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Abschlussbericht über die durchgeführten Erkundungsarbeiten zur Bewertung der Standsicherheit der Tagesoberfläche im Bereich der erweiterten Grundstücksflächen des Bebauungsplans Nr. 239 ‚Waldstraße‘ an der Waldstraße in Witten-Annen (Gemarkung Annen, Flur 7, Flurstücke 265 und 266) Projekt Nr. 07-26 Auftraggeber: Stadt Witten Die Bürgermeisterin Stabsstelle Umwelt Annenstraße 111b 58453 Witten Leistungserbringer: Dr.-Ing. Michael Clostermann Markscheiderisch-Geotechnisches Consulting Generationenweg 4 44225 Dortmund Dortmund, 21. März 2014 Dr.-Ing. Michael Clostermann Markscheiderisch-Geotechnisches Consulting Dr. Michael Clostermann

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Abschlussbericht über die durchgeführten Erkundungsarbeiten zur Bewertung der Standsicherheit der Tagesoberfläche im Bereich der erweiterten Grundstücksflächen des Bebauungsplans Nr. 239 ‚Waldstraße‘ an der Waldstraße in Witten-Annen (Gemarkung Annen, Flur 7, Flurstücke 265 und 266) Projekt Nr. 07-26 Auftraggeber: Stadt Witten Die Bürgermeisterin Stabsstelle Umwelt Annenstraße 111b 58453 Witten Leistungserbringer: Dr.-Ing. Michael Clostermann Markscheiderisch-Geotechnisches Consulting Generationenweg 4 44225 Dortmund Dortmund, 21. März 2014 Dr.-Ing. Michael Clostermann Markscheiderisch-Geotechnisches Consulting Dr. Michael Clostermann

Erkundungsarbeiten im Bebauungsplangebiet ‚Waldstraße‘ in Witten-Annen - Abschlussbericht - Projekt Nr. 07-26 Seite 2 von 10 21. März 2014

Inhaltsverzeichnis Seite 1  Vorbemerkungen ........................................................................................................................ 3 

1.1  Aufgabenstellung ........................................................................................................................ 4 

1.2  Verwendete Unterlagen............................................................................................................... 5 

2  Grundlagen ................................................................................................................................. 5 

2.1  Geologie ...................................................................................................................................... 5 

2.2  Bergbau ...................................................................................................................................... 6 

3  Durchgeführte Arbeiten ............................................................................................................... 6 

3.1  Allgemeines ................................................................................................................................. 6 

3.2  Erkundungsarbeiten .................................................................................................................... 6 

4  Zusammenfassende Bewertung ............................................................................................... 10 

Anlage 1: Lagepläne

Anlage 2: Bau-Tagesberichte

Anlage 3: Schichtenverzeichnisse

Erkundungsarbeiten im Bebauungsplangebiet ‚Waldstraße‘ in Witten-Annen - Abschlussbericht - Projekt Nr. 07-26 Seite 3 von 10 21. März 2014

1 Vorbemerkungen

Die Stadt Witten hat den Bebauungsplan Nr. 239 ‚Waldstraße‘ im Bereich des Sportplatzes an der Waldstraße in Witten-Annen neu aufgestellt. Im Rahmen der Aufstellung des B-Planes wurden die hier vorhandenen geologischen und altbergbaulichen Gegebenheiten mittels Erkundungsarbeiten untersucht. Vor Zuführung einer Neunutzung durch eine Bebauung sind Einwirkungen auf die Standsicherheit der Karbonoberfläche auszuschließen oder mögliche Einwirkungsbereiche zu kennzeichnen. Die zur Durchführung der Erkundungsarbeiten erforderlichen Bohrungen wurden in der Zeit vom 1. Oktober 2012 bis zum 5. Oktober 2012 niedergebracht und die Ergebnisse in dem ‚Abschlussbericht über die durchgeführten Erkundungsmaßnahmen zur Bewertung der geologischen Situation im Bereich des Sportplatzes Waldstraße in Witten-Annen‘, Dr.-Ing. Michael Clostermann Markscheiderisch-Geotechnisches Consulting, Dortmund vom 6. November 2012 dokumentiert. Zusammenfassend wurde hierbei das Flöz Hauptflöz sowie eine Nebenbank des Flözes Hauptflöz im nördlichen Plangebiet angetroffen. Auf die Standsicherheit der Tagesoberfläche einwirkende Hohlräume oder Lockermassenbereiche altbergbaulicher Herkunft wurden nicht festgestellt.

Abb. 1: Bearbeitungsbereich Bebauungsplan Nr. 239 ‚Waldstraße‘

Erkundungsarbeiten im Bebauungsplangebiet ‚Waldstraße‘ in Witten-Annen - Abschlussbericht - Projekt Nr. 07-26 Seite 4 von 10 21. März 2014

1.1 Aufgabenstellung Mit den in 2012 durchgeführten Erkundungsarbeiten wurde die Standsicherheit der Tagesoberfläche im Bereich des Flözes Hauptflöz sowie einer Nebenbank des Flözes Hauptflöz flächenhaft von der östlichen Fahrbahnbegrenzung der Waldstraße bis etwa 22 m in Richtung Nordosten untersucht. Aufgrund einer Erweiterung des Bebauungsplanes bzw. einer Erweiterung der Grundstücksflächen war es erforderlich zusätzliche Erkundungsarbeiten zum Nachweis der Standsicherheit der Tagesoberfläche hinsichtlich altbergbaulicher Aktivitäten durchzuführen. Der zusätzliche Untersuchungsbereich schloss sich hierbei an die bereits untersuchte Fläche an und reichte insgesamt von der östlichen Fahrbahnbegrenzung der Waldstraße bis etwa 55 m in Richtung Nordosten.

- Bebauungsplanbereich Nr. 239 ‚Waldstraße‘ - ursprünglicher Untersuchungsbereich - erweiterter Untersuchungsbereich - Einwirkungsbereich Flöz

Abb. 2: Bearbeitungsbereiche Bebauungsplan Nr. 239 ‚Waldstraße‘

Erkundungsarbeiten im Bebauungsplangebiet ‚Waldstraße‘ in Witten-Annen - Abschlussbericht - Projekt Nr. 07-26 Seite 5 von 10 21. März 2014

1.2 Verwendete Unterlagen 1. Geotechnisch-markscheiderische Stellungnahme zur Bewertung der Standsicherheit der

Tagesoberfläche im Bereich des Sportplatzes Waldstraße in Witten-Annen, Dr.-Ing. Michael Clostermann, Markscheiderisch-Geotechnisches Consulting, Dortmund, vom 29.10.2007

2. Geologische Karte des Rheinisch-Westfälischen Steinkohlengebirges, Blatt Witten-Annen, Maßstab

1:10.000 3. Auszüge aus dem amtlichen Grubenbild der Zeche Bergmann 4. Auszüge aus den Betriebsakten 5. Archivunterlagen 6. Abschlussbericht über die durchgeführten Erkundungsarbeiten zur Bewertung der geologischen

Situation im Bereich des Sportplatzes Waldstraße in Witten-Annen, Dr.-Ing. Michael Clostermann, Markscheiderisch-Geotechnisches Consulting, Dortmund, vom 06.11.2012

7. Bau-Tagesberichte TB 1 bis TB 5, GbE Grundbau Essen GmbH, Essen, vom 03.02.2014 bis

07.02.2014 8. Schichtenverzeichnisse SB 1 bis SB 16, GbE Grundbau Essen GmbH, Essen, vom 05.02.2014 bis

07.02.2014

2 Grundlagen

2.1 Geologie Ausweislich der vorliegenden Unterlagen steht im Bereich des Sportplatzes Waldstraße in Witten-Annen das Steinkohlengebirge unter einer bis zu 2,6 m mächtigen Lockermassenüberlagerung (anthropogene Aufschüttung und Quartär) an. Das Steinkohlengebirge besteht aus einer Wechsellagerung von Sand- und Tonsteinen, in die in unregelmäßigen Abständen Steinkohleflöze zwischengelagert sind. Im Bear-beitungsgebiet stehen die Oberen Sprockhöveler Schichten des Namur C mit einem Streichen um 60° Nordost/Südwest an der Karbonoberfläche an. Die Flöze Hauptflöz, Wasserbank, Dreckbank und Neu-flöz streichen mit einem Einfallen um 40° nach Nordwesten an der Karbonoberfläche aus. Das Schicht-einfallen entspricht der tektonischen Lage auf dem Südflügel der Bommerbänker Mulde. Die Falten-struktur wird durch NW-SO-streichende Springe gekreuzt. Mit der zuvor durchgeführten Erkundungsmaßnahme wurde festgestellt, dass die Karbonoberfläche unter einer etwa 1,3 m bis 2,6 m mächtigen Lockermassenüberlagerung ansteht. Unterhalb steht das Karbongebirge in Form von Sand- und Tonsteinschichten an. Die erbohrten Flöze (Hauptflöz und Nebenbank) streichen im Bearbeitungsbereich mit 68 gon südwest-nordostwärts und fallen mit einer Neigung von etwa 40 gon nach Nordwesten ein.

Erkundungsarbeiten im Bebauungsplangebiet ‚Waldstraße‘ in Witten-Annen - Abschlussbericht - Projekt Nr. 07-26 Seite 6 von 10 21. März 2014

2.2 Bergbau Der Bereich des Sportplatzes Waldstraße liegt teilweise über stillgelegtem Bergwerkseigentum der E.ON SE, Düsseldorf, dem auf Steinkohle verliehenen Grubenfeld Vereinigte Siegfried Nr. II und dem an Kleinzechen verliehenen ebenfalls stillgelegten Geviertfeld Engelhardt sowie den Längenfeldern Schlagbaum Nr. 1, Schlagbaum Nr. 2, Preussischer Adler Flöz Belohnung (= Flöz Wasserbank) und Preussischer Adler Flöz Glücksrad (= Flöz Neuflöz). Die Berechtsame verläuft südwest-/nordostwärts durch den Sportplatz Waldstraße. Nördlich der Berechtsame liegt das Grubenfeld Ver. Siegfried Nr. II. Die Auswertung der bei der Bezirksregierung Arnsberg, Abteilung Bergbau und Energie in NRW, Dort-mund, durchgeführten Grubenbildeinsichtnahme hat ergeben, dass im Bereich des Sportplatzes Wald-straße in den Grubenbildern keine Tagesöffnungen verzeichnet sind. Das Flöz Hauptflöz streicht im nordwestlichen Bereich des Sportplatzes an der Karbonoberfläche aus. Bei den hier vorhandenen Lagerungsverhältnissen beträgt der einwirkungsrelevante Teufenbereich des tagesnahen Bergbaus bis zu 14 m unterhalb der Felslinie. Aufgrund der Ergebnisse der ersten Bohrkampagne ist diese bei circa 3 m bis 4 m unter Geländeoberkante anzusetzen.

3 Durchgeführte Arbeiten

3.1 Allgemeines

Die Arbeiten zur Umsetzung der zweiten Erkundungsmaßnahme zur Bewertung der Standsicherheit der Tagesoberfläche im erweiterten Bereich des Sportplatzes Waldstraße wurden in der Zeit vom 3. Februar 2014 bis 7. Februar 2014 durchgeführt. Hierbei wurde das Flöz Hauptflöz und eine Nebenbank rasterförmig über den gesamten einwirkungsrelevanten Teufenbereich über die zuvor ausgewiesene Fläche untersucht. Am 3. Februar 2014 wurde die Baustelle am Sportplatz Waldstraße in Witten-Annen von der GbE Grundbau Essen GmbH, Essen, eingerichtet. Als Aufstellfläche der aus dem Bohrgerät, Material- und Personalcontainern bestehenden Baustelleneinrichtung diente der nordwestlich des Bearbeitungsbereiches angrenzende Parkplatz.

3.2 Erkundungsarbeiten

Die Bohrungen zur Erkundung des geologischen Schichtenaufbaus wurden auf Basis der bereits im Oktober 2012 durchgeführten Erkundungsmaßnahme bzw. der hiernach durchgeführten Projektionen angesetzt.

Erkundungsarbeiten im Bebauungsplangebiet ‚Waldstraße‘ in Witten-Annen - Abschlussbericht - Projekt Nr. 07-26 Seite 7 von 10 21. März 2014

Zunächst wurden die Bohrungen SB 1 bis SB 8 zur Erkundung des Zustands des Flözes Hauptflöz auf dem Sportplatz angesetzt und seiger niedergebracht. Das Flöz Hauptflöz wurde hierbei rasterförmig über den gesamten einwirkungsrelevanten Teufenbereich der erweiterten Grundstücksfläche untersucht (siehe Anlage 1, Lageplan). Die Bohrungen SB 1 bis SB 3 wurden in einer Achse im Bereich des Flözausgehenden niedergebracht. Bei der Bohrung SB 1 wurde im Liegenden, der bis auf eine Teufe von 1,0 m anstehenden aus Schotter bestehenden Überlagerung verwitterter Sandstein erbohrt. Unterhalb wurde über eine Bohrlänge von 2,7 m bis 3,7 m Kohle festgestellt, an welche sich bis 16,0 m Tonstein anschloss. Innerhalb des Tonsteins war von 4,3 m bis 4,6 m Kohle zwischengelagert. Die Bohrung wurde nach einer Teufe von 16,0 m ohne Auftreten eines Spülungsverlustes beendet. Die circa 14 m nordöstlich gelegene seigere Bohrung SB 2 durchörterte nach einer Bohrlänge von 1,0 m den unter einer 1,0 m mächtigen Überlagerung anstehenden verwitterten Sandstein. Nachfolgend wurde über eine Teufe von 3,1 bis 3,8 m Kohle erbohrt, an welche sich bis 12,0 m Tonstein anschloss. Die Bohrung wurde nach einer Bohrlänge von 12,0 m ohne Auftreten eines Spülungsverlustes beendet. Als südöstlichste Bohrung im erweiterten Bearbeitungsbereich wurde die Bohrung SB 3 niedergebracht. Hierbei wurde nach Durchörtern der bis auf eine Teufe von 1,0 m anstehenden Überlagerung verwitterter Sandstein erbohrt. Im Liegenden stand über eine Bohrlänge von 2,7 bis 3,2 m Kohle an, welche bis 6,1 m von Tonstein unterlagert wurde. Nachfolgend wurde bis zu einer Teufe von 6,3 m Kohle festgestellt, an welche sich bis 8,0 m Tonstein anfügte. Die Bohrung wurde nach einer Bohrlänge von 8,0 m beendet. Spülungsverluste traten nicht auf. Die Bohrungen SB 4 und SB 5 wurden nordwestlich der niedergebrachten Bohrungen SB 2 und SB 3 parallel zur Streichrichtung niedergebracht. Bei der seiger niedergebrachten Bohrung SB 4 wurde nach Durchörtern der bis auf eine Bohrlänge von 1,0 m anstehenden Überlagerung verwitterter Sandstein angetroffen, an den sich von 2,8 m bis 12,0 m Tonstein anfügte. In diesem Tonstein war über eine Bohrlänge von 8,1 m bis 8,8 m sowie von 10,9 m bis 11,0 m Kohle zwischengelagert. Die Bohrung wurde nach einer Bohrlänge von 12,0 m beendet. Spülungsverluste blieben auch hier aus. Die nordöstlich der Bohrung SB 4 angesetzte Bohrung SB 5 wies einen vergleichbaren Schichtenaufbau auf. Unterhalb der bis auf eine Bohrlänge von 1,0 m anstehenden Überlagerung wurde verwitterter Sandstein erbohrt, an den sich über eine Bohrlänge von 2,8 m bis 12,0 m Tonstein anfügte. Bei einer Bohrlänge von 5,6 m bis 6,5 m sowie von 10,1 m bis 10,2 m wurde Kohle erbohrt. Spülungsverluste traten nicht auf. Die Bohrung wurde in einer Teufe von 12,0 m beendet. Die nordwestliche Grenze des Einwirkungsbereiches des Flözes Hauptflöz wurde durch die Bohrungen SB 6 bis SB 8 erkundet. Die Anordnung der Bohrungen erfolgte von Südwest noch Nordost und parallel zur Streichrichtung des Flözes und am nordöstlichem Rand des Sportplatzes. Die Bohrung SB 6 durchteufte unterhalb, der bis auf eine Bohrlänge von 1,0 m anstehenden Überlagerung, verwitterten Sandstein. Im Liegenden folgte über eine Bohrlänge von 2,9 m bis 11,8 m Sandstein. Ab 11,8 m folgte bis zu einer Bohrlänge von 24,0 m Tonstein in dem über eine Bohrlänge von 12,6 m bis 13,5 m Kohle zwischengelagert war. Die Bohrung wurde nach einer Bohrlänge von 24,0 m beendet. Spülungsverluste blieben hier aus.

Erkundungsarbeiten im Bebauungsplangebiet ‚Waldstraße‘ in Witten-Annen - Abschlussbericht - Projekt Nr. 07-26 Seite 8 von 10 21. März 2014

Die Bohrung SB 7 wurde nordöstlich der Bohrung SB 6 angesetzt. Hierbei wurde nach Erbohren der bis auf eine Teufe von 1,0 m anstehenden Überlagerung verwitterter Sandstein festgestellt, an den sich über eine Bohrlänge von 3,1 m bis 9,7 m unverwitterter Sandstein anschloss. Nachfolgend stand bis zu einer Teufe von 18,0 m Tonstein an, in dem über eine Bohrlänge von 11,2 m bis 11,7 m Kohle zwischengelagert war. Spülungsverluste traten nicht auf. Die Bohrung wurde nach einer Teufe von 18,0 m beendet. Die nördlichste Bohrung SB 8 im betrachteten Einwirkungsbereich des Flözes Hauptflöz wies einen vergleichbaren Schichtenaufbau auf. Unterhalb der bis auf eine Bohrlänge von 1,0 m anstehenden Überlagerung wurde verwitterter Sandstein erbohrt, an den sich über eine Bohrlänge von 3,6 m bis 10,3 m Sandstein anfügte. Ab 10,3 m folgte bis zu einer Teufe von 18,0 m Tonstein in dem über eine Bohrlänge von 10,8 m bis 11,6 m Kohle zwischengelagert war. Spülungsverluste traten nicht auf. Die Bohrung wurde nach einer Teufe von 18,0 m beendet. Die Bohrungen SB 9 bis SB 16 wurden rasterförmig über den gesamten einwirkungsrelevanten Teufenbereich der parallel streichenden Nebenbank des Flözes Hauptflöz niedergebracht. Zuerst wurden die Bohrungen SB 9 bis SB 11 etwas nordwestlich der projizierten Ausbisslinie der Nebenbank abgeteuft. Zunächst wurde die seigere Bohrung SB 9 niedergebracht. Hierbei wurde im Liegenden der bis auf eine Teufe von 3,6 m anstehenden Überlagerung verwitterter Sandstein erbohrt. Über eine Bohrlange von 6,8 bis 20,0 m wurde Tonstein erbohrt, in dem über eine Bohrlänge von 9,6 m bis 9,8 m Kohle zwischengelagert war. Die Bohrung wurde nach einer Teufe von 20,0 m ohne Auftreten eines Spülungsverlustes beendet. Die circa 14 m nordöstlich gelegene, seigere Bohrung SB 10 erreichte nach der anstehenden Überlagerung bei einer Teufe von 3,4 m verwitterten Sandstein. Im Liegenden folgte auch bei dieser Bohrung ab einer Bohrlänge von 4,3 m Tonstein in dem über eine Bohrlänge von 8,6 m bis 9,2 m Kohle durchteuft wurde. Die Bohrung wurde nach einer Bohrlänge von 12,0 m beendet. Spülungsverluste traten nicht auf. Mit der unweit nordöstlich der Bohrung SB 10 angesetzten Bohrung SB 11 wurde nach Durchörtern der Überlagerung über eine Teufe von 2,4 m verwitterter Sandstein erbohrt. Im Liegenden folgte bis 22,0 m Tonstein. Bei einer Bohrlänge von 6,3 m bis 6,8 m sowie von 18,4 m bis 19,2 m wurde Kohle erbohrt. Spülungsverluste traten nicht auf. Die Bohrung wurde nach einer Teufe von 22,0 m beendet. Die Bohrungen SB 12 und SB 13 wurden nordwestlich der niedergebrachten Bohrungen SB 10 und SB 11 parallel zur Streichrichtung niedergebracht. Bei der seiger niedergebrachten Bohrung SB 12 wurde nach Durchörtern der bis auf eine Bohrlänge von 3,0 m anstehenden Überlagerung verwitterter Sandstein angetroffen, an den sich von 3,9 m bis 15,0 m Tonstein anfügte. Über eine Bohrlänge von 13,2 m bis 13,9 m war Kohle eingeschaltet. Die Bohrung wurde nach einer Bohrlänge von 15,0 m beendet. Spülungsverluste wurden nicht festgestellt.

Erkundungsarbeiten im Bebauungsplangebiet ‚Waldstraße‘ in Witten-Annen - Abschlussbericht - Projekt Nr. 07-26 Seite 9 von 10 21. März 2014

Die Bohrung SB 13 durchteufte unterhalb, der bis auf eine Bohrlänge von 2,4 m anstehenden Überlagerung verwitterten Sandstein. Im Liegenden folgte über eine Bohrlänge von 3,1 m bis 14,0 m Tonstein in dem über eine Bohrlänge von 12,3 m bis 12,9 m Kohle zwischengelagert war. Die Bohrung wurde nach einer Bohrlänge von 14,0 m beendet. Spülungsverluste blieben auch hier aus. Die nordwestliche Grenze des Einwirkungsbereiches der Nebenbank des Flözes Hauptflöz wurde durch die Bohrungen SB 14 bis SB 16 erkundet. Die Anordnung der Bohrungen erfolgte von Nordost nach Südwest und parallel zur Streichrichtung der Nebenbank des Flözes Hauptflöz. Die nördlichste Bohrung SB 14 in dem betrachteten Einwirkungsbereich der Nebenbank des Flözes Hauptflöz wies den zu erwartenden Schichtenaufbau auf. Unterhalb der bis auf eine Bohrlänge von 3,0 m anstehenden Überlagerung wurde verwitterter Sandstein erbohrt, an den sich über eine Bohrlänge von 3,7, m bis 25,0 m Tonstein anfügte. In diesem Tonstein waren über eine Bohrlänge von 10,4 m bis 11,1 m sowie über eine Bohrlänge von 22,6 m bis 23,4 m Kohle zwischengelagert. Spülungsverluste traten nicht auf. Die Bohrung wurde nach einer Teufe von 25,0 m beendet. Die unweit nördlich der Bohrung SB 12 angesetzten Bohrung SB 15 wies einen vergleichbaren Schichtenaufbau auf. Bei der seiger niedergebrachten Bohrung SB 15 wurde nach Durchörtern der bis auf eine Bohrlänge von 3,0 m anstehenden Überlagerung verwitterter Sandstein angetroffen, an den sich von 4,2 m bis 25,0 m Tonstein anfügte, in dem über eine Bohrlänge von 13,3 m bis 13,9 m sowie von 22,7 m bis 22,9 m Kohle zwischengelagert war. Die Bohrung wurde nach einer Bohrlänge von 25,0 m beendet. Spülungsverluste blieben auch hier aus. Das Raster wurde durch die südwestlich der Bohrung SB 15 gelegenen Bohrung SB 16 vervollständigt. Bei der niedergebrachten Bohrung SB 16 wurde nach Durchörtern, der bis auf eine Bohrlänge von 3,3 m anstehenden Überlagerung verwitterter Sandstein angetroffen, an den sich von 4,6 m bis 25,0 m Tonstein anfügte. Über eine Bohrlänge von 18,8 m bis 20,1 m war Kohle eingeschaltet. Die Bohrung wurde nach einer Bohrlänge von 25,0 m beendet. Spülungsverluste wurden nicht festgestellt. Nach Durchführung der rasterförmigen Untersuchungen wurden die Arbeiten am 7. Februar 2014 been-det und die Baustelle beräumt.

Erkundungsarbeiten im Bebauungsplangebiet ‚Waldstraße‘ in Witten-Annen - Abschlussbericht - Projekt Nr. 07-26 Seite 10 von 10 21. März 2014

4 Zusammenfassende Bewertung

Zur Untersuchung der altbergbaulichen Gegebenheiten der erweiterten Grundstücksflächen im Bereich des Bebauungsplangebietes Nr. 239 ‚Waldstraße‘ an der Waldstraße in Witten-Annen wurden in der Zeit vom 3. Februar 2014 bis 7. Februar 2014 Erkundungsarbeiten zur Bewertung der Standsicherheit der Tagesoberfläche durchgeführt. Insgesamt wurden 16 Erkundungsbohrungen mit einer Gesamtbohrmeterlänge von 278 m rasterförmig im ausgewiesenen Bearbeitungsbereich niedergebracht. Hierbei wurden im Untersuchungsbereich das Flöz Hauptflöz und dessen Nebenbank über den gesamten einwirkungsrelevanten Teufenbereich erkundet. Nach Auswertung der Bohrergebnisse zeigte sich, dass im Bereich der niedergebrachten Bohrungen der Karbonkopf unter einer etwa 1,0 m bis 3,6 m mächtigen Lockermassenüberlagerung ansteht. Unterhalb steht das teilweise verwitterte Karbongebirge in Form von Sand- als auch Tonsteinschichten an, in die zwischengelagerten Flöze Flöz Hauptflöz sowie eine Nebenbank des Flözes Hauptflöz erbohrt wurden. Die Flöze stehen im Erkundungssbereich unverritzt an. Spülungsverluste waren bei keiner Bohrung festzustellen. Nach Projektion der Bohrergebnisse streichen die Flöze mit 68 gon südwest-nordostwärts und fallen mit einer Neigung von etwa 40 gon nach Nordwesten ein. Die Auswertung der Untersuchungen zeigt, dass im Bearbeitungsbereich die bauwürdigen Flöze Flöz Hauptflöz und eine Nebenbank anstehen. Mit den durchgeführten Erkundungen wurden keine Hinweise auf bergbauliche Aktivitäten im relevanten Einwirkungsbereich festgestellt. Einwirkungen auf die Standsicherheit der Tagesoberfläche durch Tagesbrüche, Gefügezerrüttungen, Setzungen oder Senkungen altbergbaulicher Herkunft die zu Schäden an Gebäuden führen könnten, sind somit auszuschließen. Hinsichtlich des Altbergbaus kann der grün gekennzeichnete Bereich in dem in Anlage 1 beigefügten Lageplan restriktionsfrei bebaut werden.

Anlage 1: Lagepläne

Anlage 1.1: Lageplan Bohransatzpunkte Gesamtübersicht

Anlage 1.2: Profilschnitt B-B‘

Abschlussbericht über die durchgeführten Erkundungsarbeiten zur Bewertung der Standsicherheit der Tagesoberfläche im Bereich der erweiterten Grundstücksflächen des Bebauungsplans Nr. 239 ‚Waldstraße‘ an der Waldstraße in Witten-Annen (Gemarkung Annen, Flur 7, Flurstücke 265 und 266) Projekt Nr. 07-26

Dortmund, 18. März 2014

Bearbeitungsbereich

A

A`

B

B`

SB 1

SB 2

SB 3SB 4

SB 5

SB 6

SB 7

SB 8

SB 10

SB 11

SB 9

SB 12

SB 13

SB 14

SB 15

SB 16

SB 17

SB 18

SB 19

SB 20

Projekt-Nr.: 07-26

Bearbeiter: Briessmann

Zeichner: Sechman

Maßstab: 1: 1.000

Anlage: 1.1

Sportplatz Waldstraße, Witten-Annen Datum: 07.01.2014

Lageplan

nachgewiesener standfesterEinwirkungsbereich (2014)

Legende:

Bohransatzpunkte (2012)

Flözausbisslinie

N

nachgewiesener standfesterEinwirkungsbereich (2012)

Einwirkungsbereich

40

Flöz Hauptflöz

40

g

g

Nebenbank Flöz Hauptflöz

SB 1

SB 2

SB 3

SB 4

SB 5SB 6SB 7

SB 8

SB 11

SB 10

SB 9

SB 12

SB 13

SB 14

SB 15

SB 16

Bohrungen mit Kohle (2014)

Projekt-Nr.: 07-26

Bearbeiter: Briessmann

Zeichner: Sechman

Datum: 07.02.2014

Maßstab: 1: 200

Anlage: 1.2Schnitt B-B`

Sportplatz Waldstraße, Witten-Annen

Generationenweg 4, 44225 Dortmund

Tel.: 0231 - 2 86 67 - 0 Fax: 0231 - 2 86 67 - 119

www.clostermann-mgc.de, e-mail: [email protected]

Flö

z H

au

ptf

löz

Neb

en

ban

k F

löz

Hau

ptf

löz

5,00m

10,00m

15,00m

20,00m

25,00m

3,0

10,4

11,1

3,7

22,6

25,0

SB 14 SB 8

SONW

23,4

SB 11 SB 3

Sst,v

Tst.

Kohle

Tst.

Tst.

Kohle

2,4

6,3

6,8

3,3

18,4

22,0

19,2

Sst,v

Tst.

Kohle

Tst.

Tst.

Kohle

1,0

10,3

10,8

3,6

11,6

18,0

1,0

3,2

6,1

2,7

6,3

8,0

Sst,v

Sst.

Kohle

Tst.

Tst.

Kohle

Sst,v

Tst.

Kohle

Tst.

Legende:

Felslinie

Kohleflöz

Kohle

Tonstein (Tst)

Sandstein (Sst)

Tonstein, verwittert (Tst,v)

Sandstein, verwittert (Sst,v)

Anlage 2: Bau-Tagesberichte

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Dortmund, 18. März 2014

Anlage 3: Schichtenverzeichnisse

Abschlussbericht über die durchgeführten Erkundungsarbeiten zur Bewertung der Standsicherheit der Tagesoberfläche im Bereich der erweiterten Grundstücksflächen des Bebauungsplans Nr. 239 ‚Waldstraße‘ an der Waldstraße in Witten-Annen (Gemarkung Annen, Flur 7, Flurstücke 265 und 266) Projekt Nr. 07-26

Dortmund, 18. März 2014