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Westen Hinweise für den Lehrer
Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
S = Schüler P = Plenum
A Vor dem Trailer
1. Mind-Map
Schreiben Sie das WESTEN und OSTEN an die Tafel. Lassen Sie Ihre S dazu eine Mind-Map erstellen.
a) Vergleich im P.
b) Hängen Sie die Mind-Maps der S im Klassenraum auf. Lassen Sie die S herumlaufen und sich die
Mind-Maps ansehen. Lassen Sie die S Begriffe/Wörter notieren, die sie nicht kennen. Diskutieren Sie
im Anschluss diese Begriffe/Wörter im P.
2. Inhalt
Teilen Sie Ihre Klasse in Gruppen ein, max. 3 S pro Gruppe. Die Gruppen sollen vermuten/diskutieren,
worum es in dem Film gehen könnte. Notieren Sie dazu einige Leitfragen an der Tafel:
Worum geht es in dem Film?
Wo spielt der Film?
Wann spielt der Film?
Welche Figuren treten im Film auf?
Welche Musik begleitet den Film?
Welchem Genre ist der Film zuzuordnen?
Lassen Sie die Gruppen ihre Antworten nacheinander im P präsentieren. Schreiben Sie vor der
Präsentation einige Strukturen an die Tafel, die den S beim Sprechen helfen sollen:
Wir vermuten, dass …(Verb am Ende).
Wir glauben, dass …(Verb am Ende).
Wir nehmen an, dass …(Verb am Ende).
Vermutlich …(Verb an der 2. Position).
Möglicherweise …(Verb an der 2. Position).
3. Die Hauptpersonen
In der Anlage finden Sie 4 Fotos der 4 Hauptpersonen des Films: Nelly, Hans, John und Alexej.
Drucken Sie jedes Foto in der gleichen Anzahl aus, sodass jeder S ein Foto hat und legen Sie die Fotos
auf den Fußboden. Die S sollen sich die Fotos dann anschauen und sich eins auswählen. Die
folgenden Aufgaben können einzeln oder in der Gruppe bearbeitet werden.
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3.1 Aussehen beschreiben
Die S sollen das Aussehen der Personen auf dem Bild beschreiben. Notieren Sie dazu
nützliche Strukturen an der Tafel:
Er ist / klein Er hat / blaue
Sie ist groß Sie hat grüne
dick graue Augen.
dünn braune
schwarze
________
Er trägt/ ein weiß/e/en Hose blonde
Sie trägt eine rot/e/en Rock rote
einen orange/n Jacke braune
-- blau/e/en Kleid schwarze
gelb/e/en T-Shirt kurze Haare.
lila/ne/nen Bluse lange
grau/e/en Pullover lockige
schwarz/e/en Jeans glatte
… …
Er / Sie hat Schuhe / Stiefel / Sandalen an.
3.2 Charakter beschreiben
Die S sollen Vermutungen über den Charakter der Personen auf dem Bild anstellen. Außerdem
könnten die S zu den Personen eine Biografie entwickeln. Sammeln Sie dazu vorher mit den S
Eigenschaften und notieren Sie diese an der Tafel. Lassen Sie die S beim Vergleich begründen, warum
sie glauben, dass eine Person diese Eigenschaft hat. Notieren Sie dazu nützliche Strukturen an der
Tafel:
…, weil … (Verb am Ende).
…, da … (Verb am Ende).
…, denn … (Verb an der 2. Position).
… Deshalb /Deswegen … (Verb an der 2. Position).
… Aus diesem Grund … (Verb an der 2. Position).
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3.3 Beziehungen beschreiben
Die S sollen nun vermuten, in welcher Beziehung die Personen auf den Fotos zueinander
stehen. Wenn 3.1 und 3.2 in Einzelarbeit bearbeitet wurden, lassen Sie jeweils 4 S mit verschiedenen
Fotos zusammen arbeiten. Wurden 3.1 und 3.2 in Gruppen- oder Partnerarbeit erledigt, setzen Sie
die Gruppen neu zusammen, sodass in jeder Gruppe jeweils 4 S mit verschiedenen Fotos sind. Teilen
Sie Poster aus und lassen Sie die S jeweils ein Foto in eine Ecke kleben. Die Gruppen sollen nun
verschiedene Konstellationen diskutieren und sich am Ende auf eine Konstellation einigen, die sie
dann auf das Poster zeichnen. Lassen Sie jede Gruppe ihr Beziehungsmodell präsentieren.
Lassen Sie die S beim Vergleich begründen, warum sie glauben, dass diese Personen so eine
Beziehung zueinander haben. Notieren Sie dazu nützliche Strukturen an der Tafel (siehe 3.2).
4. Leben in einem Notaufnahmelager
Der Plot des Films ist das Notaufnahmelager Marienfelde in West-Berlin. Gedreht wurde er aber an
einem Set in NRW. Das Notaufnahmelager Marienfelde hat eine sehr interessante Internetpräsenz:
http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/. Hier finden Sie nicht nur anschauliche Fotos sondern
auch spannende Informationen, die den S das Verständnis des Films erleichtern. Außerdem bietet die
Erinnerungsstätte Schulen ein umfangreiches Bildungsangebot an: http://www.notaufnahmelager-
berlin.de/de/bildung-6.html.
Anlage2 zeigt ein Foto des Notaufnahmelagers (Quelle: Stiftung Berliner Mauer - Evang.
Flüchtlingsseelsorge). Projizieren Sie das Foto an die Wand für die ganze Klasse. Sammeln Sie im P,
was die S auf dem Foto sehen.
Lesen Sie folgenden vereinfachten Text (Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/der-
historische-ort-3.html) mit Ihren S.
Zerschneiden Sie den Text und lassen Sie einzelne Gruppen die einzelnen Textabschnitte
lesen und dazu unbekannte Vokabeln nachschlagen. Lassen sie dann die Gruppen im P den
Text zusammensetzen und ihre jeweiligen neuen Vokabeln erklären.
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Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
Der historische Ort - Geschichte und Gegenwart
Knapp vierzig Jahre lang – von 1953 bis 1990 – war das Notaufnahmelager
Marienfelde in West-Berlin die erste und zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge
und Übersiedler aus der DDR. Hier haben sie gewohnt. Hier absolvierten sie
auch das Verfahren, um eine Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik
einschließlich West-Berlin zu erhalten.
Das Notaufnahmelager war ein brisanter Schauplatz in den
Auseinandersetzungen des Kalten Kriegs, an dem die Folgen des SED-Regimes
unmittelbar zu spüren waren: Zahl und Berichte der Flüchtlinge gaben West-
Berlins Einblick in ostdeutsche Politik und Lebensrealität.
Besonders in der Zeit bis 1961 hatte das Notaufnahmelager als „Tor zur
Freiheit“ einen wichtigen Symbolwert. Westdeutsche und West-Berliner
Politiker kamen nach Marienfelde, um demonstrativ ihre Solidarität mit den
Flüchtlingen aus der DDR zu zeigen. Für die DDR auf der anderen Seite war das
Aufnahmelager ein „Feindobjekt“, denn hier konnte man sehen, dass das
politische System des eigenen Landes sehr schwach war, weil viele Menschen
aus der DDR geflohen sind.
Aber nicht nur für Neuankömmlinge aus der DDR war das Notaufnahmelager
Station auf dem Weg in den Westen. Seit 1964 kamen verstärkt Aussiedler aus
Polen und später aus der ehemaligen Sowjetunion nach Marienfelde. Auch nach
dem Ende des Notaufnahmeverfahrens für DDR-Flüchtlinge und Übersiedler
blieb die zentrale Aufnahmestelle des Landes Berlin für Aussiedler auf dem
Gelände an der Marienfelder Allee. Im Sommer 2010 wurde sie wegen der
geringen Zuwanderung geschlossen. Im Dezember 2010 wurde das Aufnahmelager reaktiviert und wird seitdem vom
Internationalen Bund im Auftrag des Landesamtes für Gesundheit und Soziales
als Übergangswohnheim für Flüchtlinge und Asylbewerber/innen genutzt.
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Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
B Während des Trailers
Schauen Sie sich mit Ihrer Klasse den Trailer zum Film an:
http://www.kino.de/kinofilm/westen/95041. Teilen Sie die Kärtchen aus Anlage 3 aus und geben Sie
den S die Aufgabe, sich zu der Frage auf ihrem Kärtchen Notizen zu machen.
C Nach dem Trailer
1. Vergleich der Notizen
Vergleichen Sie die Beobachtungen der S im P.
2. Diskussionsimpulse / Hintergrund zum Film
2.1 Gründe die DDR zu verlassen
Gegen Ende des Trailers (01:41 – 01:51) fragt John Nelly: „Sie haben die DDR verlassen. Warum?“
darauf antwortet Nelly: „Ich sage Ihnen, warum ich aus der DDR weg wollt: Wegen solcher Fragen!“
Was meint Nelly damit? Diskutieren Sie im P oder in Gruppen.
Diskutieren Sie mit Ihren S Gründe, die DDR zu verlassen. Nutzen Sie: http://www.notaufnahmelager-
berlin.de/de/gruende-zu-gehen-detailseite-579.html, um sich weiter über verschiedene Gründe zu
informieren.
Ein authentisches Beispiel finden Sie auf: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/objekt-des-
monats-707.html. Lesen Sie mit Ihren S den Beschwerdebrief.
[Die folgenden Aufgaben könnten auch zur Vertiefung des Themas und / oder zur Vorbereitung auf
den Film bearbeitet werden.]
2.2 Wie kam man in den Westen / Auf der Flucht
Der Film zeigt, wie Nelly und ihr Sohn aus der DDR fliehen. Auf http://www.notaufnahmelager-
berlin.de/de/wege-in-den-westen-detailseite-581.html finden Sie Informationen dazu, die in der
Klasse besprochen werden können. Ein authentisches Beispiel eines Fluchtberichts finden Sie hier:
http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/objekt-des-monats-archiv-775,932,2.html.
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Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
2.3 Leben im Notaufnahmelager
Zum Leben im Notaufnahmelager finden Sie im Folgenden nützliche Links:
- http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/das-notaufnahmelager-16,64,3.html
- http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/das-notaufnahmelager-16,67,3.html
- http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/das-notaufnahmelager-16,48,3.html
- http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/das-notaufnahmelager-16,65,3.html
- http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/das-notaufnahmelager-16,52,3.html
Sehr viel interessantes und authentisches Anschauungsmaterial finden Sie im Archiv:
http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/objekt-des-monats-archiv-775.html.
2.4 Das Notaufnahmeverfahren
Das Notaufnahmeverfahren bestand aus 12 Schritten, die von den DDR-Flüchtlingen innerhalb von 1
– 2 Wochen durchlaufen werden mussten.
Die Stationen des Notaufnahmeverfahrens
Eine Durchführungsverordnung zum Notaufnahmegesetz vom 11. Juni 1951 legte den genauen
Ablauf des Aufnahmeverfahrens fest. Dieser Ablauf wurde im Wesentlichen bis zur Abschaffung des
Verfahrens im Jahre 1990 beibehalten. Im Laufe der Jahrzehnte allerdings wurde aus dem politischen
Prüfverfahren faktisch zunehmend ein Registrierungs- und Verteilungsverfahren.
Bei ihrer Ankunft im Notaufnahmelager mussten die Flüchtlinge in der Neuaufnahme erste Angaben
zu ihrer Person machen. Sie erhielten außerdem einen Gesundheitspass und den so genannten
Laufzettel, auf dem alle weiteren Stationen des Notaufnahmeverfahrens vermerkt waren.
Die insgesamt zwölf Stationen hatten die Antragssteller der Reihe nach zu durchlaufen; der
ordnungsgemäße Ablauf wurde von den Behörden Station für Station mit Stempeln quittiert. Ebenso
wurden erhaltene Spenden und andere soziale Leistungen auf dem Laufzettel verzeichnet – so sollte
die gerechte Verteilung garantiert und Missbrauch verhindert werden.
1. Station: Ärztlicher Dienst 2. Station: Alliierte Sichtungsstellen 3. Station: Zuständigkeitsprüfung 4. Station: Fürsorgerischer Dienst 5. Station: Polizeiliche Anmeldung 6. Station: Vorprüfung A 7. Station: Vorprüfung B 8. Station: Terminstelle des Aufnahmeverfahrens 9. Station: Schirmbildstelle 10. Station: Bundesnotaufnahmeausschuss 11. Station: Ländereinweisung 12. Station: Transportstelle
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/das-notaufnahmeverfahren-671.html
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Teilen Sie die 12 Überschriften in der Klasse aus und lassen Sie die S vermuten, was die Überschrift bedeuten könnte. Was muss der Flüchtling an dieser Station machen? Versuchen Sie im P die Reihenfolge der einzelnen Stationen zu bestimmen. Jeder S soll sich nun eine Station auswählen.
Legen Sie die Beschreibungen der einzelnen Stationen bereit. Die Schüler wählen die Station, die zu der ausgewählten Überschrift passt. Jeder S beschäftigt sich nun mit seiner Station: Unbekannte Vokabeln nachschlagen und den Inhalt verstehen (Hier müssten die S evtl. das Internet zur Recherche haben.). Nach der Arbeitsphase könnte jeder S seine Station präsentieren und Fragen der anderen S beantworten.
D Vor dem Film
Bevor Sie mit Ihren S den Film schauen, verteilen Sie an die S Aufgaben aus dieser Didaktisierung.
- Welche Assoziationen aus den Mind-Maps (#A.1) finden sich im Film? - Worum geht es in dem Film? ( Leitfragen aus #A.2) - Wie sehen die Hauptpersonen aus? (#A.3)
Welche Charaktereigenschaften haben sie? (#A.3) Entwickeln sie sich im Laufe des Films? (#A.3) In welcher Beziehung stehen Sie zueinander? (#A.3)
- Wie sieht es in einem Notaufnahmelager aus? (#A.4) - Hauptpersonen / Farbe / Musik … ( Anlage 3) - Warum haben Nelly und ihr Sohn die DDR verlassen? Warum haben andere Bewohner des
Auffanglagers die DDR verlassen? (# C 2.1) - Beschreibe das Leben im Notaufnahmelager. (#C 2.3) - Welche Stationen des Notaufnahmeverfahrens sieht man im Film? (# C2.4)
Material:
+ Schreibpapier
+ Klebestreifen oder Pins, um etwas an die Wand zu hängen
+ Kopien der Anlagen
+ Poster / Plakate
+ Klebestreifen / Klebestift
+ dicke Stifte
+ Internetarbeitsplätze
+ Beamer / Leinwand
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- A N L A G E N –
Anlage 1: Fotos
Nelly
© Frank Dicks/ zero one film
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Alexej
© Frank Dicks/ zero one
film
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Hans
© Frank Dicks/ zero one film
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Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
John © Frank Dicks/ zero one film
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Anlage 2: Foto des Notaufnahmelagers
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Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
Anlage 3:
- Beschreibe die Musik des Trailers!
- Gefällt dir die Musik? Warum (nicht)? Begründe!
- Beschreibe die Farben des Trailers!
- Gefallen dir die Farben? Warum (nicht)? Begründe!
- Was erfährst du im Trailer über Nelly? Erzähle!
- Was tut Nelly im Trailer? Erzähle!
- Was erfährst du im Trailer über Alexej? Erzähle!
- Was tut Alexej im Trailer? Erzähle!
- Was erfährst du im Trailer über Hans? Erzähle!
- Was tut Hans im Trailer? Erzähle!
- Was erfährst du im Trailer über John? Erzähle!
- Was tut John im Trailer? Erzähle!
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Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
- Beschreibe die Einrichtung des Notaufnahmelagers!
- Gefällt dir die Einrichtung? Warum (nicht)? Begründe!
- Beschreibe den Trailer!
- Gefällt dir der Trailer? Warum (nicht)? Begründe!
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Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
Anlage 4: Stationen-Kärtchen
Zuständigkeitsprüfung
Polizeiliche Anmeldung
Transportstelle Vorprüfung A
Ländereinweisung
Fürsorgerischer Dienst
Terminstelle des Aufnahmeverfahrens
Bundesnotaufnahmeausschuss
Schirmbildstelle
Vorprüfung B
Ärztlicher Dienst Alliierte Sichtungsstellen
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Anlage 5: Stationenbeschreibungen
1. Station: Ärztlicher Dienst
Unmittelbar im Anschluss an die Anmeldung erfolgte eine medizinische Untersuchung durch Amtsärzte des West-Berliner Senats. Sie sollte sicherstellen, dass sich weder ansteckende Krankheiten noch Ungeziefer wie Kopf- oder Kleiderläuse im Lager ausbreiteten. Kranke wurden in die Quarantänestation des Notaufnahmelagers oder in eines der Berliner Krankenhäuser eingewiesen. Die Untersuchungsergebnisse wurden im Gesundheitspass festgehalten.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/aerztlicher-dienst-826.html
2. Station: Alliierte Sichtungsstellen
Die Geheimdienste der Amerikaner, Briten und Franzosen versuchten, Spione und straffällig gewordene Personen frühzeitig zu identifizieren. Zudem hofften sie, von den Flüchtlingen nützliche Informationen über die DDR zu erhalten. Sie überprüften nacheinander die in der Neuaufnahme gemachten Angaben der Flüchtlinge. Wenn Widersprüche zutage traten oder es sich um Flüchtlinge mit besonderem Wissen etwa zu Militär- oder Forschungseinrichtungen in der DDR handelte, wurden die Befragungen in Dienststellen außerhalb des Lagers fortgesetzt. 1979 legten Amerikaner und Briten ihre Dienststellen zusammen.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/alliierte-sichtungsstellen-595.html
3. Station: Zuständigkeitsprüfung
Im Anschluss an die Befragungen durch die Alliierten prüfte die Zuständigkeitsstelle es West-Berliner Senats, ob die Neuankömmlinge das Notaufnahmeverfahren überhaupt durchlaufen mussten. Aussiedler oder Asylsuchende zum Beispiel wurden an die für sie zuständigen Stellen weitergeleitet.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/zustaendigkeitspruefung-597.html
Westen Hinweise für den Lehrer
Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
4. Station: Fürsorgerischer Dienst
Der Fürsorgerische Dienst des West-Berliner Senats händigte Essensmarken für die Kantine und Freifahrtscheine für öffentliche Verkehrsmittel aus, außerdem unterstützte er die Flüchtlinge bei der Beschaffung von Kleidung und anderen Bedarfsgegenständen und informierte über Sozialleistungsansprüche. Insbesondere regelte er, ob und in welchem Wohnheim die Flüchtlinge untergebracht wurden. Das Notaufnahmelager Marienfelde war bis zum Mauerbau 1961 oft überfüllt; viele Flüchtlinge wurden deshalb in Wohnheime und -lager über die Stadt verteilt, von denen sich bis Mitte der 1960er Jahre 90 nachweisen lassen. Marienfelde war lange Zeit nicht einmal das größte Notaufnahmelager West-Berlins. Bis 1961 etwa existierte das Hochheim des Deutschen Roten Kreuzes in der Volkmar- und Colditzstraße, in dem bis zu 4.000 Menschen untergebracht werden konnten. Ein fester Wohnort war entscheidend für die finanzielle Unterstützung durch die zuständigen Bezirksämter. Wesentlich unterstützt wurde der Fürsorgerische Dienst bei seiner Arbeit von vielen im Lager tätigen Wohlfahrtsorganisationen.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/fuersorgerischer-dienst-599.html
5. Station: Polizeiliche Anmeldung
Nach Festlegung des (temporären) Wohnorts durch den Fürsorgerischen Dienst folgte die polizeiliche Anmeldung im zuständigen Bezirk. Die Anmeldung stellte sicher, dass alle Antragsteller erfasst wurden – gleichgültig, ob ihre Anträge letztlich positiv oder negativ beschieden wurden und unabhängig davon, ob sie im Notaufnahmelager Marienfelde oder an einem anderen Ort untergebracht waren Auf diese Weise wollten die Behörden einen unkontrollierten Zustrom von Menschen aus der DDR wie Anfang der 1950er Jahre unterbinden, als die Flüchtlinge erst nach ihrer Anerkennung polizeilich gemeldet wurden. Zudem überprüfte die Polizei anhand von Unterlagen der DDR, ob sich Gesuchte oder Vorbestrafte unter den Ankommenden befanden. Wer unbelastet war, erhielt einen vorläufigen Personalausweis, der die derzeitige Unterkunft als Adresse verzeichnete. Bei Umzügen innerhalb Berlins mussten die Flüchtlinge sich ummelden und sich vor dem Abflug ins Bundesgebiet polizeilich abmelden.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/polizeiliche-anmeldung-601.html
Westen Hinweise für den Lehrer
Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
6. Station: Vorprüfung A
An sechster Stelle des Verfahrens konnten die Flüchtlinge endlich ihren Antrag auf Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik und West-Berlin stellen. Der Antrag verlangte Angaben zur Person, zu Mitgeflüchteten und zu in der DDR verbliebenen Familienangehörigen. Wichtig war außerdem eine Beschreibung der Fluchtmotive. Umfasste die Begründung in den 1950er Jahren noch mehrere Seiten, genügten in späteren Zeiten oft wenige Stichpunkte. Zuständig für die Antragsannahme und dessen Prüfung auf Vollständigkeit waren Bundesbeamte. Sie entschieden auch darüber, ob bei den politischen Parteien - deren Ostbüros über Kontakte in die DDR verfügten -, den Kirchen oder anderen Einrichtungen Gutachten über die Glaubwürdigkeit des Flüchtlings eingeholt wurden.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/vorpruefung-a-603.html
7. Station: Vorprüfung B
Drei Dienststellen waren an der Vorprüfung B beteiligt – allerdings ohne das Wissen der Flüchtlinge: der Bundesverfassungsschutz (B 1), das gesamtdeutsche Ministerium (B 2) und der Bundesnachrichtendienst (B 3). Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst fragten nach politischen und beruflichen Aktivitäten in der DDR. Wie zuvor den Alliierten ging es dem Verfassungsschutz und dem Bundesnachrichtendienst darum, möglicherweise eingeschleuste Spione zu enttarnen, allgemeine Kenntnisse über die DDR zu gewinnen und Personen mit verwertbarem Wissen aus dem Flüchtlingsstrom herauszufiltern. Das Anliegen des Ministeriums war es, strukturelle Daten zur DDR-Gesellschaft zu sammeln.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/vorpruefung-b-605.html
Westen Hinweise für den Lehrer
Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
8. Station: Terminstelle des Aufnahmeverfahrens
In der Terminstelle erfuhren die Flüchtlinge von Beamten des Bundes, wann sie vor dem Aufnahmeausschuss erscheinen sollten, der über Ablehnung oder Annahme ihres Antrags entschied.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/terminstelle-des-aufnahmeverfahrens-607.html
9. Station: Schirmbildstelle
Die erneute medizinische Untersuchung diente vor allem dazu, Tuberkulosefälle zu erkennen bzw. auszuschließen. Die Infektionskrankheit trat bis zum Beginn der sechziger Jahre im Notaufnahmelager Marienfelde überdurchschnittlich häufig auf. Zuständig waren die Gesundheitsämter der Bezirke. Bei Tuberkuloseverdacht wurden die Betroffenen in die Lungenklinik Berlin-Heckeshorn eingewiesen; ihre Verfahren ruhten während des Klinikaufenthalts.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/schirmbildstelle-609.html
10. Station: Bundesnotaufnahmeausschuss
Die wichtigste Station im Verfahren war die Anhörung vor dem dreiköpfigen Bundesnotaufnahmeausschuss. Die Mitglieder des Ausschusses wurden von den größten damals im Bundestag vertretenen Parteien, CDU, SPD und FDP, bestellt. Dem Gremium lagen sämtliche während des Verfahrens gesammelten Informationen über den Flüchtling vor – manchmal zusätzlich Leumundszeugnisse, die der Antragssteller selbst beibrachte. Auf Grundlage dieser Auskünfte und einer intensiven Befragung des Antragsstellers entschieden die Ausschussmitglieder, ob sie dem Aufnahmeantrag stattgeben. 1986 wurden die Aufnahmeausschüsse abgeschafft; die Anerkennung erfolgte fortan durch einen Beamten des Bundes.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/bundesnotaufnahmeausschuss-611.html
Westen Hinweise für den Lehrer
Copyright©Goethe-Institut Dänemark Alle Rechte vorbehalten Autorin: Karin Kühnel
11. Station: Ländereinweisung
Wurde der Aufnahmeantrag genehmigt, entschied der Leiter des Bundesnotaufnahmeverfahrens zusammen mit Vertretern der Bundesländer, in welches Bundesland der Flüchtling kam. Je nach Größe, Einwohnerzahl und Wirtschaftskraft der Länder gab es verbindliche Aufnahmequoten; in West-Berlin durfte nur bleiben, wer Verwandte, einen Studien- oder Arbeitsplatz nachweisen konnte. Wünsche der Flüchtlinge wurden dabei nach Möglichkeit berücksichtigt.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/laendereinweisung-613.html
12. Station: Transportstelle
Die Transportstelle regelte die Weiterleitung der Flüchtlinge ins Bundesgebiet. Da Flüchtlinge beim Betreten der DDR Verhaftung drohte, wurden sie ausgeflogen. Die West-Berliner Behörde buchte frei gebliebene Plätze auf Linienflügen der British European Airways oder der amerikanischen PAN AM, die zusammen mit der Air France die einzigen Fluglinien waren, die West-Berlin anfliegen durften. Bis Anfang der 1970er Jahre flogen die Flüchtlinge vom Flughafen Tempelhof ab, in den Jahren danach gingen die Flüge vom Flughafen Tegel.
Quelle: http://www.notaufnahmelager-berlin.de/de/transportstelle-615.html