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Dr. Kaija Voss Projekt bau1haus „100 Jahre Bauhaus 2019“ Architektur der Klassischen Moderne weltweit Fotos: Jean Molitor Texte: Dr. Kaija Voss 2016

„100 Jahre Bauhaus 2019“ Architektur der Klassischen ... · Dr. Kaija Voss Im Jahr 2019 feiert das Weimarer Bauhaus sein hundertjähriges Bestehen, besser, seinen 100. Geburtstag,

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Dr. Kaija Voss

Projekt bau1haus

„100 Jahre Bauhaus 2019“ Architektur der Klassischen Moderne weltweit

Fotos: Jean MolitorTexte: Dr. Kaija Voss 2016

Dr. Kaija Voss

Dessau, Meisterhäuser Walter Gropius, 1926

Foto: Jean Molitor

Molitor / Voss

Dr. Kaija Voss

Im Jahr 2019 feiert das Weimarer Bauhaus sein hundertjähriges

Bestehen, besser, seinen 100. Geburtstag, denn die Ideen der

wichtigsten und einflussreichsten Gestaltungshochschule des 20.

Jahrhunderts leben weiter.

Für den Fotografen Jean Molitor und die Architekturhistorikerin Dr.

Kaija Voss ist das Bauhaus zentrales Element innerhalb einer

epochemachenden internationalen Bewegung in Architektur, Kunst und

Design, die aus dem Jugendstil in die Klassische Moderne führt.

Bauhaus-Ästhetik und Funktionalität sind bis heute allgegenwärtig und

in der Architektur weltweit zu finden. Globale Verbindungen sichtbar

zu machen, ist ein Ziel des großen Projektes bau1haus.

Molitor / Voss

Dr. Kaija Voss

Angefangen hat das Projekt bau1haus 2009 im Osten Afrikas.

Mit finanzieller Unterstützung der Botschaften von Frankreich und

Deutschland fotografiert Jean Molitor in Bujumbura, der Hauptstadt

von Burundi.

Daraus entsteht eine erste Ausstellung in Burundi, die für großes

Interesse auch seitens der burundischen Politik sorgt. Molitor muss in

Afrika allerdings auch erfahren, dass jene Architektur in großem Stile

vernichtet wird, durch internationale Investitionen oder die

Vernachlässigung in tropischem Klima. Durch die fotografische

Dokumentation, ihre Erforschung und Beschreibung werden die Bauten

zwar vor dem Vergessen bewahrt, oft ist ihr Verfall nicht weit entfernt.

Molitor / Voss

Dr. Kaija Voss

Burundi Palace, ehem. Hotel, heute Office-Gebäude

Foto: Jean Molitor

Molitor / Voss

Architekt unbekannt, 1940-50

Dr. Kaija Voss

„Ich verstehe meine Arbeit als Wettlauf gegen die Zeit“, beschreibt

Molitor die Dringlichkeit. Passend dazu auch die Art der Fotografie.

Mit einem extrem nüchternen Blick, ausgelöst von einer leicht

erhöhten Position, hält Jean Molitor, der künstlerische Fotografie an

der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studiert hat, die

Architektur fest.

Mess-Bildtechnik nennt er sein Verfahren mit Verweis auf historische

Vorbilder. Die Häuser wirken auf den Fotos gleichermaßen strahlend

und erhaben, nur selten sind Menschen auf den Abbildungen zu sehen.

Die Ästhetik der Architektur steht damit im Mittelpunkt.

Molitor / Voss

Dr. Kaija Voss

St. Petersburg, Textilfabrik „Rotes Banner“

Foto: Jean Molitor

Molitor / Voss

Erich Mendelsohn, 1927

Dr. Kaija Voss

Berlin, Haus Isay

Foto: Jean Molitor

Molitor / Voss

Fritz August Breuhaus, 1927

Dr. Kaija Voss

Seit 2016 bekommt der Berliner Fotograf wissenschaftliche

Unterstützung durch die Architekturhistorikerin Dr. Kaija Voss. Die bei

München lebende Autorin hat an der heutigen Bauhaus-Universität

Weimar Architektur studiert.

Die künstlerischen Arbeiten von Jean Molitor werden ergänzt durch

eine wissenschaftliche Basis, einbezogen werden die Biographien von

Architekten, ihre Verbindungen untereinander und die

Entstehungsgeschichte der Bauten. Mit Texten und Vorträgen will Voss

den Focus auf die Architektur der Moderne und das Projekt bau1haus

lenken. Das Motto ihrer Arbeit als Dozentin lautet „Architektur: Sehen

lernen!“ und das ist eine wesentliche Intention des Projektes bau1haus.

Jean Molitor / Dr. Kaija Voss

Dr. Kaija Voss

München, Post am Harras Robert Vorhoelzer, 1931/32

Foto: Jean Molitor, 2016

Jean Molitor / Dr. Kaija Voss

Dr. Kaija Voss

Die Fotoausstellung wird dort hingehen, wo die Menschen schon

jahrzehntelang mit ihren Architekturschätzen leben, sich dessen aber

vielleicht nicht immer bewusst sind. Nahezu überall gibt es

überraschende Spuren der Bauhaus-Architektur: in Argentinien,

Burundi, Chile, Indien, Israel, Kambodscha, Kuba, aber auch in

München, Stuttgart, Jena oder Berlin. Auf die Anfänge des Projektes in

Afrika folgten zahllose Dokumentationen in vielen Ländern in Europa,

Asien oder Lateinamerika.

Der Katalog der Arbeiten von Jean Molitor wächst täglich. Der Fotograf

der Bauhaus-Ästhetik ist stets auf der Suche nach dem perfekten Bild.

Schon jetzt gibt es hochwertige Fotografien aus über 25 Ländern.

Jean Molitor / Dr. Kaija Voss

Dr. Kaija Voss

Casablanca, Wohnhaus

Foto: Jean Molitor

Molitor / Voss

Architekt Suraqui, 1931

Dr. Kaija Voss

Tel Aviv, Boat House

Foto: Jean Molitor

Molitor / Voss

Shimon Hamadi Levi, 1934-35

Dr. Kaija Voss

„Ich möchte mit bau1haus zeigen, wie wirkmächtig das Bauhaus und

ähnliche Strömungen auf der ganzen Welt waren. Mein Ziel ist ein

weltweites Fotoarchiv dieser Gebäude“, sagt der Berliner Fotograf. Im

Mittelpunkt stehen dabei nicht nur Architektur-Ikonen wie die

Dessauer Meisterhäuser.

Molitor und Voss wollen die Zeugnisse eines internationalen Zeitgeistes

gerade auch in ihrer Alltäglichkeit dokumentieren: Tankstellen,

Bootshäuser, Krankenhäuser, Kinos, Wohnanlagen und Fabrikgebäude.

Die Ergebnisse ihrer Arbeiten sollen anlässlich des Bauhausjubiläums

2019 in einer weltweiten Wanderausstellung bzw. in mehreren

Satellitenausstellungen präsentiert werden.

Jean Molitor / Dr. Kaija Voss

Dr. Kaija Voss

Klassische Moderne in München

Fotos: Jean Molitor, 2016

Jean Molitor / Dr. Kaija Voss

Dr. Kaija Voss

Die Anfänge der Moderne gehen wesentlich von Deutschland aus. Die

Suche nach internationalen Kooperationspartnern ist ein wesentlicher

Bestandteil der Arbeit von Molitor/Voss.

Eine weltweite Ausstellung mit Fotografien von Bauten der Moderne

würde den Focus von Deutschland aus auf die Welt und wieder zurück

zum Bauhaus richten, als internationale kulturelle Zusammenarbeit.

Nicht nur das historische Bauhaus soll dabei im Mittelpunkt stehen, die

Ausstellung wird zudem ein wichtiger Beitrag zur Vermittlung eines

aktuellen Bildes von Deutschland und seiner Baukultur sein. Das

Interesse an der Erfassung und Präsentation jenes Kulturgutes

Architektur wird weit über das Jubiläum hinausreichen.

Jean Molitor / Dr. Kaija Voss

Dr. Kaija Voss

Über Webcams soll eine Vernetzung der einzelnen Standorte und somit

eine Gleichzeitigkeit in der Präsentation erreicht werden. Begleitet wird

die Ausstellung durch Vorträge und Buchpublikationen, Presseartikel

und Filme. Interviews mit Zeitzeugen und Diskussionen zur aktuellen

Baukultur sind in Vorbereitung.

Klassische Moderne in München

Jean Molitor / Dr. Kaija Voss

Kontakt: Jean Molitor / www.bau1haus.deDr. Kaija Voss / www.architektur-sehenlernen.de