziere und Beamte der Reserve und Landwehr 1. Aufgebots;

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 32 10.04.2019

b) die Unteroffiziere und Mannschaften der Reserve und Landwehr 1. Aufgebots, einschlielich der hinter die letzte Jahresklasse der Reserve und Landwehr zurckgestellten Reservisten und Landwehr 1. Aufgebots.

c) die Ersatzreservisten (mit Ausnahme der bereits zur Landwehr 2. Aufgebots bergefhrten);

d) die zur Disposition der Truppenteile beurlaubten Mannschaften. e) die zur Disposition der Ersatzbehrden entlassenen Mannschaften.

Die Unteroffiziere und Mannschaften erscheinen brgerlicher Kleidung mit den ihnen allerwenigsten verliehenen Ehren- und Denkzeichen; dieselben haben ihre Militrpsse und Fhrungszeugnis, bzw. ihre Ersatzreservepsse mit zur Stelle zu bringen. Die zur Kontrollversammlung einbeorderten Mannschaften des Beurlaubtenstandes, also auch die Ersatzreservisten, gehren fr den ganzen Kontrollversammlungstag, also von Mitternacht bis Mitternacht, zum aktiven Heer und sind demnach den Militrstrafgesetzen unterworfen. Am 4. April 1892, vormittags 9:00 Uhr, in Dachau im Gasthaus des Herrn Hrhammer, die Kontrollpflichtigen aus den Gemeinden: Ampermoching, Amperpettenbach, Bergkirchen, Einsbach, Eisolzried, Etzenhausen, Feldgeding, Fraunhofen, Groinzemoos, Haimhausen, Hebertshausen, Kreuzholzhausen, Lauterbach, Niederroth, Oberbachern, Oberroth, Pelllheim, Prittlbach, Puchschlagen, Rumeltshausen, Sigmertshausen, Sulzemoos, Schnbrunn, Schwabhausen und Unterweilbach. Am 5. April 1892, vormittags 9:00 Uhr, in Dachau im Gasthaus des Herrn Hrhammer, die Kontrollpflichtigen aus den Gemeinden: Augustenfeld, Dachau und Gnding. Am 6. April 1892, vormittags 9.00 Uhr, in Indersdorf im Gasthaus des Herrn Steiger, die Kontrollpflichtigen aus den Gemeinden: Arnbach, Eichhofen, Eisenhofen, Glonn, Groberghofen, Hirtlbach, Indersdorf, Langenpettenbach, Odelzhausen, Pipinsried, Ried, Taxa, Unterweikertshofen, Welshofen, Westerholzhausen und Wiedenzhausen. Am 7. April 1892, vormittags 9.00 Uhr, in Petershausen im Gasthaus des Herrn Ostermair, die Kontrollpflichtigen aus den Gemeinden: Ainhofen, Asbach, Biberbach, Fahrenzhausen, Giebing, Kollbach, Obermarbach, Pasenbach, Petershausen, Rhrmoos, Vierkirchen und Weichs. Schlielich wird noch bekannt gegeben, dass am Dienstag, den 12. April, vormittags von neun bis 12:00 Uhr der Bezirksfeldwebel zur Annahme von Gesuchen und Meldungen von Seiten der Mannschaften des Beurlaubtenstandes Nebenzimmer des Hrhammer`schen Gasthauses dahier anwesend sein wird.

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 33 10.04.2019

Distriktsumlagen des Jahres 1892 im Bezirk Dachau Amperbote vom 16.04.1892

Impftermine des Jahres 1892 im Bezirk Dachau Amperbote vom 27.04.1892

Totschlag in Feldgeding Amperbote vom 25.05.1892 Der 19 Jahre alte ledige Dienstknecht Andreas Grnecker von Geiselbullach wurde am vergangenen Sonntag, abends um halb 10 Uhr, als er sich von der Westenrieder`schen

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 34 10.04.2019

Gastwirtschaft zu Feldgeding nach Hause begeben wollte, von dem im Hof genannter Wirtschaft lauernden ledigen Dienstknecht Josef Huber aus Feldgeding mit einem Prgel derart auf den Kopf geschlagen, dass derselbe sofort bewutlos zu Boden strzte und nach wenigen Minuten eine Leiche war. Die rohe Gesinnung des Tters geht am besten aus der Tatsache hervor, dass er, statt sich um sein Opfer zu bekmmern, davonlief. Eine Ursache zu einer derartigen Rohheit war nicht vorhanden. Der Tter wurde am Montagfrh verhaftet und in sicheren Gewahrsam gebracht. Stiftungsfest des Veteranen- und Kriegervereins in Bergkirchen Amperbote vom 16.07.1892 In dem benachbarten Bergkirchen feierte der Veteranen- und Kriegerverein am Sonntag den 10. Juli sein 18jhriges Stiftungsfest mit Fahnenweihe, woran sich 31 Brudervereine mit 28 herrlichen Fahnen beteiligten. Das Fest war vom schnsten Wetter begnstigt und das ganze Dorf festlich geschmckt. Um 9 Uhr vormittags begann die Aufstellung des Festzuges zum Gotteshaus. Eine Jungfrau begrte die anwesenden Vereine. Den Festzug erffnete die Militrkapelle des 1. Infanterie-Regiments Knig von Bruck. Voran 25 weigekleidete Mdchen mit der neuen prchtigen Fahne, welche aus Herrn Werners Hoflieferants-Geschft hervorging. In der Kirche war Militrgottesdienst. Hochwrden Herr Pfarrer Grschl hielt eine ergreifende Ansprache. Er ermahnte treu auszuharren mit Gott fr Knig und Vaterland. Nach der Weihe bergab eine Jungfrau die neugeweihte Fahne mit einem prachtvollen Band dem Fhnrich des Vereins. Der Festzug bewegte sich dann zurck in das Gasthaus. Dortselbst sprach eine Jungfrau den Fahneneid und eine andere Jungfrau berreichte Erinnerungsbnder an alle auswrtigen Vereine. Dann hielt Herr Bezirkshauptlehrer Keilberth die Festrede. Zum Schluss berreichte Frulein Keilberth ein selbst gesticktes Trauerband, welches die Fahne zieren soll, wenn der eine oder der andere der Veteranen zum groen Appell im Jenseits abberufen werden. Das schne Fest wurde durch keinen Misston gestrt. 25jhriges Dienstjubilum von Bezirkshauptlehrer Keilberth Amperbote vom 14.9.1892 Vergangenen Sonntag fanden sich viele Herren Lehrer des Bezirks Dachau und Vertreter aus der Lehrerschaft des Bezirks Bruck auf Einladung der Schulgemeinde Bergkirchen daselbst ein, um das fnfundzwanzigjhrige Dienstjubilum des Herrn Bezirkshauptlehrers Keilberth zu feiern. Das Endter`sche Gasthaus in Bergkirchen vereinigte in vlliger Harmonie fast die gesamte Brgerschaft der Schulgemeinde, sodann den Veteranen- und Kriegerverein und die vollzhlig erschienenen geladenen Festgste. Die Tochter des dortigen Herrn Brgermeisters sprach einen passenden Prolog, eine eingravierte Silberdose als Geschenk der Schulgemeinde dem Herrn Jubilar berreichend. Hochwrden Herr Pfarrer Grschl gedachte in erhebenden Worten der schwierigen Aufgabe des Lehrerberufes und sprach Herrn Jubilar rhrende Anerkennung zu. Der Gefeierte dankte fr die ihm gebrauchten Huldigungen in freudigster Erregung mit dem Versprechen, auch fr die Zukunft seine ganze Kraft und Zeit der ihm anvertrauten Jugend und dem Wohl der Gemeinde zu widmen, worauf noch mehrere der Herren Lehrer begeisterten Worten Herrn Jubilar ihre Anerkennung als Hauptlehrer und Leiter des Fortbildungswesens im Bezirk Dachau und ihre Freude wegen des heutigen Festes ausdrckten. Der Vorstand des dortigen Veteranen- und Kriegervereins bergab dem Jubilar mit einer kurz gehaltenen, aber kernigen Ansprache ein zierliches Mundgeschirr. Jubelndes

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 35 10.04.2019

Hoch bekrftigte den Wunsch dortiger Brgerschaft: "Herr Bezirkshauptlehrer Keilberth mge noch lange in gesegnetem Wirken seiner sehr verehrten Familie und unsere Gemeinde erhalten bleiben!" Pferderennen in Germerswang Amperbote vom 01.02.1893 Bei dem gestern in Germerswang abgehaltenen Rennen, erhielten folgende Herren Preise:

1. Simon Heitmeier, konom in Kienaden, mit seiner 6jhr. Rappstute Nanny 2. Johann Huber, Brgermeister in Germerswang mit seinem 6jhr. kastanienbraunen

Wallach Flick 3. Josef Kellerer, konom in Deienhofen, mit seinem 10jhr. schwarzbraunen Wallach

Lothar. 4. Plohner, Mller in Fuberg, mit seiner 6jhr. schwarzbraunen Stute Pepi. 5. Josef Loder, konom in Puch, mit seiner 12jhr. braunen Stute Gardini. 6. Ludwig Glck, konom in Englertshofen, mit seinem lichtbraunen Wallach Girgl. 7. August Hirschauer, Gastwirt in Bruck, mit seinem 12jhr. Braun Flick. 8. Mathias Flinkl, Wirt in Germerswang, mit seinem 4jhr. schwarzbraunen Wallach

Flick. Danksagung von Michael Glas nach Schadenfeuer Amperbote vom 01.02.1893 Fr die mir bei dem am 20. Januar ausgebrochenen Brand zuteil gewordene Hilfe sage ich allen Nachbarn, sowie den Feuerwehren herzlichsten Dank. Michael Glas, Bergkirchen Licht und Kraft Amperbote vom 1.3.1893 Eine Aktiengesellschaft hat sich gebildet, welche die Wasserkraft der Amper bei Feldgeding zur Erzeugung von Elektrizitt ausnutzen und vorerst Dachau mit elektrischem Licht und Kraft fr verschiedene Betriebe versehen will. Die Gesellschaft hat bereits die anliegenden Grnde angekauft und drfte die Ausfhrung des Projektes mit Beginn des Frhjahrs in Angriff genommen werden. Nchsten Sonntag wird ein Vertreter der Gesellschaft in der Turnhalle der Schiesttte einen Vortrag ber das Projekt halten. Unfall mit Torfwagen des Schmiedemeisters Steininger Amperbote vom 19.08.1893 Gut abgelaufen. Heute Vormittag war der Schmiedemeister Steininger von Bergkirchen mit einem Torfwagen, worauf sich seine drei Kinder befanden, auf dem Weg nach Dachau. Bei Feldgeding angekommen, ffnete sich der vordere Schuber des Wagens und alle drei Kinder

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 36 10.04.2019

fielen heraus. Eines derselben, ein 5jhriger Knabe, strzte auf die Strae und wurde von den Rdern gestreift, zog sich aber glcklicherweise auer einigen Hautabschrfungen keine gefhrlicheren Verletzungen zu; die beiden anderen Kinder blieben an der Wagendeichsel hngen und kamen mit dem bloen Schrecken davon. Ergebnis der Gemeindewahlen des Jahres 1893 Amperbote vom 8.11.1893 Bei der Gemeindewahl in Bergkirchen wurde von 40 abgegebenen Stimmen mit 33 Stimmen Herr Franz Xaver Brummer, Gtler von Bergkirchen, zum Brgermeister gewhlt, und ebenso Herr Jakob Schwarz von Facha zum Beigeordneten daselbst. - Bei der am selben Tag in Feldgeding stattgefundenen Gemeindewahl wurde beim ersten Wahlgang der bisherige Brgermeister Korbinian Hermann wiedergewhlt, der die Wahl jedoch ablehnte. Beim zweiten Wahlgang fielen von 25 abgegebenen Stimmen 23 auf Herrn Josef Fischhaber, Gtler von Feldgeding. Herr Korbinian Riedl wurde zum Beigeordneten mit derselben Stimmenzahl gewhlt. Schlittenrennen in Feldgeding Amperbote vom 17.1.1894 Bei dem am Sonntag, den 14. Januar, in Feldgeding stattgefundenen Schlittenrennen haben sich nachstehende Herren ihre Besitzer Preise errungen: 1. Glas Georg, konom von Feldgeding, mit zweijhriger brauner Stute "Smaragd" 2. Joseph Westenrieder, Wirt von Feldgeding, mit sechsjhriger brauner Stute "Lothar" 3. Johann Liebhart, Gastwirt zum Tutzinger Hof in Dachau, mit vierjhrigem Fuchswallach Fritz 4. Sebastian Baumgartner, Gastwirt von Bergkirchen, mit sechsjhriger brauner Stute "Zelebri" 5. Augustin Schwarz, Bauer von Palsweis, mit siebenjhrigem braunen Wallach Baiart 6. Schmied Georg, Bierbrauereibesitzer in Dachau, mit neunjhrigem Schimmel-Wallach Sulimann. Unfall beim Bauern Mrkl in Bergkirchen Amperbote vom 08.12.1894 Der bei dem Bauern Mrkl in Bergkirchen bedienstete 18jhrige Knecht, Sebastian Aggensteiner von Unterbachern, kam gegen Nachmittag beim Hinaufsteigen auf die Tenne mit der rechten Hand in den Zylinder der Dampfdreschmaschine und wurde ihm der Arm vollstndig zerfleischt. Der Verunglckte wurde in das hiesige Krankenhaus gebracht. Der verletzte Arm musste amputiert werden.

Eberl Hubert, Bergkirchen Seite 37 10.04.2019

Versteigerungs-Bekanntmachung fr den Balsbauernhof in Facha Amperbote vom 06.03.1895 Knftigen Montag, den 2. Mrz, vormittags um 9 Uhr anfangend, versteigern die Unterzeichnenden im Bals-Bauernhof in Facha Bergkirchen nachstehendes Inventar gegen sofortige Barzahlung ffentlich an die Meistbietenden:

- 10 Pferde, darunter 2jhrige und 2 Jhrlinge - 1 Zuchtstier - 21 Stck Rindvieh, darunter 2 Klberkhe und schne Kalbinnen - 2 Mutterschweine mit je 2 Ferkeln - 40 Stck Hennen - 6 Fuhrwgen - 1 Chaise - 1 Wgerl, meherere Schlitten - 1 Dresch- und 1 Gsottmaschine mit Gppelwerk, Chaisen- und Wagengeschirr, Pflge,

Eggen, ca. 500 Ztr. Heu und Grummet, 100 Ztr. Stroh, das vorhandene Getreide, 3 Dienstboten-Betten, Bretter, Brennholz, Putzmhlen und noch sehr viele hier nicht genannte Baumanns-Fahrnisse und Hauseinrichtungsgegenstnde.

Die weiteren Bedingungen werden vor der Versteigerung bekannt gegeben. Zur zahlreichen Beteiligung laden freundlichst ein: Die Gutskufer Feuer beim Mangbauern in Facha Amperbote vom 20.11.1895 Wieder ein Opfer des Feuers. Am Montag frh entstand im Stadel des Mangbauern in Facha bei Bergkirchen Feuer, welches sich mit groer Schnelligkeit ausbreitete. Leider konnte das Feuer von den herbeieilenden Feuerwehren nicht bewltigt werden. Der Stadel brannte vollstndig nieder. Die Nebengebude wurden gerettet. Die Entstehungsursache des F