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K l i n i Kb er i ch tAbteilung für Neurologie der Universität Ulm
Universitätsklinikum UlmAbteilung für NeurologieOberer Eselsberg 45D- 89081 Ulm
Telefon: 0731 - 177 1201Telefax: 0731 - 177 1202
Internet: http://www.uniklinik-ulm.de/ struktur/kliniken/neurologie.html http://www.rku.de/de/fachbereiche/ neurologie.html
E-Mail: [email protected]
Klinikbericht Abteilung für N
eurologie der Universität U
lm 2012
2012Ärztlicher Direktor der KlinikProf. Dr. A. C. Ludolph
1Klinikbericht 2012
Inhaltsverzeichnis
• Vorwort…………………………………………………………….... 3• Gäste……………………………………...………………………… 8• Mitarbeiter………………………………...………………………… 9• Forschungsschwerpunkte AmbulanzfürMotoneuronerkrankungen/ motorischeSystemerkrankungen………………………….... 13 Epilepsie.……………………………………………………….. 17 MorbusHuntington..………………………………………....... 20 MolekulareundzelluläreVeränderungenbeim MorbusHuntington…............................................................ 24 ExtrapyramidalmotorischeErkrankungen……...………….... 26 EntzündlicheZNS-Erkrankungen,SchwerpunktMS……..... 30 LaborfürLiquordiagnostikundklinischeNeurochemie........ 32 AmbulanzfürneuromuskuläreErkrankungen..…………...... 35 MuskellaborimRKU…………………………………………… 37 Demenzerkrankungen:KlinischeVersorgung (Gedächtnissprechstunde)…….......................................... 39 KopfschmerzerkrankungenundNeuropathische Schmerzsyndrome.................................................................. 42 StrokeUnit..…………………………………………………….. 44 GeriatrischerSchwerpunkt–Neurologie..………………....... 48 Neuroonkologie..……………………………………………….. 51 Sprechstundefürneurologischeundneuropsychologische Rehabilitation..………………………………………………….. 53 SpezialsprechstundefürBotulinumtoxinTherapie..……...... 55 Dysphagie-,Aphasie-undDysarthrie-Diagnostik und–Therapie…................................................................... 57 SchwindelundGleichgewichtsstörungen………………….... 59 BildgebendeVerfahren:Magnetresonanztomographie........ 61 SektionNeurophysiologie……………………………………... 69 Neuroophthalmologie………………………………………….. 72 ArbeitsgruppeNeuropsychologie…………………………...... 76 ModellemotorischerSystemerkrankungen………………..... 80 GenetischeRisikofaktorenderAmyotrophen Lateralsklerose(ALS)............................................................ 82 MolekulareMechanismenderNeurodegeneration……........ 84
2 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
AGEnergiestoffwechselundNeurodegeneration………....... 86 AGClinicalNeuroanatomy…………………………………...... 88 InflammationbeineurodegenerativenErkrankungen…........ 90 AntioxidativeSignalwegedesNervensystems…………........ 92 ArbeitsgruppeNeurochemieundNeurodegeneration........... 94 GrundlagenforschungDemenz:Arbeitsgruppe ExperimentelleDemenzforschung…….................................. 97 Studienzentrum………………………………………………..... 101• Fortbildungsveranstaltungen……………………………………….. 103• Lehre………………………………………………………………….. 108• Promotionen………………………………………………………….. 112• Publikationen Originalarbeiten………………………………………………..... 113 Buchbeiträge…………………………………………………….. 125• Impressum.................................................................................... 128
3Klinikbericht 2012
Die Leitungsebene der Klinik be-standimJahr2011inFrauProf.Ch.v.Arnim,diemeineStellvertreterinwar;darüberhinausHerrnProf.M.Otto als Leiter der Ambulanz undHerrProf. J.Kassubek als Leiten-der Oberarzt in den Universitäts-und Rehabilitationskliniken Ulm.HerrProf.H.TumaniübernahmdiePosition des geschäftsführendenOberarztesunddesPersonalober-arztes, Herr PD S. Süssmuth warfürdieLehreverantwortlich.
Herr Dr. rer. nat. H.-P. Müller hatsichimJahr2012fürexperimentel-leNeurologiehabilitiert.
Am 01.01.2012 ist Herr Prof. J.WeishauptOberarztundLeiterdesALS- Forschungszentrums, das javon der Charcotstiftung finanziertwird,geworden.
HerrJunior-Prof.E.JüttlerschlosssichunsausBerlinanundführtden
Vorwort
Ereignisse 2012
Das Jahr 2012 kann man in allerKürzealsdasJahrderKonsolidie-rungderNeurologischenKlinikderUniversitätUlmbezeichnen.Nach-dem im Jahr 2011 die Klinik starkerweitert wurde, ist es geschafftworden, die Erwartungen, die andie Vergrößerung gestellt wurden,anzupassen.DieZahlvonfast4000Notfallaufnahmen und über 1000elektivenPatientenbeweisendies.DieForschungsstrukturensindwei-ter expandiert. Dazu zählen einer-seits die Fremdmitteleinwerbungund die Publikationsleistung, an-dererseits die Infrastruktur für dieexperimentelle und klinische For-schung.SorgemachtdieAmbulanzder neurologischen Universitätskli-nik. Wie viele Polikliniken machtesiekeinenGewinn;dieswurdeüber15JahrevomKlinikumtoleriert.Dadas Universitätsklinikum Ulm imletztenJahrdasersteMalineinefi-nanzielleSchieflagegeratenist,hatsichdiesauchaufunsereAmbulan-zenauswirkenmüssen.
Prof.C.VonArnim
Prof.J.Weishaupt
PDDr.H.P.Müller
Junior-Prof.E.Jüttler
4 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
umfangreichen Bereich der StrokeUnit sowie der Schlaganfallambu-lanz. Wir haben uns sehr erfolg-versprechendauchandenAufbaueines neurovaskulären Zentrumsgemacht.
HerrOberarztDr.F.Kerling,derfürdieEpileptologieunddieprächirur-gische Epilepsiediagnostik zustän-digwar,verließunsam30.06.2012;Frau PD Dr. S. Fauser kam ausFreiburg,umdiesenBereichweiterauszubauen. Sie hatte bereits ihrAIPinunsererKlinikabgeleistet.
FrauDr.A. Rosenbohmwurde ab01.01.2012 Funktionsoberärztin;ihr obliegt die Betreuung der neu-romuskulärenAmbulanz sowie diehistologische Diagnostik im Mus-kellabor.
AnfangdesJahresverliesunsHerrDr. W. Fischer, der sich ja großeVerdiensteumdenAufbaudeskli-nischen Studienzentrums erwor-benhatte.Erließessichabernichtnehmen,auchausdemRuhestandHerrnDr. J.Schuster in seinePo-
sitioneinzuarbeiten.UnterderLei-tung von Herrn Dr. Schuster hatdasklinischeStudienzentrumeinenweiterenAufschwunggenommen.
Wir hatten weiterhin die Freu-de, als Gastprofessor Luc DupuisausStrasbourg bei uns zu haben,ebensoProf. P.Andersen, der beiunseinehalbeStelle-wieinUmea-bekleidet.
Das Sabbatical von Prof. B.Landwehrmeyer wurde bis zum30.06.2012verlängert.HerrProf.H.Braak wurde zum SeniorprofessorernanntundProf.J.Brettschneiderist aus Philadelphia (Gruppe vonVirginaLeeundJohnTrojanowski)zurückgekommenundhatsichderBraak-Gruppeangeschlossen.
Wir haben einige Veranstaltungendurchgeführt; die erste im Jahr2012 war eine gemeinsame Ver-anstaltungmitderResearch-GroupderWFNonAphasiaundCognitiveDisorders(Prof.ThomasBak,Prof.FacundoManes),inIndien(Kalkut-ta 04.-08.01.2012), um hier nachden Vorgaben derWFN ein Local
PDDr.S.Fauser Dr.A.Rosenbohm
Dr.J.Schuster Dr.W.Fischer
5Klinikbericht 2012
Network of Expertise zu gründen.Die Initiative ist durch die Gast-professur von Frau. Prof. Gourie-Devi(inUlmimOktober/November2012)vorangetriebenworden.
Wir haben drei Veranstaltungendurchgeführt, um das deutscheALS Netzwerk zu inaugurieren.Die erste auf derReisensburg am13./14.02.12,dasKick-offMeetingebenfalls auf der Reisensburg imMai2012sowieeinweiteresTreffenimRahmen der Tagung der Deut-schen Gesellschaft für NeurologieinHamburgam29.09.2012.
Einige Treffen wurden auch zumebenfalls in Ulm geleiteten Netz-werk für frontotemporale Demen-zendurchgeführt,soimMaiinUlmsowieam29.09.12imRahmenderTagungderdeutschenGesellschaftfürNeurologieinHamburg.
Internationale Veranstaltungenwurden ebenfalls (wiederum ge-meinsam)mitderWFN-Group fürAphasia und Cognitive DisorderssowiederWFNGroup fürMND inPekingundinUlanbaatur)durchge-führt (21.-24.06.12, 26./27.06.12).HiersinddieBestrebungeneinLo-cal Network of Expertise zu grün-den wesentlich weiter fortgeschrit-ten als in Indien. Die Kooperationmit einem Register für ALS/FTDin Ulanbaatur beginnt konkret am01.01.2013, die Zusammenarbeit
zwischendemRegisterSchwabenfürALSundFTDunddempopula-tionsbasierten Register in Peking(Prof. Cui Liying) wirdAnfang desJahres2013aufgenommen.ImNo-vember führten wir das 17. UlmerNeurologiesymposium durch; wirfreuten uns über eine Rekordteil-nehmerzahl.
HerrJun.Prof.A.Grabruckerwur-dezumGeschäftsführerdesNeuro-zentrumsernannt.ErhatdamitdieStrukturierung des Neurozentrumsvorangetrieben und unterstützt dieArbeit substantiell. Es gelang unsimJahr2012einALSForschungs-zentrum (auf dem Boden der Fi-nanzierungderCharcotstiftung)zugründenunddasHuntington-Zen-trum um 15 Jahre zu verlängern.DieFörderungdesBoehringer- In-gelheim-Ulm-Institutesbegannam01.04.2012; wir erhoffen uns da-durchspezifisch fürdenneurowis-senschaftlichen Bereich eine nochbessereInteraktionmitdenNeuro-wissenschaftenbeiBoehringer- In-gelheiminBiberach.Die Genehmigung eines virtuellenHelmholtzinstituts ab 01.11.2012
Jun.Prof.A.Grabrucker
6 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
war ebenfalls ein Durchbruch fürunsereAbteilung; wir haben jetztdas Privileg, unsere klinische Ex-pertise bei amyotropher Lateral-sklerose und frontotemporalenDemenzen mit den grundwissen-schaftlichen Expertisen aus Dres-den(Prof.GerdKempermann,Prof.Alexander Storch), aus München(Prof.ChristianHaass)undausTü-bingen (Prof. Manuela Neumann,Prof.PhilipKahle)zuvernetzen.
MitFreudehabenwirdieBotschaftentgegen genommen, dass dieCorona-Stiftungsichentschlossen
hat, das neuroanatomische Kon-zeptvonHr.Prof.HeikoBraaklang-fristigzuunterstützen.
Sie genehmigte eine Stiftungspro-fessur für wissenschaftliche Neu-roanatomie,diesicheinerseitsdasZiel gesetzt hat, die Braak`schenMethodenbeidercerebralenMikro-angiopathieanzuwenden,anderer-seitsdieMethodik,dieProf.HeikoBraak über Jahrzehnte entwickelthat, international weiter zu vermit-teln.
7Klinikbericht 2012
Letztendlich haben wir das ersteRegisterfürdieALS,inSchwaben,auf frontotemporaleDemenzener-weitert.
WirhattenzahlreicheGäste;unteranderem Stan Prusiner aus Cali-fornien, Dan Perl ausWashington(März 2012), Fr. Dr. Jambal Sara-angerel undFr.SaraaUnurkhaan,die die Kontaktpersonen zurMon-goleigewordensind.
Wenn man die Ziele für das Jahr2013nennenmöchte,sofallenmirvierPriorisierungenein:EinerseitsdieKombinationdeseta-bliertenALS- ForschungszentrumsmitdemvirtuellenHelmholtzinstitutvoranzutreiben, um die Grundla-genforschung sowohl bei ALS alsauchbeifrontotemporalenDemen-zenzuvernetzen.
DaszweiteZielistderweitereAuf-bauderwissenschaftlichenNeuro-anatomieimRahmenderProfessurderCorona-Stiftung.
DasdritteZielwäredieEinrichtungeines neurovaskulären Zentrums.Wirhoffen,dasswirdieinterventio-nelleRadiologie(wiebereitsmitderMRT- und CT- Diagnostik, in Ulmpraktiziert) so nah wie möglich indieNeurologieintegrierenkönnen.
LetztlichwerdenwirversuchendieArbeit an der Hungtingtonerkran-kung im Grundlagenbereich nochbesserinUlmzuverankern.
8 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Prof.WolfgangJ.StreitPh.D.Department of Neuroscience, Uni-versity of Miami, (Miami, Florida,USA)Project:Microglialcells insynucle-inopathies
Prof.AlphonseProbstM.D.DepartmentofPathology&Neuro-pathologyUniversityofBasel,(Ba-sel,Switzerland)Project:PotentialcorrelationofMRIdatawithearlyAlzheimer‘sdiseaseneuropathologicalstages
FrauSaraaUnurkhaan Mongolei
FrauDr.JambalSarangerelMongolei
FrauJamshidianAzam IranLiqorlabor
Prof.AlbertLaSpadaGenome Sciences, University ofCalifornia SanDiego (UCSD), Po-lyglutaminerkrankungen, Neuroge-netik
Junior Prof. K. Danzer, Dr. A. Witting, Dr. P. Weydt, Dr. L. Dupuis, Prof. Albert La Spada, Dr. K. Lindenberg
Gäste 2012
Dr.M.Gourie-Devi,MD,DMem.ProfessorofNeurology,Indien,IndianCouncilofMedicalResearch
Dr. A. Witting, Dr. M. Gourie-Devi
9Klinikbericht 2012
Mitarbeiter 2012
Ärztlicher Direktor Prof.Dr.Ludolph,AlbertC.
Leitender Oberarzt Prof.Dr.Kassubek,Jan
Geschäftsführender OberarztProf.Dr.Tumani,Hayrettin
Leiter der Neurologischen AmbulanzProf.Dr.Otto,Markus
Oberärzte/OberärztinnenProf.Dr.Landwehrmeyer,B.PDDr.Pinkhardt,ElmarPDDr.Fauser,Susanne(01.09.2012)Dr.Kerling,Frank(bis30.06.2012)Prof.Dr.Riecker,AxelProf.Dr.vonArnim,ChristinePDDr.Orth,MichaelPDDr.Brettschneider,JohannesPDDr.Süßmuth,SigurdPDDr.Lewerenz,JanDr.Jüttler,EricProf.Dr.Weishaupt,JochenDr.Rosenbohm,AngelaProf.Dr.Uttner,Ingo,Dipl.-Psych.
Ärztliche MitarbeiterDr.Barlescu,LaviniaDr.Berger,RebeccaDr.Dargah-Zada,NigarDr.Dorst,JohannesDr.Dürr,RuthDr.Endruhn,SonjaDr.Fangerau,TanjaDr.Feneberg,EmilyDr.Friedrich,ThaliaDr.Flier-Hecht,AndreaDr.Gastl,ReginaDr.Geser,FelixDr.Goder,KatharinaDipl.Psych.Heimrath,JohannaDr.Hoppner,AnselmProf.Dr,Hornyak,MagdaDr.Hübers,AnnemarieDr.Fathinia,PanteraDr.Ihle,JenniferDr.Issa,HasemDr.Javaheripour-Otto,KatayounDr.Jesse,SarahDr.Kasischke,KarlDr.Knauer,KatharinaDr.Knauer,CarolinDr.Köppl,KatharinaDr.Kunz,MartinDr.Lang,ChristinaDr.Lauda,FlorianDr.Leinert,ChristophDr.Lindenberg,KatrinDr.Meier,JuliaDr.Mueller,SusanneDr.Niendorf,SimonettaDr.Neugebauer,Hermann
10 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Dr.Polivka,DörteDr.Rabe,MalessaDr.Schombara,MarcelineDr.Steinwald,VeraDr.Stösser,SebastianDr.Uihlein,SebastiaDr.Uzelac,ZeljkoDr.Vintonyak,OlgaDr.Wassner,AnetteDr.Weiland,UlrikeDr.Weishaupt,KanchiDr.Weydt,PatrickDr.Wurster,Claudia
NaturwissenschaftlerProf.Dr.-Ing.Becker,WolfgangProf.Dr.Braak,HeikoBrettschneider,ThiPhuongJun.Prof.Danzer,KarinDr.DelTredici,KellyDemestre,MariaDr.rer.nat.Diekmann,VolkerProf.Dupuis,Luc(Gastprofessor)Dr.Eschbach,JudithMathildeDr.Fang,LubinDr.Fischer,WilhelmFleischer,ConstanzeGorges,MartinDipl.biol.Hesse,RaphaelDr.rer.nat.Jürgens,ReinhartLeibinger,MarcoDr.rer.nat.Lehmensiek,VeraDr.rer.nat.Lehnert,StefanDr.Linkus,BirgitDr.rer.nat.Dipl.Biol.Lulé,DorothéeMerdian,IrmaPDDr.rer.nat.Müller,Hans-PeterPabst,AlicePutz,Stefan
Dr.rer.nat.Schnack,CathrinPDDr.Sprengelmeyer,ReinerPDDr.rer.nat.Steinacker,PetraDipl.-Psych.Straub,SarahTeuchert,MarkoDr.Tritsch,ChristineDr.rer.nat.vonEinem,BjörnWahler,AnkeMScDr.rer.nat.Witting,AnkeDipl.-Chem.Zettlmeißl,Heinz
Finanz- / PersonalmanagementIrinaLemmerDipl.-Betriebswirtin
ProjektmanagementIseni,Jeton
StudienleiterDr.Schuster,Joachim
EDV / Mediengestaltung Ewert,David
EDV / Software EntwicklungKühne,Ralph
SekretärinnenCzech,BettinaNisi,ElisabethBenda,OlgaBerginski,UteBrun,MarionEckrich,ElkeEngin-Sarialtin,OlcaJörg,SibylleMende,ClaudiaOsswald,MonikabisJuni2012Veyhl,IrmgardbisApril2012Weber,Monika
11Klinikbericht 2012
StationssekretärinnenArndt,SonjaGolene,TheresaHuber,StefanieJürgens,AnnaMauser,JuttaSchneider,SusanneSchwarz,TanjaThanner-Schmid,AlexandraToth,Silvia
Medizinische DokumentareAgrawal,AnnemarieBarth,KatrinBetz,SabrinaBlankin,IrinaKelm,TheresiaKühne,RalphMütze,LisanneOehmen,MartinScherer,RosineTita,FelixVitkin,Katja
Technische AssistentenAchberger,ReginaAksamija,RefikaAppel,CarmenBaumann,SiegriedBoschka,SonjaEhmke,GabrieleFauß,RenateFuchs,SonjaFeldengut,SimoneFröhlich,ElkeGörz,EvaMariaGress,UlrichJäger,HeidrunKelm,Markus
König,DorisLangohr,RamonaLeistner,ClaudiaLenk,ThomasLöpke,SylkeMack,AngelaMilde,SusannaMogel,HelgaMojib-Yezdani,FatamehOndratschek,ChristaSchattauer,DagmarSeltenheim,SabineSonnenfroh,Elke(Sozialarbeiterin)Vogel,DagmarWiesner,DianaWinter,SabrinaWipp,Tanja
Study NursesBehovits,MartinaEschenbach,CarolinFränkle,HeikeHueske,DorotheaKnehr,AntjeMonjaKraft-Oberbeck,IlonkaLämmle,NicolaLuckert,KerstinMaier,MelaniePflüger,MadlenPöhler,ThereseRaubold,Sabine(Ltd.)Schäfer,CarmenSchneider,ArianeSchüle,SandraSchwenk,DanielaTrautmann,Sonja
12 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
LogopädieBetz,KarolinFriedrich,MargitLindner-Pfleghar,BeateMeyer-Täuber,BruniPfeifle,UtePfitzer,CorneliuSchnell,MichaelaSchradt,Falk
ErgotherapieBailer,HeikeBurrer-Knetsch,RebekkaBorchading,VerenaGoldscnmidt,NicolaHüfner,JeannetteJeni,GabrieleKunz,BernhardSterk,Martina
KrankengymnastikBeck,KathrinBrecht,IlonaDerner,HanneDersch,TheresaFreudenberger,IsabellaGritsch,PetraGruetter,InaHaas-Jobelius,HiltrudHagenmüller,AndreaHupfauer,YaskoJenowein,JohannaKlingl,SandraKüpper,StefanSchiller,Christoph
PflegepersonalPflegedirektorin:FrauGajskiKsenija.
DerPflegedienstderNeurologieimRKU umfasst 60 MitarbeiterinnenundMitarbeiter.
13Klinikbericht 2012
Forschungsschwerpunkte
Ambulanz für Motoneuroner-krankungen / motorische Syste-merkrankungen
Leiter:Prof.Dr.J.WeishauptProf.Dr.A.C.LudolphProf.Dr.J.Kassubek
Ärzte:Dr.J.DorstDr.U.WeilandDr.S.EndruhnDr.A.HübersDr.K.GoderDr.K.WeishauptDr.M.SchombaraDr.P.Weydt
Neuropsychologen:Dr.D.LuléDipl.Psych.J.HeimrathDipl.Psych.S.Böhm
StudyNurses:S.RauboldM.MaierA.KnehrI.Kraft-Oberbeck
Schwerpunkt unserer klinischenund grundlagenorientierten For-schung sind weiterhin die motori-schen Systemdegenerationen mitBetreuungderPatientenausdieserErkrankungsgruppesowiedie
Organisation von und Teilnahmean symptomorientierten und phar-makologischen Therapiestudien.Zusätzlichwurde2012dieCharcot-Professur für Neurodegeneration(Prof. Dr. Weishaupt) besetzt, imRahmen derer in Zusammenarbeitmit der Ambulanz für Motoneuro-nerkrankungendiezellbiologischenundgenetischenUrsachenfürMo-toneuronerkrankungengrundlagen-wissenschaftlicherforschtwerden.
Auch 2012wurden zahlreiche Pa-tienten im Rahmen unserer Am-bulanz in multizentrische Medika-mentenstudien eingeschlossen.DieimJahr2011begonneneneueinternationale Studie mit der Sub-stanz Dexpramipexol (EMPOW-ER-Studie) wurde im Herbst 2012abgeschlossen. Die in den erstenTagendesJahres2013publiziertenErgebnisse zeigten leider keinentherapeutischenEffekt.DieErgeb-nisse der multizentrischen GERPALS-StudiemitderSubstanzPiog-litazon,diedurchdasStudienzent-ruminUlmkoordiniertwurde,wur-den2012publiziert.Hierhattesichleider auch kein therapeutischerEffekt gezeigt, allerdings konnte
14 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
dasinteressanteErgebnisnachge-wiesenwerden,dasssichderhypo-thalamischvermittelteGewichtszu-wachs, der nachPioglitazon-Gaberegelmäßig beobachtet wird, beiALS Patienten nicht zu sehen ist.Außerdemwurdenin2012mehrereneueTherapiestudienaufdenWeggebrachtundwirwerdennachend-gültigemDurchlaufen der adminis-trativenErfordernisseAnfang2013mitderRekrutierungbeginnenkön-nen.HierzugehörteineStudiemitdem Wirkstoff Pyrimethamin, wel-cherspeziellausgewähltwurde,umdieFolgenvonMutationenineinembestimmten Gen (SOD1) zu ver-hindern.EinpositiverAusgangderStudiekönnteauchWegweisendinRichtung zukünftiger Therapiefor-schungsein,welchesichvermehrtan den genetischenUrsachen derALSorientiert.
Basierend auf früheren Untersu-chungen von Muskelgewebe vonALS-Patientenwirdebenfalls2013eine Studie mit einem neuen mo-noklonalen Antikörper gegen dasProteinNOGO-Astarten,sowieal-ler Voraussicht noch eine weitereTherapiestudie mit dem MAO-B-InhibitorRasagilin.
Eine immer größere BedeutungkommtderErforschungderzellbio-logischen und genetischen Ursa-chenvonMotoneuronerkrankungenzu.DurchBeitrag derALS-Patien-tenunsererAmbulanz konntenwirneueGenveränderungenindenbe-reits bekannten ALS-Genen FUS,OPTNoderProfilin1findenundpu-blizieren,welchedieGrundlagefürdie weitere Erforschung der Ursa-chen fürMotoneuronerkrankungenimRahmen der Charcot-Stiftungs-professursind.
DasklinischeALSTeam
15Klinikbericht 2012
Mit modernsten Hochdurchsatz-Sequenzierverfahren wurde Ende2012 begonnen in Zusammenar-beitmitdemMünchnerHelmholtz-Institut nach neuen ALS-GenenunddenKrankheitsverlaufderALSmodifizierenden Gen-Varianten zusuchen.
Darüber hinaus wurde im Jahre2012eineStudieüberasymptoma-tische ALS-Genträger begonnen,die dazu genutzt werden kann,mögliche Auffälligkeiten vor Aus-bruchderErkrankungsystematischaufzuarbeitenundsomitdiefrühes-tenVeränderungenbeiMotoneuro-nerkrankungen zu verstehen undneueTherapieansätzezufinden.
Wie schon in den letzten JahrenbestehteinefruchtbareZusammen-arbeitmitLaboren inDeutschland,denNiederlanden,derSchweizundSchweden. Die genetischen Pro-jektewurdendurchdenAusbauderMitarbeitvonProf.PeterAndersenaus Umea vorangetrieben. Darü-berhinauswurdedieAufarbeitungundpersönlicheBetreuungderFa-milienmitALSPatientendurchdieerfolgreicheArbeitvonFrauKnehrsichergestellt.
Auch auf nationaler Ebene wur-de die Zusammenarbeit zwischenden verschiedenen Zentren durchAufbau eines deutschlandweiten,BMBF-geförderten ALS-Netzwerks
(MND-NET), welches von der Ul-mer Neurologie koordiniert wird,weiter gestärkt. Hier haben 2012die Patientenrekrutierung und derdarauf basierende Ausbau derALS-Biomaterialsammlung für wis-senschaftliche Zwecke begonnen.Gleichzeitig ist eine immer genau-ereundvollständigereDatenerfas-sung von Patienten mit Motoneu-ronerkrankungen im Rahmen vonmultizentrischenDatenbankenundRegistern möglich, wie z.B. dasALS-Register Schwaben oder dasPEG-Register,wodurcheineweiterverbesserteGrundlage für zukünf-tigewissenschaftlicheProjektege-legtwird.
Bezüglich bildgebender StudienzurALSmittelsComputer-basierterMRTwirdaufdieTeile„Bildgeben-de Verfahren in der Neurologie:Magnetresonanztomographie“ und„SektionNeurophysiologie“verwie-sen.
WirhabenauchimJahr2013weiterdiesystematischeArbeitzurEvalu-ierung der nicht-medikamentösenTherapien der ALS vorangetrie-ben; die einzigartige Datenbankzur nicht-invasiven Heimbeatmungwurdefortgeführt(Dr.Dorst),indie2011 auch Patienten mit anderenFormenvonMotoneuronerkrankun-gen aufgenommen werden konn-ten.Wir habenuns bemüht, diesesymptomatische Therapieform der
16 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
alveolären Hypoventilation bei be-stehenderIndikationfrüheralsbis-her einzusetzen. Die Behandlungführt nicht nur zur Verbesserungder klinischen Symptome des Pa-tienten,sondernauchsekundärzueiner Erhöhung der Lebenserwar-tung.
Auch die Entwicklung von biologi-schen Markern für den klinischenund präklinischen Krankheitspro-zess stand weiter im Vordergrundder Forschung; dabei wurden ausdemLaborvonProf.Tumani,Prof.Otto und Prof. Weishaupt die Ar-beiten fortgeführt bzw. begonnen.DieseArbeitwirdaucheinSchwer-punktdernächstenJahreseinundneue, z.B. sogenannte epigeneti-scheMarker einschließen.DieAGBildgebung (Prof. Dr. Kassubek)hat sich weiter mit MRT-basiertenBildgebungsmarkern beschäftigt,nichtnurbeiderALS,sondernauchbeianderenMotoneuronerkrankun-gen(Detailss.KapitelBildgebendeVerfahren).
EinbesondererForschungsschwer-punkt war die Untersuchung derpersönlichen und psychologischenAuffälligkeiten von ALS-Patienten,die über die Veränderungen immotorischen System hinausgehen(Frau Dr. Lulé, Frau Dipl. Psych.Heimrath und Frau Dipl. Psych.Böhm).Inwiefernessichdabeiumprämorbide Veränderungen han-
delt oder um Auffälligkeiten, diesich aufgrund der veränderten Le-benssituationvonALS-PatientenimLaufederErkrankungzeigen,wirdseit Jahren diskutiert. ALS-Patien-tengeltenalsbesondersaktiv,diesbeziehtsichaufdiephysischeundpsychischeAktivität;siewerdenim-merwiederalsbesondersoptimis-tisch und freundlich beschrieben.IneinerFortführungderetabliertenZusammenarbeitmitHerrnProf.Dr.Birbaumer,MedizinischePsycholo-gie inTübingenundFrauProf.Dr.Kübler,PsychologiederUniversitätWürzburg, gelang es uns zu zei-gen,dassdieEinschätzungderLe-bensqualitätunddesaffektivenZu-standsdesALS-Krankenzwischendem Patienten selbst und seinerUmgebungsignifikantdifferiert:diePatienten sind weniger depressivundhabeneinehöhereLebensqua-litätalsdiesGesunde(Angehörigeund Außenstehende) annehmen.DieseTatsachewirdvonunsweiterverfolgt und istmöglicherweise fürdieimmerwiederaufflackerndeDe-battezuSterbehilfeundEuthanasiebeiderALSvonBedeutung.
DiegenanntenArbeitenwurdenvorallemdurchdasBMBF,dasENMC,die Fondation Thierry Latran, diePackard Foundation, die DFG,Fresenius-Kabi, Teva, Takeda undBREASgefördert.
17Klinikbericht 2012
Epilepsie
Leiter:Dr.F.Kerlingbis30.06.2012PDDr.S.Fauserseit01.09.2012
Ärzte:Dr.A.Flierl-HechtDr.Z.UzelacDr.K.Knauer
Im Epilepsiezentrum Ulm werdenjährlich ca. 800Patientenmit Epi-lepsien oder unter differentialdiag-nostischenGesichtpunkten sowohlambulant(SpezialambulanzfürEpi-lepsiepatienten) als auch stationäruntersuchtundbehandelt.
SchwerpunktederambulantenVer-sorgung liegen auf der Diagnose-stellung bei Erstvorstellungen, dermedikamentösen Neueinstellungoder auch der Optimierung einerbereits bestehenden antikonvul-siven Medikation sowie auf einerSelektionvonPatientenzurprächi-rurgischenAbklärungbeiphar-
mako-resistent verlaufenden Epi-lepsien.
Das Behandlungsangebot umfasstauch zahlreiche Phase-2- undPhase-3-Studien, bei denen anti-konvulsive Substanzen mit neuenWirkmechanismen durchgeführtwerden.Dieaktuell laufendenundgeplanten Studien zielen v.a. aufdie Untersuchung neuer Wirkstof-fe zur Behandlung von pharma-ko-resistenten fokalen Epilepsien(UCBNO1358,UCBNO1379),desStatus epilepticus (USL 401 -AR-TEMIS) und von älterenPatientenmit Epilepsien (BIA 2093-311, BIA2093-401).DarüberhinausisteineSmartphone basierte Studie zurErfassung der Lebensqualität vonEpilepsiepatienten geplant (Im-provingqualityoflifebyintegrativesystematic evaluation of seizures,nonme-dicaltherapyneedsandco-gnitiveperformance(EpiQoL)).
TeamausÄrztenundMTAsimBereichambulanterundstationärerEpilepsiebehandlung2012
18 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Die ambulante Behandlung bieteteine ausführliche Beratung zu ei-nerVielzahl sozialerFragen (z.B.Berufswahl,Kinderwunsch,Führer-schein)an.
DieEpilepsieambulanzarbeitetengmitdenBeratungsstelleninBayernund Baden-Württemberg zusam-men.
Dabei spielt auch die oft schwieri-ge Arbeitsplatzsituation von Epi-lepsiepatienten eine Rolle. UnserEpilepsiezentrum ist deshalb TeildesNetzwerksEpilepsieundArbeit(NEA)Schwaben.
BeispielderDarstellungeinercortikalenDysplasiedurcheinvoxelbasiertesMRT-post-processing
Seit 2002 besteht eine Koope-ration mit dem EpilepsiezentrumBodenseemit demZiel eines um-fassenden Angebots für Epilep-siepatienten im gesamten RaumUlm-Bodensee. Diese reicht vonder allgemeinen Versorgung Epi-lep-siekranker,überdieBetreuungschwerstgeistigundkörperlichbe-hinderter Menschen mit EpilepsiebishinzurEpilepsiechirurgie.
Das stationäre Diagnostikangebotumfasst das Routine-EEG, dasmobile Langzeit-EEG und das Vi-deo-EEG-Monitoring zur prächirur-gischen Epilepsiediagnostik. EinedünngeschichteteMRT-BildgebungmiteinemaufepileptologischeFra-gestellungen speziell abgestimm-tenProgrammstehtzurVerfügung.
19Klinikbericht 2012
Im Jahr 2012 konnte in engerKo-operation mit der Arbeitsgruppe„BildgebendeVerfahreninderNeu-rologie“ eine computer-basiertePost-Processing Methoden zurbesseren Darstellung epileptoge-ner Foci (insbesondere cortikalerDysplasien)einführtwerden.
Darüber hinaus sind auch ergän-zende bildgebende Verfahren wieSprach-fMRT und FDG-PET mög-lich.
Für das Video-EEG-Monitoringgibt es seit der Erweiterung 2011drei Untersuchungsplätze. AlleTechniken der prächirurgischenVideo-EEG-Diagnostik einschließ-lich invasiver EEG-Ableitungenmit subduralen Streifen- und Plat-tenelektroden sowie intracerebraleTiefenelektroden sind etabliert. EsbestehteineengeKooperationmitderNeurochirurgiederUniversitäts-klinikUlm(Günzburg).Dieintracra-niellen Ableitungen eröffnen auchMöglichkeiten zu Forschung imBereich Brain-Computer-Interface,welcheinPlanungsind.
DarüberhinausstelltderStatusepi-lepticus einen wichtigen Behand-lungs-undForschungsschwerpunktderstationärenVersorgungdar.Dr.med. Zeljko Uzelac wird im Rah-meneinermultizentrischennon-in-terventionellen retrospektiven undprospektivenStudieanhanddetail-lierterDokumentationvonTherapieundVerlauf desStatus epilepticusvergleichende Daten erheben undauswerten (SENSE), eine weitereStatusstudie wird durch Dr. med.AnselmHoppnerdurchgeführt.
Dr.Z.Uzelac
20 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Morbus Huntington
AmbulanzLeiter:Prof.Dr.G.B.Landwehrmeyer(Stellvertreter:PDDr.S.Süßmuth)
Ärzte:PDDr.M.OrthDr.J.LewerenzDr.P.Weydt
StudyNurses:S.TrautmannC.Eschenbach
Med.Fachangestellte:D.SchwenkA.Schneider
Ernährungsberatung:C.Eschenbach
Sozialberatung:E.Sonnenfroh
Huntington Netzwerk (EHDN)
EUProjektmanager:J.Iseni
ITundzentraleKoordination:K.Barth
Sekretariat:H.BrunO.Engin-Sarialtin
WissenschaftlicheMitarbeiter:Dr.C.TritschPDDr.R.Sprengelmeyer
Med.Dokumentation:S.BetzL.MützeI.BlankinK.VitkinT.KelmR.SchererF.Tita
Der klinische Schwerpunkt derHuntington-SpezialsprechstundeliegtaufderBeratung,Behandlungund umfassenden Betreuung vonHuntington-PatientenundihrenFa-milien. Besonders wichtig ist unszudem die Beratung von Ratsu-chenden überNutzen undRisikeneiner prädiktiven Testung und dieUntersuchung von Mutationsträ-gern vor demAuftreten von Sym-ptomen. Dies erfolgt in bewährterZusammenarbeit mit dem Institutfür Humangenetik der UniversitätUlm. Daneben wird den PatientendieTeilnahmean klinischenStudi-enangeboten,sofernsiehierfür inFragekommen.
Im Jahr 2012 haben wir als Stu-dienzentrum an Therapiestudienzur Huntington-Krankheit teilge-nommen. Inder2011begonnenen
21Klinikbericht 2012
PADDINGTON Studie (http://www.paddingtonproject.eu) ist die Uni-versität Ulm einer von 4Partnern.Ziel des PADDINGTON Projektesist die Entwicklung der klinischenAnwendbarkeit einer Reihe vonpharmakodynamischen MarkernfürdenklinischenEinsatzderSub-stanz SEN0014196, einer von Si-enaBiotech entwickelten, neuarti-genundselektivenVerbindungmitkrankheitsmodifizierendem Poten-zial für die Huntington-Krankheit.DiesesProjektwirdimRahmendes7. Rahmenprogramms (FP7) vonderEUgefördert.ZusätzlichhabenwiraneinerMedikamentenprüfungzuSEN0014196teilgenommen,dieDatenerhebung zu dieser Studiewurde2012abgeschlossen.
AlsweitereStudienhabenmitUlmalsStudienzentrumdieETONStu-die zur Untersuchung des grünenTeesundeineStudiezurBehand-lung der Apathie begonnen. Fürdiese Studien werden vor allem2013Patientenrekrutiert.
EinwichtigerSchwerpunktbleibtdieArbeit imeuropäischenHuntingtonNetzwerk (EHDN, www.euro-hd.net).EHDNentwickeltsichkontinu-ierlichweiter, die Zahl der teilneh-mendenLänderwächst,undinderlongitudinalen BeobachtungsstudieREGISTRY sind jetzt 10.000 Teil-nehmereingeschlossenworden.
Das„Huntington-Team“,ZentraleEHDN-KoordinationundAmbulanz.Vonlinksnachrechts:ReinerSprengelmey-er,HeikeBrun,DanielaSchwenk,TheresiaKelm,IrinaBlankin,SonjaTrautmann,FelixTita,SigurdSüßmuth,KatrinBarth,KatjaVitkin,CarolinEschenbach,LisanneMütze,SabrinaBetz
22 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
In 2012 wurde weiter daran gear-beitet, die BeobachtungsstudienREGISTRY(EHDN)undCOHORT(Huntington Study Group in Nord-amerika) zu fusionieren. Eine glo-baleBeobachtungsstudie, genanntEnroll-HD,solldanndenwachsen-den Anforderungen an die zu er-hebenden Daten gerecht werden,aber auch die Vorbereitungen fürzukünftige globale klinische Studi-enerleichtern(http://www.enroll-hd.org/). Enroll-HDhat 2012 inNord-amerika bereits begonnen, Stu-dienteilnehmer zu rekrutieren. AnEnroll-HD werden ebenfalls Stu-dienzentren in Lateinamerika teil-nehmen,diesichin2010zueinemLateinamerikanischen Huntington-Netzwerk zusammengeschlossenhaben. Erste Teilnehmer werdenhierimFrühjahr2013eingeschlos-sen werden. In Europa wird dieStudievermutlichimSommer2013beginnen.
Neben der REGISTRY Studie ha-ben wir 2012 weiter als Zentrumzur PREDICT-HD Studie beige-tragen, inderUlmalseinesvon4europäischen neben einigen nord-amerikanischen Zentren aktiv ist.InPREDICT-HDwerdenHK-Muta-tionsträger ohne klinische ZeichenderHKeinmalimJahrsystematischklinisch,aberauchmitBildgebungund verschiedener Zusatzdiagnos-tik,wie z.B. zurOkulomotorikun-tersucht.Zielistes,dieÜbergangs-
phase vom präsymptomatischenbis zum frühen symptomatischenStadiumbesserzuverstehen.Diesist z. B. wichtig für den richtigenZeitpunkt einer ursächlichen Be-handlunginderZukunft.
Wissenschaftlich beschäftigen wiruns mit der Suche nach Biomar-kern, die das biologische Stadiumder HK abbilden. Dies betrifft inerster Linie HTT-Gen Mutations-träger, die bislang keine Sympto-me aufweisen. EinBeispiel hierfürist die funktionelle Bildgebung inZusammenarbeit mit Dr. C. Wolf(vormalsinderpsychiatrischenKli-nikinUlm,jetztinHeidelberg).DieAbbildung zeigt dieErgebnisseei-ner longitudinalen Untersuchungdes Arbeitsgedächtnisses mit derfunktionellenKernspintomographie.Der linke dorsolaterale präfrontaleKortex istbeiMerkmalsträgernderHTT-Mutation weniger aktiv. Aller-dings bleiben die Veränderungennach2Jahrenstabil,sodasssichdiese Untersuchungmöglicherwei-senichtalsBiomarkereignet.
23Klinikbericht 2012
Figure.Left:LeftDLPFCregionwhichshowedrelativelymoreactivationinhealthycontrolscomparedtopreHDindividuals.Resultsderivedfromthe2ndlevelANCOVAusingtheindividual1stlevelcontrast‘WMloadlevel3>controlcondition’atbaselineandatfollowup(p<0.001uncorrectedatthevoxellevel,p<0.05correctionforspatialextent).
Right:Meanactivationeffects(estimatedbetaparameters)intheleftDLPFC(BA9,x=-39,y=33,z=39,Z=4.26).Thebetaparameterswereextractedfromthebe-tween-groupANCOVAmaineffectcluster(p<0.001atthevoxellevel,p<0.05cor-rectedforspatialextent).FromWolfetal,ExpNeurology,2011.
24 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Molekulare und zelluläre Veränderungen beim Mor-bus Huntington
Leiter:Prof.Dr.G.B.LandwehrmeyerDr.K.LindenbergPDDr.M.Orth
WissenschaftlicheMitarbeiter:Dipl.Biol.C.Fleischercand.med.N.Schneidercand.med.P.Wacklercand.med.M.KelmT.LenkDipl.Biol.T.Hering
KooperationUniversitätUlmDr.A.WittingDr.P.WeydtProf.Dr.S.KochanekDr.HuangBinProf.Dr.J.KassubekProf.Dr.V.RascheDr.A.BornstedtPDDr.H.-P.Müller
Die der Huntington-Erkrankung(HD) zugrunde liegende Mutationin Form einer expandierten CAG-Basentriplet-Wiederholung führt zueinerverlängertenPolyglutaminket-te im mutierten Huntingtin-Proteinund damit zu einer verändertenKonformation. Da das Huntingtin-ProteininallenGewebendesOrga-nismus exprimiert wird, kommt esauchschonvorErkrankungsbeginnzunachweisbarenVeränderungen
in allenGeweben.Dies ist beson-ders im Hinblick auf die Entwick-lung von Biomarkern interessant,aberauch fürdasVerständnisderpathogenen Mechanismen beimM. Huntington. Bei MausmodellenzurHuntington-KrankheitundauchbeiHD-PatientenfindensichschonsehrfrühimKrankheitsverlaufVer-änderungendesMetabolismus.EinSchwerpunkt unserer ForschungsinddaherUntersuchungenzume-tabolischenVeränderungenimGe-hirnundperipherenGewebenundhier vor allem Skelettmuskulatur,weißes und braunes Fettgewebe.EswurdenzumeinenprimäreZell-kulturenausbraunemundweißemFettgewebesowieMyoblasten-Kul-turenausMausgewebeetabliert.
Weiterhin wurde ein EHDN-Seed-fund-Antrag („DevelopmentofMRIbased fat imaging strategies forHuntington´s Disease“) zur Unter-suchungvonweißemundbraunemFettgewebe im Mausmodell mitdemsmallanimalMRIscannerge-nehmigt (AGLindenberg).Beidie-sem Projekt arbeiten wir mit Prof.Dr.J.Kassubek,Dr.P.Weydt,PDDr.H.-P.Müller (Neurologie),Prof.Dr. V. Rasche, Dr. A. Bornstedt(Core Facility Small Animal MRI)zusammen.
25Klinikbericht 2012
Die Arbeiten zu Veränderungender Glukose-Aufnahme über denGlukose-Transporter 4 (Glut4)in weißem Fettgewebe und Ske-lettmuskulatur konnten in diesemJahr weitgehend abgeschlossenwerden. Im Fettgewebe der HD-MäusekommteszueinererhöhtenExpression des Glukose-4-Trans-porters und einer verstärkten Glu-koseaufnahmeimVergleichzudenWildtyp-Mäusen. Diese Arbeitenentstanden inengerZusammenar-beitmitFrauDr.P.Fischer-Posovs-zky (Universitätsklinik für Kinder-und Jugendmedizin Ulm, SektionPädiatrische Endokrinologie undDiabetologie). Weiterhin wurdendie Arbeiten an Veränderungendes mitochondrialen Proteoms beizweiverschiedenenMausmodellenzurHD-Erkrankungfortgesetzt.Wirkonnten zeigen, dass zahlreicheProteine des Citratzyklus und desAminosäure-AbbausimGehirnundSkelettmuskel bei den transgenenTieren,diedasmutanteHuntingtin-Protein exprimieren, hochreguliertsind.DiesesErgebniswar überra-schend,aberscheinteinmöglicherKompensationsversuch der nocherhaltenen Mitochondrien zu sein,umdenzellulärenEnergiehaushaltaufrechtzuerhalten.
Fortgesetzt wurde das Projekt zurInteraktionvonHuntingtinmitdemCalciumionenkanal Ryanodinre-zeptor (AG Lindenberg in Koope-
rationmitDr.FabriceKleinundDr.YvonTrottier,InstitutdeGénétiqueetdeBiologieMoléculaireetCellu-laire, Illkirch, Frankreich), bei demin zahlreichen biochemischen Ex-perimenten eine Interaktion dieserbeiden Proteine gezeigt werdenkonnte.UmdieVeränderungendesmutantenHuntingtinsaufdieCalci-umfreisetzungüberdenRyanodine-rezeptor zuuntersuchen,wurde inZusammenarbeitmitProf.Dr.Ste-fan Kochanek und Dr. Huang Bin(Sektion Gentherapie, UniversitätUlm) Huntingtin-Protein (mutantesundnormalesHuntingtin)aufgerei-nigt.DiesesaufgereinigteHunting-tin-ProteinwirdfürLipid-Bilayer-Ex-perimente verwendet, in denen ineinerkünstlicherzeugtenLipiddop-pelschicht, die mit aufgereinigtenRyanodinerezeptoren versetzt ist,wirdderEinflußaufdieCalciumfrei-setzungdesmutantenvs.normalenHuntingtins untersucht. Die Lipid-Bilayer-VersuchewerdeninZusam-menarbeitmitDr.JonasIstvanundDr. Laszlo Czernoch (UniversitätDebrecen,Ungarn)durchgeführt.
26 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
diagnostischenProblemenundbeispeziellentherapeutischenHeraus-forderungen.DieNeurologischeKli-nik ist Mitglied im KompetenznetzParkinsonundderGermanParkin-son Study Group, und die Neuro-logischeHochschulambulanzdientals Referenzzentrum für die Regi-on. Ein besonderer Schwerpunktder Ambulanz für Bewegungsstö-rungen liegt im klinischen EinsatzundderStudiendurchführungneuerTherapieformen für diesesErkran-kungsspektrum.
Insgesamt wurden im Jahr 2012über 1000 Patienten betreut (An-gabe ohne Studienpatienten), ent-sprechend einer weiteren Stabili-sierungaufdemsehrhohenNiveauderletztenJahre.Sehrprofitierthatdie Spezialsprechstunde von derMitarbeit vonFrauProf.MagdolnaHornyak, zuvor Freiburg, die sichwährend ihrer Tätigkeit in unsererKlinik von Januar bis Juni intensiveinbrachte undnicht nur, aber be-sonders in ihren SpezialbereichenRLSundSchmerzdieklinischeEx-pertise erhöhte und klinisch orien-tierte Studienmitinitiierte. Von Julibis Dezember war Prof. Hornyak(Photo)aneinemTagproWocheinderAmbulanz tätig,bevorsiezumJanuar 2013 vollzeitig ihre neueberuflicheTätigkeit imZentrum für
Extrapyramidalmotorische Erkrankungen
Leiter:Prof.Dr.J.Kassubek
Ärzte:PDDr.E.H.PinkhardtProf.Dr.M.Hornyak(bis31.12.2012)Dr.C.LeinertDr.P.FathiniaDr.M.KunzDr.H.IssaDr.L.Barlescu
StudyNurses:S.M.SchüleD.Hueske
In der Spezialsprechstunde fürBewegungsstörungen liegt derSchwerpunktinderBetreuungvonPatienten mit idiopathischem undatypischem Parkinson-Syndrom,Tremorerkrankungen (z. B. essen-tieller Tremor) und Restless-Legs-Syndrom, zudem werden auchseltene Bewegungsstörungen be-treut. Unabhängig besteht eineSpezialsprechstunde für MorbusHuntington/Chorea-Erkrankungenunter Leitung von Prof. Dr. G. B.Landwehrmeyer (s. dort).DasZielderSpezialsprechstundefürBewe-gungsstörungen istdie individuelleBetreuung der Patienten mit Er-krankungenausdemweitenBewe-gungsstörungs-Spektrum, insbe-sonderezurSecondOpinionbei
27Klinikbericht 2012
Schmerzmedizin München auf-nahm.
Der klinische Schwerpunkt derSpezialsprechstundeliegtweiterhinsowohl in derDifferenzialdiagnose(einschließlich Erstdiagnostik) alsauch in der Differenzialtherapievon Patienten mit Parkinson-Syn-dromen in verschiedenen Erkran-kungsstadien. Dabei werden allemodernen diagnostischen Proze-durenundallemodernentherapeu-tischen Verfahren angeboten. Esbesteht eine enge Zusammenar-beit mit den Regionalgruppen derDeutschen Parkinson-Vereinigung,hier wurde am 15.09.2012 erneuteine Patienten-Informationsver-anstaltung durchgeführt, die nochdeutlichbesserbesuchtwaralsdieentsprechendeVeranstaltung2011.
Die Teilnahme der Ambulanz fürBewegungsstörungen als Studien-zentrum an klinischen Prüfungenneuer Therapieverfahren bei M.Parkinson wurde 2012 auf hohem
Niveau weiter ausgebaut, das zu-ständige Team der Study Nursesbesteht ausS.M.Schüle und derseit Januar 2012 die Gruppe ver-stärkenden D. Hueske. Ziel derinsgesamt15laufendenbzw.2012neuinitiiertenStudienzumM.Par-kinson, insbesondere zu Dopami-nagonisten in unterschiedlichenApplikationsformen und zu neuenWirkstoffen bei fortgeschrittenemund frühemParkinsonsyndrom, istes, Substanzen zu identifizieren,die den klinischen Verlauf dieserprogredienten Erkrankung günstigbeeinflussen können. Auch zumSpektrum der nicht-motorischenSymptome (Schmerz, gastrointes-tinale Störungen) wurden Studien-Untersuchungen durchgeführt undsindweiterevorgesehen.
M. Parkinson und atypische Par-kinson Syndrome Für die Differenzialdiagnose vonParkinson-SyndromenistnebenderimMittelpunktstehendenklinischenUntersuchung einschließlich derstandardisierten Testung des Ge-ruchssinnes und der Routineerhe-bungvonScoresnicht-motorischerSymptome(u.a.NMS-Skala,PAN-DA, BDI) und der video-okulogra-phischenUntersuchung(s.SektionNeurophysiologie) insbesonderederEinsatzfunktionellerbildgeben-derVerfahrenwesentlich,d.h.MRTzur Diagnostik symptomatischerParkinsonsyndromeundatypischer
Prof.M.Hornyak
28 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Parkinson-Syndromesowiedienu-klearmedizinischeBildgebung.UlmwurdealszusätzlichesZentrumderBMBF-geförderten Studie LAND-SCAPE (Parkinson-Krankheit undDemenz:einelongitudinaleStudie)eingeschlossen. In diesem Rah-men wurde 2012 ein zusätzlichesSubprojekt bewilligt zum Thema„ZerebraleKorrelate von okulomo-torischen Veränderungen bei Mor-busParkinson:eineKovarianzana-lysevon funktionellerKonnektivitätdes Gehirns und videookulogra-phischem Phänotyp“. HinsichtlichwissenschaftlicherStudienzuBild-gebungsbasiertenVerfahren(Com-puterbasierte MRT-Analysen) wirdauf entsprechende Abschnitte derArbeitsgruppe Bildgebung verwie-sen. Die Optische Kohärenztomo-graphie (OCT) wurde bei MorbusParkinson und atypischen Parkin-son-Syndromen verstärkt einge-setzt, esbesteht eineKooperationmitProfessorI.Bodis-Wollner,Sta-te University of New York (s. Ar-beitsgruppeNeuroophthalmologie).
In der Therapie des Morbus Par-kinsonwerden allemodernen the-rapeutischenOptionen angeboten.DabeiliegteinerderSchwerpunkteauf der Therapie mit Dopamina-gonisten (in unterschiedlichen Ap-plikationsformen) und der Kombi-nationstherapievonDopaminergikabei Patienten im fortgeschrittenenStadium. Invasive Verfahren wie
der Einsatz von intermittierender/kontinuierlicher subkutaner Appli-kation vonApomorphin stehen zurVerfügung; insbesondere wird diekontinuierliche Gabe von L-DOPAals Suspension über Pumpe viaPEJ (Duodopa) bei fortgeschritte-nerParkinson-Erkrankungregelhafteingesetzt,UlmisthierStudienzen-trum eines nationalen Registersmit entsprechender standardisier-ter Dokumentation (GLORIA). DieKooperation mit der Neurochirur-gischen Klinik der Universität Ulm(Drs.K.Seitz,U.Baezner)zurIm-plantationvonElektrodenzurTiefenHirnstimulation(DBS)desNucleussubthalamicuswurdefortgeführt;indiesemRahmenwerdendiePatien-tenmitTieferHirnstimulation inei-nerinterdisziplinärenSprechstundederNeurologischen undNeurochi-rurgischen Kliniken der UniversitätUlmbetreut,eswerdenimRahmeneinerKooperationmitDr.Sabolek,Neurologische Klinik Dietenbronn,gemeinsamPatienten für dieDBSbetreut. Auch zur operativen The-rapievonessentiellemTremorwirddieDBSmitZielpunktVIMthalamiinUlmeingesetzt,zudemauchbeiPatientenmitDystoniemitZielpunktGlobuspallidusinternus.
DiezusammenmitderAGKlinischeNeuroanatomie (Dr. K. DelTredici-Braak,Prof.H.Braak)initiierteStu-diezurAnalysevonVeränderungenvon Komponenten des Speichels
29Klinikbericht 2012
beiM.Parkinson-Patienten (inZu-sammenarbeitmitderHNO-Univer-sitätsklinik Ulm) wurde hinsichtlichder Datenerhebung abgeschlos-sen,diePublikationbefindetsichinVorbereitung.FürPatientenmitM.Parkinsonundatypischen Parkinsonsyndromenerfolgt eine Erfassung in der Bio-bank der Klinik einschließlich zu-sätzlicherProjekte(KooperationmitProf.K.Danzer).
Neuropsychologische Parameter(einschließlich potentieller Thera-piekomplikationen wie Impulskont-rollstörungen)werdensowohlinderklinischen Erhebung routinemäßiguntersucht (u.a. MIDI) und wareninden letztenJahrenauchThemamehrerer Studien; weitere StudienzudiesemThemenkomplexsindinPlanung.
Restless Legs-Syndrom
Für die weiterhin sehr gut ange-nommene Spezialsprechstundefür das Restless Legs-Syndrom(RLS) besteht eine sehr engeKo-operation sowohlmit den regiona-lenSelbsthilfegruppen fürRLSalsauchmitderübergeordnetendeut-schen Restless Legs VereinigungRLS e. V.. Die RLS-Ambulanz istzertifiziertes Zentrum eines Netz-werks zur optimierten Betreuungbetroffener Patienten in Form ei-nes RLS-Patientenregisters. Die
klinischen Schwerpunkte der Spe-zialsprechstunde liegen in der Di-agnosestellung der Erkrankunganhand standardisierter Kriterien,der Differenzialdiagnostik sowieder Differenzialtherapie mit dopa-minergen Pharmaka und anderenSubstanzgruppen.AuchimBereichRLSnahmdieAmbulanzfürBewe-gungsstörungen 2012 alsStudien-zentrum an klinischen Prüfungenneuer Therapieverfahren teil. Hin-sichtlichwissenschaftlicherStudienzuBildgebungsbasiertenVerfahrenwirdaufentsprechendeAbschnittederArbeitsgruppe Bildgebung ver-wiesen.
30 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Neuromyelitis optica (Devic) undADEM,Neuroborrelioseundande-re ZNS-Infektionen, und ZNS-Vas-kulitisdenSchwerpunktdarstellen.ImklinischenBereichwerdenDiffe-renzialdiagnoseundDifferentialthe-rapie der MS inAbhängigkeit vonKrankheitsstadiumdurchgeführt.
Im Rahmen der Diagnostik kom-men neben der standardisiertenklinischenUntersuchungauchmo-derne bilddiagnostische Methoden(standardisierteMessungdesHirn-parenchyms, optische Kohärenz-tomographie) und aktuellste neu-rochemische Untersuchungen imLiquor(s.NeurochemischesLabor)zurAnwendung.
ImBereichderKausaltherapiederMS werden alle therapeutischenOptionen (Immunmodulatoren,Immunsuppression, Plasmaaus-tausch, Immunadsorption) ange-boten,wobeiwirunsbezüglichderetablierten und zugelassenenPrä-parate an den Empfehlungen derTherapie-Konsensusgruppedeskli-nischen Kompetenznetzes für MS(KKNMS)orientieren.UnsereKlinikist seit 2007 durch die DeutschenMultipleSkleroseGesellschaftBun-desverband e.V. als „anerkanntesMS-Zentrum“ zertifiziert und imRahmen des Klinischen Kompe-
Entzündliche ZNS-Erkran-kungen, Schwerpunkt MS
Leiter:Prof.H.Tumani
Ärzte:Dr.S.NiendorfDr.T.FangerauDr.F.LaudaProf.Dr.J.BrettschneiderPDDr.S.D.Süßmuth
StudyNurses:Fr.H.FränkleFr.K.LuckertFr.M.Behovits
Dokumentarin:Fr.M.Bulut-Karaca
StudienkoordinatorDr.JoachimSchuster
Die Spezialsprechstunde für ent-zündliche ZNS-Erkrankungen um-fasst die Diagnostik und Therapievon inflammatorischen Erkrankun-gen, wobei die Multiple Sklerose(MS), andere autoimmun-demyeli-nisierendeErkrankungenwie
Prof.H.Tumani
31Klinikbericht 2012
tenznetzwerkesfürMultipleSklero-se (KKNMS) als Referenzzentrumanerkannt.
Die wissenschaftlichen Schwer-punkteumfassensowohldendiag-nostischenalsauchdentherapeu-tischenBereich.ImdiagnostischenBereich fokussieren wir uns aufdie Identifizierung und Evaluationvon objektivierbaren Verlaufspara-metern für die Krankheitsaktivitätmittels Bildgebung (MRT, OCT)und Biomarkern im Liquor und imSerum(z.B.neuronale,glialeundimmunologischeMarker).
Für die Entwicklung wirksame-rer Therapiestrategien werdenklinische Prüfungen durchge-führt, die entweder monozentrischdurchgeführt werden oder Teilmultizentrischer internationalerTherapiestudien sind (Beta-Inter-ferone,Glatirameracetat,monoklo-nale Antikörper, oral applizierbareImmunmodulatoren (Fingolimod,Laquinimod,Teriflunomid,3,4-Ami-nopyridin, Fumarsäure)). Ziel die-ser Studien ist die UntersuchungderVerträglichkeit sowiederWirk-samkeitsnachweis neuerer einzel-ner oder kombinierter Präparate,die aufgrund ihrer günstigerenAnwendbarkeit (orale Applikation,4-wöchentliche i.v.-Gabe)oder an-derem Wirkmechanismus eine Al-ternative oder Ergänzung zu denetablierten Immunodulatoren dar-
stellenkönnen.
Weiterhin führen wir regelmäßigInformationsveranstaltungen fürBetroffeneundAngehörige (inKo-operationmitderSelbsthilfegruppeAMSEL,derFachklinikDietenbronnund MS-Schwerpunktpraxen), undSymposien für Ärzte über aktuelleEntwicklungenaufdemGebietderMultiplenSklerose(Post-ECTRIMSundPost-DGNMS-Symposiumam09.-10. November 2012 in Ulm)durch.
Die wissenschaftlichen ArbeitenwerdenunterstütztdurchIndustrie-partner,BMBFundUniUlm).
32 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Labor für Liquordiagnostik und klinische Neurochemie
Leiter:Prof.Dr.H.Tumani
Ärzte:Prof.Dr.J.BrettschneiderProf.Dr.M.OttoPDDr.S.D.SüßmuthDr.S.JesseDr.J.Lewerenz
Naturwissenschaftler:Fr.Dr.V.LehmensiekFr.Dr.L.Fang
Tech.Assistenten:Fr.R.AksamijaFr.C.OndratschekFr.R.MojibHrUlrichGressFrauH.Mogel(Muskellabor)Fr.D.SchattauerFr.A.Pabst(Biobank)
DasLabor fürLiquordiagnostikhatimJahr2012einenProbenumsatzvon 2526 Liquor-Serum Proben-paaren erreicht. Gegenüber 2011liegt eine Steigerung von 15%vor.37%deruntersuchtenProbenstammenvonexternenEinsendern.
Durch die Verfügbarkeit einer Bio-Probenbank mit Schwerpunkt fürneurodegenerative (ALS,Demenz,Parkinson) und entzündliche Er-krankungen(MultipleSklerose,
Neuroborreliose,akuteMeningoen-zephalitis) könnenneueMethodenhinsichtlich ihrer klinischen Re-levanz zeitnah evaluiert werden.Über die Bio-Probenbank ergebensich darüber hinaus nationale undinternationale Kooperationsmög-lichkeiten.
AufgrunddesangebotenenMetho-denspektrumsunddernachgewie-senen Qualitätsstandards gehörtdasLabor zudenwenigenAusbil-dungslabors in Deutschland, diedurchdieDeutscheGesellschaftfürLiquordiagnostikundklinischeNeu-rochemie (DGLN) zertifiziert sind.Zusätzlich erfolgte in 2011 dieAk-kreditierung des Liquorlabors, alserstes Liquorlabor in Deutschland,durch die Deutsche Akkreditie-rungsstelle (DAkkS) nach DIN ENISO15189.
NebenderRoutinediagnostikkannimLiquorlaborauchdiefürdenEr-werbdesFachzertifikatesLiquordi-agnostik erforderliche Ausbildungangebotenwerden.
IndiesemJahr fandenein interna-tionaler und drei nationale Liquor-diagnostik-Kurse statt, in welchenje nach Zielgruppen Grundlagen,Methodik und klinischeBefundbei-spiele interaktiv vermittelt werden.
33Klinikbericht 2012
DieZielgruppen sindÄrzte (Assis-tenzärzteundniedergelasseneKol-legenausdenFachbereichenNeu-rologie,Psychiatrie,Labormedizin,
Untersuchungsmaterial:
Liquor,Serum, sonstigeProbenbeiV.a. Liquorrhoe Untersuchte Parameter(siehe Homepage der Klinik,Anforde-rungszettel als Download-Dokumenterhältlich):
Zytologie:Liquor-Zellzahl,Liquorzellbild
Proteine:Gesamtprotein, Immunglobuline (IgG,IgAundIgM),oligoklonaleIgG-BandenmitIsoelektrischerFokussierung
ErregerspezifischeAntikörper:Borrelien(IgG,IgM),FSME(IgG,IgM),Masern, Röteln, Herpes-simplex, Her-pes-zoster,CMV
InnereMedizin,Neurochirurgie,Pä-diatrie),Laborpersonal(CTA,MTA,BTA),wissenschaftlicheMitarbeiterundStudenten.
ZNS-spezifischeProteine:Beta-Trace (Prostaglandin-D-Syntha-se), Transthyretin, Neopterin, Beta-2-Mikroglobulin, sCD14, IL-6, Vit. B12,Homocystein
Demenzmarker:Tau-Protein (Gesamt-, Phospho-Tau),Beta-Amyloid(1-42,1-40),14-3-3-Pro-tein (in der Differentialdiagnose einerCJD),S-100B,h-FABP
WeitereSpezialparameter:H y p o c r e -tin-1 (in der Differentialdiagnose einerNarkolepsie)CXCL-13(DDvonNeuro-borrelioseundanderenSpirochätener-krankungen,LymphomemitZNS-Betei-ligung)
34 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Bedeutung der Liquoranalytik:
Die Analyse des Liquors ist einessentieller Bestandteil der neuro-logischen Diagnostik. Neben demNachweis oder Ausschluss einesentzündlich bedingten Prozes-ses liefert die Liquoruntersuchungwichtige Hinweise auf neoplasti-sche Erkrankungen der MeningenunddesZNS,aufdieCT-negativeSubarachnoidalblutung sowie aufneurodegenerative Erkrankungen(dementielleSyndrome,ALS,atypi-scheParkinsonSyndrome,Narko-lepsie).
Wissenschaftliche Aktivitäten:
• Standardisierte Bio-Probenbank für Liquor, Serum, Plas-ma,Urin,HautundDNA.
• Identifikation und Evaluationvon Substanzen hinsichtlichihrer Relevanz als Diagnose-,Aktivitäts- und Progressions-marker bei entzündlichen undneurodegenerativen Erkran-kungen mittels ImmunoassaysundproteomischenVerfahren.
• KorrelationbiochemischerMar-kermitstrukturellenundfunkti-onellenBildgebungsmethoden.
• Betreuung von medizinischenund naturwissenschaftlichenDoktorarbeiten.
DiewissenschaftlichenArbeitenwerdenunterstütztdurchIndustrie-partner,BMBFundUniUlm.
35Klinikbericht 2012
Ambulanz für neuromusku-läre Erkrankungen
Leiter:Dr.A.Rosenbohm
Ärzte:OA-VertretungProf.J.KassubekDr.WassnerDr.KasischkeDr.JesseDr.Fangerau
DasAufgabengebietderAmbulanzfür neuromuskuläre Erkrankungenumfasst die Diagnostik, die The-rapiekontrolle, die Nachbetreuungund die Beratung von Patientenmit neuromuskulären Erkrankun-gen in enger Zusammenarbeit mitden primär behandelnden Ärzten.IndiesemRahmenwerdenerblicheNeuropathien, kongenitale, dege-nerative, entzündliche und stoff-wechselbedingteMyopathiensowieStörungen der neuromuskulärenEndplatteundselteneKanalerkran-kungenbetreut.EinekonsiliarischeZusammenarbeit besteht bei min-derjährigenPatienten aus demsel-benErkrankungsspektrummitdemSozialpädiatrischen Zentrum Ulm(SPZ).Seit2006werdenPatientenmitMuskelerkrankungenundeinerHerzbeteiligung gemeinsam mitden Kollegen der KardiologischenUniversitätsklinikUlm(ÄrztlicherDi-rektor:Prof.W.Rottbauer) ineinerHerzinsuffizienzsprechstunde
gesondertbetreut.
ImJahre2012wurden inderneu-romuskulären Ambulanz 459 Pa-tienten betreut. Insbesondere beispeziellen diagnostischen Frage-stellungenwiebiochemischenAna-lysen oder seltenen GendefektenerfolgendieUntersuchungeninen-gerAbsprachemitdemMuskellaboramRKU.VondenärztlichenMitar-beitern der Ambulanz ist Frau Dr.Rosenbohm seit 2011 Mitglied imMuskeldystrophie-Netzwerk (MD-Net),einemvomBMBFgefördertenExzellenznetzwerk. Das Muskel-dystrophie Netzwerk (MD-NET) isteine deutschlandweite vom BMBFgeförderteArbeitsgemeinschaftzurVerbesserung der medizinischenVersorgungvonMenschenmitneu-romuskulären Erkrankungen (För-derkennzeichen 01GM0887). Von2003biseinschließlich2011wurdenumfangreicheStrukturenzurFörde-rungderGrundlagenforschung,derDiagnostikundzurEtablierungvonKlinischenStudiengeschaffen.DasMD-NETbündeltKompetenzenausganzDeutschlandzurErforschungvonMuskeldystrophien, der spina-lenMuskelatrophien(SMA),derhe-reditärensensomotorischenNeuro-pathien(HMSN/CMT)undanderenseltenen hereditären neuromus-kulären Erkrankungen. Ziel ist die
36 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Die in Kooperation mit der Klinikfür Kardiologie des Robert BoschKrankenhauses in Stuttgart (Prof.Dr. U. Sechtem, Dr. A. Yilmaz) in2008begonneneStudiehinsichtlichdes Einsatzes der kardialen MRTbei Patienten mit mitochondrialenErkrankungen (MELAS-Syndrom,MERRF-Syndrom, chronisch pro-grediente externe Ophthalmople-gie,Kearns-Sayre-Syndrom)wurdeerfolgreichweitergeführt;dieerstenDatenwurdenveröffentlicht.
Parallel besteht eine Kooperationmit PD Dr. Bernhardt aus derAb-teilung Innere Medizin II (Kardio-logie). Hier werden Patienten mitMyositiden und mit AmyotropherLateralsklerose mittels Kernspin-tomographiedesHerzensaufeineHerzmuskelbeteiligung hin unter-sucht und auch im Verlauf beob-achtet.DieDatenfürdieStudieanMyositiden sind in 2013 zu erwar-ten.
Etablierung neuer wissenschaftli-cher Erkenntnisse zu Genetik, Di-agnostik und Therapie von neuro-muskulärenErkrankungenundeineumfassendemolekulareDiagnostikfür die derzeit bekannten Genortebei Muskeldystrophien, spinalenMuskelatrophien und hereditärenNeuropathien sowie Linkage- undMutationsanalysen für bislang un-bekannte Gene.Außerdem ist beineuromuskulären FragestellungeneineKooperationmitdemZentrumfürSelteneErkrankungenderUni-versitätsklinikUlmetabliert.
Wissenschaftliche Projekte der Arbeitsgruppe für neuromusku-läre Erkrankungen (Dr. A. Rosen-bohm)
Parallel zu den klinischen Frage-stellungenwerdenüberdieAmbu-lanz für neuromuskuläre Erkran-kungenPatientenfürverschiedenewissenschaftliche Fragestellungenrekrutiert.
37Klinikbericht 2012
EineengesowohlwissenschaftlichealsauchklinischeZusammenarbeitbestehtmitdervonHerrnProf.Dr.Kassubek geleiteten Arbeitsgrup-pe für Bildgebung hinsichtlich desstandardisierten Einsatzes derKernspintomographie der Musku-latur bei Patienten mit neuromus-kulärenErkrankungen.Hierwerdensowohl im ambulanten als auchstationären Bereich kernspintomo-graphische Untersuchungen beiPatientenmitneuromuskulärenEr-krankungennacheinemstandardi-sierten Protokoll durchgeführt. DieAuswertung der Untersuchungenerfolgt einerseits unter klinischdif-ferenzialdiagnostischen Gesichts-punkten, weiterhin sollen die bild-morphologischen CharakteristikavonverschiedenenMyopathienmitden Ergebnissen von Skelettmus-kelbiopsien und elektromyographi-schen Untersuchungen korreliertwerden. Eine Zusammenstellungder bislang erhobenenDatenwirdderzeitzurPublikationvorbereitet.
Muskellabor im RKU
Leiter:Prof.Dr.Tumani
Ärzte:Dr.A.RosenbohmDr.GeserDr.K.Kasischke
Tech.Assistent.FrauH.Mogel
Im Jahr 2012 wurden insgesamt99 Muskelbiopsien histologischbegutachtet. Im Muskellabor wer-den neben der Routinehistologie(Strukturmyopathien, entzündlicheMyopathien, d. h. Poly/Dermato-myositis, Inclusion-Body-Myositis,mitochondriale Myopathien, Fa-serdisproportionen, MAD-Mangel,toxische Myopathien, Fettstoff-wechselstörungen, neurogeneMuskelatrophien) immunhistoche-mische Färbungen für alle derzeiteinerDiagnostikzugänglichenGlie-dergürteldystrophien, kongenitalenMyopathien sowie Dystrophinopa-thien durchgeführt. Die immunhis-tochemischenMethodenumfassenweiterhinLymphozyten-undOber-flächenmarker für entzündlicheMyopathien. Hinsichtlich der elek-tronenmikroskopischen Analyseder Muskulatur besteht nach wievor eine Zusammenarbeit mit derneuropathologischenAbteilungderUniversitätUlm(Prof.Dr.Thal).
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DieBefundungwurdedahingehendoptimiert,dass jederBiopsieFoto-grafien von charakteristischen pa-thologischen Merkmalen beigefügtwerden, um auch den beteiligtenklinischtätigenKollegeneinenbes-seren Einblick in die Befunde zugewähren.
AufwissenschaftlichemGebietwur-de2011dieetablierteKooperationmitdemvonHerrnProf.L.Rudolphgeleitetem Institut für MolekulareMedizin der Universität Ulm wei-tergeführtundintensiviert.ImRah-men dieser Kooperation sollen ineinem Langzeitprojekt humane
adulte Stammzellen der Muskula-tur(sog.Satellitenzellen)undRNAaus Biopsiematerial extrahiert undmolekulargenetisch hinsichtlich Al-terungsveränderungen untersuchtwerden.DiesgeschiehtimRahmeneinesuniversitärenForschungsver-bundes(SYSTAR;MolekulareSys-tembiologie derVerminderung vonStammzellfunktionundRegenerati-on imRahmenderAlterung), demGrundlagenforscher,Kliniker,Bioin-formatikerundSystembiologenan-gehörenunddasüber5JahrevomBMBFgefördertwird.
Weiterhin werden MuskelbiopsienvonParkinsonpatienten, die anei-nerCamptocormieleiden,aufspe-zifische Marker untersucht (u. a.Synuclein).DieDatenwerdender-zeitausgewertet.
H.Mogel
39Klinikbericht 2012
Demenzerkrankungen
Klinische Versorgung (Gedächtnissprechstunde)
Leiter:Prof.Dr.C.vonArnimProf.Dr.M.Otto
Ärzte:Dr.D.PolivkaDr.V.Steinwald
Psychologen:Prof.Dr.I.UttnerDipl.Psych.S.StraubDipl.Psych.M.NaglS.Spohn,stud.BscK.Schiefer,Bsc
StudyNurses:M.PflügerT.Pöhler
Die Gedächtnissprechstunde istseit vielen Jahren als überregio-naleAnlaufstelle fürMenschenmitGedächtnisstörungenetabliert.Wirbieten in der Ambulanz das kom-plette diagnostische Spektrum zurfrühen Diagnostik bereits bei sub-jektivenGedächtnisstörungenoderleichter kognitiver Beeinträchti-gung an.DesWeiteren ist die dif-ferentialdiagnostische Abgrenzungverschiedener Demenzformenein Schwerpunkt der Ambulanz.DiesumfassteinemultimodaleDi-agnostik, die neben sorgfältiger
neropsychologischer Diagnos-tik, bildgebender und Laboraus-schlussdiagnostikauchdieLiquor-diagnostik mit Bestimmung derDemenzmarkerbeinhaltet.
Im letzten Jahr wurden weit über500 Patienten von uns betreut,was auch die zunehmende Be-deutung dieses Krankheitsbildeswiderspiegelt. Dabei begleiten wirdie betroffenen Familien von derDiagnosestellung über alle Krank-heitsstadien hinweg mit individuellzugeschnittenen medikamentösenTherapienund sozialmedizinischerBeratung, wobei wir mit den ent-sprechenden Ansprechstellen inUlm eng zusammenarbeiten. EinefrüheundumfassendeBehandlungkanndasAuftretenschwererFunk-tionsstörungenverzögern.Dies re-sultiertfürdieBetroffenenundihreAngehörigenineinersubstantiellenVerbesserungihrerLebensqualität.
DieWeiterentwicklung vonMetho-den zur Frühdiagnostik dementiel-ler Erkrankungen ist ein zentralerwissenschaftlicher Schwerpunktder Gedächtnissprechstunde. Da-rüber hinaus werden in bewährterKooperationmit demNeurochemi-schen Labor der Neurologischen
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AbteilungdesRKU(Prof.Dr.Tuma-ni, Prof. Dr. Otto) neue BiomarkerzurFrüh-undDifferentialdiagnostikbeineurodegenerativenErkrankun-gen (M. Alzheimer, Frontotempo-rale Lobärdegeneration, CJD undParkinsondemenz)evaluiert.
BesonderesAugenmerkgiltderBe-treuungvonPatientenmitseltenenDemenzerkrankungen, neben derfamiliären Alzheimer Demenz ins-besondere die verschiedenenFor-menderfrontotemporalenLobärde-generation.
Gefördert durch dasBundesminis-terium für Bildung und Forschung(BMBF) konnte innerhalb desKompetenznetzes degenerativeDemenzen (KNDD) ein eigenesKonsortiumzurErforschungfronto-temporaler Lobärdegeneration un-terderLeitungvonProf.Ottoauf-gebautwerden,andemnebenderNeurologischen UniversitätsklinikUlm als koordinierendem StandortzahlreicheandereUniversitätsklini-kenbeteiligtsind.
In der Ambulanz werden derzeitverschiedeneklinischeStudienmitvielversprechenden, neuen Thera-pieansätzendurchgeführt.
DasTeamderGedächtnissprechstunde:(vonlinksnachrechts)Prof.Dr.med.ChristinevonArnim,MadlenPflüger,Dr.med.DörtePolivka,Dr.med.VeraSteinwald,StephanieSpohn,KatharinaSchiefer,Dipl.-Psych.SarahStraub,Dipl.-Psych.MagdalenaNagl,Prof.Dr.med.MarkusOtto,
Prof.Dr.Dipl.-Psych.IngoUttner
41Klinikbericht 2012
Dies umfasst neben innovativenmedikamentösenAnsätzen (passi-ve Immunisierung, Histamin- undSerotoninmodulation, antioxidativeStrategien) auch ein neuroplasti-zitätsbasiertes auditives Compu-tertraining (gefördert durch dasWIN-Projekt „Neuroplastizität undImmunologie bei kognitiver Beein-trächtigungimAlter“inKooperationmitderUniversitätKonstanz)eben-so wie sportliches Training. DesWeiteren nehmen wir an bundes-weiten,BMBFgefördertenStudienzurUntersuchungderWirksamkeitvonStatinenbei leichterkognitiverBeeinträchtigung (SimaMCI) undTherapie derApathie bei Demenz(Apa-AD)teil.AuchimBereichderklinischen Studien richtet sich dasAugenmerk zunehmend auf Pati-entenmitVor-undFrühstadienderDemenz, wodurch Informations-und Öffentlichkeitsarbeit zuneh-mendanBedeutunggewinnen.
DieGedächtnissprechstundeistin-nerhalb des Universitätsklinikumsengmitklinischenundgrundlagen-wissenschaftlichen Arbeitsgruppenverbunden und in überregionaleForschungs-Netzwerke integriert.Aktuelle Förderungen bestehen u.a.seitensdesBMBF,desBundes-gesundheitsministeriums (BMG)undderIndustrie.
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Kopfschmerzerkrankun-gen und Neuropathische Schmerzsyndrome
Leiter:PDDr.S.Süßmuth
StudyNurses:C.EschenbachS.TrautmannD.Schwenk
Die neurologische Schmerzam-bulanz als Teil des interdiszip-linären Schmerzzentrums Ulmkümmert sich im Wesentlichenum die Behandlung und Beratungvon Patienten mit Kopf- und Ge-sichtsschmerzen sowie Patientenmit neuropathischen Schmerzen,insbesondere mit Post-Zoster-SchmerzenundPolyneuropathien.
AlswichtigesdiagnostischesInstru-ment wird dieQuantitative Senso-rischeTestung (QST) zur differen-ziertenSensibilitätsprüfungin
unserem zertifizierten QST-Laborangeboten und auch von den nie-dergelassenenKollegeInneninderUmgebunggernegenutzt.
Ansprechpartnerin und Hauptver-antwortliche für die QST ist FrauC.Eschenbach,diezusammenmitFrauD.SchwenkdieUntersuchun-gendurchführt(Photo).
MitdemQST-Laboristdieneurolo-gischeSchmerzambulanzaneinerTherapiestudiezurBehandlungderChemotherapie-induzierten Poly-neuropathien (gefördert von derDeutschen José Carreras Leukä-mie-Stiftung e.V.) beteiligt, die inZusammenarbeitmit der onkologi-schen Abteilung der Inneren Me-dizin III der Uni Ulm durchgeführtwird.
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Daneben gab es für PatientenmitPost-Zoster-Neuralgie die Mög-lichkeit, an einer Therapiestudieteilzunehmen (Sponsor: Allergan).Interessiertedürfensichauchüberdas Jahr 2012 hinaus bei unsererStudienkoordinatorinFrauS.Traut-mannmelden.
Weitere Kooperationen beste-hen mit der AnästhesiologischenSchmerzambulanz und der Ange-wandten Physiologie der Univer-sitätUlm,derPsychiatrie inGünz-burg(PDDr.M.Jäger,Dr.R.Klug)undderIndustrie(BoehringerIngel-heim).
Die monatlich stattfindendenSchmerzkonferenzen des überre-gionalen Schmerzzentrums Ulmzur ärztlichen Fortbildung werdenmit Fortbildungspunkten von derLandesärztekammer Baden-Würt-temberg zur Erlangung des Fort-bildungszertifikates anerkannt. Siedienen interessierten Kolleginnenund Kollegen zum Erfahrungsaus-tauschundzurDiskussionschwie-riger Behandlungsverläufe. ZumJahresende fand der Umzug inneue Räumlichkeiten statt, neu-er Veranstaltungsort ist der Raumc3-590(Ebene3) imGebäudederneu-enChirurgischenUniversitäts-klinik.
Auch hausintern werden für dasPflegepersonal im RKU in regel-
mäßigen Abständen von der Ab-teilungAnästhesie interdisziplinäreFortbildungenorganisiert,zudenenVortragendeundDozentenausderAnästhesie, Orthopädie und Neu-rologie eingeladen werden. Am12.12.12 stand dasThema „Akuteund chronischeSchmerzen in denverschiedenenFachdisziplinen“aufdemProgramm.
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Stroke Unit Intermediate- care (Wachstation) / Aufnah-mestation / Dopplerlabor / cerebrovaskuläre Arbeits-gruppe
Leiter:Dr.E.JüttlerDr.F.Kerling(bisJuni2012)
Ärzte:Dr.M.SchombarraDr.C.LeinertDr.H.IssaDr.K.KasischkeDr.T.FriedrichDr.L.BarlescuDr.F.LaudaDr.K.LindenbergDr.S.UihleinDr.H.NeugebauerDr.K.WeishauptDr.E.FenebergDr.M.RabeDr.V.SteinwaldDr.S.JesseDr.J.Dorst
StudyNurse:S.Raubold
Auch2012stiegwieindenvergan-genen Jahren die Zahl der in derNotaufnahme behandelten Patien-ten deutlich an. Während im Jahr2011zumerstenMalmehrals3000PatientenakutüberdieAufnahme-
stationaufgenommenwurden,wa-renes2012bereits3838.
Der häufigste EinweisungsgrundwarenepileptischeAnfälle.Schlag-anfällestehenanzweiterStelle.Hier wurden die PatientenzahlendervorangegangenenJahreeben-fallsdeutlichübertroffen:InsgesamtwurdenimJahr20121260Schlag-anfallpatienten behandelt, alsomehrals200mehrals2011.(sieheGrafik)1195davonwurdenaufdereigenenStrokeUnit behandelt, 65wurden in andereKliniken verlegt.DiezerebraleIschämiemachtena-turgemäß den größten Anteil derPatienten aus: 24,0% hatten eineTIA, in70,4%derFälle littenuntereinem ischämischen Schlaganfall.Eine intrazerebrale Blutung hatten3,8% der Patienten, 1,1% hatteneine Subarachnoidalblutung und0,7%einSubduralhämatom.
GrundfürdieniedrigenBlutungsra-tenistsicherlichauch,dassprimärkomatösePatientenundsolche,diein der Akutsituation beatmet wer-den,extremselteninunsereKlinikgefahrenwerden,dahiernachwievor in derNotaufnahme keineBe-
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atmungsmöglichkeit zur Verfügungsteht.DasbetrifftnatürlichvorallemdieakutenschwerenSchlaganfälle,insbesondere die Hirnblutungen,aber auch Patientenmit Basilaris-thrombose, die oftmals über denSchockraum des Universitätsklini-kums aufgenommen werden. Mitder Planung der Eröffnung einerNeurointensivstation indennächs-tenJahrenwirdsichdassicherlichändern.
Die Patientenversorgung in derAkutsituation ist nach wie vor ex-zellent.EinerderbestenQualitäts-indikatoren hierfür ist im Schlag-anfallbereich die Lyserate. Dieselag mit 26,2% aller ischämischenSchlaganfällewieindenVorjahrenenorm hoch. 20,5% aller mittelsLysetherapie behandelten Patien-tenwurden imRahmendesUlmerBridging-Konzeptes interventionellbehandelt. Hierfür besteht eineengeKooperationmitdenKollegender interventionellen Neuroradiolo-gie der Universitätsklinik Ulm undden Kollegen der interventionellenRadiologie des Bundeswehrkran-kenhauses, die von wenigenAus-nahmen in den Sommermonatenabgesehen, exzellent funktionierthat.DiehohenBehandlungszahlenim akut interventionellen Bereichwaren derAnlass für die Planungund Anschaffung einer Angiogra-phieanlage im RKU, was bereitsfür2013geplantistundwasdurch
kürzereWegeundeineverbesser-teLogistik,dieBehandlungsqualitätindiesemBereichsicherlichnoch-malsdeutlichsteigernwird.
Mit den deutlich gestiegenenPati-entenzahlensowohl inderNotauf-nahmealsauchbeidenSchlagan-fallpatienten war eine Umstellungund Umstrukturierung derAufnah-me- undAkutstationen verbunden.Während die 27 Überwachungs-betten und die Notaufnahme voneinem gemeinsamen Pflege- undTherapeutenteam betreut werden,waren diese auf ärztlicher Seitezweigeteilt – in eine Stroke Unitmit Aufnahmestation („Stroke UnitA“) und eine gemischte Überwa-chungsstation / Intermediate CareUnit und StrokeUnit („StrokeUnitB“). Die Stroke Unit B beinhalteteauch die Monitoring – Einheit fürEpilepsie Patienten (Video-EEGMonitoring)unddieMöglichkeit fürSchlafmedizinische Untersuchun-gen(Polysomnographie).DieStro-keUnitBwurdebishertagsüberimRegelbetrieb durch ein Ärzteteamaus2Ärztinnenbetreut,außerhalbder regulären Arbeitszeiten, d.h.werktagsab17Uhrbis8Uhrundam Wochenende durch die ärzt-lichenKollegen der StrokeUnitA,wo ein 3-Schichtmodell mit 8 Ärz-tenbetriebenwurde.EineneigenenDopplerdienst gabesnicht, dieserwurde vom jeweiligen Spätdienstder Station betreut. Am Wochen-
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endeteiltensichzweiKollegendenTag-undNachtdienst.Mitdemim-merhöherenPatientenaufkommenwar die fachliche Trennung vonPatienteninsolche,dievoneinemÄrzteteamimregulärenDienstundsolche, die in einemSchichtdienstbetreut werden müssen, immerschwieriger.Auch war dieArbeits-belastung auf beiden Stationen,insbesondereamWochenende,womit der halben Besetzung diesel-beArbeit geleistet wurde und voneinemArzt alle 27 Betten und dieNotaufnahme ineiner12-Stunden-Schicht betreut werden mussten,enormhoch,mit sehrvielenÜber-stundenverbundenundnichtmehrzeitgemäß.Soerfolgte imOktoberim organisatorischen Bereich dieZusammenlegungderStrokeAundBineineStrokeUnit/IntermediateCareUnitmitinsgesamt19Betten,dievoneinemTeamaus10Ärztenbetreutwird,undworanaucheineRotation mit einem Assistenten,der exklusiv für den Doppler zu-ständig ist, gebunden ist und einedavonabgetrennteEpilepsiestationmit 8 Betten, die von 2 Ärztinnenbetreutwird.Dadurchsind jetzt imFrühdienst und am Wochenendedoppelt sovieleÄrzte inderAkut-behandlung tätig. Vor allem aberauch die wichtige Dopplerfunktionwird deutlich aufgewertet. In diesewurde auch die bisherige zusätzli-cheDopplerfunktionamSafranberginderGefäßchirurgieeingebunden.
2012wurdeauchwiedereineregu-läre neurovaskuläre Sprechstundeeingeführt.
ImJahr2013werdeneineVielzahlvon klinischen Studien im Schlag-anfallbereich geplant. Dazu gehö-ren zumeinenMulticenter-Studienim Akutbereich: ECASS-4 (rando-misierteStudiezurLysetherapieim4,5-9-Stunden-Zeitfenster), CLOT-BUSTER(randomisierteStudiezurSonothrombolyse) und RIVER IV(randomisierte Studie zurThromb-ektomiemit demREVIVE device).Daneben nimmt die Klinik an Re-gisterstudien teil wie DESTINY-RundRA-SUNOA.AuchzweiDokto-randenwerdenihreDoktorarbeiten2013 auf der Schlaganfallstationbeginnen.
DieUlmerStrokeUnit istseitdem23.07.2012alsüberregionaleStro-keUnit vonderLGA Intercert, derDeutschen Schlaganfallgesell-schaft und der Stiftung DeutscheSchlaganfallhilfe zertifiziert. Damitist sie nicht nur eine der größtenStroke Units / Überwachungssta-tionen in Deutschland, sondernerfüllt auch die höchstmöglichenQualitätsstandards in der moder-nen Schlaganfalltherapie. Diesist ein Beleg für die hervorragen-de Arbeit des Pflegeteams, desTherapeutenteams und desÄrzteteams, und spiegelt auchderen enorme Motivation und
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PatientenversorgungaufhöchstemNiveau wider, die täglich in Ulmstattfindet.
ImJuni2012hatHerrDr.FrankKer-ling,derdieStrokeUniteinJahrzu-vorvonPDDr.RomanHuberüber-nommen hatte und schon davorden Epilepsiebereich geleitet hat,die Stelle als Leitender Oberarztam Krankenhaus Rummelsbergangenommen. Wir wünschen ihmfürdieseAufgabevielGlückundal-leserdenklichGute.DieNachfolgehabenFrauPDDr.FauseraufderEpi-lepsiestation undHerrDr. EricJüttleraufderStrokeUnitangetre-ten.
MitdemgeplantenBetriebeinerei-genenAngiographieanlageundderEröffnung einerNeurointensivstati-onwerdedderAkut-undSchlagan-fallbereich und der Intensivbereichin den nächsten Jahren in Ulmweiter gestärkt, was eine dringen-deNotwendigkeit inderPatienten-versorgung der gesamten Regiondarstellt.
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Geriatrischer Schwerpunkt Neurologie
LeiterinderGeschäftsstelleGZU:Prof.Dr.C.vonArnimProf.Dr.J.KassubekPDDr.E.PinkhardtPDDr.S.SüßmuthProf.Dr.I.UttnerProf.Dr.A.C.Ludolph
DurchdiewachsendeZahlimmeräl-terwerdenderMenschenhabenwireszunehmendmitaltersbedingtenoderaltersabhängigenKrankheitenin derMedizin zu tun. ZweiDrittelaller altersbedingten StörungenmüssenvonNeurologenbehandeltwerdenundvieleneurologischeEr-krankungensindErkrankungendeshöherenLebensalters:2012warenvon den stationären Patienten imRKU50%über65Jahrealt,davonwiederum33%über80Jahre. ImVergleich zu den Vorjahren sehenwireinesteteZunahmederälterenPatienten.
Da mit zunehmendem Alter auchMultimorbiditäteinewichtigeRolle
spieltarbeitenwirseitvielenJahrenimRahmendesGeriatrischenZen-trumsUlm(GZU)mitallenanderenAbteilungen, die in der Altersme-dizin am Universitätsklinikum tätigsindzusammen.
AufgabendesGZUsindnebendertäglichen Krankenversorgung zumWohle der geriatrischen Patientenauch wissenschaftliche Kooperati-onensowieeineoptimierteAusbil-dungderStudenten indiesemBe-reichdurcheineengeVerzahnungimBereich der Lehre und geriatri-scheFort-undWeiterbildung.Prof. Ludolph ist stellv. Leiter desLenkungsausschusses des GZU,Frau Prof. von Arnim Leiterin derGeschäftsstellezusammenmitVer-treternausOrthopädieundMedizi-nischerKlinik.
Stationärer Bereich und konsiliar-ärztliche BetreuungEin Schwerpunkt der neurologi-schen Universitätsklinik Ulm sinddie neurodegenerativen Erkran-kungen. So wurden 2012 bei denPatienten über 65 Jahren ca. 130Patienten mit der Diagnose De-menz,knapp150PatientenmitderDiagnoseM.ParkinsonundfastdieHälftederinsgesamt300PatientenmitderDiagnoseAmyotropherLa-teralsklerose(ALS)behandelt.
Prof.Dr.C.vonArnim
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DenHauptanteilanälterenPatien-ten sehenwir auf unsererSchlag-anfallstation(StrokeUnit/Intermedi-ateCareUnit).2012wurdenknapp1300 Patienten mit Schlaganfallund TIA im RKU behandelt. DreiVierteldieserPatientenwarenüber65Jahre,einDrittelsogarüber80Jahre alt. Durch Lyse-Therapiekann auch bei diesen Patienteneine Besserung, teilweise sogareine vollständige Rückbildung derSymptomatik nach Schlaganfallerreichtwerden.DerAnteilderfib-rinolysiertenPatienteninder„hoch-betagten“ Patientengruppe betrug2012 bei den Patienten im Alterüber 80 Jahren wieder rund einDrittelallerLysen.Grundlagehier-für istnebenderhohenMotivationderÄrzteundPflegekräftedieguteZusammenarbeitmitdenRettungs-dienstensowiederrascheZugangzur Kernspintomographie. Diesergewährleisteteinesehrhohediag-nostischeSicherheit,umfürdieFi-brinolysegeeignetePatientenauchnoch im höheren Lebensalter zuidentifizieren.
Viele dieser Patienten sind mul-timorbide, d.h. sie leiden an ver-schiedenen Erkrankungen. Daherarbeiten wir auf der Schlaganfall-Station engmit der Klinik für Kar-diologie (Innere Medizin I) undanderen Abteilungen des Univer-sitätsklinikums zusammen. NachAbschlussderakut-neurologischen
Behandlung ermöglicht das Geri-atrische Zentrum eine weitere Be-handlung innerhalb der beteiligtenKliniken.
SpezialambulanzenAuch im ambulanten Bereich ma-chen die älteren Patienten einenGroßteil aus, insbesondere in denSpezialambulanzen für Demenz,Bewegungsstörungen und Moto-neuronerkrankungen.AufdieentsprechendenSpezialam-bulanzenseianandererStelledesKlinikberichtsverwiesen.
Wissenschaftliche Projekte mit geriatrisch-relevanten Fragestel-lungenDie Relevanz geriatrischer Fra-gestellungen, insbesondere imRahmen neurodegenerativer Er-krankungen, spiegelt sich in denForschungsaktivitäten der Abtei-lungwieder.HierliegenwesentlicheSchwerpunkte sowohl im BereichderklinischenalsauchderGrund-lagenforschung über Ursachen,Mechanismen,DiagnostikundThe-rapiemöglichkeiten neurodegene-rativerErkrankungen.DieArbeitenim Bereich der Liquordiagnostikzur Identifizierung neuer Biomar-ker werden weiter fortgeführt, dieBiobank wurde professionell ein-gerichtet und im Umfang deutlicherweitert.
In der Demenzforschung werden
50 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
derzeitverschiedeneklinischeStu-dienmitvielversprechenden,neuenTherapieansätzen durchgeführt.Dies umfasst neben innovativenmedikamentösen Ansätzen auchein neuroplastizitätsbasiertes au-ditivesComputertraining (gefördertdurch das WIN-Projekt „Neuro-plastizitätundImmunologiebeiko-gnitiver Beeinträchtigung im Alter“in Kooperation mit der UniversitätKonstanz) ebenso wie sportlichesTrainingundneueAnsätzebezüg-lichnutritiverSupplementierung(s.Klinikbericht Gedächtnissprech-stunde).
In der IMCA-Actife-Studie (Indica-torsforMonitoringCOPDandAsth-ma in theEU&ActivityandFunc-tionintheElderlyinUlm)alsProjektdes Kompetenzzentrums (und ge-fördertdurchdieEU)wurdemitdenAuswertungenderDatensätzevon1.500älterenMenschen(>65Jah-re)inundumUlmbegonnen.Inei-nemderzahlreichenProjekte(Lei-tung;Prof.G.Nagel,EpidemiologieundProf.C.vonArnim,Neurologie)wurde herausgefunden, dass dieKonzentration der AntioxidantienVitaminCundBeta-CarotinimBlut-serum vonAlzheimer-Patienten imAnfangsstadiumniedrigeristalsbeiGesunden(v.Arnimetal.,JAlzDis,2012).
Bezüglich bildgebender Studienwurde der Großteil an älteren bis
betagtenPatientenmitBewegungs-störungenoderMotoneuronerkran-kungen durchgeführt (s. Klinikbe-richtBildgebunginderNeurologie).Relevant für die geriatrische For-schungisthierbesonders,dassdieAmbulanz für Bewegungsstörun-gen als zusätzliches Zentrum derBMBF-geförderten Studie LAND-SCAPE (Parkinson-Krankheit undDemenz:einelongitudinaleStudie)aufgenommenwurde.AuchhiersinddiesesJahrnureini-geSchwerpunkteerwähnt.WeitereaktuelleForschungsergebnisseausdemgeriatrischenBereichsinddenBerichten der einzelnen Arbeits-gruppenzuentnehmen.
Lehre GeriatrieIn der Lehre zeigte sich wiedereinehervorragendeEvaluation.DieAspekte der Besonderheiten derBetreuung neurologischer geriatri-scher Patienten wurden in folgen-denLehrveranstaltungenhervorge-hoben:• Q7,MedizindesAlterns(PDDr.
Pinkhardt, PD Dr. Süssmuth,Dr.Lewerenz)
• Integriertes Seminar-Modul 9„Mit66Jahren“(Prof.v.Arnim,Prof.Uttner)
Weiterbildung GeriatrieDerzeit vervollständigen Herr PDDr.SüßmuthundPDDr.Pinkhardtihre Weiterbildung für KlinischeGeriatrieinderNeurologie.
51Klinikbericht 2012
Neuroonkologie
Leiter:OADr.J.Lewerenz
Ärzte:FrauDr.R.BergerFrauJenniferIhle
Schwerpunkt ist die Behandlunghirneigener niedrig- und hochmali-gner Tumoren und sofernmöglichdieVerknüpfungmitderEpilepsie-chirurgie, da viele Patienten, vorallem mit niedrigmalignen Tumo-ren, auch an therapierefraktärenepileptischen Anfällen leiden. Dieneuroonkologische Sprechstundewird einmal wöchentlich fest undnachVereinbarungoderbeiAuftre-tenvonKomplikationenangeboten.Es werden die in der BehandlungderhirneigenenTumorengängigenChemotherapien, hauptsächlichTemozolomid,PC(V) (Procarbazin,CCNU,Vincristin),Bevacizumab
sowie liposomales Doxorubin am-bulant oder bei entsprechenderIndikation auch stationär ange-boten. An einer Erweiterung destumorspezifischen Behandlungs-spektrums auf Metastasen, Me-ningeosis neoplastica und primäreZNSLymphomearbeitenwir.EineMitbeurteilung und MitbehandlungbeiAuftreten neurologischer Kom-plikationen im Rahmen dieser Tu-morentitätenbietenwirjederzeitan.SelbstverständlichstehenwirauchfürFragenderweiterenLebenspla-nung und Lebensführung für Pati-enten mit Tumoren des ZentralenNervensystemszurVerfügungundunterstützen Patienten und Ange-hörigeindieserHinsicht.
52 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Bei fortgeschrittenen Erkrankun-genhelfenwirdenErkranktenundFamilien eine bestmögliche Ver-sorgung unserer Patienten durchadäquate Schmerztherapie, ggf.SicherstellungeinerausreichendenFlüssigkeitsversorgungundErnäh-rungsowieOrganisationeinersuf-fizienten professionellen Pflege-unterstützung (durch SozialstationoderBrückenpflege) oderPlanungderVersorgung in einer speziellenPflegeeinrichtung.
ZurVerbesserungdes interdiszipli-närenAustauschesfindetwöchent-licheineTumorkonferenzmitallenin die Behandlung der Tumorendes Zentralen Nervensystems in-volvierten Abteilungen der Univer-sitätsklinik Ulm statt. Hier werdenallePatientenmitneudiagnostizier-ten Tumoren des Zentralen Ner-vensystems oderRezidiven bezie-hungsweise größenprogredientenTumoren vorgestellt und über diebestmöglicheTherapieberaten.
AufwissenschaftlichemGebietwur-dedie2011publizierteArbeitüberVervielfachung der Strahlenthe-rapie-induzierten Apoptose durchSmac Mimetika 2012 mit demjährlich verliehenen Sana-Wissen-schaftspreisausgezeichnet.
Das aktuellewissenchaftlichePro-jektunterderLeitungvonOberarztDr. J. Lewerenz befasst sich auf
neuroonkologischem Gebiet mitder Rolle von PI3-Kinasen in derRegulation des Cystin/Glutamat-Antiporters System xc-, welchesin Glioblastomen hochreguliert istundzueinervermehrtenSynthesedes Antioxidants Glutathion undGlutamatfreisetzung aus den Tu-morzellen führt.Glutathion führt inTumorenüberunterschiedlicheMe-chanismen zu TherapieresistenzundextrazelluläresGlutamatzuei-nerSchädigungdesperitumoralenGewebes, wodurch die Ödembil-dung, das invasive Tumor-wachs-tumunddasAuftretenepileptischerAnfällegefördertwerden.
53Klinikbericht 2012
Sprechstunde für neurolo-gische und neuropsycholo-gische Rehabilitation
Prof.Dr.I.UttnerProf.Dr.C.vonArnim
Neuropsychologische Beeinträchti-gungen,wieGedächtnisstörungen,EinschränkungendesPlanensundProblemlösensoderauchVerände-rungendesAffektsunddesVerhal-tengeltenalsKennzeichendemen-tieller Prozesse, treten aber auchimGefolgevielerandererneurolo-gischerErkrankungenauf.
AlleininderGruppederSchlagan-fallpatientenfindensichbeiüber70% der Betroffenen postakut sub-stantielle Aufmerksamkeits- undKonzentrationsstörungen, immer-hin30ProzentleidenunterStörun-genderzentralenExekutive,dieeinsinnvolles, zielgerichtetes HandelnimAlltagmassiverschwerenbisun-möglichmachen können. Entspre-chend wichtig ist eine sorgfältigeDiagnostik, um potentielle DefizitezuidentifizierenundgeeigneteBe-handlungsmaßnahmeninitiierenzukönnen.
Unsereseitnunmehr8Jahrenbe-stehende Spezialambulanz bietetPatienten mit nicht-dementiellenneurologischen Erkrankungen,aberauchniedergelassenenÄrztensowieKlinikenohneeigeneneuro-psychologischeAbteilungdieMög-lichkeit,bestehendeodervermute-te neuropsychologische Einbußennäher zu objektivieren, im Verlaufzubeurteilenundggf.überweiter-führende Therapiemaßnahmen zuinformieren. Im Zentrum unsererTätigkeitstehtdiesorgfältigeErfas-sung,Quantifizierungunddifferenti-aldiagnostische Einordnung kogni-tiverDefiziteanhandgutvalidierterpsychometrischer Verfahren undgenauer klinischer Untersuchung.
AbzeichneneinerFigur:DefizitederVisuokonstruktion
54 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Soweiterforderlich,werdenweiterediagnostische Maßnahmen (MRT,EEGetc.) veranlasst, zudemkanneineEinschätzunghinsichtlichmög-lichertherapeutischerOptionenvor-genommen werden. Dies schließtgrundsätzlich auch dieMöglichkeiteinerWeiterbehandlung inunsererKlinik ein, die von der stationärenFrührehabilitation(PhaseBundC)über die Anschlussheilbehandlung(Phase D) bis hin zur teilstationä-renRehabilitationallewesentlichenRehabilitationsstufenund-angebo-te (computergestütztes Funktions-training; alltagspraktische HilfenTherapie von Sprach-, Sprech-,Schluck-undStimmstörungen)ab-deckt.Durch die engeVernetzungmit den anderen an unsererKlinikangesiedelten Ambulanzen ist imBedarfsfall zudem eine unkompli-zierteundzügigeWeiterverweisunggewährleistet.
55Klinikbericht 2012
Spezialsprechstunde für Botulinumtoxin Therapie
Leiter:PDDr.E.H.Pinkhardt
Ärzte:OADr.J.LewerenzDr.S.Jesse
DieTherapieder lokalenintramus-kulären oder subkutaten Injektionvon Botulinumtoxin kann über dieGrenzen verschiedener neurolo-gischer Erkrankungen hinweg zurBehandlung unwillkürlicher Mus-kelkontraktionenaberauchzurRe-duktionvonSialorrhoeundHyper-hidroseeingesetztwerden.MitderAnschaffung eines modernen, aufdie speziellen Anforderungen dergeleiteten Injektionstechnik abge-stimmten Ultraschallgerätes konn-tendietherapeutischenMöglichkei-tenoptimiertwerden.
Das Spektrum der Erkrankungen,dieinderAmbulanzfürBotulinum-toxinbehandeltwerdenumfasst:
Dystonien• Torticollisspasmodicus• Blepharospasmus• Spasmushemifacialis• anderefokale,segmentaleund
multifoka-leDystonien
SpastischeLähmungen• beiMultiplerSklerose• nachSchlaganfalloderHirnblu-
tung• beiQuerschnittslähmung• beiHereditärerSpastischerPa-
raplegieundanderenneurode-generativen Erkrankungen mitspastischerLähmung
• beiInfantilerZerebralparese
56 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Sialorrhoe• bei Motoneuronerkrankungen
(AmyotropheLateralsklerose)• bei Parkinson-Syndromen (M.
Parkinson, Multisystematro-phie, Progressive Supranukle-äreParalyse)
HyperhidrosisDurchdiegroßenSpezialambulan-zen für neurodegenerativeErkran-kungen(Motoneuronerkrankungen,Parkinson-Syndrome, etc.), fürchronisch-entzündliche Erkrankun-gen und Schlaganfall nutzen wirdieMöglichkeit,diedadurchentste-hendenSynergien zumVorteil derPatientenunddieBehandlungengmitderAnbindungandiejeweiligenSpezialambulanzenabzustimmen.
EbensowurdeimletztenJahreineenge Kooperation mit dem Quer-schnittgelähmten Zentrum der Or-thopädischen Universitätskliniketabliert, so dass Patienten mitQuerschnittslähmung,bereitswäh-rend des stationären AufenthaltesinAbstimmungmitdenbehandeln-denÄrztenundPhysiotherapeuteneine Therapie mit Botulinumtoxinzur funktionellen Verbesserungund/oder Erleichterung der pflege-rischenoderhygienischenSituationerhaltenkönnen.
In Zusammenarbeitmit demZent-ralbereichPhysiotherapieimHause
werdendortambulantangebunde-ne Patienten gemeinsam betreut,sodassdiebehandelndenPhysio-therapeutenwährend der Injektionanwesendsind.Dadurchkanneineoptimale auf die alltagsrelevantenBehinderungenderPatientenabge-stimmteTherapierealisiertwerden.
Die Teilnahme der Ambulanz fürBotulinumtoxin als Studienzent-rum an klinischen Prüfungen wur-de wieder aufgenommen. Zumaktuellen Zeitpunkt werden 3 Ver-laufsbeobachtungen bei Patientenmit spastischen Lähmungen nachSchlaganfallsowiePatientenmitfo-kalen oder multifokalen Dystoniendurchgeführt, die ihren Fokus aufdie Alltagsrelevanz der durch dieBotulinumtoxin-TherapieerreichtenVerbesserungen im Vergleich zuausschließlichkonservativerThera-pielegen.
57Klinikbericht 2012
Dysphagie-, Aphasie- und Dysarthrie-Diagnostik und –Therapie
Leiter:PDDr.S.SüßmuthProf.Dr.A.Riecker
Assisenten:B.Lindner-PflegharF.SchradtM.FriedrichC.PfitzerU.PfeifleB.Meyer-TäuberC.Betz
Bei neurologischen Krankheitenund insbesondereden inderNeu-rologischenKlinik imRKUschwer-punktmäßigbetreutenPatientenmitneurodegenerativen ErkrankungenundSchlaganfällenspieltdie logo-pädische Diagnostik und Behand-lungeinezentraleRolle.
BeidiesenPatientenbestehenhäu-fig Sprach- Sprech- und Schluck-störungen, die in der AbteilungLogopädie diagnostiziert und the-rapeutisch behandelt werden. DieDiagnostik und Therapie der Dys-phagie hat dabei eine besondereBedeutung, da sie ein erheblichesRisiko fürKomplikationendarstellt.Dysphagien treten bei neurodege-nerativenErkrankungen imVerlaufsehr häufig, bei Schlaganfällen inderAkutphase in 50% und in derchronischenPhasein25%d.F.aufund können zu MangelernährungundAspirationspneumonienführen.
Das Dysphagiemanagement aufderStrokeUniterfolgtnacheinemspeziell angepassten klinischenBehandlungspfad. Unsere Patien-tenundihreAngehörigenwerden
58 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
dabei nach den aktuellen Richtli-nien der Leitlinienkommission derDeutschen Gesellschaft für Neu-rologie (DGN) und der DeutschenSchlaganfallgesellschaft(DSG),dieunterMitwirkungvonProf.Rieckerund Frau Lindner-Pfleghar erar-beitetwurden, nach neuestenGe-sichtspunkten beraten und behan-delt. Der Erfolg dieses Vorgehensspiegelt sich direkt in der Kompli-kationsrate wider: beispielsweiselagdieZahlderin2011mitzereb-rovaskulärenErkrankungenbehan-deltenPatienten, diewährenddesstationärenAufenthaltes eine anti-biotikapflichtige Pneumonie entwi-ckelten, lediglich bei 39 von 1304Patienten (3%), was als extremniedrigzuwertenist.
Das Dysphagiemanagementschlaganfallbedingter Schluckstö-rungen war auch das Hauptthe-ma des ersten Ulmer DysphagieSymposiums,dasimFebruar2011von Herrn Prof. Riecker und derAbteilung Logopädie durchgeführtwurde.DieVermittlungsowohlthe-oretischerInhaltezuneuroanatomi-schen Grundlagen und dem Be-handlungspfadaufderStrokeUnitals auch die praktischenÜbungenzurfieberendoskopischenSchluck-diagnostikindenWorkshopsriefengroßeResonanzhervorundzeigendasInteresseandiesemwichtigenThemenkomplex.
59Klinikbericht 2012
Schwindel und Gleichge-wichtsstörungen
Leiter:PDDr.E.H.PinkhardtDr.C.Bermüller*(bisAugust2012)
Ärzte:Dr.F.Bischof*Dr.E.Goldberg-Bockhorn*Dr.R.Riepl**Klinik fürHals-,Nasen- undOh-renheilkunde
Etwa jeder fünfte bis sechste Pa-tient der einen niedergelassenenNeurologen oder eine neurologi-scheAbteilung eines Krankenhau-sesaufsucht,klagtüberSchwindelals Haupt- oder Begleitsymptom.17%derAllgemeinbevölkerungundfast die Hälfte aller über 80 jähri-genMenschenhabenineinergroßangelegtenBefragungangegeben,bereits an Schwindel gelitten zuhaben. Dabei sind die Symptome,die von Patienten unter dem Be-griff„Schwindel“zusammengefasstwerden vielgestaltig und erlaubeneinbreitesSpektrumanmöglichenDifferenzialdiagnosen.DieÄtiologievieler Schwindelsyndrome liegt imGrenzbereich zwischen den Fach-richtungen Neurologie und Hals-,Nasen-undOhrenheilkunde.TrotzderHäufigkeitderSymptomatikbe-steht auch international geseheneinemedizinischeUnterversorgungderBetroffenen,derenUrsache
nichtzuletztderfehlendeninterdis-ziplinärenKooperation und fehlen-denStandardisierungderUntersu-chungsalgorithmengeschuldetist.
Aus diesem Grund wurde An-fang 2012 die „Sprechstunde fürSchwindel und Gleichgewichtsstö-rungen“ als interdisziplinäre Hoch-schulambulanzderHNO-KlinikundNeurologischen Klinik ins Lebengerufen.DasZusammenführenderärztlichen Expertise beider Fach-richtungen und die Bündelung derspeziellenDiagnostikerhöhtdiedi-agnostische Sicherheit, verhindertdas Auftreten von RedundanzenundZeitverlusten inderDiagnose-stellung. Das Leistungsspektrumder weiterführenden Untersuchun-genumfasstdabeifolgendeMetho-den:• videonystagmographische ka-
lorischePrüfung• Drehstuhluntersuchung• Elektroneurographie, sensibel
evoziertePotentiale• c/oVEMP (vestibulär evozierte
myogenePotentiale)• videookulographisch gestützte
Lagerungsuntersuchungen• videookulographische Nystag-
musdetektion• subjektivevisuelleVertikale• Reintonaudiometrie• Sprachaudiometrie
60 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
• Tympanometrie• Tinnitusanalyse• Kernspintomographie
desKopfes
GeradeeinefrüheDiagnosesicher-heit und der konsequente Beginneiner spezifischen medikamentö-sen und krankengymnastischenTherapie trägt invielenFällenwe-sentlich zu einer besseren Prog-nose und zur Verhinderung einer„Chronifizierung“derBeschwerdenbei.Esistbekannt,dassetwa30%derPatientenmitperiphervestibu-lärer Symptomatik (Neuropathiavestibularis, benigner paroxysma-ler Lagerungsschwindel) nach derAkutphase eine Symptomatik mitpersistierendemunsystematischemSchwankschwindelentwickeln,
der als sekundär somatoformerSchwindeleinzuordnen istundbeifrüher Aufklärung des PatientenüberdiepathophysiologischenMe-chanismen und die konsequentewennmöglichmedikamentöseThe-rapie und krankengymnastischeBehandlung in seiner Häufigkeitdeutlichgesenktwerdenkann.
Die interdisziplinäreHochschulam-bulanzfürSchwindelundGleichge-wichtsstörungenfindetimwöchent-lichen Wechsel jeden MittwochNachmittag in den Räumen derneurologischen Klinik oder HNO-Klinik statt. Dabei werden die Pa-tienten von einem HNO-Arzt undNeurologengemeinsamuntersuchtund entsprechend der differenzial-diagnostischen Abwägungen bei-derFachrichtungenindenmeistenFällen sofort der weiterführendenDiagnostikzugeführt.
61Klinikbericht 2012
Bildgebende Verfahren in der Neurologie: Magnetre-sonanztomographie (Arbeitsgruppe Neuroima-ging)
Leiter:Prof.Dr.J.Kassubek
Mitarbeiter:PDDr.H.-P.MüllerPDDr.E.H.PinkhardtProf.Dr.A.RieckerMitarbeiterderSektionNeurophysiologie(W.Becker,Dr.R.Jürgens,M.Gorges)S.Fuchs(Studien-RMTA)
Auch im Jahr 2012 lag der FokusderzahlreichenwissenschaftlichenProjektezurstrukturellenundfunk-tionellenMRT-BildgebungdesGe-hirns auf neurodegenerativen Er-krankungenunddamitassoziiertenVeränderungen unter Nutzung derMRT-Methodenzurmultiparametri-schenBildgebungdesZNSundzurBestimmung des Körperfettgewe-beanteils.VonbesonderemInteres-sewares,den translationalenAn-satzimTiermodellvoranzutreiben,
sowohlbeidermorphometrischenAuswertung von Kleintier-Gehirn-MRT-Aufnahmenwie auchbei derDiffusionstensorbildgebung imMäusegehirn.
WeiterhinnahmdieAGBildgebungderNeurologischenKlinik imRah-men pharmakologischer Thera-piestudien mit MRT-Monitoring inMRT-verantwortlicher Funktion anzahlreicheninternationalenStudienimJahr2012teil,insbesonderezurBehandlungderMultiplenSkleroseund von dementiellen Erkrankun-gen. Die Neurologische Klinik isthierbei aufgrund der langjährigenExpertise für standardisierteMRT-Protokolle in zahlreichen Studienals MRT-Zentrum einschließlichDurchführung von Zusatzsequen-zeneingeführt.Darüberhinauswur-dedieMethodederVoxel-basierten3D-MRT-Analyse in Zusammen-arbeitmitProf.Dr.H.-J.Huppertz,Schweizerisches EpilepsiezentrumZürich, neu etabliert zur automa-tisierten MRT-Screening-Untersu-chung auf kortikale Malformatio-nen/fokalekortikaleDysplasienbeiEpilepsie-Syndromen.
DasdritteSymposiumderNeuroI-
Prof.Dr.J.Kassubek
62 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
magingSocietyinAmyotrophicLa-teral Sclerosis (NiSALS), welchesdiesesJahrinMiami,Floridadurch-geführt wurde, war eine erfolgrei-cheFortführungder beidenerstenMeetings. Im Rahmen dieser Ver-anstaltungwurdevonderAGBild-gebung Ulm eine multizentrischeStudie zur Diffusionstensorbildge-bung mit über 10 internationalenteilnehmendenZentren initiiert.AlsBasis dient die multinationale Ni-SALS-MRT Datenbank (Jena MRIRepository) mit einer Datensiche-rungseinheit in Ulm für die MRT-Techniken 3D T1wMRT für VBM,DTI, RS-fMRI). Die NeurologischeKlinikUlmistaufnationalerEbeneKoordinationszentrum hinsichtlichderMRT-AkquisitionundDatenaus-wertung des Netzwerks für Moto-neuronerkrankungen (MND-NET).In diesem inhaltlichenZusammen-hangistauchdieUlmerBeteiligungmitDatenzuMRT-Datenakquisitionund -postprocessing an der euro-päischen InitiativezurHarmonisie-rung von Biomarkern (JPND) zusehen.WeiterhinistUlmalseinKo-ordinationszentrumhinsichtlich derMRT-Akquisition (SOPs) und Da-tenauswertung des Netzwerks fürfrontotemporale Lobärdegeneratio-nenbeteiligt,hierzuwurdeninUlmbereitsmehrals50multiparametri-scheMRT-Datensätzeakquiriert.
Im Rahmen des EuropäischenHuntington-Netzwerkes, innerhalb
dessen die Neurologische KlinikUlminvolviert isteinschließlichderLeitung der entsprechenden Wor-kingGroupNeuroimaging,wurdenim Zusammenhang von internatio-nalen MRT-basierten Studien zumMorbus Huntington einschließlichpräsymptomatischer Genträger imQuerschnitts-undLongitudinal-De-sign eine Reihe von Ergebnissenerhoben(fürweitere Informationensei auf den Abschnitt DTI-Bildge-bung verwiesen). Eine multizentri-scheStudiezurmethodischenVa-lidierung einer ZusammenführungvonDTI-Datenausvierverschiede-nenZentrenistimPublikationspro-zess.
BezüglichstrukturellerMRT-Bildge-bungderMuskulaturwurdedieStu-die zum standardisierten Einsatzder MRT bei Patienten mit neuro-muskulärenErkrankungenvorMus-kelbiopsie auch 2012 mit neuenDatenfortgeführt;esstehtnuneineabschließendeAuswertungan,hierwirdaufdenBerichtderAmbulanzfür neuromuskuläre Erkrankungenverwiesen.
Forschungsschwerpunkt MR-Dif-fusions-BildgebungDas in den Jahren 2005-2012kontinuierlich entwickelte hausin-terne Softwarepaket TIFT (Ten-sor Imaging and Fiber Tracking)mit demSchwerpunkt derAnalyse
63Klinikbericht 2012
diffusionsgewichteter MRT-Datenwurde im Jahr 2012 weiterentwi-ckelt mit Schwerpunkt auf demAlgorithmentransfer auf Kleintier-MRT-Datensätze.
MittelsderTIFT-SoftwarewurdeninvierZentrenmultizentrischerhobe-neDTI-Datensätzevonearly-stageHuntington-Patienten und Kontrol-len auf die Möglichkeit der multi-zentrischen Datenvergleichbarkeitund -zusammenführung getestet
(Abbildung1).DieentsprechendeAuswertemethodikistzurPublikati-onakzeptiert.
Zudem wurden unter Anwendungvon TIFT weiterhin charakteristi-schePatientengruppenuntersucht.Aktueller Fokus der Untersuchun-gensinddieProgressiveSupranu-kleäre Blickparese (PSP), MorbusParkinson und wie auch schon indenletztenJahrendieAmyotropheLateralsklerose (ALS). Bezüglich
Abbildung1:VisualisierungderVerbesserungderErgebnisqualitätdesGruppenvergleichsHuntington-Patientenvs.KontrollendurchMittelungvonDTI-DatensätzenverschiedenerZentren.
64 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
ALSerfolgteauchdieDatenanaly-seeinesklinischenProjektszurBe-wertungdeslongitudinalenBiomar-ker-Potentials in Zusammenarbeitmit der Neurologischen Universi-tätsklinik Regensburg. Ein metho-discherFokusvielerStudienistdieklinischbasierteEinzelfallcharakte-risierungbzgl.DTI-spezifischerBio-marker(Abbildung2).
Als Novum wurde die Methodeder spinalen DTI eingeführt. Eineentsprechende Studie zu Unter-schieden zwischen Restless-LegsPatienten und Kontrollen wurdehinsichtlichDatenakquisitionabge-schlossenundbefindetsichderzeitinderAuswertung(Abbildung3).
Forschungsschwerpunkt Funktionelle MRT (fMRT)Weitergeführt wurde im Jahr 2012die Methode des ́task-free` oderResting State (RS)-fMRT als Me-thode der Analyse der zerebralenfunktionellenKonnektivität.Dassogenannte Standardruhenetzwerk(Default-Mode-Network)zeigteVer-änderungen bei Patienten mit M.Parkinson verglichen mit altersge-matchten Kontrollpersonen (Abbil-dung4).ImRahmeneinermultimo-dalenStudiewurdediefunktionelleKonnektivität zwischendeneinzel-nen Kernregionen innerhalb desStandardruhenetzwerkesmitokulo-motorischen Parametern korreliertund ein Zusammenhang mit derSakkaden-Genauigkeit gefunden(PublikationinVorbereitung).
Abbildung2:Separierungvon20Kontrollenund20ALS-PatientenbezüglichderfraktionalenAnisotropieinderPy-ramidenbahn. Oben: Schnittbilder der Separierung durchganzhirnbasierten voxelweisen Vergleich (Whole brain-basedspatialstatistics–WBSS).Unten:SeparierungdurchTraktweisefraktionaleAnisotropieStatistik(TFAS)imkorti-kospinalenTrakt.
Abbildung3:FiberTrackingimBereichdeszervikalenMyelons.
65Klinikbericht 2012
Des Weiteren wurden RS-fMRT-Daten bei ALS erhoben, um Ver-änderungeninderKonnektivitätimemotionalenundmotorischenNetz-werkinRelationzuVeränderungenindenAufgaben-bezogenenfMRT-Datenzudetektieren.
Forschungsschwerpunkt struk-turelle MRT-BildgebungBeiderComputer-basiertenAnaly-sevonT1w3D-MRTwurdenebender Voxel-basierten Morphometrie(VBM) vermehrt die Atlas-basierteVolumetrie(ABV)zurUntersuchungunterschiedlicherneurologischer
Erkrankungen eingesetzt. In ei-ner aktuellenABV-Studiewird dasPotential multivariater AnalysenderregionalenVoluminabeiunter-schiedlichen neurodegenerativenParkinsonsyndromen (M. Parkin-
Abbildung4:FunktionaleKonnektivitätimStandardruhenetzwerkbeiParkinsonpatienten(B)verglichenmitKontrollpersonen(A).DieStrichstärkekodiert,wiestarkdiedargestelltenHirnarealemiteinandervernetztsind,wobeidierotenVerbindungsliniensignifikanteVeränderungenabbilden,derenStatistikalsBalkendiagrammmitStandardabweichungin(C)zeigt.Abkürzungen:HippocampaleFormation(HF),MedialePräfrontalerKortex(mPFC),PosteriorerCingu-lateKortex(PCC),MedialerTemporallappen(MTL),InferiorerparietalerKortex(IPC)
66 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
son,MSA-Formen,PSP)analysiert.Zusätzlich wurde eine neue ROI-basierte Methode zur Analyse re-gionaler Signalabweichungen vonSubstantia nigra undGlobus palli-dusinT2w-ScansbeiM.Parkinsonim Vergleich zu Kontrollen einge-führtundaneinemumfangreichenKollektivuntersucht.
Forschungsschwerpunkt Quanti-fizierung des KörperfettanteilsDie in den letzten Jahren entwi-ckelte Automatic Tissue LabelingandAnalysisSoftware(ATLAS)zurMRT-basierten Bestimmung undQuantifizierung des Körperfettan-teilsbeimMenschenwurdemetho-disch im Rahmen von nationalenKooperationsprojektenweiterentwi-ckelt.ErwähntseienhiereineKol-laborationmitderUniversitätsklinikGreifswald, Institut für KlinischeChemie und Laboratoriumsmedi-zin,welcheunterNutzungvonAT-LAS bei einemKollektiv von 2000Normal-Personen eine automati-sche Segmentierung von subkuta-nem und viszeralem Fettgewebedurchführt, und eine KooperationmitderUniversitätBonn,InstitutfürErnährungs- und Lebensmittelwis-senschaften, welche epidemiolo-gischmehrals800MR-Datensätzeuntersucht. Die in Ulm bereits ak-quirierten umfangreichen Kollekti-ve vonALS-,M.Parkinson- sowieauch M. Alzheimer-Patienten undaltersgematchten Probanden wur-
denausgewertetundentsprechen-de Publikationen befinden sich inVorbereitung(Abbildung5).
EinweiteresProjektimRahmenderKörperfettbestimmung ist die Un-tersuchung von Korrelationen zwi-schenAnteilanKörperfettundArte-riosklerose(PDDr.Pinkhardt).Eineentsprechende AuswertesoftwarezurBestimmungdesPlaqueanteilsausCT-wieauchausMRT-Datenwurde entwickelt. Datenakquisitionund–analysesindabgeschlossen,und eine Publikation befindet sichimReview-Prozess.
Forschungsschwerpunkt Opti-sche KohärenztomografieDieOCTeignetsichbeieinermög-lichenAuflösungvonbiszu3.5μmzur Untersuchung der retinalenStrukturen. Die entsprechenden
Abbildung 5: Links: Koronarer Schnitt derT1-ge-wichtetenGanzkörperaufnahmeeinesALS-Patien-tenmitroteingefärbtemsubkutanemFettundgrüneingefärbtemviszeralenFett.Rechts:Gruppenver-gleich der Korperfettkompartimentverteilung von62ALS-Patientenundalters-undgeschlechtsge-matchtenKontrollen.
67Klinikbericht 2012
Aktivitätenaufdiesemklinisch-neu-rowissenschaftlichen Bildgebungs-Gebietwurden imJahr2012deut-lich erweitert. Für Details wird aufdenBericht ausderArbeitsgruppeNeuroophthalmologieverwiesen.
Forschungsschwerpunkt Tier-MRTDas im Jahr 2011 initiierte regel-mäßiges Arbeitsgruppentreffeneiner „Tier-MRT-Arbeitsgruppe“(zusammen mit der ArbeitsgruppevonProf. V.Rasche,Core FacilitySmallAnimalMRI,unterMitwirkungverschiedener Arbeitsgruppen derNeurologie und anderer Abteilun-gen) wurde im Monatsrhythmusweitergeführt.
DiefürhumaneMRTbereitserfolg-reichangewendetenMethodendesFiber-Tracking wurden auf Klein-tier-DTIineinemmethodisch-trans-lationalen Ansatz angewendet.Hierbei wurde in Zusammenarbeitmit derCoreFacilitySmallAnimalMRI ein MRT-DTI-Verfahren etab-liert,welches es erlaubt, in ca. 30Minuten einen Kleintier-DTI-Scandurchzuführen(bisherigeVerfahrenbenötigten hierzu mehrere Stun-den).DieserlaubtnundieAnwen-dungderMethodikimRahmenvonKleintier-Gruppenstudien – erstemethodische Ergebnisse wurdenpubliziert(Abbildung6).
Das 2010 begonnene Projekt zu
morphometrischerAuswertung derGehirn-MRT-Daten von Cra-Mäu-sen und WT-Mäusen mittels derTCS (Tissue Classification Soft-ware)wurde2012weitergeführt.
Des Weiteren liegen erste Ergeb-nisse einer Diffusionstensorbild-gebungs-Studie bei Mäusen aufGruppenniveauinZusammenarbeitmit der Abteilung für in vivo ima-ging,BoehringerIngelheimPharmaGmbH&Co.KG,BiberachundderCoreFacilitySmallAnimalMRIderUniversitätUlmbereitsvor.
Aufbauend auf die Körperfettbe-stimmung beim Menschen wur-de ein gemeinsames Projekt mitder Abteilung für in vivo imaging,Boehringer Ingelheim Pharma
Abbildung6:AbbildungdesFaserverlaufsimMäu-segehirndurchFiber-Tracking-TechnikalsResul-tatderDiffusionstensorbildgebung.
68 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
GmbH & Co. KG, Biberach zurAnalyse des Fettgewebeanteilsbei Kleintieren bei Hochfeld-MRTdurchgeführt. Untersucht wurdehierbei die Veränderung im Kör-perfettvolumenvonRattenmitundohne Medikation nach 7-wöchigerhochkalorischerDiät. ErsteErgeb-nissewurdenzurPublikationvorbe-reitet.WeiteregemeinsameProjek-tebefindensichinPlanung.
69Klinikbericht 2012
Sektion Neurophysiologie
Leiter:Prof.Dr.J.Kassubek
akadem.Mitarbeiter:Prof.em.Dr.-Ing.W.BeckerDr.rer.nat.R.JürgensDr.rer.nat.V.Diekmann(bis30.11.2012)Dipl.–Ing.M.GorgesPDDr.med.E.PinkhardtH.Issa
OkulomotorikNachdemUmzugdesOkulomoto-rik-LaborsderSektion indasRKU2011(undinkausalemZusammen-hanghiermit)war2012eineerheb-licheSteigerungderAnzahlokulo-motorischer Untersuchungen umdas etwa 3,5fache des Vorjahres-wertes auf >250 Untersuchungenzu verzeichnen, insbesondere imstationärenaberauchimambulan-tenBereichsowieimRahmenzahl-reicher Studien. Es gelang hierbeieinezunehmendeVerknüpfungderAktivitäten der Sektion mit denender AG Bildgebung. Die Studienzielten auf eine CharakterisierungokulomotorischerDefizitebeiunter-schiedlichen neurodegenerativenErkrankungenunddiedarausmög-lichenRückschlüsseaufdiebetrof-fenen Hirnareale und -funktionen.So wurden die UntersuchungenzumidiopathischenundatypischenParkinson-Syndromfortgesetztmit
demZiel, Veränderungen im korti-kostriatalen Netzwerk (dem Sub-strat des kognitiven Überbaus derOkulomotorik) von Störungen derbasalen okulomotorischen Netz-werkezuunterscheiden.Desweite-renwurdebeiParkinsonPatienteneine Untersuchungmöglicher Kor-relationenzwischendenStörungenvonExtremitäten-undBlickmotorikbegonnen.
InKooperationmitdemFTLDNetz-werk wurde auf der Basis der beiParkinson Patienten gewonnenenErkenntnisse eine Untersuchungder Augenbewegungen bei fron-totemporaler Demenz begonnen,um zu prüfen, ob UntergruppenderFTDdurchspezifischeDefizitederAugensteuerungcharakterisiertwerden können und ob diese sichmöglicherweise zur frühzeitigen
Okulomotoriklabor
70 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Differentialdiagnose der vielgestal-tigen Neuropathologie eignen, dieeinerFTDzugrundeliegenkönnen.Videookulographische Studien zuweiteren neurodegenerativen Er-krankungensindinPlanung.
ImDissertationsprojektvonM.Gor-geszumThema„ZerebraleKorrela-te von okulomotorischen Verände-rungenbeiMorbusParkinson:eineKovarianzanalysevon funktionellerKonnektivität des Gehirns und vi-deookulographischem Phänotyp“,das Methoden der Neuroimaging-AG und der Okulomotorik-Gruppezusammenführt, liegen nun ersteErgebnisse vor. Die funktionellenVerbindungen motorischer Netz-werkeund ihreVeränderungenbeiden von der LANDSCAPE Studieerfassten Patienten mit idiopathi-schem Parkinsonsyndrom (IPS)wurdenmitResting-StatefMRTVer-fahrenuntersuchtundmitokulomo-torischenParameternkorreliert.DieDaten sprechen für einen Zusam-menhang zwischen der funktiona-lenVernetzungvonKernstruktureninnerhalb des sogenannten Stan-dardruhenetzwerkes (defaultmodenetwork)einerseitsundderGenau-igkeit von Sakkaden andererseits.InweiterenUntersuchungensollennun auch andere Ruhenetzwerkewiedasbasalganglionärebeleuch-tet werden, um die frontostriata-le Konnektivität und ihre Rolle beiderPathogenesevonAugenbewe-
gungsstörungenzuverstehen.
Abgeschlossen wurde die Aus-wertung der Studie zur subkorti-kalen vaskulären Enzephalopathie(SVE), bei der Videookulographie,neuropsychologische Tests undMRT-Messungen der Läsionslastkombiniert wurden. SVE-Patientenhatten signifikante Defizite bei al-len Konzentrationsfähigkeit undAufmerksamkeit verlangendenokulomotorischen Funktionen, diedeutlich mit ihren kognitiven Leis-tungsminderungenkorrelierten.Da-gegen fand sich kein oder nur einschwacherZusammenhangmitderSVE-bedingtenLäsionslast,ähnlichdem klinischen Befund einer limi-tiertenKorrelationzwischenSymp-tomatikundLäsionslast.
Vestibuläre PsychophysikImDrehstuhllaborderSektionwur-den in Zusammenarbeit mit derAbteilung Allgemeine Psychologie(Prof.Anke Huckauf) Experimentezur Zirkularvektion (ZV, iIllusionä-re Eigendrehung, ausgelöst durchBewegung der visuellen Um-welt)durchgeführt. Dabei zeigte sich -entgegendem inderLiteraturvor-herrschenden Modell - dass dieNeigungeines IndividuumszurZVoffenbar nicht mit dem zeitlichenAbklingenseinervestibulärenFunk-tionen zusammenhängt. Als einealternative Erklärung der interindi-viduell unterschiedlichen Neigung
71Klinikbericht 2012
zur VZ nehmen wir eine entspre-chende Variabilität des „Wahrneh-mungsstils“ (perceptive style) an:währendsicheinigeIndividuenvor-wiegendauf die visuelle Informati-on stützen zu scheinen, verlassensich andere offenbar mehr auf ihrGleichgewichtssystem; an denUr-sachen dieser Unterschiede wirdgearbeitet.
Kooperation mit der AG NeuropsychologieZur Untersuchung der kognitivenFunktionenvonALS-Patientenwur-de mit der Entwicklung von neu-ropsychologischen Testverfahrenbegonnen,mitdenendieAntwortenderPatientenauchbeideutlichein-geschränkter Motorik und Sprach-fähigkeitabgefragtwerdenkönnen.
HierfüreignetsichsowohldieMes-sung von Augenbewegungen, dieselbst imspätenStadiumderALSweitgehenderhaltensind,alsauchdie Technik des „Brain-Computer-Inteface(BCI)“,beiderdieAntwortdurch evozierte Hirnpotentiale (P-300 Welle) generiert wird. BeideVerfahren werden eingesetzt, umein Analogon etablierter neuro-psychologischer Testbatterien aufeinem PC zu implementieren.Au-ßerdemwird daran gearbeitet, dieTechnik des BCI zur Charakteri-sierung frontostriataler Defizite beiALS Patienten einsetzbar zu ma-chen (ausführliche BeschreibungsieheBerichtderAGNeuropsycho-logie).
DrehstuhllabormitDrehstuhlundopto¬kinetischerTrommel
72 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Neuroophthalmologie, klinische Okulomotorik / Vestibularisdiagnostik
Leiter:PDDr.E.H.PinkhardtProf.Dr.J.KassubekProf.Dr.H.TumaniPDDr.S.Süssmuth
Mitarbeiter:Dr.F.Lauda,MitarbeiterderSektionNeurophysiologie
DieindieserArbeitsgruppezusam-mengefassten okulomotorischen,vestibulären und neuroophthalmo-logischen Untersuchungsmetho-den vereinen neurophysiologischeDiagnostikmitUntersuchungstech-niken aus dem Schnittbereich derNeurologiezurOphthalmologieundHals-Nasen-OhrenHeilkunde.
Die Optische Kohärenztomogra-phie(OCT),die2011alsneuesdi-agnostisches Verfahren eingeführtwurde, hat sich 2012 alsUntersu-chungbeichronischentzündlichenZNSErkrankungen, aber auchbeineurodegenerativen Erkrankungen(M.Parkinson,atypischeParkinsonSyndrome)festetabliert.BeidieserUntersuchungstechnikwirddas In-terferenzmustervonLichtniedrigerKohärenzlängemittelsInterferome-trieuntersucht.DieMethodeeignetsichzurAbbildungvonretinalen
Strukturen (Nervenfaserschichtund Nervenzellschicht der RetinaalsTeil des ZNS) undwird bei ei-nermöglichenAuflösungvonbiszu3.5µmauchals„optischeBiopsie“bezeichnet. Auf neurologischemGebieterhältdieMethodeihreBe-deutung,indemsieVeränderungenvon Neuronen und Axonen abbil-den kann, die sonst nur invasivenVerfahrenzugänglichsind.
In der Diagnostik chronisch ent-zündlicher ZNS-Erkrankungen istdie OCT bei der Retrobulbärneu-ritis bereits als klinischer Verlaufs-markersoweitetabliert,dassdieseMethode sowohl in der klinischenRoutinediagnostikalsauchimRah-men der Teilnahme an klinischenPrüfungen neuer Therapieverfah-reneingesetztwird.DarüberhinausergebensichHinweise,dassauchbeiderMSohneErkrankungsschü-be imSinneeinerRetrobulbärneu-ritis-Veränderungenderneuronalenretinalen Schichten gefundenwer-den können. Dieser Fragestellungund der Frage nach retinalenVer-änderungenbeiRetrobulbärneuritisim Krankheitsverlauf wird mittelslongitudinaler Studien in Zusam-menarbeitmitderSpezialambulanzfürentzündlicheZNSErkrankungennachgegangen.
73Klinikbericht 2012
MitdemErhalteinesweiterenOCT-Gerätes der neuesten Generation(HeidelbergSpectralisOCT®)kön-nenmittlerweilenebenderetablier-tenMessungdergesamtenRetina-dicke und der Dicke der retinalenNervenfaserschicht, praktisch alleEinzelschichten der Retina quan-titativ erfasst werden. Zu diesemZweckwurdeeineimHausvonPDDr.H.-P-MüllerentwickelteAnaly-semethode eingesetzt, mit derenHilfe man erstmals die gesamteFlächedeserfasstenBereichesderRetina ausmessen kann und nichtwie bisher aufMessungenan ein-zelnen vordefinierten Punkten an-gewiesenist(Abb.1).
EineersteStudiemitdiesemAna-lyseverfahren konnte 2012 abge-schlossenwerden. Es wurden da-rinmit 16 PSP-, 12MSA- und 65M.Parkinson-Patientendiebishergrößte Gruppe an Patienten mitParkinson Syndrom verglichen.Die Ergebnisse zeigen bei MSAund PSP signifikante Veränderun-geneinzelnerRetinaschichten,diemöglicherweisealsfrüherDiagnos-tischerMarkerundVerlaufsmarkerbei diesen Erkrankungen dienenkönnen(Publikation imReviewver-fahren).
LegendezurAbbildung:AnalysederretinalenEinzelschichten.RetinaleNervenfaserschicht(RNFL),Ganglien-zellschicht (GCL), innere plexiformeSchicht (IPL), Innere nukleäre Schicht (INL), äußere plexiformeSchicht(OPL),äußerenukleäreSchicht(ONL)
74 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Weiterführende Untersuchungenmit dieser Technik in einem longi-tudinalen Setting und erweitertemStudienprotokollunterHinzunahmeeinesmitMRT-VolumetrieundDif-fusion Tensor Imaging zur Faser-trakt-Darstellung wurden 2012 fürParkinsonSyndromeundMotoneu-ronerkrankungen begonnen (siehehierzuauchdenBerichtderArbeits-gruppeNeuroimaging).EineStudiezuretinalenVeränderungenbeiAlz-heimerDemenzistinPlanung.
In der klinischen Okulomotorikwerden Patienten aus dem Spek-trum der neurodegenerativen Er-krankungen untersucht, wobeiein Fokus auf der Untersuchungextrapyramidaler Bewegungsstö-rungenliegt.Hierkanndievideoo-kulographischeDiagnostikz.B.zurklinischen Differenzialdiagnosezwischen den atypischen Parkin-sonSyndromen (MSA,PSP,CBS)und deren Abgrenzung vom idio-pathischen Parkinson Syndrombeitragen(siehehierzuBerichtderSektion Neurophysiologie). Die2011 begonnene Kooperation mitdem Netzwerk „Deutsches Fron-totemporales LobärdegenerationsKonsortium:FTLD-c“wurdeweiter-geführt.Mittlerweilewerdendieers-tenPatientennacheinemJahrzurlongitudinalenDatenerhebungzumzweiten Mal untersucht. DiesenUntersuchungen liegt die Hypo-these zugrunde, dass sich sowohl
Basalganglien- und Hirnstamm-assoziierte okulomotorische Ver-änderungen,wiesiez.B.beiFTD-Tauopathien vorkommen, als auchspezifischeokulomotorischeDefizi-teaufgrundübergeordneterkogniti-verVeränderungendetektierenunddifferenzierenlassen.Zielistes,mitderVideookulographieeinenmög-lichen technischen Biomarker undVerlaufsmarkerfürSubgruppenderFTDzuentwickeln.
Ein weiterer Schwerpunkt bestehtinderDiagnostikzentralerundpe-ripher-vestibulärer Störungen. AlsUntersuchungsmethode wird hierdiekalorischeSpülunginKombina-tionmitdervideookulographischenNystagmus-Detektion verwendet.ImRahmenderAkutdiagnostikwer-den Untersuchungen zur Differen-zierung von zentralen gegenüberperipheren vestibulären Läsionenwiez.B.derNeuropathiavestibula-risdurchgeführt,generellfindetdie-se Diagnostik eineAnwendung imRahmen der DifferenzialdiagnosedesSyndroms„Schwindel“.InKom-bination mit (auch videookulogra-phischgestützten)Untersuchungendes vestibulookulären Reflexes,pathologischen Nystagmusformen,Störungen der glatten BlickfolgeundBestimmungdervisuellensub-jektiven Vertikalen können damitz.B.auchdiskreteresidualeSymp-tomeperipheroderzentralvestibu-lärerStörungenaufgezeigtwerden.
75Klinikbericht 2012
MitderEinführungder„Spezialam-bulanzfürSchwindelerkrankungen“Anfang 2012 als interdisziplinäreAmbulanz der Neurologischen Kli-nikundHNO-KlinikderUniversitätUlmkonntedieperiphervestibuläreDiagnostik mit Untersuchungsme-thodenderHNO-Ambulanzausge-weitetwerden(siehehierzuBerichtderAmbulanzfürSchwindelerkran-kungen).
WeiterwurdenStudienmit longitu-dinalemAnsatz und in Korrelationzu klinischen, bildgebenden undneuropsychologischen Daten beieinerReiheneurodegenerativerEr-krankungenweitergeführt und neuangestoßen. Im Einzelnen handeltessichhierumUntersuchungenbei
1. Patienten mit idiopathischemund atypischem ParkinsonSyndrominKooperationmitderSpezialsprechstundefürBewe-gungsstörungen,
2. Patienten mit Alzheimer De-menz in Kooperation mit derDemenz-Ambulanzund
3. Patienten mit Motoneuroner-krankungen (MND) mit kom-plementärer Etablierung eines„Brain Computer Interface“ inenger Kooperation mit derAr-beitsgruppeNeuropsychologie.
76 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Arbeitsgruppe Neuropsychologie
Leiter:Dr.DorothéeLulé
Mitarbeiter:Dipl.Psych.JohannaHeimrathSarahBöhm
Ein besonderer Forschungs-schwerpunkt der ArbeitsgruppeNeuropsychologie sind die (neu-ro-)psychologischen Auffälligkeitenvon ALS-Patienten, die über dieVeränderungen im motorischenSystem hinausgehen sowie dieEntscheidungenderALS-Patientenbezüglich lebensverlängerndenund –verkürzenden Maßnahmen.Die Untersuchungen finden in ei-nerFortführungderetabliertenZu-sammenarbeit mit Herrn Prof. Dr.Birbaumer,MedizinischePsycholo-gie inTübingenundFrauProf.Dr.Kübler,PsychologiederUniversitätWürzburgstatt.StudienindenNie-derlandenzeigen,dassdort20%al-lerALS-PatientenEuthanasiebzw.arztassistiertenSuizid inAnspruchnehmen,umihrLebenzubeenden.
BisherigeQuerschnittsstudienandeutschen ALS-Patienten zeigen,dass das Interesse an lebensver-kürzenden Maßnahmen deutlichniedrigerist.IneinerretrospektivenUntersuchung von Sterbeumstän-den von N=121 ALS-Patienten inDeutschland bestätigte sich, dassle-bensverkürzende Maßnahmennur sehr selten zumEinsatz kom-men(in4%derFälle).Wieundwo-durchdieserUnterschiedzwischenden Ländern zustande kommt, isteine der Fragen unserer aktuellenForschungsprojekte. In einer ab-geschlossenen prospektiven longi-tudinalen Untersuchung bei N=94ALS-Patienten im Verlauf von ei-nemJahrkonntenwirzeigen,dassALS-Patienten ihre Entscheidun-gen bezüglich verschiedener the-rapeutischerMaßnahmen, die dasLeben verlängern, dynamisch imVerlauf des Krankheitsprozessesanpassen. Der Wunsch zum be-schleunigten Versterben sank sig-nifikant imVerlauf der 12Monate.Lebensqualität und Depressivitätänderten sich nicht signifikant imVerlaufdesJahresundwarenrela-tivhochrespektiveniedrig,obwohldiekörperlicheFunktionsignifikantabnahm (Abbildung 1). Wie wir ineiner weiteren Studie bei N=89ALS-Patienten, N=86AngehörigenundN=102gesundenAußensteh-
Dr.DorothéeLulé
77Klinikbericht 2012
endenzeigten,konntesichdiesesguteWohlergehenderALS-Patien-ten dieAngehörigen und gesundeAußenstehendenichtvorstellen.
IneinerprospektivenlongitudinalenStudie bei derAmyotrophen Late-ralsklerose(imRahmeneinesSub-projektes des MND-Netzwerkes)sollnununtersuchtwerden,welcheFaktorendieseEntscheidungenbeideutschenALS-PatientenbezüglichLebensverlängerung und -verkür-zungbeeinflussen,z.B.derEinflussder Angehörigen, Wohlbefinden,Autonomie oder auch kognitiverFähigkeiten. Es werden sowohlstandardisierte Messinstrumen-
te als auch qualitative Interviewseingesetzt. Einige Daten wurdenbereitserhobenundersteAuswer-tungensinderfolgt.Darüberhinausist ein Ländervergleich (Deutsch-land, Belgien, Polen, Schweden)der Entscheidungen bezüglich Le-bensverlängerungund-verkürzungvorverschiedenenrechtlichen,ethi-schenundreligiösenHintergründeninVorbereitung.
Im Rahmen des ALS-RegistersSchwaben wurden des Weiterenmitderausführlichenneuropsycho-logischenUntersuchungderjenigenins ALS-Register aufgenommenenPatienten begonnen, bei denensich in Kurz-Screenings Hinweiseauf Einschränkungen der Frontal-hirnfunktionenoderdarüberhinausgehende kognitive Beeinträchti-gungenergebenhatten.Außerdemerfolgt eine engeZusammenarbeitmitdemFTLD-RegisterinDeutsch-land.
Im Rahmen des DFG-Projekteszur „kortikalen Reorganisation beider Amyotrophen Lateralsklerose(ALS)“ wurden die bisherigen Er-gebnisse zur pathologischen Be-teiligung und kortikalen Plastizitätim motorischen und in extra-mo-torischen Systemen mit Hilfe vonfMRT,aufgabenfreierfMRTundDTIUntersuchungen bestätigt und er-weitert.EswurdedievisuelleWahr-nehmungundVorstellungalltagsre-
Abbildung1:StabilerVerlaufvonLebensqualität(QoL)undDepressivitätbeiderALSinnerhalbeinesJahresbeisignifikanterAbnahmederkör-perlichenBewegungsfähigkeit(***mitp<0.001).
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levanterBewegungenbei derALSin Abhängigkeit zur körperlichenEinschränkung bei ALS-Patientenund im Vergleich zu ge-sundenPersonen untersucht. Die Datenwurden umfassend analysiert undwerden aktuell zur Publikationvorbereitet. ALS-Patienten wie-sensowohl bei derWahrnehmungals auch bei der kinästhetischenVorstellung von Bewegungen einverglichen mit Gesunden verän-dertes kortikales Muster auf. Dieshing sowohl von der Aufgabe alsauch von der Komplexität der Be-wegungenab.So zeigte sich eineerhöhte neuronale Aktivierung beiALS-Patienten insbesondere beimBetrachten „einfacherer“, für sienoch ausführbarer Bewegungen,wohingegen bei Gesunden einestärkere neuronaleAktivierung beiderWahrnehmungundVorstellungkomplexerer, körperbezogenerBe-wegungen gefunden wurde. Dar-über hinauswarendie neuronalenAktivierungen der ALS-PatientenabhängigvonderenbulbärerBetei-ligungunddemAusmaßihrermoto-rischenBeeinträchtigungen.
Schließlich wurden ErkenntnisseauseinervorherigenStudieweiterverfolgt,nachdenenALS-PatientenDefizite bei der korrekten Zuord-nung von Emotionen im sozialenKontext(z.B.inGesichtern)zeigen.Wir haben die Hypothese aufge-stellt,dassdieveränderteLebens-
perspektive einen Einflussfaktorauf dieWahrnehmung des Umfel-desunddamitauchderErkennungvon Emotionen in Gesichtern dar-stellt. Es wurde ein entsprechen-desVersuchsdesignfüreinefMRT-Untersuchung erstellt. Parallel zurkortikalen Antwort wurde der tat-sächlichesozialeUmgangderALS-PatientenundgesundenPersonenmitHilfe vonTagebüchern undVi-deoaufzeichnungenerfasstundmitden Ergebnissen im MRT in Zu-sammenhanggebracht.TatsächlichzeigtesichbeiALS-PatienteneineverstärkteAktivierung des rechteninferioren Frontallappens („Rizzo-lattiareal“). Je stärker die sozialenKontakte (und je niedriger dieDe-pressivität)destostärkerwardiesekompensatorischeAktivierung.Un-sere Daten bestätigten demnachdieHypothese,dassdieverändertekortikale Antwort bei der ALS mitdersozialenErfahrungderPatien-tenimZusammenhangsteht.
Des Weiteren wurde der Einsatzvon Brain-Computer Interfaces(BCIs, Gehirn-Computer-Schnitt-stellen)beiderALSvorangetrieben.Einige Patienten wurden bereitsdarintrainiertmitKraftIhrerGedan-ken (mittels EEG aufgezeichneterSignale)Sprachprogrammeaufei-nem PC zu bedienen und Wörterzubuchstabieren.AktuellerfolgtdieAnpassung von neuropsychologi-schenUntersuchungsmethodenan
79Klinikbericht 2012
dasBCI-System.
An den Arbeiten sind maßgeblichFrau Heimrath, Frau Böhm undFrauDr.Lulébeteiligt.BeiderAn-passung der Neuropsychologie andas BCI-System sind noch HerrGorgesundHerrPDDr.Pinkhardtbeteiligt.
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Modelle motorischer Systemerkrankungen
Prof.Dr.A.C.LudolphProf.Dr.PhillipWongProf.Dr.T.BöckersProf.Dr.LucDupuisDipl.-Biol.DianaWiesnerDr.rer.nat.K.E.BraunsteinDr.med.S.LiebauDr.med.M.Meyer-OhlendorfDipl.Ing.(FH)B.Linkus
UnsereArbeitmitMausmodellenfürneurodegenerative Erkrankungenkonzentriert sich im WesentlichendreiverschiedeneAspekte.EinAs-pekt ist die Durchführung präklini-scherStudienanbereitsetabliertenMausmodellen, wie dem interna-tional anerkannten SOD1(G93A)MausmodellfürdieAmyotropheLa-teralsklerose(ALS)mitdemZieldieErgebnissederpräklinischenStudi-en indieKlinik zuübertragen.Einanderer Aspekt unserer Arbeit istdie Untersuchung ALS- relevanterPathomechanismen.
SokönnenzumBeispieldurchdieEinkreuzung zusätzlicher geneti-scher Defekte in bereits etablierteMausmodelle potentielle krank-heitsmodifizierende Gene iden-tifiziert und deren Auswirkungenuntersucht werden. Ein weitererwichtiger Aspekt unserer Arbeitkonzentriert sich auf die Charak-terisierungdesPhänotypsunddieUntersuchung der Pathomecha-nismen neu entwickelter Maus-modelle für Motoneuronerkran-kungen (MND), wie z. B. demG59S-Dynaktin Mausmodell oderdem FUS-Mausmodell. BeideMausmodelle wurden entwickelt,da in den letzten Jahren neueGenmutationen identifiziert wur-den, die direkt oder indirekt mitMotoneuronerkrankungen wie derALSimZusammenhangstehen.
Vonlinks:BirgitLinkus,TanjaWipp,MariaDemestre,StefanPutz,DianaWiesner
81Klinikbericht 2012
AktuellsindwirdabeidenPhänotypder G59S-Dynaktin-Maus mittelsmotorischer Tests, Verhaltenseva-luation und MRT-Untersuchungenim Krankheitsverlauf detailliert zucharakterisieren.DasZielderUn-tersuchungen istesneueErkennt-nisse über die Auswirkungen derbeschriebenen Mutation auf dasNervensystem, im Speziellen aufdieMotoneuroneundaufdenEner-giestoffwechsel zu gewinnen; MitdiesemMausmodellwollenwireinneuesexperimentelles,Krankheits-modell für Motoneuronerkrankun-genetablierenundinZukunftThe-rapiestudiendurchführen.
Ein weiteres Projekt, an dem wirin den letzten Monaten gearbeitethabengehörtzudemGebietmito-chondriale Störungen und Neuro-degeneration. Cra-1-Mäuse (Cra-1i.e. cramping), die eine MutationimMotorproteinDyneinaufweisen,zeigenDefekteimaxonalenTrans-portsystem,eineAtrophiedesStri-atumsundMerkmaleeinersensori-schenNeuropathie.DarüberhinausgibtesHinweise,dassderPhänotypderCra-1Mäuseengmiteinermi-tochondrialenFehlfunktion,inFormeines gestörten Mitochondrien-Ab-bauProzesses verbunden ist. ZieldesProjektswardieUntersuchungdieses potentiell gestörten zellulä-ren Abbauprozesses (Autophago-zytose), dieWiederherstellung derphysiologischen Autophagozytose-
FunktionunddamitletztendlichdieBeseitigung der mitochondrialenFehlfunktionimCra-1Mausmodell.
Die Etablierung sowie Charakte-risierung der Mausmodelle erfolgtin enger Kooperation mit Luc Du-puis (Senior research assistant,INSERM, Strasbourg, Frankreich)und der Arbeitsgruppe von PhillipWong an der Johns Hopkins Uni-versitätinBaltimore,USA.
82 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Genetische Risikofaktoren der Amyotrophen Lateral-sklerose (ALS)
Prof.Dr.A.C.LudolphProf.Dr.T.BöckersDr.S.LiebauDr.med.M.Meyer-Ohlendorfcand.med.M.StockmannDipl.Ing.(FH)B.Linkuscand.Dr.rer.nat.StefanPutzDr.MariaDemestre
Ein Schwerpunkt unserer Arbeitzur Aufklärung von Pathomecha-nismen, die bei der AmyotrophenLateralsklerose (ALS) eine Rollespielen, umfasst die funktionel-le Charakterisierung von klinischbelegten Mutationen in den RNA-bindendenenProteinenFUS(fusedinsarcoma)undTDP-43(TarDNA-bindingprotein43).Beidesindmul-tifunktionaleProteine,mitwichtigenFunktionen im RNA Metabolismusu. a. bei der Transkription, beimSpleißenundbeimRNA-Transport.Während diese beiden Proteinenormalerweise hauptsächlich imZellkern lokalisiertsind,konntebeiALSPatientenmitentsprechendenMutationen eine verstärkte Akku-mulation und Aggregatbildung imZytoplasma nachgewiesen wer-den. Noch ist ungeklärt, ob dentoxischen Eigenschaften dieserzytoplasmatischen Aggregate ein„gain of function“ oder ein „lossoffunction“Mechanismuszugrunde
liegt und warum speziellMotoneuronezugrundegehen.
Einen wichtigen Schwerpunkt un-sererArbeit bildet daher die Cha-rakterisierung der speziellen neu-ronalenFunktionendieserProteineaußerhalbdesZellkerns,diebishernurweniguntersuchtsind.Interes-santerweisezeigenbeideProteinebesonders in Motoneuronen eineausgeprägte synaptischeLokalisa-tion. Ein Ziel unsererArbeit ist esdie synaptischen Funktionen undEigenschaften dieser Proteine be-sonders auch im Hinblick auf diepathogenen Mutationen weiter zubeleuchten. Als zelluläre Modell-systemeverwendenwirhierzuZell-linien, primäre Hippocampus- undMotoneuronesowie,aushumanenIPS-Zellen (Induced pluripotentstemm cells) differenzierte Moto-neurone. Neben den interneuro-nalenSynapsenspielenspeziell inMotoneuronen auch neuromusku-läreSynapseneineentscheidendeRolle. In ALS Tiermodellen stehtderVerlustdieserneuromuskulärenVerbindungenamBeginnderNeu-rodegeneration.UmeingeeignetesModellsystem für diesenwichtigenProzessimVerlaufderKrankheits-prozesse zu erhalten, etablierenwir derzeit dieDifferenzierung von
83Klinikbericht 2012
Skelettmuskelzellen aus humanenIPS Zellen. Dabei ist es uns mitverschiedenProtokollenbereitsge-lungen Myoblasten aus humanenIPSZellenzudifferenzieren(Abbil-dung).Diesesind inderLagemit-einander zu fusionieren und dabeimehrkernige Myotuben auszubil-den.Dadurchsindwir inderLageCokulturen aus IPS deriviertenMuskelzellen und MotoneuronenvonALS Patienten und gesundenKontrollpersonen als anzulegen.AusdemVergleicherhoffenwirEin-blicke in wichtige Pathomechanis-menderALSzuerhalten.
Aus humanen IPS-Zellen gewonnene Myotubenmittypischem,streifenförmigenActininmuster.
84 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Molekulare Mechanismen der Neurodegeneration
Leiterin:Jun.Prof.Dr.KarinDanzer
Mitarbeiter:Dr.JudithEschbach(Postdoc)Dr.BjörnvonEinem(Postdoc)CorinnaWandhoff(PhDStudentin)RamonaLangohr(TechnischeMitarbeiterin)VeselinGrozdanow(MasterStudent)
DieAggregation vonalphaSynuc-lein (αsyn)undeinedamitverbun-deneZytotoxizitätspieleneinezen-trale Rolle in der Entstehung derParkinson Krankheit, Demenz mitLewyKörperchen,MultipleSystemAtrophie und weiteren neurodege-nerativen Krankheiten, die zusam-menfassendalsSynucleinopathienbezeichnetwerden.
Kürzlich wurden, oligomere undpräfibrilläre Formen von αsyn alspathogene Spezies in der Par-kinson Krankheit identifiziert.Fibrillären Formen von αsynwerdenmomentanalswenigerpa-thogen angesehen. Bisher wurdeangenommen, dass die Toxizitätvonαsynausschließlichdurchintra-zelluläreαsynAggregationzustan-de kommt. Verschiedene Arbeits-gruppen,sowieinunsereneigenenArbeiten,schlageneinealternativeMöglichkeit vor: Dass eine durchαsyn vermittelte Toxizität teilweisedurchdieSekretionvonmissgefal-teten, oligomeren Formen in denextrazellulärRaumundderennach-folgendeAufnahmeinbenachbarteZellenzustandekommt.
85Klinikbericht 2012
Ziel unserer Arbeitsgruppe ist esnun, dieMechanismen der Sekre-tionundAusbreitungvonαsynOli-gomeren und potentiell beteiligteMitspielerundbeeinflussendeFak-torenbesserzuverstehen.Beson-ders interessierenwir uns für eineexosomaleSekretionnichtnurvonαsyn Oligomeren sondern auchweiterer in der Neurodegenerationwichtiger fehlgefalteter Proteine,wiez.B.Aß,Tau,TDP43undSOD1.
ÜberdiesuntersuchenwirdieRolledes angeborenen ImmunsystemsinderInitiationundPropagationderParkinsonErkrankung.Wir hoffen,durch die erweiterte Analyse vonPatientenproben,z.B.ausBlutundLiquor neue Biomarker zu identifi-zieren. Darüber hinaus etablierenwirneueParkinsonTiermodelle,dieesermöglichensollen,αsynOligo-meream lebendenTier zu visuali-sieren.
86 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
AG Energiestoffwechsel und Neurodegeneration
Leiter:Dr.P.Weydt
Studenten:cand.med.MelanieMadinger
Gewichtsveränderungen sind ro-buste, aber auch vergleichsweisewenig beachtete Manifestationenvon vielen neurodegenerativenErkrankungen. Die Arbeitsgrup-pebefasstsichmitdenklinischen,molekularen und genetischenEigenschaften des Energiestoff-wechsels bei neurodegenerativenErkrankungen.DieamyotropheLa-teralsklerose(ALS),alseinederamschnellsten verlaufenden neurode-generativenErkrankungenunddieHuntington Erkrankung (HD), alseinederhäufigstenmonogenetischbedingten neurodegenerativen Er-krankungen stehen im MittelpunktunsererForschung.
Die molekularen und genetischenMechanismen, die dem Zusam-menhangzwischenMetabolismus
und Neurodegeneration zugrun-de liegen, insbesondere die Rolledes transkriptionellen KoaktivatorsPGC-1αbeiHDundALSwerdeninKollaborationmitderArbeitsgruppevonProfessorDr.WolfgangPatschund Dr. Selma Soyal (ParacelsusUniversität, Salzburg) erarbeitetundaufandereneurodegenerativeErkrankungen, namentlich Parkin-sonErkrankung undFrontotempo-raleDemenzausgeweitet.
Die klinischen Aspekte des ge-störten Energiestoffwechsels beineurodegenerativen Erkrankungenwerden in einem Projekt zur au-tomatisierten Bewegungsanalysebei HD und anderen Bewegungs-störungenuntersucht.Hierbestehteine Kooperation mit dem Institutfür Mess-, Regel- u. Mikrotech-nik der Uni Ulm (Dr. Ing. MichaelBuchholz). Wir sind außerdem aneiner Kollaboration der NeurologiemitProf.RaschevonderAbteilungfür Experimentelle Kardiologie derUniklinik beteiligt, die derEntwick-lung von MR-basierten StrategienzurDarstellungvonFettgewebebeiHuntington-Patientengewidmetist.
Unsere weiteren internationalenKooperationspartner sind Dr. LucDupuis (Universität Strasburg,Frankreich), Prof. Peter Andersen
Dr.P.Weydt
87Klinikbericht 2012
(Universität Umeå, Schweden),Prof. Peter Klivenyi (UniversitätSzeged,Ungarn),Prof.ÅsaPeter-sen (Universität Lund, Schweden)undProf.AlbertLaSpada(UCSD,USA). Mit Prof. Boris Ferger(BoehringerIngelheim)undPDDr.Matthias Elstner (LMU München)sind nationale Kollaborationen imAufbau.
2012 wurde unsere Arbeit wirddurch die Thierry Latran Stiftung,zwei Projekte des EuropäischeHuntingtonNetzwerks(EHDN)unddas BMBF (Virtuelles Helmholtz-Institut)gefördert.
88 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
AG Clinical Neuroanatomy
Leiter:Prof.HeikoBraak,MDDr.KellyDelTredici-Braak,MD,PhD
TechnischeAssistenten:SiegridBaumann(MTA)GabrieleEhmke(MTA)SimoneFeldengut(MTA)
Aims: Anatomical differentiation ofarchitecttonic units within the hu-man nervous system is requiredto localize pathologies and patho-logicalchanges inneurodegenera-tive disease. The group’s work ismorphologically based and its re-searchfocalpointsincludesporadicParkinson’s disease, Alzheimer’sdisease, progressive supranuclearpalsy (PSP), argyrophilic grain di-sease (AGD), andamyotrophic la-teralsclerosis(ALS).
• Morbus Parkinson: Neuropa-thologicalstaging
• Morbus Alzheimer: Neuropa-thologicalstaging
• Parkinson-associated synucle-inopathyinthehumannervoussystem
• Alzheimer-related cytoskeletalpathologyinthehumanbrains-tem
• Argyrophilicgraindisease• Amyotrophic Lateral Sclerosis
(Lou Gehrig’s disease, motorneurondisease)
Morbus Parkinson: Staging andstudyof theLewypathology intheenteric,peripheral,andcentralner-vous systems (ENS, PNS, CNS).The topographical distribution pat-tern of the Parkinson-associatedLewy pathology indicates that thepathological process underlyingthediseasecouldbeginoutsidethebrain.AmajorresearchfocusistheParkinson-associated Lewy patho-logyinthespinalcord.
Morbus Alzheimer: Staging of theearliest Alzheimer disease-relatedtau changes (pretangles) in thehumanbrainstemofveryyoungin-dividuals. In addition, pathologicalmicroglia changes in cooperationwithProf.W.Streit (DepartmentofNeuroscience,UniversityofFlorida,GainsvilleFL,USA)aswellas
Dr.KellyDelTredici-Braak Prof.H.Braak
89Klinikbericht 2012
A β-amyloid-related vascular andparenchymal pathology in collabo-rationProf.D.R.Thal (Departmentof Neuropathology, University ofUlm).
Amyotrophic Lateral Sclerosis: inco-operationwithProfs.A.C.Ludol-ph, J. Brettschneider (DepartmentofNeurology,UniversityofUlm)andProfs. J.Q. Trojanowski and V.M.Lee (Department ofNeuropatholo-gy,UniversityofPennsylvania).
Expertise: Immunohistochemistry,light microscopy, anatomicallybased assessment of lesional dis-tribution patterns associated withneurodegenerativediseasesof thehumannervoussystem.
Funding:GermanResearchCoun-cil (Deutsche Forschungsgemein-schaft),BMBF(BundesministeriumfürBildungundForschung).
90 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Inflammation bei neurode-generativen Erkrankungen
Leiter:Dr.rer.nat.AnkeWitting
Naturwissenschaftler:DianaWiesnerDipl.biol.HannaBayerPhDstud.mol.med.PaulineVercruyssePhDstud.NoemiPasquarelliM.stud.mol.med.ChristophPorazikPharmazeutHeikeTritschlercand.med.LorettaCampanellicand.med.ValentinaReimercand.med.DavidPaschecand.med.IrmaMerdiantechn.Assist.JohannesHanselmantechn.Assist.
Neurodegenerative Erkrankungen,wiedieAmyotropheLateralSklero-se (ALS),MorbusParkinson (PD),MorbusHuntington(HD),undMor-busAlzheimer (AD) sind nicht nurdurchdenNiedergang vonNeuro-nensondernauchdurcheineEnt-zündungsreaktiongekennzeichnet.
Der Fokus unserer Arbeitsgruppesindsiemolekularenundzellulären
Grundlagen dieser Neuroinflam-mation,insbesonderedieRollederMikroglia.
EinTherapieansatz,denwir inun-serem Labor verfolgen, ist es, beiALSundPDdieschädigendeMik-rogliaaktivierungdurchdieStimula-tiondeskörpereignen(endogenen)Cannabinoidsystemszuhemmen
(Abb.). Dieses Projekt wird durchdasBoehringerIngelheimUlmUni-versity BioCenter (BIU) gefördert(www.uni-ulm.de/en/med/fakultaet/science-and-research/biu.html)
Neurodegenerative Erkrankungen,wieauchallgemeineAlterungspro-zesse, sind außerdem durch mi-tochondriale Funktionsstörungengekennzeichnet. Dabei spielt der
Dr.AnkeWitting
91Klinikbericht 2012
transkriptonelle Koaktivator PGC-1αeinewichtigeRolle.Wirkonntenzeigen,dassdiealternative,protek-tiveAktivierungvonMikrogliazellendurchmitochondrialeFunktionsstö-rungen inhibiertwird (Fergeret al,2010). Unsere Gruppe beschäftigtsichinsbesonderemitdenmoleku-laren Mechanismen, die der Dys-regulation der durch PGC-1α kon-trollierten Gene zugrundeliegen.Dieses Projekt ist Teil des 2012gegründeten Virtuellen HelmholtzInstituts „RNA dysmetabolism inAmytrophic Lateral Sclerosis andFrontotemporalDementia“.
2012habenJohannaWagner(Bio-logie,UniUlm)ihreBachelorarbeit,sowie Maria Hollnagel (IntegrativeNeurowissenschaften, Uni Magde-burg), Hanna Bayer (MolekulareMedizin, Uni Ulm) undAnne Butt-gereit(MolekulareMedizin,UniUlmundInstituteforGenomicMedicine,UCSD) ihreMasterarbeiten erfolg-reichabgeschlossen.DavidPasche(Humanmedizin,UniUlm)hateinPromotionsstipendiumin der experimentellenMedizin er-halten.
92 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Antioxidative Signalwege des Nervensystems
Arbeitsgruppenleiter:OADr.med.JanLewerenz
Mitarbeiter:FrauDr.med.RebeccaBergerHerrDr.med.ZeljkoUzelac
Schwerpunkt der Arbeitsgruppestellt, im Allgemeinen, die Erfor-schung des Glutathionstoffwech-sels und, im Speziellen, der Rolledes Cystin/Glutamat-AntiportersSystem xc- im Nervensystem dar(Lewerenzetal.,2012a;Lewerenzet al., 2012b).Über diesenTrans-porter wird dieAminosäure Cystinunter Export des exzitatorischenNeurotransmittersGlutamat inZel-len transportiert. Hierdurch kanndieser Transporter nicht nur dieSynthese des Antioxidans Gluta-thion, für das Cystein ein essen-tielles Substrat darstellt, sondernauch die extrazelluläre Glutamat-konzentration im Gehirn regulie-ren. Ersteres kann einen Schutzvor oxidativem Stress, welcherin vielen neurodegenerativen Er-krankungenvorliegt,bedingenundeinen Resistenzmechanismus ge-genüber Chemotherapeutika dar-stellen,währendLetztereszueinerVeränderung der epileptogenenSchwelle,neuronalerExzitotoxizitätund Verhaltensänderungen führenkann.ImvergangenenJahrhaben
wir die Rolle des Aktivieren-denTranskriptionsfaktors 4 (ATF4) beiderRegulationderExpressiondesSystemxc-undderResistenzvonNervenzellen gegenüber oxidati-vemStress näher charakterisierenkönnen(Lewerenzetal.,2012c).
System xc- ist in Glioblastomen,malignen hirneigenen Tumoren,hochreguliert und trägt hier zumZellwachstum, Chemoresistenzund der Auslösung tumor-assozi-ierterepileptischerAnfällebei.FrauDr.med.RebeccaBergererforscht,welcheSignalwegezudieserHoch-regulation führen, umdies zukünf-tig nutzen zu können, sowohl dasTumorwachstum, die Therapiere-sistenz als auch tumorassoziierteepileptische Anfälle besser kont-rollierenzukönnen.DiesesProjektwird in enger Kooperation mit derKinderklinik des Universitätsklini-kums Ulm durchgeführt. Systemxc- wird auch bei entzündlichenErkrankungen des NervensystemswiederMultiplenSklerosehochre-guliert.Dr.med.ZeljkoUzelaccha-rakterisiertdiemolekularenMecha-nismen, über die inflammatorischeSignalwege zu dieser Hochregu-lation in Astrozyten und Mikrogliaführen. Hierbei verspricht er sich,neueEinblicke in dieRolle diesesTransportersbeiderRegulationder
93Klinikbericht 2012
Neuroinflammationunddamitasso-ziierter Neurodegeneration und zuerhalten.
Durch enge Kooperation mit derArbeitsgruppen vonProf.Dr.med.Axel Methner, Neurologische Uni-versitätsklinik, Mainz, von PD Dr.Tim Magnus, Neurologische Uni-versitätsklinik des Universitäts-klinikums Hamburg-Eppendorf,und Pamela Maher, PhD, CellularNeurobiology Laboratory, Salk In-stitute for Biological Studies, wardie Arbeitsgruppe im vergange-nenJahr ferneranProjekten,wel-chedieWirkungsweisedesneuenMultiple Sklerose-TherapeutikumsDimethylfumarathinsichtlichseiner
WirkungbeioxidativemStress(Al-brecht et al., 2012), die protektiveundantiinflammatorischerWirkungdesFlavonoidsFisetininModellendes ischämischen Schlaganfalles(Gelderblometal.,2012)sowiedieRolle desmitochondrialen, bei derhereditären Neuropathie CMT4amutiertenProteinesGDAP1imneu-ronalen Glutathion-Stoffwechselzum Thema hatten (Noack et al.,2012), beteiligt. Die Untersuchun-genzumFlavonoidFisetinwerdenaktuelldahingehendweiterverfolgt,als dass Derivate dieser Subs-tanz hinsichtlich ihrer protektivenWir-kung in einem Zellmodell derHuntington-Choreauntersuchtwer-den.
Abbildung:Systemxc-.Systemxc-bestehtaufeinerschwerenKette,4F2heavychain(4F2hc),undderleichtenKettexCT,welchedurcheineDisulfidbrückeverbundensind.Systemxc- transportiertCystin (CySS-) inAus-tauschmitGlutamat(Glu).
94 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Arbeitsgruppe Neurochemie und Neurodegeneration
Leiter:Prof.Dr.M.Otto
Naturwissenschaftler:PDDr.rer.nat.P.SteinackerDr.rer.nat.S.LehnertDipl.ÖkotrophologeP.ÖcklDr.med.S.JesseDr.med.E.FenebergDipl.Psych.S.StraubDipl.Psych.M.NaglDipl.Biol.F.MetzgerDipl.Biol.Y.KochMed.Dok.M.Bulut-KaracA.PabstS.MeierE.-M.GörzS.Jörg
ZielderArbeitsgruppeistespatho-physiologische Zusammenhängeneurodegenerative Erkrankungenbesser zu verstehen und dieseErkrankungen früher zu diagnosti-zieren.Hierbei versuchenwir zumeinendiePatientenklinisch/neuro-psychologisch besser zu charak-terisieren. Von neurochemischerSeite werden insbesondere dieProteine untersucht, die bei denverschiedenenneurodegenerativenErkrankungenindenneuropatholo-gischenUntersuchungenalsAggre-gate vorliegen (Tau, TDP43, FUS,alpha-Synuclein,Prionprotein).
FürdieseUntersuchungenwerdenZellkulturmodelle, transgene Tier-modelle (APP,SOD1,Prp,14-3-3)und das Wurmmodell (C.elegans)verwendet. Eine wesentliche Er-kenntnisausdiesenModellenwar,dass das zelluläre Prionprotein indemSOD1-Modell derMaus – ei-nem Tiermodell, dass die Amyo-trophe Lateralsklerose abbildet– neuroprotektivwirkt. DieseNeu-roprotektion wird wahrscheinlichindirekt über eine Aktivierung vonGlia-Zellenerreicht.Zur besseren Frühdiagnose ent-wickelt und verwendet dieArbeits-gruppe proteomische Methoden,mit dem Ziel eine bessere Früh-und Differentialdiagnose unter an-deremderAlzheimerDemenz,derFrontotemporalen Lobärdegene-rationen, der Parkinson-Demenzund der Creutzfeldt-Jakob Erkran-kung zu erreichen. Diese Markerwerden dann ebenfalls in anderenErkrankungen untersucht, um diedifferentialdiagnostische Wertigkeitabzuschätzen. Um hier ein Hoch-durchsatzverfahren zu entwickeln,werdennacheinerproof-of-princip-lePhaseimRahmenverschiedenerEU-ProjektedieseMarkeraufeineNano-Platform gebracht (EU-Pro-jekt: NADINE). Vorraussetzung fürdie Etablierung solcher Verfahren
95Klinikbericht 2012
istallerdings,dassLaborstandardseingehalten werden und zur neu-rochemischen CharakterisierungeinRoutineprogrammdurchgeführtwird.HierzuwurdenzumZweckederStandardisierung Workshops ab-gehalten und ein Roadmap-Paperformuliert (Roadmap and standardoperating procedures for bioban-kinganddiscoveryofneurochemi-calmarkers inALS,Otto, Bowser,Turneretal.2012).ImRahmenvonzweiaktuell bewilligtenEU-Projek-tenwirddieArbeitsgruppefederfüh-rend die Ausbildung in Neuroche-mischer Diagnostik übernehmen(JNPD-SOPHIA, JNPD-Biomark-ADP).
DieArbeitenzurFrühdiagnosederParkinsondemenzwerden von derLandesstiftung Baden-Württem-berg unterstützt. Weiterhin leitetdie dieAG ein VerbundprojektmitBoehringer Ingelheim. Die Arbei-ten zur Früh- und Differentialdia-gnose anderer neurodegenerati-ver Erkrankungen werden durchvier Projekte gefördert (NADINE).Weiterhin konnte im Rahmen derBMBF-Ausschreibung Kompen-tenznetz „Neurodegenerative De-menzen“ von unsererArbeitsgrup-pe ein Netzwerk zur Erforschungder Frontotemporalen Demenzeninitiiertwerden(www.ftld.de).
96 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Gegenwärtig arbeiten in diesemNetzwerk die UniversitätsklinikenHamburg, Göttingen, Würzburg,Erlangen,TUMünchen,LMUMün-chen,Homburg/Saar,UlmunddasMPIinBerlinzusammen.Alsasso-zierte Zentren wurden die Univer-sitätskliniken inBonnundRostockaufgenommen.
Die Gruppe wird gegenwärtig imRahmen folgender Projekte ge-fördert: BMBF: Establishment of anational network for patients withfrontotemporal lobar degeneration(www.ftld.de);EU:Nanosystemsfortheearlyanddifferential diagnosisof neurodegenerative diseases –NADINE; Stiftung Baden-Württen-berg: Validation of biomarkers inParkinson´sdiseasedementia;
Thierry Latran Foundation: Prote-omic approaches for subtyping ofALS patients; BMBF: Biobankingapproaches for motoneuron di-seaes; EU/JNPD: Sampling andbiomarker OPtimization and Har-monizationInALSandothermotorneuron diseases – SOPHIA; EU/JNPD: Biomarkers forAlzheimer’sdisease and Parkinson’s disease–Biomark-ADP;BIU:Pathophysio-logical and diagnostic approachestoward Parkinson´s disease andParkinson`sdiseasedementia.
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Grundlagenforschung DemenzArbeitsgruppe von Arnim (experimentelle Demenz-forschung)
Leiterin:Prof.Dr.C.vonArnim
Wissens.Mitarbeiter:Dr.rer.nat.B.vonEinemDr.rer.nat.C.SchnackMSc.A.WahlerDipl.Biol.R.Hessecand.med.L.diGiorgiocand.med.S.Kirschmercand.med.K.LangeBSc.R.Jung
Die Arbeit in unserem Labor fo-kussiert sich auf die zellulärenMechanismen der Alzheimer De-menz. Die Alzheimer Demenz istdie häufigste Form von Demen-zerkrankungen. Einhergehend mitGedächtnisstörungen kommt esim Gehirn von Alzheimerpatientenzu einer neuronalen Dysfunkti-on und einem deutlichem Neuro-nenuntergang, insbesondere imHippokampus. Amyloid-β (Aβ) isthierbei neben dem Tau-Proteinein zentraler Faktor. Aβ entstehtdurch Schneiden des Amyloid-precursorproteins (APP) durch dieEnzyme β-Sekretase(BACE) undγ-Sekretase.
ApolipoproteinE(APoE)istder
genetische Hauptrisikofaktor fürdie sporadische Form des Mor-bus Alzheimer. Wir untersuchen,welche Rolle die verschiedenenApoE-Isoformen und deren Re-zeptor LRP (low density Lipopro-teinreceptorrelatedprotein),sowieLRP-interagierende Proteine BeiM.Alzheimerspielen.Nachdemwirin vorausgegangenenArbeiten einneuesmitLRPundAPP interagie-rendesProtein(engulfmentadapterphosphotyrosinebinding(PTB)do-main containing 1: GULP1) identi-fizieren konnten (Beyer, NeurobiolAging,2012),gelangesunsnuninKooperationmit derArbeitsgruppevonProf.Böckers(Neuroanatomie,Ulm)dasnukleäreShuttlingunddiedifferenzielle Transaktivierung vonGULP1 versus Fe65 zu charakte-risieren (Wahler, et al. Biochem J,2012). FrauWahler wird für dieseArbeiten durch ein Promotionssti-pendium der Scheringstiftung alsherausragendeNachwuchswissen-schaftleringefördert.
EinweitererSchwerpunktinderAr-beitsgruppe ist die Untersuchungder Transportprozesse von APPund seiner Schneide- und Interak-tionsproteinen, sowie deren funkti-
98 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
onellenAuswirkungenaufdieAPPProzessierung.ImBereichdermo-lekularenBildgebungentwickelnwirinZusammenarbeitmitdemInstitutfürLasertechnologien inderMedi-zin undMesstechnik (Dr.A.Rück,ILM) und der Hochschule Aalen(Prof. H. Schneckenburger) inno-vative mikroskopische MethodenundAnalytiken (von Einem, IJMS,2012).Zielisteszuverstehen,wiederTransport vonAPPundBACEinnerhalbderZellereguliertundor-ganisiert wird, um die betroffenenKrankheitsmechanismen bei M.Alzheimer aufzuklären und neuetherapeutische Ansätze zu entwi-ckeln.Dr.vonEinemerhältfürsei-neArbeiteneineBausteinförderungderUniversitätUlm.
ImBereichderklinischenGrundla-genforschungspielenUntersuchun-gen zuBiomarkern imLiquor einewesentliche Rolle. ZunehmendesAlter istdergrößteRisikofaktor fürAD. Zudem scheinen Telomerdys-funktionen und DNA-SchädigungmitAlterungsprozessen und unter-schiedlichenErkrankungenassozi-iert zu sein. In einemTelomerase-Knockout-Mausmodell, das einenAltersphänotyp repräsentiert, sindin einer aktuellen Forschungsar-beit neueAltersmarker (Chitinase,Stathmin,Elongationfactor1alpha,CRMP) identifiziert worden (Jiangetal.,2008,PNAS).
ArbeitsgruppevonArnim:vonlinksnachrechts:Björnv.Einem,RaphaelHesse,AnkeWahler,RaimundJung,CathrinSchnack,Christinev.Arnim
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Wir haben in Kooperation mit Fr.Dr. Watabe-Rudolph (HNO), Prof.Rudolph(MPIfürzelluläreAlterungundStammzellforschung)undProf.Dr.Kestler (Neuroinformatik)dieseAltersmarker im Liquor getestet.Zielwares,dieseProteinealspo-tentielle AD-Biomarker zu identifi-zieren. Die enzymatische Aktivitätder Chitinase sowie die Stathmin-Proteinlevel waren im Liquor vonAD-Patienten signifikant erhöhtsind.EineKombinationdieserMar-ker mit den StandardbiomarkernAmyloid beta undTau erhöhte dieGenauigkeitweiter.ChitinaseistalsBiomarkersogarderAmyloidbeta-und Tau-Bestimmung überlegenund stellt somit einen vielverspre-chendenneuenMarkerzurAlzhei-merDiagnostikdar(Watabe-Rudol-phetal.,Neurology,2012).
AufbauendaufunserenbisherigenneurogenetischenUntersuchungenzur Assoziation von Biomarkernmit genetischen Veränderungen inKooperation mit Dr. Bertram (MPIBerlin) fandenwireinespezifischeAssoziationeinesSNPs imAlzhei-merRisikogenPICALMundAmylo-idLevelnimLiquor(Schjei-deetal.,ArchGenPsychiatry,2011).DiesenHinweis auf einen neuen patho-genetischenMechanismus bei derAlzheimerDemenzuntersuchenwirderzeitineinemneuronalenZellm-odell. Frau Dr. Schnack erhält fürdieseArbeiteneineBausteinförde-
rungderUniversitätUlm.
Im interdisziplinären WIN-Kollegder Heidelberger Akademie derWissenschaften analysieren wirmit Kooperationspartnern aus denArbeitsgebieten Neuropsychologie(Prof. I. Kolassa [UniversitätUlm])und Analytische Chemie (Dr. M.Manea) der Universität Konstanzden Zusammenhang zwischenBiomarkern und neuroplastischenVeränderungen im Gehirn. In ei-nem aktuellen Projekt wurdenAβ-AutoantikörperinSerumundLiquorvon AD-Patienten untersucht. DieKonzentration der β-Amyloid Im-munkomplexewarsignifikanthöherbeiAD-Patienten,sowohlimSerumals auch im Liquor. Dieser Unter-schied erlaubt die Trennung zwi-schenAD-Patienten und nicht de-mentenKontrollen,dieKriterienfürklinische Biomarker zur DiagnosederADwurden jedoch nicht erfüllt(Mafteietal.,submitted).In Kooperation mit Böhringer In-gelheimwurdenArbeiten zurCha-rakterisierung von Aß-Aggregat-zuständen und deren funktionelleAuswirkung auf Neurone durch-geführt (Kooperation Dr. Kuss-maul) (Moreth et al., submitted).Ein in2012begonnenesKoopera-tions-Projekt, welches durch das„Boehringer IngelheimUlmUniver-sityBiocenter“(BIU)gefördertwird,beschäftigt sichmit der pathophy-siologischen und diagnostischen
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Rolle von cGMP-abhängigen Sig-nalwegenbeiM.Alzheimer(Koope-rationDr.Rosenbrock).
Die Silberkörnchenkrankheit („ar-gyrophilic grain disease“,AGD) isteine häufig auftretende degene-rative Erkrankung des alterndenGehirns. Histologisch lassen sichpathognomonische spindelförmi-ge Zelleinschlüsse („argyrophi-lic grains“) darstellen. Zusätzlichfinden sich Tauablagerungen inOligodendroglia und Nervenzell-Zytoplasmen. Sie kann klinischdem M. Alzheimer oder dem M.Pickähneln,scheintaberdennocheineeigenständigeEntitätzusein.Durch Korrelationsstudien wur-debelegt, dassAGDs für sichge-nommenausreichen,eineDemenzherbeizuführen,obwohldiesnur inrund50%derFallistunddaherinderDifferenzialdiagnosedieserEr-krankungenzuberücksichtigen ist.EinespezifischeklinischeSympto-matik, insbesondere bei fehlenderDemenz istbishernichtzustellen.Dies macht eine sichere klinischeDiagnostikantemortemsogutwieunmöglich.InKooperationmitProf.Braak und Prof. Thal untersuchenwir derzeit Gehirne mit typischenAGD-Veränderungen auf histopa-thologischeMerkmaleinBezugaufklinischenAuffälligkeitenundSym-ptomatiken, um kritische klinischeKennzeichen und AusprägungenfüreineverbesserteklinischeDiffe-
rentialdiagnosezuanalysierenundinterpretieren.
Dr.v.EinemundDr.Schnackwer-den durch Bausteinstipendien derUniversität Ulm gefördert. FrauWahlerwirddurcheinPromotions-stipendium der Schering Stiftunggefördert. Des Weiteren werdenzwei Doktorarbeiten durch dasBoehringerIngelheimUlmUniversi-tyBiocenter(BIU)gefördert.Förde-rung durch Industriemittel erfolgtedurchHeelGmBH.FrauProf.Dr.v.ArnimistKollegia-tinder„HeidelbergerAkademiederWissenschaften“undseit2012Ver-trauensdozentinderStudienstiftungdesdeutschenVolkes.
101Klinikbericht 2012
Studienzentrum
Dr.J.Schuster(Studienleiter)
Im Zuge des Anbaus an das Re-habilitationskrankenhaus Ulm wur-debereits2011dasneuerrichteteZentrum für klinische Studien be-zogen. In denRäumlichkeiten desStudienzentrums werden klinischePrüfungen in allen neurologischenDisziplinendurchgeführt.Hauptau-genmerkliegtdabeiaufStudienderPhase II und III, sowie Investiga-tor InitiatedTrials. Besonders sindhier auch die Register-Studien zuerwähnen,wiedasDeutscheNetz-werk für Motoneuronerkrankungen(MND-Net), das KompetenznetzDemenzen – FTLD, und das Re-gisterzurEpidemiologievonALSinSchwaben.Insgesamtwurdenüber50 klinische Studien erfolgreich in2012durchgeführt.
Die räumlicheAnbindungdesStu-dienzentrumsandieHochschulam-bulanz,undwennnötig,andiestati-onäreVersorgungzeigtsichhierbeials besonders hilfreich und effizi-ent,umauchanspruchsvolleStudi-endesignsdurchführenzukönnen.Auch personell ist das Team desStudienzentrums weiter gewach-sen. Es bestehtmittlerweile aus 6Studienärzten,diesichganzaufdieBehandlung von Studienpatientenkonzentrieren. Unterstützt werdensiedabeivon17StudyNurses,10Medizinischen Dokumentaren und2Neuropsychologen.
102 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Nachdem im Frühjahr 2012 derbisherigeStudienleiterHerrDr.Fi-scherindenwohlverdientenRuhe-standverabschiedetwurde,konntemit Herrn Dr. Schuster ein neuerStudienleiter gewonnen werden.HerrDr.SchusterkommtzuunsmitvielenJahrenErfahrungalsProjekt-managervoninternationalenStudi-en,undwirddenAusbaudesStudi-enzentrumstatkräftigweiterführen.
103Klinikbericht 2012
Fortbildungsveranstaltun-gen und Kongresse
Seit Jahren führt dieAbteilung fürNeurologie eine allgemein-neuro-logische CME-akkreditierte Fortbil-dungsveranstaltung für KollegeninperipherenKrankenhäusernundniedergelasseneKollegenwährenddesSemesterswöchentlich durch.ZudemwurdenimBerichtszeitraumCME-akkreditierte Fortbildungs-veranstaltungen zu den Themendurchgeführt:
Im Semester finden wöchentlichFortbildungsveranstaltungen derAbteilungfürNeurologie inKoope-rationmit demNeurozentrumUlmstatt. Dazu werden renommiertenationale und internationale Refe-rentenzugrundlagenwissenschaft-lichen und klinisch-wissenschaftli-chen Themen eingeladen. FernerwirdvierzehntägigeininternesDok-torandenseminardurchgeführt.
104 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
16.04.2012Prof.Dr.G.Kempermann,DresdenAdulte Neurogenese: Wozu sindneue Nervenzellen im Hippokam-pusgut?
30.04.2012Prof.Dr.I.Bodis-Wollner,NewYorkFoveal remodelingandSD-OpticalCoherence Tomography as a Po-tentialBiomarkerforParkinsonDisease
07.05.2012Dr.R.Horowski,BerlinBerühmteMännerinderParkinson-forschung
04.6.2012Prof.Dr.P.VanDamme,LeuvenModeling genetic causes of ALS-FTD
15.06.2012Prof.Dr.A.Laspada,SanDiegoRecentdevelopments inpolygluta-minediseases
18.06.2012Prof.Dr.B.Wildemann,HeidelbergDiagnostikundTherapiederKolla-genosenmitZNS-Beteiligung
25.06.2012PDDr.P.Reilich,MünchenPhäno-/Genotyp-KorrelationenbeimyofibrillärenMyopathienundGlie-dergürteldystrophien
02.07.2012Prof.Dr.D.Thal,UlmNeuropathologie-Konferenz
09.07.2012Prof.Dr.D.Liebetanz,GöttingenPerspektivenderNeuroprothetik inderRehabilitation
16.07.2012Prof.Dr.E.Mandelkow,HamburgTau-Protein – Struktur undAggre-gation in neurodegenerativen Er-krankungen
30.07.2012Dr.P.Maher,SanDiegoUsingacell-basedstrategytodeve-lopbroadlyactivemulti-targetdrugsforCNSdisease
105Klinikbericht 2012
11.10.2012Prof.Dr.Gouri-Devi/IndienALS/MND on the Indian Subconti-nent
22.10.2012Prof.W.Hacke,HeidelbergUpdate zur Thrombolyse und me-chanischerReKanalisierung
12.11.2012Prof.Dr.D.ThalNeuropathologiekonferenz
17.11.2012Jahressymposium der Neurologi-schenUniklinik
19.11.2012PDDr.A.Ramirez,BonnMolecular Genetics of AlzheimerDisease
26.11.2012Prof.Dr.K.Jurkat-RottMuskelkolloquium
10.12.2012Prof.Dr.R.Hohlfeld,MünchenNeueszuPathogeneseundThera-piederMultiplenSklerose
17.12.2012Prof.Dr.H.Reichmann,DresdenNicht-motorische Störungen beimidiopathischenParkinsonsyndrom
14.01.2013Prof.Dr.O.Riess,TübingenDeciphering the pathogenesis ofSCA3usinganimalmodels
21.01.2013Prof.Dr.P.Riederer,WürzburgZumProblemderLateralitätbeiderParkinson-Krankheit
28.01.2013Prof.Dr.A.Münchau,HamburgTouretteSyndromalsModeleinerHirnentwicklungsstörung
04.02.2013Dr.S.Boillée,ParisContribution of microglial cells tomotorneurondegeneration inALSmodels
18.02.2013Prof. Dr. O. Hanemann, PlymouthMerlin`sTumore
106 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
13.-14.02.2012ALS/MNDNetzwerktreffenReisensburg, organisiert von Prof.Dr. A.C. Ludolph und Prof. Dr. J.Weishaupt.
14.-16.05.20122.ALS/MNDNetzwerktreffenReisensburg, organisiert von Prof.Dr. A.C. Ludolph und Prof. Dr. J.Weishaupt.
Liquordiagnostik (OA Prof. Dr.Tumani): Diese Kurse vermittelnGrundlagenderLiquor-AnalytikundbeinhalteninteraktiveklinischeFall-beispiele. Zweitägige Fortbildungzur Liquordiagnostik veranstaltetund organisiert von Herrn Prof.Dr. H.Tumani und FrauD. Vogel.DieVeranstaltungwurdedurchdieCME-Kommission der DGN undBVDNnachKategorieCeingestuftundmit 16 CME-Punkten akkredi-tiert. Das Angebot wurde im Jahr2012 erweitert und somit werdenauch Liquordiagnostik-Kurse fürNeurologen aus der Türkei ange-boten.
23.06.2012Liquordiagnostik-KursfürNeurolo-gen.
13.-14.07.2012Liquordiagnostik-Kurs – für MTAs,LaborärzteundNeurologen.
15.12.2012Liquordiagnostik-Kurs– fürNeuro-logen.
01.-02.-11.2012Liquordiagnostik-Kurs– fürNeuro-logenausderTürkei.
15.09.2012Parkinson-Patienten-Seminarorganisiert vonProf.Dr. J.Kassu-bek,PDDr.E.PinkhardtundProf.Dr.A.Riecker
19.09.20129.UlmerAlzheimertag/organisiertvonProf.Dr.Ch.vonArnim.
27.10.2012BotulinumtoxinbeiSpastik-Patien-tenseminar - organisiert von Prof.Dr. A.C. Ludolph und PD Dr. E.Pinkhardt.
17.11.201216. Ulmer Neurologie-Symposiumveranstaltet und organisiert vonProf.Dr.J.KassubekundProf.Dr.A.C.Ludolph.
108 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Lehre
HerrPDDr.S.Süssmuth(Lehrbeauftragter)FrauProf.Dr.C.v.Arnim(stellvertr.Lehrbeauftragte)HerrProf.Dr.J.Kassubek(Prüfungs-/PJ-Beauftragter)
Das Lehrangebot konnte im Sin-ne der Nachwuchsförderung auch2012wiedererweitertwerden.Ins-besonderediefrüheFörderungvonStudierenden mit besonderem In-teresse an der Neurologie und anneurologisch-experimentellen wis-senschaftlichen Fragestellungenim „Neuro-Track“-Programm undderUnterrichtfürdieStudierendenim Praktischen Jahr (PJ) wurdengezielt vorangetrieben. Alle Mitar-beiterderAbteilungundunsereex-ternen Dozenten haben mit ihremgroßen Engagement erneut zumGelingenallerVeranstaltungenbei-getragen.EinbesondererDankgiltwiederFrauWeberimOberarztse-kretariat, die dieSemesterplanunghervorragendvorbereitethat,sowieFrauAgrawalundFrauBenda,diebei der Organisation, Prüfungser-stellung und –auswertung mitwirk-ten.
DiefürdieHumanmedizinzentraleVeranstaltung ist die Hauptvorle-sungmitneurologischemPraktikumfür das 9./10. Semester. In ZeitenzunehmenderMediennutzung
undInformationsbeschaffungdurchSkripte und Synopsen bietet diealtbewährte Vorlesung aber nichtnur den unmittelbaren Kontaktmitdem Dozenten, der sein Fach re-präsentiertunddenaktuellenWis-sensstand vermittelt, sondern sieträgt mit den klinischen Falldar-stellungen mit Vorstellungen vonPatienten auch wesentlich zumVerständnis bei. Die Vorlesungstellt einen optimalen Bezug zumPraktikum dar, in das auch einePrüfung der praktischen Fähigkei-ten der Studierendenmittels stan-dardisierter Examination im SinneeinesOSCE (Objective StructuredClinical Examination) integriert ist.Die Durchführung dieser PrüfungdirektimGruppenunterrichtfunktio-nierteinwandfreiund führtspürbarzur Verbesserung der praktischenFähigkeiten der Studierenden.Auch die Zusammenarbeitmit derAbt. Radiologie zur Vermittlungder neuroradiologischen Untersu-chungstechnikenundBefundewarwiederhervorragend.
109Klinikbericht 2012
Unser Programm „Neuro-Track“in Zusammenarbeit mit Prof. Dr.T. Böckers von derAbt.Anatomieund Zellbiologie zur gezielten För-derung der neurowissenschaftlichinteressierten Studierenden istein Erfolgsmodell, das mittlerweileauch von anderen Fachdisziplinenmit Begeisterung übernommenwurde.DerUnterrichtfindetinmeh-rerenModulenunterderBetreuungeinesMentors in besonders inten-siver Form statt, wobei die Unter-richtsdauer und Leistungskontrollezu den anderen neurologischenLehrveranstaltungen formal gleichist.SeitensderNeurologiebetreu-enFrauProf.Dr.v.ArnimundHerrnPDDr.PinkhardtdieStudierendenund leistendamiteinennichthochgenug zu schätzenden wichtigenBeitrag für die Nachwuchsförde-rung. Von den Studierenden wirddiesesProgrammsehrgeschätzt.http://www.uni-ulm.de/med/fakul-taet/studium-und-lehre/lehr-und-lernkonzept-medulm/ulmer-studi-entracks.html
Die Ausbildung der StudierendenimPJwurde2012deutlicherweitertundintensiviert.EsbestehtnuneinfesterRotationsplan, der für jedenStudentenindividuellgestaltetwird.NebenderMitarbeitaufeinerSta-tion und Einblicken in die StrokeUnit/Intermediate Care-Station, indie verschiedenen Hochschulam-bulanzen und die Funktionsberei-
che bekommen die Studierendenregelmäßige Lehrvisiten mit Prof.Dr. Ludolph und Fallseminare mitden Oberärzten der Abteilung ge-boten. Abgerundet wird das Pro-gramm durch ein neurologischesProbeexamen,dasProf.Dr.Kassu-bekdurchführt.
WiebereitsfrüherfanddiebeliebteAbendveranstaltung „Hammerexa-mensrepetitoriumNeurologie-DenNagel auf den Kopf schlagen“ zurExamensvorbereitungauchin2012wieder eine hervorragende Reso-nanz,dieRaumgrößedesGemein-schaftsraumswar bei allenVeran-staltungen durch die BeteiligungauchderexternenPJ-Studierendengeradenochausreichend.Auchdieklinisch-wissenschaftlichen Vorträ-ge im Rahmen der Montagssemi-nare wurden von unseren PJ-Stu-dierendengernangenommen.
BegleitendzumneurologischenUn-tersuchungskursfürdas5./6./7.Se-mesterbotHerrPDDr.E.Pinkhardtwieder eine zusammenfassendeBegleitvorlesungan,diemitBeiträ-genvonHerrnProf.Dr.I.UttnerundHerrnProf.Dr.D.ThalzumThema„Kognition“undvonFrauDr.Dr.D.Lulé zu „Patientenverfügungen inder Neurologie“ im Rahmen desQuerschnittfachs Palliativmedizin(Q13)ergänztwurde.Darüberhin-ausistdieNeurologieinbewährterWeise in den Querschnittsfächern
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http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/kliniken/neurologie/home/aktuelles/pj-curriculum.html
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„Infektiologie“ (Q4)mitProf.Dr.H.TumaniundPDDr.S.Süßmuthundin„MedizindesAlterns“(Q7)unterMitwirken von Fr. Prof. Dr. C. vonArnim,PD.Dr.S.Süßmuth,Dr. J.Lewerenz,Fr.Dr.S.JesseundPDDr.E.Pinkhardtvertreten.
Das im WS 2011/12 angelaufeneregelmäßigeSeminar „state of theart-MR-Bildgebung inderNeurolo-gie und in denNeurowissenschaf-ten“ von Frau Dr. Dr. D. Lulé undHerrn PD Dr. H.-P. Müller wurdevon einer Ganztagesveranstaltungin 4 Einzeltermine aufgeteilt undfandauch2012wiederinteressierteZuhörer.DasSeminarträgtwesent-lich dazu bei, das Verständnis fürdiesenwichtigen Schwerpunkt derNeurowissenschaftenzufördern.
Für die Studierenden der Biologie(Master) wird das Nebenfach „Cli-nicalNeuroscience“(PraktikumundSeminaren)angeboten,fürdieStu-dierendenderMolekularenMedizingibt es das Wahlmodul „ClinicalNeuroscience“ (Vorlesungen undKlausur). Organisation undDurch-führungobliegtFr.PDDr.P.Stein-acker. Mittlerweile Wahlmodul imMaterstudiengangderMolekularenMedizin ist der Journal Club (Jun.Prof. Dr. A.M. Grabrucker, Neuro-zentrumUlm,undFrauDr.A.Wit-ting,ExperimentelleNeurologie).
In Zusammenarbeit mit der Abt.PsychiatrieIII(Prof.Dr.T.Kammer,Fr.PDDr.B.Abler,Dr.H.Graf)undderKinder- und Jugendpsychiatrie(Dr. P. Plener) organisierte HerrDr.P.WeydtnunbereitsimviertenJahr eine Wahlpflichtveranstaltungzum Thema psychiatrischer undneurologischerDiagnosenimFilm,diebeidenStudierendenanhaltendgroßenAnklangfindet.
HerrPDDr.H.P.Müllerhabilitiertesich 2012 mit seinen Arbeiten zu„Auswerteverfahren zur compu-tergestützten Analyse krankheits-spezifischer Veränderungen beiPatienten mit neurodegenerativenErkrankungenmittelsDiffusionsten-sorbildgebung“.
112 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Habilitationen / Promotionen 2012
Habilitationen
Müller,Hans-PeterAuswerteverfahren zur compu-tergestützten Analyse krankheits-spezifischer Veränderungen beiPatienten mit neurodegenerativenErkrankungenmittelsDiffusionsten-sorbildgebung
Dr. med.
Hartmann,NeleLiquorproteomanalyse zur Identifi-zierungvonBiomarkernbeiPatien-tenmitPseudotumorcerebri
Endruhn,SonjaDieBioelektrische Impedanzanaly-se bei Patienten mit AmyotropherLateralsklerose - eine prospektivePilotstudie
Wurster,ClaudiaUntersuchung neuronaler Korrela-te der Fingermotorik mit der funk-tionellen Magnetresonanztomo-graphie (fMRT) bei Patienten mitidiopathischemParkinson-Syndrom
Grözinger,DanielLiquorproteomanalyse bei der Vi-liuisk-Enzephalomyelitis
Jobs,CatherineDie Zusammensetzung des Liquorcerebrospinalis bei epileptischenAnfällen
Wagenfeld,KerstinDerNMDAAntagonistNeramexaneimALS Mausmodell – Effekte aufFunktionundÜberleben
Dr. hum. biol.
Groth,KatarinaTheaspectoftemporalauditoryin-formationforGermanvowellengthprocessingindevelopmentaldysle-xia: Behovioural and fMRI experi-ments
113Klinikbericht 2012
Publikationen
Originalarbeiten
1. AbelO,PowellJF,AndersenPM,Al-ChalabiA.ALSoD:Auser-friendlyon-linebioinformaticstoolforamyotrophiclateralsclerosisgenetics.HumMu-tat2012;33(9):1345-51
2. AlbrechtP,Bouchachia I,GoebelsN,HenkeN,HofstetterHH, IssbernerA,KovacsZ,LewerenzJ,LisakD,MaherP,MausbergAK,QuasthoffK,ZimmermannC,HartungHP,MethnerA.Effectsofdimethyl fumarateonneuroprotectionandimmunomodulation.JNeuroinflammation2012;9:163
3. Arons MH, Thynne CJ, Grabrucker AM, Li D, Schoen M, Cheyne JE,BoeckersTM,MontgomeryJM,GarnerCC.Autism-associatedmutationsinProSAP2/Shank3impairsynaptictransmissionandneurexin-neuroligin-mediatedtranssynapticsignaling.JNeurosci2012;32(43):14966-78
4. AylwardEH,LiuD,NopoulosPC,RossCA,PiersonRK,Mills JA,LongJD,PaulsenJS;PREDICT-HDInvestigatorsandCoordinatorsoftheHun-tingtonStudyGroup[includingSüssmuthS,LandwehrmeyerBG].StriatalVolumeContributes to thePrediction ofOnset ofHuntingtonDisease inIncidentCases.BiolPsych2012;71(9):822-888
5. BeckH,FlynnK,LindenbergKS,SchwarzH,BradkeF,DiGiovanniS,KnöllB.SerumResponseFactor(SRF)-cofilin-actinsignalingaxismodulatesmi-tochondrialdynamics.ProcNatlAcadSciUSA2012;109(38):E2523-32
6. BeckerJS,KumtabtimU,WuB,SteinackerP,OttoM,MatuschA.Massspectrometryimaging(MSI)ofmetalsinmousespinalcordbylaserablati-onICP-MS.Metallomics2012;4(3):284-288
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Buchbeiträge
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128 Universitätsklinikum Ulm - Abt. Neurologie
Impressum
Herausgeber:
Universitäts-undRehabilitationsklinikenUlmAbteilungfürNeurologie
Ärztlicher Direktor:
Prof.Dr.med.AlbertC.Ludolph
Adresse:
ObererEselsberg4589081UlmTel:+497311771200Fax:+497311771202
Grafische Gestaltung,Layout, Fotos
OlgaBendaDavidEwert
Auflage:
500
K l i n i Kb er i ch tAbteilung für Neurologie der Universität Ulm
Universitätsklinikum UlmAbteilung für NeurologieOberer Eselsberg 45D- 89081 Ulm
Telefon: 0731 - 177 1201Telefax: 0731 - 177 1202
Internet: http://www.uniklinik-ulm.de/ struktur/kliniken/neurologie.html http://www.rku.de/de/fachbereiche/ neurologie.html
E-Mail: [email protected]
Klinikbericht Abteilung für N
eurologie der Universität U
lm 2012
2012Ärztlicher Direktor der KlinikProf. Dr. A. C. Ludolph