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121 Absolute Deklinationen von 141 Sternen des GC und das Deklinationssystem des Munchener Vertikalkreises (Veroffentlichungen der Sternwarte Miinchen Bd.3 Nr.18) Von F. SCHMEIDLER, Miinchen Mit 3 Abbildungen. (Eingegangen 1950 Mai 9) In einer Beobachtungsreihe von zweijahriger Dauer wurden am Miinchner Vertikalkreis Deklinationen von 141 Sternen des General Catalogue von B. Boss bestimmt. Korrektionen wegen Biegung und RefraMionsstBrung werden beriicksichtigt. Der Unterschied der gemessenen Deklinationen gegen die des CC wird nach Streichung einiger extrem abweichender Sterne diskutiert ; durch Benutzung der bekannten Unterschiede zwischen FK3 md GC ergibt sich rechnerisch die Beziehung zwischen dem Miinchner Vertikalkreis und dem FK3. Die Differcnzen sind numerisch klein. Nachdem eine Ekobachtungsreihe von Fundamentalsternen am Vertikalkreis der Sternwarte Miinchen Ende 1946 wegen eines Schadens an der Beleuchtungsanlage abgebrochen worden war (iiber ihre Resultate ist in einer friiheren Arbeit des Verfassers [I] berichtet worden), konnte nach griindlicher Instandsetzung der Lichtleitung im Sommer 1947 der Beobachtungsbetrieb wieder aufgenommen wer- den. Neben den in Angriff genommenen Beobachtungen weiterer Fundamentalsterne des FK3 wurde die Beobachtung der Deklinationen ausgewahlter Sterne des General Catalogue von B. Boss uber- nommen, deren Rektaszensionen gleichzeitig vom Observator der Sternwarte, Herrn LABITZKE, be- stimmt wurden; er hat uber Anlage des Programms, die Prinzipien, nach denen die Sterne aus dem GC ausgewahlt wurden, und iiber seine eigenen Beobachtungen berichtet [z]. Die Beobachtungsreihe der Deklinationen, von der hier die Rede ist, enthalt nur Sterne, die auch in Rektaszension beobachtet sind, so daS von dicsen Objekten ein vollstandiger Ort fiir cine Epoche kurz vor 1950 vorliegt; das gesamte Beobachtungsprogramm ist in der &it von Herbst 1947 bis Sommer 1949 erledigt worden. Die Dekli- nationen bilden ein absolutes, vom Fundamentalkatalog unabhangiges System. 1. Die Beobachtungen und ihre Beatbeitung Uber die gleichzeitig ausgefiihrten Beobachtungen von Fundamentalsternen und Planeten wird in einer spateren Arbeit im Zusammenhang berichtet werden. Fur die ausgewahlten Sterne des GC waren pro Stern vier Einzelbeobachtungen geplant, was im Mittel auch erreicht wurde. Fur die ganze Reihe sind 564 absolute Zenitdistanzen beobachtet worden und zwar 58 im Jahre 1947 175 im Jahre 1948 331 im Jahre 1949. Nach der Reduktion zeigten 17 Ekobachtungen grobe Abweichungen, fur die sich keine Erklarung finden licB; diese Beobachtungen wurden ausgeschlossen. Die restlichen 547 verteilen sich auf 141 Sterne, das sind pro Stern im Mittel 3.9 Beobachtungen. I m einzelnen liegen fur 4 Sterne 5 119 Sterne 4 15 Sterne 3 3 Sterne 2 brauchbare Ekobach tungen vor. Das Beobachtungs- und Reduktionsverfahren ist vollkommen identisch mit dem bei der hb- achtung von Fundamentalsternen angewandten; es ist in der unter [I] genannten Arbeit des Verfawrs ausfiihrlich beschrieben und daher sind hier keine naheren Angaben mehr notwendig. Die Reduktion auf den scheinbaren Ort wurde fur jede einzelne Beobachtung nach der trigonometrischen Formel ge- rechnet. An die nach der Reduktion gewonnene Zenitdistanz sind verschiedene systematische Korrekti- onen anzubringen : I. Die Werte der Kreisteilungsfehler sind in [I] S. 67 gegeben; sie wurden unveriindert iiber- nommen und an die Beobachtungen angebracht. 2. Die Werte der Polhohenschwankungen verdanke ich Herrn Prof. CARNERA, dern ich auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank fur die Zusendung seiner in Frage kommenden Arbeiten ausspreche. Sie geben die Werte v-qo fur die &it 1940.0 bis 1949.0. Fur die Zeit von 1949.0 bis 1949.6, dem Zeitpunkt,

Absolute Deklinationen von 141 Sternen des GC und das Deklinationssystem des Münchener Vertikalkreises

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Absolute Deklinationen von 141 Sternen des GC und das Deklinationssystem des Munchener Vertikalkreises

( V e r o f f e n t l i c h u n g e n d e r S t e r n w a r t e M i i n c h e n B d . 3 Nr.18) Von F. SCHMEIDLER, Miinchen

Mit 3 Abbildungen. (Eingegangen 1950 Mai 9) In einer Beobachtungsreihe von zweijahriger Dauer wurden am Miinchner Vertikalkreis Deklinationen von

141 Sternen des General Catalogue von B. Boss bestimmt. Korrektionen wegen Biegung und RefraMionsstBrung werden beriicksichtigt. Der Unterschied der gemessenen Deklinationen gegen die des CC wird nach Streichung einiger extrem abweichender Sterne diskutiert ; durch Benutzung der bekannten Unterschiede zwischen FK3 m d GC ergibt sich rechnerisch die Beziehung zwischen dem Miinchner Vertikalkreis und dem FK3. Die Differcnzen sind numerisch klein.

Nachdem eine Ekobachtungsreihe von Fundamentalsternen am Vertikalkreis der Sternwarte Miinchen Ende 1946 wegen eines Schadens an der Beleuchtungsanlage abgebrochen worden war (iiber ihre Resultate ist in einer friiheren Arbeit des Verfassers [I] berichtet worden), konnte nach griindlicher Instandsetzung der Lichtleitung im Sommer 1947 der Beobachtungsbetrieb wieder aufgenommen wer- den. Neben den in Angriff genommenen Beobachtungen weiterer Fundamentalsterne des FK3 wurde die Beobachtung der Deklinationen ausgewahlter Sterne des General Catalogue von B. Boss uber- nommen, deren Rektaszensionen gleichzeitig vom Observator der Sternwarte, Herrn LABITZKE, be- stimmt wurden; er hat uber Anlage des Programms, die Prinzipien, nach denen die Sterne aus dem GC ausgewahlt wurden, und iiber seine eigenen Beobachtungen berichtet [ z ] . Die Beobachtungsreihe der Deklinationen, von der hier die Rede ist, enthalt nur Sterne, die auch in Rektaszension beobachtet sind, so daS von dicsen Objekten ein vollstandiger Ort fiir cine Epoche kurz vor 1950 vorliegt; das gesamte Beobachtungsprogramm ist in der &it von Herbst 1947 bis Sommer 1949 erledigt worden. Die Dekli- nationen bilden ein absolutes, vom Fundamentalkatalog unabhangiges System.

1. Die Beobachtungen und ihre Beatbeitung Uber die gleichzeitig ausgefiihrten Beobachtungen von Fundamentalsternen und Planeten wird

in einer spateren Arbeit im Zusammenhang berichtet werden. Fur die ausgewahlten Sterne des GC waren pro Stern vier Einzelbeobachtungen geplant, was im Mittel auch erreicht wurde. Fur die ganze Reihe sind 564 absolute Zenitdistanzen beobachtet worden und zwar

58 im Jahre 1947 175 im Jahre 1948 331 im Jahre 1949.

Nach der Reduktion zeigten 17 Ekobachtungen grobe Abweichungen, fur die sich keine Erklarung finden licB; diese Beobachtungen wurden ausgeschlossen. Die restlichen 547 verteilen sich auf 141 Sterne, das sind pro Stern im Mittel 3.9 Beobachtungen. Im einzelnen liegen

fur 4 Sterne 5 119 Sterne 4 15 Sterne 3 3 Sterne 2

brauchbare Ekobach tungen vor. Das Beobachtungs- und Reduktionsverfahren ist vollkommen identisch mit dem bei der h b -

achtung von Fundamentalsternen angewandten; es ist in der unter [I] genannten Arbeit des Verfawrs ausfiihrlich beschrieben und daher sind hier keine naheren Angaben mehr notwendig. Die Reduktion auf den scheinbaren Ort wurde fur jede einzelne Beobachtung nach der trigonometrischen Formel ge- rechnet. An die nach der Reduktion gewonnene Zenitdistanz sind verschiedene systematische Korrekti- onen anzubringen :

I. Die Werte der Kreisteilungsfehler sind in [I] S. 67 gegeben; sie wurden unveriindert iiber- nommen und an die Beobachtungen angebracht.

2. Die Werte der Polhohenschwankungen verdanke ich Herrn Prof. CARNERA, dern ich auch an dieser Stelle meinen herzlichen Dank fur die Zusendung seiner in Frage kommenden Arbeiten ausspreche. Sie geben die Werte v-qo fur die &it 1940.0 bis 1949.0. Fur die Zeit von 1949.0 bis 1949.6, dem Zeitpunkt,

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da das Programm abgeschlossen war, wufden die v -vo durch Extrapolation unter Annahme einer Periode von 1.17 Jahren gewonnen. Fehler von merklichem Betrag sind dabei nicht zu befurchten.

3. Der Vertikalkreis Munchen weist eine erhebliche Biegung der Form b sin z auf, wobei nach den vom Verfasser gewonnenen Resultaten [I] die Gr&e b rnit der Jahreszeit, also wahrscheinlich mit der Temperatur variiert. Gleichzeitig mit der Heobachtungsreihe sind daher Fundamentalsterne im re- flektierten Bild des Quecksilberhorizontes beobachtet worden, wodurch die Biegung bestimmt werden kann. Ober die Einzelheiten wird auch spater im Zusammenhang mit der Fundamentalreihe berichtet werden ; an jede Zenitdistanz der GC-Sterne wurde eine Biegungskorrektion vom Betrage

F. SCHWEXDLER: Absolute Deklinationen von 141 Sternen des GC

A z = (o"55 + o"033 T) sin z T = Temperatur in Celsiusgraden * 0.08 0.006 angebracht; die numerischen Werte der Konstanten und ihre mittleren Fehler sind aus den Reflex- beobachtungen gewonnen. Dabei sol1 hervorgehoben werden, daI3 die Biegung aus den Reflexbeob- achtungen bestimmt werden kann, ohne daI3 die Deklination der Sterne bekannt zu sein braucht ; man wiirde andernfalls wieder von irgendeinem Fundamentalsystem abhangig werden. Es sind nur aus dem Grunde Fundamentalsterne benutzt worden, weil fur Reflexbeobachtungen helle Sterne notwendig sind. Die Deklinationen der GC-Sterne verlieren durch Anbringung der aus Reflexbeobachtungen bestimmten Biegung nicht ihren absoluten Charakter.

4. Die nordlich des Zenits kulminierenden Sterne unterliegen einer Refraktionsstorung, die durch das 30 Meter nordlich vom Vertikalkreis gelegene Hauptgebaude der Sternwarte verursacht ist. Eine Methode, die Beobachtungen wegen dieser Storung zu korrigieren, ist in der mehrfach zitierten Arbeit [I] des Verfassers beschrieben. Die dafur notwendigc Beobachtung der gleichen Sterne in oberer und unterer Kulmination wurde an Fundamentalsternen ausgefuhrt ; die Programmsterne aus dem GC sind nur in der oberen Kulmination beobachtet worden. Nach der gleichen Methode wie seinerzeit konnten die numerischen Betrage der Refraktionsstorung bestimmt und die Beobachtungen von ihr befreit werden. Auch die Bestimmung der Refraktionsstorung ist unabhangig von der Deklination der benutzten Sterne; die beobachteten Deklinationen bleiben daher auch nach Korrektion wegen Refraktionsstorung absolut.

Diese Korrektionen wurden an jede einzelne Beobachtung angebracht. Die Bestimmung der De- klinationen aus den Zenitdistanzen erfordert aukrdem die Kenntnis der Polhohe des Vertikalkreises, fur die der Wert 48" 8' 44 1'32 benutzt wurde; dicse Zahl hatte sich aus der friiheren Beobachtungsreihe ergeben und sie steht rnit allen bekannten Bestimmungen der Munchner Polhohe in guter Oberein- stimmung.

Nachdem alle bekannten systematischen Effekte beriicksichtigt waren, wurde das Material noch auf zwei vermutete -4bweichungen hin untersucht. Jede einzehe absolute Zenitdistanz wird durch Messung des Sterns in beiden Kreislagen erhalten. Es konnte ein Unterschied bestehen, je nachdcm, ob erst rnit Kreis West oder erst mit Kreis Ost beobachtet wird; ein solcher Unterschied wurde, wenn er existiert, moglicherwcise siidlich und nordlich des Zenits verschieden sein. Es zeigte sich, daI3 ein solcher, an sich unwahrscheinlicher Unterschied nicht besteht. Bei den Beobachtungen war darauf geachtet worden, daI3 fur jeden Stern moglichst gleich viele Beobachtungen in Anfangslage Ost und Anfangslage West vorlagen. p l s Unterschiede ergaben sich die Betrage

Differenz Ost minus West siidlich des &nits: A z = o ."OO o fog nordlich des Zenits: -0 ."02 f. o ."o6 .

Es besteht also keine systematische Differenz. Dagegen erwies sich ein anderer vermuteter Effekt als vorhanden. Gelegentlich war es nach

Schlechtwetterperioden notwendig, Beobachtungen in der Dammerung anzustellen. Bei 20 der 141 Sterne ist ein Teil der Einzelbeobachtungen wahrend der Dammerung ausgefiihrt ; meist sind dabei drei kbach tungen in voller Dunkelheit und eine in der Dammerung gemacht. Es ergab sich eine syste- matische Differenz der gemessenen Deklinationen

Dammerung minus Nacht = - o ."24 & o '.' 10 und zwar gleichmaBig nordlich und sudlich des Zenits. Obgleich der Betrag seinen mittleren Fehler nicht so sehr iibersteigt, daI3 seine Existenz als gesichert angesehen werden kann, wurde die Korrektion von o 24 an alle wahrend der Dammerung ausgefuhrten Beobachtungen angebracht.

Nach Beriicksichtigung aller Korrektionen kann aus der Obereinstimmung der (meist vier) Beob- achtungen des gleichen Sterns der mittlere Fehler einer Beobachtung nach der Formel

p = / = n--m

n = Zahl der Beobachtungen m = Zahl der Sterne

gebildet werden. Der mittlere Fehler eines Ortes ist, da fast stets vier Beobachtungen pro Stern vor- liegen, gleich der Halfte des mittleren Fehlers einer Beobachtung. Fur verschiedene Zenitdistanzen er- gaben sich die Zahlen der Tabelle I.

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F. SCHMBIDLER: Absolute Deklinationen von 141 Sternen des GC 123

rucksichtigt, auBerdem war die 0 0 -Io

jede Beobachtung als Funk- 20 -30 tion der Temperatur angebracht,

Biegung nicht individuell fur I. -20

30 -40

161 42 I 80 47

fO.34 f o . 1 7 *0.3r fo.16 fo.30 *0.15 47 I2 f 0 . 3 2 *0.16 108 27

2. Systematischer Vergleich mit dem GC Vergleicht man die fur jeden Stern als Mittel aus meist vier Einzelbeobachtungen gewonnene De-

klination mit derjenigen des Boss-Katalogs, dann erhalt man die Differenzen VM - GC und damit den Unterschied zwischen dem absoluten System des Vertikalkreises Miinchen (VM) und dem GC. Dabei ist die Einschrankung zu machen, da13 141 Sterne nicht unbedingt fur einen Gesamtkatalog von uber

sondern es waren Mittelwerte 4O -52 49.33 f0.16

T a b e l l e 2 . D i e p r o v i s o r i s c h e n W e r t e A d d i m S i n n e VM-GC

' 1 Add I (Add)Eegl. 1

5 1 13

10- 20

20- 30 30- 40 40-50 50-60

+0.37 +0.33 +0.25 +o.xg +0.22

+0.13 -0.06

fO.47 + O . I O l0.19 +0.28 +o.18

2 22 18

77 29 16 15

22

h h o - 3 3 - 6

konnen, wie der unten folgende Katalog der Deklinationen zeigt, erhebliche Betrage annehmen ; Differenzen von mehr als einer halben Ebgen- sekunde sind haufig und Betrage iiber I" durchaus nicht extrem selten. Zunachst ergibt die Zusam- menfassung aller vorhandenen A 8 nach Ileklina- tionsgruppen die GroBen A 8 6 der Tabelle 2.

Die geglatteten Werte sind durch iibergrei- fende Mittel zu drei gewonnen; dabei ist die Gruppe 6< 0, die nur durch zwei Sterne vertreten ist, mit Gewicht 0.1, alle andcren mit Gewicht I beriick- sichtigt. Es zeigt sich das Bild einer Aquatorab- weichung bcider Systeme von 0':4, die nach dem Pol zu auf Null zuriickgeht.

Die geglatteten Betragc A d5 wurden nun an je- den einzelnen Sternangebracht und die Restbetrage, nach Rektaszensionsgruppen zu je drei Stunden ge- ordnet, als d 8, betrachtet; bei ihrer Ableitung T a b e l l e 3. P r o v i s o r i s c h e Ad, i m S i n n e

V M - G C

-0727 ( 5 ) +or's1 (3) 4.10 (8) -0.23 (8) + O . I Z (6) -0.18 (4)

33000 Sternen reprasentativ sein miisien, um so weniger, als fur das Programm gerade unsichere Sterne des GC herausgegriffen sind. So sind die ermittelten systematischen Differenzen rnit Vor- sicht hinzunehmen ; dennoch durften sie einiges Interesse bieten. Die einzelnen Unterschiede A S

' 0.1 0

- 01

- a2

-0)

*& + ac

+ 03

+ 41

4

- 0.1

- 42 -03

I I

Abb. I . Verlauf der provisorischen A d \ (VM-GC) i n 2 1 -24 i +O.IO ( 5 ) i +0.41 (6) i -0.01 (6) verschiedenin Deklinationszonen

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0 " ( 0 +0.26

0-10 +o.13 4-0.19 10-20 +0.24 +0.20

20- 30 +0.22 +0.25

wiederholt unter AusschluB aller Sterne, deren 18 I5 20

Deklination, gemessen am Vertikalkreis Miinchen, vom GC um mehr als I" abweicht. Dann verschwin- det die unwahrscheinliche Antisymmetrie und da-

+& 0.1

a

- 0.1

- W ' -I -a2

I *a2

to.1

a

-0.1

-01

- Q3

30- 40 40-50 50-60 60- 70

Abb. 2. Verlauf der endgtiltigen Ada (VM-GC) in verschiedenen Deklinationszonen

I6 her sind die so erhaltenen d d d und d 8, mit gro- 16 k r e m Recht als die richtigen systematischen Ab- 15 weichungen aufzufassen. Zunachst ergaben sich

+0.30 +0.22 +ox3 +0.20 +0.18 +0.08 4 . 0 6 4.06 I 26

Die Antisymmetrie der beiden ersten Dekli- nationszonen ist vollkommen verschwunden, wie Abb. 2 auf einen Blick zeigt. Die Ad, unterscheiden sich bei den drei Kurven nur noch unwesentlich. die vorhandenen Unterschiede sind bei der geringen Zahl der Sterne nicht zu verburgen. Daher kann man die drei Kurven in eine zusammenfassen, die den Verlauf der Ad, in allen Deklinationen reprg- sentiert; rechnerisch ist das in der letzten Spalte der Tabelle 5 erfolgt.

So sind durch AusschluB von nur 14 Sternen mit offensichtlich grob entstellten Differenzen (ob der Fehler zu Lasten des Vertikalkreises Miinchen oder GC fallt. ist ohne weitere Beobachtunrren nicht

0- 3 1 4:26 (5)

6- 9 -0.08 (5) 9-12 4 - 0 5 (8) 12-15 +O.IO (9) 15-18 4-0.07 (12) 18-21 +a18 (5) 21-24 4.01 (4)

3- 6 4.20 (6)

zu

4 . 1 6 (15)

+o.oS (17) +0.05 (11)

+ o h (2) $06 (8)

4.08 (4) fo.63 (2) +0.07 (4) +0.31 (5) +OJ9 (5) +a08 (3) +O.I2 (17) +0.07 (9) - 4-0.07 (21) 4 . 3 2 (8) -0.11 (3) 4 . 1 2 (16) +OJ9 (5) +O.OI (6) +a06 (15)

4 . 1 5 (5) 4.18 (4)

entscheiden) die A d in ein normales, udurchaus

:: "1 -a1

0 -

. 4 - b

a* la* )a* )o* (a. so' SO\ 70'

Abb. 3. Verlauf der endgltigen A d, und d & ( V M - a )

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F. SCHYBIDLER: Absolute Deklinationen von 141 Sternen des GC 125

Tabellen der A 8 d und d 8, wurden Mittelwerte uber d Aba 11 a

0 , h die hier benutzten g rokn Intervalle in a und 8 ge- bildet. Aus ihnen folgten die Zahlen der Tabelle 6. . 0-10 +O.OI 0- 3

Die A d J sind praktisch Null, in den A d , t0.06 9-12 ist eine Welle mit Extremen bci den Rektaszen-

sionen 7 3 und xgh5 angedeutet. Die geringen Be- 40-50 +0.03 12-15

21-24

10-20 4 . 0 1 3- 6 +o.og 6- 9 i::::

trage der Differenzen zeigen, daB das absolute 50-60 -0.06 15-18 Deklinationssystem des Vertikalkreises nur wenig 60- 7O 41.16 18-21

Ad,

-0.03

+0.18 +0.14 +0.03

4 . 1 9 +0.03

4 . 0 5

4 . 0 3

+0.20 -0.64

586 5.9 27.5 +59 42 5.39 +0.39 I 017 7.1 48.4 +63 30 33.57 - 0 . 2 2

1248 6.7 59.9 +27 28 45.62 4 . 3 4 +28 15 56.71 4 . 8 0 +58 4 16.12 -0.12

-0.03

I 480 6.6 I 870 6.0 2 237 6.8 48.4 I +20 I6 3.78

2 450 6.7 59.3 +28 g 35.26 +o.g8 2 762 6.8 2 15.0 +28 46 37.16 +o.ro

2 953 6.9 25.1 +38 37 5.25 +0.52

3 371 6.7 45.8 +47 0 39.50 +1.44

3 986 6.8 3 17.4 + I 18 12.67 * +O.I3

I "

m h m 357 7.0 0 15.5 +45056'13.:4 465 6.8 21.1 +60 41 9.62

I 104 I 6.4 53.2 +57 43 35.36 + a 5 0 I I 5::: 1 2 353 6.6 I 54.8 +59 22 59.10 4 . 2 7

2 863 6.5 20.4 +55 8 17.90 +a56

3 497 6.6 52.3 +64 7 50.74 -0.49

4 ogo 6.9 23.6 +48 1 55.67 +0.66 4 195 6.6 28.3 +48 33 58.76 +1.70 4 297 6.6 33.6 +29 3 34.97 +0.50 4 704 7.0 51.8 +48 53 41.61 -0.68 4 814 7.0 58.3 +28 21 47.11 -1.10

5 479 7.0 4 25.4 + 8 2 41.68 4 . 3 0

5 766 7.0 41.6 +64 43 12.83 -0.46

6 088 6.1 52.1 +61 0 27.30 4 . 4 8

6 552 6.5 18.1 + 9 40 31-30 4 - 9 0

5 681 6.9 37.2 +29 52 34.37 , +0.42

5 904 6.8 48.2 +35 43 58.87 +0.24

6 345 6.0 5 8.5 +61 47 26.23 -0.13

6 806 6.4 27.7 + 4 I0 3.88 +1.77 7 060 7.0 37.' +6O 35 53.59 + O . I I

7 340 6.9 48.3 +II 29 10.29 t0 .20

7 598 6.2 57.9 +48 57 33.35 4 . 4 4 7 895 6.9 6 9.3 + 7 24 16.14 4 . 5 6 8 146 6.7 17.6 + 7 44 31.61 4.11

8 430 6.5 27.4 + 9 3 52.69 +1.62 8 590 6.5 33.4 + 4 32 24.78 +2.24

6 691 6.3 23.6 1 +35 24 55.66 i-0.49

8 741 6.8 38.8 + 6 9 33.87 t0.56 9 347 6.8 7 2.6 +31 28 13.01 +0.55

4 1948.6 3 48.8 3 48.8 4 48.2 4 48.8 4 48.2 4 48.8 4 48.2 4 48.7 4 48.9 4 48.9 4 48.2

4 48.5 4 48.3

4 48.8

3 49.0

4 49.0

3 49.1 3 49.1 4 48.8 4 49.1 3 49.1 4 49.1

4 49.1

4 49.1

4 49.1 3 49.2 4 49.2

4 49.2

4 48.4

4 48.4

5 48.5

4 48.4

4 48.4 4 48.4 4 48 4 4 48.4 4 49.2 4 49.2 4 49.2

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126 F. SCHMEIDLER: Abiolute Dckliiiationcn von 1 4 1 Stcrncn dcs GC

Gc-Nr.

10 025 ko 163 10 282 1 0 539 11 028 11 364 11 641 11 871 11 993 1 2 347 12 888 13 002

13 274 13 349 I3 583 I3 708 14 106 I 4 217 14 811 14 907 I 4 996 15 082 15 490 15 582 15 645 15 892 16 1x0 16 363 16 767 16 862 16 982 17 420 17 531 I7 603 I7 952 18 og6 18'330 18 569 18 732 18 944 19 086 19 400 I9 501

19 955 20 180 20 373 20 651 20 825 20 978 21 073 21 381 21 514 21 608 21 732 22 0%

22 I54 22 270 22 353 22 933 23 126 23 433 23 749 23 872 23 977 24 390 24 498 24 604 24 814 25 237 25 380 25 811 25 937 26 108

19 875

Hell.

63"s 6.6 6.7 6.2 6.8 6.9 6.1 6.5 7.0 6.9 7.0 6.9 6.6 6.7 6.3 6.8 6.0 7.0 6.8 6.6 6.6 6.3 6.7 6.7 7.0 6.4 7.0 7.1 6.0 6.5 6.4 6.9 6.7 6.6 6.9 6.9 6.8 7.1 6.8 6.9 6.8 6.2 6.5 6.7 7.0 7.0 6.1 5.9 6.0 6.5 6.3 7.0 6.9 6.9 6.9 6.9 6.6 6.7 6.7 7.0 6.8 6.6 6.8 6.6 6.6 7.2 6.7 6.7 6.8

6.8 7.0 6.8

~ 6.7

h E . 0

h m 7 27.1

32.7 36.8 46.2

8 5.2 17.6 28.1 36.7 40.9 53.6

9 18.3 2'3.6 33.9 37.8 49.6 55.1

19.0 43.7 47.9 51.9 56.4

I 7.8

33.1 42.1 55.4

12 15.0 19.5 25 .2

47.4 52.6 56.2

I0 13.9

I1 13.3

21.0

I3 13.3 19.9 31.1 41.9 49.1 59.0

20.9 14 6.0

25.5 43.5 47.4 57.5

15 6.5 19.0 27.1 34.0

53.0 58.6

16 2.5 7.1

23.3 26.1 31.2 35.1 58.3

17 6.0 18.4 29.7 34.4 38.5 53.6 57.7

18 1.8 9.4

27.2 32.4 47.2 52.0 57.9

37.8

0 r ,, +62 36 28.97 + 7 41 28.87 +41 16 45.86 +-I3 29 52.74 - 3 15 39.91 +35 56 16.56 i 3 7 26 4.22 + 8 11 42.77 +42 16 54.08 +58 24 42.29 +40 29 49.51 +36 4 0 31.17 +60 26 21.13 +56 5 40.80 + o 18 41.26

+25 37 14.08 +44 .9 28.51 +13 o 42.98 +23 40 17.78 +29 53 50.56 +52 9 2.09 + I Z 53 12.58 +45 16 21.53 +17 25 0.82 +XI 11 17.10

+68 5 26.77 +53 28 10.16 +47 27 34.55 + 8 53 13.33 +26 42 13.78

+28 35 20.84 4 8 13 0.33 +30 33 12.69 +33 54 50.66 +27 50 10.63 +53 32 12.47 + 9 32 24.20 +48 26 51.74

+41 I 4 54.83 +13 18 43.38 +LO 41 58.76 +61 51 54.60

+44 36 53.64

+38 32 19.06

+ g 22 8.04 +44 25 11.56 - 3 23 33.03 4-11 52 41.37 + 9 29 1.35 + 0 9 56.43 +IO 28 23.86 + 5 22 37.58 +34 24 40.46 i 4 8 27 45.99

+I6 51 34.94

+49 48 17.91 +32 26 41.63 + 6 33 18.98 +58 37 27.18

+r3 49 18.31 +29 42 9.78 +27 39 43.04 +I0 44 39.27 +60 35 49.39

+59 I1 29.32

+28 56 51.04

4-19 53 10.95

4-25 33 50.50

4-13 25 27.96

4-47 22 22.09

4-12 I 2 49.31

+45 21 24.54

+27 35 50.65

4-44 35 10.19

VM- Gc

+0:84 4 . 2 7 -0.89 1.2.33 -1.64 +0.88 -1.31 +0.90 4 . 0 4 +0.44 +0.60 -1-0.50 1.0.68 +0.72 +0.59 4 . 1 5 4 . 4 2 -0.56 +0.12 +0.85 w . 0 4

i0.38 +0.58 +1.33 +o.oz -0.16 +0.47 -1-0.30 i 0.68 +0.18 1-0.18

+0.44 +0.63 4 . 1 6 +0.85 -I .15 -0.17 +0.13 +0.52

+0.74 +o.ro +0.12 +O.W +0.22 i-0.98 +o.61 io.47 +0.04 +0.34

+0.26 +0.26 +0.29 +0.46 +o.oz +0.35 +0.78 4 . 3 7 +0.* +o.31 +a51 -0.08 +O.OI +0.25 4 . 5 8

+0.16

+0.72 +0.41 - 0 . 2 4

4 . 0 3

+O. 29

4 . 1 2

t0.13

+I.I5

4 . 1 7

U

4 3 4 4 3

4 4 4 4 4 4 4 4 4 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 3 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4 4

2

Epoche

1948.4 49.2 49.2 49.5 49.5 48.7 48.5 49.2 49.2 48.7 49.3 49.2 49.3 49.0 49.3 49.3 49.3 49.3 49.3 49.3 49.3 49.3 49.3 49.3 49.3 49.3 49.3 49.3 49.4 49.4 49.4 49.4 49.4 49.4 49.4 49 4 49.4 49.4 49.4 49.4 49.4 49.4 49.4 49.4 49.4 49.4 49.5 49.5 49.5 49.5 49.5 49.5 49.5 49.5 49.5 49.5 49.5 49.5 49.5 49.6 49.6 49.6 49.6 49.6 49.6 49.6 49.6 49.6 48.9 48.7 48.7 48.7 48.7 48.7

Page 7: Absolute Deklinationen von 141 Sternen des GC und das Deklinationssystem des Münchener Vertikalkreises

F. SCHMEIDLBR: Absolute Deklinationen von 141 Sternen des GC 127

26 753 27 056 27 220 27 511 27 772 28 303

6.7 6.5 6.3 6.9 6.7 6.8

%S50

rg 10.6 20.9 32.7 38.1 49.7

18.8 23.2 41.2 56.7

26.5 37.6 48.3 59.6

22 4.5 18.8 25.4 45.2 51.8 56.5

23 7.2 13.6 24.0

54.8

h m

20 0.0

21 2.0

42.5

59.0

30 820 30 926 31 249 31 379 31 807 31 94' 32 029 32 263 32 384 32 609 32 972 33 217 33 318

0 ,

+30 5 48:03 +37 29 1-64

7.2 6.2 6.5 6.7 6.7

7.0 6.6 6.9 6.7 7.0 7.0 7.0

, 6.7

+4r 49 1.02 +45 50 26.50 +31 0 43.43 +13 46 10.31 +43 41 43.30 +53 23 17.70

+4I 44 42.04 +46 39 52.48 +25 42 9.05 + 8 57 26.76 +32 25 26.01 +41 17 51.87 +56 5 56.11 +58 9 27.48 +61 39 28.48 +53 7 4.44 +I7 31 43.13 +43 34 15.21 -t64 56 24.46 +35 7 39.19 +40 6 50.15 +ZI 6 45.10

+28 8 44.95

+ 5 I2 33.25

+60 44 52.91

4 . 4 0 fo.56 +0.36

+0.38 +0.21

+0.02

4 4 4 3 4 4

Epoche

1948.7 48.7 48.7 48,7 48.7

47.8

47.8 48.3 47.8 48.2 47.9 47.9 48.1 48.7 47.9 47.9 48.7 48.9

48.4

48.8

48.0 48.2

48.1

48.6 48.6 48.8 48.8

Literatur [I] F. SCRMEfDLER, Biegung und Refraktionsstiirung a m Miinchner Vertikalkreis. Astron. Nachr. 276.63

(1948) = Veroff. Sternwarte Miinchen Bd. 3, Nr. 9. [2] P. LABIIZKE, Rektaszensionen von 302 Fundamentalsternen, beobachtet am gebrochenen Passageninstru-

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