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3 | 17 KUNDENMAGAZIN VON ABB DEUTSCHLAND E-Mobilität startet durch about 08 Gute Lade- infrastruktur für das Fahren mit Strom 38 Produkte und Innovationen 46 Impulse

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KUNDENMAGAZIN

VON ABB

DEUTSCHLAND

E-Mobilität startet durch

about

—08Gute Lade-infrastruktur für das Fahren mit Strom—38Produkte und Innovationen—46Impulse

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2 EDITORIALABB ABOUT 3|17

—Das Steinzeitalter ist nicht aufgrund eines Mangels an Steinen zu Ende gegangen. Und so wird auch das Erdölzeitalter nicht wegen eines Mangels an Erdöl zu Ende gehen. K L AU S TÖ PF E R , U M W E LTM I N I S TE R D E R B U N D E S R E PU B LI K D E UT S CH L A N D VO N 19 8 7 B I S 19 9 4

—Zum Titel: Die Elektromobilität nimmt Fahrt auf – in diesem Fall vor dramatischer Bergkulisse in Form eines E-Autos aus dem Fuhrpark von ABB, das zuvor natür-lich an einer unternehmenseigenen Lade-säule getankt hat. Foto: Frederic Meyer/©istockphoto.com / bluejayphoto

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EDITORIALABB ABOUT 3|17 3

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die Elektromobilität ist das spannendste Thema des Verkehrs von heute – und vor allem von morgen. Den Hintergrund der weltweit großen Aufmerksamkeit für E-Autos bilden die derzeitigen Verkehrspro-bleme: Die Menschen in den Metropolen der Welt lei-den unter gewaltigen Staus; Abgase und Lärm be-einträchtigen ihre Gesundheit. Elektromobile, die sich – integriert in intelligente Verkehrskonzepte – leise und sauber fortbewegen, bewahren die Mega-citys vor dem Kollaps. Sie können zudem künftig Teil eines Ökosystems von Mobilitäts- und Energie-dienstleistungen sein.

In dieser Ausgabe der about lesen Sie ab Seite 8, wie sich die Elektromobilität und der Verkehr der Zu-kunft nach Meinung von Experten entwickeln wer-den und welche Schritte auf diesem Weg noch zu ab-solvieren sind. Bereits heute verfügt ABB über leistungsstarke Lösungen, die für die Verbreitung der E-Mobilität wesentlich sind – vor allem bei der Schnellladeinfrastruktur.

Wahrscheinlich haben Sie schnell erkannt, dass die "about" ihr Aussehen verändert hat. Die optische Neugestaltung ist Ausdruck der gezielten Ausrich-tung auf unsere Märkte. ABB stellt sich noch fokus-sierter und flexibler auf, um Ihre Bedürfnisse in Zei-ten von Energiewende und vierter industrieller Revolution zu erfüllen.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe Ihres Kundenmagazins!

U W E L AU D E N K LO SVO R SIT ZEN D ER D ER G E SCH Ä F TSFÜ H R U N G D ER A B B S TOT Z- KO NTA K T G M B H

L EITER D I V IS I O N EL EK TR I -FIZI ER U N G SP R O D U K T E I N D EU T S C H L A N D, Ö S T ER -R EI CH U N D D ER SCH W EIZ

—Elektromobile schnell laden

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4 INHALTABB ABOUT 3|17

—about3 | 17

—26Mit Freelance gegen die VarroamilbenImker und Ingenieur Wilhelm Reus nutzt die Intelligenz eines Leitsystems für die Gesundheitspflege seiner Bienen.

—08Der Verkehr der Zukunft rollt elektrischEmissionsfreie Autos, die zudem automatisiert und vernetzt fahren, versprechen, die Städte von Smog, Lärm und Staus zu befreien.

about digital

I H R D I R EK TER W EG ZU R D I G ITA L EN A B O U T: Ü B ER A L L L E SB A R , O B M O B I L O D ER A M D E SK TO P, U N D M IT ZUS ÄT ZL I C H EN FE AT U R E S U N T ER A B B - KU N D E N M AG A Z I N . D E

FO LG EN SI E U NS: S TE TS A K T U EL L E I N FO R M ATI O N EN R U N D U M A B B G I BT E S AU F U NSER EN SO CI A L- M ED I A - K A N Ä L EN (S I EH E U N T ER W W W. A B B . D E ).

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INHALTABB ABOUT 3|17 5

—14Digital optimierte ErzeugungsanlagenKomplexe Strom-erzeugungsanlagen lassen sich mit digi-talen Lösungen effi-zienter betreiben.

—30Eigener Strom für PumpenEin rückspeisefähiger Frequenzumrichter gewinnt im Wasser-behälter von Renningen Energie zurück.

3 Editorial

6 Meldungen

Fokus8 E-Mobilität startet durch

Energietechnik Smarter Service

HVDC Light: Der Erfolg

geht weiter

Laden ganz nach Bedarf

Gefahrlos am Gleis

Prozessautomatisierung22 800xA – sichere Zukunft

eingebaut

25 Freelance für sauberen

Strom im Veltlin

26 Der Abwehrstratege

Fertigungsautomatisierung28 Leiterplatten ohne

Spannung

30 Energie gewinnen mit

dem Umrichter

32 Wartung mit Weitblick

34 Mehr Flexibilität für

globale IT

36 Kalter Stahl heiß gepresst

Produkte38 Innovationen von ABB

Impulse46 Schutzengel für Jung

und Alt

48 Mit ABB Ability in die

digitale Zukunft

51 ABB-Termine

51 Impressum

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6 MELDUNGENABB ABOUT 3|17

B&R (Bernecker + Rainer Industrie-Elektronik GmbH) ist seit Anfang Juli Teil der ABB-Fami-lie. Der Fokus von B&R liegt auf offenen Lösun-gen für die Maschinen- und Fabrikautomation. „Nach der Übernahme von B&R sind wir das einzige Unternehmen, das seinen Kunden in den Fertigungs- und Prozessindustrien das gesamte Spektrum an Technologie- und Soft-warelösungen rund um Mess- und Steuerungs-systeme, Antriebe, Robotik, Digitalisierung sowie Elektrifizierung anbietet“, sagte Ulrich

Spiesshofer, CEO von ABB. Mit der Übernahme stärkt ABB die Position als zweitgrößter An-bieter in der Industrieautomation. B&R wird als neue globale Geschäftseinheit „Maschinen- und Fabrikautomation“ Teil der Division „Industrieautomation“ und übernimmt die Geschäftsaktivitäten von ABB mit speicher-programmierbaren Steuerungen.

Weitere Infos: http://tiny.cc/BuR

—Perfekt in Szene gesetztZum 50. Produktionsjubiläum des Kultmodells stellt Porsche mit dem Typ 911 Turbo S Exclusive eine limitierte Kleinserie vor. Das Auto war bis 9. Juli auf dem Vor-platz des Porsche Museums aus-gestellt. Über eine Landingpage konnten User zwei mit Kameras ausgestattete ABB-Roboter vom Typ IRB 4600 um das Fahrzeug

bewegen und so fast jeden Winkel des Autos erfassen. Experten von Porsche und ABB setzten dabei die Offline-Simulations- und Pro-grammiersoftware RobotStudio von ABB sowie die ABB Ability Connected Services Plattform ein.

Weitere Infos: http://tiny.cc/porsche-911

—ABB integriert B&R

—B&R steht für offene Lösungen in der Auto-mation und ergänzt das Portfolio von ABB auf optimale Weise.

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MELDUNGENABB ABOUT 3|17 7

—Kurz notiert

Auf Wachstumskurs

Im zweiten Quartal hat ABB den Wachs-tumskurs konsequent fortgesetzt. Alle Regionen konnten dank fokussierter Maßnahmen den Auftragseingang stei-gern. Das in der Branche führende Digi-talangebot ABB Ability wird im Markt gut aufgenommen und erweist sich als vielversprechender Wachstumstreiber.

Weitere Infos: http://tiny.cc/Wachstumskurs

Direkt in das Leistungsverzeichnis

Die Produkte von ABB Striebel & John finden sich jetzt auch auf dem Portal www.ausschreiben.de, mit dem Planer schnell und korrekt Leistungsverzeich-nisse erstellen können. Zusammen mit ABB und Busch-Jaeger sind jetzt drei wichtige Marken des Unternehmens auf dem Portal vertreten.

Weitere Infos:www.ausschreiben.de/katalog/striebel_ john

Verstärkung für Softwareportfolio

ABB stärkt die eigene Marktposition für Kommunikationslösungen. Das Unternehmen hat Anfang Juli die Ak-quisition des Geschäftsfeldes Kommu-nikationsnetze für anwendungskriti-sche Systeme der KEYMILE-Gruppe bekannt gegeben. Mit der Übernahme erweitert ABB das Angebot an digita-len Industrielösungen. Die Stärke von KEYMILE sind auf Zuverlässigkeit opti-mierte Kommunikationstechnologien, die für den Aufbau der dynamischen und komplexen digitalen Stromnetze von heute unverzichtbar sind. Die Transaktion wird voraussichtlich im dritten Quartal 2017 abgeschlossen.

Weitere Infos: http://tiny.cc/keymile

Kunden, die dieses Jahr auf der Hannover Messe waren, haben bereits einen Eindruck vom neuen Look-and-feel der ABB: Der Messe-stand war in den Farben Weiß, Rot und Schwarz gehalten; zwei mehr als mannshohe, hell ausgeleuch-tete ABB-Logos flankierten die Zu-gänge zum Stand. Der neue Messe-stand zeigte, wie sich der Techno-logiekonzern künftig präsentieren wird. Zugleich startete mit der Hannover Messe auch das neue Layout der Publikationen von ABB. Die optische Neugestaltung ist Ausdruck weitreichender Verände-

rungen im Unternehmen. ABB stellt sich noch fokussierter und flexibler auf, um die Kundenbedürfnisse in Zeiten von Energiewende und vier-ter industrieller Revolution zu erfül-len. Stichwort ABB Ability: Durch das Zusammenbringen von ABBs Industrie-Expertise bei der Netz-werkkonnektivität mit den neusten digitalen Technologien und Innova-tionen bietet ABB Ability leistungs-starke Lösungen, die Unternehmen konkrete Geschäftschancen eröff-nen (siehe Interview ab S. 48). Das neue Design macht diesen Wandel sichtbar.

—Effizienz-Weltrekord Weltrekord in Sachen Effizienz: Bei Tests an einem sechspoligen 44-MW-Synchronmotor von ABB wurde der vertraglich festgelegte Wirkungsgrad von 98,8 % um 0,25 % überschritten – ein bislang unerreichter Wert. Der durch-schnittliche Wirkungsgrad liegt zwischen 98,2 und 98,8 %. Wenn sich der Motor im Dauerbetrieb

befindet, werden anhand der Effi-zienzsteigerung von 0,25 % jähr-lich 1.000 MWh Strom eingespart. Dies entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von 240 euro-päischen Haushalten.

Weitere Infos: http://tiny.cc/effizienz-weltrekord

—Neues Look-and-feel der ABB: Auf dem Messe stand dominier-ten die Farben Weiß, Rot und Schwarz – und zwei mehr als mannshohe, hell ausgeleuchtete ABB-Logos.

—Markenauftritt unterstreicht Wandel

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8 FOKUSABB ABOUT 3|17

—E-Mobilität startet durch

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FOKUSABB ABOUT 3|17 9

—Eine gut ausgebaute Schnellladeinfrastruktur verhilft der E-Mobilität zum Durchbruch.

Zapfhahn zu, ab an die Steckdose – was so ein-fach klingt, ist nichts Geringeres als eine Revolu-tion des Verkehrs, wie wir ihn seit über 125 Jahren kennen. Der Wandel hin zu elektrischen Antrieben geht nicht über Nacht und ist mit einiger Anstren-gung verbunden, doch er erscheint momentan als die Lösung der derzeitigen Verkehrsprobleme: Weltweit versinken Ballungszentren in Megastaus; Lärm und Abgase beeinträchtigen die Gesundheit der Menschen. In Peking beispielsweise, das re-gelmäßig mit der weltweit höchsten Smog- und Feinstaubbelastung Schlagzeilen macht, dürfen an manchen Wochentagen nur noch E-Autos fah-ren. Saubere, leise und auf intelligente Verkehrs-konzepte ausgerichtete Elektrofahrzeuge schei-nen die Erlösung vor dem Kollaps der Megacitys.

„Die E-Mobilität wird den Verkehr der Zukunft in den Metropolen der Welt maßgeblich prägen“,

Die Zukunft gehört der Elektromobilität: Emissionsfreie Autos, die zudem automati-siert und vernetzt fahren, versprechen, die Städte von Smog, Lärm und Staus zu befreien. Bis wir die Verbrennungsmotoren jedoch in den Ruhestand schicken können, braucht es eine flächendeckende Ladeinfrastruktur. Leis-tungsstarke Lösungen von ABB tragen dazu wesentlich bei.

sagt Prof. Dr. Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach (siehe Interview auf Seite 13). „Künftig werden E-Autos Teil des Ökosystems von Mobili-täts- und Energiedienstleistungen sein. Sie kön-nen mit den Solarzellen auf dem Hausdach gela-den werden und die Batterien werden als intelli-genter Puffer für das Energienetz eingesetzt.“

China schreibt beste ZahlenDieser Zukunftsvision und der prognostizierten positiven Entwicklung hinkt die Elektromobilität in Deutschland bisher noch hinterher. Die jüngste Studie der Unternehmensberatung Roland Berger ist ein Weckruf: Nicht nur, dass China die unter-suchten Felder Markt und Industrie sowie die Ge-samtwertung klar beherrscht, Deutschland ver-liert bei der Technologie – dem dritten Feld – seine Spitzenposition knapp an Frankreich. Die Fo

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dustrie, Wissenschaft, Politik, Gewerkschaften und Verbänden gegründet. Die Vision der NPE ist ein gesellschaftlich breit akzeptiertes System Elek tromobilität, das zuverlässig die individuel-len Mobilitätsbedürfnisse bedient. Das gemein-same Ziel ist es, Deutschland zum Leitmarkt der Elektromobilität zu entwickeln. Bis 2020 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen fahren.

Dieser Zielwert scheint verpasst zu werden: Am 1. Januar 2017 hatten von den 45,8 Mio. in Deutschland zugelassenen Pkw ungefähr 55.000 Fahrzeuge einen Elektro- oder Plug-in-Hybridan-trieb. Aber auch konkrete staatliche Anreize wie das Elektromobilitätsgesetz mit Steuerbefreiun-gen oder der Umweltbonus mit bis zu 4.000 Euro konnten die Marktentwicklung in Deutschland bisher nur wenig beflügeln. Ungefähr 28.000 Plug-in-Hybride und rein elektrische Autos (0,8 % am gesamten Fahrzeugmarkt) wurden in Deutschland 2016 neu zugelassen.

„Die etwas schleppende Entwicklung hängt auch mit Deutschlands Tradition als Autoland zusam-men und hat politische Gründe, die man ernst nehmen muss, beispielsweise die Auswirkung auf die Beschäftigung in der Automobilindust-rie“, sagt Frank Mühlon, Globaler Geschäftsbe-reichsleiter Ladeinfrastruktur Elektrofahrzeuge bei ABB. Ungefähr 100.000 VW-Werker sind di-rekt mit der Motorenherstellung befasst; zusam-men mit den Arbeitsplätzen bei Zulieferern geht es um ein Vielfaches an Beschäftigten. VW kann die Produktion nicht kurzfristig umstellen. Die Politik muss deshalb sensibel vorgehen und Aus-gleichsprojekte fördern, zum Beispiel versuchen, die Batterieentwicklung wieder nach Deutsch-land zu holen.

Die Akzeptanz der neuen Technologie von E-Autos scheint etwas geringer zu sein als es die bei ande-ren Entwicklungen – wie dem allgegenwärtigen Smartphone – ist. Emotionale Gründe sprechen gegen eine stärkere Marktdurchdringung. „Deut-sche lieben ihr Auto“, sagt Frank Mühlon. „Ein zu-sätzliches Hindernis besteht darin, dass die bei Verbrennungsmotoren sehr stark vertretenen Mittelklassewagen jetzt erst allmählich auch im Segment der E-Autos auf den Markt kommen.“

—„Mit einer Ladung von 20 bis 30 Minuten ist die Fahrzeugbatterie mindestens zu 80 % wieder aufge-laden und die Fahrt geht weiter.“

Erklärung für Chinas herausragende Stellung sind nationale Fördergelder und Zulassungserleichte-rungen für E-Autos. Zwischen 2015 und 2019 wer-den voraussichtlich 3,5 Mio. Elektrofahrzeuge im Reich der Mitte vom Band laufen. Dabei werden über 90 % der Fahrzeuge mit Lithium-Ionen-Zellen aus chinesischer Fertigung bedient.

Ziel: Leitmarkt der ElektromobilitätBereits 2010 hat die deutsche Bundesregierung die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) als ihr Beratungsgremium mit Akteuren aus In-

—Neuzulassungen und Anteil E-Autos 2016

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G RO S S -B R ITA N N I E N

3 , 8 M I O

1,3 %3 7.0 0 0

CH I N A2 2 , 2 M I O

1,7 % 3 7 7.0 0 0

2,0 %6 .0 0 0

FR A N K R E I CH2 , 1 M I O

1,4 %2 9.0 0 0

D E UT S CH L A N D3 ,6 M I O

0,8 % 2 8 .0 0 0

N O RW EG E N145 .0 0 0

29,3 %45 .0 0 0 —

In absoluten Zahlen ist China bei E-Autos füh-rend. Beim Anteil an al-len Neuzulassungen ist Norwegen mit weitem Abstand Weltbester. Fo

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Hinzu kommt das Phänomen der Reichweiten-angst, die in Deutschland weit verbreitet und ge-legentlich auch berechtigt ist, obwohl vernetzte E-Autos die Reiseplanung optimal unterstützen und sicher ans Ziel führen. „Der Reichweitenangst lässt sich mit einem flächendeckenden Netz von Gleichstrom-Schnellladestationen begegnen“, sagt Daniel Lautensack, Lokaler Marketingleiter der Produktgruppe Ladeinfrastruktur Elektro-fahrzeuge bei ABB. „Mit einer Ladung von 20 bis 30 Minuten ist die Fahrzeugbatterie mindestens zu 80 % wieder aufgeladen und die Fahrt geht weiter.“ Zum Laden kommen bei intelligent über die Cloud verknüpften Systemen wichtige Ser-vicedienste für Fahrer, Betreiber und ABB als Her-steller hinzu.

Dass rein elektrisches Fortkommen mit etwas Planung bereits heute quer durch Europa möglich ist, hat ein Team von ABB-Mitarbeitern auf dem ABB EV-Roadtrip (EV: Electric Vehicle) unter Be-weis gestellt. Das Team fuhr in einem E-Auto vom Hangar des Solarflugzeugs Solar Impulse in Se-villa (Spanien) durch Frankreich, Monaco, Italien und die Schweiz bis zur deutschen ABB-Zentrale in Mannheim. Auf dem Roadtrip wurde deutlich, welche große Bedeutung ein gut ausgebautes Stromtankstellennetz und die Leistungsfähigkeit der Ladestationen haben.

Positive Auswirkung auf das StadtbildIm Unterschied zum Individualverkehr vermindert der vermehrte Einsatz von E-Bussen nicht nur Ge-stank und Lärm, sondern verändert auch das Bild der Städte: „Die Oberleitung wird verzichtbar. Zu-gleich sinken die Instandhaltungskosten und die

Flexibilität für bauliche Lösungen wächst“, sagt Frank Mühlon. „Unsere intelligente Schnelllade-technologie hilft Städten, die Umweltbelastungen durch den öffentlichen Verkehr zu reduzieren – ohne Abstriche, was Fahrgastkapazität oder Rei-sezeiten betrifft.“

Eine spektakuläre Flash-Ladetechnologie von ABB ist TOSA. Das lasergesteuerte Schnellladesystem am Bus verbindet sich in weniger als einer Se-kunde mit der Ladestation und lädt innerhalb von 15 Sekunden die Batterien nach, während der Bus hält und neue Fahrgäste zusteigen (siehe auch Seite 18). „TOSA beweist in Genf, dass ein oberlei-tungsfreier, voll elektrischer, hochfrequenter ÖPNV zu wettbewerbsfähigen Kosten funktio-niert“, sagt Bruce Warner, Global Product Mana-ger Rail and Urban Transportation bei ABB.

Saubere Busse für Europa36 europäische Städte und Regionen, elf Unter-nehmen und acht Transportorganisationen haben sich Anfang Juli 2017 zur „European Clean Bus de-ployment Initiative“ zusammengeschlossen und erklärt, bis 2025 den Anteil von Bussen mit alter-nativen emissionsfreien Antrieben von zurzeit 12 auf 30 % zu steigern.

ABB ist als Pionier bei smarten, grünen und emis-sionsfreien Verkehrsnetzen weltweit ein Mitglied der Initiative. Darüber hinaus hat ABB als einer der führenden Hersteller im Bereich der Energie-technik viele Lösungen im Portfolio um die Lade-infrastruktur effizient in das Stromnetz zu integ-rieren, angefangen vom Netzanschluss über den Einsatz von Energiespeichern bis hin zur Optimie-

—Bei TOSA verbindet sich das Schnellladesystem in weniger als einer Se-kunde mit der Ladesta-tion und lädt innerhalb von 15 Sekunden die Batterien nach.

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rung des Stromnetzes. Diese Art von Lösungen wird entscheidend dafür sein, das Potenzial von emissionsarmer Mobilität im Sinne der EU-Initia-tive zu nutzen.

Vernetzte Ladeinfrastruktur„ABB ist führend bei vernetzten Ladeinfrastruktu-ren, die alle offenen Standards zum Laden von Elektrofahrzeugen unterstützen“, sagt Daniel Lau-tensack. „Die Schnell-Ladestationen von ABB zeichnen sich durch zuverlässige, robuste und modulare Hardware nach Industriestandard aus, die den kontinuierlichen Betrieb gewährleistet und zugleich nachrüstbar und zukunftsfähig ist.“

ABB verfügt über eine langjährige Erfahrung bei der Planung, dem Bau und der Wartung von Lade-infrastrukturen. Das Unternehmen hat seit 2010 weltweit mehr als 5.000 Gleichstromschnell-La-destationen verkauft. Die Kunden profitieren von der weltweiten Serviceorganisation von ABB, die mit eigenen Mitarbeitern vor Ort schnell und effi-zient reagieren kann.

Drei Anwendungsformen kennzeichnen das Port-folio: Für Autobahnraststätten und Tankstellen, bei Autohändlern, Handelsfilialen und in Gewer-begebieten sind die Produkte der Serie Terra 53 erste Wahl. Beim Laden zuhause oder im Büro sorgt die DC-Wallbox für eine volle Batterie. Für den Betrieb von elektrischen Stadtbussen ist die Ladung über ein automatisches Anschlusssystem die passende Option (siehe auch Seite 18).

ABB Ability für maximale VerfügbarkeitHinzu kommen im Rahmen von ABB Ability um-fangreiche vernetzte Lösungen, um Geschäfts-prozesse wie Flotten- und Fahrerservice oder Zahlungssysteme zu optimieren. Mit dem ABB Charger Care in verschiedenen Varianten mit Software-Aktualisierung über Funk, Fernüberwa-chung, Support, Vor-Ort-Unterstützung, Ersatz-teile und Schulungen sichern Kunden weltweit die maximale Verfügbarkeit ihrer Ladeinfrastruktur.

Sicher unter Extrembedingungen Das Installationsschütz ESB63-40-DC-B ist ein gutes Beispiel für die Breite des Portfolios von ABB, das von ganz kleinen bis zu großen Lösungen für höchste technologische Expertise steht. Das kompakte Schütz im Installationsdesign kommt in Ladestationen für Elektrofahrzeuge zum Ein-satz. ABB hat das Gerät für den nordamerikani-schen Markt und die besonderen Anforderungen der dortigen Industrie konzipiert. Es muss auch unter äußerst anspruchsvollen Klimabedingungen fehlerfrei funktionieren und sehr extreme Umge-bungstemperaturen von minus 40 °C bis plus 85 °C verkraften. Außerdem muss ESB63-40-DC-B die Forderungen der UL-Zulassungsbedingungen erfüllen, insbesondere muss es eine sehr kurze Abschaltezeit erreichen: Nach einem erkannten Fehler schaltet das Schütz innerhalb von 8 ms ab.

Wandel akzeptieren„Unserer Auffassung nach sind die schwierigsten technischen Herausforderungen für die E-Mobili-tät gelöst“, sagt Bruce Warner. „Jetzt liegt die He-rausforderung für die Menschen darin, den Wan-del zu akzeptieren.“

Weitere Infos: [email protected], [email protected], [email protected]

—„Die Schnellladestationen von ABB zeichnen sich durch zuverläs-sige, robuste und modulare Hard-ware nach Industriestandard aus.“

TE R R A 53 S E R I E

Die DC-Ladestation Terra 53 ist eine mit einem, zwei oder drei Steckern konfigurierbare 50-kW-Schnellladesta-tion, die die Anforderungen nahezu je-des Kunden erfüllt. Die Terra 53 eignet sich ideal für Autobahnraststätten, Tankstellen, den Autohandel, Filialen und stark frequentierte innerstädti-sche Bereiche.

B U S L A D E S TATI O N

Die ABB Ladestationen mit automati-schem Verbindungssystem und einer typischen Ladedauer von vier bis sechs Minuten lassen sich einfach in die Inf-rastruktur integrieren. Ladestationen können nach Kundenwunsch beispiels-weise an Endstationen, Busbahnhöfen und Haltestellen aufgebaut werden.

DC-WA LLBOX

Die DC-Wallbox von ABB ermöglicht das DC-Laden zu Hause und überall dort, wo es mal schnell oder aber auch mal gemächlich zugehen soll. Als typi-sches OEM-Produkt wird sie normaler-weise zusammen mit dem Fahrzeug verkauft und wird bisher an OEMs mit Großserienfertigung geliefert.

—Dreimal optimales Laden

—Erleben Sie den #E_mo-tion Roadtrip von ABB mit vielen Videos und Bildern im Web:http://tiny.cc/e-motion-roadtrip

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Welche Bedeutung hat E-Mobilität für den Verkehr der Zukunft?Die E-Mobilität wird den Verkehr der Zukunft in den Metropolen maßgeblich prägen. Sie ist ver-bunden mit der langfristigen Vision von Zero-Emissions. Aber auch die einstweilige, zumindest lokale Emissionsfreiheit von E-Autos verbessert in vielen Städten die Luftqualität. Aus CO2-Sicht ist E-Mobilität jedoch nur dann sinnvoll, wenn der Strom großteils regenerativ erzeugt wird.

Wie schätzen Sie den Stand der E-Mobilität in Deutschland ein? Deutschland liegt bei der E-Mobilität im internatio-nalen Vergleich nur im Mittelfeld. Die Nachfrage bewegt sich – trotz Prämie – mit einem Marktanteil von 0,75 % im Jahr 2016 noch auf einem sehr nied-rigen Niveau. In den vergangenen Monaten ist im-merhin eine leichte Belebung erkennbar. Das liegt an dem ungelösten Problemsyndrom der Elektro-mobilität, das wir vor Jahren R.I.P. genannt haben: Reichweite – Infrastruktur – Preis. Die E-Mobilität leidet eben nicht an einem Nachfrageproblem, sondern eher an einem Angebots- oder Technolo-gieproblem: Bis vor kurzen hatte die E-Mobilität bei den deutschen Herstellern nur eine geringe Re-levanz. Das hat sich jedoch mittlerweile geändert und die Probleme werden angepackt.

Welche wirtschaftlichen und politischen Bedin-gungen beeinflussen die E-Mobilität?Wir sehen in Ländern wie Norwegen oder China, dass ein E-Auto-freundliches Regulationsumfeld die Nachfrage deutlich belebt. China macht aus seinen politischen und wirtschaftlichen Zielen bei der E-Mobilität keinen Hehl und fördert die Tech-nologie entsprechend massiv – auch und gerade, weil es sich dadurch neben der Lösung der Luft-qualitätsprobleme in den Städten auch wirt-schaftliche Vorteile für seine Autoindustrie ver-spricht. Ähnlich muss auch in Deutschland das Thema als große Chance begriffen und beherzt weiterentwickelt werden.

Welche sind heute die wichtigsten technischen Voraussetzungen für den Ausbau der E-Mobilität?Zentraler Hebel für nachhaltige Nachfragesteige-rungen sind die Reichweite der Fahrzeuge und der

Aufbau einer Infrastruktur, die als System ver-standen werden muss. Bei einer dichten und zu-verlässigen Schnellladeinfrastruktur müssen die Reichweiten der E-Autos nicht so groß sein. Außerdem kommen E-Autos dann auch als Erst-wagen in Frage. Gleichzeitig müssen die Batterie-preise für E-Fahrzeuge noch deutlich günstiger werden. Wir rechnen damit, dass die Kilowatt-stunde Batteriekapazität von heute etwa 200 Euro bis zu Beginn der 2020er Jahre auf ungefähr 100 Euro sinkt. Dadurch werden E-Autos preislich konkurrenzfähig mit den Verbrennern.

Ein Blick voraus: Welche allgemeinen und technischen Entwicklungen erwarten Sie in der E-Mobilität in den kommenden Jahren?Künftig werden E-Autos Teil des Ökosystems von Mobilitäts- und Energiedienstleistungen. Sie kön-nen mit den Solarzellen auf dem Hausdach geladen werden und ihre Batterien werden als intelligenter Puffer für das Energienetz eingesetzt. Gleichzeitig werden vernetzte Robo-Taxis elektrisch angetrie-ben, die sich ihre induktive Ladestation je nach Mobilitäts- und Energienachfrage selber suchen.

Im Interview erläutert Prof. Dr. Stefan Bratzel, wie die E-Mobilität den Ver-kehr der Zukunft bestimmt, wo Deutschland im internationalen Ver-gleich steht und wie E-Autos ein Teil des Ökosystems von Mobilitäts- und Energiedienstleistungen werden.

—„Zentraler Hebel ist die Schnellladeinfrastruktur“E-Autos Teil eines Ökosystems

—PRO F. D R . S TE FA N B R AT Z E L fungiert als Direktor des Center of Automotive Manage-ment (CAM), das er 2004 gegründet hat. Das CAM ist ein unab-hängiges wissenschaft-liches Institut für empi-rische Automobil- und Mobilitätsforschung so-wie für strategische Be-ratung an der Fachhoch-schule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach.

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14 ENERGIETECHNIKABB ABOUT 3|17

Die Digitalisierung schafft die technologi-schen Voraussetzungen, um komplexe Strom-erzeugungsanlagen und Industriestandorte effizienter als bisher zu bewirtschaften. Viele Betreiber stehen vor der Herausforderung, die neuen Möglichkeiten gewinnbringend einzu-setzen. ABB bietet dafür die passenden Lösungen.

—Maßgeschneiderte, datenbasierte Instand-haltungsstrategien ma-chen Erzeugungsanlagen leistungsfähiger.

—Smarter Service

Eingreifen, wenn es nötig ist, statt fester Inter-valle – nicht nur für Stromerzeugungsanlagen ist die vorausschauende Wartung eine der Schlüssel-innovationen im Zeitalter von Digitalisierung und Industrie 4.0. Fanden Instandhaltungen bisher nach Ablauf eines bestimmten Zeitzyklus und un-abhängig vom tatsächlichen Zustand der Anlagen statt, machen es digitale Technologien und intelli-gente Sensoren möglich, flexibel auf einen etwai-gen Wartungsbedarf zu reagieren, da die Zu-standsdaten der Maschinen automatisch erfasst und auf einer cloudbasierten Plattform gespei-chert werden.

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aus den gesetzlichen Rahmenbedingungen be-stimmte Anforderungen.“ So schreibt beispiels-weise das IT-Sicherheitsgesetz für Betreiber kriti-scher Infrastrukturen ein Information Security Management System verbindlich vor. Mit den viel-fältigen ABB-Services lassen sich Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit, Sicherheit und Lebensdauer der Anlagen erhöhen, der Betrieb der eingesetzten Systeme wirtschaftlicher gestalten sowie mit schnellen und schlanken Prozessen die Wettbe-werbsfähigkeit steigern.

Know-how aus der FerneAm reibungslosen Betrieb eines Kraftwerks wirken viele Experten mit unterschiedlichen Kompetenz- und Tätigkeitsschwerpunkten mit. Im Zuge der Energiewende müssen konventionelle Kraftwerke unter Umständen mit weniger Betriebsstunden und geringerer Personalstärke auskommen. Einen möglichen Know-how-Verlust fangen digitale Remote Services auf. Dank des Collaborative Ope-ration Center von ABB muss der Betreiber weniger Know-how in der Anlage selbst vorhalten und spart insbesondere in Stillstandszeiten Kosten. Eine An-schaffung eigener teurer Analysetools ist nicht notwendig: Die ABB-Kunden nutzen die vorhan-dene Software des Collaborative Operation Center.

24/7-AnalyseEin weiteres Beispiel für das breite ABB-Dienst-leistungsangebot ist der Loop Performance Service. Er ermittelt, klassifiziert und priorisiert Möglichkeiten zur Regelkreisoptimierung. „Indem wir Rohdaten kontinuierlich erfassen, analysieren und in nutzbare Informationen umwandeln, las-sen sich problematische Regelkreise rasch ermit-teln“, erklärt Markus John. „Dieses Vorgehen reduziert Prozessschwankungen und erhöht die Anlagenverfügbarkeit.“

Zudem ermöglicht die kontinuierliche Visualisie-rung und Analyse von Regelkreisen rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche eine schnellere Problemlösung. Sowohl die ABB-Kunden als auch das ABB-Servicepersonal haben via ServicePort entweder direkten Zugriff auf die erfassten Daten oder sie erhalten einen Remotezugang. Eine halb-jährliche Performance-Analyse ermittelt Störun-gen, Trends und Optimierungsvorschläge. Auf Wunsch können automatische Alarme per E-Mail oder SMS gesendet werden, wenn die Leistungs-kennzahlen außerhalb der festgelegten Toleran-zen liegen. So macht es der digitale Wandel mög-lich, die Serviceleistungen für Erzeugungsanlagen noch stärker auf die individuellen Anforderungen der Betreiber abzustimmen.

Weitere Infos: [email protected]

„Auf Grundlage der permanenten Datenerfassung und -auswertung ermittelt eine computerge-stützte Analyse Empfehlungen für Wartungsmaß-nahmen, sodass frühzeitig eingegriffen werden kann“, sagt Markus John, Geschäftsbereichsleiter Power Generation bei ABB. Eine derartige Instand-haltungsstrategie erfordert nur geringe Investitio-nen und reduziert den Personaleinsatz vor Ort. Gleichzeitig verlängert sie den Lebenszyklus der Anlage und verhindert längere Stillstandszeiten.

Maßgeschneidert digitalMithilfe von datenbasierten, maßgeschneiderten digitalen Leistungsangeboten können Betreiber die Performance ihrer Erzeugungsanlagen verbes-sern, die Betriebskosten senken und die Fehler-quote reduzieren. Seit vielen Jahren treibt ABB die Digitalisierung industrieller Prozesse voran – weltweit mehr als 70 Millionen vernetzte Geräte und über 70.000 installierte Steuerungs- und Prozessleitsysteme bei Kunden aus der Energie-versorgung, der Industrie, dem Transport- und dem Infrastruktursektor sind dafür ein deutlicher Beleg. Mit ABB Ability bündelt das Unternehmen seine digitalen Produkte und Dienstleistungen branchenübergreifend und kombiniert auf diese Weise fachliches Know-how, Technologieexper-tise und digitale Kompetenz.

Seinen Kunden bietet ABB auf Basis der aus der immer stärkeren Vernetzung von Geräten, Maschi-nen und Anlagen gewonnenen Daten einen vielfäl-tigen Service, um Prozesse kontinuierlich zu opti-mieren und effizienter zu gestalten. Wichtige Elemente des Dienstleistungsportfolios für Kraft-werksbetreiber sind Big Data – das massenhafte Sammeln, Aufbereiten und Analysieren von Pro-zessdaten –, intelligente Sensoren und Antriebe, eine flexible Regelung des Strombedarfs unter Berücksichtigung von elektrischen und thermi-schen Speichern sowie geeignete Schutzlösungen vor Hackerangriffen. Besonders attraktiv: Der Return on Investment (RoI) ist bei Ausgaben für die Anlagendigitalisierung schnell erreicht.

„Die Art und der Umfang der smarten Serviceleis-tungen hängen zum einen von den individuellen Anlagen- und Betreiberbedürfnissen ab“, erläutert Markus John. „Zum anderen ergeben sich auch

—SERVICE 4.0Im Collaborative Opera-tion Center analysieren ABB-Experten die Daten aus den Anlagen und ge-ben in Zusammenarbeit mit den Fachleuten des Betreibers vor Ort Empfehlungen für Optimie rungen und Kor-rekturen.

MARKUS JOHNGeschäftsbereichsleiter Power Generation

—„Eine computergestützte Analyse em p fiehlt Wartungsmaßnahmen, sodass frühzeitig eingegriffen werden kann.“

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Die Übertragungsleistung mit 3.000 MW mehr als verdoppelt – das ist eine der beeindruckenden Leistungen, die ABB mit der Weiterentwicklung von HVDC Light erzielt hat. Zudem verringert das optimierte Systemdesign den Platzbedarf erheb-lich und kann pro m2 genutzter Fläche jetzt 350 % mehr Energie umwandeln als vor 20 Jahren. Die geringere Stellfläche der Konverterstation be-deutet gerade bei Anwendungen wie der Anbin-dung von Offshore-Windparks oder Interkonnek-toren einen großen Vorteil – unabhängig davon, ob es sich um Offshore-Plattformen oder Anla-gen an Land handelt. Erreicht hat ABB die jüngs-ten Fortschritte mit der Weiterentwicklung leistungselek tronischer Geräte auf Halbleiter-basis, den sogenannten BIGTs (bi-mode insula-ted-gate transistors).

Minimierte Verluste„In den 1950er-Jahren haben wir die HGÜ-Tech-nologie in Pionierarbeit entwickelt und damit eine echte Wende herbeigeführt. Die Geburt von HVDC Light im Jahr 1997 gehört zu den wichtigs-

Vor zwei Jahrzehnten hat ABB die spannungsgeführte Hochspan-nungs-Gleichstrom-Übertragungs-(HGÜ-)Technologie unter dem Namen HVDC Light auf den Markt gebracht. Sie überträgt große Strommengen zuverlässig, wirtschaftlich und effizient über weite Entfernungen. Pünktlich zum 20-jährigen Bestehen von HVDC Light setzt ABB jetzt erneut Maßstäbe.

—„Dank signifikanter Verbesserun-gen können Strommengen über weite Strecken mit minimierten Verlusten übertragen werden.“

—Der Erfolg geht weiter

ten Meilensteinen unserer innovationsreichen Geschichte“, erläutert Claudio Facchin, Leiter der Division Power Grids bei ABB. „20 Jahre nach diesem Durchbruch sind wir nun bereit, ein neues Kapitel in der Geschichte dieser Technolo-gie zu schreiben. Dank signifikanter Verbesse-rungen können wir jetzt riesige Strommengen über noch größere Strecken und mit minimierten Verlusten übertragen. Das bringt unseren Kun-den große Vorteile.“

Die HVDC-Light-Technologie von ABB ermöglicht die Integration erneuerbarer Energien und er-leichtert den Energiehandel. In den vergangenen beiden Jahrzehnten hat ABB die Weiterentwick-lung dieser Technologie kontinuierlich vorange-trieben. Die Übertragungsleistung wurde in die-ser Zeit von 50 auf 1.400 MW – also fast um das 30-fache – erhöht. Diese Energiemenge reicht aus, um mehrere Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen. Die Nennspannung wurden von 80 auf 525 kV gesteigert, während die Übertra-gungsentfernung von 70 auf mehr als 1.000 km erhöht wurde. Gleichzeitig gelang es, die Über-tragungsverluste auf unter 1 % zu senken.

Heute ist ABB Marktführer im Bereich der spannungs geführten HGÜ- oder VSC-Technolo-gie (VSC – voltage sourced converter) und hat 18 der weltweit 24 VSC-basierten HGÜ-Projekte in Betrieb genommen. Dabei stellte das Unterneh-men gleich mehrere Weltrekorde auf, unter ande-

—Das Video zeigt die Er-folgsgeschichte der HVDC-Technologie. http://tiny.cc/HVDC

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—01 Die weltweit erste kommerzielle HVDC-Verbindung wurde 1954 zwischen dem schwedi-schen Festland und der Insel Gotland installiert.—02 Mithilfe Tausender Halbleiter wandeln HGÜ-Ventile Wechsel- in Gleichstrom um und umgekehrt.—03 Die neueste Genera-tion von HVDC Light ver-doppelt die Übertra-gungsleistung.

—01

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—03

rem für die weltweit längste Seekabelverbin-dung, das leistungsstärkste Übertragungs -system für Offshore-Windparks und das erste VSC-HGÜ-Freileitungssystem.

Doppelte ÜbertragungsdistanzMit einer Nennspannung von bis zu 640 kV macht es die Weiterentwicklung von HVDC Light mög-lich, Strom über längere Strecken als jemals zu-vor zu übertragen. Entfernungen von bis zu 2.000 km sind machbar – die doppelte Distanz dessen, was bisher geleistet werden konnte. Die geringeren Übertragungsverluste, die höhere Übertragungsleistung, die erhöhte Nennspan-nung und die längeren Übertragungsstrecken führen zu deutlich niedrigeren Investitionskos-ten, von denen besonders die Eigentümer und Betreiber der HGÜ-Verbindungen profitieren.

Das neueste, auf ABB Abi lity basierende MACH-System, das die hochentwickelte Leistungselekt-ronik steuert, überwacht und schützt, erhöht die Effizienz und die Zuverlässigkeit. Zudem weist die neueste Weiterentwicklung von Konverter-stationen in Sachen Design und Ästhetik zahlrei-che Verbesserungen auf.

Weitere Infos: [email protected]

—„Die Geburt von HVDC Light ge-hört zu den wichtigsten Meilen-steinen unserer innovationsrei-chen Geschichte.“

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—Laden ganz nach BedarfSchädliche Emissionen reduzieren und den ÖPNV effizienter gestalten – die Elektrifizierung von Bussen hat großes Potenzial. ABB liefert die passende Technik dafür und erstellt auf den individuellen Bedarf der Städte und Verkehrs-betreiber ausgerichtete Lade- und Antriebskonzepte für Elektrobusse.

Um die persönliche CO2-Bilanz zu verbessern, ist der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel eine gute Wahl. Zumal dann, wenn Verkehrsbetreiber die Elektromobilität im Öffentlichen Personen-nahverkehr (ÖPNV) ausbauen. ABB liefert dafür die Infrastruktur, die Netzanbindung und die On-board-Ausstattung wie Motoren, Batterien und Traktionsumrichter. Mithilfe eines Analysetools simuliert und wertet ABB zudem die verschiede-nen Ladekonzepte aus – unter Berücksichtigung individueller Kundenbedürfnisse und Schlüssel-parameter wie Busgeschwindigkeit oder Topolo-gie der Strecke. So erhält der Kunde ein auf seinen Bedarf zugeschnittenes Konzept.

Depot-Laden: Strom für einen TagBesonders weit verbreitet ist das Depot-Laden: Die Bordbatterie des Elektrobusses verfügt über eine Leistung von 200 bis 500 kWh, was je nach Auslegung der Batterie einem Gewicht von etwa vier Tonnen entspricht. Die hohe Speicherkapazi-tät ermöglicht Reichweiten von über 180 km, so-dass der E-Bus seine Strecke einen Tag lang ohne Stopps zum Nachladen durchfahren kann. Erst am Abend werden die Batterien im Depot schonend mit bis zu 150 kW geladen – daher auch der Name „Overnight Charging“.

OppCharge: flexibler IndustriestandardBeim Opportunity-Charging, kurz OppCharge ge-nannt, werden E-Busse an ausgewählten Halte-stellen, etwa Endhaltestellen, geladen. Dort sind bereits Puffer für unvorhergesehene Verspätun-gen oder Pausen für die Busfahrer eingeplant, die sich effizient nutzen lassen: Der E-Bus verbindet sich automatisch mit einem sogenannten Panto-graphen, der sich von der Ladestation zum Bus-dach herabsenkt. Über die konduktive Verbin-dung werden die kleineren und dadurch kostengünstigeren, dachmontierten Batterien in-nerhalb von drei bis sechs Minuten mit 150 bis 600 kW aufgeladen. OppCharge ist der Standard einer Initiative mehrerer Bushersteller und Indus-trieunternehmen, darunter auch ABB, die damit eine Basis für Interoperabilität geschaffen haben. Je nach Kundenanforderung lässt sich die Techno-logie auch mit dem Depot-Laden kombinieren.

„OppCharge ist sinnvoll, wenn sich der Energiebe-darf allein durch Depot-Laden nicht decken lässt, etwa aufgrund von Nebenverbrauchern wie einer Klimaanlage“, erklärt Nils Janko, Sales Manager E-Bus Charging bei ABB in Deutschland. Auch sind kleinere Batterien günstiger in der Anschaffung und minimieren Fahrzeuggewicht sowie Strom-

—Über Nacht oder in Sekunden

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Depot-Laden

OppCharge

Flash-Laden

1 Nacht 150 kW

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3 – 6 Min 150 – 600 kW

15 – 20 Sek 600 kW

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verbrauch. „Wir unterstützen unsere Kunden da-mit im Kern ihres Geschäfts, der effizienten Be-förderung einer hohen Anzahl an Fahrgästen. OppCharge-Systeme hat ABB zum Beispiel in Lu-xemburg Stadt am Bahnhof, im belgischen Namur und in den schwedischen Städten Göteborg und Värnamo realisiert. Entscheidend für die erfolg-reiche Umsetzung war nicht zuletzt die enge Zu-sammenarbeit mit verschiedenen Busherstellern“, sagt Nils Janko.

Flash-Laden: Sekunden genügenBesonders schnell geht das „Flash-Laden“ – so schnell, dass der E-Bus ohne zusätzliche Warte-zeit an einer Haltestelle geladen werden kann, während Fahrgäste ein- und aussteigen. Ähnlich wie bei OppCharge verbindet sich der E-Bus mit dem Hochleistungs-Ladekontakt der speziellen Flash-Ladestationen und nach 15 bis 20 Sekunden sind die dachmontierten Batterien bei 600 kW ge-laden. Dafür sind Ladepunkte an mehreren Halte-stellen entlang der Strecke nötig. „Die Ladeinfra-struktur ist aufwendiger, doch durch das mehrfache Laden reichen kleine und leichte Batte-rien von 70 bis 80 kWh aus. Mit ihnen sind Stei-gungen auf der Strecke kein Problem mehr“, er-läutert Valentin Holz, Business Development E-Mobility in der Division Power Grids bei ABB in Deutschland. „Die Technologie lohnt sich insbe-sondere für hochfrequentierte Strecken, auf

denen viele Personen befördert werden müssen.“ Eingesetzt wird das System ab nächstem Jahr in Genf, wo zwölf Gelenkbusse mit Platz für 133 Fahrgäste zwischen Flughafen, Krankenhaus und einigen Wohnorten verkehren. Es wird mit dem Depot-Laden kombiniert, um die Batterien über Nacht wieder vollständig aufzuladen.

Weitere Infos: [email protected], [email protected]

—„Wir unterstützen unsere Kunden damit im Kern ihres Geschäfts, der effizienten Beförderung einer hohen Anzahl an Fahrgästen.“

—Das OppCharge-System im Video erklärt:http://tiny.cc/OppCharge

—Am Hauptbahnhof von Luxemburg Stadt wer-den E-Busse per Opp-Charge mit ABB-Syste-men geladen.

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—Gefahrlos am GleisÜberspannungsableiter und Niederspannungsbegrenzer von ABB nehmen eine wichtige Aufgabe in Gleichstrom-Bahnanlagen wahr: Sie schützen die elektri-schen Einrichtungen vor Überspannungen und unzulässigen Berührungsspan-nungen – und sorgen damit für einen reibungslosen und sicheren Betrieb.

Überspannungen in elektrischen Versorgungs-netzen entstehen durch Blitzeinwirkungen und Schalthandlungen. Sie sind nicht zu vermeiden, gefährden aber die Betriebsmittel, weil deren Spannungsfestigkeit aus wirtschaftlichen Grün-den nicht beliebig hoch ausgelegt werden kann. Gerade für Geräte und Anlagen von elektrischen Bahnen stellen solche Blitz- und Schaltüberspan-nungen eine erhebliche Bedrohung dar. Sie ge-fährden den störungsfreien Ablauf des Bahnver-kehrs. Daher sind Schutzmaßnahmen erforderlich, die auftretende Überspannungen auf einen unge-fährlichen Wert begrenzen und Schäden verhin-dern. Ein Ausfall oder eine Störung der Elektronik oder der Datenübertragungstechnik kann zum Stillstand auf der Schiene führen.

+

Unterstation

Abschnittsisolierung

Stationserde Brücke mit Geländer Tunnel

A2

A1 A1 A1 A1

VLDVLD

Zweifach ableiten„Der beste Schutz gegen Überspannungen sind funkenstreckenlose Metalloxid-(MO-)-Überspan-nungsableiter mit Silikongehäuse, die in der Nähe der Betriebsmittel installiert werden“, sagt Janina Doviborova, Area Sales Manager MV Surge Arres-ters bei ABB. „Je nach Funktion unterscheiden wir die Bezeichnungen A1 und A2 für die MO-Ableiter.“

—* Alternativ kann der A1-Ableiter in der Station direkt an die Fahrschie-nen angeschlossen wer-den.

—„Der HVL ist ein voll reversibler Nie-derspannungsbegrenzer mit hoher Energieaufnahmefähigkeit, der Personen und Anlagen schützt.“

A1*

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Mit einem umfassenden Sortiment an Überspan-nungsableitern und Niederspannungsbegrenzern bietet ABB Betreibern wirksame Schutzlösungen für Gleichstrombahnnetze. Als besonders prak-tisch erweist sich der Hybrid Voltage Limiter (HVL): Er kombiniert beide Funktionen miteinan-der. „Der HVL ist ein voll reversibler Niederspan-nungsbegrenzer mit hoher Energieaufnahme-fähigkeit, der den Personenschutz gegen zu hohe Berührungsspannungen und den Schutz der Anlage gegen Blitz- und Schaltüberspannun-gen zuverlässig gewährleistet“, erläutert Janina Doviborova. „Technisch besteht er aus einem MO-Ableiter und einem parallelen Niederspannungs-begrenzer auf Thyristorbasis.“ So erfüllen Betreiber sämtliche Anforderungen für Bah nan-wendungen, die in den Normen EN 50122-1 und EN 50526-2 definiert sind.

Weitere Infos: [email protected]

—„Der beste Schutz gegen Überspannungen sind Metalloxid- Ableiter.“

Geräte des Typs A1 stellen den Überspannungs-schutz von Betriebsmitteln und Geräten sicher, die an die Fahrleitungsspannung angeschlossen sind. Sie werden zwischen Oberleitung und Erde oder Rückleitung platziert. MO-Ableiter mit der Bezeichnung A2 gewährleisten den Überspan-nungsschutz für an den Rückleiter angeschlos-sene Geräte und befinden sich zwischen Fahr-schienen und Erde.

Entschärfte PotenzialeUm Streustromkorrosion zu vermeiden, die bei durch das Erdreich fließenden Strömen auftreten kann, werden die Gleise von Gleichstrombahnen meistens isoliert verlegt. Dies kann jedoch in Feh-lerfällen – etwa beim Oberleitungsbruch – oder bei bestimmten Betriebsfällen dazu führen, dass gefährliche Spannungspotenziale entstehen und unzulässig hohe Berührungsspannungen auftre-ten, die Personen gefährden. Effektive Sicher-heitskonzepte für Gleichstrombahnen müssen daher sowohl die Anlagen vor Überspannungen als auch Personen vor Berührungsspannungen schützen.

Spannung mit LimitNiederspannungsbegrenzer (Voltage Limiting Device = VLD) verbinden bei Überschreitung ihres Ansprechwerts unterschiedliche Potenziale mit-einander. Damit ist sichergestellt, dass keine unzulässig hohen Berührungsspannungen auf-treten und Kurzschlüsse bei Verbindung der ver-schiedenen Netze zur Auslösung führen können. Niederspannungsbegrenzer limitieren Potenzial-unterschiede, beispielsweise zwischen Schiene und geerdeten Anlageteilen.

Speiseleitung

Strom-entnahmestelle

Endhaltestelle

Ebenerdige Strecke

A1

A1

A1

A1

A2VLD VLD

—Empfohlene Einbauorte für A1-Ableiter sind das Dach von Triebfahrzeu-gen, Oberleitungsanla-gen – an jedem Speise-punkt, zwischen Speiseabschnitt und Endhaltestelle, an Längsverbindern, an Stromentnahmestellen wie Weichenheizungen und an Tunneleinfahr-ten – , Streckenab-schnitte mit häufigem Blitzschlag, zum Beispiel Brücken oder freie Über-landpassagen, sowie Speiseleitungen in Unterwerken.—A2-Ableiter sollten an den Fahrschienen in Unterwerken installiert werden.—Der Einsatz von Span-nungsbegrenzern (VLD) wird empfohlen für Unterwerke – zwischen Rückleitungsanschluss-leiter und Fundament-erder –, auf der Strecke – zwischen Mast und Fahrschienen oder zwi-schen Stahlbetonfahr-weg und Fahrschienen – sowie für Brücken -geländer und Wartehäu-ser, wo sich die VLDs zwischen den berührba-ren leitenden Teilen und der Bauwerkserde befin-den.

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—Sichere Zukunft eingebaut

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Im Heizkraftwerk Pforzheim (HKW) steuert und regelt jetzt ein ABB-Leitsystem 800xA der aktuellen Version 6 die Produktion von Wärme und Strom. Zwei wesentliche Herausforderungen: Während des Updates sollte der Betrieb weitergehen und spezifische Grafikelemente mussten eins zu eins in die neue Darstellung überführt werden. Beides gelang reibungslos.

Schon seit 1987 läuft das HKW mit einem Leit-system von ABB. War es zunächst der ABB Mas-ter, folgte im Jahr 2005 das System 800xA in Version 4.1. „Weil unsere Server schon ein gewis-ses Alter hatten und die Version 4 des Leitsys-tems ausläuft, wollten wir beim Upgrade auf die Version 6 nicht zu spät handeln“, sagt Marc Fränkle, seit 2012 Leiter der HKW-Leittechnik. „Die Investition soll sich während der Restlauf-zeit unseres Wirbelschichtblocks, die noch un-gefähr zehn Jahre beträgt, vernünftig amortisie-ren.“ Konkret wurden die Update-Pläne 2015, von April bis Juli 2016 erfolgte das Engineering, anschließend die Montage und die Inbetrieb-nahme im September 2016.

Fernwärme für 20.000 AbnehmerDas Heizkraftwerk Pforzheim verbrennt Stein-kohle, Gas, Öl, Ersatzbrennstoffe und Altholz. Das Heizkraftwerk funktioniert nach dem Prin-zip der Kraft-Wärme-Kopplung und produziert pro Jahr bis zu 350 Mio. kWh Fernwärme und bis zu 105 Mio. kWh Strom. Der Strom wird in das

öffentliche Netz eingespeist. Die Fernwärme versorgt das Fernwärmenetz der Stadtwerke Pforzheim mit 20.000 Abnehmern. Das ABB-Leitsystem 800xA steuert und regelt Kraft-werksprozesse vom Einbringen der Brennstoffe bis zur Abgabe von Strom und Fernwärme.

Anspruchsvolle VorgabenFür das Upgrade auf das ABB-Leitsystem 800xA for Advant Master 6.0 haben die Verantwortli-chen im HKW klare Vorgaben gemacht: „Wir ha-ben auf einen wirklich nahtlosen Übergang be-standen, sowohl in der bildhaften Darstellung der Prozesse als auch bei der Installation der Hardware und dem Upgrade des Leitsystems“, sagt Marc Fränkle. „Letztlich haben wir zwar doch einen turnusmäßigen Stillstand für die

Arbeiten genutzt. Sie wären aber auch während des Betriebs möglich gewesen.“ Das Altsystem lief in der Übergangsphase permanent mit, zu-nächst als Primärsystem, später im Hintergrund. „Um die gewohnte Bedienungsfreundlichkeit zu erhalten, mussten wir 250 Prozessbilder, 150 Trendbilder sowie 170 kundenspezifische Grafik- und Faceplate-Elemente absolut verlustfrei in Darstellung und Information transformieren“, erläutert Klaus Pfarr, Projektmanager bei der ABB Automation GmbH. „Bei einem über viele Jahre gewachsenen System braucht es dazu ein besonderes Verständnis der Prozesse. Das brin-gen wir mit, weil wir die Anlage seit den Anfän-gen kennen.“

Unabhängig von spezieller HardwareIm Zuge der Modernisierung konnte das HKW seine Hardwareabhängigkeit durch eine Virtuali-sierung der Server beseitigen. „Früher mussten wir speziell konfigurierte Ersatzserver für den Fall eines krisenhaften Ausfalls bereithalten.

—„Wir haben auf einem wirklich nahtlosen Übergang bestanden, sowohl in der bildhaften Darstel-lung der Prozesse als auch bei der Installation der Hardware und dem Upgrade.“

—Das Heizkraftwerk Pforzheim produziert per Kraft-Wärme-Kopp-lung pro Jahr bis zu 350 Mio. kWh Fernwärme und bis zu 105 Mio. kWh Strom.

—„Bei einem über viele Jahre ge-wachsenen System braucht es dazu ein besonderes Verständnis der Prozesse.“

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Heute könnten wir in so einem Fall rasch zwei Schubladen des virtualisierten Systems ziehen und zu einem neuen Server wechseln. Das ist ein gewaltiger Vorteil“, sagt Marc Fränkle. Insge-samt gewinnt das HKW durch die neue Lösung an Bediensicherheit und Flexibilität. Die Bedie-

ner können an normalen Windows-Rechnern di-rekt auf dem System arbeiten. „Wenn Clients der neuen Anlage einen Defekt erleiden würden, könnten wir einfach einen Laptop anschließen und von ihm aus den Block steuern“, sagt Marc Fränkle.

IT-Sicherheit erhöhtDurch das Upgrade wurde die IT-Sicherheit des HKW deutlich erhöht. Der Zugang für die Fern-wartung erfolgt durch ein zweistufiges Firewall-

Konzept mit integriertem Virenscanner. Über die Fernwartung erhält das System alle notwendi-gen Updates.

Das Fazit des Upgrades fällt bei beiden Partnern positiv aus. „Wir wussten, dass wir wegen des vergleichsweise engen Zeitrahmens einige span-nende Herausforderungen zu bewältigen haben würden. Durch die gute Zusammenarbeit mit dem HKW und innerhalb unserer Teams an meh-reren Standorten konnten wir das Projekt plan-mäßig umsetzen“, sagt Klaus Pfarr.

„Die gesamte Modernisierung ist reibungslos verlaufen – das ist für uns das Wichtigste“, sagt Marc Fränkle. „Die Zusammenarbeit war von einem sehr hohen Maß an Verständnis für den Job der Anderen geprägt und jederzeit auf das gemeinsame Gelingen angelegt.“

Weitere Infos: [email protected]

—„Die Zusammenarbeit war von einem sehr hohen Maß an Ver-ständnis für den Job der Anderen geprägt und jederzeit auf das ge-meinsame Gelingen angelegt.“

—01 Marc Fränkle ist seit 2012 Leiter der HKW-Leittechnik. —02 Die bildhafte Darstel-lung der Prozesse ent-spricht genau dem bis-herigen System. —03 Die eigentlich un-scheinbare Steckkarte trägt die gesamte Intel-ligenz des Leitsystems in sich.

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Die Società Elettrica in Morbegno (SEM) ist ein Energieversorger in der Provinz Sondrio in den norditalienischen Alpen. Im Jahr 1897 gegründet, ist SEM in der Stromerzeugung und -verteilung aktiv. Zurzeit versorgt das Unternehmen etwa 13.000 Abnehmer und stellt ihnen pro Jahr insge-samt 64 Millionen kWh elektrische Energie zur Verfügung. Durch die großen Höhendifferenzen am oberen Comer See ist die Gegend prädesti-niert für die Nutzung von Wasserkraft. SEM hat deshalb Energie aus erneuerbaren Quellen zu einem Schwerpunkt gemacht und stellt mit acht umweltfreundlichen Wasserkraftwerken bis zu 11 MW Leistung bereit.

Blockheizkraftwerke zentral überwachtEin weiterer Fokus des Energieerzeugers liegt auf neuen, hocheffizienten Blockheizkraftwerken (BHKW) und in der Erschließung der Fernwärme. In seinen beiden BHKWs in Morbegno und Cosio Valtellino überwacht und steuert das skalierbare Prozessleitsystem Freelance die Stromproduk-tion.

Als SEM 2006 das erste mit Biomasse betriebene BHKW in Morbegno baute, hat ABB das erste Freelance-Prozessleitsystem geliefert. 2013 wurde die Fernwärmeversorgung in der 5 km ent-fernten Gemeinde Talamona ausgebaut und neue Remote Process Controller installiert. Die Über-wachung und Kontrolle blieb jedoch in einer zent-ralen Leitstelle zusammengefasst. Zwei Jahre

später hat SEM das neue Biomassekraftwerk in Cosio Valtellino mit dem neuen Controller AC 902F der Version 2016 von Freelance ausgerüstet und mit der Anlage in Morbegno verbunden.

Das Leitsystem selbst engineerenFreelance eignet sich für vielfältige Anwendungen unterschiedlicher Größe, von wenigen I/Os bis hin zu über 25.000 I/Os. Es ist das kompakteste Leit-system von ABB und zeichnet sich durch seine große Bedienerfreundlichkeit und Skalierbarkeit aus. Der Kunde kann mit Freelance die gesamte Anlage steuern und überwachen.

Wegen seiner einfachen Installation und seiner leicht verständlichen Bedienung kann das Pro-zessleitsystem Freelance von den Mitarbeitern der SEM vor Ort eigenständig in Betrieb genom-men sowie gewartet und erweitert werden. SEM kann Freelance selbst engineeren und muss dafür nicht von außen unterstützt werden. Durch die Nutzung seiner Biomassekraftwerke und die pro-blemlose Erweiterbarkeit von Freelance kann der Energieversorger im Veltlin die Versorgung seiner Kunden mit „grüner Energie“ weiter ausbauen.

Weitere Info: [email protected]

—Die Adda fließt durch das Veltlin in den Comer See. Die Region ist prä-destiniert für die Nut-zung von Wasser kraft.

—„Durch die problemlose Erweiter-barkeit von Freelance kann der Energieversorger die Versorgung seiner Kunden mit ‚grüner Ener-gie‘ weiter ausbauen.“

—Skalierbare EnergieFreelance für sauberen Strom im Veltlin

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Wir erleben einen sonnigen Sommertag am Taunus rand: Auf dem weitläufigen Grundstück stehen zwischen Obstbäumen und Beerensträu-chern viele Bienenstöcke. Tausende Bienen sum-men eifrig herum. Der Imker hat frischen Honig mitgebracht – morgens frisch geschleudert. Jetzt zieht sich der Bienenhalter seine Imkerbluse an, setzt den vernetzten Kopfschutz auf, entzündet den Smoker und drückt den Blasebalg. Der Rauch drängt die Bienen zurück. Dann öffnet der Imker den Bienenstock und prüft wie jede Woche die Waben.

Freelance gegen VarroamilbenNichts an der idyllischen Szene deutet darauf hin, dass der sonnendurchflutete Garten zugleich Ort einer Schädlingsplage und einer ungewöhnlichen Strategie zu ihrer Abwehr ist: Imker Wilhelm Reus will seine Bienenvölker mithilfe einer vom ABB-Leit-systems Freelance gesteuerten Wärmebehandlung von Varroamilben befreien. „Der beste Zeitraum ist von April bis Juli, denn im August beginnt bei uns im Taunus für die Bienenvölker der biologische Winter“, sagt Wilhelm Reus, der bis 2003 ABB-Mit-arbeiter in der Prozessautomatisierung war; seit-her berät er als selbstständiger Ingenieur.

Wilhelm Reus wendet sein Bienengesundheitspro-gramm zeitsparend beim üblichen Nachschauen der Waben an. Von sechs Waben des Stocks setzt er zwei Waben in einen Behandlungsraum um. Die Temperatur wird langsam auf 42 °C geführt und ungefähr eine Stunde gehalten. Wilhelm Reus ver-wendet eine elektrische Heizeinrichtung, die die Wärme gleichmäßig an die Brutwabe abgibt. Zu-sätzlich kontrollieren bis zu 12 Temperaturfühler im Behandlungsraum die Erwärmung. Ziel dieses Konzepts ist es, die Zieltemperatur in der gesam-ten Wabe zugleich zu erreichen. Hier kommt das ABB-Prozessleitsystem Freelance in Form einer mobilen, gartentauglichen Automatisierungsein-heit ins Spiel. „Freelance wertet die Temperaturen aus und steuert bei Bedarf über spezielle Regler

in der Heizeinrichtung nach“, sagt Wilhelm Reus. Am Ende der Behandlungsdauer gibt Freelance das Signal zur Öffnung des Behandlungsraums. Danach können Bienen zur Brutpflege hinein und schlüpfende Bienen heraus.

Visualisierung sehr nützlichAuf die Frage, ob ein potentes Leitsystem wie Freelance für die Pflege von ein paar Bienenvöl-kern nicht ein bisschen zu viel des Guten sei, ant-wortet Wilhelm Reus, wie es sich für einen Inge-nieur gehört: „Freelance funktioniert in jeder Größenordnung hervorragend und lässt sich be-liebig skalieren. Für die Abwehr von Milben im Bie-nenstock erscheint es zunächst vielleicht etwas überdimensioniert, aber spätestens bei der Aus-wertung ist die Visualisierung der Temperaturver-läufe sehr nützlich und durchaus keine Spielerei.“ Hinzu kommt der geringe Arbeitsaufwand: „Die Methode benötigt nur zwei Minuten zusätzlich bei der wöchentlichen Durchsicht, also beispiels-weise 40 Minuten bei 20 Völkern. Etablierte Me-thoden dauern dagegen bei 20 Völkern 20 Stun-den pro Behandlung“, erläutert Wilhelm Reus.

In einer Kooperation mit der Frankfurt University of Applied Sciences, dem Institut für Bienenkunde der Polytechnischen Gesellschaft in Oberursel und einem mittelständischen Automatisierungs-unternehmen will Wilhelm Reus seine Methode in den kommenden zwei Jahren mithilfe von Landes-förderungsmitteln weiterentwickeln und zur Se-rienreife bringen.

Weitere Infos: [email protected]

Imker und Ingenieur – Wilhelm Reus ist in beiden Welten zuhause und verknüpft diese in einem innovativen Projekt: Zur Abwehr der schädlichen Varroamilbe steuert er die Behandlung seiner Bienenvölker mit dem ABB-Prozessleitsystem Freelance.

—„Die Methode benötigt nur zwei Minuten zusätzlich pro Volk, etab-lierte Methoden eine Stunde.“

—Der Abwehrstratege

—PRÄZISE WÄRMEDie Varroamilbe ist der häufigste Feind mittel-europäischer Bienen-bestände. Seit den 1970er-Jahren sind praktisch alle Völker be-fallen. Wenn die Imker nicht handeln, führt der Befall in zwei Jahren zum Tod ihrer Völker. Die herkömmliche Ab-wehrstrategie gegen die Varroamilbe setzt auf Arzneimittel und organi-sche Säuren, die aller-dings bei den Bienen zu Brut schäden führen können und sich erst nach der letzten Honig-entnahme durchführen lassen. Unschäd liche Alterna tive ist die Hyper thermie, die ge-zielte und präzise Be-handlung mit Wärme, die auch während des Honig eintrages möglich ist. Die Imker nutzen die unterschiedliche Temperatur empfind-lichkeit: Milben sterben bei 40 °C, Bienen und Bienenbrut überleben bis 45 °C. Die Hyper-thermie behand lung er-folgt mit ungefähr 42 °C. Fo

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—01 In voller Schutzmon-tur prüft Wilhelm Reus eine Wabe.—02 Die sprichwörtlich emsigen Bienen sam-meln am Taunus von Ap-ril bis Anfang Juli Nek-tar. —03 Bei der Hyperther-mieanwendung kommt eine mobile Freelance-Einheit zum Einsatz.

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Diehl Controls gehört zu den führenden Entwicklern und Her-stellern von Elektroniken für Haushaltsgroßgeräte. Um deren Funktion vor der Auslieferung zu testen, entwickelt das Unter-nehmen Prüfgeräte in Eigenregie. Verschiedene ABB-Kompo-nenten sorgen dafür, dass die Bediener die Leiterplatten nach dem Test gefahrlos entnehmen können.

Ob in der Waschmaschine, im Geschirrspüler oder im Kühlschrank – viele von uns nutzen wahr-scheinlich Technologie von Diehl Controls, ohne es zu wissen. Denn das Unternehmen aus Wangen im Allgäu gehört zu den führenden Spezialisten für die Herstellung von elektronischen Baugrup-pen und Systemkomponenten – der Fachmann spricht kurz von Elektroniken – für die Hausgerä-teindustrie. In Europa kommt Diehl Controls auf einen Marktanteil von 20 %. Außer in Wangen produziert das Unternehmen in Polen, China und Mexiko.

Manuell und automatisiertBevor Diehl Controls die Elektroniken an die Gerä-tehersteller liefert, unterzieht das Unternehmen sie einem ausführlichen Funktionstest. Die Prüf-

geräte für alle globalen Standorte entwickelt die Abteilung Testsysteme in Wangen. „Mit unseren universellen Funktionstestern können wir etwa 90 bis 95 % unserer Produkte überprüfen“, sagt Fritz Lingg, Team Leader Global Test Systems bei Diehl Controls. „Elektroniken mit kleinen Stückzahlen testen wir manuell, bei Leiterplatten mit hoch-volumiger Produktion ist der Test in unsere voll-automatisierten Fertigungslinien integriert.“

Da die Elektroniken beim Funktionstest unter hohe Spannung gesetzt werden, ist es für die Sicherheit der Mitarbeiter entscheidend, dass die Leiterplatten wieder spannungsfrei sind, bevor der Bediener sie aus dem Prüfgerät nimmt. „Bei unseren Frequenzumrichtern, die beispielsweise in Wärmepumpen zum Einsatz kommen, liegen während der Prüfung bis zu 1.000 V an“, erklärt Rainer Hlawatschek, Planung Sicherheitskonzepte bei Diehl Controls. „Wenn eine Restspannung ver-bleiben würde, hätte das für den Bediener beim Berühren im schlimmsten Fall tödliche Folgen.“

Bei der Maschinensicherheit der neuen Prüfgerä-tegeneration, die seit Oktober 2016 im Einsatz ist, hat sich Diehl Controls für die Sicherheits-SPS Pluto B46v2 von ABB entschieden. Jedes Prüf-gerät besteht aus zwei Elementen: einem System-schrank und einem Basisadapter für die manuelle Prüfung oder einem InLine-System bei Einbin-dung in die automatisierte Fertigung. Sowohl im Systemschrank als auch im jeweils dazugehörigen Element ist eine Pluto-Steuerung verbaut. Prüf-geräte früherer Generationen sind durch einen Adapter kompatibel.

Gemäß MaschinenrichtlinieAls langjähriger ABB-Partner hat der Systeminte-grator LKE GmbH die Sicherheitstechnik geplant und umgesetzt. „Wir haben uns um die norm-gerechte Risikobeurteilung sowie die Dokumenta-

—Leiterplatten ohne Spannung

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Diehl Controls ist einer von fünf Teilkonzer-nen der Diehl-Gruppe, einem global operie-renden Industriekonzern. Das Unternehmen aus Wangen gehört zu den weltweit führen-den Spezialisten bei der Entwicklung und Herstellung von elek tronischen Baugruppen und Systemkomponenten für die Haus-geräteindustrie. Darüber hinaus produziert Diehl Controls Hard- und Software sowie Backend-Lösungen für das intelligente Energiemanagement zu Hause. An sieben Standorten in Deutschland, China, Polen, Mexiko und den USA sind insgesamt rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Weitere Infos: www.diehl-controls.com

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zeigt das Display des Basisadapters zudem Dia-gnoseinformationen und Fehlermeldungen direkt an. Die Fernzugrifffunktion erlaubt die Wartung der Prüfgeräte an sämtlichen Diehl-Controls-Standorten weltweit von Wangen aus. Das Zube-hör IDFIX-PROG reduziert die Stillstandszeiten auf ein Minimum. „Auf IDFIX-PROG ist das Pluto- Projekt gespeichert“, erläutert Günther Bißle, Vertriebsbeauftragter Safety-Produkte Nieder-spannung bei ABB. „Ist ein Austausch der Steue-rung erforderlich, wird IDFIX-PROG einfach von der defekten Pluto abgenommen und an die neue Sicherheits-SPS angeschlossen. Nach dem Ein-spielen des Projekts ist Pluto sofort funktions-bereit.“ Das Erweiterungsrelais BT51 vervielfältigt die Ausgangskontakte und sorgt für die Abschal-tung externer Fremdgeräte. Das Isolationsüber-wachungsrelais CM-IWS überprüft, ob die Plati-nen nach dem Test wieder spannungsfrei sind und gibt diese Information an Pluto weiter.

Globale Partner mit Know-howAufgrund der eigenen weltweiten Präsenz war es für Diehl Controls ein wichtiges Kriterium, dass auch der Lieferant der Maschinensicherheitstech-nik für die Prüfgeräte global aufgestellt ist. „Die Ersatzteile müssen in Polen, China und Mexiko vor Ort verfügbar sein“, sagt Fritz Lingg. „Und weil unsere Prüfgeräte zwischen 15 und 20 Jahren im Einsatz sind, spielt auch die Langzeitverfügbar-keit der Ersatzteile eine wesentliche Rolle.“ Beide Erwartungen erfüllte ABB problemlos – und über-zeugte mit einem auf die Bedürfnisse von Diehl Controls zugeschnittenen Gesamtpaket. „Dank unserer Partnerschaft mit LKE sind wir nicht nur in der Lage, die für die Maschinensicherheit benö-tigten Komponenten zur Verfügung zu stellen, sondern verfügen auch über das Know-how für die normgerechte Umsetzung“, erklärt Günther Bißle. „Eine unserer größten Stärken ist es, Sicher-heitstechnik als umfassende Dienstleistung anzu-bieten.“

Weitere Infos: [email protected]

—„Eine unserer größten Stärken ist es, Sicherheitstechnik als umfas-sende Dienstleistung anzubieten.“

tion gekümmert und die Sicherheitssteuerungen programmiert“, sagt Leonhard Kastl, Geschäfts-führer von LKE. „Eine der größten Herausforde-rungen dabei war es, die anspruchsvollen Anfor-derungen von Diehl Controls, zum Beispiel im Hinblick auf die unterschiedlichen Einsatzorte und die Typenvielfalt der zu testenden Leiter-platten, mit einem einzigen Softwareprogramm abzudecken.“

Neben den Pluto-Steuerungen kommt eine Viel-zahl weiterer ABB-Komponenten zum Einsatz. Das Ethernet-Gateway GATE-E2 stellt die Infrastruktur bereit, in deren Rahmen die Sicherheits-SPS mit-einander kommunizieren. Über das IP-Netzwerk

—Nach dem Funktions-test können die Bedie-ner die Leiterplatten span nungs frei aus dem Prüfgerät entnehmen.

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Im Hochbehälter Mönchsloh der ZV Renninger WV-Gruppe wird ein rück-speisefähiger Frequenzumrichter ACS800-11 in einer Turbinenapplikation zur Energiegewinnung verwendet. Realisiert hat die Lösung die SAB GmbH Steuerungs- und Anlagenbau.

—Energie gewinnen mit dem Umrichter

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—01 Wolf-Dieter Frank von ABB begutachtet den ACS800-11.—02 Blick in eine der drei Wasserkammern des Hochbehälters Mönchs loh.—03 Axel Kruse von SAB (li.) und Wolf-Dieter Frank an der Pumpen

Der Zweckverband Renninger Wasserversor-gungsgruppe (ZV Renninger WV-Gruppe), ein Zu-sammenschluss der nahe Stuttgart gelegenen Städte Renningen und Rutesheim, gibt an die bei-den Verbandsgemeinden jährlich rund 1,3 Mio. m³ Wasser ab. Die Trinkwasserversorgung erfolgt derzeit zu 60 % durch eigene Brunnen sowie zu 40 % durch Fremdwasser des ZV Bodenseewas-serversorgung (BWV).

Eine wichtige Rolle in der Trinkwasserversorgung spielt der Hochbehälter Mönchsloh, der heute als zentraler Hochbehälter zur Einspeisung ins Ver-sorgungsnetz des ZV Renninger WV-Gruppe dient. Er wurde dafür technisch und baulich er-weitert, unter anderem um eine dritte Wasser-kammer, die seine Kapazität auf 3.350 m³ erhöht. Im Rahmen des Modernisierungs- und Erweite-rungsprojekts wurden insgesamt zehn ABB-Nie-derspannungsfrequenzumrichter in dem Hochbe-hälter eingebaut. Die SAB GmbH Steuerungs- und Anlagenbau projektierte und montierte die Ge-räte. Die Firma mit Sitz in Nufringen (Baden-Würt-temberg) ist im Bereich Schalt- und industrielle Elektroanlagen tätig. SAB fertigt jährlich über 1.500 Niederspannungs- und Steuerschränke. Eine weitere Kompetenz liegt im Umfeld der kom-munalen Wasser- und Abwasserversorger, für die SAB Anlagen von der Planung bis zur kompletten Montage, Software sowie SPS- und PLS-Technik liefert.

„Als produktunabhängiger Systemlieferant be-rücksichtigt SAB nur namhafte Hersteller. Im Be-reich Frequenzumrichter haben wir in der Vergan-genheit schon in diversen Projekten mit ABB zusammengearbeitet“, bemerkt SAB-Projektleiter Axel Kruse.

Energierückgewinnung mit dem UmrichterEin rückspeisefähiger ABB Industrial Drive ACS800-11 mit einer Nennleistung von 37 kW dient im Hochbehälter Mönchsloh zur Energie-rückgewinnung des Eingangsdrucks der BWV-Zu-leitung. In der Einspeiseleitung der Bodenseewas-serversorgung ist eine Turbine installiert, die den Vordruck der Bodenseewasserversorgung von circa 13 bar entspannt. Täglich erzeugt der Was-serversorger mit dem ACS800-11 ungefähr 200 kWh elektrische Energie, die intern zur Ener-gieversorgung von Pumpen verwendet wird.

Turbinen mit rückspeisefähigen Frequenzumrich-tern bieten erheblich bessere Möglichkeiten der Energieeinsparung als konventionelle Druckredu-zierarmaturen, indem sie Energie aus dem Pro-zess zurückgewinnen. Externe Bremswiderstände sind nicht erforderlich. Das hat eine einfachere In-stallation und bedeutend weniger Abwärme zur Folge. Dank ihres sehr guten Netz-Oberschwin-gungsverhaltens und des einstellbaren Leistungs-faktors sind rückspeisefähige Frequenzumrichter auch eine günstige Alternative zur Dämpfung von Oberschwingungen und um Blindleistung zu kom-pensieren.

Zielgerechte TrinkwasseraufbereitungIm Hochbehälter Mönchsloh regeln außerdem neun ABB Standard Drive ACS550-01 in der Was-seraufbereitung und -verteilung die Motoren ver-schiedener Pumpen sowie eines Rührwerks. Die ACS550-01 zeichnen für die kontinuierliche Ein-stellung der Wassermengen verantwortlich. Um die Aufbereitung des Trinkwassers zielgerecht ausführen zu können, müssen diverse Parameter bis auf eine Nachkommastelle geregelt werden. Für SAB haben die ABB-Frequenzumrichter den Vorteil, alle Geräte – auch den rückspeisefähigen – aus einer Hand zu bekommen. Zudem kannte die Firma die Geräte schon von anderen Anlagen. Der ACS800-11 hat für die Energierückgewinnung wei-terhin den Vorteil, dass er entgegen der Aus-schreibung alle erforderlichen Komponenten in einem Gehäuse hat. Sowohl der Endkunde als auch das Planungsbüro haben dies akzeptiert. Der Typ ACS800-11 wird inzwischen in mehreren Anlagen mit Fernwasserversorgung zur Energie-rückgewinnung eingesetzt.

Weitere Infos: [email protected]

—„Täglich erzeugt der Wasserver-sorger mit dem ACS800-11 unge-fähr 200 kWh elektrische Energie, die intern zur Energieversorgung von Pumpen verwendet wird.“

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Schaltgabel, Schaltdom und Parksperre – Kompo-nenten für das Getriebe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen sind die Spezialität des Auto-mobilzulieferers Koki. Um seine führende Position auf internationaler Ebene weiter auszubauen, ist das Unternehmen stets auf der Suche nach neuen Wegen, um die Fertigungsprozesse zu optimie-ren. In Bezug auf die Instandhaltung seiner automatisierten Produktionsanlagen ist Koki bereits fündig geworden: Das digitale Service-portfolio ABB Ability Connected Services steigert Verfügbarkeit und Leistung der installierten Systeme.

Von reaktiv zu proaktiv„Für uns hat die Prozesssicherheit der Produk-tions- und Roboteranlagen höchste Priorität”, sagt Sven Sparmann, Site Manager Maintenance, Repair and Overhaul bei Koki. „Unser Ziel ist es, die Ausfallzeiten zu minimieren.“ Die Connected Services umfassen fünf Bausteine, die je nach Anforderung miteinander kombiniert werden können: Condition Monitoring & Diagnostics, Backup-Management, Remote Access, Fleet Assess ment und Asset Optimization. „Diese digi-

talen Tools verwandeln den bisher reaktiven Ansatz bei der Wartung des Roboterbestands in ein vorausschauendes und proaktives Konzept“, erklärt André Dehlan, Gebietsverkaufsleiter Kundenservice bei ABB Robotics.

Koki zählt namhafte nationale und internationale Automobilhersteller zu seinen Kunden. „Bei der Auditierung durch die Hersteller werden wir stets gefragt, wie wir die Sicherheit der Anlagen garan-tieren können. Wartung, Monitoring, Service und Support für die Roboter spielen dabei eine wich-tige Rolle“, erläutert Sven Sparmann. Über einen Zeitraum von vier Monaten testete Koki das ABB-Serviceangebot erfolgreich an einer Fertigungs-anlage, bei der in der Vergangenheit vermehrt Probleme aufgetreten waren. Die Testphase hat gezeigt, dass Connected Services äußert hilfreich sind, um drohenden Ausfällen und Stillständen von Anlagen und Komponenten vorzubeugen.

Netzwerk der RoboterIn den Werken Niederwürschnitz, Glauchau und Jahnsdorf sind insgesamt 60 ABB-Roboter im Ein-satz. Sie sind Teil eines vernetzten 24/7-Systems mit sofortigem Support. Die Koki-Mitarbeiter und das ABB-Serviceteam erhalten alle wichtigen Informationen zu den Robotern auf einer sicheren Plattform. Die Anwendung zeigt auftretende Störungen, analysiert Trends und Warnungen, be-nachrichtigt umgehend bei Problemen und bietet direkten Zugang zu den verschiedenen Support-optionen.

Bei Koki, einem führenden Hersteller automobiler Schaltsysteme, machen ABB Ability Connected Services die Produktion effizienter und kostengünstiger. Dank der vernetzten Fertigungsanlagen kön-nen die Bediener potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und In-standhaltungen bedarfsorientiert durchführen.

—„Bei der Auditierung durch die Hersteller spielen Wartung, Mo-nitoring, Service und Support für die Roboter eine wichtige Rolle.“

—Wartung mit Weitblick

—ABB ABILITY CONNEC-TED SERVICESConnected Services sind eine Weiterent-wicklung der Remote Services für Roboter. In flexiblen Robot-Care-Servicevereinbarungen können fünf Bausteine auf die individuellen Be-dürfnisse zugeschnitten werden.

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—Die insgesamt 60 ABB-Roboter bei Koki sind Teil eines vernetzten 24/7-Systems mit sofor-tigem Support.

Die Kommunikation erfolgt über eine zusätzliche 3G-Box in der Robotersteuerung. Jedes System ist über Mobilfunk mit dem ABB-Server verbun-den und kommt nicht mit der IT oder internen Kundennetzwerken in Berührung. Grundsätzlich ist aber auch eine Netzwerkvariante mit gesicher-tem VPN-Zugang möglich. Connected Services und die daraus gewonnenen Daten machen die jährliche Wartung und Inspektion durch ABB noch effektiver. Darüber hinaus können beide Partner anhand der Daten Ad-hoc-Reparatureinsätze schnell und zielgerichtet planen – mit bevorzugter Behandlung von Aktivitäten, mit denen die wich-tigsten Kundenprozesse verfügbar bleiben.

Fehler per Telefon behebenDer Support erfolgt nicht nur über die MyRobot-Homepage, sondern auch klassisch per Telefon über eine 24-Stunden-Helpline. Wird ein Techniker vor Ort benötigt, ist er mit den erforderlichen Komponenten innerhalb von neun Stunden an der Produktionsstätte. Zudem wurden die Bediener bei Koki im Umgang mit den Robotern speziell ge-

schult. „Die Schulung hat unsere Mitarbeiter in die Lage versetzt, mithilfe des ABB-Supports Fehler schnell per Telefon zu beheben und entspre-chende Anpassungen vorzunehmen“, sagt Sven Sparmann. In einem konkreten Fall stellte ABB eine Überhitzung in der Steuerung fest. Die Koki-Mitarbeiter in der Instandhaltung nahmen sich des Problems an und konnten den Fehler inner-halb von zwei Stunden beheben – so verhinderten sie einen 24-stündigen Produktionsausfall.

—„Digitale Tools verwandeln den reaktiven Ansatz bei der Wartung des Roboterbestands in ein vorausschauendes Konzept.“

ANDRÉ DEHLANGebietsverkaufsleiter Kundenservice, ABB Robotics

[email protected]

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—Mehr Flexibilität für globale ITDer Continental-Standort in Frankfurt-Rödelheim ist die Heimat des größten von insgesamt drei Konzern-Rechenzentren weltweit. Hier wird an vielen Technologien für die Zukunft geforscht; darüber hinaus produziert das Werk hochwertige ABS- und ESC-Systeme. Bei der Aus-stattung der Data Center setzen die Frankfurter auf ABB-Produkte – insbesondere auf Smissline TP.

Das Traditionsunternehmen Continental ist den meisten als Hersteller von Reifen für Auto und Zweirad ein Begriff. Dass das DAX-Unternehmen inzwischen zu einem der weltweit größten Tech-nologiekonzern mit einem breiten Portfolio auf-gestiegen ist, ist weitaus weniger bekannt. Am Standort Frankfurt, Hauptsitz der Division Chas-sis & Safety, werden ABS und andere Fahrstabili-tätssysteme für fast alle großen Automarken her-gestellt. Neben der Produktion entwickeln die Frankfurter auch Technologien der mobilen Zu-kunft, zum Beispiel beim automatisierten Fahren.

Nur am Rande erwähnt: Auch die Ladesäulen für die zahlreichen elektrischen Test-Fahrzeuge am Standort Frankfurt sind von ABB. Außerdem be-findet sich dort das größte von drei Rechenzent-ren, die für die globalen IT-Aktivitäten auf Kon-zernebene zuständig sind. Die anderen beiden sind in Singapur und im amerikanischen Auburn Hills.

Gigantische DatenmengenRechenzentren sind besonders sensible Bereiche, in denen es auf absolute Zuverlässigkeit aller ver-wendeten Komponenten ankommt. Insbesondere wegen des hohen Anteils von R&D am Frankfurter Standort ist das Datenaufkommen gigantisch. Ein Beispiel: In Rödelheim wird intensiv an der Zukunft des automatisierten Fahrens geforscht. In den

selbstfahrenden Autos sind zahlreiche hochauf-lösende 4K-Kameras verbaut. Jeder, der schon ein-mal einen Film in UHD, also in der 4K-Auflösung von 3840 x 2160 Bildpunkten, heruntergeladen hat, kann sich vorstellen, welche Datenmengen im Be-trieb produziert werden. „Eine Stunde automati-siertes Fahren bedeutet ungefähr 1,5 TB Daten, die wir nach dem Test auswerten“, präzisiert Günter Kraus, Teamleiter Corporate IT Data Center.

—„Im Vergleich zu dem vorherigen Schienensystem bietet Smissline TP viele Vorteile. Herausragend ist die Flexibilität.“

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Continental entwickelt intelligente Techno-logien für die Mobilität der Menschen und ihrer Güter. Der Konzern erzielte 2016 mit fünf Divisionen einen Umsatz von 40,5 Mrd. Euro und beschäftigt mehr als 230.000 Mit-arbeiter in 56 Ländern. Die Continental Teves AG & Co. oHG ist eines der ältesten und größten produzierenden Unternehmen in Frankfurt und Hauptsitz der Konzern- Division Chassis & Safety. Die Division be-schäftigt weltweit über 43.000 Mitarbeiter und erzielte 2016 einen Umsatz von unge-fähr 9 Mrd. Euro.

Weitere Infos: www.continental.de

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Arbeiten unter SpannungDas Rechenzentrum in Frankfurt läuft rund um die Uhr im Hochbetrieb. Damit das ohne Störungen funktioniert, entschieden sich die Verantwortli-chen für Systeme von ABB. In den Verteilerschrän-ken in den Rechenräumen, tief im Keller des Ent-wicklungszentrums, verrichtet das Stecksockel system Smissline TP bereits seit mehr als fünf Jahren zuverlässig seinen Dienst. „Im Vergleich zu dem vorherigen Schienensystem bietet Smissline TP viele Vorteile“, erklärt Markus Müller, Leiter Energie- und Automatisierungstechnik und Ener-giemanager Werk Frankfurt. „Herausragend ist die Flexibilität: Als fingersicheres System ermög-licht es uns, unter Spannung Komponenten ohne zusätzliche Schutzausrüstung aufzustecken oder zu entfernen.“ Diese Eigenschaft ist offiziell durch die entsprechende Zulassung der Berufs-genossenschaft ETEM (Energie, Textil, Elektro, Medienerzeugnisse) verbrieft. Ergänzend kom-men übrigens neben den Smissline TP auch XLP2-Lasttrennschalter von ABB in den Schalt-schränken zum Einsatz.

20 % weniger PlatzSmissline TP vereinfacht den Aufbau von elektri-schen Anlagen, da es sowohl vertikal als auch ho-rizontal montiert werden kann. Bis zu 20 % Platz-ersparnis können durch den vertikalen Einbau realisiert werden. Bei Continental sind verschie-dene Generationen des Erfolgsprodukts aus

Schaffhausen im Einsatz – und harmonieren bes-tens miteinander. „Einer der entscheidenden Vor-teile von Smissline ist die uneingeschränkte Ab-wärtskompatibilität“, sagt Daniel Kubin, Produkt Manager Low Voltage bei ABB.

Die Vorteile wissen auch Günter Kraus und Mar-kus Müller sehr zu schätzen. „Alle diese Faktoren machen Smissline TP zu einem äußerst anpas-sungsfähigen System, mit dem wir schnell auf geänderte Anforderungen reagieren können. Und unter dem Strich sparen wir durch den reduzier-ten Arbeitsaufwand auch Kosten“, so Günter Kraus. „Ich brauche mir keine intensiven Gedan-ken mehr über die Stromverteilung in diesem sen-siblen Bereich machen“, ergänzt Markus Müller. „Das entlastet uns sehr.“

Weitere Infos: [email protected]

—01 Daniel Kubin (li.) und Günter Kraus tauschen sich zu den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Smissline TP aus.—02 Die verschiedenen Generationen von Smissline TP sind mitei-nander kompatibel und können daher gemein-sam angewendet wer-den.—03 Geballte Rechen-leistung: In den Kellern des Entwicklungs-zentrums befindet sich eines der globalen Re-chenzentren von Conti-nental.

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Als Spezialist für automobile Sonderlösungen fertigt die IndiKar Individual Karosseriebau GmbH Komponenten, die Fahrzeuge gegen eine Vielzahl von ballistischen Bedrohungen schützen. Durch Warmumformung, an der ein ABB-Roboter vom Typ IRB 7600 maßgeblich beteiligt ist, erhalten die Karosseriebauteile aus Stahl ihre größtmögliche Festigkeit.

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Wer zivile Sonderschutzfahrzeuge entwickelt und fertigt, muss komplexe Fachkenntnisse besitzen. Einerseits sollen die optische Anmutung und die Ergonomie des Serienmodells weitgehend erhal-ten bleiben, andererseits müssen die Fahrzeuge ausreichenden Schutz vor Schusswaffen und Explosionen bieten. Kurz gesagt: Es geht um den Mittelweg zwischen Komfort und Sicherheit.

Bis zu 1.000 °CIndiKar mit Sitz im sächsischen Wilkau-Haßlau fer-tigt unter anderem Stahlkomponenten aus einer ei-gens entwickelten Legierung mit besonders hoher Festigkeit. Sie verhindern, dass Projektile die Karos-serie durchdringen. Als Produktionsverfahren setzt IndiKar auf das Presshärten. Dabei werden die Roh-teile zunächst auf knapp 1.000 °C erhitzt und an-schließend in einer Presse umgeformt. Während des Pressvorgangs kühlen die Komponenten ab und härten vollständig aus. Anfang 2017 hat IndiKar das Technologiezentrum Presshärten eingeweiht und führt die Warmumformung von Materialien zum Schutz vor ballistischen Angriffen jetzt komplett in Eigenregie durch. Bei der teilautomatisierten Anlage spielt ein ABB-Roboter vom Typ IRB 7600 die Haupt-rolle. Er greift die von einem Werker bereitgelegten Stahlplatinen und legt sie zunächst in einen Ofen, der die Rohlinge auf Temperatur bringt. Anschlie-ßend entnimmt der Roboter die glühenden Platinen wieder und legt sie in eine Presse ein, die mit einem Gewicht von 1.000 t aus den Rohlingen fertige Bau-teile formt.

Roboter mit präzisem HandlingFür die Entscheidung von IndiKar, bestimmte Prozessschritte der Warmumformung zu automa-tisieren, waren mehrere Gründe ausschlag-gebend. Das manuelle Handling der glühenden Platinen, die bis zu 100 kg wiegen können, ist durch einen Werker nicht möglich. Zudem sind beim Entnehmen aus dem Ofen und beim Ein-legen in die Presse eine schnelle Handhabung und eine hohe Wiederholgenauigkeit gefordert.

„Dass das Bauteil auf dem Weg vom Ofen zur Presse möglichst wenig abkühlt, ist ein entschei-dender Gütefaktor für das spätere Endprodukt“, sagt Philipp Baumann, der bei IndiKar für Vertrieb und Marketing verantwortlich ist. „Mit dem Robo-ter erhöhen wir nicht nur die Entnahmegeschwin-digkeit aus dem Ofen, sondern auch die Präzision beim Einlegen in die Presse, was hohe Bauteilge-nauigkeiten ermöglicht.“ Um den Prozess zusätz-lich zu optimieren, ist am IRB 7600 ein Greifer mit geringer Wärmeabführung montiert und der Ofen öffnet dank einer Servounterstützung besonders schnell. Dass der Roboter auf einer Verfahrachse montiert ist, sorgt für zusätzliche Reichweite.

Intelligente SoftwareDie Anlage bei IndiKar umfasst eine echte ABB-In-novation: Zum ersten Mal hat das Unternehmen – gemeinsam mit dem Systemintegrator AED Automation GmbH – das Funktionspaket Stamp-Pack in Deutschland verbaut. Das Herzstück die-ser flexiblen Lösung für Stanz- und Umformpro-zesse ist die Software StampApp. „Dank Stamp App benötigen wir für den Tisch, von dem der Roboter die Rohteile greift, für den Ofen und für die Presse keine separate speicherprogram-mierbare Steuerung und keine Liniensteuerung mehr“, erklärt Conrad Ender aus dem Technical Sales Support – Welding & Cutting bei ABB. „Die Geräte übermitteln ihren Status direkt an die Ro-botersteuerung.“

In der Software ist eine Prozessmatrix hinterlegt; die einzelnen Stationen können direkt miteinan-der kommunizieren. Zum Beispiel greift der Robo-ter erst dann eine Stahlplatine und legt sie in den Ofen, wenn er das Signal erhält, dass der Tisch beladen und der Ofen auf Temperatur ist. Ein wei-terer Vorteil: Änderungen der Programmierung können direkt über das Handbediengerät erfol-gen. Das verkürzt die Zeit für die Inbetriebnahme und für spätere Prozessanpassungen. „StampApp erzeugt ein virtuelles Abbild der tatsächlichen Anlage“, sagt Conrad Ender. „Über die grafische Bedienoberfläche lassen sich die einzelnen Punkte der Roboterbahn visuell anstatt rein code-basiert programmieren.“

Bei Bedarf flexibelDie teilautomatisierte Anlage für das Presshärten ist ideal auf die Bedürfnisse von IndiKar zuge-schnitten. So überzeugt sie unter anderem mit ihrer Flexibilität. Neben der Warmumformung ist es auch möglich, die Bauteile kalt umzuformen. Zudem ist der ABB-Roboter in der Lage, noch einen zweiten Ofen zu bedienen, um die Takt-zeiten bei Bedarf zu verkürzen. „Als Spezialist für Kleinserien setzen wir die Anforderungen der Automobilhersteller im Bereich Sonderschutz-fahrzeuge flexibel und zielgenau um“, sagt Philipp Baumann. „Dabei bieten wir unseren Kunden hin-sichtlich der Materialstärke immer den idealen Kompromiss: so dick wie nötig, aber so dünn und leicht wie möglich.“

Weitere Infos: [email protected]

—„Mit dem Roboter erhöhen wir die Präzision beim Einlegen der Stahl-platinen in die Presse.“

—Sehen Sie die Pressen-automatisierung bei In-diKar im Video. http://tiny.cc/IndiKar

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sowie IEC 61439-1-2 und verfügt gemäß EN 60529 über Schutzart IP65. Mit Metalltüren erreicht der Schalt-schrank den Stoßfestigkeitsgrad IK10, mit Glastüren IK09; damit ist er in beiden Varianten hervorragend gegen mechanische Beanspruchung ge-schützt. Da das Gehäuse der ATEX-Produktrichtlinie (Gruppe 2, Katego-rie 3, Anwendungsbereich 2, 22) entspricht, darf es in explosionsge-fährdeten Bereichen eingesetzt wer-den. Zudem ist der Schaltschrank auch nach den nordamerikanischen Standards UL und CSA anerkannt.

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ABB bietet ein breites Spektrum an neuen Produkten. Auf den folgenden Seiten stellen wir einige Highlights unserer neuesten Entwicklungen vor – maßgeschneiderte Lösungen für anspruchsvolle Aufgaben.

—Innovationen

NIEDERSPANNUNG

Modularer AufbauSchaltschränke IS2 lassen sich im Inneren flexibel gestalten

Vorteile• Einfache und individuelle Konfigu-

ration für jede Anwendung• Umfangreiches Zubehör wie Klima-

anlagen, Ventilatoren und andere Anreihelemente verfügbar

• Metallschränke unter anderem in V2A-Edelstahl-Ausführung lieferbar

• Auch als PC-Bediengehäuse, 19"-Rack-Gehäuse und Einschub-schrank erhältlich

Die Gehäuse vom Typ IS2 bieten die Möglichkeit, angereihte Schalt-schränke für die Steuerung komplexer Industrieanlagen zu realisieren. In Bodenaufstellung sind sie von der Seite und von hinten zugänglich, um beispielsweise die Montageplatte zu in stallieren. Um die Aufteilung des Schrankinnenraums optimal gestalten zu können, stehen Montageplatten in

Teilhöhen sowie in Standard- und Übergröße zur Auswahl. Die Steuer-schränke sind vormontiert oder als Bausatz bestellbar und lassen sich somit modular zusammenstellen. Die Standardfarbe des Gehäuses ist RAL 7035 (lichtgrau); gegen Aufpreis ist der Schrank aber auch in jeder ande-ren RAL-Farbe verfügbar. Das Gehäuse erfüllt die Normen DIN EN 62208:2011

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NIEDERSPANNUNG

Aus der Ferne steuernMotorantrieb DS2C-CM für FI/LS -Schalter DS201 und DS202C

Mit dem Motorantrieb DS2C-CM lassen sich die gekoppelten Fehlerstrom-Schutzschalter mit integriertem Lei-tungsschutz vom Typ DS201 und DS202C aus der Ferne ein- und aus-schalten. Diese Möglichkeit wird bei-spielsweise in unbemannten Stationen im Feld, in Kläranlagen, Telekommuni-kationsverteilerstationen oder in der Bühnentechnik genutzt. Die Fernbetäti-gung erfolgt per Impulsbefehl oder per Befehl mit Selbsthaltung. Die Versor-gungsspannung liegt bei 12 ... 30 V AC

und 12 ... 48 V DC. Der Motorantrieb hat eine Baubreite von zwei Moduleinheiten und verfügt über einen Hilfsschalter 1 S + 1 Ö (Wechslerkontakt) und einen Sig-nalkontakt 1 S + 1 Ö (Wechslerkontakt), die den Schaltzustand und die Fehler-art bei Abschaltung anzeigen. Der DS2C-CM kann ohne weiteres Zubehör rechts an die FI/LS-Schaltertypen DS201 und DS202C aus dem System pro M compact angebaut werden.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile• Ein- und Ausschalten aus der

Ferne, zum Beispiel in unbemann-ten Stationen

• FI/LS und Steuerung (Ein/Aus) in vier Modulen

• Signalkontakt und Hilfsschalter zur Anzeige von Abschaltung durch Fehler (LS oder FI) und zur Anzeige des Schaltzustands

SICHERHEITSBELEUCHTUNG

Robuste EleganzLED-Sicherheitsleuchte Altolux mit verstellbarem Scheinwerfer

Die LED-Sicherheitsleuchte Altolux 113/115 leuchtet Wege und Flächen in-nerhalb von Gebäuden bestens aus – auch bei rauen Umgebungsbedingun-gen. Sie ist um 360° drehbar und besitzt eine patentierte Lösung mit verstellbarem Scheinwerfer. Das Kunststoffgehäuse im Industriede-sign überzeugt mit seiner kompakten und robusten Bauform. Die First-Fix-Montage und die Möglichkeit, die Leuchte ohne Werkzeuge an die Lei-tungen anzuschließen, sind besonders praktisch. Darüber hinaus verfügt die

Vorteile• Patentierte Lösung mit verstellba-

rem Scheinwerfer• Um 360° drehbar• Einfache Installation• Zahlreiche Montage- und Befesti-

gungsmöglichkeiten

Sicherheitsleuchte über vielfältige Montage- und Befestigungsmöglich-keiten – beispielsweise an der Decke, an der Wand hängend oder an einem Pfeiler. Bei der Befestigungsoption Twinspot sind die beiden Leuchten mechanisch getrennt, lassen sich aber per Montagehalter verbinden. In die-sem Fall wird nur eine Einspeisung be-nötigt.

Weitere Infos: [email protected]

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NIEDERSPANNUNG

Sicher ableitenÜberspannungs-Schutzeinrichtung DATAline

Die Überspannungsableiter für Daten- und Telekommunikationstechnik aus der Reihe OVR DATAline schützen Betriebsmittel, die mit Daten- und Telefonleitungen verbunden sind, und ergänzen das Portfolio an Überspan-nungsableitern aus der Energietech-nik. Gemeinsam bieten die Produkte eine wirksame Komplettlösung für den Schutz aller elektrischen und elek-tronischen Systeme gegen Überspan-nungen. Das breite Angebot umfasst auch Lösungen für den Schutz von Computernetzwerken und Telekom-munikationssystemen einschließlich LSA-PLUS-, DSL-, ISDN-, Videoüberwa-chungs-, TV- und RF-Systemen. Um die elektronischen Betriebsmittel inner-

halb eines Gebäudes zu schützen, muss das Schutzkonzept sämtliche Leitungen berücksichtigen, die in das Gebäude hinein- oder aus ihm heraus-führen. Denn auch Leitungen, die aus dem Gebäude herausführen, können Transienten einen Weg in das Gebäude bieten.

Weitere Infos: [email protected]• Modularer Aufbau• Platzsparende Lösung• Einfache und schnelle Montage• Erfüllung der Prüfkategorien D, C

und B für höchsten Schutz der elektronischen Endgeräte

• Installationsort an den Zonenüber-gängen LPZ 0 bis LPZ 3

BUILDING PRODUCTS

Flexibler EnergieverteilerStandschrank TwinLine N 44 in schutz-isolierter und geerdeter Ausführung

Der Standschrank TwinLine N 44 ist das neue Einstiegsmodell der TwinLine-Reihe. Optimiert für den fle-xiblen Einsatz als Energieverteiler bis Schutzart IP44, ist er in schutzisolier-ter und geerdeter Ausführung erhält-lich. Der Schrank ist bereits für den In-nenausbau mit CombiLine-N-Modulen auf dem EDF-Montagegerüst vorbe-reitet. Als Zubehör stehen die bekann-ten Systemteile aus dem TwinLine-Sortiment zur Verfügung, was Planung und Lagerhaltung deutlich verein-facht. Der TwinLine N 44 steht in fünf

Feldbreiten zur Verfügung und hat eine Schranktiefe von 225 mm. Das neue Sockelkonzept spart Zeit bei der Montage und sorgt für sicheren Trans-port. Der besonders große Türöff-nungswinkel von 180° ermöglicht eine optimale Zugänglichkeit.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile• Deutlich größere nutzbare Fläche

zur Leitungseinführung• Innovative Flanschtechnik für

werkzeuglose Montage• Optimale Zugänglichkeit dank

180°-Türöffnungswinkel

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NIEDERSPANNUNG

Schutz vor Abrieb und KantenLeicht, aber robust: Gewebeschlauch Bind-It

Der längs geschlitzte und selbstumwickelnde Gewebeschlauch Bind-It bündelt nicht nur Kabel und Leitungen, sondern bietet auch mechani-schen Schutz vor Abrieb und scharfen Kanten. Er lässt sich schnell installieren und ebenso einfach wieder entfernen. Aufgrund des praktischen Roll-designs eignet sich Bind-It auch bestens für bereits angeschlossene Kabel. Beim Ablängen fasern die Schlauchenden nicht aus, daher ist kein Heißverschweißen erforderlich. Der Gewebe-schlauch ist in Nenngrößen von 5 mm bis 38 mm erhältlich. Als Material werden Einzel- und Mehr-fachfasern aus Polyester verwendet. Bind-It ist für Betriebstemperaturen von –70 °C bis +125 °C

geeignet und findet in der Elektrotechnik, in der Automobilindustrie, im Maschinen- und Anlagen-bau, bei der Marine, bei der Bahn sowie in der elektronischen Industrie Anwendung.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile• Einfaches Installieren und Entfernen – auch

bei bereits angeschlossenen Kabeln• Ausgezeichneter Schutz gegen mechanischen

Abrieb• Auch als flammwidrige Version erhältlich

NIEDERSPANNUNG

Spezialisiert auf Safety-AnwendungenSicherer Betrieb mit AFS-Schützen

Die AFS-Schütze von ABB haben einen fest angebauten, frontseitigen Hilfs-kontaktblock mit zwei Schließer- und zwei Öffnerkontakten in gelber Safety-Farbe. Die Hilfskontakte verfü-gen über einen sehr geringen Schalt-pegel und sind zwangsgeführt. Bei

Vorteile• Ideal für den Einsatz bei der

Maschinensicherheit• Für eindeutige Erkennung im

Schaltschrank• Ergänzung des umfassenden

Safety-Sortiments von ABB

den Öffnerkontakten handelt es sich um für Sicherheitsmeldungen erfor-derliche Mirror-Kontakte. Zusätzlich sind die Schütze gegen manuelles Betätigen geschützt. Integrierte Ent-störglieder machen eine ergänzende Spulenbeschaltung überflüssig. Für

die Ermittlung des Performance Level nach EN ISO 13849 oder von SIL- Werten nach EN IEC 62061 sind B10D-Werte verfügbar. Die AFS-Schütze ergänzen das umfangreiche ABB-Sor-timent an Safety-Produkten. Sie können beispielsweise von Relaisaus-gängen der Sicherheits-SPS Pluto und der Sentry-Sicherheitsrelais direkt angesteuert werden.

Weitere Infos: [email protected]

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NIEDERSPANNUNG

Perfekter AnschlussShield-Kon-Verbinder für geschirmte Leitungen

Beim Shield-Kon-System handelt es sich um eine ausgereifte und langjäh-rig bewährte Crimptechnik zum Schirmanschluss von abgeschirmten Leitungen. Der einteilige Shield-Kon-Verbinder wird während des Crimp-vorgangs mit dem Anschlussleiter um die Abschirmung gerollt. Diese Schirmanschlusstechnik verbindet abgeschirmte Kabel innerhalb von Sekunden mit höchster Präzision und Qualität. Der zweiteilige Shield-Kon-Verbinder besteht aus zwei zylindri-schen Hülsen, zwischen denen der Schirm mit dem Anschlussleiter ver-

Vorteile• Kompakter Verbinder mit niedriger

Bauhöhe• Kein Löten, keine Hitze, keine

Schäden• Schnelle, qualitativ hochwertige

und kostengünstige Installation

presst wird. Beide Varianten verhin-dern Kabelschäden, die durch Löten entstehen können. Shield-Kon eignet sich speziell für Anwendungen, bei denen ein hohes Maß an Sicherheit, eine hochwertige Signalqualität, kleine Abmessungen, eine niedrige Bauhöhe und ein geringes Gewicht wichtige Anforderungen darstellen.

Weitere Infos: [email protected]

NIEDERSPANNUNG

Problemlos bündelnKabelbefestigungssystem Deltec mit Metallverschluss

Mit dem dreiteiligen Deltec-System, das aus unterschiedlichen Materialien besteht, ist das Bündeln von Kabeln in rauen Außenumgebungen kein Problem mehr. Deltec kombiniert die Festigkeit und Steifheit eines spritzgegossenen Kopfes mit einer korrosionsbeständi-gen Kupferlegierung nach Schiffsklas-sifizierung sowie mit einem weichen, biegsamen und strapazierfähigen extrudierten Band. Anwender können die jeweils passende Bandlänge für jede Applikation individuell auswählen. Anders als Deltec verursachen her-kömmliche Befestigungslösungen häu-fig Ausfallzeiten, wenn beispielsweise eine hohe Festigkeit gefordert ist oder

raue Umgebungsbedingungen herr-schen. Befestigungen aus Metall ber-gen ebenfalls Gefahren: Sie können die Kabelisolierung beschädigen und lo-ckern sich bei Temperaturschwankun-gen oder bei Bewegung. Eine Schlau-fenbildung aufgrund von sich verschiebenden Befestigungspunkten erhöht diese Gefahr zusätzlich. Dank des einzigartigen Materialmixes ver-meidet Deltec solche Schwierigkeiten.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile• Einsatzdauer von mehr als 20

Jahren im Freien• Dauerhafte Betriebstemperatur

zwischen –60 und +90 °C• Keine scharfen Kanten• Flexibles Ablängen der Rollen-

ware durch extrudiertes Acetat-band

• Beständigkeit gegenüber Son-nenlicht, Feuchtigkeit und salz-haltiger Umgebung

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KRAFT WERKSLEIT TECHNIK

Taktgeber im KraftwerkGeneratoren mit Synchrotact 6 sicher synchronisieren und parallelschalten

Das Synchronisiergerät Synchrotact 6 löst das für seine hohe Zuverlässigkeit geschätzte Produkt Synchrotact 5 nach 18 Jahren während einer Übergangs-phase ab. Um die langen Lebenszyklen in Kraftwerksanlagen optimal zu unter-stützen und Ersatzlösungen zu verein-fachen, übernimmt Synchrotact 6 die mechanische Einbaugröße und das elektrische Steuerkonzept seines Vor-gängers. Das Gerät wurde nach den Richtlinien für funktionale Sicherheit entwickelt und erfüllt das Integritäts-level SIL2 nach IEC 61508. Mit ihren Diagnosefunktionen überwachen sich

die diversitär redundanten Kanäle gegenseitig, was entscheidende Vor-teile gegenüber einer Kombination von Geräten verschiedener Hersteller bringt. Mehr Parametersätze in beiden Kanälen und eine elektronische Mess-stellenauswahl machen Synchrotact 6 äußerst flexibel in der Anwendung.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile• Gewährleistung der Anlagensicher-

heit• Gleiche Zuverlässigkeit wie

Synchrotact 5• Unterstützung langer Lebens-

zyklen durch kostengünstige Ersatzlösungen

STROMERZEUGUNG

Smart und skalierbarServicepaket PG Care sorgt für optimale Anlagenperformance

PG Care ist ein modular aufgebautes ABB-Servicevertragsmodell für Kraft-werksanlagen, dessen Leistungsum-fang genau auf die anlagenindividuel-len Anforderungen und Bedürfnisse zugeschnitten wird. Das Angebot unterstützt Kraftwerksbetreiber mit vielfältigen, skalierbaren Lösungen auf den Gebieten Beratung, Engineering und Personal. Das schließt auch die Nutzung von Informationsdiensten ein, die wertvolle Angaben zum zuverläs-sigen und effizienten Anlagenbetrieb liefern und damit sowohl technische als auch wirtschaft liche Transparenz herstellen. Mittels einer Statusanalyse zum Lifecycle steht die Anlage perma-

nent auf dem Prüfstand, um erforder-liche Maßnahmen vorausschauend ein-zuleiten. Darüber hinaus ermöglicht es eine längere Servicevertragslaufzeit, die Anlage kontinuierlich instand zu halten. Regelmäßige Updates und Upgrades spielen den jeweils aktuellen Stand der Technik auf.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile• Umsetzung des jeweils aktuellen

Stands der Technik• Finanzielle Planbarkeit• Sicherung langfristiger Service-

leistungen• Kontinuierliche Anlagen-

optimierung

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LEIT TECHNIK

Mit allen Wassern gewaschenBedienfelder CP635-Fx für raue Bedingungen

Die Bedienfelder CP635-Fx sind speziell dafür entwickelt, auch in rauen Umgebungen zuverläs-sig zu funktionieren. Mit ihrer baulichen Robust-heit widerstehen sie selbst anspruchsvollen Reinigungsverfahren, wie sie beispielsweise die Hygienebestimmungen in der Fleischproduktion vorschreiben. Der Edelstahlrahmen und das ab-gerundete Design der Vorderseite erfüllen die höchstmögliche Schutzart IP69K und sind un-empfindlich gegenüber einer Hochdruckreini-gung mit heißem Wasser. Das Display ist heller als bei herkömmlichen Control Panels. Der kapa-zitive Touchscreen ermöglicht auch mit Hand-schuhen eine schnelle und einfache Bedienung.

Als Teil der CP600-Serie lassen sich die Bedien-felder CP635-Fx mit dem ABB Automation Builder problemlos in ein Automatisierungs-paket integrieren.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile• Höchstmögliche Schutzart IP69K• Kreatives und effizientes Design dank Panel

Builder 600• Konnektivität mit mobilen Geräten für

flexiblen Remote-Zugriff

LEIT TECHNIK

Die Zukunft der ProjektabwicklungSelect I/O und Intelligent Projects machen das Engineering flexibel

Select I/O ist die neueste Ergänzung für die Automatisierungsplattform ABB Ability System 800xA. Das redun-dante, ethernetbasierte Single-Chan-nel-I/O-System unterstützt Intelligent Projects, das als Abwicklungsmodell die Umsetzung von Automatisierungs-projekten beschleunigt, ihre Komple-xität reduziert und ihre Planbarkeit steigert. Dadurch verringern sich die Kapital- und Betriebskosten um 20 bis 30 %. Mit Select I/O lassen sich bereits in einer frühen Projektphase standar-disierte Schränke mit der Grundlage für die Feldverdrahtung installieren und die I/O-Typen erst zu einem spä-teren Zeitpunkt festlegen. Das Select-I/O-Netzwerk wird über eine Ethernet-Feldbus-Kommunikationsschnittstelle

Vorteile• Paralleles Hardware- und Soft-

ware-Engineering• Installation standardisierter

Schaltschränke vor der Installation der Elektronik

• Flexibles Hinzufügen von I/Os und Controllern in das Ethernet-Netz-werk

• Erweiterung des ABB-Ability-Ange-bots an digitaler Leittechnik

(Ethernet-FCI) mit integrierten redun-danten Switches angeschlossen und verwendet individuelle Signal Con-ditioning Modules für Prozess- und Safety-I/Os. Die Ethernet-FCI macht die ABB-Lösung noch flexibler: Außer mit Select I/O kann sie auch mit S800 I/O von System 800xA realisiert wer-den. Der Anwender wählt einfach die für seine Applikation am besten ge-eignete I/O-Variante.

Weitere Infos: [email protected]

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QUALITÄTSLEIT TECHNIK

Alles im RahmenNetwork Platform 800 für Qualitätsleitsysteme

Der Messrahmen Network Platform 800 (NP800) ist speziell für kleine und mittelgroße Papiermaschinen bis 6,2 m Blattbreite konzipiert. In Kombi-nation mit hochsensiblen Sensoren und Steuerungen der jüngsten Gene-ration verbessert er die Papierquali-

Vorteile• Neue Messrahmenkonstruktion für

die Papier- und Zellstoffindustrie• Verringerung der Ausfallzeiten• Senkung der Betriebskosten• Querträger aus verstärktem

Carbonstahl

tät, die Stabilität der Abläufe auf der Papiermaschine und die Prozesseffi-zienz. Eine leistungsstarke Daten-erfassung in Echtzeit sorgt für schnelle Signalverarbeitung und hohe Messgenauigkeit. Der NP800 ist ro-bust, zuverlässig, einfach zu erweitern

MESSTECHNIK IN DER PAPIERPRODUKTION

Wert-PapiereL&W Freeness Online überwacht Faserstoffaufbereitung

ABB bietet ein neues Online-System, um den Mahlgrad in Faserstoffsus-pensionen in der Papierproduktion zu messen und zu überwachen. L&W Freeness Online erfasst und steuert die beiden wichtigsten Qualitäts-variablen der Faserstoffaufbereitung: Canadian Standard Freeness und Schopper-Riegler. Anhand dieser Werte lässt sich eine übermäßige Mah-lung vermeiden, was wiederum einen reduzierten Energieverbrauch bedeu-tet. Durch den automatischen und vollständigen Messzyklus, der Tempe-raturschwankungen und Konsistenz-unterschiede kompensiert, löst L&W Freeness Online das Problem unge-nauer manueller Messergebnisse; die Resultate entsprechen Laborstan-

dards. So können Papierhersteller Faserstoffmessungen dafür nutzen, die Papierqualität zu verbessern und gleichzeitig Kosten zu reduzieren.

Weitere Infos: [email protected]

Vorteile• Reproduzierbares, kosteneffek-

tives Online-System• Vermeidung einer übermäßigen

Mahlung• Einheitlicher Stoffeintrag für

Papier-, Karton- und Tissue-maschinen

• Entnahme von Proben an mehreren Stellen mit nur einem Instrument

und hochverfügbar. Die gesamte Sys-temelektronik und alle beweglichen Teile sind vollständig in die Säulen in-tegriert und von der Papiermaschine aus zugänglich. Das ermöglicht eine unkomplizierte, sichere Wartung. Für den Messrahmen und seine Sensoren ist keine Wasserkühlung erforderlich.

Weitere Infos: [email protected]

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—Schutzengel für Jung und Alt

Die kleine Marie macht mit ihrem Plüschaffen Coco gerade Frühstück in der Puppenküche, als das Licht in der Kindertagesstätte „Zauberwald“ plötzlich ausgeht. Was Marie nicht weiß: Vielleicht hat ihr der neue ABB-Brandschutzschalter S-ARC1 gerade das Leben gerettet.

Rund 30 % aller Brände in Europa werden durch Fehler in der elektrischen Installation von Ge -bäuden ausgelöst. Fehlerlichtbögen gehören dabei zu den häufigsten Ursachen. Sie entstehen beispielsweise durch beschädigte Isolierungen, gequetsch te oder abgeknickte Leitungen oder Kabelbrüche. Grund genug, für den Gesetzgeber zu reagieren: Seit Februar 2016 schreibt die DIN VDE 0100-420 den Einsatz von Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen für gewisse Raumnutzungen in Neubauten und Bestandsanlagen, die erweitert oder verändert werden, verbindlich vor – wie Kindertagesstätten und Seniorenheime.

Der 18. Dezember 2017 ist ein wichtiger Stichtag. Dann läuft die Übergangsfrist der Norm ab. Nur

bei unveränderten Bestandsanlagen ist dann keine Anpassung erforderlich. Der Brandschutz-schalter von ABB ist die passende Lösung, um die geforderten Maßnahmen umzusetzen. Die neue Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung (AFDD = Arc Fault Detection Device) mit integriertem Siche-rungsautomat S-ARC1 bietet Schutz vor seriellen und parallelen Fehlerlichtbögen, vor Überlast- und Kurzschlussstrom und somit vor elektrisch gezün-deten Bränden.

Flexible EinbaumöglichkeitenIn einphasigen Wechselspannungssystemen erkennt der AFDD serielle Fehlerlichtbögen und schaltet einen angebauten Leitungsschutzschal-ter (MCB = Miniature Circuit Breaker) ab. Damit bietet der AFDD zusätzliche Sicherheit, weil Siche-rungsautomaten und Fehlerstrom-Schutzeinrich-tungen serielle Fehlerlichtbögen nicht erfassen.

Der Brandschutzschalter von ABB ist einpolig ge-schützt und zweipolig schaltend für Bemessungs-ströme von 6 bis 20 A in B- oder C-Charakteristik. Er lässt sich einfach mit einer Phasenschiene ver-drahten und eröffnet flexible Einbaumöglichkei-ten. Zu den weiteren Merkmalen gehören ein Be-messungsschaltvermögen von 6 kA und ein LED-Indikator, der die Ursache der Auslösung anzeigt. Die Einspeisung kann wahlweise von oben oder

—„Die Fehlerlichtbogen-Schutzein-richtung ist mit den Sicherungs-automaten, den Fehlerstrom-Schutzschaltern und dem Zubehör aus dem System pro M compact kombinierbar.“

—Fehlerlichtbögen erkennen

Die Fehlerlichtbogen-Schutzeinrich-tung mit integriertem Sicherungsauto-mat S-ARC1 von ABB verhindert die Be-schädigung elektrischer Installationen durch Fehlerlichtbögen und deren thermische Folgen wie Kabelbrände. Um einen Fehlerlichtbogen zu detek-tieren, misst der Brandschutzschalter den Spannungs- und Stromverlauf über die Zeit und bewertet ihn mittels digitaler Signalverarbeitung. Bei Feh-lerlichtbögen weist insbesondere der Stromverlauf charakteristische, hoch-frequente Komponenten auf.

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von unten erfolgen. Der hintere Klemmenbereich ermöglicht eine einfache Querverdrahtung, zum Beispiel zu einem FI-Schutzschalter. Die Fehler-lichtbogen-Schutzeinrichtung ist mit den Siche-rungsautomaten, den Fehlerstrom-Schutzschal-tern und dem Zubehör aus dem System pro M compact kombinierbar.

Pflicht in Kitas und SeniorenheimenKonkret bezieht sich die Anwendungspflicht der DIN VDE 0100-420 für Fehlerlichtbogen-Schutz-einrichtungen auf Endstromkreise, die Schlaf- oder Aufenthaltsräume von Einrichtungen für Kinder, behinderte oder alte Menschen – etwa Kindertagesstätten und Seniorenheime – sowie Schlaf- oder Aufenthaltsräume in barrierefreien Wohnungen versorgen. Darüber hinaus definiert die Norm weitere Anwendungsbereiche, bei denen der Einsatz von Fehlerlichtbogen-Schutz-einrichtungen verpflichtend ist.

Wer eine elektrische Anlage plant oder errichtet, muss in jedem Einzelfall prüfen, ob und in wel-chem Umfang Anlagenteile aufgrund der bau-lichen Gegebenheiten in den Geltungsbereich dieser Bestimmungen fallen. Tun sie das, müssen die Endstromkreise in einphasigen AC-Systemen bis 16 A zusätzlich mit Fehlerlichtbogen-Schutz-einrichtungen ausgestattet werden.

In vielen Fällen sinnvollNeben verpflichtenden Anwendungen nennt die Norm auch Einsatzmöglichkeiten, bei denen der Einbau von Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtun-gen empfohlen wird. Dazu gehören alle Räume mit Schlafgelegenheiten, Gebäude mit feuerver-breitenden Strukturen – etwa Hochhäuser auf-grund des Kamineffekts – sowie Endstromkreise mit hoher Anschlussleistung, zum Beispiel Wasch-maschinen oder Geschirrspüler. Ob Pflicht oder Kür – der Einbau eines AFDD ist eine sinnvolle Maßnahme, um mit geringem Aufwand den Schutz vor Bränden erheblich zu verbessern. Damit Marie auch in Zukunft beruhigt Frühstück machen kann.

Weitere Infos: [email protected]

—Für Kindertagesstätten sind Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtungen zwingend vorgeschrie-ben.

—„Der AFDD bietet zusätzliche Sicherheit, weil Sicherungsauto-maten und Fehlerstrom-Schutz-einrichtungen serielle Fehlerlicht-bögen nicht erfassen.“

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Ability heißt Fähigkeit, Können, Begabung. Was ist unter ABB Ability zu verstehen?ABB Ability steht für unsere tiefe Technologie-Expertise, unser fundiertes Branchenwissen und unsere digitale Kompetenz. Diese Kombi-nation unterscheidet uns von anderen. Damit befähigen wir unsere Kunden, ihre Prozesse zu optimieren und dabei das Potenzial der vierten industriellen Revolution zu nutzen. Die Zusam-mensetzung von ABB und Ability ist eine gemein-same Überschrift, unter der wir unsere digitalen Produkte und Services zusammenfassen sowie die Plattform, auf der sie entwickelt werden.

Was sind Beispiele für ABB Ability-Lösungen?Aktuell bieten wir über 180 Lösungen an. Dabei sind Fernüberwachungsdienste, etwa für Roboter, Motoren und Maschinen, aber auch umfassende Lösungsangebote wie „Collaborative Operations“. Damit unterstützen wir das Betriebspersonal bei Störungsbehebung, Betriebsführung und Optimierung kompletter Anlagen. Auch für räum-lich verteilte Aufgaben bieten wir überzeugende Lösungen, so etwa Systeme, die die Effizienz der Ladeinfrastruktur von Elektro fahrzeugen maxi-mieren. Und ständig entwickelt sich ABB Ability weiter, denn praktisch jede Geschäftseinheit von ABB arbeitet an neuen digitalen Lösungen. Fo

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Leistungsstarke Lösungen für die Welt von morgen: Unter ABB Ability bündelt ABB sein branchenübergreifendes digitales Know-how. Wir sprachen mit Peter Terwiesch, Mitglied der ABB-Konzernleitung, über den konkreten Nutzen für den Kunden.

—Mit ABB Ability in die digitale Zukunft

—„Wir wollen niemanden hart binden, sondern mit einer offenen, inter-operablen Plattform für unsere Kunden langfris-tig einen maximalen Mehrwert schaffen.“

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Wie ist die Idee zu ABB Ability entstanden? Ausschlaggebend war, dass sich die techno-logischen Möglichkeiten, um Informationen zu messen, zu verarbeiten und zu speichern, rasant weiterentwickelt haben. Unsere installierte Ba-sis von mehr als 70 Millionen angeschlossenen Geräten, 70.000 digitalen Leit- und Steuerungs-systemen und 6.000 Unternehmenssoftware-Lösungen zählt zu den größten der Welt. Tausende von Kunden weltweit vertrauen täglich und rund um die Uhr auf den reibungslosen und wettbewerbsfähigen Betrieb ihrer Anlagen mit unseren Systemen. Auf der Basis langjähriger, vertrauensvoller Beziehungen entwickeln wir fort-geschrittene Softwarelösungen – gezielt auf die Anforderungen unserer Kunden abgestimmt.

Wie hilft ABB mit diesem Wissen den Kunden?Wir beschränken wir uns nicht darauf, Prozess- und Anlagendaten zu messen und auszuwerten. ABB geht einen Schritt weiter und schließt den Kreis – wir speisen Erkenntnisse zurück, um Pro-zess und Anlage entsprechend zu optimieren.

Können Sie das an einem Beispiel veranschauli-chen?Nehmen wir ungeplante Anlagenstillstände. Meist gibt es dafür lediglich drei zentrale Ursachen: Be-dienerfehler, Probleme mit großen rotierenden Maschinen, etwa Pumpen oder Kompressoren, und Unterbrechungen in der Energieversorgung. Gezieltes Anlagenmonitoring erkennt rechtzeitig, wann Wartungsbedarf besteht oder die Betriebs-weise angepasst werden muss. Das Potenzial ist enorm: Allein in der petrochemischen Industrie kosten ungeplante Stillstände jedes Jahr 21 Mil-liarden Dollar, sodass Investitionen in diesem Be-reich typischerweise extrem lohnenswert sind.

Warum sollte der Kunde auf ABB setzen? Mit unserer ABB Ability Plattform und den darauf aufbauenden Applikationen, bieten wir unseren Kunden eine Breite und Tiefe an digitalen Lö-sungen, die sich sehen lassen kann. Wir setzen dabei bewusst auf offene Standards und Inter-operabilität. In einer Welt, in der zwar die Anla-gen eine sehr lange Lebensdauer haben, sich die digitalen Voraussetzungen aber auf unvorher-sehbare Weise verändern können, ist der Wert von Optionalität und Flexibilität sehr, sehr hoch.

70 Millionen

—ABB Ability in Zahlen

digitalen Steuerungselementen die installierte Basis.

70.000

Softwarelösungen der Enterprise-Klasse von ABB sind bei Kunden aus der Energie-versorgung, der Industrie, dem Transport- und Infrastruktursektor im Einsatz.

6.000

50 Milliardenvernetzte „Dinge“ wird es bis 2020 geben – vom Windrad über Industrieroboter bis zum Gebäude.

—Ein Beispiel für ABB Ability-Lösungen in der konkreten Anwendung sehen Sie unter http://tiny.cc/ability

vernetzte Geräte bilden zusammen mit

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Was bedeutet das für den Kunden? Wir wollen niemanden hart binden, sondern mit einer offenen, interoperablen Plattform für unsere Kunden langfristig einen maxima-len Mehrwert schaffen. Der Kunde soll wissen, dass er bei einer Investition nicht nur jetzt einen attraktiven Business Case hat, sondern sich zu-sätzlich die Flexibilität für die Zukunft offen hält. Auch das Thema „Data Ownership“ besprechen wir ergebnisoffen mit unseren Kunden: welche Daten sollen vertraulich bleiben und nur dem Kunden gehören, welche anderen Daten darf ABB zum Beispiel für die optimale Weiterentwick-lung unserer Produkte und Lösungen nutzen.

Sofort investieren oder noch abwarten – das fragen sich insbesondere Mittelständler. Warum sollten sie die Herausforderungen jetzt angehen?Industrie 4.0 und ABB Ability machen es auch mittelständischen Unternehmen möglich, ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich zu steigern. Auf der einen Seite können sie durch besser digital integrierte Lösungen ihre Kosten und Risiken für Neuinvestitionen senken, auf der anderen

Seite ihren Betrieb flexibilisieren. Natürlich werden wir in fünf Jahren noch mehr und noch bessere Lösungen haben – aber der Produk-tivitätsvorteil heute amortisiert die Kosten schnell und die praktische Erfahrung mit der Digitalisierung schafft die Basis für weitere Schritte zur Erschließung weiterer Potenziale.

Was heißt das konkret?Ein gutes Beispiel ist die Modeindustrie, etwa die Produktion von Schuhen: Diese werden normalerweise in großen Mengen in Niedrig-lohnländern hergestellt, was sehr viel Kapital bindet. Am Ende der Saison müssen die Modelle mit Abschlägen abverkauft oder gar weggewor-fen werden. Mit Industrie 4.0 eröffnet sich die Möglichkeit, statt großer Volumina mit geringen Variationen kleinere Mengen sehr viel individuali-sierter herzustellen, im Zweifelsfall mit Losgröße eins. Damit ist der Hersteller näher am Kunden und dessen Wünschen und reduziert gleichzei-tig sein gebundenes Kapital in der Bilanz und seine Abschreibungen auf die vom Markt dann doch nicht verlangten Produkte. Das ist auch für kleinere Unternehmen sehr interessant.

Wird es irgendwann noch Produkte geben, die nicht unter ABB Ability fallen?Ich kann mir schon vorstellen, dass es auch in Zukunft noch Produkte gibt, die nicht automa-tisch Teil von ABB Ability sein werden. Aber ich denke, dass es gleichzeitig zu jedem Liefer- und Leistungsbereich, den ABB bedient, entspre-chende ABB Ability-Services geben wird.

—„Industrie 4.0 und ABB Ability machen es auch mittelständi-schen Unternehmen möglich, ihre Wettbewerbsfähigkeit deutlich zu steigern.“

— Wartung mit Weitblick: Mit Anlagenmonitoring, etwa bei großen rotie-renden Maschinen, lässt sich dank ABB Ability Wartungsbedarf recht-zeitig erkennen.

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—ABB-Termine

—Impressum

about 3 | 17 Das Kundenmagazin von ABB Deutschland

HerausgeberABB AG, Klaus Treichel, Kallstadter Straße 1, 68309 Mannheim

Redaktionsleitung Rainer Hofmann, Stierstädter Straße 5, 60488 Frankfurt am Main

RealisierungPublik. Agentur für Kommunikation GmbH, Rheinuferstr. 9, 67061 Ludwigshafen

Gesamtauflage: 30.000

Service für Informationen, Kritik und [email protected]

Adressänderungen und [email protected].: +49 621 33839-38 Mo. – Fr. 9:30 bis 12:00 Uhr und 13:30 bis 16:00 Uhr

Vervielfältigung und Veröffentlichung, auch in Auszügen, nur mit Genehmigung der ABB AG.

Disclaimer: Die Informationen in dieser Publika-tion enthalten lediglich allgemeine Beschreibun-gen bzw. Leistungsmerkmale, die im konkreten Anwendungsfall nicht immer in der beschriebe-nen Form zutreffen. Durch Weiterentwicklung der Produkte können sich die Merkmale auch ohne weitere Ankündigung ändern. Leistungsmerkmale sind nur dann verbindlich, wenn sie bei Vertrags-schluss ausdrücklich vereinbart werden.

M E SS E N & VE R A N STA LTU NG E N

MEORGA MSR-Spezialmesse 10. Oktober 2017, Landshut www.meorga.de/landshut-2017

FMB – Zuliefermesse Maschinenbau 8. bis 10. November 2017, Bad Salzuflen www.fmb-messe.de

SPS IPC Drives 28. bis 30. November 2017, Nürnberg www.mesago.de/sps

S E M I N A R E & WOR K S HOPS

T307 – System 800xA – Batch Management Bedienung und Engi-neering20. bis 24. November 2017, Frankfurt a. M.

T309 – System 800xA – Safety Kon-figuration & Wartung AC 800M HI5. bis 8. Dezember 2017, Frankfurt a. M.

T315H – System 800xA – Enginee-ring Part 2 – Human System Inter-face23. bis 27. Oktober 2017, Frankfurt a. M.

T560 – Freelance – Systemgrund-lagen und Engineering Basics11. bis 15. Dezember 2017, Frankfurt a. M.Anmeldung: http://tiny.cc/ABBUniversity

Workshop Niederspannungs-produkte (NSP 4.1)7. bis 8. November 2017, Heidelberg

Workshop Niederspannungs-prüfgeräte (NSP 4.2)9. November 2017, Heidelberg

Grundlagen der Elektrotechnik (NSP 7)13. November 2017, Heidelberg

ABB Wissensforum (NSP 20)14. November 2017, Heidelberg Anmeldung: [email protected]

Softwareschulung StriePlan-SLP (NSP 16)17. Oktober 2017, Sasbach Anmeldung: [email protected]

MaschinenBauInfo (MBI)10. Oktober 2017, Erfurt12. Oktober 2017, FreudenstadtAnmeldung: [email protected]

Sicherheitsbeleuchtung, Notlicht-berechnung, aktuelles Recht (SiLi)15. bis 16. November 2017, LeipzigAnmeldung: [email protected]

IHK-Lehrgang Maschinensicherheit (in Kooperation mit ABB)12. bis 13. Oktober, 18. bis 20. Okto-ber, 25. bis 27. Oktober 2017, Reutlin-genAnmeldung: [email protected]

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WIR STEHEN IHNEN A N WERK TAGEN VON 8:0 0 B IS 17:0 0 UHR PER SÖNLICH ZUR V ERFÜGUNG .

Page 52: about - ABB | Kundenmagazin€¦ · sche Systeme der KEYMILE-Gruppe bekannt gegeben. Mit der Übernahme erweitert ABB das Angebot an digita-len Industrielösungen. Die Stärke von

Die Smart-Sensor-Technologie von ABB überwacht die Betriebs- und Zustandsdaten industrieller Elektro motoren und sendet live und permanent detaillierte «big data» an unsere globalen Fernwartungszentren. Unsere Software erkennt, wann es Zeit für einen Eingriff oder die nächste Wartung ist. Diese intelligente Technologie verringert Ausfallzeiten um bis zu 70 Prozent, erhöht die Lebensdauer der Anlage um bis zu 30 Prozent und senkt den Energieverbrauch um bis zu 10 Prozent. abb.com/future

— Let’s write the future. Mit smarten Sensoren, die Potenziale in Leistung verwandeln.