2
WAS SIE WO FINDEN Börse . . .................................. 10 BZ-FORUM . . ......................... 23 Agenda . . ............................... 29 Unterhaltung . . ...................... 24 Kinos . . .................................. 30 TV/Radio . . ............................ 31 Anzeigen: Dienstleistungen/Flohmarkt . 22 Todesanzeigen . . .................... 28 WIE SIE UNS ERREICHEN Zentrale Bern . . ..... 031 330 31 11 Abo-Service . . .......... 0844 844 466 (Lokaltarif) Redaktionen Langenthal . . ........ 062 919 44 44 Bern . . .................. 031 330 33 33 Redaktion E-Mail . . .... [email protected] Anzeigen . . ........... 031 330 33 10 Leserbilder, SMS . . ............. 4488 LANGENTHAL Junge demolieren Hotdog-Stand Wüste Szenen am Rand des Stadtfests: In der Nacht auf Sonntag haben Jugendliche vor dem Choufhüsi einen Hotdogstand demoliert. Be- sitzer Pietro Russo musste mit seinem Piaggo flüchten, wurde von den jungen Schweizern aber bis nach Hause verfolgt. SEITE 3 STADT BERN Die AKW-Camper ziehts an die Aare Die Berner Anti-AKW-Akti- visten wollen ihre Zelte am Aareufer beim Gaswerkareal aufschlagen. Zwar haben sie gestern ihren Platz nach einem Ultimatum der Polizei verlassen. Doch nun wollen sie eine Bewilligung für ein Camp beantragen. SEITE 8 TENNIS Hingis traut Federer viel zu Roger Federer macht gemäss, Martina Hingis, die in Wim- bledon derzeit das Einla- dungsdoppel bestreitet, ei- nen soliden, starken Ein- druck. «Ich denke, er macht sich grosse Hoffnungen, und das darf er auch.» Gestern zog Federer nach seinem Sieg über Michail Juschni in die Viertelfinals ein. SEITE 17 20026 900009 771424 9 Dienstag, 28. Juni 2011 Trotz des hohen Franken- kurses: Seco-Chefökonom Aymo Brunetti will nichts von Subventionen für Exportunternehmen wissen. SEITE 13 Brunetti und der harte Franken SECO-CHEFÖKONOM Der mittlerweile 81-jährige Warren Buffett ist vermutlich der erfolgreichste, sicher aber der be- kannteste Investor der Gegenwart. Eine Reportage von der GV seiner Beteiligungsgesellschaft. SEITE 26 Zu Besuch bei Buffett im US-Staat Nebraska LIBYEN Der libysche Macht- haber Muammar al-Ghadhafi wird als mutmasslicher Kriegsverbrecher weltweit mit Haftbefehl gesucht. Der libysche Machthaber Muammar al- Ghadhafi ist seit gestern zur Fahndung ausge- schrieben. Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag er- liess Haftbefehl gegen ihn, sei- nen Sohn Seif al-Islam und Ge- heimdienstchef Abdullah al-Sa- nussi. Ihnen werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor- geworfen, darunter Morde an Hunderten von Zivilisten sowie Folter. Die Staatsanwaltschaft erklärte, es gelte, die Verdächti- gen so rasch wie möglich festzu- nehmen. Nur so könnten sie die begangenen Verbrechen nicht vertuschen und neue verüben. «Das ist der einzige Weg, um Zivilisten in Libyen zu schüt- zen», sagte Chefankläger Luis Moreno-Ocampo. sda SEITE 14 Ghadhafi: Haftbefehl EIDG. MUSIKFEST Das Musik- fest in St. Gallen gab den Ober- aargauern wenig Grund zum Jubeln. Von den elf teilnehmen- den Oberaargauer Blasmusik- korps schwangen am «Eidgenös- sischen» nur gerade die Grasswi- ler ganz obenaus. Bereits am ers- ten Festwochenende hatten sie in ihrer Kategorie den Sieg davon- getragen. Einen Spitzenplatz gabs in der 2. Klasse Brass Band auch für Eriswil. Die restlichen Musikgesellschaften aus der Re- gion konnten sich immerhin im Mittelfeld behaupten. Markus Roth, Präsident des Oberaargaui- schen Musikverbands, zeigt sich denn auch zufrieden mit den Re- sultaten. «Eine Rangierung im Mittelfeld bestätigt dem Verein, dass er sich in der richtigen Stär- keklasse angemeldet hat», sagte er gestern. paj SEITE 2 Nur Grasswil ganz obenaus LANGENTHAL Gestern Abend korrigierte der Stadtrat einen parlamentarischen Betriebsun- fall vom Februar. Diesmal winkte er die unveränderte 4,2-Millio- nen-Vorlage «ict4kids» mit zwei Gegenstimmen durch. Die meis- ten Redner bemühten sich, der Zusatzschlaufe etwas Positives abzugewinnen. Man wolle die Infrastruktur der Schulen nicht aufs Spiel setzen und die notwen- dige Aufrüstung der Informatik nicht gefährden. Der zuständigen SP-Gemeinderätin Laura Baum- gartner wurde von Daniel Steiner (EVP) Führungsschwäche vorge- worfen. Die gestern verabschie- dete Vorlage sieht auch 2,4 neue Stellen in der städtischen Infor- matikabteilung vor. Am 28. Au- gust haben Langenthals Stimm- berechtigte das letzte Wort an der Urne. rgw SEITE 3 Millionen für die Schulen SOLÄTTE Ganz in Weiss und mit Blumen im Haar: Gestern fand in Burgdorf die 280. Solennität statt. Und der Himmel lachte. Der Sommer zeigte sich gestern von seiner al- lerschönsten Seite, genau so, wie es sich für die Burgdorfer Solennität gehört. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel und liess die weissen Kleider umso mehr erstrah- len. In der Altstadt herrschte am Morgen fröhliche Stimmung. Am Nachmittagsumzug stieg das Quecksilber dann auf über 30 Grad. Beim anschliessenden Festbetrieb auf der Schützenmatte wurde es gar so heiss, dass das geplante Fussballturnier abgesagt werden musste. Das Fest der Feste liess aber nicht nur die Herzen der Eltern und Schüler höher schlagen, sondern lockte auch viele Heim- weh-Burgdorfer in die Emmestadt. 8000 bis 10 000 Besucher, so schätzte Solätte-Präsi- dent Beat Jakob, feierten mit. nnh SEITE 3 Die Emmestadt ganz in Weiss Umzug der Blumenkinder: Gestern Montag befand sich Burgdorf wieder einmal fest in Kinderhänden. Thomas Peter REGIONALGERICHT Ein Hanfbauer und vier Frauen stehen vor Gericht, weil sie im grossen Stil Drogenhanf anbauten und verkauften. Drei Hanfernten fuhren der Bau- er, seine beiden Schwestern, sei- ne damalige Frau und seine neue Partnerin zwischen 2005 und 2008 ein. Sie verarbeiteten den Hanf in der Region Bern und ver- kauften dann die Blüten. Dafür erzielten sie einen Preis von über 800 000 Franken. Das Drogengeld vergruben sie zum Teil in Einmachgläsern di- rekt vor dem Haus oder in Plas- tikboxen im Keller. Die ange- schuldigte Bauernfamilie muss sich diese Woche vor dem Regio- nalgericht Bern-Mittelland ver- antworten. Die Geldwäscherei wird als schwerer Fall eingestuft. Die Beschuldigten sind jedoch geständig. cho SEITE 7 Hanfbauer vor Gericht LEHRERMANGEL Auf Beginn des neuen Schuljahres im Herbst zeichnet sich im Kanton Bern kein akuter Lehrermangel ab. Die Nothilfe der Pädagogischen Hochschule wird nicht genutzt. Zwei Wochen vor den Sommer- ferien suchen die Schulleitungen der bernischen Volksschulen 83 Lehrpersonen. Noch sind für das neue Schuljahr 5 Vollzeit- und 78 Teilzeitstellen zu besetzen. Vor Jahresfrist waren über 100 Stellen offen. Trotz dieser leichten Ent- spannung hat die Pädagogische Hochschule (PH) Bern ein Hilfs- projekt initiiert: Kann eine Leh- rerstelle nicht besetzt werden, schickt die PH Studierende im letzten Semester zu Hilfe. Das Interesse der Studierenden an Einsätzen in den Schulstuben ist gross, doch ihr freiwilliger Einsatz ist nicht gefragt. Bis ges- tern hat die PH Bern keine An- fragen von Schulleitungen erhal- ten. Falls sich dies während der Sommerferien ändert, könnten Studierende sofort in die Bresche springen. ue SEITE 9 Die Aushilfe der Studenten ist noch nicht gefragt ANZEIGE GELD ANZEIGE Heute 15°/31° Heisses und sonniges Sommerwetter. Morgen 14°/26° Eine Kaltfront bringt um die Mittagszeit Regenschauer und Gewitter. SEITE 15 AZ Bern, Nr. 148 | Preis: CHF 3.20 (inkl. 2,5% MwSt) www.bernerzeitung.ch AUSGABE LANGENTHAL + OBERAARGAU

A U S G A B E L A N G E N T H A L + O B E R A A R G A U ...danielsteiner.ch/download/BZ_28.6.11_Bildungspolitik_Langenthal.pdfAm 28. Au-gust haben Langenthals Stimm-berechtigte das

Embed Size (px)

Citation preview

WAS SIE WO FINDEN

Börse . ................................... 10BZ-FORUM . .......................... 23Agenda . ................................ 29Unterhaltung . ....................... 24Kinos . ................................... 30TV/Radio . ............................. 31

Anzeigen:Dienstleistungen/Flohmarkt .. 22Todesanzeigen . ..................... 28

WIE SIE UNS ERREICHEN

Zentrale Bern . .. . . . . 031 330 31 11Abo-Service. ........... 0844 844 466 (Lokaltarif)RedaktionenLangenthal . ......... 062 919 44 44Bern . ................... 031 330 33 33Redaktion E-Mail. .. . . . [email protected] . ............ 031 330 33 10Leserbilder, SMS . .............. 4488

LANGENTHAL

Junge demolierenHotdog-StandWüste Szenen am Rand desStadtfests: In der Nacht aufSonntag haben Jugendlichevor dem Choufhüsi einenHotdogstand demoliert. Be-sitzer Pietro Russo musstemit seinem Piaggo flüchten,wurde von den jungenSchweizern aber bis nachHause verfolgt. SEITE 3

STADT BERN

Die AKW-Camperziehts an die AareDie Berner Anti-AKW-Akti-visten wollen ihre Zelte amAareufer beim Gaswerkarealaufschlagen. Zwar haben siegestern ihren Platz nacheinem Ultimatum der Polizeiverlassen. Doch nun wollensie eine Bewilligung für einCamp beantragen. SEITE 8

TENNIS

Hingis trautFederer viel zuRoger Federer macht gemäss,Martina Hingis, die in Wim-bledon derzeit das Einla-dungsdoppel bestreitet, ei-nen soliden, starken Ein-druck. «Ich denke, er machtsich grosse Hoffnungen, unddas darf er auch.» Gesternzog Federer nach seinem Siegüber Michail Juschni in dieViertelfinals ein. SEITE 17

2 0 0 2 69 0 0 0 0 97 7 1 4 2 49

Dienstag, 28. Juni 2011

Trotz des hohen Franken-kurses: Seco-ChefökonomAymo Brunetti will nichtsvon Subventionen fürExportunternehmenwissen. SEITE 13

Brunetti und derharte Franken

SECO-CHEFÖKONOM

Der mittlerweile 81-jährigeWarren Buffett ist vermutlich dererfolgreichste, sicher aber der be-kannteste Investor der Gegenwart.Eine Reportage von der GV seinerBeteiligungsgesellschaft. SEITE 26

Zu Besuch bei Buffettim US-Staat Nebraska

LIBYEN Der libysche Macht-haber Muammar al-Ghadhafiwird als mutmasslicherKriegsverbrecher weltweitmit Haftbefehl gesucht.

Der libysche MachthaberMuammar al-Ghadhafi ist seitgestern zur Fahndung ausge-schrieben. Der InternationaleStrafgerichtshof in Den Haag er-liess Haftbefehl gegen ihn, sei-nen Sohn Seif al-Islam und Ge-heimdienstchef Abdullah al-Sa-nussi. Ihnen werden Verbrechengegen die Menschlichkeit vor-geworfen, darunter Morde anHunderten von Zivilisten sowieFolter. Die Staatsanwaltschafterklärte, es gelte, die Verdächti-gen so rasch wie möglich festzu-nehmen. Nur so könnten sie diebegangenen Verbrechen nichtvertuschen und neue verüben.«Das ist der einzige Weg, umZivilisten in Libyen zu schüt-zen», sagte Chefankläger LuisMoreno-Ocampo. sda SEITE 14

Ghadhafi:Haftbefehl

EIDG. MUSIKFEST Das Musik-fest in St. Gallen gab den Ober-aargauern wenig Grund zumJubeln. Von den elf teilnehmen-den Oberaargauer Blasmusik-korps schwangen am «Eidgenös-sischen» nur gerade die Grasswi-ler ganz obenaus. Bereits am ers-ten Festwochenende hatten sie inihrer Kategorie den Sieg davon-getragen. Einen Spitzenplatzgabs in der 2. Klasse Brass Band

auch für Eriswil. Die restlichenMusikgesellschaften aus der Re-gion konnten sich immerhin imMittelfeld behaupten. MarkusRoth, Präsident des Oberaargaui-schen Musikverbands, zeigt sichdenn auch zufrieden mit den Re-sultaten. «Eine Rangierung imMittelfeld bestätigt dem Verein,dass er sich in der richtigen Stär-keklasse angemeldet hat», sagteer gestern. paj SEITE 2

Nur Grasswil ganz obenausLANGENTHAL Gestern Abendkorrigierte der Stadtrat einenparlamentarischen Betriebsun-fall vom Februar. Diesmal winkteer die unveränderte 4,2-Millio-nen-Vorlage «ict4kids» mit zweiGegenstimmen durch. Die meis-ten Redner bemühten sich, derZusatzschlaufe etwas Positivesabzugewinnen. Man wolle dieInfrastruktur der Schulen nichtaufs Spiel setzen und die notwen-

dige Aufrüstung der Informatiknicht gefährden. Der zuständigenSP-Gemeinderätin Laura Baum-gartner wurde von Daniel Steiner(EVP) Führungsschwäche vorge-worfen. Die gestern verabschie-dete Vorlage sieht auch 2,4 neueStellen in der städtischen Infor-matikabteilung vor. Am 28. Au-gust haben Langenthals Stimm-berechtigte das letzte Wort an derUrne. rgw SEITE 3

Millionen für die Schulen

SOLÄTTE Ganz in Weiss und mit Blumenim Haar: Gestern fand in Burgdorf die 280.Solennität statt. Und der Himmel lachte.

Der Sommer zeigte sich gestern von seiner al-lerschönsten Seite, genau so, wie es sich fürdie Burgdorfer Solennität gehört. Die Sonne

schien von einem wolkenlosen Himmel undliess die weissen Kleider umso mehr erstrah-len. In der Altstadt herrschte am Morgenfröhliche Stimmung. Am Nachmittagsumzugstieg das Quecksilber dann auf über 30 Grad.Beim anschliessenden Festbetrieb auf derSchützenmatte wurde es gar so heiss, dass

das geplante Fussballturnier abgesagt werdenmusste. Das Fest der Feste liess aber nicht nurdie Herzen der Eltern und Schüler höherschlagen, sondern lockte auch viele Heim-weh-Burgdorfer in die Emmestadt. 8000 bis10 000 Besucher, so schätzte Solätte-Präsi-dent Beat Jakob, feierten mit. nnh SEITE 3

Die Emmestadt ganz in Weiss

Umzug der Blumenkinder: Gestern Montag befand sich Burgdorf wieder einmal fest in Kinderhänden. Thomas Peter

REGIONALGERICHT EinHanfbauer und vier Frauenstehen vor Gericht, weil sieim grossen Stil Drogenhanfanbauten und verkauften.

Drei Hanfernten fuhren der Bau-er, seine beiden Schwestern, sei-ne damalige Frau und seine neuePartnerin zwischen 2005 und2008 ein. Sie verarbeiteten denHanf in der Region Bern und ver-kauften dann die Blüten. Dafürerzielten sie einen Preis von über800 000 Franken.

Das Drogengeld vergruben siezum Teil in Einmachgläsern di-rekt vor dem Haus oder in Plas-tikboxen im Keller. Die ange-schuldigte Bauernfamilie musssich diese Woche vor dem Regio-nalgericht Bern-Mittelland ver-antworten. Die Geldwäschereiwird als schwerer Fall eingestuft.Die Beschuldigten sind jedochgeständig. cho SEITE 7

Hanfbauervor Gericht

LEHRERMANGEL Auf Beginn des neuen Schuljahres im Herbstzeichnet sich im Kanton Bern kein akuter Lehrermangel ab.Die Nothilfe der Pädagogischen Hochschule wird nicht genutzt.

Zwei Wochen vor den Sommer-ferien suchen die Schulleitungender bernischen Volksschulen83 Lehrpersonen. Noch sind für

das neue Schuljahr 5 Vollzeit- und78 Teilzeitstellen zu besetzen. VorJahresfrist waren über 100 Stellenoffen. Trotz dieser leichten Ent-

spannung hat die PädagogischeHochschule (PH) Bern ein Hilfs-projekt initiiert: Kann eine Leh-rerstelle nicht besetzt werden,schickt die PH Studierende imletzten Semester zu Hilfe.

Das Interesse der Studierendenan Einsätzen in den Schulstuben

ist gross, doch ihr freiwilligerEinsatz ist nicht gefragt. Bis ges-tern hat die PH Bern keine An-fragen von Schulleitungen erhal-ten. Falls sich dies während derSommerferien ändert, könntenStudierende sofort in die Breschespringen. ue SEITE 9

Die Aushilfe der Studentenist noch nicht gefragt

ANZEIGEGELD

ANZEIGE

Heute 15°/31°Heisses undsonnigesSommerwetter.

Morgen 14°/26°Eine Kaltfront bringtum die MittagszeitRegenschauer undGewitter. SEITE 15

AZ Bern, Nr. 148 | Preis: CHF 3.20 (inkl. 2,5% MwSt) www.bernerzeitung.chAUSGABE LANGENTHAL + OBERAARGAU

Sprung in die kühle Aare

Wohltuende Erfrischung: Der Sommer ist endlich da. Und einigen ist es schon beinahe wieder zu heiss. Ein mutiger Sprung in die Aare kann Abhilfeschaffen, wie es dieser Mann gestern von der Berkenbrücke vormachte. Ein gutes Rezept: Heute soll es noch heisser werden und das Thermometer deutlichüber 30 Grad klettern. Also rein ins Wasser, solange die Hitze noch drückt! Schon ab morgen Mittwoch ist wieder eine Kaltfront im Anzug. Marcel Bieri

OberaargauDienstag28. Juni 2011

LANGENTHAL Junge Schwei-zer demolierten am Stadtfesteinen Hotdogstand. Und nie-mand stand Besitzer PietroRusso bei.

Der Mediendienst der Kantons-polizei wollte zwar von keinen«nennenswerten» Vorfällen amLangenthaler Stadtfest erfahrenhaben. Wie jetzt bekannt wurde,stimmt dies nicht. In der Nachtauf Sonntag versuchten vor demKunsthaus junge Männer um 1.45Uhr den bereits geschlossenenHotdogstand von Pietro Russoaufzubrechen. Russo sah dies ausder Distanz und rannte los, umseinen dreirädrigen Piaggio zuverteidigen. Es kam zu einemHandgemenge. Die Scheibe gingin die Brüche, der Spiegel wurdeabgerissen. Russo musste mit sei-nem noch fast neuen Fahrzeugflüchten, wurde aber von einerGruppe etwa 18- bis 20-jährigerSchweizer verfolgt. Mitten in derNacht wurde die Familie dann zuHause aus dem Schlaf gerissen:Draussen demolierten die jungenMänner das Fahrzeug gleich nocheinmal. Der Schaden ist gross.Die Polizei stellte Beweismateri-al sicher. Russo ist erschüttert.Seit 25 Jahren ist er in derSchweiz. Er wollte etwas zumFest beitragen. Sein Fahrzeug istvorläufig unbrauchbar. Die be-reits bestellte Ware muss nun ineinem gemieteten Kühlraum ein-gelagert werden. Dass von denumstehenden Personen niemandeinschritt, auch der vom OK an-gekündigte Sicherheitsdienst of-fenbar nichts unternahm, kannRusso nicht verstehen. rgw

Piaggiodemoliert

LANGENTHAL Mit lediglichzwei Gegenstimmen der Jung-liberalen genehmigte derStadtrat gestern im zweitenAnlauf die Vorlage «ict4kids».

Als parlamentarischen Betriebs-unfall bezeichnete EVP-StadtratDaniel Steiner gestern die Debat-te vom 28. Februar. Damals brachder Stadtrat überraschend dieBeratung einer 5-Millionen-Vor-lage zur technischen Aufrüstungder Volksschulen und Kindergär-ten mit neuer Informatik ab. WeilGemeinderätin Laura Baumgart-ner (SP), ihre zuständigen Fach-leute und Stadtschreiber DanielSteiner die vielen gestellten Fra-gen nicht beantworten konnten,kam es damals zum Eklat.

Gestern zeigten sich alle Betei-ligten grossmütig und betonten,dass die zweite Lesung der Vorla-ge «ict4kids» gut getan habe.Dass sie jetzt bei den Parteienund der Lehrerschaft besser ver-ankert sei. StadtratspräsidentRoland Christen (SVP) sprachvon einem Filmriss. Laura Baum-gartner erklärte, die 35 eingegan-genen Fragen seien in der Zwi-schenzeit beantwortet worden,und ergänzte: «Langenthal iststolz auf seine Bildungsstruk-turen.»

FührungsschwächeGPK-Präsident Urs Zurlinden(FDP) stellte fest, dass die Zu-satzschlaufe der Vorlage von derVerwaltung ohne Murren aufge-nommen worden sei. In der zwei-ten Lesung seien auch die Beson-derheiten eines Rahmenkreditesbesser sichtbar geworden.

Daniel Steiner (EVP) nutzteseine Redezeit als Fraktionsspre-cher, um gleichzeitig für seine In-terpellation zu werben (sieheKasten). Er warf GemeinderätinLaura Baumgartner Führungs-schwäche vor, die städtische Bil-

dungspolitik sei «ziel- und visi-onslos». Das Prinzip eines Rah-menkredites von 4,2 MillionenFranken setze sehr grosses Ver-trauen in den Gemeinderat vor-aus. Die Vorlage wurde nicht etwaabgespeckt. Billiger wurde sie,weil ein Teil der Kosten bereitsmit der Volksabstimmung zur Sa-nierung der Schulhäuser Kreuz-feld gesprochen wurde. Ansons-ten blieb sie unverändert. Steinermonierte: «Die jetzt geleisteteInformation und Überzeugungs-arbeit hätte schon viel früherpassieren müssen.» Für die Vor-lage «ict4kids» sei es bereits fünfnach zwölf, und deshalb stimmeseine Fraktion zu.

Internet wichtiger als BücherWichtige Fragen sollten ein an-der Mal bereits in den Kommis-sionen und nicht erst im Stadtratgestellt werden, warf HelenaMorgenthaler (SVP) ein. FürSP/GL erklärte Therese Grädel,ihre Fraktion stehe nach wie vorgeschlossen hinter allen vierKonzepten der Vorlage. Chris-toph Kuert (FDP/JLL) hinter-

fragte den sehr hohen Stellen-wert des Internets zulasten derBücher. Armin Flükiger (SVP) er-klärte dann vor Dutzenden vonLehrerkollegen und -kollegin-nen, welche die Debatte verfolg-ten: «Beamer und Leinwand sind

längst Alltag. Ohne diese Hilfs-mittel können wir nicht malmehr Frühfranzösisch unterrich-ten. Das gesamte Lehrmaterialbefindet sich längst auf CDs undDVDs.» Wer die Vorlage ablehne,riskiere den Wegzug von Lehr-kräften.

Abstimmung am 28. AugustGestört wurde die Harmoniedurch Pascal Dietrich (JLL). Ererinnerte sich an nie gebrauchteBeamer und Sprachlabors wäh-rend seiner Gymerzeit. Gegen diebeiden JLL-Stimmen stimmteder Rat nach knapp einstündigerBeratung geschlossen für dasProjekt «ict4kids», für den Rah-menkredit von 4,2 MillionenFranken, für das Abschreibungs-modell und für jährlich wieder-kehrende Betriebskosten von ei-ner knappen halben Million. Be-willigt wurden damit auch 2,4Stellen in der Informatik. Zudemstimmte der Rat dem Entwurfzur Abstimmungsbotschaft zu.

Die noch notwendige Volksab-stimmung findet am 27./28. Au-gust statt. Robert Grogg

«ict4kids»: ParlamentarischerBetriebsunfall ist korrigiert

«Langenthal ist stolz auf seine Bil-dungsstrukturen»: GemeinderätinLaura Baumgartner (SP). Thomas Peter

INFORMATIKZENTRUM

Einstimmig hat der Stadtratauch ein Postulat von Beat Ster-chi (SVP) angenommen, das einePrüfung der organisatorischenund finanziellen Ausgestaltungdes städtischen Informatikzent-rums verlangt. Das Zentrum, dasneben der Verwaltung und denSchulen weitere Gemeinden be-treut, entwickle sich kontinuier-lich zumregionalenDienstleister,begründete Sterchi seinen Vor-stoss vom letzten Februar. Da-mals war bekannt geworden,dass die Stadt den bereits ausge-handelten Vertrag mit Aarwan-

gen, dessen Schulen ebenfallsmit modernen Technologienaufgerüstet werden müssen,wegen eines Engpasses dochnicht unterschrieben hatte. AuchStadtpräsident Thomas Rufener(SVP) betonte gestern, dass Lö-sungen im Schulbereich auch beiden Aussengemeinden anstün-den und die Exekutive die Vorla-ge nicht zuletzt deshalb unter-stütze. Ebenfalls begrüsst wurdeeine Prüfung von der SP/GL-Frak-tion – nicht aber eine Privatisie-rung, wie im Vorstoss ebenfallsins Feld geführt. khl

Stadtrat heisst eine Überprüfung gutINTERPELLATION

Bildungspolitik EVP-StadtratDaniel Steiner reichte gestern ei-ne Interpellation zur Bildungs-politik ein. Sie steht unter demTitel «Besser verwalten und sel-ber gestalten». Er fragt den Ge-meinderat unter anderem, war-um Bildungsvorlagen erst untergrossem Zeitdruck vorgelegtwerden. Warum sich Langenthalan Vernehmlassungen nicht be-teiligt. Er will wissen, warum derFachbereich Bildung nicht befris-tet aufgestockt worden ist. Es fol-gen detaillierte Fragen zur Ein-führung der Basisstufe und zurEinführung des obligatorischenzweijährigen Kindergartens. rgw

1150 JAHRE LANGENTHAL

Wäbi & Band Heute beginnt dasProgramm zum Stadtjubiläumbereits um 8 Uhr mit dem Diens-tagmarkt. Er dauert bis etwa11.30 Uhr. Von 19.30 bis 20 Uhrsteht der Schülerchor Kreuzfeldauf der Seebühne. Abgelöst wirder durch Wäbi & Band (Langen-thaler Lied). Von 19 bis 23 Uhr istFestbetrieb im Zelt. rgw

Das Programm

LANGENTHAL Einstimmig hatder Stadtrat gestern dem Land-verkauf in der Steiachermatte andie Solar Industries AG zuge-stimmt. Das Glarner Unterneh-men will dort eine Halle für dieProduktion von Solarmodulenzur Stromerzeugung bauen (wirberichteten). Für die 18 800 Qua-dratmeter Land zahlt sie derStadt rund 2,38 Millionen Fran-ken. Einen Teil des Landes kannsie kostenlos übernehmen, eben-so ermöglicht die Stadt der Firmabei der Ratenzahlung ein zinslo-ses Darlehen. Vom Parlament gabes nur lobende Voten für das Ge-schäft und die damit verbundeneForm der Wirtschaftsförderungin Höhe von rund einer halbenMillion. Es stehe der Energie-stadt gut an, ein Unternehmen,das im Solarbereich tätig sei, zuunterstützen, sagte Daniel Rüeg-ger (EVP). Zumal dieses rund 100Arbeitsplätze schaffen werde. khl

Klares Ja zurSolarfirma

LANGENTHAL Heftig diskutiertwurde im Stadtrat die Motionvon Anna Aeberhard und KarinRickli (Grüne), die fordert, einenAusstieg der Stadt aus der Atom-energie anzustreben. Die SVPund einzelne FDP/JLL-Mitglie-der lehnten den Vorstoss ab.Letztlich verursache ein AusstiegMehrkosten beim Steuerzahler,sagte Patrick Freudiger (SVP).Manuel Ischi erwiderte namensder GLP/EVP-Fraktion: Wer ge-gen die Motion sei, sage Ja zurAtomenergie. Die Motion wurdeletztlich mit 17 Ja zu 13 Nein bei 4Enthaltungen angenommen. khl

Ausstiegumstritten

WIEDLISBACH

Katharina Hofertritt zurückDie Wiedlisbacher Gemeinde-präsidentin erklärte gestern imRahmen der Gemeindeversamm-lung ihren Rücktritt per EndeJuni. Nach einem Unfall machtesie für diesen Schritt gesundheit-liche Gründe geltend. Eine Er-klärung stellte sie für heute Mitt-woch in Aussicht. Katharina Ho-fer wurde 2002 für die SVP inden Gemeinderat gewählt. Seit2006 ist sie Gemeindepräsiden-tin. sae/rgw

LANGENTHAL

Rechnung ein-stimmig genehmigtDer Langenthaler Stadtratstimmte gestern Abend der Ge-meinderechnung 2010 einstim-mig zu. Ressortvorsteher JürgHäusler erläuterte kurz die be-reits bekannten Zahlen. Das De-fizit von 2,9 Millionen bei Aus-gaben von 92 Millionen Frankenist gewollt (wir berichteten). DieSP kritisierte die Kosten der bei-den Feiern für Bundesrat JohannSchneider-Ammann. rgw

LANGENTHAL

Ängste wegenMethadonabgabeAb August soll an der Bahnhof-strasse eine Methadonabgabe-stelle ihren Betrieb aufnehmen(wir berichteten). Bei SVP-Stadt-rat Beat Sterchi löst dies offenbarBesorgnis aus. In einer gesterneingereichten Interpellation willer vom Gemeinderat wissen, wiedieser eine Szenebildung vor derAbgabestelle, wie man sie vonBern kennt, zu verhindern ge-denke. Auch kritisiert Sterchi,dass die Anwohner vom Vorha-ben erst aus der Zeitung erfahrenhätten. khl

LANGENTHAL

Stadtrat winktSP-Motionen durchAn seiner gestrigen Sitzung hatder Stadtrat zwei Motionen ausden Reihen der SP zur Weiter-verfolgung angenommen. DerMotion von Ratsmitglied Bern-hard Marti zur Errichtung einerKorkrecyclingstelle in Langen-thal wurde einstimmig zuge-stimmt. Ebenfalls wurde dieMotion von Pierre Masson (SP)zur Erhöhung der Arbeitsent-schädigung für Behördenmit-glieder mit 27 Ja zu 6 Nein bei1 Enthaltung angenommen. paj

HERZOGENBUCHSEE

Junger Buchseran der EMDer erst 16-jährige Buchser Se-bastian Gygax hat am Wochen-ende mit den besten SchweizerNachwuchssportlern an der EMim Orientierungslaufen teilge-nommen. Der Wettkampf fandin Tschechien statt. Gygax hatden 19. Rang im Sprint und den22. Rang in der Langdistanz er-reicht. paj

InKürze

3