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BMBF Verbundprojekt InProTex Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 1 von 32 Abschlussbericht InProTex Kennwort: InProTex Förderkennzeichen: 0330677 C Zuwendungsempfänger: J.G. Knopf’s Sohn GmbH & Co. KG August-Wagner-Straße 1 95233 Helmbrechts Titel: Integrative Prozessoptimierung durch fotokatalytische Reinigung von Produktionsfluiden bei der Textilverarbeitung (InProTex, TV 3) Laufzeit des Vorhabens: 01.03.2005 – 28.02.2008 Berichtszeitraum: März 2005 – Februar 2008 Autor: Dipl.-Ing. August Wagner

Abschlussbericht InProTex - Cleaner Production · 2015. 11. 14. · Abbildung 2.4: Enviolet®– Reaktor EVR 12, teilweise aufgeschnitten. Zu sehen sind: der Strahler (1), das Quarzschutzrohr

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  • BMBF Verbundprojekt InProTex

    Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 1 von 32

    Abschlussbericht

    InProTex

    Kennwort: InProTex

    Förderkennzeichen: 0330677 C

    Zuwendungsempfänger: J.G. Knopf’s Sohn GmbH & Co. KG

    August-Wagner-Straße 1

    95233 Helmbrechts

    Titel: Integrative Prozessoptimierung durch fotokatalytische

    Reinigung von Produktionsfluiden bei der Textilverarbeitung

    (InProTex, TV 3)

    Laufzeit des Vorhabens: 01.03.2005 – 28.02.2008

    Berichtszeitraum: März 2005 – Februar 2008

    Autor: Dipl.-Ing. August Wagner

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 2 von 32

    Inhaltsverzeichnis

    1 AUFGABENSTELLUNG/PROJEKTZIEL ........................................................ 3

    2 PROJEKTERGEBNISSE............................................................................... 4

    2.1 Grundprinzip der Foto-Fenton-Reaktion 4 2.2 Beschreibung der Pilotanlage 5 2.2.1 Der Chargenbehälter 6 2.2.2 Dekanter, Skimmer 6 2.2.3 Wärmetauscher 7 2.2.4 Medienpumpe 7 2.2.5 Chemikaliendosierung 7 2.2.6 UV-Reaktor 7

    2.3 Versuchsreihe 1 9 2.3.1 Versuchsbedingungen 9 2.3.1.1 Chemikalieneinsatz 9 2.3.1.2 Probenahme 9 2.3.1.3 Analytik 9 2.3.1.4 Übersicht über die Ergebnisse 10

    2.3.2 Zusammenfassung Versuchseihe 1 15 2.4 Versuchsreihe 2 16 2.4.1 Versuchsbedingungen 17 2.4.1.1 Chemikalieneinsatz, Probenahme 17 2.4.1.2 Analytik 17

    2.4.2 Übersicht über die Ergebnisse 17 2.4.3 Erläuterungen zu den Vesuchen mit Spülflotten 21 2.4.3.1 Versuche 37-41 21 2.4.3.1.1 Rezeptur 21 2.4.3.1.2 Beurteilung der Versuche 37 bis 41 21

    2.4.3.2 Versuche 42-46 22 2.4.3.2.1 Rezeptur 22 2.4.3.2.2 Beurteilung der Versuche 42 bis 46 22

    2.4.3.3 Versuche 47-50 23 2.4.3.3.1 Rezeptur 23 2.4.3.3.2 Beurteilung der Versuche 47 bis 50 23

    2.4.3.4 Versuche 51-55 24 2.4.3.4.1 Rezeptur 24 2.4.3.4.2 Beurteilung der Versuche 51 bis 55 24

    2.4.3.5 Versuche 56-60 25 2.4.3.5.1 Rezeptur 25 2.4.3.5.2 Farbigkeit 25 2.4.3.5.3 TOC 28 2.4.3.5.4 Beurteilung der Versuche 56 bis 60 28

    2.4.4 Versuche mit chromhaltigen Farbstoffen (Versuche 61 bis 64) 29 2.4.4.1 Versuchsbedingungen 29 2.4.4.2 Ergebnisse 29

    2.4.5 Versuche mit ausgewählten Textilhilfsmitteln (Versuche 65 bis 68) 30 2.4.5.1 Versuchsbedingungen 30 2.4.5.2 TOC 30

    3 ZUSAMMENFASSUNG .............................................................................. 32

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 3 von 32

    1 Aufgabenstellung/Projektziel

    Die wissenschaftlichen und technischen Ziele des InProTex-Verbundprojektes

    dokumentieren sich in drei Projektteilen, die thematisch ineinander verzahnt sind und die

    die Umweltmedien Abluft und Abwasser gleichermaßen berücksichtigen:

    - Photokatalytische Aufarbeitung und Recycling von ausgewählten Prozesswässern

    unter Verwendung optimierter Katalysatorsysteme und Beurteilung des Einsatzes von

    Solartechnik

    - Photokatalytische Aufarbeitung von ausgewählten Prozessabwässern für den Einsatz

    in Abluftwäschern

    - Steuerung/Regelung von integrierten Reinigungsanlagen mit Einbindung des BDE-

    Ökomoduls

    Bei der Fa. Knopf´s Sohn sollte mit einer Pilotanlage, die bereits im PhorTex-Projekt zum

    Einsatz kam, der photokatalytische Abbau von Abwasser-Teilströmen untersucht werden.

    Beabsichtigt war, dass das Abwasser aus der Färberei betrachtet wird. Der Schwerpunkt

    sollte auf Spülbädern liegen, da hier schwach belastete Abwässer in großen Mengen

    vorliegen und die Photokatalytik machbar erscheint. Verzichtet wird auf die

    Untersuchung von hochbelasteten ausgezogenen Färbebädern sowie von Waschwässern

    aus der Kontinuevorbehandlung und der Appretur (Rest-Klotzflotten).

    Da das DLR parallel zu den Abbauversuchen im Pilotmaßstab Laborversuche durchführte

    sollte zudem eine Auswahl an Rezepturen sowie Textilhilfsmitteln und Farbmitteln

    getroffen werden, die für Knopf´s Sohn typisch sind. Damit können bei den

    Abbauversuchen im Labormaßstab möglichst realitätsnahe Bedingungen simuliert

    werden.

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 4 von 32

    2 Projektergebnisse

    2.1 Grundprinzip der Foto-Fenton-Reaktion

    Der im Rahmen von InProTex bei Knopf´s Sohn untersuchte photokatalytische Abbau hat

    das im Folgenden kurz skizzierte Foto-Fentons-Prinzip zur Grundlage:

    Die Foto-Fenton-Reaktion ist eine Redoxreaktion mit Eisen. Der Mechanismus ist in

    Abbildung 2.1 dargestellt:

    Fe2+

    Fe3+

    Licht, λ < 600 nm

    OH

    H2O2

    H2O

    OH

    Abbildung 2.1: Mechanismus der Foto-Fenton-Reaktion

    Die Reaktion setzt sich im Wesentlichen aus zwei Teilen zusammen. Die linke Seite der

    Abbildung steht für die dunkle Fenton-Reaktion, die 1894 von Fenton erstmals

    beschrieben wurde. Es handelt sich dabei um die Oxidation von zweiwertigem Eisen

    durch Wasserstoffperoxid, wobei gemäß Gleichung (1) Hydroxylradikale gebildet werden.

    •−++ ++→+ OHOHFeFeOH 3222 (1)

    Hier ist eine vergleichsweise geringe Ausbeute an Hydroxylradikalen zu erwarten.

    Der zusätzliche Einsatz von UV/VIS-Strahlung (rechte Seite in Abbildung 2.1) kann die

    Hydroxylradikal-Ausbeute jedoch durch Regeneration des Eisens erhöhen. Dreiwertiges

    Eisen bildet Komplexe, die bei Energiezufuhr durch Licht im UV/VIS-Bereich mit

    Wellenlängen bis zu 600 nm angeregt werden. Das Bindungselektronenpaar des

    Komplexes wird getrennt, und es findet ein Ligand-Metall-Ladungsaustausch statt

    (Gleichung 2), wobei das Eisen reduziert wird und der Ligand eine radikalische Struktur

    erhält.

    ( ) ( )[ ] •+→−→ν+− L)II(FeLIIIFehLIIIFe * (2)

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 5 von 32

    Im wässrigen Milieu übernehmen vor allem Hydroxylgruppen die Rolle des hier allgemein

    mit L gekennzeichneten Liganden. So werden auch in diesem Schritt Hydroxylradikale

    gebildet (Gleichung 3).

    +•++ ++→ν++ HOHFehOHFe 223

    (3)

    Damit wird das Eisen praktisch katalytisch eingesetzt. Es nimmt zwar aktiv an der

    Reaktion teil und ändert seine Oxidationsstufe, bei Betrachtung des gesamten

    Reaktionssystems übernimmt es aber die Rolle eines Katalysators. Durch Regeneration

    des Eisens wird die Effizienz der dunklen Fenton-Reaktion durch eine höhere Ausbeute

    an Hydroxylradikalen deutlich gesteigert. Außerdem kann die benötigte

    Eisenkonzentration stark verringert werden, so dass schließlich auch nach erfolgreicher

    Abwasserbehandlung weniger Eisenschlämme zurückbleiben. Die notwendige

    Eisenfällung ist bei der Bewertung der Foto-Fenton-Reaktion zu beachten.

    2.2 Beschreibung der Pilotanlage

    Das Verfahrensschema der Anlage zeigt Abbildung 2.2.

    SfS

    P2

    UV-Reaktor

    T

    Chargenbehälter Lminmin

    H2O2

    Befüllen

    Entleeren

    F

    V1

    V3

    V4

    V5

    B

    D1

    P1

    Projekt: UV-Oxidation, Chargenanlage

    Kunde: DLR

    a.c.k.aqua concept GmbH Karlsruhe

    Wikinger Straße 9A, D-76189 Karlsruhe

    01/07/02

    V: AbsperrarmaturMV: elektrisch betriebenes VentilP: PumpeF: DurchflußmesserD: DosierpumpeL: FüllstandmelderSM: stat. MischerT: TemperaturfühlerB: BlendePC: ProzesslösungDK: Dekanter / LeichtstoffabscheiderSK: SkimmerPNV: ProbeentnahmeventilSfS: Gewindestutzen für Sonde

    V6

    Steuerung

    V7

    DK

    SK

    Lmaxmax

    15%V2

    PNV1

    PNV2

    PNV3

    Lmaxmax

    Lmax

    Lmin

    V8

    MV1

    F

    F

    27 L/h

    Lmin

    SfS

    SfSSfS

    MV2

    MV3

    L

    Lmin

    SfS

    Abbildung 2.2: Verfahrensfließbild der Pilotanlage

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 6 von 32

    Abbildung 2.3 zeigt ein Foto der Anlage. Ganz links ist der Dekanter zu sehen; in der

    Mitte der 3 m³-Chargenbehälter, daneben der Schaltschrank, dahinter der UV-Reaktor.

    Abbildung 2.3: Foto der Anlage

    Im Folgenden werden die einzelnen verfahrenstechnischen Komponenten beschrieben,

    aus denen sich die Gesamtanlage zusammensetzt (Auszüge aus dem Betriebshandbuch

    der Fa. a.c.k. aqua concept GmbH, Karlsruhe).

    2.2.1 Der Chargenbehälter

    Der Chargenbehälter besteht aus einem runden Tank mit den Innenabmaßen D x H =

    1,5 m x 2,0 m. Er besitzt einen Schrägboden, der um ca. 5° zum Auslauf hin geneigt ist.

    Der Nenninhalt beträgt 3 m³. Der Behälter besitzt einen Klappdeckel, der ca. die Hälfte

    der Behälterfläche freigibt. Er ist für eine maximale Betriebstemperatur von 60° C,

    bemessen.

    2.2.2 Dekanter, Skimmer

    Diese Einrichtungen zur Abtrennung von aufschwimmenden Phasen wurden bei InProTex

    nicht genutzt.

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 7 von 32

    2.2.3 Wärmetauscher

    Zum Einsatz kommt ein Gegenstromwärmetauscher aus Titan. Seine Leistung ist bei den

    für die Anlage zugelassenen Temperaturen groß genug, um die Wärmeleistung von 12

    kW der UV-Anlage abzuführen.

    2.2.4 Medienpumpe

    Die Medienpumpe dient zur Umwälzung des Abwassers während der Behandlung und

    zum Abpumpen des behandelten Mediums. Die Pumpe dient weiterhin dazu im

    Medienbehälter eine Rotationswalze zum besseren Stoffaustausch zu erzeugen in dem

    nur ein Teil des Medienstroms über die UV-Anlage geführt wird und der andere Teil

    tangential in den Behälter zurückströmt.

    Die Leistung der Pumpe beträgt etwa 10 m³/h bei dem vorhandenen Druckverlust der

    Anlage. Die flüssigkeitsberührten Pumpenteile bestehen aus PP.

    2.2.5 Chemikaliendosierung

    Die Anlage ist mit einer Chemikaliendosierung für das Wasserstoffperoxid ausgestattet.

    Sie besteht aus einer Dosierpumpe und einem Dosierbehälter.

    Anmerkung: Im Rahmen von InProTex erfolgte ausschließlich eine manuelle Dosierung

    der entsprechenden Chemikalien.

    2.2.6 UV-Reaktor

    Bei dem UV-Reaktor handelt es sich um einen 12 kW-Reaktor der Baureihe Enviolet®.

    Der EVR 12-Reaktor ist symmetrisch und nach dem Baukastenprinzip aufgebaut. Die

    Flüssigkeit strömt durch einen der Leitapparate dem Reaktor zu. Die Leitapparate

    bewirken eine verlustarme Umlenkung in eine Rotationsströmung, die einerseits eine

    hohe Turbulenz (begünstigt den Stoffaustausch) aufweist und andererseits stark abrasiv

    wirkt, so dass es zu keinen Feststoffablagerungen auf der Quarzglasoberfläche des UV-

    Moduls kommt. Die Flüssigkeit gelangt in den Strahlungsraum, der durch das äußere

    Duranglasrohr und das darin zentrisch angeordnete UV-Modul (Einheit aus

    Quarzglasschutzröhre, UV-Strahler und Verschlussbaugruppen) gebildet wird. Hier

    vollzieht sich der photochemische Prozess. Über den zweiten Leitapparat verlässt die

    Flüssigkeit den UV- Reaktor wieder.

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 8 von 32

    Abbildung 2.4: Enviolet®– Reaktor EVR 12, teilweise aufgeschnitten.

    Zu sehen sind: der Strahler (1), das Quarzschutzrohr (2), das zusammen mit dem

    Strahler (1) und den Verschlussbaugruppen(8) das UV–Modul bildet, der

    Reaktorkörper aus Glas (3), die Apparateflansche (4), die korrosionsfest beschichteten

    Abschlussflansche (5), die Druckringe (6), die Sicherungsringe (7), die Verschlussbau-

    gruppen (8) und die aus PP gefertigten Leitapparate (9) sowie die Hochspannungs-

    anschlüsse (10). Mit (11) ist der im Apparateflansch integrierte korrosionsfreie

    Temperatursensor bezeichnet, der auf der Austrittsseite in das Medium hineinragt. Die

    Nummer 12 benennt einen der vier Reaktorbolzen.

    Abbildung 2.5: Foto des UV-Reaktors

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 9 von 32

    2.3 Versuchsreihe 1

    Es wurden Flotten (Spülwässer) von Knopf´s Sohn untersucht. Die Spülwässer wurden

    mit einer Fasspumpe direkt aus den Färbemaschinen entnommen. Es wurden in der

    Regel 1000 l Flotte im Chargenbetrieb photokatalytisch behandelt. Die Abwässer wurden

    in Containern der Anlage vorgelegt und mit Hilfe einer Fasspumpe in den

    Chargenbehälter der Anlage überführt.

    Zum Teil wurden auch Modellabwässer mit Farbmitteln und Hilfsmitteln von Knopf´s

    Sohn untersucht. Die Farb- bzw. Hilfsmittel wurden dabei in Konzentrationen vorgelegt,

    die der abgeschätzten Konzentration in den Spülflotten entspricht.

    In der Regel wurde eine Versuchsdauer von 2-4 Stunden eingehalten.

    Insgesamt wurden 36 Versuche durchgeführt.

    2.3.1 Versuchsbedingungen

    2.3.1.1 Chemikalieneinsatz

    Die pH-Einstellung erfolgte mit Schwefelsäure (95%). Es wurde ein pH von 2,8-3,0

    eingestellt.

    Als Katalysator wurde Fe(II)sulfat-Heptahydrat in einer Konzentration von 6,25 bis 50

    mg/l eingesetzt.

    Wasserstoffperoxid wurde als verdünnte wässrige Lösung (35 Gew.-%) zugesetzt. Es

    erfolgte die Dosierung einer Initialmenge. Nachdosiert wurde nicht.

    2.3.1.2 Probenahme

    Die Proben wurden für die weitere Analytik am Ablaufhahn nach der Umwälzpumpe

    entnommen. Eine Probenahme an dieser Stelle entspricht einer Probenahme direkt aus

    dem Chargenbehälter.

    2.3.1.3 Analytik

    Die Farbigkeit wurde mit einem Filterphotometer bestimmt. Die CSB-Tests erfolgten als

    Küvetten-Schnelltests nach DIN ISO 15705. TOC-Analysen wurden von einem

    Fremdlabor mit einem TOC-Analysator durchgeführt. Ab Versuchsreihe 9 wurde die

    Farbigkeit aller Proben vor Ort ermittelt. Zudem wurde ab Versuch 9 der CSB der

    vorgelegten Flotte vor Versuchsbeginn ermittelt. Von der vorgelegten Flotte (vor Zugabe

    Chemie) und der letzten Probe des jeweiligen Abbauversuchs wurden TOC-Werte

    bestimmt.

    Anmerkung:

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 10 von 32

    Die CSB-Bestimmung ist durch den Peroxidzusatz, der einen „scheinbaren CSB“

    vortäuscht, ungeeignet um den Abbau an Organik zu verfolgen.

    2.3.1.4 Übersicht über die Ergebnisse

    Die Versuche 3 bis 36 sind in der nachfolgenden Übersichtstabelle zusammengefasst.

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 11 von 32

    Vers.Nr.: Kurzbezeichnung

    Flotte

    H2O2 FeSO4 Bestrahl-

    dauer

    Start

    CSB

    Start

    TOC

    Abbau

    TOC

    Ausgangsfarbigkeit

    [m-1]

    Abbaurate Farbigkeit

    [%]

    Menge

    [ml/l]

    Menge

    [mg/l]

    [min] [mg/l] [mg/l] [%] 430 nm 545 nm 610 nm 430 nm 545 nm 610 nm

    3 Solophenylrot 0 0 145 35,1 < 2 0 3,2 14,0 66,8 56,0 71,0 94,0

    4 Solophenylrot 1,5 25 30 35,1 keine Messung (Nachreaktion)

    5 Solophenylrot 0,75 12,5 40 35,1 keine Messung (Nachreaktion)

    6 Polyamid Spülflotte 1,5 25 120 399 64,2 87 11,4 16,1 12,1 86,0 85,0 92,0

    7 Polyester Spülflotte 1,5 25 120 69,1 keine Messung (Nachreaktion)

    8 Polyester/BW Spülflotte 1,5 25 120 2108 375,0 0 33,5 53 42,7 - - -

    9 PES/WO/LYCRA

    Spülflotte

    3 50 140 ca. 420

    (über TOC

    errechnet)

    140,0 72 13,5 28,7 19,5 82,0 90,0 87,0

    10 Polyamid Spülflotte 1,5 25 80 ca. 462

    (über TOC

    errechnet)

    154,0 24 24,4 25,8 24,7 86,0 81,0 87,0

    11 PES/WO/LYCRA

    Spülflotte

    1,5 25 80 ca. 4170

    (über TOC

    errechnet)

    1390,0 0,7 139,5 193,8 157,0 6,0 -14,0 -4,0

    12 Polyester Spülflotte 1,5 25 120 ca. 3720

    (über TOC

    errechnet)

    1240,0 -1,6 33,3 70,8 72,5 -1,2 -40,0 -1,4

    13 PES/Wolle Spülflotte 6 100 120 2717 744,0 11 103,8 118,9 108,8 35,0 -5,0 26,0

    14 Polyamid Spülflotte 6 100 120 303 87,0 78 4,5 7,8 5,6 -107,0 -173,0 -125,0

    15 Polyamid Spülflotte 1,5 25 80 380 97,6 57 4,9 6,3 5,5 88,0 72,0 84,0

    16 Polyamid Spülflotte 0,75 12,5 80 332 86,6 89 20,1 27,6 22,2 94,0 93,0 93,0

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 12 von 32

    Vers.Nr.: Kurzbezeichnung

    Flotte

    H2O2 FeSO4 Bestrahl-

    dauer

    Start

    CSB

    Start

    TOC

    Abbau

    TOC

    Ausgangsfarbigkeit

    [m-1]

    Abbaurate Farbigkeit

    [%]

    Menge

    [ml/l]

    Menge

    [mg/l]

    [min] [mg/l] [mg/l] [%] 430 nm 545 nm 610 nm 430 nm 545 nm 610 nm

    17 PES/Wolle Spülflotte 1,5 25 120 1164 364,0 10 27,2 27,1 27,8 24,0 -4,0 17,0

    18 Polyamid Spülflotte 0,38 6,25 80 184 31,8 57 2,6 4,2 3,6 92,0 90,0 92,0

    19 Polyamid Spülflotte 0,75 25 120 150 26,9 71 3,9 6,1 4,5 100,0 97,0 89,0

    20 PES/WO/LYCRA

    Spülflotte

    0,36 50 180 324 70,1 34 10,0 14,3 12,0 43,0 15,0 25,0

    21 PES/WO/LYCRA

    Spülflotte

    0 0 180 781 246,0 0 8,2 15,8 20,0 29,0 19,0 69,0

    22 PES/WO/LYCRA

    Spülflotte

    0,97 50 180 884 284,0 34 10,1 15,8 20,0 -67,0 -75,0 0,0

    23 PES/WO/LYCRA

    Spülflotte

    0,86 50 180 780 408,0 Versuch nicht auswertbar; unplausible Daten

    24 PES/WO/LYCRA

    Spülflotte

    0,75 50 180 676 102 -7,8 16,0 25,8 18,5 0,4 -31,0 -12,0

    25 Teralanrot in Wasser 0,75 12,5 180 127 29 77 31,8 31,9 65,0 32,0 47,0 65,0

    26 PES/WO/LYCRA

    Spülflotte

    0,33 50 180 316 77 52 6,4 10,0 9,0 44,0 30,0 56,0

    27 Carrier in Wasser 0,22 50 180 203 26 -8 keine visuelle Färbung

    keine Messung

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 13 von 32

    Vers.Nr.: Kurzbezeichnung

    Flotte

    H2O2 FeSO4 Bestrahl-

    dauer

    Start

    CSB

    Start

    TOC

    Abbau

    TOC

    Ausgangsfarbigkeit

    [m-1]

    Abbaurate Farbigkeit

    [%]

    Menge

    [ml/l]

    Menge

    [mg/l]

    [min] [mg/l] [mg/l] [%] 430 nm 545 nm 610 nm 430 nm 545 nm 610 nm

    28 PES/WO/LYCRA

    Spülflotte

    0,28 50 180 232 54 43 keine visuelle Färbung

    keine Messung

    29 PES/WO/LYCRA

    Spülflotte

    0,43 50 180 387 76 85 10,9 18,7 14,0 66,0 70,5 71,4

    30 PES/Wolle

    Spülflotte

    0,27 50 180 241 50 26 10,0 14,3 11,2 56,0 48,3 50,0

    31 Polyamid

    Spülflotte

    0,33 50 180 322 76 37 12,8 14,4 13,5 94,5 84,0 92,6

    32 Polyamid

    Spülflotte (wie V 31;

    andere Verdünnung)

    0,66 50 180 652 189 11 25,5 28,5 26,6 97,6 77,2 93,2

    33 Polyamid

    Spülflotte

    0,17 50 180 152 31 48 5,6 10,7 7,1 89,3 62,6 77,5

    34 Polyamid

    Spülflotte

    0,66 50 180 957 305 3 25,2 28,2 26,3 84,1 47,5 75,7

    35 Polyamid

    Spülflotte (wie V34;

    andere Verdünnung)

    1,76 50 180 1800 614 8 47,5 53,0 49,2 83,8 51,1 76,6

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 14 von 32

    Vers.Nr.: Kurzbezeichnung

    Flotte

    H2O2 FeSO4 Bestrahl-

    dauer

    Start

    CSB

    Start

    TOC

    Abbau

    TOC

    Ausgangsfarbigkeit

    [m-1]

    Abbaurate Farbigkeit

    [%]

    Menge

    [ml/l]

    Menge

    [mg/l]

    [min] [mg/l] [mg/l] [%] 430 nm 545 nm 610 nm 430 nm 545 nm 610 nm

    36 Polyamid

    Spülflotte

    2,03 50 180 1874 907 5 61,0 60,3 64,8 52,5 54,5 46,5

    Tabelle 2.1: Übersicht über die Versuche

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 15 von 32

    2.3.2 Zusammenfassung Versuchseihe 1

    − Der Farbigkeitsabbau der Modellflotte mit einem Substantivfarbstoff ist auch

    nur durch Bestrahlung, ohne Zusatz der Fenton-Chemikalien möglich (Versuch

    3). Bei den photokatalytischen Abbauversuchen (allerdings mit recht hohen

    Peroxidmengen) wird die Farbigkeit gänzlich abgebaut (eine Auswertung dieser

    Versuche wurde nicht vorgenommen, da die Proben nachreagierten).

    − Eine Modellflotte mit Dispersionsfarbstoff lässt sich photokatalytisch abbauen

    (Versuch 25; TOC- und Farbigkeitsabbau ist gegeben; der Peroxideinsatz war

    auf den Start-CSB-bezogen geringer als bei den Versuchen mit dem

    Substantivfarbstoff).

    − Bei einer Modellflotte des Carriers wird bei einem molaren Verhältnis von

    Peroxid zu Start-CSB von 0,2 kein TOC-Abbau festgestellt. Eventuell wirken die

    Carrierbestandteile auf Aromaten-Basis als UV-Absorber.

    − Polyamid Spülflotten zeigen ein gutes Abbauverhalten bezüglich der Farbigkeit

    (Versuche 6, 10, 15, 16, 18, 19, 31, 32, 33). Das molare Verhältnis von Peroxid

    zu Start-CSB kann, was den Farbigkeitsabbau anbelangt auf bis zu 0,2 gesenkt

    werden. Abbauraten von über 90 % werden erreicht. Was den TOC-Abbau

    betrifft, sind Abbauraten von über 80 % erreichbar. Selbst mit einem molaren

    Verhältnis von Peroxid zu Start-CSB von 0,2 sind Abbauraten von 48 bis 76 %

    möglich (Versuche 31 und 33).

    − Bestrahlt man eine Polyester/Wolle-Spülflotte ohne den Zusatz von Chemikalien

    erfolgt kein TOC-Abbau. Die Farbigkeit wird verringert; allerdings erst

    signifikant ab einer Bestrahlungsdauer von mehr als 120 min (Versuch 21).

    − Gibt man nur Fentons-Reagenz zu einer Polyester/Wolle Spülflotte (ohne

    Bestrahlung), so ändert sich weder der TOC noch die Farbigkeit (Versuch 24).

    Allerdings konnte bei einem photokatalytischen Abbau einer ähnlichen Flotte

    mit Bestrahlungseinheit, zwar ein TOC-Abbau aber kein Abbau der Farbigkeit

    festgestellt werden (Versuch 21).

    − Polyester/Wolle Spülflotten, die mit einem molaren Verhältnis von Peroxid zu

    Start-CSB um 0,1 behandelt wurden (Versuche 8, 11 und 12) zeigten keinen

    Abbau bezüglich Farbigkeit und TOC. Bei Versuch 12 wird der Abbau sicherlich

    auch durch den Komplexbildner Trilon TA behindert.

    − Auch bei höheren Einsatzmengen an Peroxid, bezogen auf den Start-CSB ist bei

    Polyester/Wolle-Spülflotten zum Teil ein nur geringer TOC- und

    Farbigkeitsabbau festzustellen (Versuch 13, 17, 20).

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 16 von 32

    − Bei den weiteren Abbauversuchen mit PES/Wolle-Spülflotten lassen sich TOC-

    Abbauraten von bis zu 85 % erzielen; der Farbigkeitsabbau erreicht max. 90

    %.

    Es bleibt festzuhalten, dass sich die carrierhaltigen Flotten mit Dispersionsfarbstoffen im

    Vergleich zu den Polyamid-Spülflotten schlechter abbauen lassen. Die Gründe sind in

    dem schlechten Abbauverhalten des Carriers zu suchen. Ob Dispersionsfarbstoffe

    generell schlechter abbaubar sind als leicht in Wasser lösliche Substantiv- und

    Säurefarbstoffe bleibt zu klären. Sicher muss hier auch in Azo- und Anthrachinon-Typen

    unterschieden werden.

    2.4 Versuchsreihe 2

    Ziel der Untersuchungen war es, bei identischen Realflotten die Versuchsparameter zu

    variieren. Im Gegensatz zur ersten Messaktion, bei der Spülwässer untersucht wurden,

    bei denen die Flottenmenge in der Regel nur für zwei Versuche ausreichte, wurden jetzt

    ausgezogene (höher konzentrierte) Färbebäder betrachtet. Diese Farbbäder wurden

    dann mit Wasser verdünnt; so konnten niedrig konzentriertere Spülbäder simuliert

    werden.

    Die Farbflotten wurden mit einer Fasspumpe direkt aus den Färbemaschinen entnommen

    und in einen Container abgepumpt. Von dieser Farbflotte wurde eine Teilmenge

    entnommen so dass nach der Verdünnung auf ca. 1000 l, die im Chargenbehälter der

    Pilotanlage vorgenommen wurde, eine CSB-Konzentration von ca. 200 bis 300 mg/l

    erreicht wurde. Mit den weiteren Flotten der jeweiligen Versuchsreihe wurde dann in

    gleicher Weise verfahren.

    Es konnten bis zu 5 Versuche mit derselben „Ursprungsflotte“ durchgeführt werden.

    Auch Modellabwässer mit Farbmitteln und Hilfsmitteln von Knopf´s Sohn wurden

    untersucht. Die Farb- bzw. Hilfsmittel wurden dabei in Konzentrationen vorgelegt, die

    der abgeschätzten Konzentration in typischen Spülflotten entspricht. Dabei standen zwei

    Fragestellungen im Hintergrund:

    − erfolgt bei Chrom (III)-haltigen Farbstoffen eine Aufoxidation von Chrom (III) zu

    Chrom (VI)?

    − erfolgt bei bekanntermaßen schlecht biologisch abbaubaren Textilhilfsmitteln

    mittels Photokatalytik ein TOC-Abbau?

    Die Versuchsdauer wurde auf drei Stunden fixiert.

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 17 von 32

    Insgesamt wurden 32 Versuche durchgeführt.

    In der Regel erfolgten pro Versuchsreihe die folgenden Versuche:

    − Versuch 1: nur Bestrahlung (ohne Zugabe von Wasserstoffperoxid und

    Katalysator)

    − Versuch 2: keine Bestrahlung, nur Zugabe der Chemikalien

    − Versuch 3: Bestrahlung und Chemikalienzugabe

    − Versuch 4 und 5: Bestrahlung und Variation der Chemikalienmengen

    Zum Teil erfolgte auch bei Versuch 2 bereits UV-Bestrahlung und Chemikalienzugabe.

    2.4.1 Versuchsbedingungen

    2.4.1.1 Chemikalieneinsatz, Probenahme

    Siehe erste Versuchsreihe.

    2.4.1.2 Analytik

    Ab Versuch 52 wurde die Farbigkeit der Proben, die mit Fe-Katalysator versetzt waren

    nach einer Fällung (pH-Erhöhung) und Abfiltration des Eisenhydroxids untersucht. In der

    Übersichtstabelle zu den Versuchen (Punkt 2.4.2) und bei der detaillierten Darstellung

    der Versuchsergebnisse (Punkte 2.4.3 bis 0) werden ab Versuch 52 auch die

    Farbigkeitswerte nach dieser Probenvorbereitung aufgeführt.

    2.4.2 Übersicht über die Ergebnisse

    Die Versuche 37 bis 68 sind in der nachfolgenden Übersichtstabelle zusammengefasst.

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 18 von 32

    Vers.Nr.: Kurzbezeichnung

    Flotte

    H2O2 FeSO4 Bestrahl-

    dauer

    Start

    CSB

    Start

    TOC

    Ende

    TOC

    Ausgangsfarbigkeit

    [m-1]

    Farbigkeit nach 180

    min [m-1]

    Menge

    [ml/l]

    Menge

    [mg/l]

    [min] [mg/l] [mg/l] [mg/l] 430 nm 545 nm 610 nm 430 nm 545 nm 610 nm

    37 Polyester/Wolle/

    Elastan

    - - 180 232 56 67 10,88 10,22 9,86 10,88 5,49 4,46

    38 „ 1,4 50 0 284 75 44 12,78 12,08 11,73 16,58 10,62 8,58

    39 „ 1,4 50 180 280 81 22 12,94 12,08 11,64 7,6 5,12 4,48

    40 „ 0,7 50 180 274 77 22 12,96 12,20 11,80 12,02 7,7 6,5

    41 „ 2,8 50 180 275 87 22 13,48 12,56 12,18 6,82 4,72 4,18

    42 Polyamid - - 180 303 47

    (wohl Fehler bei

    Bestimmung;

    ca. 80 wäre

    richtig)

    81 23,20 12,90 14,92 9,28 3,10 2,44

    43 „ 1,5 50 0 301 82 56 22,28 12,18 14,22 29,22 15,10 16,50

    44 „ 1,5 50 180 278 80 33 23,20 12,70 14,72 10,80 5,86 4,56

    45 „ 1,5 100 180 277 79 43 23,30 12,90 14,64 22,58 12,26 9,46

    46 „ 3 100 180 247 75 43 22,40 12,20 13,90 15,96 8,88 6,96

    47 Polyamid - - 180 265 80 72 5,72 4,66 4,48 0,90 0,48 0,36

    48 „ 1,35 50 0 284 92 61 5,32 4,58 4,42 5,24 2,96 1,74

    49 „ 1,35 50 180 312 95 22 6,44 5,16 4,68 3,56 2,94 2,48

    50 „ 2,7 50 180 516 171 59 10,40 9,02 8,56 2,72 2,00 1,82

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 19 von 32

    Vers.Nr.: Kurzbezeichnung

    Flotte

    H2O2 FeSO4 Bestrahl-

    dauer

    Start

    CSB

    Start

    TOC

    Ende

    TOC

    Ausgangsfarbigkeit

    [m-1]

    Farbigkeit nach 180

    min [m-1]

    Menge

    [ml/l]

    Menge

    [mg/l]

    [min] [mg/l] [mg/l] [mg/l] 430 nm 545 nm 610 nm 430 nm 545 nm 610 nm

    51 Polyester/Wolle/

    Elastan

    - - 180 281 43 58 3,94 2,70 2,28 2,48 1,60 1,30

    52 „ 1,45 50 180 306 49 8 4,24

    1,88

    3,02

    1,12

    2,60

    0,96

    2,62

    0,42

    1,78

    0,34

    1,52

    0,24

    53 „ 2,90 50 180 627 66 26 6,82

    4,62

    4,78

    3,06

    4,18

    2,66

    7,86

    0,48

    4,60

    0,22

    3,66

    0,18

    54 „ 5,8 50 180 1098 188 83 13,32

    8,94

    9,34

    5,94

    8,08

    5,02

    9,94

    2,98

    5,10

    1,30

    3,76

    0,94

    55 „ 5,8 100 180 1052 182 44 12,28

    9,10

    8,50

    6,14

    7,26

    5,16

    10,20

    0,58

    6,56

    0,52

    5,48

    0,48

    56 Polyamid - - 180 376 101 104 18,50 13,32 12,76 10,88 3,36 2,24

    57 „ 1,4 50 180 318 96,5 19,6 18,68

    11,36

    13,16

    8,24

    12,62

    8,22

    2,10

    0,40

    1,28

    0,20

    1,14

    0,24

    58 „ 1,4 100 180 627 ? 93,2 14,7 18,46

    11,86

    13,12

    8,76

    12,54

    8,76

    13,24

    0,26

    8,96

    0,18

    7,46

    0,18

    59 „ 2,8 50 180 316 92 17 19,08

    11,12

    13,46

    8,12

    12,76

    8,16

    2,46

    0,24

    1,64

    0,06

    1,40

    0,08

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 20 von 32

    Vers.Nr.: Kurzbezeichnung

    Flotte

    H2O2 FeSO4 Bestrahl-

    dauer

    Start

    CSB

    Start

    TOC

    Ende

    TOC

    Ausgangsfarbigkeit

    [m-1]

    Farbigkeit nach 180

    min [m-1]

    Menge

    [ml/l]

    Menge

    [mg/l]

    [min] [mg/l] [mg/l] [mg/l] 430 nm 545 nm 610 nm 430 nm 545 nm 610 nm

    60 „ 2,8 100 180 292 93 15 18,18

    12,38

    12,76

    8,94

    12,28

    8,92

    6,80

    0,36

    4,04

    0,28

    3,18

    0,26

    61 Chromfarbstoff 1 0,68 67 180 149 - - 71,40

    42,48

    107,80

    58,36

    102,40

    61,70

    4,38

    0,46

    2,90

    0,20

    2,46

    0,16

    62 Chromfarbstoff 2 1,33 67 180 165 - - 116,80

    59,30

    35,04

    15,02

    25,34

    9,50

    14,98

    1,42

    6,46

    0,32

    0,24

    4,66

    63 Chromfarbstoff 3 1,33 67 180 145 - - 59,20

    41,16

    161,60

    118,80

    188,60

    137,20

    6,46

    0,80

    3,90

    0,34

    3,16

    0,30

    64 Chromfarbstoff 4 1,33 67 180 71 - - 113,20

    72,80

    46,20

    30,20

    4,80

    2,60

    1,98

    0,82

    1,04

    0,24

    0,84

    0,20

    65 Carrier 2,7 50 180 451 53 5 - - - - - -

    66 Faserschutzmittel 2,7 50 180 590 209 88 - - - - - -

    67 Dispergator 2,7 50 180 513 160 8 - - - - - -

    68 Egalisiermittel 2,7 50 180 573 136 7 - - - - - -

    Tabelle 2.2: Übersicht über die durchgeführten Versuche (ab Versuch 52 sind die Farbigkeitswerte nach Probenvorbereitung (Fällung/Filtration) jeweils in der zweiten Zeile der entsprechenden Versuchsnummer aufgeführt)

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 21 von 32

    2.4.3 Erläuterungen zu den Vesuchen mit Spülflotten

    2.4.3.1 Versuche 37-41

    2.4.3.1.1 Rezeptur

    − Färbung Polyester/Wolle/Elastan

    − Carrier

    − Essigsäure

    − Faserschutzmittel

    − Farbstoffe

    2.4.3.1.2 Beurteilung der Versuche 37 bis 41

    Bei Versuch 37 erfolgte ohne Chemikalienzusatz eine UV-Behandlung über 180 min.

    Bei Versuch 38 wurden lediglich die Fentons-Reagenzien zugesetzt (keine UV-

    Behandlung). Bei den Versuchen 39 bis 41 erfolgte Photokatalyse. Bei Versuch 40

    wurde die Peroxid-Einsatzmenge im Vergleich zu Versuch 39 halbiert. Bei Versuch 41

    wurde die doppelte Menge an Peroxid zugesetzt. Die Menge an Fe(II)sulfat-

    Hepatahydrat wurde nicht variiert; es wurde eine Konzentration von 50 mg/l

    eingestellt.

    Es ist zu erkennen, dass ein wesentlicher TOC-Abbau nur bei den Versuchen unter

    photokatalytischen Bedingungen (Fentons+UV) erfolgt. Die Veränderung der

    Peroxidkonzentration wirkt sich kaum auf das Abbauverhalten aus.

    Die Abbauraten liegen zwischen 72 % und 75 %.

    Der Abbau der Farbigkeit erfolgt auch bereits durch die UV-Bestrahlung. Wird nur das

    Fenton-System verwendet ohne den Einsatz des UV-Lichtes ist der Farbigkeitsabbau

    auf geringem Niveau.

    Die Verdoppelung der Peroxidkonzentration hat wenig Einfluss auf den

    Farbigkeitsabbau. Die Halbierung der Peroxidmenge (Versuch 40) verursacht einen

    deutlich geringeren Abbau.

    Der Farbigkeitsabbau bei den Fe-haltigen Flotten würde bei Korrektur der Fe-

    Eigenfärbung sicherlich höher ausfallen!

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 22 von 32

    2.4.3.2 Versuche 42-46

    2.4.3.2.1 Rezeptur

    − Färbung Polyamid

    − Gleitmittel

    − Mononatriumphosphat

    − Dinatriumphosphat

    − Egalisierhilfsmittel

    − Farbstoffe

    2.4.3.2.2 Beurteilung der Versuche 42 bis 46

    Bei Versuch 42 erfolgte ohne Chemikalienzusatz eine UV-Behandlung über 180 min.

    Bei Versuch 43 wurden lediglich die Fentons-Reagenzien zugesetzt (keine UV-

    Behandlung). Bei den Versuchen 44 bis 46 erfolgte Photokatalyse. Bei Versuch 45

    wurde die Fe(II)sulfat-Heptahydrat-Menge von 50 mg/l auf 100 mg/l verdoppelt. Bei

    Versuch 46 wurde auch noch die Peroxidkonzentration verdoppelt (3 mg/l).

    Es ist zu erkennen, dass ein wesentlicher TOC-Abbau nur bei den Versuchen unter

    photokatalytischen Bedingungen (Fentons+UV) erfolgt. Die Erhöhung der

    Chemikalienmenge hat keinen wesentlichen Einfluss auf den TOC-Abbau. Er scheint

    sogar schlechter abzulaufen. Abbauraten von 59 % (Versuch 44), 46 % (Versuch 45)

    und 43 % (Versuch 46) wurden erzielt. Mit dem Fenton-System ohne Bestrahlung lag

    der TOC-Abbau bei ca. 32 %.

    Der Abbau der Farbigkeit erfolgt auch bereits durch die UV-Bestrahlung. Wird nur das

    Fenton-System verwendet ohne den Einsatz des UV-Lichtes ist kein Farbigkeitsabbau

    festzustellen.

    Mit Hilfe der Photokatalytik beträgt der Abbau der Farbigkeit über 50 % (Versuch 44).

    Insbesondere bei den Versuchen mit einer erhöhten Katalysatorzugabe (Fe-

    Eigenfärbung) würde der Farbigkeitsabbau bei Korrektur der Fe-Eigenfärbung

    sicherlich höher ausfallen!

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 23 von 32

    2.4.3.3 Versuche 47-50

    2.4.3.3.1 Rezeptur

    − Färbung Polyamid

    − Gleitmittel

    − Natriumacetat

    − Essigsäure

    − Egalisiermittel

    − Farbstoffe

    2.4.3.3.2 Beurteilung der Versuche 47 bis 50

    Bei Versuch 47 erfolgte ohne Chemikalienzusatz eine UV-Behandlung über 180 min.

    Bei Versuch 48 wurden lediglich die Fentons-Reagenzien zugesetzt. Bei den Versuchen

    49 und 50 erfolgte Photokatalyse. Versuch 50 unterscheidet sich von Versuch 49 durch

    die etwa doppelt so hohe CSB-Konzentration (die Peroxidmenge wurde ebenfalls

    verdoppelt).

    Es ist zu erkennen, dass ein wesentlicher TOC-Abbau nur bei den Versuchen unter

    photokatalytischen Bedingungen (Fentons+UV) erfolgt. Abbaurate: 77 % (Versuch 49)

    bzw. 66 % (Versuch 50).

    Der Abbau der Farbigkeit erfolgt auch bereits in hohem Maße durch die UV-

    Bestrahlung. Wird nur das Fenton-System verwendet ohne den Einsatz des UV-Lichtes

    ist der Farbigkeitsabbau auf geringem Niveau.

    Der Farbigkeitsabbau bei den Fe-haltigen Flotten würde bei Korrektur der Fe-

    Eigenfärbung sicherlich höher ausfallen!

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 24 von 32

    2.4.3.4 Versuche 51-55

    2.4.3.4.1 Rezeptur

    − Färbung Polyester/Wolle/Elastan

    − Carrier

    − Essigsäure

    − Gleitmittel

    − Egalisiermittel

    − Farbstoffe

    2.4.3.4.2 Beurteilung der Versuche 51 bis 55

    Bei Versuch 51 erfolgte ohne Chemikalienzusatz eine UV-Behandlung über 180 min.

    Bei den Versuchen 52 bis 55 erfolgte Photokatalyse. Bei Versuch 52 betrug die

    Peroxidkonzentration 1,45 ml/l. Fe(II)sulfat-Heptahydrat wurde in einer Konzentration

    von 50 mg/l zugesetzt. Bei Versuch 53 wurde die Menge an Farbflotte bzw. der TOC-

    Ausgangswert verdoppelt (Peroxidmenge entsprechend angepasst). Bei Versuch 54

    wurde die vierfache CSB-Konzentration eingestellt (Peroxidmenge ebenfalls

    vervierfacht). Bei Versuch 55 wurde wie bei Versuch 54 verfahren, jedoch zusätzlich

    noch die Fe(II)sulfat-Heptahydrat-Menge auf 100 mg/l erhöht.

    Es ist zu erkennen, das ein wesentlicher TOC-Abbau nur bei den Versuchen unter

    photokatalytischen Bedingungen (Fentons+UV) erfolgt.

    Die Abbauraten betrugen:

    − 83 % (Versuch 52)

    − 60 % (Versuch 53)

    − 56 % (Versuch 54)

    − 76 % (Versuch 55)

    Evtl. ist die Tendenz vorhanden, dass bei höher konzentrierten Systemen die

    Photokatalytik unter den gegebenen Bedingungen an Effizienz bezüglich des TOC-

    Abbaus verliert?

    Der Abbau der Farbigkeit erfolgt auch bereits in hohem Maße durch die UV-

    Bestrahlung (Abbaurate ca. 40 %).

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 25 von 32

    Der Farbigkeitsabbau der weiteren Versuche soll nur an Hand der Werte, die nach der

    Probenvorbereitung (Fällung/Filtration) ermittelt wurden, beurteilt werden. Die

    Abbaurate liegt zwischen 67 % und 94 %. Eine Tendenz ist nicht festzustellen.

    2.4.3.5 Versuche 56-60

    Bei dieser Versuchsreihe soll exemplarisch auch die graphische Auswertung, die bei

    allen Versuchen vorgenommen wurde, aufgeführt werden.

    2.4.3.5.1 Rezeptur

    − Färbung Polyamid

    − Gleitmittel

    − Essigsäure

    − Farbstoffe

    2.4.3.5.2 Farbigkeit

    Für die Farbigkeit sind bei allen Versuchen, bei denen ein Zusatz an Fe(II)sulfat-

    Heptahydrat erfolgte, die Werte nach einer Fällung/Filtration (Entfernung der durch

    Fe(II)/Fe(II)-ionen bedingten Färbung) der Probe dargestellt.

    0,00

    2,00

    4,00

    6,00

    8,00

    10,00

    12,00

    14,00

    16,00

    18,00

    20,00

    DF

    Z [m

    -1]

    Start Nach ZugabeChemikalien

    20 minBestrahlung

    40 minBestrahlung

    80 minBestrahlung

    120 minBestrahlung

    180 minBestrahlung

    Versuch 56

    Wellenlänge 430nm

    Wellenlänge 545nm

    Wellenlänge 610nm

    Abbildung 2.6: Versuch 56. Abbau Farbigkeit

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 26 von 32

    0,00

    2,00

    4,00

    6,00

    8,00

    10,00

    12,00

    DF

    Z [m

    -1]

    Start Nach ZugabeChemikalien

    20 minBestrahlung

    40 minBestrahlung

    80 minBestrahlung

    120 minBestrahlung

    180 minBestrahlung

    Versuch 57, Ausfällung + Filtration

    Wellenlänge 430 nm

    Wellenlänge 545 nm

    Wellenlänge 610 nm

    Abbildung 2.7: Versuch 57. Abbau Farbigkeit (pH-Einstellung/Filtration)

    0,00

    2,00

    4,00

    6,00

    8,00

    10,00

    12,00

    DF

    Z [m

    -1]

    Start Nach ZugabeChemikalien

    20 minBestrahlung

    40 minBestrahlung

    80 minBestrahlung

    120 minBestrahlung

    180 minBestrahlung

    Versuch 58, Ausfällung + Filtration

    Wellenlänge 430 nm

    Wellenlänge 545 nm

    Wellenlänge 610 nm

    Abbildung 2.8: Versuch 58. Abbau Farbigkeit (pH-Einstellung/Filtration)

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 27 von 32

    0,00

    2,00

    4,00

    6,00

    8,00

    10,00

    12,00

    DF

    Z [m

    -1]

    Start Nach ZugabeChemikalien

    20 minBestrahlung

    40 minBestrahlung

    80 minBestrahlung

    120 minBestrahlung

    180 minBestrahlung

    Versuch 59, Ausfällung + Filtration

    Wellenlänge 430 nm

    Wellenlänge 545 nm

    Wellenlänge 610 nm

    Abbildung 2.9: Versuch 59. Abbau Farbigkeit (pH-Einstellung/Filtration)

    0,00

    2,00

    4,00

    6,00

    8,00

    10,00

    12,00

    14,00

    DF

    Z [m

    -1]

    Start Nach ZugabeChemikalien

    20 minBestrahlung

    40 minBestrahlung

    80 minBestrahlung

    120 minBestrahlung

    180 minBestrahlung

    Versuch 60, Ausfällung + Filtration

    Wellenlänge 430 nm

    Wellenlänge 545 nm

    Wellenlänge 610 nm

    Abbildung 2.10: Versuch 60. Abbau Farbigkeit (pH-Einstellung/Filtration)

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 28 von 32

    2.4.3.5.3 TOC

    0

    20

    40

    60

    80

    100

    120

    TO

    C [m

    g/l]

    Versuch 56, B Versuch 57, B+C(H2O2+Fe(II)SO4)

    Versuch 58, B+C(H2O2+2*Fe(II)SO4)

    Versuch 59, B+C(2*H2O2+Fe(II)SO4)

    Versuch 60, B+C(2*H2O2+2*Fe(II)SO4)

    Vergleich TOC- Abbau

    Start180 min Bestrahlung

    Abbildung 2.11: Versuche 56 bis 60. TOC-Abbau

    2.4.3.5.4 Beurteilung der Versuche 56 bis 60

    Bei Versuch 56 erfolgte ohne Chemikalienzusatz eine UV-Behandlung über 180 min.

    Bei den Versuchen 57 bis 60 erfolgte Photokatalyse. Bei Versuch 57 betrug die

    Peroxidkonzentration 1,4 ml/l. Fe(II)sulfat-Heptahydrat wurde in einer Konzentration

    von 50 mg/l zugesetzt. Bei Versuch 58 wurde die Katalysatormenge verdoppelt. Bei

    Versuch 59 wurde die Peroxidmenge im Vergleich zu Versuch 57 verdoppelt. Bei

    Versuch 60 wurde die Peroxid- und Katalysatormenge verdoppelt.

    Es ist zu erkennen, dass ein wesentlicher TOC-Abbau nur bei den Versuchen unter

    photokatalytischen Bedingungen (Fentons+UV) erfolgt.

    Die Abbauraten betrugen:

    − 80 % (Versuch 57)

    − 84 % (Versuch 58)

    − 81 % (Versuch 59)

    − 81 % (Versuch 60)

    Die Variation der Prozessparameter (Katalysator- und Peroxidmenge) hat keinen

    Einfluss auf das TOC-Abbauverhalten.

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 29 von 32

    Der Abbau der Farbigkeit erfolgt auch bereits durch die UV-Bestrahlung.

    Die Abbaurate liegt bei ca. 97 %. Eine Tendenz durch Variation der Prozessparameter

    ist nicht festzustellen.

    2.4.4 Versuche mit chromhaltigen Farbstoffen (Versuche 61 bis 64)

    2.4.4.1 Versuchsbedingungen

    Vier Farbmittel, bei denen komplex gebundenes Chrom (III) enthalten ist, wurden als

    Modellflotten (Farbmittel in Wasser gelöst) an der Pilotanlage untersucht.

    Aus den Sicherheitsdatenblättern lässt sich entnehmen:

    − Farbstoff 1: 2,8 % Cr III (komplex gebunden; Azo-Metallkomplex)

    − Farbstoff 2: 2,7 % Cr III (komplex gebunden; Azo-Metallkomplex)

    − Farbstoff 3: 2,2 % Chrom in Form eines Komplexes; 30 ppm freies Chrom (III)

    − Farbstoff 4: 2 % Chrom in Form eines Komplexes (Azo-Metallkomplex)

    Die Versuchsbedingungen können der Übersichtstabelle unter Punkt 2.4.2

    entnommen werden.

    2.4.4.2 Ergebnisse

    Der Abbau der Farbigkeit war bei allen vier untersuchten Farbmittel mit Werten um ca.

    98 % durchweg sehr gut!

    Der Gehalt an Chrom gesamt wurde zu Beginn der Versuche und nach 180 min

    Bestrahlung ermittelt. Es ist davon auszugehen, dass bei Farbstoff 2 ein

    messtechnischer Fehler vorliegt. Wie erwartet ist damit der Gehalt an Chrom gesamt

    nach der photokatalytischen Behandlung unverändert.

    (Chrom gesamt wurde nach DIN EN ISO 118855-E22 durch ein Fremdlabor bestimmt.)

    Die Bestimmung von Chrom VI in den unbehandelten und behandelten Flotten erfolgte

    ebenfalls durch ein akkreditiertes Fremdlabor nach DIN 38405-D24. Bei allen Proben

    konnte kein Chrom (VI) nachgewiesen werden (Nachweisgrenze: 0,05 mg/l).

    Laborversuche des Projektpartners DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

    e.V.), die mit einer sensibleren Analytik begleitet wurden, ergaben allerdings, dass

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 30 von 32

    doch mit einer Generierung von Cr(VI)-Ionen zu rechnen ist. Dem Schlussbericht des

    DLR sind weitere Informationen zu diesem Thema zu entnehmen.

    2.4.5 Versuche mit ausgewählten Textilhilfsmitteln (Versuche 65 bis 68)

    2.4.5.1 Versuchsbedingungen

    Vier Hilfsmittel wurden als Modellflotte untersucht. Es wurden Hilfsmittel mit mäßiger

    bis schlechter biologischer Abbaubarkeit untersucht.

    − Carrier (Versuch 65)

    − Faserschutzmittel (Versuch 66)

    Harnstoffderivat

    (10-23 % (OECD 303A))

    − Dispergator für PES-Färbungen (Versuch 67)

    NS-Formaldehyd-Kondensationsprodukt

    (Eliminierbarkeit 72 %; Zahn-Wellens)

    − Egalisiermittel für Polyamidfasern (Versuch 68)

    Fettaminpolyglykolether

    Biol. Abbaubarkeit 40 %

    Bei den nicht gefärbten Modellflotten wurde nur der TOC-Abbau beobachtet

    (Versuchsbedingungen siehe Übersichtstabelle unter Punkt 2.4.2).

    2.4.5.2 TOC

    0

    50

    100

    150

    200

    250

    TO

    C [m

    g/l]

    V 65 V 66 V 67 V 68

    Start

    Ende

    91%

    58 %

    95 %

    95 %

    Abbildung 2.12: Versuche 65 bis 68. Abbau TOC

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 31 von 32

    Es sind unter den gegebenen Bedingungen hervorragende Abbauraten festzustellen.

    Lediglich das Harnstoffderivat spricht nicht ganz so gut auf die Photokatalytik an.

  • Knopf’s Sohn – InProTex Abschlussbericht Seite 32 von 32

    3 Zusammenfassung

    Mit einer Pilotanlage zur photokatalytischen Behandlung von Abwässern wurden unter

    Variation der Versuchsparameter eine Vielzahl an Spülflotten und verdünnten

    Farbflotten von Knopf´s Sohn betrachtet. Zudem wurden einige Textilhilfsmittel auf

    die Fähigkeit zum photokatalytischen Abbau untersucht.

    Unter den Versuchsbedingungen wurden bei den Spülflotten Farbigkeits- und TOC-

    Abbauraten von über 90 % wurden ermittelt.

    Bei den Textilhilfsmitteln wurden Produkte mit mäßiger bis schlechter biologischer

    Abbaubarkeit für die Versuche ausgewählt (Carrier, Faserschutzmittel, Dispergator,

    Egalisiermittel). Unter den gegebenen Bedingungen konnten hervorragende

    Abbauraten durch die photokatalytische Behandlung festgestellt werden. Lediglich das

    Faserschutzmittel (Harnstoffderivat) spricht nicht ganz so gut auf die Photokatalytik

    an.

    Über Musterausfärbungen im Technikumsmaßstab (ca. 6-m-Stücke) konnte die

    prinzipielle Machbarkeit der Wiederverwertung des photokatalytisch aufbereiteten

    Abwassers aufgezeigt werden. Es wurden hierbei für Knopf´s Sohn typische einbadige

    Dispersions- und Säurefärbungen ausgewählt. Die Farbflotte – es wurden

    übliche/unveränderte Standardrezepturen angewandt – zeigten keine Auffälligkeiten,

    wie etwa Ausfällungen. Die gefärbten Textilien wiesen keine Unegalitäten oder andere

    färbereitechnische Mängel auf.

    Veröffentlichungen zu diesem Teil des InProTex-Verbundvorhabens erfolgen/erfolgten

    unter Federführung des DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.).

    Die Versuchsergebnisse werden als wichtiger Baustein bei der Projektierung von

    Abwasseraufbereitungsmaßnahmen bei Knopf´s Sohn betrachtet. Ausschlaggebend für

    den Einsatz dieser, aber auch eventueller anderer Technologien, ist derzeit die

    Notwendigkeit von Recyclingmaßnahmen, die nicht zuletzt vor dem Hintergrund der

    Wirtschaftlichkeit der entsprechenden Verfahren beurteilt werden muss. Vorteil des

    photokatalytischen Abbaus ist sicherlich, dass keine Verlagerung von

    Abwasserstoffströmen in andere Umweltmedien erfolgt und, wie im Rahmen des

    Vorhabens gezeigt, ein Abwasserrecycling möglich ist.