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ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und Besteuerung ABWL1 Script Ruhnke / Hundsdoerfer SS 2005 Seite 1 Markus Zielniok 09.12.2005

ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

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ABWL 1 Jahresabschluss Jahresabschlussanalyse

und Besteuerung

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 1

Markus Zielniok 09122005

Script basiert auf der Vorlesung im Sommersemester 2005

und ist von den Dozenten nicht autorisiert

Fehler bitte an wiwisszielniokde mailen

Aktualisierungen unter httpuserpagefu-berlinde~zielniok

Version 10

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 2

Markus Zielniok 09122005

Inhalt

Jahresabschluss Jahresabschlussanalyse und Besteuerung 1 Inhalt 3 1 Grundlagen externer Unternehmensrechnung 6

11 System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick 6 111 Prospektpublizitaumlt6

1111 Boumlrsenprospekt 6 1112 Unternehmensbericht 6 1113 Verkaufprospekt 6

112 Ad-hoc-Publizitaumlt6 113 Jahrespublizitaumlt7 114 unterjaumlhrige Berichte7 115 Entscheidungsnuumltzlichkeit (decision usefulness) 7

12 Sichtweisen und Funktionen 7 121 interne und externe Unternehmensrechnung 7 122 Uumlbersicht 7

1221 Dokumentationsfunktion 8 1222 Ausschuumlttungsbemessung 8 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip 8 1224 Maszliggeblichkeitsprinzip 8 1225 Einheitsbilanz 9

13 Bestandteile von HGB-Abschluumlssen 9 131 HGB-Einzelabschluss 9

1311 Anhang 9 1312 Lagebericht 10

132 HGB-Konzernabschluss 10 1321 Kapitalflussrechnung 10

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlfung 10 15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt 11

151 Geschaumlftsbericht 11 2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss 11

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung 12 211 Kapitalerhaltungskonzeption12

2111 nominaler Kapitalerhalt 12 2112 realer Kapitalerhalt 12

212 Substanzerhaltungskonzeption12 2121 reproduktive Substanzerhaltung 12 2122 relative Substanzerhaltung 12

213 Oumlkonomischer Gewinn 12 214 Diskussion12

22 GoB als Rahmennormen 12 221 Ermittlung der GoB13

2211 Induktive Methode 13 2212 Deduktive Methode 13

222 System der GoB13 2221 Systemgrundsaumltze 13 2222 Rahmengrundsaumltze 14 2223 Dokumentationsgrundsaumltze 14 2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze 14 2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis 15 2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz 15

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzeption 16 231 Anschaffungskosten16

2311 Zulagen und Zuschuumlsse 17 232 Herstellungskosten17

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 3

Markus Zielniok 09122005

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht 17 24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB 18

241 planmaumlszligige Abschreibungen 18 242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen 19

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen 19 2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen 19 2423 Teilwert 20 2424 Wertaufholung 20

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten 20 251 Bewertungsvereinfachungsverfahren 20

2511 Vorratsbewertung 20 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen 22

252 Forderungen23 2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen 23

253 Rechnungsabgrenzung23 254 Eigenkapital 24

2541 Gliederung Eigenkapital 24 2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG 25

255 Ruumlcklagen 25 2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil 25

256 Ruumlckstellungen 26 2561 Bewertung von Ruumlckstellungen 26

257 Verbindlichkeiten 27 2571 Bewertung von Verbindlichkeiten 27 2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit 27

26 Gewinn- und Verlusrechnung 27 261 Gliederung 27 262 Ergebnisspaltung 28

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 28 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht 28 32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung 28

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen 29 322 Addition der Handelsbilanzen II29 323 Konsolidierung29

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) 29 3232 Schuldenkonsolidierung 30 3233 Zwischenergebniskonsolidierung 30 3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung 30

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik 30 41 Abschlusspolitische Ziele 30 42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz 31

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse 32 51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 32 52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen 32

521 zur Ertragslage 32 522 zur Vermoumlgenslage33 523 zur Finanzlage 33

6 IFRS-Abschluumlsse 34 61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss 35 62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses 35 63 Rahmennormen 36

631 asset-Begriff36 632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS 36

Teil 2 Steuern 36 7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 36

71 Hauptaufgaben 36

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 4

Markus Zielniok 09122005

72 Grundbegriffe 37 721 Steuerarten37 722 Definitionen37 723 Tarifformen 38

73 Rechtsquellen und Auslegung 38 731 Gesetze 38 732 Rechtsverordnungen38 733 Rechtsprechung 38 734 Verwaltungsanweisungen 38 735 Auslegungsmethoden 38

74 Steuerplanung 39 741 Wirkungshebel 39 742 Methoden39 743 steuersensitive Bereiche 39

75 Renditewirkungen der Besteuerung 39 751 Implizite Steuern 40 752 Kapitalwert nach Steuern 40

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten 41 8 Einkommensteuer 41

81 Steuersubjekt 41 82 Steuerobjekt 41

821 Gewinneinkunftsarten42 8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung 42

822 Uumlberschusseinkunftsarten 42 83 Bemessungsgrundlage 43

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft 43 832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb 43 833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit 44 834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit44 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen44 836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung 45 837 Sonstige Einkuumlnfte 45 838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage 45

8381 Sonderausgaben 46 8382 Verlustverrechnung 46

84 Tarif 46 9 Annexsteuern 47

91 Kirchensteuer 47 92 Solidaritaumltszuschlag 47

10 Koumlrperschaftssteuer 47 101 Steuersubjekt 47 102 Steuerobjekt 47 103 Bemessungsgrundlage 47 104 Tarif 48

11 Gewerbesteuer 48 111 Steuersubjekt 48 112 Steuerobjekt 48 113 Bemessungsgrundlage 48 114 Tarif 48

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz49 12 Umsatzsteuer 49

121 Steuersubjekt 49 122 Steuerobjekt 49 123 Bemessungsgrundlage 49 124 Tarif 50

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 5

Markus Zielniok 09122005

13 Teilsteuerrechnung 50 14 Anhang 51

141 Abkuumlrzungen 51 142 Grundbegriffe 52 143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen 52

Definitionen sind unterstrichen

kursiv gesetzliche Normen

1 Grundlagen externer Unternehmensrechnung 11 System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick

Entscheidungshorizont

mittelfristig kurzfristig

Ereignis-publizitaumlt

Prospektpublizitaumlt (Emissionspublizitaumlt)

Adhoc-Publizitaumlt

Gesellschafter-publizitaumlt

Erscheinungs-weise Regel-

publizitaumlt Jahrespublizitaumlt unterjaumlhrige

Berichte

111 Prospektpublizitaumlt bei Boumlrsengang (oder oumlffentlichem Angebot von Wertpapieren)

Ziel potentiellen Anlagern ein Urteil uumlber Rendite-Risiko-Aussichten des Emittenten der Wertpapiere zu ermoumlglichen

1111 Boumlrsenprospekt

zu erstellen von Unternehmen die im Amtlichen Handel gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1112 Unternehmensbericht

zu erstellen von Unternehmen die im geregelten Markt gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1113 Verkaufprospekt zu erstellen von Unternehmen die Wertpapiere oumlffentlich anbieten die fuumlr eine Boumlrsenzulassung nicht vorgesehen ist sect 1 VerkaufsprospektG

112 Ad-hoc-Publizitaumlt Rechtsgrundlage WpHG sect 15

sect 15 Veroumlffentlichung und Mitteilung kursbeeinflussender Tatsachen

(1) Der Emittent von Wertpapieren die zum Handel an einer inlaumlndischen Boumlrse zu-gelassen sind muss unverzuumlglich eine neue Tatsache gemaumlszlig sect 15 Abs 3 Satz 1 veroumlffentlichen die in seinem Taumltigkeitsbereich eingetreten und nicht oumlffentlich be-kannt ist wenn sie wegen der Auswirkungen auf die Vermoumlgens oder Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschaumlftsverlauf des Emittenten geeignet ist den Boumlr-senpreis der zugelassenen Wertpapiere erheblich zu beeinflussen oder im Fall zu-gelassener Schuldverschreibungen die Faumlhigkeit des Emittenten seinen Verpflich-tungen nachzukommen beeintraumlchtigen kann

-gt erhebliche Kursbeeinflussung +- 5 uumlber Veraumlnderung Vergleichindex

-gt Haftung des Vorstands nach sect 826 BGB (Informatec)

-gt Ordnungswidrigkeit

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 6

Markus Zielniok 09122005

113 Jahrespublizitaumlt Abschluumlsse HGB

Einzel IFRS Einzel

HGB Konzern

IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung durch IFRS-Abschluss sect 315a I HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

HGB Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung sect 315a I HGB

Wahl sect 315a III HGB

Basis fuumlr IFRS-Konzernabschluumlsse sind IFRS-Einzelabschluumlsse

Abschluss nach US-GAAP nur verbindlich fuumlr an einer US-Boumlrse gelistete Unternehmen

IFRS International Financial Reporting Standards

US-GAAP Generally Accepted Accounting Principles

114 unterjaumlhrige Berichte 1 Quartalsberichte BoumlrsO FWB sectsect 63 78 (nur Prime Standard)

2 Halbjahresberichte BoumlrsG sect 40 (nur amtlicher Handel Prime Standard)

Review unterjaumlhrige Pruumlfung durch WP keine Pflicht

115 Entscheidungsnuumltzlichkeit (decision usefulness) von Informationen ist dann gegeben wenn die veroumlffentlichten Informationen ge-eignet sind die Entscheidungen von Stakeholdern (aus dem engl Personen fuumlr etwas auf dem Spiel steht bdquoto be at stakeldquo) zu beeinflussen Informationen sind entscheidungsnuumltzlich wenn sie

Voraussetzungen

1 verlaumlsslich

2 zeitnah

3 entscheidungsrelevant sind

Arten der Entscheidungsrelevanz 1 Veraumlnderte Entscheidung

2 Bestaumltigung einer einmal getroffenen Entscheidung

3 Hintergrundinformationen

IFRS-Abschluumlsse zielen auf die Vermittlung entscheidungsnuumltzlicher Informationen IASB Framework12 IAS 137

12 Sichtweisen und Funktionen

121 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting) Adressat Management nicht normiert Zweck Unternehmenssteuerung

externe Unternehmensrechung Adressat Share- und Stakeholder normiert Zweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Informationsfunktion

122 Uumlbersicht Sichtweisen Handelsrecht Steuerrecht IFRS US-GAAP

Einzelabschluss nach HGB nach Steuerrecht nach IFRS nach US-GAAP

Konzernabschluss nach HGB --------------- nach IFRS nach US-GAAP

Norm D D internat USA

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 7

Markus Zielniok 09122005

Funktionen (Praumlferenz- ordnung)

Einzelab-schluss nach HGB

Konzernab-schluss HGB

Abschluss nach IFRS

Abschluss n US-GAAP

Ausschuumlttungsbem 1 Prioritaumlt ( ) ( ) ( )

Steuerbemessung 2 Prioritaumlt -------------- --------- ( )

Information 3 Prioritaumlt

relevant ( ) mittelbar relevant

Funktionen koumlnnen widerspruumlchlich sein

1221 Dokumentationsfunktion

Alle Abschluumlsse basieren auf Buchhaltung

Derivative steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 140 AO Buchhaltungspflichtig fuumlr Besteuerung ist wer nach anderen Gesetzten buchhaltungspflichtig ist

Originaumlre steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 141 AO Buchhaltungspflichtig sind gewerbliche Unternehmen und Land- und Forstwirte mit Umsaumltzen gt 350000 euro oder Gewinnen gt 30000 euro haben Buchfuumlhrungs- und Abschlusspflicht

1222 Ausschuumlttungsbemessung

1 Ermittlung des ausschuumlttungsfaumlhigen Gewinns und Ausschuumlttungsbemessung

-gt HGB vorsichtsorientierte Bewertung aufgrund Vorrang Glaumlubigerschutz (Fremd-kapitalinteressen)

-gt IFRS amp US-GAAP moumlglichst realistische Bewertung aufgrund Vorrang Investo-reninformation (Shareholder)

2 Ausschuumlttungssperre Handelrechtliches Jahresergebnis begrenzt Ausschuumlttung

1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

Vorsichtprinzip sect 252 Abs 1 Nr 4 HGB 1 HS

sect 252 Allgemeine Bewertungsgrundsaumltze

(1) Bei der Bewertung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermoumlgensgegen-staumlnde und Schulden gilt insbesondere folgendes

4 Es ist vorsichtig zu bewerten namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind

Kritik

1 Ergibt kein realistisches Bild des Unternehmens

2 Auch Glaumlubiger wollen ein praumlzise Informationen nur so koumlnnen sie Kreditver-gabe und ndashkonditionen risikoadaumlquat bestimmen

3 Es ergeben sich zwangsweise stille Reserven die bei Aufloumlsung die Lage zu posi-tiv darstellen Widerspruch zu den Rahmengrundsaumltzen Periodisierung und Ver-gleichbarkeit

1224 Maszliggeblichkeitsprinzip Ansaumltze in der Handelsbilanz sind fuumlr die Steuerbilanz maszliggeblich

sect 5 Gewinn bei Vollkaufleuten und bei bestimmten anderen Gewerbetreibenden

sect 5 I 1 EStG

(1) 1Bei Gewerbetreibenden die auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind Buumlcher zu fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse zu machen oder die ohne eine solche Verpflichtung Buumlcher fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse machen ist fuumlr den Schluss des Wirtschaftsjahres das Betriebsvermoumlgen anzusetzen (sect 4 Abs 1 Satz 1) das nach den handelsrechtlichen Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung auszuweisen ist

Umgekehrte Maszliggeblichkeit

Steuerliche Wahlrechte sind fuumlr die Handelsbilanz maszliggeblich

sect 5 I 2 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 8

Markus Zielniok 09122005

2Steuerrechtliche Wahlrechte bei der Gewinnermittlung sind in Uumlbereinstimmung mit der handelsrechtlichen Jahresbilanz auszuuumlben

sect 254 HGB 1Abschreibungen koumlnnen auch vorgenommen werden um Vermoumlgensgegenstaumlnde des Anlage- oder Umlaufvermoumlgens mit dem niedrigeren Wert anzusetzen der auf einer nur steuerrechtlich zulaumlssigen Abschreibung beruht

sect 279 II HGB

Abschreibungen nach sect 254 duumlrfen nur insoweit vorgenommen werden als das Steuerrecht ihre Anerkennung bei der steuerrechtlichen Gewinnermittlung davon abhaumlngig macht daszlig sie sich aus der Bilanz ergeben

Beispiel Vermoumlgensgegenstand handelsrechtliche Bewertung 270 steuerlich 230

270 270

Maszliggeblichkeitsprinzip Pflicht

230

Be

1 Pa

2

3

Sie

z

1225 Ein

Ein

13 BeRe

FuumlFuumloh

Fuuml

131 HGBe

1 ses(sectsect

2 GeErt

3 un

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4 schsik

Anwe

Gr

1311 An

FuABWL1 Script R

Markus Zielniok

HGB-Bilan

230

umgekehrte Maszliggeblichkeit

230

ispiele fuumlr Abweichungen

Drohverluste sect 249 Abs 1 Satz 1 2 HS HGssivierungspflicht in der Handelsbilanz Pass

kein NWP bei vorruumlbergehenden Wertminde

he auch 821

heitsbilanz

zelabschluss Bilanz entspricht Handels- un

standteile von HGB-Abschluumlssenlevante HGB-Abschnitte

r alle Kaufleute (sectsect 238-263)

r Kapitalgesellschaften (sectsect 264-335 HGBne vollhaftende natuumlrliche Person gemaumlszlig sect 2

r Konzerne (sectsect 290-315 HGB)

B-Einzelabschluss standteile sect 264 I 1 Pflicht

Bilanz Darstellung des Verhaumlltnis- von Vermoumlgen amp Schulden 266-274 HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung genuumlberstellung Aufwendungen amp raumlge (sectsect 275-278 HGB)

Fuumlr allsect 242

Anhang Erlaumluterung der Bilanz d der GuV (sectsect 284-288 HGB)

Fuumlr Kasect 264

in Abschlussbestandteil

Lagebericht Darstellung des Ge-aumlftsverlaufs der Lage und der Ri-en (sect 289 HGB)

Fuumlr msect 264

hang und Lagebericht sind auch von Personenn nicht eine natuumlrliche Person persoumlnlich h

oumlszligenklassen von Kapitalgesellschaften iVm

hang

nktionen des Anhangs uhnke Hundsdoerfer SS 2005

Steuer-Bilanz

Wahl

270

B ivierungsverbot in der Steuerbilanz

rungen in der Steuerbilanz

d Steuerrecht

) und Personenhandelsgesellschaften 64a HGB

zur Erstellung ergibt sich aus

e Kaufleute HGB Pflicht zur Aufstellung

pitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

ittelgroszlige und groszlige KapitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

nhandelsgesellschaften aufzustellen aftet (sect 264a I HGB)

sect 267 HGB

Seite 9

09122005

1 Erlaumluterung fuumlr die Posten der Bilanz und GuV

2 Ergaumlnzung zusaumltzliche Informationen zu Bilanz und GuV

3 Korrektur falls der Abschluss nicht tatsaumlchliche wirtschaftliche Lage des Unternehmens darstellt sect 264 II 2 HGB

4 Entlastung verhindert Unuumlbersichtlichkeit von Bilanz und GuV

1312 Lagebericht 1 Lagebericht Beschreibung von Vermoumlgenslage (Aktiva) Finanzlage (Passiva) Ertragslage (GuV) durch die Unternehmensleitung

2 Risikobericht Chancen und Risiken der zukuumlnftigen Entwicklung (Pflicht zur Einrichtung eines Risikouumlberwachungssystems zur Fruumlherkennung von bestandsgefaumlhrdeten Entwicklungen sect 91 II AktG)

3 FampE-Bericht 4 Vorgaumlnge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschaumlftsjahres

132 HGB-Konzernabschluss Mutterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz Konzernabschluss

Tochterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz

(bei Organschaft versteuert nur Mutterunternehmen)

Bestandteile sect 297 I 1 HGB Pflicht zur Erstellung ergibt sich aus

1 Konzernbilanz 2 Konzern-GuV

3 Konzernanhang

sect 290 I HGB

Erweiterungen

4 Kapitalflussrechnung Veraumlnde-rung des Finanzmittelbestandes (Pflicht)

5 Segmentberichterstattung geographisch oder nach Produktgrup-pen gegliedert (Wahl)

6 Eigenkapitalspiegel Eigenkapitalveraumlnderungsrechnung (Pflicht)

sect 297 I 1 HGB

(Segmentberichterstattung sect 297 I 2 HGB)

kein Abschlussbestandteil

4 Konzernlagebericht sect 315 HGB

sect 290 I HGB

Befreiung von Aufstellung wenn IFRS-Abschluss erstellt wird sect315a I HGB

1321 Kapitalflussrechnung

Veraumlnderung des Finanzmittelfonds

+ Anfangsbestand 11 Kasse Bank evtl Wertpapiere des Umlaufvermoumlgens

+- CashFlow aus betrieblicher Taumltigkeit OCF (gut wenn positiv) + Umsaumltze - Auszahlungen fuumlr betriebliche Taumltigkeit

+- CashFlow aus Investitionstaumltigkeit ICF (gut wenn negativ) + Investitionen - Desinvestitionen

+- CashFlow aus Finanzierungstaumltigkeit FCF (negativ~positiv) + Kredite Aufnahme Eigenkapital ndash Dividende Tilgung Zinsen

= Endbestand 3112

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschluss-pruumlfung bei einer Aktiengesellschaft

1 Buchfuumlhrung

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 10

Markus Zielniok 09122005

2 Abschlusserstellung (Aufstellung)

durch Vorstand -gt Vorlage an den Aufsichtsrat sect 170 AktG

3 externe Abschlusspruumlfung (nicht fuumlr kleine KapitalG)

Pflicht zur Pruumlfung von Jahresabschluss und Lagebericht fuumlr KapitalG (und haf-tungsbeschraumlnkte Personengesellschaften) sect 316 I HGB

Pflicht zur Pruumlfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht sect 316 II HGB

Pruumlfungsauftrag wird durch Aufsichtsrat erteilt sect 111 II 2 AktG

Pruumlfer erteilt TestatBestaumltigungsvermerk sect 322 HGB uneinge-schraumlnkteingeschraumlnktversagt

4 Pruumlfung durch Aufsichtsrat sect 171 AktG

5 Feststellung durch Billigung des Aufsichtsrates sect 172 AktG

Vorraussetzung fuumlr Gewinnverwendungsbeschluss

(kann auch an HV delegiert werden bei GmbH durch Gesellschafterbeschluss sect 46 GmbHG)

6 Offenlegung

groszlige Personengesellschaften Kapitalgesellschaften durch Einreichung beim Han-delsregister sect 325 HGB innerhalb 12 Monaten nach Bilanzstichtag

groszlige Kapitalgesellschaften Veroumlffentlichung im Bundesanzeiger

Publizierung gemaumlszlig sect 62 IV BoumlrsO FWB innerhalb 4 Monaten

Sanktionen gemaumlszlig sect 331 HGB Unrichtige Darstellung

15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt

151 Geschaumlftsbericht Pflicht-Bestandteile

1 Jahresabschluss (Bilanz + GuV)

2 Lagebericht

3 Bestaumltigungsvermerk Abschlusspruumlfer

4 Bericht des Aufsichtsrates

+ 5 freiwillige Zusatzinformationen

Keine gesetzliche Norm

Pruumlfer liest freiwillige Zusatzinformationen auf Widerspruumlche keine Pruumlfung

Geschaumlftsbericht ist auch Bezugsgroumlszlige fuumlr Adhoc-Mitteilungen

2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss Bestandteile

Aktiva Bilanz Passiva

Vermoumlgen Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen Schulden

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

Vermoumlgenslage Finanzlage

Soll GuV Haben

Aufwand Ertraumlge

Jahresuumlberschuss Jahresfehlbetrag Saldo

Ertragslage

Gliederung der Bilanz nach sect 266 II und III HGB

Ungefaumlhre Reihenfolge Gliederung der Aktiva nach Liquidierbarkeit Gliederung der Passiva nach Fristigkeit

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 11

Markus Zielniok 09122005

Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 12

Markus Zielniok 09122005

Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

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2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 21

Markus Zielniok 09122005

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

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Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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Markus Zielniok 09122005

latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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Markus Zielniok 09122005

nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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Markus Zielniok 09122005

1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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Markus Zielniok 09122005

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

Markus Zielniok 09122005

0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
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Script basiert auf der Vorlesung im Sommersemester 2005

und ist von den Dozenten nicht autorisiert

Fehler bitte an wiwisszielniokde mailen

Aktualisierungen unter httpuserpagefu-berlinde~zielniok

Version 10

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 2

Markus Zielniok 09122005

Inhalt

Jahresabschluss Jahresabschlussanalyse und Besteuerung 1 Inhalt 3 1 Grundlagen externer Unternehmensrechnung 6

11 System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick 6 111 Prospektpublizitaumlt6

1111 Boumlrsenprospekt 6 1112 Unternehmensbericht 6 1113 Verkaufprospekt 6

112 Ad-hoc-Publizitaumlt6 113 Jahrespublizitaumlt7 114 unterjaumlhrige Berichte7 115 Entscheidungsnuumltzlichkeit (decision usefulness) 7

12 Sichtweisen und Funktionen 7 121 interne und externe Unternehmensrechnung 7 122 Uumlbersicht 7

1221 Dokumentationsfunktion 8 1222 Ausschuumlttungsbemessung 8 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip 8 1224 Maszliggeblichkeitsprinzip 8 1225 Einheitsbilanz 9

13 Bestandteile von HGB-Abschluumlssen 9 131 HGB-Einzelabschluss 9

1311 Anhang 9 1312 Lagebericht 10

132 HGB-Konzernabschluss 10 1321 Kapitalflussrechnung 10

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlfung 10 15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt 11

151 Geschaumlftsbericht 11 2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss 11

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung 12 211 Kapitalerhaltungskonzeption12

2111 nominaler Kapitalerhalt 12 2112 realer Kapitalerhalt 12

212 Substanzerhaltungskonzeption12 2121 reproduktive Substanzerhaltung 12 2122 relative Substanzerhaltung 12

213 Oumlkonomischer Gewinn 12 214 Diskussion12

22 GoB als Rahmennormen 12 221 Ermittlung der GoB13

2211 Induktive Methode 13 2212 Deduktive Methode 13

222 System der GoB13 2221 Systemgrundsaumltze 13 2222 Rahmengrundsaumltze 14 2223 Dokumentationsgrundsaumltze 14 2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze 14 2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis 15 2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz 15

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzeption 16 231 Anschaffungskosten16

2311 Zulagen und Zuschuumlsse 17 232 Herstellungskosten17

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2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht 17 24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB 18

241 planmaumlszligige Abschreibungen 18 242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen 19

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen 19 2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen 19 2423 Teilwert 20 2424 Wertaufholung 20

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten 20 251 Bewertungsvereinfachungsverfahren 20

2511 Vorratsbewertung 20 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen 22

252 Forderungen23 2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen 23

253 Rechnungsabgrenzung23 254 Eigenkapital 24

2541 Gliederung Eigenkapital 24 2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG 25

255 Ruumlcklagen 25 2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil 25

256 Ruumlckstellungen 26 2561 Bewertung von Ruumlckstellungen 26

257 Verbindlichkeiten 27 2571 Bewertung von Verbindlichkeiten 27 2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit 27

26 Gewinn- und Verlusrechnung 27 261 Gliederung 27 262 Ergebnisspaltung 28

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 28 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht 28 32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung 28

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen 29 322 Addition der Handelsbilanzen II29 323 Konsolidierung29

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) 29 3232 Schuldenkonsolidierung 30 3233 Zwischenergebniskonsolidierung 30 3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung 30

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik 30 41 Abschlusspolitische Ziele 30 42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz 31

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse 32 51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 32 52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen 32

521 zur Ertragslage 32 522 zur Vermoumlgenslage33 523 zur Finanzlage 33

6 IFRS-Abschluumlsse 34 61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss 35 62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses 35 63 Rahmennormen 36

631 asset-Begriff36 632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS 36

Teil 2 Steuern 36 7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 36

71 Hauptaufgaben 36

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72 Grundbegriffe 37 721 Steuerarten37 722 Definitionen37 723 Tarifformen 38

73 Rechtsquellen und Auslegung 38 731 Gesetze 38 732 Rechtsverordnungen38 733 Rechtsprechung 38 734 Verwaltungsanweisungen 38 735 Auslegungsmethoden 38

74 Steuerplanung 39 741 Wirkungshebel 39 742 Methoden39 743 steuersensitive Bereiche 39

75 Renditewirkungen der Besteuerung 39 751 Implizite Steuern 40 752 Kapitalwert nach Steuern 40

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten 41 8 Einkommensteuer 41

81 Steuersubjekt 41 82 Steuerobjekt 41

821 Gewinneinkunftsarten42 8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung 42

822 Uumlberschusseinkunftsarten 42 83 Bemessungsgrundlage 43

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft 43 832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb 43 833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit 44 834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit44 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen44 836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung 45 837 Sonstige Einkuumlnfte 45 838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage 45

8381 Sonderausgaben 46 8382 Verlustverrechnung 46

84 Tarif 46 9 Annexsteuern 47

91 Kirchensteuer 47 92 Solidaritaumltszuschlag 47

10 Koumlrperschaftssteuer 47 101 Steuersubjekt 47 102 Steuerobjekt 47 103 Bemessungsgrundlage 47 104 Tarif 48

11 Gewerbesteuer 48 111 Steuersubjekt 48 112 Steuerobjekt 48 113 Bemessungsgrundlage 48 114 Tarif 48

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz49 12 Umsatzsteuer 49

121 Steuersubjekt 49 122 Steuerobjekt 49 123 Bemessungsgrundlage 49 124 Tarif 50

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13 Teilsteuerrechnung 50 14 Anhang 51

141 Abkuumlrzungen 51 142 Grundbegriffe 52 143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen 52

Definitionen sind unterstrichen

kursiv gesetzliche Normen

1 Grundlagen externer Unternehmensrechnung 11 System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick

Entscheidungshorizont

mittelfristig kurzfristig

Ereignis-publizitaumlt

Prospektpublizitaumlt (Emissionspublizitaumlt)

Adhoc-Publizitaumlt

Gesellschafter-publizitaumlt

Erscheinungs-weise Regel-

publizitaumlt Jahrespublizitaumlt unterjaumlhrige

Berichte

111 Prospektpublizitaumlt bei Boumlrsengang (oder oumlffentlichem Angebot von Wertpapieren)

Ziel potentiellen Anlagern ein Urteil uumlber Rendite-Risiko-Aussichten des Emittenten der Wertpapiere zu ermoumlglichen

1111 Boumlrsenprospekt

zu erstellen von Unternehmen die im Amtlichen Handel gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1112 Unternehmensbericht

zu erstellen von Unternehmen die im geregelten Markt gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1113 Verkaufprospekt zu erstellen von Unternehmen die Wertpapiere oumlffentlich anbieten die fuumlr eine Boumlrsenzulassung nicht vorgesehen ist sect 1 VerkaufsprospektG

112 Ad-hoc-Publizitaumlt Rechtsgrundlage WpHG sect 15

sect 15 Veroumlffentlichung und Mitteilung kursbeeinflussender Tatsachen

(1) Der Emittent von Wertpapieren die zum Handel an einer inlaumlndischen Boumlrse zu-gelassen sind muss unverzuumlglich eine neue Tatsache gemaumlszlig sect 15 Abs 3 Satz 1 veroumlffentlichen die in seinem Taumltigkeitsbereich eingetreten und nicht oumlffentlich be-kannt ist wenn sie wegen der Auswirkungen auf die Vermoumlgens oder Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschaumlftsverlauf des Emittenten geeignet ist den Boumlr-senpreis der zugelassenen Wertpapiere erheblich zu beeinflussen oder im Fall zu-gelassener Schuldverschreibungen die Faumlhigkeit des Emittenten seinen Verpflich-tungen nachzukommen beeintraumlchtigen kann

-gt erhebliche Kursbeeinflussung +- 5 uumlber Veraumlnderung Vergleichindex

-gt Haftung des Vorstands nach sect 826 BGB (Informatec)

-gt Ordnungswidrigkeit

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113 Jahrespublizitaumlt Abschluumlsse HGB

Einzel IFRS Einzel

HGB Konzern

IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung durch IFRS-Abschluss sect 315a I HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

HGB Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung sect 315a I HGB

Wahl sect 315a III HGB

Basis fuumlr IFRS-Konzernabschluumlsse sind IFRS-Einzelabschluumlsse

Abschluss nach US-GAAP nur verbindlich fuumlr an einer US-Boumlrse gelistete Unternehmen

IFRS International Financial Reporting Standards

US-GAAP Generally Accepted Accounting Principles

114 unterjaumlhrige Berichte 1 Quartalsberichte BoumlrsO FWB sectsect 63 78 (nur Prime Standard)

2 Halbjahresberichte BoumlrsG sect 40 (nur amtlicher Handel Prime Standard)

Review unterjaumlhrige Pruumlfung durch WP keine Pflicht

115 Entscheidungsnuumltzlichkeit (decision usefulness) von Informationen ist dann gegeben wenn die veroumlffentlichten Informationen ge-eignet sind die Entscheidungen von Stakeholdern (aus dem engl Personen fuumlr etwas auf dem Spiel steht bdquoto be at stakeldquo) zu beeinflussen Informationen sind entscheidungsnuumltzlich wenn sie

Voraussetzungen

1 verlaumlsslich

2 zeitnah

3 entscheidungsrelevant sind

Arten der Entscheidungsrelevanz 1 Veraumlnderte Entscheidung

2 Bestaumltigung einer einmal getroffenen Entscheidung

3 Hintergrundinformationen

IFRS-Abschluumlsse zielen auf die Vermittlung entscheidungsnuumltzlicher Informationen IASB Framework12 IAS 137

12 Sichtweisen und Funktionen

121 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting) Adressat Management nicht normiert Zweck Unternehmenssteuerung

externe Unternehmensrechung Adressat Share- und Stakeholder normiert Zweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Informationsfunktion

122 Uumlbersicht Sichtweisen Handelsrecht Steuerrecht IFRS US-GAAP

Einzelabschluss nach HGB nach Steuerrecht nach IFRS nach US-GAAP

Konzernabschluss nach HGB --------------- nach IFRS nach US-GAAP

Norm D D internat USA

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Funktionen (Praumlferenz- ordnung)

Einzelab-schluss nach HGB

Konzernab-schluss HGB

Abschluss nach IFRS

Abschluss n US-GAAP

Ausschuumlttungsbem 1 Prioritaumlt ( ) ( ) ( )

Steuerbemessung 2 Prioritaumlt -------------- --------- ( )

Information 3 Prioritaumlt

relevant ( ) mittelbar relevant

Funktionen koumlnnen widerspruumlchlich sein

1221 Dokumentationsfunktion

Alle Abschluumlsse basieren auf Buchhaltung

Derivative steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 140 AO Buchhaltungspflichtig fuumlr Besteuerung ist wer nach anderen Gesetzten buchhaltungspflichtig ist

Originaumlre steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 141 AO Buchhaltungspflichtig sind gewerbliche Unternehmen und Land- und Forstwirte mit Umsaumltzen gt 350000 euro oder Gewinnen gt 30000 euro haben Buchfuumlhrungs- und Abschlusspflicht

1222 Ausschuumlttungsbemessung

1 Ermittlung des ausschuumlttungsfaumlhigen Gewinns und Ausschuumlttungsbemessung

-gt HGB vorsichtsorientierte Bewertung aufgrund Vorrang Glaumlubigerschutz (Fremd-kapitalinteressen)

-gt IFRS amp US-GAAP moumlglichst realistische Bewertung aufgrund Vorrang Investo-reninformation (Shareholder)

2 Ausschuumlttungssperre Handelrechtliches Jahresergebnis begrenzt Ausschuumlttung

1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

Vorsichtprinzip sect 252 Abs 1 Nr 4 HGB 1 HS

sect 252 Allgemeine Bewertungsgrundsaumltze

(1) Bei der Bewertung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermoumlgensgegen-staumlnde und Schulden gilt insbesondere folgendes

4 Es ist vorsichtig zu bewerten namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind

Kritik

1 Ergibt kein realistisches Bild des Unternehmens

2 Auch Glaumlubiger wollen ein praumlzise Informationen nur so koumlnnen sie Kreditver-gabe und ndashkonditionen risikoadaumlquat bestimmen

3 Es ergeben sich zwangsweise stille Reserven die bei Aufloumlsung die Lage zu posi-tiv darstellen Widerspruch zu den Rahmengrundsaumltzen Periodisierung und Ver-gleichbarkeit

1224 Maszliggeblichkeitsprinzip Ansaumltze in der Handelsbilanz sind fuumlr die Steuerbilanz maszliggeblich

sect 5 Gewinn bei Vollkaufleuten und bei bestimmten anderen Gewerbetreibenden

sect 5 I 1 EStG

(1) 1Bei Gewerbetreibenden die auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind Buumlcher zu fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse zu machen oder die ohne eine solche Verpflichtung Buumlcher fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse machen ist fuumlr den Schluss des Wirtschaftsjahres das Betriebsvermoumlgen anzusetzen (sect 4 Abs 1 Satz 1) das nach den handelsrechtlichen Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung auszuweisen ist

Umgekehrte Maszliggeblichkeit

Steuerliche Wahlrechte sind fuumlr die Handelsbilanz maszliggeblich

sect 5 I 2 EStG

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2Steuerrechtliche Wahlrechte bei der Gewinnermittlung sind in Uumlbereinstimmung mit der handelsrechtlichen Jahresbilanz auszuuumlben

sect 254 HGB 1Abschreibungen koumlnnen auch vorgenommen werden um Vermoumlgensgegenstaumlnde des Anlage- oder Umlaufvermoumlgens mit dem niedrigeren Wert anzusetzen der auf einer nur steuerrechtlich zulaumlssigen Abschreibung beruht

sect 279 II HGB

Abschreibungen nach sect 254 duumlrfen nur insoweit vorgenommen werden als das Steuerrecht ihre Anerkennung bei der steuerrechtlichen Gewinnermittlung davon abhaumlngig macht daszlig sie sich aus der Bilanz ergeben

Beispiel Vermoumlgensgegenstand handelsrechtliche Bewertung 270 steuerlich 230

270 270

Maszliggeblichkeitsprinzip Pflicht

230

Be

1 Pa

2

3

Sie

z

1225 Ein

Ein

13 BeRe

FuumlFuumloh

Fuuml

131 HGBe

1 ses(sectsect

2 GeErt

3 un

ke

4 schsik

Anwe

Gr

1311 An

FuABWL1 Script R

Markus Zielniok

HGB-Bilan

230

umgekehrte Maszliggeblichkeit

230

ispiele fuumlr Abweichungen

Drohverluste sect 249 Abs 1 Satz 1 2 HS HGssivierungspflicht in der Handelsbilanz Pass

kein NWP bei vorruumlbergehenden Wertminde

he auch 821

heitsbilanz

zelabschluss Bilanz entspricht Handels- un

standteile von HGB-Abschluumlssenlevante HGB-Abschnitte

r alle Kaufleute (sectsect 238-263)

r Kapitalgesellschaften (sectsect 264-335 HGBne vollhaftende natuumlrliche Person gemaumlszlig sect 2

r Konzerne (sectsect 290-315 HGB)

B-Einzelabschluss standteile sect 264 I 1 Pflicht

Bilanz Darstellung des Verhaumlltnis- von Vermoumlgen amp Schulden 266-274 HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung genuumlberstellung Aufwendungen amp raumlge (sectsect 275-278 HGB)

Fuumlr allsect 242

Anhang Erlaumluterung der Bilanz d der GuV (sectsect 284-288 HGB)

Fuumlr Kasect 264

in Abschlussbestandteil

Lagebericht Darstellung des Ge-aumlftsverlaufs der Lage und der Ri-en (sect 289 HGB)

Fuumlr msect 264

hang und Lagebericht sind auch von Personenn nicht eine natuumlrliche Person persoumlnlich h

oumlszligenklassen von Kapitalgesellschaften iVm

hang

nktionen des Anhangs uhnke Hundsdoerfer SS 2005

Steuer-Bilanz

Wahl

270

B ivierungsverbot in der Steuerbilanz

rungen in der Steuerbilanz

d Steuerrecht

) und Personenhandelsgesellschaften 64a HGB

zur Erstellung ergibt sich aus

e Kaufleute HGB Pflicht zur Aufstellung

pitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

ittelgroszlige und groszlige KapitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

nhandelsgesellschaften aufzustellen aftet (sect 264a I HGB)

sect 267 HGB

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09122005

1 Erlaumluterung fuumlr die Posten der Bilanz und GuV

2 Ergaumlnzung zusaumltzliche Informationen zu Bilanz und GuV

3 Korrektur falls der Abschluss nicht tatsaumlchliche wirtschaftliche Lage des Unternehmens darstellt sect 264 II 2 HGB

4 Entlastung verhindert Unuumlbersichtlichkeit von Bilanz und GuV

1312 Lagebericht 1 Lagebericht Beschreibung von Vermoumlgenslage (Aktiva) Finanzlage (Passiva) Ertragslage (GuV) durch die Unternehmensleitung

2 Risikobericht Chancen und Risiken der zukuumlnftigen Entwicklung (Pflicht zur Einrichtung eines Risikouumlberwachungssystems zur Fruumlherkennung von bestandsgefaumlhrdeten Entwicklungen sect 91 II AktG)

3 FampE-Bericht 4 Vorgaumlnge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschaumlftsjahres

132 HGB-Konzernabschluss Mutterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz Konzernabschluss

Tochterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz

(bei Organschaft versteuert nur Mutterunternehmen)

Bestandteile sect 297 I 1 HGB Pflicht zur Erstellung ergibt sich aus

1 Konzernbilanz 2 Konzern-GuV

3 Konzernanhang

sect 290 I HGB

Erweiterungen

4 Kapitalflussrechnung Veraumlnde-rung des Finanzmittelbestandes (Pflicht)

5 Segmentberichterstattung geographisch oder nach Produktgrup-pen gegliedert (Wahl)

6 Eigenkapitalspiegel Eigenkapitalveraumlnderungsrechnung (Pflicht)

sect 297 I 1 HGB

(Segmentberichterstattung sect 297 I 2 HGB)

kein Abschlussbestandteil

4 Konzernlagebericht sect 315 HGB

sect 290 I HGB

Befreiung von Aufstellung wenn IFRS-Abschluss erstellt wird sect315a I HGB

1321 Kapitalflussrechnung

Veraumlnderung des Finanzmittelfonds

+ Anfangsbestand 11 Kasse Bank evtl Wertpapiere des Umlaufvermoumlgens

+- CashFlow aus betrieblicher Taumltigkeit OCF (gut wenn positiv) + Umsaumltze - Auszahlungen fuumlr betriebliche Taumltigkeit

+- CashFlow aus Investitionstaumltigkeit ICF (gut wenn negativ) + Investitionen - Desinvestitionen

+- CashFlow aus Finanzierungstaumltigkeit FCF (negativ~positiv) + Kredite Aufnahme Eigenkapital ndash Dividende Tilgung Zinsen

= Endbestand 3112

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschluss-pruumlfung bei einer Aktiengesellschaft

1 Buchfuumlhrung

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2 Abschlusserstellung (Aufstellung)

durch Vorstand -gt Vorlage an den Aufsichtsrat sect 170 AktG

3 externe Abschlusspruumlfung (nicht fuumlr kleine KapitalG)

Pflicht zur Pruumlfung von Jahresabschluss und Lagebericht fuumlr KapitalG (und haf-tungsbeschraumlnkte Personengesellschaften) sect 316 I HGB

Pflicht zur Pruumlfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht sect 316 II HGB

Pruumlfungsauftrag wird durch Aufsichtsrat erteilt sect 111 II 2 AktG

Pruumlfer erteilt TestatBestaumltigungsvermerk sect 322 HGB uneinge-schraumlnkteingeschraumlnktversagt

4 Pruumlfung durch Aufsichtsrat sect 171 AktG

5 Feststellung durch Billigung des Aufsichtsrates sect 172 AktG

Vorraussetzung fuumlr Gewinnverwendungsbeschluss

(kann auch an HV delegiert werden bei GmbH durch Gesellschafterbeschluss sect 46 GmbHG)

6 Offenlegung

groszlige Personengesellschaften Kapitalgesellschaften durch Einreichung beim Han-delsregister sect 325 HGB innerhalb 12 Monaten nach Bilanzstichtag

groszlige Kapitalgesellschaften Veroumlffentlichung im Bundesanzeiger

Publizierung gemaumlszlig sect 62 IV BoumlrsO FWB innerhalb 4 Monaten

Sanktionen gemaumlszlig sect 331 HGB Unrichtige Darstellung

15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt

151 Geschaumlftsbericht Pflicht-Bestandteile

1 Jahresabschluss (Bilanz + GuV)

2 Lagebericht

3 Bestaumltigungsvermerk Abschlusspruumlfer

4 Bericht des Aufsichtsrates

+ 5 freiwillige Zusatzinformationen

Keine gesetzliche Norm

Pruumlfer liest freiwillige Zusatzinformationen auf Widerspruumlche keine Pruumlfung

Geschaumlftsbericht ist auch Bezugsgroumlszlige fuumlr Adhoc-Mitteilungen

2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss Bestandteile

Aktiva Bilanz Passiva

Vermoumlgen Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen Schulden

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

Vermoumlgenslage Finanzlage

Soll GuV Haben

Aufwand Ertraumlge

Jahresuumlberschuss Jahresfehlbetrag Saldo

Ertragslage

Gliederung der Bilanz nach sect 266 II und III HGB

Ungefaumlhre Reihenfolge Gliederung der Aktiva nach Liquidierbarkeit Gliederung der Passiva nach Fristigkeit

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Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

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Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

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2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Markus Zielniok 09122005

Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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Markus Zielniok 09122005

= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 21

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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Markus Zielniok 09122005

3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

Markus Zielniok 09122005

latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 45

Markus Zielniok 09122005

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

Markus Zielniok 09122005

0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 3: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Inhalt

Jahresabschluss Jahresabschlussanalyse und Besteuerung 1 Inhalt 3 1 Grundlagen externer Unternehmensrechnung 6

11 System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick 6 111 Prospektpublizitaumlt6

1111 Boumlrsenprospekt 6 1112 Unternehmensbericht 6 1113 Verkaufprospekt 6

112 Ad-hoc-Publizitaumlt6 113 Jahrespublizitaumlt7 114 unterjaumlhrige Berichte7 115 Entscheidungsnuumltzlichkeit (decision usefulness) 7

12 Sichtweisen und Funktionen 7 121 interne und externe Unternehmensrechnung 7 122 Uumlbersicht 7

1221 Dokumentationsfunktion 8 1222 Ausschuumlttungsbemessung 8 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip 8 1224 Maszliggeblichkeitsprinzip 8 1225 Einheitsbilanz 9

13 Bestandteile von HGB-Abschluumlssen 9 131 HGB-Einzelabschluss 9

1311 Anhang 9 1312 Lagebericht 10

132 HGB-Konzernabschluss 10 1321 Kapitalflussrechnung 10

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlfung 10 15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt 11

151 Geschaumlftsbericht 11 2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss 11

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung 12 211 Kapitalerhaltungskonzeption12

2111 nominaler Kapitalerhalt 12 2112 realer Kapitalerhalt 12

212 Substanzerhaltungskonzeption12 2121 reproduktive Substanzerhaltung 12 2122 relative Substanzerhaltung 12

213 Oumlkonomischer Gewinn 12 214 Diskussion12

22 GoB als Rahmennormen 12 221 Ermittlung der GoB13

2211 Induktive Methode 13 2212 Deduktive Methode 13

222 System der GoB13 2221 Systemgrundsaumltze 13 2222 Rahmengrundsaumltze 14 2223 Dokumentationsgrundsaumltze 14 2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze 14 2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis 15 2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz 15

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzeption 16 231 Anschaffungskosten16

2311 Zulagen und Zuschuumlsse 17 232 Herstellungskosten17

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 3

Markus Zielniok 09122005

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht 17 24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB 18

241 planmaumlszligige Abschreibungen 18 242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen 19

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen 19 2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen 19 2423 Teilwert 20 2424 Wertaufholung 20

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten 20 251 Bewertungsvereinfachungsverfahren 20

2511 Vorratsbewertung 20 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen 22

252 Forderungen23 2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen 23

253 Rechnungsabgrenzung23 254 Eigenkapital 24

2541 Gliederung Eigenkapital 24 2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG 25

255 Ruumlcklagen 25 2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil 25

256 Ruumlckstellungen 26 2561 Bewertung von Ruumlckstellungen 26

257 Verbindlichkeiten 27 2571 Bewertung von Verbindlichkeiten 27 2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit 27

26 Gewinn- und Verlusrechnung 27 261 Gliederung 27 262 Ergebnisspaltung 28

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 28 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht 28 32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung 28

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen 29 322 Addition der Handelsbilanzen II29 323 Konsolidierung29

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) 29 3232 Schuldenkonsolidierung 30 3233 Zwischenergebniskonsolidierung 30 3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung 30

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik 30 41 Abschlusspolitische Ziele 30 42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz 31

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse 32 51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 32 52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen 32

521 zur Ertragslage 32 522 zur Vermoumlgenslage33 523 zur Finanzlage 33

6 IFRS-Abschluumlsse 34 61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss 35 62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses 35 63 Rahmennormen 36

631 asset-Begriff36 632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS 36

Teil 2 Steuern 36 7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 36

71 Hauptaufgaben 36

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Markus Zielniok 09122005

72 Grundbegriffe 37 721 Steuerarten37 722 Definitionen37 723 Tarifformen 38

73 Rechtsquellen und Auslegung 38 731 Gesetze 38 732 Rechtsverordnungen38 733 Rechtsprechung 38 734 Verwaltungsanweisungen 38 735 Auslegungsmethoden 38

74 Steuerplanung 39 741 Wirkungshebel 39 742 Methoden39 743 steuersensitive Bereiche 39

75 Renditewirkungen der Besteuerung 39 751 Implizite Steuern 40 752 Kapitalwert nach Steuern 40

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten 41 8 Einkommensteuer 41

81 Steuersubjekt 41 82 Steuerobjekt 41

821 Gewinneinkunftsarten42 8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung 42

822 Uumlberschusseinkunftsarten 42 83 Bemessungsgrundlage 43

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft 43 832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb 43 833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit 44 834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit44 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen44 836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung 45 837 Sonstige Einkuumlnfte 45 838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage 45

8381 Sonderausgaben 46 8382 Verlustverrechnung 46

84 Tarif 46 9 Annexsteuern 47

91 Kirchensteuer 47 92 Solidaritaumltszuschlag 47

10 Koumlrperschaftssteuer 47 101 Steuersubjekt 47 102 Steuerobjekt 47 103 Bemessungsgrundlage 47 104 Tarif 48

11 Gewerbesteuer 48 111 Steuersubjekt 48 112 Steuerobjekt 48 113 Bemessungsgrundlage 48 114 Tarif 48

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz49 12 Umsatzsteuer 49

121 Steuersubjekt 49 122 Steuerobjekt 49 123 Bemessungsgrundlage 49 124 Tarif 50

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 5

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13 Teilsteuerrechnung 50 14 Anhang 51

141 Abkuumlrzungen 51 142 Grundbegriffe 52 143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen 52

Definitionen sind unterstrichen

kursiv gesetzliche Normen

1 Grundlagen externer Unternehmensrechnung 11 System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick

Entscheidungshorizont

mittelfristig kurzfristig

Ereignis-publizitaumlt

Prospektpublizitaumlt (Emissionspublizitaumlt)

Adhoc-Publizitaumlt

Gesellschafter-publizitaumlt

Erscheinungs-weise Regel-

publizitaumlt Jahrespublizitaumlt unterjaumlhrige

Berichte

111 Prospektpublizitaumlt bei Boumlrsengang (oder oumlffentlichem Angebot von Wertpapieren)

Ziel potentiellen Anlagern ein Urteil uumlber Rendite-Risiko-Aussichten des Emittenten der Wertpapiere zu ermoumlglichen

1111 Boumlrsenprospekt

zu erstellen von Unternehmen die im Amtlichen Handel gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1112 Unternehmensbericht

zu erstellen von Unternehmen die im geregelten Markt gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1113 Verkaufprospekt zu erstellen von Unternehmen die Wertpapiere oumlffentlich anbieten die fuumlr eine Boumlrsenzulassung nicht vorgesehen ist sect 1 VerkaufsprospektG

112 Ad-hoc-Publizitaumlt Rechtsgrundlage WpHG sect 15

sect 15 Veroumlffentlichung und Mitteilung kursbeeinflussender Tatsachen

(1) Der Emittent von Wertpapieren die zum Handel an einer inlaumlndischen Boumlrse zu-gelassen sind muss unverzuumlglich eine neue Tatsache gemaumlszlig sect 15 Abs 3 Satz 1 veroumlffentlichen die in seinem Taumltigkeitsbereich eingetreten und nicht oumlffentlich be-kannt ist wenn sie wegen der Auswirkungen auf die Vermoumlgens oder Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschaumlftsverlauf des Emittenten geeignet ist den Boumlr-senpreis der zugelassenen Wertpapiere erheblich zu beeinflussen oder im Fall zu-gelassener Schuldverschreibungen die Faumlhigkeit des Emittenten seinen Verpflich-tungen nachzukommen beeintraumlchtigen kann

-gt erhebliche Kursbeeinflussung +- 5 uumlber Veraumlnderung Vergleichindex

-gt Haftung des Vorstands nach sect 826 BGB (Informatec)

-gt Ordnungswidrigkeit

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113 Jahrespublizitaumlt Abschluumlsse HGB

Einzel IFRS Einzel

HGB Konzern

IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung durch IFRS-Abschluss sect 315a I HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

HGB Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung sect 315a I HGB

Wahl sect 315a III HGB

Basis fuumlr IFRS-Konzernabschluumlsse sind IFRS-Einzelabschluumlsse

Abschluss nach US-GAAP nur verbindlich fuumlr an einer US-Boumlrse gelistete Unternehmen

IFRS International Financial Reporting Standards

US-GAAP Generally Accepted Accounting Principles

114 unterjaumlhrige Berichte 1 Quartalsberichte BoumlrsO FWB sectsect 63 78 (nur Prime Standard)

2 Halbjahresberichte BoumlrsG sect 40 (nur amtlicher Handel Prime Standard)

Review unterjaumlhrige Pruumlfung durch WP keine Pflicht

115 Entscheidungsnuumltzlichkeit (decision usefulness) von Informationen ist dann gegeben wenn die veroumlffentlichten Informationen ge-eignet sind die Entscheidungen von Stakeholdern (aus dem engl Personen fuumlr etwas auf dem Spiel steht bdquoto be at stakeldquo) zu beeinflussen Informationen sind entscheidungsnuumltzlich wenn sie

Voraussetzungen

1 verlaumlsslich

2 zeitnah

3 entscheidungsrelevant sind

Arten der Entscheidungsrelevanz 1 Veraumlnderte Entscheidung

2 Bestaumltigung einer einmal getroffenen Entscheidung

3 Hintergrundinformationen

IFRS-Abschluumlsse zielen auf die Vermittlung entscheidungsnuumltzlicher Informationen IASB Framework12 IAS 137

12 Sichtweisen und Funktionen

121 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting) Adressat Management nicht normiert Zweck Unternehmenssteuerung

externe Unternehmensrechung Adressat Share- und Stakeholder normiert Zweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Informationsfunktion

122 Uumlbersicht Sichtweisen Handelsrecht Steuerrecht IFRS US-GAAP

Einzelabschluss nach HGB nach Steuerrecht nach IFRS nach US-GAAP

Konzernabschluss nach HGB --------------- nach IFRS nach US-GAAP

Norm D D internat USA

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Funktionen (Praumlferenz- ordnung)

Einzelab-schluss nach HGB

Konzernab-schluss HGB

Abschluss nach IFRS

Abschluss n US-GAAP

Ausschuumlttungsbem 1 Prioritaumlt ( ) ( ) ( )

Steuerbemessung 2 Prioritaumlt -------------- --------- ( )

Information 3 Prioritaumlt

relevant ( ) mittelbar relevant

Funktionen koumlnnen widerspruumlchlich sein

1221 Dokumentationsfunktion

Alle Abschluumlsse basieren auf Buchhaltung

Derivative steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 140 AO Buchhaltungspflichtig fuumlr Besteuerung ist wer nach anderen Gesetzten buchhaltungspflichtig ist

Originaumlre steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 141 AO Buchhaltungspflichtig sind gewerbliche Unternehmen und Land- und Forstwirte mit Umsaumltzen gt 350000 euro oder Gewinnen gt 30000 euro haben Buchfuumlhrungs- und Abschlusspflicht

1222 Ausschuumlttungsbemessung

1 Ermittlung des ausschuumlttungsfaumlhigen Gewinns und Ausschuumlttungsbemessung

-gt HGB vorsichtsorientierte Bewertung aufgrund Vorrang Glaumlubigerschutz (Fremd-kapitalinteressen)

-gt IFRS amp US-GAAP moumlglichst realistische Bewertung aufgrund Vorrang Investo-reninformation (Shareholder)

2 Ausschuumlttungssperre Handelrechtliches Jahresergebnis begrenzt Ausschuumlttung

1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

Vorsichtprinzip sect 252 Abs 1 Nr 4 HGB 1 HS

sect 252 Allgemeine Bewertungsgrundsaumltze

(1) Bei der Bewertung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermoumlgensgegen-staumlnde und Schulden gilt insbesondere folgendes

4 Es ist vorsichtig zu bewerten namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind

Kritik

1 Ergibt kein realistisches Bild des Unternehmens

2 Auch Glaumlubiger wollen ein praumlzise Informationen nur so koumlnnen sie Kreditver-gabe und ndashkonditionen risikoadaumlquat bestimmen

3 Es ergeben sich zwangsweise stille Reserven die bei Aufloumlsung die Lage zu posi-tiv darstellen Widerspruch zu den Rahmengrundsaumltzen Periodisierung und Ver-gleichbarkeit

1224 Maszliggeblichkeitsprinzip Ansaumltze in der Handelsbilanz sind fuumlr die Steuerbilanz maszliggeblich

sect 5 Gewinn bei Vollkaufleuten und bei bestimmten anderen Gewerbetreibenden

sect 5 I 1 EStG

(1) 1Bei Gewerbetreibenden die auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind Buumlcher zu fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse zu machen oder die ohne eine solche Verpflichtung Buumlcher fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse machen ist fuumlr den Schluss des Wirtschaftsjahres das Betriebsvermoumlgen anzusetzen (sect 4 Abs 1 Satz 1) das nach den handelsrechtlichen Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung auszuweisen ist

Umgekehrte Maszliggeblichkeit

Steuerliche Wahlrechte sind fuumlr die Handelsbilanz maszliggeblich

sect 5 I 2 EStG

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2Steuerrechtliche Wahlrechte bei der Gewinnermittlung sind in Uumlbereinstimmung mit der handelsrechtlichen Jahresbilanz auszuuumlben

sect 254 HGB 1Abschreibungen koumlnnen auch vorgenommen werden um Vermoumlgensgegenstaumlnde des Anlage- oder Umlaufvermoumlgens mit dem niedrigeren Wert anzusetzen der auf einer nur steuerrechtlich zulaumlssigen Abschreibung beruht

sect 279 II HGB

Abschreibungen nach sect 254 duumlrfen nur insoweit vorgenommen werden als das Steuerrecht ihre Anerkennung bei der steuerrechtlichen Gewinnermittlung davon abhaumlngig macht daszlig sie sich aus der Bilanz ergeben

Beispiel Vermoumlgensgegenstand handelsrechtliche Bewertung 270 steuerlich 230

270 270

Maszliggeblichkeitsprinzip Pflicht

230

Be

1 Pa

2

3

Sie

z

1225 Ein

Ein

13 BeRe

FuumlFuumloh

Fuuml

131 HGBe

1 ses(sectsect

2 GeErt

3 un

ke

4 schsik

Anwe

Gr

1311 An

FuABWL1 Script R

Markus Zielniok

HGB-Bilan

230

umgekehrte Maszliggeblichkeit

230

ispiele fuumlr Abweichungen

Drohverluste sect 249 Abs 1 Satz 1 2 HS HGssivierungspflicht in der Handelsbilanz Pass

kein NWP bei vorruumlbergehenden Wertminde

he auch 821

heitsbilanz

zelabschluss Bilanz entspricht Handels- un

standteile von HGB-Abschluumlssenlevante HGB-Abschnitte

r alle Kaufleute (sectsect 238-263)

r Kapitalgesellschaften (sectsect 264-335 HGBne vollhaftende natuumlrliche Person gemaumlszlig sect 2

r Konzerne (sectsect 290-315 HGB)

B-Einzelabschluss standteile sect 264 I 1 Pflicht

Bilanz Darstellung des Verhaumlltnis- von Vermoumlgen amp Schulden 266-274 HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung genuumlberstellung Aufwendungen amp raumlge (sectsect 275-278 HGB)

Fuumlr allsect 242

Anhang Erlaumluterung der Bilanz d der GuV (sectsect 284-288 HGB)

Fuumlr Kasect 264

in Abschlussbestandteil

Lagebericht Darstellung des Ge-aumlftsverlaufs der Lage und der Ri-en (sect 289 HGB)

Fuumlr msect 264

hang und Lagebericht sind auch von Personenn nicht eine natuumlrliche Person persoumlnlich h

oumlszligenklassen von Kapitalgesellschaften iVm

hang

nktionen des Anhangs uhnke Hundsdoerfer SS 2005

Steuer-Bilanz

Wahl

270

B ivierungsverbot in der Steuerbilanz

rungen in der Steuerbilanz

d Steuerrecht

) und Personenhandelsgesellschaften 64a HGB

zur Erstellung ergibt sich aus

e Kaufleute HGB Pflicht zur Aufstellung

pitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

ittelgroszlige und groszlige KapitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

nhandelsgesellschaften aufzustellen aftet (sect 264a I HGB)

sect 267 HGB

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09122005

1 Erlaumluterung fuumlr die Posten der Bilanz und GuV

2 Ergaumlnzung zusaumltzliche Informationen zu Bilanz und GuV

3 Korrektur falls der Abschluss nicht tatsaumlchliche wirtschaftliche Lage des Unternehmens darstellt sect 264 II 2 HGB

4 Entlastung verhindert Unuumlbersichtlichkeit von Bilanz und GuV

1312 Lagebericht 1 Lagebericht Beschreibung von Vermoumlgenslage (Aktiva) Finanzlage (Passiva) Ertragslage (GuV) durch die Unternehmensleitung

2 Risikobericht Chancen und Risiken der zukuumlnftigen Entwicklung (Pflicht zur Einrichtung eines Risikouumlberwachungssystems zur Fruumlherkennung von bestandsgefaumlhrdeten Entwicklungen sect 91 II AktG)

3 FampE-Bericht 4 Vorgaumlnge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschaumlftsjahres

132 HGB-Konzernabschluss Mutterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz Konzernabschluss

Tochterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz

(bei Organschaft versteuert nur Mutterunternehmen)

Bestandteile sect 297 I 1 HGB Pflicht zur Erstellung ergibt sich aus

1 Konzernbilanz 2 Konzern-GuV

3 Konzernanhang

sect 290 I HGB

Erweiterungen

4 Kapitalflussrechnung Veraumlnde-rung des Finanzmittelbestandes (Pflicht)

5 Segmentberichterstattung geographisch oder nach Produktgrup-pen gegliedert (Wahl)

6 Eigenkapitalspiegel Eigenkapitalveraumlnderungsrechnung (Pflicht)

sect 297 I 1 HGB

(Segmentberichterstattung sect 297 I 2 HGB)

kein Abschlussbestandteil

4 Konzernlagebericht sect 315 HGB

sect 290 I HGB

Befreiung von Aufstellung wenn IFRS-Abschluss erstellt wird sect315a I HGB

1321 Kapitalflussrechnung

Veraumlnderung des Finanzmittelfonds

+ Anfangsbestand 11 Kasse Bank evtl Wertpapiere des Umlaufvermoumlgens

+- CashFlow aus betrieblicher Taumltigkeit OCF (gut wenn positiv) + Umsaumltze - Auszahlungen fuumlr betriebliche Taumltigkeit

+- CashFlow aus Investitionstaumltigkeit ICF (gut wenn negativ) + Investitionen - Desinvestitionen

+- CashFlow aus Finanzierungstaumltigkeit FCF (negativ~positiv) + Kredite Aufnahme Eigenkapital ndash Dividende Tilgung Zinsen

= Endbestand 3112

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschluss-pruumlfung bei einer Aktiengesellschaft

1 Buchfuumlhrung

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2 Abschlusserstellung (Aufstellung)

durch Vorstand -gt Vorlage an den Aufsichtsrat sect 170 AktG

3 externe Abschlusspruumlfung (nicht fuumlr kleine KapitalG)

Pflicht zur Pruumlfung von Jahresabschluss und Lagebericht fuumlr KapitalG (und haf-tungsbeschraumlnkte Personengesellschaften) sect 316 I HGB

Pflicht zur Pruumlfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht sect 316 II HGB

Pruumlfungsauftrag wird durch Aufsichtsrat erteilt sect 111 II 2 AktG

Pruumlfer erteilt TestatBestaumltigungsvermerk sect 322 HGB uneinge-schraumlnkteingeschraumlnktversagt

4 Pruumlfung durch Aufsichtsrat sect 171 AktG

5 Feststellung durch Billigung des Aufsichtsrates sect 172 AktG

Vorraussetzung fuumlr Gewinnverwendungsbeschluss

(kann auch an HV delegiert werden bei GmbH durch Gesellschafterbeschluss sect 46 GmbHG)

6 Offenlegung

groszlige Personengesellschaften Kapitalgesellschaften durch Einreichung beim Han-delsregister sect 325 HGB innerhalb 12 Monaten nach Bilanzstichtag

groszlige Kapitalgesellschaften Veroumlffentlichung im Bundesanzeiger

Publizierung gemaumlszlig sect 62 IV BoumlrsO FWB innerhalb 4 Monaten

Sanktionen gemaumlszlig sect 331 HGB Unrichtige Darstellung

15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt

151 Geschaumlftsbericht Pflicht-Bestandteile

1 Jahresabschluss (Bilanz + GuV)

2 Lagebericht

3 Bestaumltigungsvermerk Abschlusspruumlfer

4 Bericht des Aufsichtsrates

+ 5 freiwillige Zusatzinformationen

Keine gesetzliche Norm

Pruumlfer liest freiwillige Zusatzinformationen auf Widerspruumlche keine Pruumlfung

Geschaumlftsbericht ist auch Bezugsgroumlszlige fuumlr Adhoc-Mitteilungen

2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss Bestandteile

Aktiva Bilanz Passiva

Vermoumlgen Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen Schulden

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

Vermoumlgenslage Finanzlage

Soll GuV Haben

Aufwand Ertraumlge

Jahresuumlberschuss Jahresfehlbetrag Saldo

Ertragslage

Gliederung der Bilanz nach sect 266 II und III HGB

Ungefaumlhre Reihenfolge Gliederung der Aktiva nach Liquidierbarkeit Gliederung der Passiva nach Fristigkeit

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Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

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Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

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2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

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Markus Zielniok 09122005

Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Markus Zielniok 09122005

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 4: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht 17 24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB 18

241 planmaumlszligige Abschreibungen 18 242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen 19

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen 19 2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen 19 2423 Teilwert 20 2424 Wertaufholung 20

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten 20 251 Bewertungsvereinfachungsverfahren 20

2511 Vorratsbewertung 20 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen 22

252 Forderungen23 2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen 23

253 Rechnungsabgrenzung23 254 Eigenkapital 24

2541 Gliederung Eigenkapital 24 2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG 25

255 Ruumlcklagen 25 2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil 25

256 Ruumlckstellungen 26 2561 Bewertung von Ruumlckstellungen 26

257 Verbindlichkeiten 27 2571 Bewertung von Verbindlichkeiten 27 2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit 27

26 Gewinn- und Verlusrechnung 27 261 Gliederung 27 262 Ergebnisspaltung 28

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 28 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht 28 32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung 28

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen 29 322 Addition der Handelsbilanzen II29 323 Konsolidierung29

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) 29 3232 Schuldenkonsolidierung 30 3233 Zwischenergebniskonsolidierung 30 3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung 30

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik 30 41 Abschlusspolitische Ziele 30 42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz 31

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse 32 51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 32 52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen 32

521 zur Ertragslage 32 522 zur Vermoumlgenslage33 523 zur Finanzlage 33

6 IFRS-Abschluumlsse 34 61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss 35 62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses 35 63 Rahmennormen 36

631 asset-Begriff36 632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS 36

Teil 2 Steuern 36 7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 36

71 Hauptaufgaben 36

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 4

Markus Zielniok 09122005

72 Grundbegriffe 37 721 Steuerarten37 722 Definitionen37 723 Tarifformen 38

73 Rechtsquellen und Auslegung 38 731 Gesetze 38 732 Rechtsverordnungen38 733 Rechtsprechung 38 734 Verwaltungsanweisungen 38 735 Auslegungsmethoden 38

74 Steuerplanung 39 741 Wirkungshebel 39 742 Methoden39 743 steuersensitive Bereiche 39

75 Renditewirkungen der Besteuerung 39 751 Implizite Steuern 40 752 Kapitalwert nach Steuern 40

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten 41 8 Einkommensteuer 41

81 Steuersubjekt 41 82 Steuerobjekt 41

821 Gewinneinkunftsarten42 8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung 42

822 Uumlberschusseinkunftsarten 42 83 Bemessungsgrundlage 43

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft 43 832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb 43 833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit 44 834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit44 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen44 836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung 45 837 Sonstige Einkuumlnfte 45 838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage 45

8381 Sonderausgaben 46 8382 Verlustverrechnung 46

84 Tarif 46 9 Annexsteuern 47

91 Kirchensteuer 47 92 Solidaritaumltszuschlag 47

10 Koumlrperschaftssteuer 47 101 Steuersubjekt 47 102 Steuerobjekt 47 103 Bemessungsgrundlage 47 104 Tarif 48

11 Gewerbesteuer 48 111 Steuersubjekt 48 112 Steuerobjekt 48 113 Bemessungsgrundlage 48 114 Tarif 48

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz49 12 Umsatzsteuer 49

121 Steuersubjekt 49 122 Steuerobjekt 49 123 Bemessungsgrundlage 49 124 Tarif 50

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 5

Markus Zielniok 09122005

13 Teilsteuerrechnung 50 14 Anhang 51

141 Abkuumlrzungen 51 142 Grundbegriffe 52 143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen 52

Definitionen sind unterstrichen

kursiv gesetzliche Normen

1 Grundlagen externer Unternehmensrechnung 11 System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick

Entscheidungshorizont

mittelfristig kurzfristig

Ereignis-publizitaumlt

Prospektpublizitaumlt (Emissionspublizitaumlt)

Adhoc-Publizitaumlt

Gesellschafter-publizitaumlt

Erscheinungs-weise Regel-

publizitaumlt Jahrespublizitaumlt unterjaumlhrige

Berichte

111 Prospektpublizitaumlt bei Boumlrsengang (oder oumlffentlichem Angebot von Wertpapieren)

Ziel potentiellen Anlagern ein Urteil uumlber Rendite-Risiko-Aussichten des Emittenten der Wertpapiere zu ermoumlglichen

1111 Boumlrsenprospekt

zu erstellen von Unternehmen die im Amtlichen Handel gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1112 Unternehmensbericht

zu erstellen von Unternehmen die im geregelten Markt gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1113 Verkaufprospekt zu erstellen von Unternehmen die Wertpapiere oumlffentlich anbieten die fuumlr eine Boumlrsenzulassung nicht vorgesehen ist sect 1 VerkaufsprospektG

112 Ad-hoc-Publizitaumlt Rechtsgrundlage WpHG sect 15

sect 15 Veroumlffentlichung und Mitteilung kursbeeinflussender Tatsachen

(1) Der Emittent von Wertpapieren die zum Handel an einer inlaumlndischen Boumlrse zu-gelassen sind muss unverzuumlglich eine neue Tatsache gemaumlszlig sect 15 Abs 3 Satz 1 veroumlffentlichen die in seinem Taumltigkeitsbereich eingetreten und nicht oumlffentlich be-kannt ist wenn sie wegen der Auswirkungen auf die Vermoumlgens oder Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschaumlftsverlauf des Emittenten geeignet ist den Boumlr-senpreis der zugelassenen Wertpapiere erheblich zu beeinflussen oder im Fall zu-gelassener Schuldverschreibungen die Faumlhigkeit des Emittenten seinen Verpflich-tungen nachzukommen beeintraumlchtigen kann

-gt erhebliche Kursbeeinflussung +- 5 uumlber Veraumlnderung Vergleichindex

-gt Haftung des Vorstands nach sect 826 BGB (Informatec)

-gt Ordnungswidrigkeit

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Markus Zielniok 09122005

113 Jahrespublizitaumlt Abschluumlsse HGB

Einzel IFRS Einzel

HGB Konzern

IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung durch IFRS-Abschluss sect 315a I HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

HGB Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung sect 315a I HGB

Wahl sect 315a III HGB

Basis fuumlr IFRS-Konzernabschluumlsse sind IFRS-Einzelabschluumlsse

Abschluss nach US-GAAP nur verbindlich fuumlr an einer US-Boumlrse gelistete Unternehmen

IFRS International Financial Reporting Standards

US-GAAP Generally Accepted Accounting Principles

114 unterjaumlhrige Berichte 1 Quartalsberichte BoumlrsO FWB sectsect 63 78 (nur Prime Standard)

2 Halbjahresberichte BoumlrsG sect 40 (nur amtlicher Handel Prime Standard)

Review unterjaumlhrige Pruumlfung durch WP keine Pflicht

115 Entscheidungsnuumltzlichkeit (decision usefulness) von Informationen ist dann gegeben wenn die veroumlffentlichten Informationen ge-eignet sind die Entscheidungen von Stakeholdern (aus dem engl Personen fuumlr etwas auf dem Spiel steht bdquoto be at stakeldquo) zu beeinflussen Informationen sind entscheidungsnuumltzlich wenn sie

Voraussetzungen

1 verlaumlsslich

2 zeitnah

3 entscheidungsrelevant sind

Arten der Entscheidungsrelevanz 1 Veraumlnderte Entscheidung

2 Bestaumltigung einer einmal getroffenen Entscheidung

3 Hintergrundinformationen

IFRS-Abschluumlsse zielen auf die Vermittlung entscheidungsnuumltzlicher Informationen IASB Framework12 IAS 137

12 Sichtweisen und Funktionen

121 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting) Adressat Management nicht normiert Zweck Unternehmenssteuerung

externe Unternehmensrechung Adressat Share- und Stakeholder normiert Zweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Informationsfunktion

122 Uumlbersicht Sichtweisen Handelsrecht Steuerrecht IFRS US-GAAP

Einzelabschluss nach HGB nach Steuerrecht nach IFRS nach US-GAAP

Konzernabschluss nach HGB --------------- nach IFRS nach US-GAAP

Norm D D internat USA

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Markus Zielniok 09122005

Funktionen (Praumlferenz- ordnung)

Einzelab-schluss nach HGB

Konzernab-schluss HGB

Abschluss nach IFRS

Abschluss n US-GAAP

Ausschuumlttungsbem 1 Prioritaumlt ( ) ( ) ( )

Steuerbemessung 2 Prioritaumlt -------------- --------- ( )

Information 3 Prioritaumlt

relevant ( ) mittelbar relevant

Funktionen koumlnnen widerspruumlchlich sein

1221 Dokumentationsfunktion

Alle Abschluumlsse basieren auf Buchhaltung

Derivative steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 140 AO Buchhaltungspflichtig fuumlr Besteuerung ist wer nach anderen Gesetzten buchhaltungspflichtig ist

Originaumlre steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 141 AO Buchhaltungspflichtig sind gewerbliche Unternehmen und Land- und Forstwirte mit Umsaumltzen gt 350000 euro oder Gewinnen gt 30000 euro haben Buchfuumlhrungs- und Abschlusspflicht

1222 Ausschuumlttungsbemessung

1 Ermittlung des ausschuumlttungsfaumlhigen Gewinns und Ausschuumlttungsbemessung

-gt HGB vorsichtsorientierte Bewertung aufgrund Vorrang Glaumlubigerschutz (Fremd-kapitalinteressen)

-gt IFRS amp US-GAAP moumlglichst realistische Bewertung aufgrund Vorrang Investo-reninformation (Shareholder)

2 Ausschuumlttungssperre Handelrechtliches Jahresergebnis begrenzt Ausschuumlttung

1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

Vorsichtprinzip sect 252 Abs 1 Nr 4 HGB 1 HS

sect 252 Allgemeine Bewertungsgrundsaumltze

(1) Bei der Bewertung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermoumlgensgegen-staumlnde und Schulden gilt insbesondere folgendes

4 Es ist vorsichtig zu bewerten namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind

Kritik

1 Ergibt kein realistisches Bild des Unternehmens

2 Auch Glaumlubiger wollen ein praumlzise Informationen nur so koumlnnen sie Kreditver-gabe und ndashkonditionen risikoadaumlquat bestimmen

3 Es ergeben sich zwangsweise stille Reserven die bei Aufloumlsung die Lage zu posi-tiv darstellen Widerspruch zu den Rahmengrundsaumltzen Periodisierung und Ver-gleichbarkeit

1224 Maszliggeblichkeitsprinzip Ansaumltze in der Handelsbilanz sind fuumlr die Steuerbilanz maszliggeblich

sect 5 Gewinn bei Vollkaufleuten und bei bestimmten anderen Gewerbetreibenden

sect 5 I 1 EStG

(1) 1Bei Gewerbetreibenden die auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind Buumlcher zu fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse zu machen oder die ohne eine solche Verpflichtung Buumlcher fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse machen ist fuumlr den Schluss des Wirtschaftsjahres das Betriebsvermoumlgen anzusetzen (sect 4 Abs 1 Satz 1) das nach den handelsrechtlichen Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung auszuweisen ist

Umgekehrte Maszliggeblichkeit

Steuerliche Wahlrechte sind fuumlr die Handelsbilanz maszliggeblich

sect 5 I 2 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 8

Markus Zielniok 09122005

2Steuerrechtliche Wahlrechte bei der Gewinnermittlung sind in Uumlbereinstimmung mit der handelsrechtlichen Jahresbilanz auszuuumlben

sect 254 HGB 1Abschreibungen koumlnnen auch vorgenommen werden um Vermoumlgensgegenstaumlnde des Anlage- oder Umlaufvermoumlgens mit dem niedrigeren Wert anzusetzen der auf einer nur steuerrechtlich zulaumlssigen Abschreibung beruht

sect 279 II HGB

Abschreibungen nach sect 254 duumlrfen nur insoweit vorgenommen werden als das Steuerrecht ihre Anerkennung bei der steuerrechtlichen Gewinnermittlung davon abhaumlngig macht daszlig sie sich aus der Bilanz ergeben

Beispiel Vermoumlgensgegenstand handelsrechtliche Bewertung 270 steuerlich 230

270 270

Maszliggeblichkeitsprinzip Pflicht

230

Be

1 Pa

2

3

Sie

z

1225 Ein

Ein

13 BeRe

FuumlFuumloh

Fuuml

131 HGBe

1 ses(sectsect

2 GeErt

3 un

ke

4 schsik

Anwe

Gr

1311 An

FuABWL1 Script R

Markus Zielniok

HGB-Bilan

230

umgekehrte Maszliggeblichkeit

230

ispiele fuumlr Abweichungen

Drohverluste sect 249 Abs 1 Satz 1 2 HS HGssivierungspflicht in der Handelsbilanz Pass

kein NWP bei vorruumlbergehenden Wertminde

he auch 821

heitsbilanz

zelabschluss Bilanz entspricht Handels- un

standteile von HGB-Abschluumlssenlevante HGB-Abschnitte

r alle Kaufleute (sectsect 238-263)

r Kapitalgesellschaften (sectsect 264-335 HGBne vollhaftende natuumlrliche Person gemaumlszlig sect 2

r Konzerne (sectsect 290-315 HGB)

B-Einzelabschluss standteile sect 264 I 1 Pflicht

Bilanz Darstellung des Verhaumlltnis- von Vermoumlgen amp Schulden 266-274 HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung genuumlberstellung Aufwendungen amp raumlge (sectsect 275-278 HGB)

Fuumlr allsect 242

Anhang Erlaumluterung der Bilanz d der GuV (sectsect 284-288 HGB)

Fuumlr Kasect 264

in Abschlussbestandteil

Lagebericht Darstellung des Ge-aumlftsverlaufs der Lage und der Ri-en (sect 289 HGB)

Fuumlr msect 264

hang und Lagebericht sind auch von Personenn nicht eine natuumlrliche Person persoumlnlich h

oumlszligenklassen von Kapitalgesellschaften iVm

hang

nktionen des Anhangs uhnke Hundsdoerfer SS 2005

Steuer-Bilanz

Wahl

270

B ivierungsverbot in der Steuerbilanz

rungen in der Steuerbilanz

d Steuerrecht

) und Personenhandelsgesellschaften 64a HGB

zur Erstellung ergibt sich aus

e Kaufleute HGB Pflicht zur Aufstellung

pitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

ittelgroszlige und groszlige KapitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

nhandelsgesellschaften aufzustellen aftet (sect 264a I HGB)

sect 267 HGB

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09122005

1 Erlaumluterung fuumlr die Posten der Bilanz und GuV

2 Ergaumlnzung zusaumltzliche Informationen zu Bilanz und GuV

3 Korrektur falls der Abschluss nicht tatsaumlchliche wirtschaftliche Lage des Unternehmens darstellt sect 264 II 2 HGB

4 Entlastung verhindert Unuumlbersichtlichkeit von Bilanz und GuV

1312 Lagebericht 1 Lagebericht Beschreibung von Vermoumlgenslage (Aktiva) Finanzlage (Passiva) Ertragslage (GuV) durch die Unternehmensleitung

2 Risikobericht Chancen und Risiken der zukuumlnftigen Entwicklung (Pflicht zur Einrichtung eines Risikouumlberwachungssystems zur Fruumlherkennung von bestandsgefaumlhrdeten Entwicklungen sect 91 II AktG)

3 FampE-Bericht 4 Vorgaumlnge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschaumlftsjahres

132 HGB-Konzernabschluss Mutterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz Konzernabschluss

Tochterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz

(bei Organschaft versteuert nur Mutterunternehmen)

Bestandteile sect 297 I 1 HGB Pflicht zur Erstellung ergibt sich aus

1 Konzernbilanz 2 Konzern-GuV

3 Konzernanhang

sect 290 I HGB

Erweiterungen

4 Kapitalflussrechnung Veraumlnde-rung des Finanzmittelbestandes (Pflicht)

5 Segmentberichterstattung geographisch oder nach Produktgrup-pen gegliedert (Wahl)

6 Eigenkapitalspiegel Eigenkapitalveraumlnderungsrechnung (Pflicht)

sect 297 I 1 HGB

(Segmentberichterstattung sect 297 I 2 HGB)

kein Abschlussbestandteil

4 Konzernlagebericht sect 315 HGB

sect 290 I HGB

Befreiung von Aufstellung wenn IFRS-Abschluss erstellt wird sect315a I HGB

1321 Kapitalflussrechnung

Veraumlnderung des Finanzmittelfonds

+ Anfangsbestand 11 Kasse Bank evtl Wertpapiere des Umlaufvermoumlgens

+- CashFlow aus betrieblicher Taumltigkeit OCF (gut wenn positiv) + Umsaumltze - Auszahlungen fuumlr betriebliche Taumltigkeit

+- CashFlow aus Investitionstaumltigkeit ICF (gut wenn negativ) + Investitionen - Desinvestitionen

+- CashFlow aus Finanzierungstaumltigkeit FCF (negativ~positiv) + Kredite Aufnahme Eigenkapital ndash Dividende Tilgung Zinsen

= Endbestand 3112

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschluss-pruumlfung bei einer Aktiengesellschaft

1 Buchfuumlhrung

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2 Abschlusserstellung (Aufstellung)

durch Vorstand -gt Vorlage an den Aufsichtsrat sect 170 AktG

3 externe Abschlusspruumlfung (nicht fuumlr kleine KapitalG)

Pflicht zur Pruumlfung von Jahresabschluss und Lagebericht fuumlr KapitalG (und haf-tungsbeschraumlnkte Personengesellschaften) sect 316 I HGB

Pflicht zur Pruumlfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht sect 316 II HGB

Pruumlfungsauftrag wird durch Aufsichtsrat erteilt sect 111 II 2 AktG

Pruumlfer erteilt TestatBestaumltigungsvermerk sect 322 HGB uneinge-schraumlnkteingeschraumlnktversagt

4 Pruumlfung durch Aufsichtsrat sect 171 AktG

5 Feststellung durch Billigung des Aufsichtsrates sect 172 AktG

Vorraussetzung fuumlr Gewinnverwendungsbeschluss

(kann auch an HV delegiert werden bei GmbH durch Gesellschafterbeschluss sect 46 GmbHG)

6 Offenlegung

groszlige Personengesellschaften Kapitalgesellschaften durch Einreichung beim Han-delsregister sect 325 HGB innerhalb 12 Monaten nach Bilanzstichtag

groszlige Kapitalgesellschaften Veroumlffentlichung im Bundesanzeiger

Publizierung gemaumlszlig sect 62 IV BoumlrsO FWB innerhalb 4 Monaten

Sanktionen gemaumlszlig sect 331 HGB Unrichtige Darstellung

15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt

151 Geschaumlftsbericht Pflicht-Bestandteile

1 Jahresabschluss (Bilanz + GuV)

2 Lagebericht

3 Bestaumltigungsvermerk Abschlusspruumlfer

4 Bericht des Aufsichtsrates

+ 5 freiwillige Zusatzinformationen

Keine gesetzliche Norm

Pruumlfer liest freiwillige Zusatzinformationen auf Widerspruumlche keine Pruumlfung

Geschaumlftsbericht ist auch Bezugsgroumlszlige fuumlr Adhoc-Mitteilungen

2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss Bestandteile

Aktiva Bilanz Passiva

Vermoumlgen Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen Schulden

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

Vermoumlgenslage Finanzlage

Soll GuV Haben

Aufwand Ertraumlge

Jahresuumlberschuss Jahresfehlbetrag Saldo

Ertragslage

Gliederung der Bilanz nach sect 266 II und III HGB

Ungefaumlhre Reihenfolge Gliederung der Aktiva nach Liquidierbarkeit Gliederung der Passiva nach Fristigkeit

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Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

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Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

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Markus Zielniok 09122005

2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 24

Markus Zielniok 09122005

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 25

Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 27

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

Markus Zielniok 09122005

latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 5: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

72 Grundbegriffe 37 721 Steuerarten37 722 Definitionen37 723 Tarifformen 38

73 Rechtsquellen und Auslegung 38 731 Gesetze 38 732 Rechtsverordnungen38 733 Rechtsprechung 38 734 Verwaltungsanweisungen 38 735 Auslegungsmethoden 38

74 Steuerplanung 39 741 Wirkungshebel 39 742 Methoden39 743 steuersensitive Bereiche 39

75 Renditewirkungen der Besteuerung 39 751 Implizite Steuern 40 752 Kapitalwert nach Steuern 40

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten 41 8 Einkommensteuer 41

81 Steuersubjekt 41 82 Steuerobjekt 41

821 Gewinneinkunftsarten42 8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung 42

822 Uumlberschusseinkunftsarten 42 83 Bemessungsgrundlage 43

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft 43 832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb 43 833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit 44 834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit44 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen44 836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung 45 837 Sonstige Einkuumlnfte 45 838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage 45

8381 Sonderausgaben 46 8382 Verlustverrechnung 46

84 Tarif 46 9 Annexsteuern 47

91 Kirchensteuer 47 92 Solidaritaumltszuschlag 47

10 Koumlrperschaftssteuer 47 101 Steuersubjekt 47 102 Steuerobjekt 47 103 Bemessungsgrundlage 47 104 Tarif 48

11 Gewerbesteuer 48 111 Steuersubjekt 48 112 Steuerobjekt 48 113 Bemessungsgrundlage 48 114 Tarif 48

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz49 12 Umsatzsteuer 49

121 Steuersubjekt 49 122 Steuerobjekt 49 123 Bemessungsgrundlage 49 124 Tarif 50

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 5

Markus Zielniok 09122005

13 Teilsteuerrechnung 50 14 Anhang 51

141 Abkuumlrzungen 51 142 Grundbegriffe 52 143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen 52

Definitionen sind unterstrichen

kursiv gesetzliche Normen

1 Grundlagen externer Unternehmensrechnung 11 System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick

Entscheidungshorizont

mittelfristig kurzfristig

Ereignis-publizitaumlt

Prospektpublizitaumlt (Emissionspublizitaumlt)

Adhoc-Publizitaumlt

Gesellschafter-publizitaumlt

Erscheinungs-weise Regel-

publizitaumlt Jahrespublizitaumlt unterjaumlhrige

Berichte

111 Prospektpublizitaumlt bei Boumlrsengang (oder oumlffentlichem Angebot von Wertpapieren)

Ziel potentiellen Anlagern ein Urteil uumlber Rendite-Risiko-Aussichten des Emittenten der Wertpapiere zu ermoumlglichen

1111 Boumlrsenprospekt

zu erstellen von Unternehmen die im Amtlichen Handel gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1112 Unternehmensbericht

zu erstellen von Unternehmen die im geregelten Markt gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1113 Verkaufprospekt zu erstellen von Unternehmen die Wertpapiere oumlffentlich anbieten die fuumlr eine Boumlrsenzulassung nicht vorgesehen ist sect 1 VerkaufsprospektG

112 Ad-hoc-Publizitaumlt Rechtsgrundlage WpHG sect 15

sect 15 Veroumlffentlichung und Mitteilung kursbeeinflussender Tatsachen

(1) Der Emittent von Wertpapieren die zum Handel an einer inlaumlndischen Boumlrse zu-gelassen sind muss unverzuumlglich eine neue Tatsache gemaumlszlig sect 15 Abs 3 Satz 1 veroumlffentlichen die in seinem Taumltigkeitsbereich eingetreten und nicht oumlffentlich be-kannt ist wenn sie wegen der Auswirkungen auf die Vermoumlgens oder Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschaumlftsverlauf des Emittenten geeignet ist den Boumlr-senpreis der zugelassenen Wertpapiere erheblich zu beeinflussen oder im Fall zu-gelassener Schuldverschreibungen die Faumlhigkeit des Emittenten seinen Verpflich-tungen nachzukommen beeintraumlchtigen kann

-gt erhebliche Kursbeeinflussung +- 5 uumlber Veraumlnderung Vergleichindex

-gt Haftung des Vorstands nach sect 826 BGB (Informatec)

-gt Ordnungswidrigkeit

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 6

Markus Zielniok 09122005

113 Jahrespublizitaumlt Abschluumlsse HGB

Einzel IFRS Einzel

HGB Konzern

IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung durch IFRS-Abschluss sect 315a I HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

HGB Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung sect 315a I HGB

Wahl sect 315a III HGB

Basis fuumlr IFRS-Konzernabschluumlsse sind IFRS-Einzelabschluumlsse

Abschluss nach US-GAAP nur verbindlich fuumlr an einer US-Boumlrse gelistete Unternehmen

IFRS International Financial Reporting Standards

US-GAAP Generally Accepted Accounting Principles

114 unterjaumlhrige Berichte 1 Quartalsberichte BoumlrsO FWB sectsect 63 78 (nur Prime Standard)

2 Halbjahresberichte BoumlrsG sect 40 (nur amtlicher Handel Prime Standard)

Review unterjaumlhrige Pruumlfung durch WP keine Pflicht

115 Entscheidungsnuumltzlichkeit (decision usefulness) von Informationen ist dann gegeben wenn die veroumlffentlichten Informationen ge-eignet sind die Entscheidungen von Stakeholdern (aus dem engl Personen fuumlr etwas auf dem Spiel steht bdquoto be at stakeldquo) zu beeinflussen Informationen sind entscheidungsnuumltzlich wenn sie

Voraussetzungen

1 verlaumlsslich

2 zeitnah

3 entscheidungsrelevant sind

Arten der Entscheidungsrelevanz 1 Veraumlnderte Entscheidung

2 Bestaumltigung einer einmal getroffenen Entscheidung

3 Hintergrundinformationen

IFRS-Abschluumlsse zielen auf die Vermittlung entscheidungsnuumltzlicher Informationen IASB Framework12 IAS 137

12 Sichtweisen und Funktionen

121 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting) Adressat Management nicht normiert Zweck Unternehmenssteuerung

externe Unternehmensrechung Adressat Share- und Stakeholder normiert Zweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Informationsfunktion

122 Uumlbersicht Sichtweisen Handelsrecht Steuerrecht IFRS US-GAAP

Einzelabschluss nach HGB nach Steuerrecht nach IFRS nach US-GAAP

Konzernabschluss nach HGB --------------- nach IFRS nach US-GAAP

Norm D D internat USA

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 7

Markus Zielniok 09122005

Funktionen (Praumlferenz- ordnung)

Einzelab-schluss nach HGB

Konzernab-schluss HGB

Abschluss nach IFRS

Abschluss n US-GAAP

Ausschuumlttungsbem 1 Prioritaumlt ( ) ( ) ( )

Steuerbemessung 2 Prioritaumlt -------------- --------- ( )

Information 3 Prioritaumlt

relevant ( ) mittelbar relevant

Funktionen koumlnnen widerspruumlchlich sein

1221 Dokumentationsfunktion

Alle Abschluumlsse basieren auf Buchhaltung

Derivative steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 140 AO Buchhaltungspflichtig fuumlr Besteuerung ist wer nach anderen Gesetzten buchhaltungspflichtig ist

Originaumlre steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 141 AO Buchhaltungspflichtig sind gewerbliche Unternehmen und Land- und Forstwirte mit Umsaumltzen gt 350000 euro oder Gewinnen gt 30000 euro haben Buchfuumlhrungs- und Abschlusspflicht

1222 Ausschuumlttungsbemessung

1 Ermittlung des ausschuumlttungsfaumlhigen Gewinns und Ausschuumlttungsbemessung

-gt HGB vorsichtsorientierte Bewertung aufgrund Vorrang Glaumlubigerschutz (Fremd-kapitalinteressen)

-gt IFRS amp US-GAAP moumlglichst realistische Bewertung aufgrund Vorrang Investo-reninformation (Shareholder)

2 Ausschuumlttungssperre Handelrechtliches Jahresergebnis begrenzt Ausschuumlttung

1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

Vorsichtprinzip sect 252 Abs 1 Nr 4 HGB 1 HS

sect 252 Allgemeine Bewertungsgrundsaumltze

(1) Bei der Bewertung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermoumlgensgegen-staumlnde und Schulden gilt insbesondere folgendes

4 Es ist vorsichtig zu bewerten namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind

Kritik

1 Ergibt kein realistisches Bild des Unternehmens

2 Auch Glaumlubiger wollen ein praumlzise Informationen nur so koumlnnen sie Kreditver-gabe und ndashkonditionen risikoadaumlquat bestimmen

3 Es ergeben sich zwangsweise stille Reserven die bei Aufloumlsung die Lage zu posi-tiv darstellen Widerspruch zu den Rahmengrundsaumltzen Periodisierung und Ver-gleichbarkeit

1224 Maszliggeblichkeitsprinzip Ansaumltze in der Handelsbilanz sind fuumlr die Steuerbilanz maszliggeblich

sect 5 Gewinn bei Vollkaufleuten und bei bestimmten anderen Gewerbetreibenden

sect 5 I 1 EStG

(1) 1Bei Gewerbetreibenden die auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind Buumlcher zu fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse zu machen oder die ohne eine solche Verpflichtung Buumlcher fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse machen ist fuumlr den Schluss des Wirtschaftsjahres das Betriebsvermoumlgen anzusetzen (sect 4 Abs 1 Satz 1) das nach den handelsrechtlichen Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung auszuweisen ist

Umgekehrte Maszliggeblichkeit

Steuerliche Wahlrechte sind fuumlr die Handelsbilanz maszliggeblich

sect 5 I 2 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 8

Markus Zielniok 09122005

2Steuerrechtliche Wahlrechte bei der Gewinnermittlung sind in Uumlbereinstimmung mit der handelsrechtlichen Jahresbilanz auszuuumlben

sect 254 HGB 1Abschreibungen koumlnnen auch vorgenommen werden um Vermoumlgensgegenstaumlnde des Anlage- oder Umlaufvermoumlgens mit dem niedrigeren Wert anzusetzen der auf einer nur steuerrechtlich zulaumlssigen Abschreibung beruht

sect 279 II HGB

Abschreibungen nach sect 254 duumlrfen nur insoweit vorgenommen werden als das Steuerrecht ihre Anerkennung bei der steuerrechtlichen Gewinnermittlung davon abhaumlngig macht daszlig sie sich aus der Bilanz ergeben

Beispiel Vermoumlgensgegenstand handelsrechtliche Bewertung 270 steuerlich 230

270 270

Maszliggeblichkeitsprinzip Pflicht

230

Be

1 Pa

2

3

Sie

z

1225 Ein

Ein

13 BeRe

FuumlFuumloh

Fuuml

131 HGBe

1 ses(sectsect

2 GeErt

3 un

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4 schsik

Anwe

Gr

1311 An

FuABWL1 Script R

Markus Zielniok

HGB-Bilan

230

umgekehrte Maszliggeblichkeit

230

ispiele fuumlr Abweichungen

Drohverluste sect 249 Abs 1 Satz 1 2 HS HGssivierungspflicht in der Handelsbilanz Pass

kein NWP bei vorruumlbergehenden Wertminde

he auch 821

heitsbilanz

zelabschluss Bilanz entspricht Handels- un

standteile von HGB-Abschluumlssenlevante HGB-Abschnitte

r alle Kaufleute (sectsect 238-263)

r Kapitalgesellschaften (sectsect 264-335 HGBne vollhaftende natuumlrliche Person gemaumlszlig sect 2

r Konzerne (sectsect 290-315 HGB)

B-Einzelabschluss standteile sect 264 I 1 Pflicht

Bilanz Darstellung des Verhaumlltnis- von Vermoumlgen amp Schulden 266-274 HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung genuumlberstellung Aufwendungen amp raumlge (sectsect 275-278 HGB)

Fuumlr allsect 242

Anhang Erlaumluterung der Bilanz d der GuV (sectsect 284-288 HGB)

Fuumlr Kasect 264

in Abschlussbestandteil

Lagebericht Darstellung des Ge-aumlftsverlaufs der Lage und der Ri-en (sect 289 HGB)

Fuumlr msect 264

hang und Lagebericht sind auch von Personenn nicht eine natuumlrliche Person persoumlnlich h

oumlszligenklassen von Kapitalgesellschaften iVm

hang

nktionen des Anhangs uhnke Hundsdoerfer SS 2005

Steuer-Bilanz

Wahl

270

B ivierungsverbot in der Steuerbilanz

rungen in der Steuerbilanz

d Steuerrecht

) und Personenhandelsgesellschaften 64a HGB

zur Erstellung ergibt sich aus

e Kaufleute HGB Pflicht zur Aufstellung

pitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

ittelgroszlige und groszlige KapitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

nhandelsgesellschaften aufzustellen aftet (sect 264a I HGB)

sect 267 HGB

Seite 9

09122005

1 Erlaumluterung fuumlr die Posten der Bilanz und GuV

2 Ergaumlnzung zusaumltzliche Informationen zu Bilanz und GuV

3 Korrektur falls der Abschluss nicht tatsaumlchliche wirtschaftliche Lage des Unternehmens darstellt sect 264 II 2 HGB

4 Entlastung verhindert Unuumlbersichtlichkeit von Bilanz und GuV

1312 Lagebericht 1 Lagebericht Beschreibung von Vermoumlgenslage (Aktiva) Finanzlage (Passiva) Ertragslage (GuV) durch die Unternehmensleitung

2 Risikobericht Chancen und Risiken der zukuumlnftigen Entwicklung (Pflicht zur Einrichtung eines Risikouumlberwachungssystems zur Fruumlherkennung von bestandsgefaumlhrdeten Entwicklungen sect 91 II AktG)

3 FampE-Bericht 4 Vorgaumlnge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschaumlftsjahres

132 HGB-Konzernabschluss Mutterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz Konzernabschluss

Tochterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz

(bei Organschaft versteuert nur Mutterunternehmen)

Bestandteile sect 297 I 1 HGB Pflicht zur Erstellung ergibt sich aus

1 Konzernbilanz 2 Konzern-GuV

3 Konzernanhang

sect 290 I HGB

Erweiterungen

4 Kapitalflussrechnung Veraumlnde-rung des Finanzmittelbestandes (Pflicht)

5 Segmentberichterstattung geographisch oder nach Produktgrup-pen gegliedert (Wahl)

6 Eigenkapitalspiegel Eigenkapitalveraumlnderungsrechnung (Pflicht)

sect 297 I 1 HGB

(Segmentberichterstattung sect 297 I 2 HGB)

kein Abschlussbestandteil

4 Konzernlagebericht sect 315 HGB

sect 290 I HGB

Befreiung von Aufstellung wenn IFRS-Abschluss erstellt wird sect315a I HGB

1321 Kapitalflussrechnung

Veraumlnderung des Finanzmittelfonds

+ Anfangsbestand 11 Kasse Bank evtl Wertpapiere des Umlaufvermoumlgens

+- CashFlow aus betrieblicher Taumltigkeit OCF (gut wenn positiv) + Umsaumltze - Auszahlungen fuumlr betriebliche Taumltigkeit

+- CashFlow aus Investitionstaumltigkeit ICF (gut wenn negativ) + Investitionen - Desinvestitionen

+- CashFlow aus Finanzierungstaumltigkeit FCF (negativ~positiv) + Kredite Aufnahme Eigenkapital ndash Dividende Tilgung Zinsen

= Endbestand 3112

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschluss-pruumlfung bei einer Aktiengesellschaft

1 Buchfuumlhrung

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 10

Markus Zielniok 09122005

2 Abschlusserstellung (Aufstellung)

durch Vorstand -gt Vorlage an den Aufsichtsrat sect 170 AktG

3 externe Abschlusspruumlfung (nicht fuumlr kleine KapitalG)

Pflicht zur Pruumlfung von Jahresabschluss und Lagebericht fuumlr KapitalG (und haf-tungsbeschraumlnkte Personengesellschaften) sect 316 I HGB

Pflicht zur Pruumlfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht sect 316 II HGB

Pruumlfungsauftrag wird durch Aufsichtsrat erteilt sect 111 II 2 AktG

Pruumlfer erteilt TestatBestaumltigungsvermerk sect 322 HGB uneinge-schraumlnkteingeschraumlnktversagt

4 Pruumlfung durch Aufsichtsrat sect 171 AktG

5 Feststellung durch Billigung des Aufsichtsrates sect 172 AktG

Vorraussetzung fuumlr Gewinnverwendungsbeschluss

(kann auch an HV delegiert werden bei GmbH durch Gesellschafterbeschluss sect 46 GmbHG)

6 Offenlegung

groszlige Personengesellschaften Kapitalgesellschaften durch Einreichung beim Han-delsregister sect 325 HGB innerhalb 12 Monaten nach Bilanzstichtag

groszlige Kapitalgesellschaften Veroumlffentlichung im Bundesanzeiger

Publizierung gemaumlszlig sect 62 IV BoumlrsO FWB innerhalb 4 Monaten

Sanktionen gemaumlszlig sect 331 HGB Unrichtige Darstellung

15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt

151 Geschaumlftsbericht Pflicht-Bestandteile

1 Jahresabschluss (Bilanz + GuV)

2 Lagebericht

3 Bestaumltigungsvermerk Abschlusspruumlfer

4 Bericht des Aufsichtsrates

+ 5 freiwillige Zusatzinformationen

Keine gesetzliche Norm

Pruumlfer liest freiwillige Zusatzinformationen auf Widerspruumlche keine Pruumlfung

Geschaumlftsbericht ist auch Bezugsgroumlszlige fuumlr Adhoc-Mitteilungen

2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss Bestandteile

Aktiva Bilanz Passiva

Vermoumlgen Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen Schulden

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

Vermoumlgenslage Finanzlage

Soll GuV Haben

Aufwand Ertraumlge

Jahresuumlberschuss Jahresfehlbetrag Saldo

Ertragslage

Gliederung der Bilanz nach sect 266 II und III HGB

Ungefaumlhre Reihenfolge Gliederung der Aktiva nach Liquidierbarkeit Gliederung der Passiva nach Fristigkeit

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Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

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Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

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2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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Markus Zielniok 09122005

= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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Markus Zielniok 09122005

11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 21

Markus Zielniok 09122005

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 25

Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 27

Markus Zielniok 09122005

Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 28

Markus Zielniok 09122005

behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 6: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

13 Teilsteuerrechnung 50 14 Anhang 51

141 Abkuumlrzungen 51 142 Grundbegriffe 52 143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen 52

Definitionen sind unterstrichen

kursiv gesetzliche Normen

1 Grundlagen externer Unternehmensrechnung 11 System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick

Entscheidungshorizont

mittelfristig kurzfristig

Ereignis-publizitaumlt

Prospektpublizitaumlt (Emissionspublizitaumlt)

Adhoc-Publizitaumlt

Gesellschafter-publizitaumlt

Erscheinungs-weise Regel-

publizitaumlt Jahrespublizitaumlt unterjaumlhrige

Berichte

111 Prospektpublizitaumlt bei Boumlrsengang (oder oumlffentlichem Angebot von Wertpapieren)

Ziel potentiellen Anlagern ein Urteil uumlber Rendite-Risiko-Aussichten des Emittenten der Wertpapiere zu ermoumlglichen

1111 Boumlrsenprospekt

zu erstellen von Unternehmen die im Amtlichen Handel gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1112 Unternehmensbericht

zu erstellen von Unternehmen die im geregelten Markt gehandelt werden sollen sect 30 III Nr 2 BoumlrsG

1113 Verkaufprospekt zu erstellen von Unternehmen die Wertpapiere oumlffentlich anbieten die fuumlr eine Boumlrsenzulassung nicht vorgesehen ist sect 1 VerkaufsprospektG

112 Ad-hoc-Publizitaumlt Rechtsgrundlage WpHG sect 15

sect 15 Veroumlffentlichung und Mitteilung kursbeeinflussender Tatsachen

(1) Der Emittent von Wertpapieren die zum Handel an einer inlaumlndischen Boumlrse zu-gelassen sind muss unverzuumlglich eine neue Tatsache gemaumlszlig sect 15 Abs 3 Satz 1 veroumlffentlichen die in seinem Taumltigkeitsbereich eingetreten und nicht oumlffentlich be-kannt ist wenn sie wegen der Auswirkungen auf die Vermoumlgens oder Finanzlage oder auf den allgemeinen Geschaumlftsverlauf des Emittenten geeignet ist den Boumlr-senpreis der zugelassenen Wertpapiere erheblich zu beeinflussen oder im Fall zu-gelassener Schuldverschreibungen die Faumlhigkeit des Emittenten seinen Verpflich-tungen nachzukommen beeintraumlchtigen kann

-gt erhebliche Kursbeeinflussung +- 5 uumlber Veraumlnderung Vergleichindex

-gt Haftung des Vorstands nach sect 826 BGB (Informatec)

-gt Ordnungswidrigkeit

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 6

Markus Zielniok 09122005

113 Jahrespublizitaumlt Abschluumlsse HGB

Einzel IFRS Einzel

HGB Konzern

IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung durch IFRS-Abschluss sect 315a I HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

HGB Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung sect 315a I HGB

Wahl sect 315a III HGB

Basis fuumlr IFRS-Konzernabschluumlsse sind IFRS-Einzelabschluumlsse

Abschluss nach US-GAAP nur verbindlich fuumlr an einer US-Boumlrse gelistete Unternehmen

IFRS International Financial Reporting Standards

US-GAAP Generally Accepted Accounting Principles

114 unterjaumlhrige Berichte 1 Quartalsberichte BoumlrsO FWB sectsect 63 78 (nur Prime Standard)

2 Halbjahresberichte BoumlrsG sect 40 (nur amtlicher Handel Prime Standard)

Review unterjaumlhrige Pruumlfung durch WP keine Pflicht

115 Entscheidungsnuumltzlichkeit (decision usefulness) von Informationen ist dann gegeben wenn die veroumlffentlichten Informationen ge-eignet sind die Entscheidungen von Stakeholdern (aus dem engl Personen fuumlr etwas auf dem Spiel steht bdquoto be at stakeldquo) zu beeinflussen Informationen sind entscheidungsnuumltzlich wenn sie

Voraussetzungen

1 verlaumlsslich

2 zeitnah

3 entscheidungsrelevant sind

Arten der Entscheidungsrelevanz 1 Veraumlnderte Entscheidung

2 Bestaumltigung einer einmal getroffenen Entscheidung

3 Hintergrundinformationen

IFRS-Abschluumlsse zielen auf die Vermittlung entscheidungsnuumltzlicher Informationen IASB Framework12 IAS 137

12 Sichtweisen und Funktionen

121 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting) Adressat Management nicht normiert Zweck Unternehmenssteuerung

externe Unternehmensrechung Adressat Share- und Stakeholder normiert Zweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Informationsfunktion

122 Uumlbersicht Sichtweisen Handelsrecht Steuerrecht IFRS US-GAAP

Einzelabschluss nach HGB nach Steuerrecht nach IFRS nach US-GAAP

Konzernabschluss nach HGB --------------- nach IFRS nach US-GAAP

Norm D D internat USA

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 7

Markus Zielniok 09122005

Funktionen (Praumlferenz- ordnung)

Einzelab-schluss nach HGB

Konzernab-schluss HGB

Abschluss nach IFRS

Abschluss n US-GAAP

Ausschuumlttungsbem 1 Prioritaumlt ( ) ( ) ( )

Steuerbemessung 2 Prioritaumlt -------------- --------- ( )

Information 3 Prioritaumlt

relevant ( ) mittelbar relevant

Funktionen koumlnnen widerspruumlchlich sein

1221 Dokumentationsfunktion

Alle Abschluumlsse basieren auf Buchhaltung

Derivative steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 140 AO Buchhaltungspflichtig fuumlr Besteuerung ist wer nach anderen Gesetzten buchhaltungspflichtig ist

Originaumlre steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 141 AO Buchhaltungspflichtig sind gewerbliche Unternehmen und Land- und Forstwirte mit Umsaumltzen gt 350000 euro oder Gewinnen gt 30000 euro haben Buchfuumlhrungs- und Abschlusspflicht

1222 Ausschuumlttungsbemessung

1 Ermittlung des ausschuumlttungsfaumlhigen Gewinns und Ausschuumlttungsbemessung

-gt HGB vorsichtsorientierte Bewertung aufgrund Vorrang Glaumlubigerschutz (Fremd-kapitalinteressen)

-gt IFRS amp US-GAAP moumlglichst realistische Bewertung aufgrund Vorrang Investo-reninformation (Shareholder)

2 Ausschuumlttungssperre Handelrechtliches Jahresergebnis begrenzt Ausschuumlttung

1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

Vorsichtprinzip sect 252 Abs 1 Nr 4 HGB 1 HS

sect 252 Allgemeine Bewertungsgrundsaumltze

(1) Bei der Bewertung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermoumlgensgegen-staumlnde und Schulden gilt insbesondere folgendes

4 Es ist vorsichtig zu bewerten namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind

Kritik

1 Ergibt kein realistisches Bild des Unternehmens

2 Auch Glaumlubiger wollen ein praumlzise Informationen nur so koumlnnen sie Kreditver-gabe und ndashkonditionen risikoadaumlquat bestimmen

3 Es ergeben sich zwangsweise stille Reserven die bei Aufloumlsung die Lage zu posi-tiv darstellen Widerspruch zu den Rahmengrundsaumltzen Periodisierung und Ver-gleichbarkeit

1224 Maszliggeblichkeitsprinzip Ansaumltze in der Handelsbilanz sind fuumlr die Steuerbilanz maszliggeblich

sect 5 Gewinn bei Vollkaufleuten und bei bestimmten anderen Gewerbetreibenden

sect 5 I 1 EStG

(1) 1Bei Gewerbetreibenden die auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind Buumlcher zu fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse zu machen oder die ohne eine solche Verpflichtung Buumlcher fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse machen ist fuumlr den Schluss des Wirtschaftsjahres das Betriebsvermoumlgen anzusetzen (sect 4 Abs 1 Satz 1) das nach den handelsrechtlichen Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung auszuweisen ist

Umgekehrte Maszliggeblichkeit

Steuerliche Wahlrechte sind fuumlr die Handelsbilanz maszliggeblich

sect 5 I 2 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 8

Markus Zielniok 09122005

2Steuerrechtliche Wahlrechte bei der Gewinnermittlung sind in Uumlbereinstimmung mit der handelsrechtlichen Jahresbilanz auszuuumlben

sect 254 HGB 1Abschreibungen koumlnnen auch vorgenommen werden um Vermoumlgensgegenstaumlnde des Anlage- oder Umlaufvermoumlgens mit dem niedrigeren Wert anzusetzen der auf einer nur steuerrechtlich zulaumlssigen Abschreibung beruht

sect 279 II HGB

Abschreibungen nach sect 254 duumlrfen nur insoweit vorgenommen werden als das Steuerrecht ihre Anerkennung bei der steuerrechtlichen Gewinnermittlung davon abhaumlngig macht daszlig sie sich aus der Bilanz ergeben

Beispiel Vermoumlgensgegenstand handelsrechtliche Bewertung 270 steuerlich 230

270 270

Maszliggeblichkeitsprinzip Pflicht

230

Be

1 Pa

2

3

Sie

z

1225 Ein

Ein

13 BeRe

FuumlFuumloh

Fuuml

131 HGBe

1 ses(sectsect

2 GeErt

3 un

ke

4 schsik

Anwe

Gr

1311 An

FuABWL1 Script R

Markus Zielniok

HGB-Bilan

230

umgekehrte Maszliggeblichkeit

230

ispiele fuumlr Abweichungen

Drohverluste sect 249 Abs 1 Satz 1 2 HS HGssivierungspflicht in der Handelsbilanz Pass

kein NWP bei vorruumlbergehenden Wertminde

he auch 821

heitsbilanz

zelabschluss Bilanz entspricht Handels- un

standteile von HGB-Abschluumlssenlevante HGB-Abschnitte

r alle Kaufleute (sectsect 238-263)

r Kapitalgesellschaften (sectsect 264-335 HGBne vollhaftende natuumlrliche Person gemaumlszlig sect 2

r Konzerne (sectsect 290-315 HGB)

B-Einzelabschluss standteile sect 264 I 1 Pflicht

Bilanz Darstellung des Verhaumlltnis- von Vermoumlgen amp Schulden 266-274 HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung genuumlberstellung Aufwendungen amp raumlge (sectsect 275-278 HGB)

Fuumlr allsect 242

Anhang Erlaumluterung der Bilanz d der GuV (sectsect 284-288 HGB)

Fuumlr Kasect 264

in Abschlussbestandteil

Lagebericht Darstellung des Ge-aumlftsverlaufs der Lage und der Ri-en (sect 289 HGB)

Fuumlr msect 264

hang und Lagebericht sind auch von Personenn nicht eine natuumlrliche Person persoumlnlich h

oumlszligenklassen von Kapitalgesellschaften iVm

hang

nktionen des Anhangs uhnke Hundsdoerfer SS 2005

Steuer-Bilanz

Wahl

270

B ivierungsverbot in der Steuerbilanz

rungen in der Steuerbilanz

d Steuerrecht

) und Personenhandelsgesellschaften 64a HGB

zur Erstellung ergibt sich aus

e Kaufleute HGB Pflicht zur Aufstellung

pitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

ittelgroszlige und groszlige KapitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

nhandelsgesellschaften aufzustellen aftet (sect 264a I HGB)

sect 267 HGB

Seite 9

09122005

1 Erlaumluterung fuumlr die Posten der Bilanz und GuV

2 Ergaumlnzung zusaumltzliche Informationen zu Bilanz und GuV

3 Korrektur falls der Abschluss nicht tatsaumlchliche wirtschaftliche Lage des Unternehmens darstellt sect 264 II 2 HGB

4 Entlastung verhindert Unuumlbersichtlichkeit von Bilanz und GuV

1312 Lagebericht 1 Lagebericht Beschreibung von Vermoumlgenslage (Aktiva) Finanzlage (Passiva) Ertragslage (GuV) durch die Unternehmensleitung

2 Risikobericht Chancen und Risiken der zukuumlnftigen Entwicklung (Pflicht zur Einrichtung eines Risikouumlberwachungssystems zur Fruumlherkennung von bestandsgefaumlhrdeten Entwicklungen sect 91 II AktG)

3 FampE-Bericht 4 Vorgaumlnge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschaumlftsjahres

132 HGB-Konzernabschluss Mutterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz Konzernabschluss

Tochterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz

(bei Organschaft versteuert nur Mutterunternehmen)

Bestandteile sect 297 I 1 HGB Pflicht zur Erstellung ergibt sich aus

1 Konzernbilanz 2 Konzern-GuV

3 Konzernanhang

sect 290 I HGB

Erweiterungen

4 Kapitalflussrechnung Veraumlnde-rung des Finanzmittelbestandes (Pflicht)

5 Segmentberichterstattung geographisch oder nach Produktgrup-pen gegliedert (Wahl)

6 Eigenkapitalspiegel Eigenkapitalveraumlnderungsrechnung (Pflicht)

sect 297 I 1 HGB

(Segmentberichterstattung sect 297 I 2 HGB)

kein Abschlussbestandteil

4 Konzernlagebericht sect 315 HGB

sect 290 I HGB

Befreiung von Aufstellung wenn IFRS-Abschluss erstellt wird sect315a I HGB

1321 Kapitalflussrechnung

Veraumlnderung des Finanzmittelfonds

+ Anfangsbestand 11 Kasse Bank evtl Wertpapiere des Umlaufvermoumlgens

+- CashFlow aus betrieblicher Taumltigkeit OCF (gut wenn positiv) + Umsaumltze - Auszahlungen fuumlr betriebliche Taumltigkeit

+- CashFlow aus Investitionstaumltigkeit ICF (gut wenn negativ) + Investitionen - Desinvestitionen

+- CashFlow aus Finanzierungstaumltigkeit FCF (negativ~positiv) + Kredite Aufnahme Eigenkapital ndash Dividende Tilgung Zinsen

= Endbestand 3112

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschluss-pruumlfung bei einer Aktiengesellschaft

1 Buchfuumlhrung

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 10

Markus Zielniok 09122005

2 Abschlusserstellung (Aufstellung)

durch Vorstand -gt Vorlage an den Aufsichtsrat sect 170 AktG

3 externe Abschlusspruumlfung (nicht fuumlr kleine KapitalG)

Pflicht zur Pruumlfung von Jahresabschluss und Lagebericht fuumlr KapitalG (und haf-tungsbeschraumlnkte Personengesellschaften) sect 316 I HGB

Pflicht zur Pruumlfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht sect 316 II HGB

Pruumlfungsauftrag wird durch Aufsichtsrat erteilt sect 111 II 2 AktG

Pruumlfer erteilt TestatBestaumltigungsvermerk sect 322 HGB uneinge-schraumlnkteingeschraumlnktversagt

4 Pruumlfung durch Aufsichtsrat sect 171 AktG

5 Feststellung durch Billigung des Aufsichtsrates sect 172 AktG

Vorraussetzung fuumlr Gewinnverwendungsbeschluss

(kann auch an HV delegiert werden bei GmbH durch Gesellschafterbeschluss sect 46 GmbHG)

6 Offenlegung

groszlige Personengesellschaften Kapitalgesellschaften durch Einreichung beim Han-delsregister sect 325 HGB innerhalb 12 Monaten nach Bilanzstichtag

groszlige Kapitalgesellschaften Veroumlffentlichung im Bundesanzeiger

Publizierung gemaumlszlig sect 62 IV BoumlrsO FWB innerhalb 4 Monaten

Sanktionen gemaumlszlig sect 331 HGB Unrichtige Darstellung

15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt

151 Geschaumlftsbericht Pflicht-Bestandteile

1 Jahresabschluss (Bilanz + GuV)

2 Lagebericht

3 Bestaumltigungsvermerk Abschlusspruumlfer

4 Bericht des Aufsichtsrates

+ 5 freiwillige Zusatzinformationen

Keine gesetzliche Norm

Pruumlfer liest freiwillige Zusatzinformationen auf Widerspruumlche keine Pruumlfung

Geschaumlftsbericht ist auch Bezugsgroumlszlige fuumlr Adhoc-Mitteilungen

2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss Bestandteile

Aktiva Bilanz Passiva

Vermoumlgen Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen Schulden

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

Vermoumlgenslage Finanzlage

Soll GuV Haben

Aufwand Ertraumlge

Jahresuumlberschuss Jahresfehlbetrag Saldo

Ertragslage

Gliederung der Bilanz nach sect 266 II und III HGB

Ungefaumlhre Reihenfolge Gliederung der Aktiva nach Liquidierbarkeit Gliederung der Passiva nach Fristigkeit

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 11

Markus Zielniok 09122005

Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 12

Markus Zielniok 09122005

Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

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2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

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Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

Markus Zielniok 09122005

latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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Markus Zielniok 09122005

nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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Markus Zielniok 09122005

72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 45

Markus Zielniok 09122005

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

Markus Zielniok 09122005

0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 7: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

113 Jahrespublizitaumlt Abschluumlsse HGB

Einzel IFRS Einzel

HGB Konzern

IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung durch IFRS-Abschluss sect 315a I HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

HGB Pflicht sect 242 HGB

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht sect 290 I HGB Befreiung sect 315a I HGB

Wahl sect 315a III HGB

Basis fuumlr IFRS-Konzernabschluumlsse sind IFRS-Einzelabschluumlsse

Abschluss nach US-GAAP nur verbindlich fuumlr an einer US-Boumlrse gelistete Unternehmen

IFRS International Financial Reporting Standards

US-GAAP Generally Accepted Accounting Principles

114 unterjaumlhrige Berichte 1 Quartalsberichte BoumlrsO FWB sectsect 63 78 (nur Prime Standard)

2 Halbjahresberichte BoumlrsG sect 40 (nur amtlicher Handel Prime Standard)

Review unterjaumlhrige Pruumlfung durch WP keine Pflicht

115 Entscheidungsnuumltzlichkeit (decision usefulness) von Informationen ist dann gegeben wenn die veroumlffentlichten Informationen ge-eignet sind die Entscheidungen von Stakeholdern (aus dem engl Personen fuumlr etwas auf dem Spiel steht bdquoto be at stakeldquo) zu beeinflussen Informationen sind entscheidungsnuumltzlich wenn sie

Voraussetzungen

1 verlaumlsslich

2 zeitnah

3 entscheidungsrelevant sind

Arten der Entscheidungsrelevanz 1 Veraumlnderte Entscheidung

2 Bestaumltigung einer einmal getroffenen Entscheidung

3 Hintergrundinformationen

IFRS-Abschluumlsse zielen auf die Vermittlung entscheidungsnuumltzlicher Informationen IASB Framework12 IAS 137

12 Sichtweisen und Funktionen

121 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting) Adressat Management nicht normiert Zweck Unternehmenssteuerung

externe Unternehmensrechung Adressat Share- und Stakeholder normiert Zweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Informationsfunktion

122 Uumlbersicht Sichtweisen Handelsrecht Steuerrecht IFRS US-GAAP

Einzelabschluss nach HGB nach Steuerrecht nach IFRS nach US-GAAP

Konzernabschluss nach HGB --------------- nach IFRS nach US-GAAP

Norm D D internat USA

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 7

Markus Zielniok 09122005

Funktionen (Praumlferenz- ordnung)

Einzelab-schluss nach HGB

Konzernab-schluss HGB

Abschluss nach IFRS

Abschluss n US-GAAP

Ausschuumlttungsbem 1 Prioritaumlt ( ) ( ) ( )

Steuerbemessung 2 Prioritaumlt -------------- --------- ( )

Information 3 Prioritaumlt

relevant ( ) mittelbar relevant

Funktionen koumlnnen widerspruumlchlich sein

1221 Dokumentationsfunktion

Alle Abschluumlsse basieren auf Buchhaltung

Derivative steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 140 AO Buchhaltungspflichtig fuumlr Besteuerung ist wer nach anderen Gesetzten buchhaltungspflichtig ist

Originaumlre steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 141 AO Buchhaltungspflichtig sind gewerbliche Unternehmen und Land- und Forstwirte mit Umsaumltzen gt 350000 euro oder Gewinnen gt 30000 euro haben Buchfuumlhrungs- und Abschlusspflicht

1222 Ausschuumlttungsbemessung

1 Ermittlung des ausschuumlttungsfaumlhigen Gewinns und Ausschuumlttungsbemessung

-gt HGB vorsichtsorientierte Bewertung aufgrund Vorrang Glaumlubigerschutz (Fremd-kapitalinteressen)

-gt IFRS amp US-GAAP moumlglichst realistische Bewertung aufgrund Vorrang Investo-reninformation (Shareholder)

2 Ausschuumlttungssperre Handelrechtliches Jahresergebnis begrenzt Ausschuumlttung

1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

Vorsichtprinzip sect 252 Abs 1 Nr 4 HGB 1 HS

sect 252 Allgemeine Bewertungsgrundsaumltze

(1) Bei der Bewertung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermoumlgensgegen-staumlnde und Schulden gilt insbesondere folgendes

4 Es ist vorsichtig zu bewerten namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind

Kritik

1 Ergibt kein realistisches Bild des Unternehmens

2 Auch Glaumlubiger wollen ein praumlzise Informationen nur so koumlnnen sie Kreditver-gabe und ndashkonditionen risikoadaumlquat bestimmen

3 Es ergeben sich zwangsweise stille Reserven die bei Aufloumlsung die Lage zu posi-tiv darstellen Widerspruch zu den Rahmengrundsaumltzen Periodisierung und Ver-gleichbarkeit

1224 Maszliggeblichkeitsprinzip Ansaumltze in der Handelsbilanz sind fuumlr die Steuerbilanz maszliggeblich

sect 5 Gewinn bei Vollkaufleuten und bei bestimmten anderen Gewerbetreibenden

sect 5 I 1 EStG

(1) 1Bei Gewerbetreibenden die auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind Buumlcher zu fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse zu machen oder die ohne eine solche Verpflichtung Buumlcher fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse machen ist fuumlr den Schluss des Wirtschaftsjahres das Betriebsvermoumlgen anzusetzen (sect 4 Abs 1 Satz 1) das nach den handelsrechtlichen Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung auszuweisen ist

Umgekehrte Maszliggeblichkeit

Steuerliche Wahlrechte sind fuumlr die Handelsbilanz maszliggeblich

sect 5 I 2 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 8

Markus Zielniok 09122005

2Steuerrechtliche Wahlrechte bei der Gewinnermittlung sind in Uumlbereinstimmung mit der handelsrechtlichen Jahresbilanz auszuuumlben

sect 254 HGB 1Abschreibungen koumlnnen auch vorgenommen werden um Vermoumlgensgegenstaumlnde des Anlage- oder Umlaufvermoumlgens mit dem niedrigeren Wert anzusetzen der auf einer nur steuerrechtlich zulaumlssigen Abschreibung beruht

sect 279 II HGB

Abschreibungen nach sect 254 duumlrfen nur insoweit vorgenommen werden als das Steuerrecht ihre Anerkennung bei der steuerrechtlichen Gewinnermittlung davon abhaumlngig macht daszlig sie sich aus der Bilanz ergeben

Beispiel Vermoumlgensgegenstand handelsrechtliche Bewertung 270 steuerlich 230

270 270

Maszliggeblichkeitsprinzip Pflicht

230

Be

1 Pa

2

3

Sie

z

1225 Ein

Ein

13 BeRe

FuumlFuumloh

Fuuml

131 HGBe

1 ses(sectsect

2 GeErt

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1311 An

FuABWL1 Script R

Markus Zielniok

HGB-Bilan

230

umgekehrte Maszliggeblichkeit

230

ispiele fuumlr Abweichungen

Drohverluste sect 249 Abs 1 Satz 1 2 HS HGssivierungspflicht in der Handelsbilanz Pass

kein NWP bei vorruumlbergehenden Wertminde

he auch 821

heitsbilanz

zelabschluss Bilanz entspricht Handels- un

standteile von HGB-Abschluumlssenlevante HGB-Abschnitte

r alle Kaufleute (sectsect 238-263)

r Kapitalgesellschaften (sectsect 264-335 HGBne vollhaftende natuumlrliche Person gemaumlszlig sect 2

r Konzerne (sectsect 290-315 HGB)

B-Einzelabschluss standteile sect 264 I 1 Pflicht

Bilanz Darstellung des Verhaumlltnis- von Vermoumlgen amp Schulden 266-274 HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung genuumlberstellung Aufwendungen amp raumlge (sectsect 275-278 HGB)

Fuumlr allsect 242

Anhang Erlaumluterung der Bilanz d der GuV (sectsect 284-288 HGB)

Fuumlr Kasect 264

in Abschlussbestandteil

Lagebericht Darstellung des Ge-aumlftsverlaufs der Lage und der Ri-en (sect 289 HGB)

Fuumlr msect 264

hang und Lagebericht sind auch von Personenn nicht eine natuumlrliche Person persoumlnlich h

oumlszligenklassen von Kapitalgesellschaften iVm

hang

nktionen des Anhangs uhnke Hundsdoerfer SS 2005

Steuer-Bilanz

Wahl

270

B ivierungsverbot in der Steuerbilanz

rungen in der Steuerbilanz

d Steuerrecht

) und Personenhandelsgesellschaften 64a HGB

zur Erstellung ergibt sich aus

e Kaufleute HGB Pflicht zur Aufstellung

pitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

ittelgroszlige und groszlige KapitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

nhandelsgesellschaften aufzustellen aftet (sect 264a I HGB)

sect 267 HGB

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09122005

1 Erlaumluterung fuumlr die Posten der Bilanz und GuV

2 Ergaumlnzung zusaumltzliche Informationen zu Bilanz und GuV

3 Korrektur falls der Abschluss nicht tatsaumlchliche wirtschaftliche Lage des Unternehmens darstellt sect 264 II 2 HGB

4 Entlastung verhindert Unuumlbersichtlichkeit von Bilanz und GuV

1312 Lagebericht 1 Lagebericht Beschreibung von Vermoumlgenslage (Aktiva) Finanzlage (Passiva) Ertragslage (GuV) durch die Unternehmensleitung

2 Risikobericht Chancen und Risiken der zukuumlnftigen Entwicklung (Pflicht zur Einrichtung eines Risikouumlberwachungssystems zur Fruumlherkennung von bestandsgefaumlhrdeten Entwicklungen sect 91 II AktG)

3 FampE-Bericht 4 Vorgaumlnge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschaumlftsjahres

132 HGB-Konzernabschluss Mutterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz Konzernabschluss

Tochterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz

(bei Organschaft versteuert nur Mutterunternehmen)

Bestandteile sect 297 I 1 HGB Pflicht zur Erstellung ergibt sich aus

1 Konzernbilanz 2 Konzern-GuV

3 Konzernanhang

sect 290 I HGB

Erweiterungen

4 Kapitalflussrechnung Veraumlnde-rung des Finanzmittelbestandes (Pflicht)

5 Segmentberichterstattung geographisch oder nach Produktgrup-pen gegliedert (Wahl)

6 Eigenkapitalspiegel Eigenkapitalveraumlnderungsrechnung (Pflicht)

sect 297 I 1 HGB

(Segmentberichterstattung sect 297 I 2 HGB)

kein Abschlussbestandteil

4 Konzernlagebericht sect 315 HGB

sect 290 I HGB

Befreiung von Aufstellung wenn IFRS-Abschluss erstellt wird sect315a I HGB

1321 Kapitalflussrechnung

Veraumlnderung des Finanzmittelfonds

+ Anfangsbestand 11 Kasse Bank evtl Wertpapiere des Umlaufvermoumlgens

+- CashFlow aus betrieblicher Taumltigkeit OCF (gut wenn positiv) + Umsaumltze - Auszahlungen fuumlr betriebliche Taumltigkeit

+- CashFlow aus Investitionstaumltigkeit ICF (gut wenn negativ) + Investitionen - Desinvestitionen

+- CashFlow aus Finanzierungstaumltigkeit FCF (negativ~positiv) + Kredite Aufnahme Eigenkapital ndash Dividende Tilgung Zinsen

= Endbestand 3112

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschluss-pruumlfung bei einer Aktiengesellschaft

1 Buchfuumlhrung

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 10

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2 Abschlusserstellung (Aufstellung)

durch Vorstand -gt Vorlage an den Aufsichtsrat sect 170 AktG

3 externe Abschlusspruumlfung (nicht fuumlr kleine KapitalG)

Pflicht zur Pruumlfung von Jahresabschluss und Lagebericht fuumlr KapitalG (und haf-tungsbeschraumlnkte Personengesellschaften) sect 316 I HGB

Pflicht zur Pruumlfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht sect 316 II HGB

Pruumlfungsauftrag wird durch Aufsichtsrat erteilt sect 111 II 2 AktG

Pruumlfer erteilt TestatBestaumltigungsvermerk sect 322 HGB uneinge-schraumlnkteingeschraumlnktversagt

4 Pruumlfung durch Aufsichtsrat sect 171 AktG

5 Feststellung durch Billigung des Aufsichtsrates sect 172 AktG

Vorraussetzung fuumlr Gewinnverwendungsbeschluss

(kann auch an HV delegiert werden bei GmbH durch Gesellschafterbeschluss sect 46 GmbHG)

6 Offenlegung

groszlige Personengesellschaften Kapitalgesellschaften durch Einreichung beim Han-delsregister sect 325 HGB innerhalb 12 Monaten nach Bilanzstichtag

groszlige Kapitalgesellschaften Veroumlffentlichung im Bundesanzeiger

Publizierung gemaumlszlig sect 62 IV BoumlrsO FWB innerhalb 4 Monaten

Sanktionen gemaumlszlig sect 331 HGB Unrichtige Darstellung

15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt

151 Geschaumlftsbericht Pflicht-Bestandteile

1 Jahresabschluss (Bilanz + GuV)

2 Lagebericht

3 Bestaumltigungsvermerk Abschlusspruumlfer

4 Bericht des Aufsichtsrates

+ 5 freiwillige Zusatzinformationen

Keine gesetzliche Norm

Pruumlfer liest freiwillige Zusatzinformationen auf Widerspruumlche keine Pruumlfung

Geschaumlftsbericht ist auch Bezugsgroumlszlige fuumlr Adhoc-Mitteilungen

2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss Bestandteile

Aktiva Bilanz Passiva

Vermoumlgen Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen Schulden

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

Vermoumlgenslage Finanzlage

Soll GuV Haben

Aufwand Ertraumlge

Jahresuumlberschuss Jahresfehlbetrag Saldo

Ertragslage

Gliederung der Bilanz nach sect 266 II und III HGB

Ungefaumlhre Reihenfolge Gliederung der Aktiva nach Liquidierbarkeit Gliederung der Passiva nach Fristigkeit

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Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

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Markus Zielniok 09122005

Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

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Markus Zielniok 09122005

2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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Markus Zielniok 09122005

5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

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Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 29

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 40

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 8: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Funktionen (Praumlferenz- ordnung)

Einzelab-schluss nach HGB

Konzernab-schluss HGB

Abschluss nach IFRS

Abschluss n US-GAAP

Ausschuumlttungsbem 1 Prioritaumlt ( ) ( ) ( )

Steuerbemessung 2 Prioritaumlt -------------- --------- ( )

Information 3 Prioritaumlt

relevant ( ) mittelbar relevant

Funktionen koumlnnen widerspruumlchlich sein

1221 Dokumentationsfunktion

Alle Abschluumlsse basieren auf Buchhaltung

Derivative steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 140 AO Buchhaltungspflichtig fuumlr Besteuerung ist wer nach anderen Gesetzten buchhaltungspflichtig ist

Originaumlre steuerliche Buchfuumlhrungspflicht sect 141 AO Buchhaltungspflichtig sind gewerbliche Unternehmen und Land- und Forstwirte mit Umsaumltzen gt 350000 euro oder Gewinnen gt 30000 euro haben Buchfuumlhrungs- und Abschlusspflicht

1222 Ausschuumlttungsbemessung

1 Ermittlung des ausschuumlttungsfaumlhigen Gewinns und Ausschuumlttungsbemessung

-gt HGB vorsichtsorientierte Bewertung aufgrund Vorrang Glaumlubigerschutz (Fremd-kapitalinteressen)

-gt IFRS amp US-GAAP moumlglichst realistische Bewertung aufgrund Vorrang Investo-reninformation (Shareholder)

2 Ausschuumlttungssperre Handelrechtliches Jahresergebnis begrenzt Ausschuumlttung

1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

Vorsichtprinzip sect 252 Abs 1 Nr 4 HGB 1 HS

sect 252 Allgemeine Bewertungsgrundsaumltze

(1) Bei der Bewertung der im Jahresabschluss ausgewiesenen Vermoumlgensgegen-staumlnde und Schulden gilt insbesondere folgendes

4 Es ist vorsichtig zu bewerten namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschlussstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschlussstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind

Kritik

1 Ergibt kein realistisches Bild des Unternehmens

2 Auch Glaumlubiger wollen ein praumlzise Informationen nur so koumlnnen sie Kreditver-gabe und ndashkonditionen risikoadaumlquat bestimmen

3 Es ergeben sich zwangsweise stille Reserven die bei Aufloumlsung die Lage zu posi-tiv darstellen Widerspruch zu den Rahmengrundsaumltzen Periodisierung und Ver-gleichbarkeit

1224 Maszliggeblichkeitsprinzip Ansaumltze in der Handelsbilanz sind fuumlr die Steuerbilanz maszliggeblich

sect 5 Gewinn bei Vollkaufleuten und bei bestimmten anderen Gewerbetreibenden

sect 5 I 1 EStG

(1) 1Bei Gewerbetreibenden die auf Grund gesetzlicher Vorschriften verpflichtet sind Buumlcher zu fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse zu machen oder die ohne eine solche Verpflichtung Buumlcher fuumlhren und regelmaumlszligig Abschluumlsse machen ist fuumlr den Schluss des Wirtschaftsjahres das Betriebsvermoumlgen anzusetzen (sect 4 Abs 1 Satz 1) das nach den handelsrechtlichen Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung auszuweisen ist

Umgekehrte Maszliggeblichkeit

Steuerliche Wahlrechte sind fuumlr die Handelsbilanz maszliggeblich

sect 5 I 2 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 8

Markus Zielniok 09122005

2Steuerrechtliche Wahlrechte bei der Gewinnermittlung sind in Uumlbereinstimmung mit der handelsrechtlichen Jahresbilanz auszuuumlben

sect 254 HGB 1Abschreibungen koumlnnen auch vorgenommen werden um Vermoumlgensgegenstaumlnde des Anlage- oder Umlaufvermoumlgens mit dem niedrigeren Wert anzusetzen der auf einer nur steuerrechtlich zulaumlssigen Abschreibung beruht

sect 279 II HGB

Abschreibungen nach sect 254 duumlrfen nur insoweit vorgenommen werden als das Steuerrecht ihre Anerkennung bei der steuerrechtlichen Gewinnermittlung davon abhaumlngig macht daszlig sie sich aus der Bilanz ergeben

Beispiel Vermoumlgensgegenstand handelsrechtliche Bewertung 270 steuerlich 230

270 270

Maszliggeblichkeitsprinzip Pflicht

230

Be

1 Pa

2

3

Sie

z

1225 Ein

Ein

13 BeRe

FuumlFuumloh

Fuuml

131 HGBe

1 ses(sectsect

2 GeErt

3 un

ke

4 schsik

Anwe

Gr

1311 An

FuABWL1 Script R

Markus Zielniok

HGB-Bilan

230

umgekehrte Maszliggeblichkeit

230

ispiele fuumlr Abweichungen

Drohverluste sect 249 Abs 1 Satz 1 2 HS HGssivierungspflicht in der Handelsbilanz Pass

kein NWP bei vorruumlbergehenden Wertminde

he auch 821

heitsbilanz

zelabschluss Bilanz entspricht Handels- un

standteile von HGB-Abschluumlssenlevante HGB-Abschnitte

r alle Kaufleute (sectsect 238-263)

r Kapitalgesellschaften (sectsect 264-335 HGBne vollhaftende natuumlrliche Person gemaumlszlig sect 2

r Konzerne (sectsect 290-315 HGB)

B-Einzelabschluss standteile sect 264 I 1 Pflicht

Bilanz Darstellung des Verhaumlltnis- von Vermoumlgen amp Schulden 266-274 HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung genuumlberstellung Aufwendungen amp raumlge (sectsect 275-278 HGB)

Fuumlr allsect 242

Anhang Erlaumluterung der Bilanz d der GuV (sectsect 284-288 HGB)

Fuumlr Kasect 264

in Abschlussbestandteil

Lagebericht Darstellung des Ge-aumlftsverlaufs der Lage und der Ri-en (sect 289 HGB)

Fuumlr msect 264

hang und Lagebericht sind auch von Personenn nicht eine natuumlrliche Person persoumlnlich h

oumlszligenklassen von Kapitalgesellschaften iVm

hang

nktionen des Anhangs uhnke Hundsdoerfer SS 2005

Steuer-Bilanz

Wahl

270

B ivierungsverbot in der Steuerbilanz

rungen in der Steuerbilanz

d Steuerrecht

) und Personenhandelsgesellschaften 64a HGB

zur Erstellung ergibt sich aus

e Kaufleute HGB Pflicht zur Aufstellung

pitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

ittelgroszlige und groszlige KapitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

nhandelsgesellschaften aufzustellen aftet (sect 264a I HGB)

sect 267 HGB

Seite 9

09122005

1 Erlaumluterung fuumlr die Posten der Bilanz und GuV

2 Ergaumlnzung zusaumltzliche Informationen zu Bilanz und GuV

3 Korrektur falls der Abschluss nicht tatsaumlchliche wirtschaftliche Lage des Unternehmens darstellt sect 264 II 2 HGB

4 Entlastung verhindert Unuumlbersichtlichkeit von Bilanz und GuV

1312 Lagebericht 1 Lagebericht Beschreibung von Vermoumlgenslage (Aktiva) Finanzlage (Passiva) Ertragslage (GuV) durch die Unternehmensleitung

2 Risikobericht Chancen und Risiken der zukuumlnftigen Entwicklung (Pflicht zur Einrichtung eines Risikouumlberwachungssystems zur Fruumlherkennung von bestandsgefaumlhrdeten Entwicklungen sect 91 II AktG)

3 FampE-Bericht 4 Vorgaumlnge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschaumlftsjahres

132 HGB-Konzernabschluss Mutterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz Konzernabschluss

Tochterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz

(bei Organschaft versteuert nur Mutterunternehmen)

Bestandteile sect 297 I 1 HGB Pflicht zur Erstellung ergibt sich aus

1 Konzernbilanz 2 Konzern-GuV

3 Konzernanhang

sect 290 I HGB

Erweiterungen

4 Kapitalflussrechnung Veraumlnde-rung des Finanzmittelbestandes (Pflicht)

5 Segmentberichterstattung geographisch oder nach Produktgrup-pen gegliedert (Wahl)

6 Eigenkapitalspiegel Eigenkapitalveraumlnderungsrechnung (Pflicht)

sect 297 I 1 HGB

(Segmentberichterstattung sect 297 I 2 HGB)

kein Abschlussbestandteil

4 Konzernlagebericht sect 315 HGB

sect 290 I HGB

Befreiung von Aufstellung wenn IFRS-Abschluss erstellt wird sect315a I HGB

1321 Kapitalflussrechnung

Veraumlnderung des Finanzmittelfonds

+ Anfangsbestand 11 Kasse Bank evtl Wertpapiere des Umlaufvermoumlgens

+- CashFlow aus betrieblicher Taumltigkeit OCF (gut wenn positiv) + Umsaumltze - Auszahlungen fuumlr betriebliche Taumltigkeit

+- CashFlow aus Investitionstaumltigkeit ICF (gut wenn negativ) + Investitionen - Desinvestitionen

+- CashFlow aus Finanzierungstaumltigkeit FCF (negativ~positiv) + Kredite Aufnahme Eigenkapital ndash Dividende Tilgung Zinsen

= Endbestand 3112

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschluss-pruumlfung bei einer Aktiengesellschaft

1 Buchfuumlhrung

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 10

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2 Abschlusserstellung (Aufstellung)

durch Vorstand -gt Vorlage an den Aufsichtsrat sect 170 AktG

3 externe Abschlusspruumlfung (nicht fuumlr kleine KapitalG)

Pflicht zur Pruumlfung von Jahresabschluss und Lagebericht fuumlr KapitalG (und haf-tungsbeschraumlnkte Personengesellschaften) sect 316 I HGB

Pflicht zur Pruumlfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht sect 316 II HGB

Pruumlfungsauftrag wird durch Aufsichtsrat erteilt sect 111 II 2 AktG

Pruumlfer erteilt TestatBestaumltigungsvermerk sect 322 HGB uneinge-schraumlnkteingeschraumlnktversagt

4 Pruumlfung durch Aufsichtsrat sect 171 AktG

5 Feststellung durch Billigung des Aufsichtsrates sect 172 AktG

Vorraussetzung fuumlr Gewinnverwendungsbeschluss

(kann auch an HV delegiert werden bei GmbH durch Gesellschafterbeschluss sect 46 GmbHG)

6 Offenlegung

groszlige Personengesellschaften Kapitalgesellschaften durch Einreichung beim Han-delsregister sect 325 HGB innerhalb 12 Monaten nach Bilanzstichtag

groszlige Kapitalgesellschaften Veroumlffentlichung im Bundesanzeiger

Publizierung gemaumlszlig sect 62 IV BoumlrsO FWB innerhalb 4 Monaten

Sanktionen gemaumlszlig sect 331 HGB Unrichtige Darstellung

15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt

151 Geschaumlftsbericht Pflicht-Bestandteile

1 Jahresabschluss (Bilanz + GuV)

2 Lagebericht

3 Bestaumltigungsvermerk Abschlusspruumlfer

4 Bericht des Aufsichtsrates

+ 5 freiwillige Zusatzinformationen

Keine gesetzliche Norm

Pruumlfer liest freiwillige Zusatzinformationen auf Widerspruumlche keine Pruumlfung

Geschaumlftsbericht ist auch Bezugsgroumlszlige fuumlr Adhoc-Mitteilungen

2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss Bestandteile

Aktiva Bilanz Passiva

Vermoumlgen Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen Schulden

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

Vermoumlgenslage Finanzlage

Soll GuV Haben

Aufwand Ertraumlge

Jahresuumlberschuss Jahresfehlbetrag Saldo

Ertragslage

Gliederung der Bilanz nach sect 266 II und III HGB

Ungefaumlhre Reihenfolge Gliederung der Aktiva nach Liquidierbarkeit Gliederung der Passiva nach Fristigkeit

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Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

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Markus Zielniok 09122005

Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 13

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2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

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Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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Markus Zielniok 09122005

3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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Markus Zielniok 09122005

2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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Markus Zielniok 09122005

2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

Markus Zielniok 09122005

latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 45

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

Markus Zielniok 09122005

0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 9: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

2Steuerrechtliche Wahlrechte bei der Gewinnermittlung sind in Uumlbereinstimmung mit der handelsrechtlichen Jahresbilanz auszuuumlben

sect 254 HGB 1Abschreibungen koumlnnen auch vorgenommen werden um Vermoumlgensgegenstaumlnde des Anlage- oder Umlaufvermoumlgens mit dem niedrigeren Wert anzusetzen der auf einer nur steuerrechtlich zulaumlssigen Abschreibung beruht

sect 279 II HGB

Abschreibungen nach sect 254 duumlrfen nur insoweit vorgenommen werden als das Steuerrecht ihre Anerkennung bei der steuerrechtlichen Gewinnermittlung davon abhaumlngig macht daszlig sie sich aus der Bilanz ergeben

Beispiel Vermoumlgensgegenstand handelsrechtliche Bewertung 270 steuerlich 230

270 270

Maszliggeblichkeitsprinzip Pflicht

230

Be

1 Pa

2

3

Sie

z

1225 Ein

Ein

13 BeRe

FuumlFuumloh

Fuuml

131 HGBe

1 ses(sectsect

2 GeErt

3 un

ke

4 schsik

Anwe

Gr

1311 An

FuABWL1 Script R

Markus Zielniok

HGB-Bilan

230

umgekehrte Maszliggeblichkeit

230

ispiele fuumlr Abweichungen

Drohverluste sect 249 Abs 1 Satz 1 2 HS HGssivierungspflicht in der Handelsbilanz Pass

kein NWP bei vorruumlbergehenden Wertminde

he auch 821

heitsbilanz

zelabschluss Bilanz entspricht Handels- un

standteile von HGB-Abschluumlssenlevante HGB-Abschnitte

r alle Kaufleute (sectsect 238-263)

r Kapitalgesellschaften (sectsect 264-335 HGBne vollhaftende natuumlrliche Person gemaumlszlig sect 2

r Konzerne (sectsect 290-315 HGB)

B-Einzelabschluss standteile sect 264 I 1 Pflicht

Bilanz Darstellung des Verhaumlltnis- von Vermoumlgen amp Schulden 266-274 HGB)

Gewinn- und Verlustrechnung genuumlberstellung Aufwendungen amp raumlge (sectsect 275-278 HGB)

Fuumlr allsect 242

Anhang Erlaumluterung der Bilanz d der GuV (sectsect 284-288 HGB)

Fuumlr Kasect 264

in Abschlussbestandteil

Lagebericht Darstellung des Ge-aumlftsverlaufs der Lage und der Ri-en (sect 289 HGB)

Fuumlr msect 264

hang und Lagebericht sind auch von Personenn nicht eine natuumlrliche Person persoumlnlich h

oumlszligenklassen von Kapitalgesellschaften iVm

hang

nktionen des Anhangs uhnke Hundsdoerfer SS 2005

Steuer-Bilanz

Wahl

270

B ivierungsverbot in der Steuerbilanz

rungen in der Steuerbilanz

d Steuerrecht

) und Personenhandelsgesellschaften 64a HGB

zur Erstellung ergibt sich aus

e Kaufleute HGB Pflicht zur Aufstellung

pitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

ittelgroszlige und groszlige KapitalG I HGB Pflicht zur Aufstellung

nhandelsgesellschaften aufzustellen aftet (sect 264a I HGB)

sect 267 HGB

Seite 9

09122005

1 Erlaumluterung fuumlr die Posten der Bilanz und GuV

2 Ergaumlnzung zusaumltzliche Informationen zu Bilanz und GuV

3 Korrektur falls der Abschluss nicht tatsaumlchliche wirtschaftliche Lage des Unternehmens darstellt sect 264 II 2 HGB

4 Entlastung verhindert Unuumlbersichtlichkeit von Bilanz und GuV

1312 Lagebericht 1 Lagebericht Beschreibung von Vermoumlgenslage (Aktiva) Finanzlage (Passiva) Ertragslage (GuV) durch die Unternehmensleitung

2 Risikobericht Chancen und Risiken der zukuumlnftigen Entwicklung (Pflicht zur Einrichtung eines Risikouumlberwachungssystems zur Fruumlherkennung von bestandsgefaumlhrdeten Entwicklungen sect 91 II AktG)

3 FampE-Bericht 4 Vorgaumlnge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschaumlftsjahres

132 HGB-Konzernabschluss Mutterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz Konzernabschluss

Tochterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz

(bei Organschaft versteuert nur Mutterunternehmen)

Bestandteile sect 297 I 1 HGB Pflicht zur Erstellung ergibt sich aus

1 Konzernbilanz 2 Konzern-GuV

3 Konzernanhang

sect 290 I HGB

Erweiterungen

4 Kapitalflussrechnung Veraumlnde-rung des Finanzmittelbestandes (Pflicht)

5 Segmentberichterstattung geographisch oder nach Produktgrup-pen gegliedert (Wahl)

6 Eigenkapitalspiegel Eigenkapitalveraumlnderungsrechnung (Pflicht)

sect 297 I 1 HGB

(Segmentberichterstattung sect 297 I 2 HGB)

kein Abschlussbestandteil

4 Konzernlagebericht sect 315 HGB

sect 290 I HGB

Befreiung von Aufstellung wenn IFRS-Abschluss erstellt wird sect315a I HGB

1321 Kapitalflussrechnung

Veraumlnderung des Finanzmittelfonds

+ Anfangsbestand 11 Kasse Bank evtl Wertpapiere des Umlaufvermoumlgens

+- CashFlow aus betrieblicher Taumltigkeit OCF (gut wenn positiv) + Umsaumltze - Auszahlungen fuumlr betriebliche Taumltigkeit

+- CashFlow aus Investitionstaumltigkeit ICF (gut wenn negativ) + Investitionen - Desinvestitionen

+- CashFlow aus Finanzierungstaumltigkeit FCF (negativ~positiv) + Kredite Aufnahme Eigenkapital ndash Dividende Tilgung Zinsen

= Endbestand 3112

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschluss-pruumlfung bei einer Aktiengesellschaft

1 Buchfuumlhrung

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 10

Markus Zielniok 09122005

2 Abschlusserstellung (Aufstellung)

durch Vorstand -gt Vorlage an den Aufsichtsrat sect 170 AktG

3 externe Abschlusspruumlfung (nicht fuumlr kleine KapitalG)

Pflicht zur Pruumlfung von Jahresabschluss und Lagebericht fuumlr KapitalG (und haf-tungsbeschraumlnkte Personengesellschaften) sect 316 I HGB

Pflicht zur Pruumlfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht sect 316 II HGB

Pruumlfungsauftrag wird durch Aufsichtsrat erteilt sect 111 II 2 AktG

Pruumlfer erteilt TestatBestaumltigungsvermerk sect 322 HGB uneinge-schraumlnkteingeschraumlnktversagt

4 Pruumlfung durch Aufsichtsrat sect 171 AktG

5 Feststellung durch Billigung des Aufsichtsrates sect 172 AktG

Vorraussetzung fuumlr Gewinnverwendungsbeschluss

(kann auch an HV delegiert werden bei GmbH durch Gesellschafterbeschluss sect 46 GmbHG)

6 Offenlegung

groszlige Personengesellschaften Kapitalgesellschaften durch Einreichung beim Han-delsregister sect 325 HGB innerhalb 12 Monaten nach Bilanzstichtag

groszlige Kapitalgesellschaften Veroumlffentlichung im Bundesanzeiger

Publizierung gemaumlszlig sect 62 IV BoumlrsO FWB innerhalb 4 Monaten

Sanktionen gemaumlszlig sect 331 HGB Unrichtige Darstellung

15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt

151 Geschaumlftsbericht Pflicht-Bestandteile

1 Jahresabschluss (Bilanz + GuV)

2 Lagebericht

3 Bestaumltigungsvermerk Abschlusspruumlfer

4 Bericht des Aufsichtsrates

+ 5 freiwillige Zusatzinformationen

Keine gesetzliche Norm

Pruumlfer liest freiwillige Zusatzinformationen auf Widerspruumlche keine Pruumlfung

Geschaumlftsbericht ist auch Bezugsgroumlszlige fuumlr Adhoc-Mitteilungen

2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss Bestandteile

Aktiva Bilanz Passiva

Vermoumlgen Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen Schulden

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

Vermoumlgenslage Finanzlage

Soll GuV Haben

Aufwand Ertraumlge

Jahresuumlberschuss Jahresfehlbetrag Saldo

Ertragslage

Gliederung der Bilanz nach sect 266 II und III HGB

Ungefaumlhre Reihenfolge Gliederung der Aktiva nach Liquidierbarkeit Gliederung der Passiva nach Fristigkeit

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 11

Markus Zielniok 09122005

Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

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Markus Zielniok 09122005

Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

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2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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Markus Zielniok 09122005

= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 21

Markus Zielniok 09122005

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 28

Markus Zielniok 09122005

behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 29

Markus Zielniok 09122005

3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 30

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 31

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 10: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

1 Erlaumluterung fuumlr die Posten der Bilanz und GuV

2 Ergaumlnzung zusaumltzliche Informationen zu Bilanz und GuV

3 Korrektur falls der Abschluss nicht tatsaumlchliche wirtschaftliche Lage des Unternehmens darstellt sect 264 II 2 HGB

4 Entlastung verhindert Unuumlbersichtlichkeit von Bilanz und GuV

1312 Lagebericht 1 Lagebericht Beschreibung von Vermoumlgenslage (Aktiva) Finanzlage (Passiva) Ertragslage (GuV) durch die Unternehmensleitung

2 Risikobericht Chancen und Risiken der zukuumlnftigen Entwicklung (Pflicht zur Einrichtung eines Risikouumlberwachungssystems zur Fruumlherkennung von bestandsgefaumlhrdeten Entwicklungen sect 91 II AktG)

3 FampE-Bericht 4 Vorgaumlnge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschaumlftsjahres

132 HGB-Konzernabschluss Mutterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz Konzernabschluss

Tochterunternehmen erstellt Einzelabschluss Steuerbilanz

(bei Organschaft versteuert nur Mutterunternehmen)

Bestandteile sect 297 I 1 HGB Pflicht zur Erstellung ergibt sich aus

1 Konzernbilanz 2 Konzern-GuV

3 Konzernanhang

sect 290 I HGB

Erweiterungen

4 Kapitalflussrechnung Veraumlnde-rung des Finanzmittelbestandes (Pflicht)

5 Segmentberichterstattung geographisch oder nach Produktgrup-pen gegliedert (Wahl)

6 Eigenkapitalspiegel Eigenkapitalveraumlnderungsrechnung (Pflicht)

sect 297 I 1 HGB

(Segmentberichterstattung sect 297 I 2 HGB)

kein Abschlussbestandteil

4 Konzernlagebericht sect 315 HGB

sect 290 I HGB

Befreiung von Aufstellung wenn IFRS-Abschluss erstellt wird sect315a I HGB

1321 Kapitalflussrechnung

Veraumlnderung des Finanzmittelfonds

+ Anfangsbestand 11 Kasse Bank evtl Wertpapiere des Umlaufvermoumlgens

+- CashFlow aus betrieblicher Taumltigkeit OCF (gut wenn positiv) + Umsaumltze - Auszahlungen fuumlr betriebliche Taumltigkeit

+- CashFlow aus Investitionstaumltigkeit ICF (gut wenn negativ) + Investitionen - Desinvestitionen

+- CashFlow aus Finanzierungstaumltigkeit FCF (negativ~positiv) + Kredite Aufnahme Eigenkapital ndash Dividende Tilgung Zinsen

= Endbestand 3112

14 Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschluss-pruumlfung bei einer Aktiengesellschaft

1 Buchfuumlhrung

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 10

Markus Zielniok 09122005

2 Abschlusserstellung (Aufstellung)

durch Vorstand -gt Vorlage an den Aufsichtsrat sect 170 AktG

3 externe Abschlusspruumlfung (nicht fuumlr kleine KapitalG)

Pflicht zur Pruumlfung von Jahresabschluss und Lagebericht fuumlr KapitalG (und haf-tungsbeschraumlnkte Personengesellschaften) sect 316 I HGB

Pflicht zur Pruumlfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht sect 316 II HGB

Pruumlfungsauftrag wird durch Aufsichtsrat erteilt sect 111 II 2 AktG

Pruumlfer erteilt TestatBestaumltigungsvermerk sect 322 HGB uneinge-schraumlnkteingeschraumlnktversagt

4 Pruumlfung durch Aufsichtsrat sect 171 AktG

5 Feststellung durch Billigung des Aufsichtsrates sect 172 AktG

Vorraussetzung fuumlr Gewinnverwendungsbeschluss

(kann auch an HV delegiert werden bei GmbH durch Gesellschafterbeschluss sect 46 GmbHG)

6 Offenlegung

groszlige Personengesellschaften Kapitalgesellschaften durch Einreichung beim Han-delsregister sect 325 HGB innerhalb 12 Monaten nach Bilanzstichtag

groszlige Kapitalgesellschaften Veroumlffentlichung im Bundesanzeiger

Publizierung gemaumlszlig sect 62 IV BoumlrsO FWB innerhalb 4 Monaten

Sanktionen gemaumlszlig sect 331 HGB Unrichtige Darstellung

15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt

151 Geschaumlftsbericht Pflicht-Bestandteile

1 Jahresabschluss (Bilanz + GuV)

2 Lagebericht

3 Bestaumltigungsvermerk Abschlusspruumlfer

4 Bericht des Aufsichtsrates

+ 5 freiwillige Zusatzinformationen

Keine gesetzliche Norm

Pruumlfer liest freiwillige Zusatzinformationen auf Widerspruumlche keine Pruumlfung

Geschaumlftsbericht ist auch Bezugsgroumlszlige fuumlr Adhoc-Mitteilungen

2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss Bestandteile

Aktiva Bilanz Passiva

Vermoumlgen Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen Schulden

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

Vermoumlgenslage Finanzlage

Soll GuV Haben

Aufwand Ertraumlge

Jahresuumlberschuss Jahresfehlbetrag Saldo

Ertragslage

Gliederung der Bilanz nach sect 266 II und III HGB

Ungefaumlhre Reihenfolge Gliederung der Aktiva nach Liquidierbarkeit Gliederung der Passiva nach Fristigkeit

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 11

Markus Zielniok 09122005

Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 12

Markus Zielniok 09122005

Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 13

Markus Zielniok 09122005

2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 14

Markus Zielniok 09122005

Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 15

Markus Zielniok 09122005

Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 16

Markus Zielniok 09122005

= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 17

Markus Zielniok 09122005

Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

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Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 29

Markus Zielniok 09122005

3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 30

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 11: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

2 Abschlusserstellung (Aufstellung)

durch Vorstand -gt Vorlage an den Aufsichtsrat sect 170 AktG

3 externe Abschlusspruumlfung (nicht fuumlr kleine KapitalG)

Pflicht zur Pruumlfung von Jahresabschluss und Lagebericht fuumlr KapitalG (und haf-tungsbeschraumlnkte Personengesellschaften) sect 316 I HGB

Pflicht zur Pruumlfung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht sect 316 II HGB

Pruumlfungsauftrag wird durch Aufsichtsrat erteilt sect 111 II 2 AktG

Pruumlfer erteilt TestatBestaumltigungsvermerk sect 322 HGB uneinge-schraumlnkteingeschraumlnktversagt

4 Pruumlfung durch Aufsichtsrat sect 171 AktG

5 Feststellung durch Billigung des Aufsichtsrates sect 172 AktG

Vorraussetzung fuumlr Gewinnverwendungsbeschluss

(kann auch an HV delegiert werden bei GmbH durch Gesellschafterbeschluss sect 46 GmbHG)

6 Offenlegung

groszlige Personengesellschaften Kapitalgesellschaften durch Einreichung beim Han-delsregister sect 325 HGB innerhalb 12 Monaten nach Bilanzstichtag

groszlige Kapitalgesellschaften Veroumlffentlichung im Bundesanzeiger

Publizierung gemaumlszlig sect 62 IV BoumlrsO FWB innerhalb 4 Monaten

Sanktionen gemaumlszlig sect 331 HGB Unrichtige Darstellung

15 Medien der Unternehmenspublizitaumlt

151 Geschaumlftsbericht Pflicht-Bestandteile

1 Jahresabschluss (Bilanz + GuV)

2 Lagebericht

3 Bestaumltigungsvermerk Abschlusspruumlfer

4 Bericht des Aufsichtsrates

+ 5 freiwillige Zusatzinformationen

Keine gesetzliche Norm

Pruumlfer liest freiwillige Zusatzinformationen auf Widerspruumlche keine Pruumlfung

Geschaumlftsbericht ist auch Bezugsgroumlszlige fuumlr Adhoc-Mitteilungen

2 Handelsrechtlicher Einzelabschluss Bestandteile

Aktiva Bilanz Passiva

Vermoumlgen Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen Schulden

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

Vermoumlgenslage Finanzlage

Soll GuV Haben

Aufwand Ertraumlge

Jahresuumlberschuss Jahresfehlbetrag Saldo

Ertragslage

Gliederung der Bilanz nach sect 266 II und III HGB

Ungefaumlhre Reihenfolge Gliederung der Aktiva nach Liquidierbarkeit Gliederung der Passiva nach Fristigkeit

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 11

Markus Zielniok 09122005

Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 12

Markus Zielniok 09122005

Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 13

Markus Zielniok 09122005

2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Markus Zielniok 09122005

Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 15

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 16

Markus Zielniok 09122005

= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Markus Zielniok 09122005

Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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Markus Zielniok 09122005

5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 21

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

Markus Zielniok 09122005

Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 24

Markus Zielniok 09122005

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 25

Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 27

Markus Zielniok 09122005

Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 28

Markus Zielniok 09122005

behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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Markus Zielniok 09122005

3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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Markus Zielniok 09122005

2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

Markus Zielniok 09122005

latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 12: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Gliederung der GuV nach sect 275 II (GKV) und III (UKV) HGB

21 Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur Ausgestaltung Einzelabschluss hat primaumlr Ausschuumlttungsbemessungsfunktion Ausschuumlttungsfaumlhig ist der Zuwachs an Reinvermoumlgen (Gewinn) Vorraussetzung fuumlr Ausschuumlttungsbe-messung ist die Gewinnermittlung Theoretische Sicht Was ist die richtige Ge-winnmittlung Begruumlndung aus Unternehmenserhaltungskonzeption

211 Kapitalerhaltungskonzeption 2111 nominaler Kapitalerhalt

Eigenkapital bleibt bei Erhaltung absolut gleich Gewinn ist durch Anstieg des No-minalkapitals definiert

2112 realer Kapitalerhalt Kaufkraft des Eigenkapitals bleibt gleich Gewinn liegt vor wenn Kaufkraft des Ei-genkapitals gestiegen ist

Beispiel EK 1000 JUuml 100 Inflation 2 EK 11 = 1000 EK 3112 = 1020 auschuumlttungsfaumlhiger Uumlberschuss 80

212 Substanzerhaltungskonzeption 2121 reproduktive Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden Gewinn ist daruumlber hinaus erwirtschafteter Geldbetrag

2122 relative Substanzerhaltung

Aus den Umsatzerloumlsen koumlnnen alle im Leistungsprozess verbrauchten Guumlter wie-derbeschafft werden und Marktstellung des Unternehmens bleibt erhalten

213 Oumlkonomischer Gewinn Positive Differenz zwischen Unternehmenswert am Ende und am Anfang der Peri-ode Nicht objektiv zu ermitteln da auf Basis zukuumlnftiger diskontierter Cashflows zu erstellen

214 Diskussion Sichtweisen GlaumlubigerShareholder unterschiedlich

Shareholder Einbehalt von Unternehmensgewinnen ist vorteilhaft wenn Rendite der Investitionsmoumlglichkeiten des Unternehmen uumlber alternativer Anlage liegen

Durch Substanzerhaltung und realen Kapitalerhalt wird Automatismus von Ersatzin-vestitionen in Gang gesetzt die uU unvorteilhaft fuumlr Unternehmen oder Sharehol-der sind

22 GoB als Rahmennormen Einzelnormen regeln spezifische Sachverhalte koumlnnen nicht alle Ansatz- und Be-wertungsfragen klaumlren

Daher existieren zusaumltzlich Rahmennormen diese dienen als Deduktionsbasis fuumlr Herleitung einzelfallbezogener Problemloumlsungen wenn

1 keine Einzelnorm vorhanden oder

2 Einzelnorm auslegungsbeduumlrftig

GoB sind entweder

1 gesetzlich kodifiziert oder

2 nicht gesetzlich kodifiziert oder interpretationsbeduumlrftig (bdquovernuumlnftige kaufmaumlnnische Beurteilungldquo)

Vorteil nicht gesetzlich kodifizierter GoB schnellere Problemloumlsung als Gesetzge-bungsprozess

Nachteile uneindeutig interpretationsbeduumlrftig rechtsunsicher

Deutschland Grundsaumltze ordnungsgemaumlszliger Buchfuumlhrung sect 238 I 1 243 I HGB

International IASB Framework IAS 1 IAS 8 IAS 10

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Markus Zielniok 09122005

Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

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Markus Zielniok 09122005

2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

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Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

Markus Zielniok 09122005

Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 13: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Alternative US-GAAP keine Rahmengrundsaumltze kasuistisch 10000 Normen aber Luumlcken (Enron) keine Loumlsung fuumlr neue Probleme

221 Ermittlung der GoB 2211 Induktive Methode

(empirische Methode) Ermittlung aus der Vorgehensweise der Kaufleute in der Praxis

Nachteile

1 Neue Probleme haben keine Loumlsung

2 Interessenkollision Kaufmann ist sachverstaumlndig aber nicht neutral induktive Methode verschiebt Rechtsnorm

2212 Deduktive Methode

Herleitung der GoB aus Zielsetzung Jahresabschluss und kodifizierten GoB

Nachteile

1 keine eindeutiger Abschlusszweck Ausschuumlttungsbemessung Steuerbemessung Information von Stakeholdern

2 Durchfuumlhrung der Deduktion auch bei gegebenem Abschlusszweck problematisch (bdquorichtigeldquo Ausschuumlttungsbemessung) fuumlhrt zu Unsicherheit

222 System der GoB Deduktionsbasis Abschlussfunktion und Systemgrundsaumltze

Generalnorm Einzelabschluss sect 264 II 1 und 2 HGB

Der Jahresabschluszlig der Kapitalgesellschaft hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der Kapitalgesellschaft zu vermitteln Fuumlhren besondere Umstaumlnde dazu daszlig der Jahresabschluszlig ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild im Sinne des Satzes 1 nicht vermittelt so sind im Anhang zusaumltzliche Angaben zu machen

2221 Systemgrundsaumltze 1 Going-Concern-Annahme sect 252 I Nr 2 HGB

Bei der Bewertung ist von der Fortfuumlhrung der Unternehmenstaumltigkeit auszugehen sofern dem nicht tatsaumlchliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen

a rechtliche Gegebenheiten Insolvenzverfahren Satzungsvorschriften uumlber Auflouml-sung Gesellschaft

b tatsaumlchliche Gegebenheiten wirtschaftliche Schwierigkeiten Unvermoumlgen exis-tenznotwendige Investitionen durchzufuumlhren Kreditkuumlndigungen

Insolvenzgruumlnde sectsect 16 ff InsO 1 Zahlungsunfaumlhigkeit 2 drohende Zahlungsunfaumlhigkeit 3 Uumlberschuldung a) buchmaumlszligige Uumlberschuldung Schulden gt Buchwerte Vermoumlgen (negatives Eigenkapital auf Aktivseite aufzufuumlhren sect 268 III HGB) b) insolvenzrechtliche Uumlberschuldung Schulden gt Zeitwert Vermoumlgen (inkl stille Reserven) Geschaumlftsfuumlhrer haften persoumlnlich bei Uumlberschuldung nach sect 823 II BGB

2 Grundsatz der Pagatorik sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluss zu beruumlcksichtigen

Bewertung muss auf tatsaumlchlich gezahlten Betraumlgen Zahlungsmittelaumlquivalenten oder kuumlnftigen Zahlungen beruhen

3 Einzelbewertung sect 252 I Nr 5 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 13

Markus Zielniok 09122005

2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

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Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

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Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Markus Zielniok 09122005

Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

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Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 14: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

2222 Rahmengrundsaumltze

1 Richtigkeit Objektivierbarkeit und Willkuumlrfreiheit (-gt Nachvollziehbarkeit sect238 I 2 HGB)

2 Vergleichbarkeit (Stetigkeit und Erlaumluterung von Unstetigkeit)

- formelle Stetigkeit sect 252 I Nr 1 HGB

Die auf den vorhergehenden Jahresabschluszlig angewandten Bewertungsmethoden sollen beibehalten werden

- materielle Stetigkeit sect 252 I Nr 6 HGB

Die Wertansaumltze in der Eroumlffnungsbilanz des Geschaumlftsjahrs muumlssen mit denen der Schluszligbilanz des vorhergehenden Geschaumlftsjahrs uumlbereinstimmen

- Erlaumluterung von Unstetigkeiten sect 252 II HGB

Von den Grundsaumltzen des Absatzes 1 darf nur in begruumlndeten Ausnahmefaumlllen ab-gewichen werden

Beispiel Aumlnderungen der Kostenrechnung Anpassung an konzerneinheitliche Be-wertung

3 Klarheit und Uumlbersichtlichkeit sect 243 II HGB Aufstellungsgrundsatz

I Der Jahresabschluszlig ist nach den Grundsaumltzen ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung

aufzustellen

II Er muszlig klar und uumlbersichtlich sein

4 Vollstaumlndigkeit HGB sect 246 I Vollstaumlndigkeit

Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegenstaumlnde Schulden Rechnungs-abgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist

Ergaumlnzung durch Stichtagsprinzip sect 252 I Nr 6 HGB

Die Vermoumlgensgegenstaumlnde und Schulden sind zum Abschluszligstichtag einzeln zu bewerten

Ergaumlnzung durch Periodisierungsprinzip sect 252 I Nr 5 HGB

Aufwendungen und Ertraumlge des Geschaumlftsjahrs sind unabhaumlngig von den Zeitpunk-ten der entsprechenden Zahlungen im Jahresabschluszlig zu beruumlcksichtigen

5 Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit

Wirtschaftlichkeit Keine ausdruumlckliche Erwaumlhnung im Gesetz aber Ausnahmen im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit sect 240 III + IV sect 256 HGB - Erleichterungen bei In-ventur und Bewertung der Vorraumlte

Wesentlichkeit (materiality) Einstufung von Informationen als wesentlich und ent-sprechende Wertekorrektur wenn Auswirkung auf Ergebnis von +- 5 oder auf Bilanzsumme von +- 05

2223 Dokumentationsgrundsaumltze

Sollen vollstaumlndige richtige zeitgerechte und geordnete Erfassung der Geschaumlfts-vorfaumllle sicherstellen sect 239 II HGB

Erfassung fuumlr muss sachverstaumlndigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sein sect 238 I 2 HGB

Die erfassten Geschaumlftsvorfaumllle muumlssen unveraumlnderlich sein sect 239 III HGB

Belegprinzip Buchungen muumlssen auf Belegen basieren sect 257 I Nr 4 HGB Journalfunktion Gliederung in zeitlicher Hinsicht sect 238 I 3 HGB Kontenfunktion Gliederung in sachlicher Hinsicht

Aufbewahrungsfristen sect 257 IV und V HGB

2224 Kapitalerhaltungsgrundsaumltze Ziel nominale Kapitalerhaltung

1 Vorsichtsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

Es ist vorsichtig zu bewerten

Besondere Bedeutung des Vorsichtsprinzips bei Schaumltzwerten Nutzungsdauer von abnutzbaren Vermoumlgensgegenstaumlnden Bemessung von Ruumlckstellungen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 14

Markus Zielniok 09122005

Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 15

Markus Zielniok 09122005

Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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Markus Zielniok 09122005

= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Markus Zielniok 09122005

Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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Markus Zielniok 09122005

5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 19

Markus Zielniok 09122005

111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 20

Markus Zielniok 09122005

11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 21

Markus Zielniok 09122005

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

Markus Zielniok 09122005

Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 24

Markus Zielniok 09122005

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 25

Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 27

Markus Zielniok 09122005

Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 28

Markus Zielniok 09122005

behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 29

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 40

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 15: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Daumenregel Wertansatz der mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 nicht unter-schritten wird (Aktiva) oder uumlberschritten wird (Passiva)

Vorsichtsprinzip wird konkretisiert durch

1a Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Sprung an den Absatzmarkt muss erfolgt sein Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung

Realisationsprinzip nach anderer Systematik Definitionsgrundsatz (siehe 2225)

1b Imparitaumltsprinzip sect 252 I Nr 4 HGB

namentlich sind alle vorhersehbaren Risiken und Verluste die bis zum Abschluszligstichtag entstanden sind zu beruumlcksichtigen selbst wenn diese erst zwischen dem Abschluszligstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekanntgeworden sind Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Ungleiche Behandlung von Aufwendungen und Ertraumlgen

bull negative Ergebnisbeitraumlge die im abgelaufenen Geschaumlftsjahr versucht sind muumlssen beruumlcksichtigt werden

bull positive Ergebnisse muumlssen im abgelaufenen Geschaumlftsjahr verursacht und realisiert sein

Ausdruck des Vorsichtsprinzips bei den Aktiva Niederstwertprinzip (niedrigster Wert aus AHK Boumlrsen- oder Marktpreis oder erwarteter Verkauferloumls minus der noch anfallenden Kosten) bei den Passiva Houmlchstwertprinzip (houmlherer Wertan-satz aus Verbindlichkeit resultierende Belastung oder bisher angesetzter Erfuumlllungs-betrag)

Siehe auch 1223 Diskussion Vorsichtsprinzip

2225 Definitionsgrundsaumltze fuumlr das Jahresergebnis

1 Realisationsprinzip sect 252 I Nr 4 2HS HGB

Gewinne sind nur zu beruumlcksichtigen wenn sie am Abschluszligstichtag realisiert sind

Realisationszeitpunkt ist Zeitpunkt der Leistungserbringung Beispielsweise Uumlber-gabe der Ware an Spediteur oder Kunden

Ergaumlnzung durch

2 Abgrenzung der Sache nach (matching principle)

Den Umsaumltzen sind nur die zurechenbaren Aufwendungen gegenuumlberzustellen (UKV) Wahlrecht nur die Einzelkosten anzusetzen sect 255 II HGB

3 Abgrenzung der Zeit nach

Zeitraumbezogene Aufwendungen und Ertraumlge sind den Perioden zeitanteilig zuzu-rechnen sect 250 HGB Rechnungsabgrenzungsposten

2226 Ansatzgrundsaumltze fuumlr die Bilanz sect 242 I HGB bestimmt dass in der Bilanz Vermoumlgen und Schulden gegenuumlberge-stellt werden Was ist Vermoumlgen Was sind Schulden

Aufzaumlhlung in sect 266 II und III HGB aber keine Legaldefinition von Vermoumlgen und Schulden

Konkretisierung in sect 246 I 1 Der Jahresabschluszlig hat saumlmtliche Vermoumlgensgegen-staumlnde Schulden Rechnungsabgrenzungsposten Aufwendungen und Ertraumlge zu enthalten (abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit) soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist (konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 15

Markus Zielniok 09122005

Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

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Markus Zielniok 09122005

= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 17

Markus Zielniok 09122005

Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 21

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

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Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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Markus Zielniok 09122005

behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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Markus Zielniok 09122005

latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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Markus Zielniok 09122005

+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 44

Markus Zielniok 09122005

bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 16: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Aktivierungsgrundsatz Passivierungsgrundsatz

1 abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

1 abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit (nicht gesetzlich kodifiziert) wenn

wirtschaftlicher Wert Verpflichtung

selbststaumlndige Bewertbarkeit wirtschaftliche Belastung

selbststaumlndige Verkehrsfaumlhigkeit Quantifizierbarkeit

2 konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

2 konkrete Passivierungsfaumlhigkeit (gesetzlich kodifiziert)

Beispiele

Patent-Entwicklung abstrakte aber keine konkrete Aktivierungsfaumlhigkeit sect 248 II HGB

Ingangsetzungsaufwendungen konkrete aber keine abstrakte Aktivierungsfaumlhigkeit sect 269 I HGB Ausschuumlttungssperre gemaumlszlig sect 269 II HGB darf bei der Ausschuumlttungsbemessung nicht herangezogen werden

Eigenkapital konkrete Passivierung sect 247 I HGB aber keine abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit

23 Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungs-konzeption Problem Uumlberfuumlhrung eines

1 unbeeinflussbaren Ist-Zustandes (oumlkonomische Realitaumlt) in

2 Soll-Zustand (Abbildung im Jahresabschluss)

Bearbeitungsschema zur Problemloumlsung

1 Beschreibung des oumlkonomischen Sachverhalts

2 Entscheidung I Ansatz eines Abschlusspostens was WahlrechtPflichtVerbot sectsect 246-251 HGB

3 Entscheidung II Bewertung des Abschlusspostens wieviel Houmlhe des Ansatzes sectsect 252-256 HGB

4 Ausweis des Abschlusspostens wo in der Bilanzgliederung sectsect 266 HGB

5 Buchung Bildung eines Buchungssatzes wie

231 Anschaffungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr von Dritten erworbene Vermoumlgens-posten dar (Zugangsbewertung)

sect 255 I HGB 1Anschaffungskosten sind die Aufwendungen die geleistet werden um einen Ver-moumlgensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu ver-setzen (Zweckbezogenheit) soweit sie dem Vermoumlgensgegenstand einzeln zuge-ordnet werden koumlnnen (Zurechenbarkeit) 2Zu den Anschaffungskosten gehoumlren auch die Nebenkosten sowie die nachtraumlglichen Anschaffungskosten Anschaffungs-preisminderungen sind abzusetzen

Zentrale Prinzipien

1 Maszliggeblichkeit der Gegenleistung (Gegenleistung Erwerber bestimmt AK)

2 Erfolgsneutralitaumlt (Beschaffungsvorgang darf Jahresergebnis nicht veraumlndern)

Bestandteile der Anschaffungskosten Anschaffungspreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen + nachtraumlgliche Anschaffungskosten

= Wertuntergrenze

+ Finanzierungskosten (strittig nur in IAS kodifiziert)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 16

Markus Zielniok 09122005

= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

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Markus Zielniok 09122005

Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 18

Markus Zielniok 09122005

5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 21

Markus Zielniok 09122005

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

Markus Zielniok 09122005

Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 24

Markus Zielniok 09122005

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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Markus Zielniok 09122005

2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 17: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

= Wertobergrenze

Nachtraumlgliche Anschaffungskosten lassen Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgensge-genstandes unberuumlhrt oder werden durch Dritte berechnet Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Anschaffungskosten Gemeinkosten duumlrfen nicht zugerechnet werden

2311 Zulagen und Zuschuumlsse Investitionszuschuumlsse sind ertragsteuerpflichtig Investitionszulagen nicht

Nach R 34 EStR Wahlrecht ob Zulagen und Zuschuumlsse erfolgswirksam als Ertrag oder erfolgsneutral als Anschaffungspreisminderungen anzusetzen sind

232 Herstellungskosten stellen den originaumlren Bewertungsmaszligstab fuumlr im Unternehmen hergestellte Ver-moumlgensposten dar (Erstbewertung) Nicht Herstellkosten Begriff des internen Rechnungswesens

Zentrale Prinzipien

1 Pagatorik (einbezogene Kosten muumlssen auf Ausgaben basieren)

2 eingeschraumlnkte Erfolgsneutralitaumlt (nicht alle Kosten des Herstellungsvorgang muumlssen handelsrechtlich einbezogen werden)

Herstellungskosten werden aus Herstellkosten ermittelt Korrekturen aufgrund

bull des fehlenden Ausgabencharakters von (kalkulatorischen) Kosten

bull des fehlenden zeitlichen Bezugs zur Periode

bull des fehlenden sachlichen Bezugs zum Herstellungsprozess

2321 Herstellungskosten nach GoB und Steuerrecht

Einbeziehung in die Herstellungskosten

sect 255 II und III HGB R 33 EStR

Materialeinzelkosten Pflicht Pflicht

Fertigungsloumlhne inklSozialabgaben

Pflicht Pflicht

Einzelkosten

Sondereinzelkosten Pflicht Pflicht

Materialgemeinkosten Wahl Pflicht

Fertigungsgemeinkosten Wahl Pflicht

Forschungsaufwand Verbot Verbot

Produktbezogene Entwicklung

Wahl Pflicht

Abnutzung Anlagevermoumlgen

- planmaumlszligige Abschreibung Wahl Pflicht

- Teilwertabschreibung Verbot Verbot

- ao Abschreibung Verbot Verbot

Freiwillige Soz-Leistung Wahl Wahl

Kalkulatorische Kosten Verbot Verbot

Fremdkapitalzinsen Wahl Wahl

Verwaltungskosten Wahl Wahl

Gemeinkosten

Vertriebskosten inkl Lager- amp Transportkosten

Verbot Verbot

Nachtraumlgliche Herstellungskosten veraumlndern Art undoder Qualitaumlt des Vermoumlgens-gegenstandes wesentlich oder Verlaumlngern die Lebensdauer Abschreibung der Folgeperioden

(Restbuchwert + nachtraumlgliche Herstellungskosten) Restnutzungsdauer

Substanzerhaltende Maszlignahmen sind keine nachtraumlglichen Herstellungskosten

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 17

Markus Zielniok 09122005

Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 18

Markus Zielniok 09122005

5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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Markus Zielniok 09122005

111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

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Markus Zielniok 09122005

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

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Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Markus Zielniok 09122005

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Markus Zielniok 09122005

Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 28

Markus Zielniok 09122005

behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 29

Markus Zielniok 09122005

3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 30

Markus Zielniok 09122005

2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 31

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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Markus Zielniok 09122005

rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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Markus Zielniok 09122005

i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 18: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Beispiel Aktivierung von planmaumlszligigen Abschreibungen von 10 als Gemeinkosten die hergestellten Waren sind zum Bilanzstichtag noch auf Lager Abschreibung 10 an Maschine 10 UKV umsatzbezogene HK 10 an Abschreibung 10 GKV Vermoumlgensgegenstand 10 an Bestandsveraumlnderung 10

24 System der Folgebewertung nach deutschen GoB Folgebewertung ist die der Erst- oder Zugangsbewertung zeitlich nachgelagerte Bewertung

AHK - planmaumlszligige Abschreibungen - auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen + Zuschreibungen = fortgefuumlhrte AHK

Wertobergrenze sind immer die AHK sect 253 I 1 HGB Vermoumlgensgegenstaumlnde sind houmlchstens mit den Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten vermindert um Abschreibungen nach den Absaumltzen 2 und 3 anzusetzen

Abschreibungen sind direkt an den letzten Bilanzansatz zu buchen Abschreibung an Vermoumlgensgegenstand

Abschreibungsursachen

1 verbrauchsbedingte

2 wirtschaftlich bedingte

3 zeitlich bedingte

Abschreibung planmaumlszligige Abschreibung

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Anwendung bei abnutzbarem Anlagevermoumlgen

abnutzbarem und nicht abnutzbarem Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen

Wertminderung primaumlr verbrauchsbedingt primaumlr wirtschaftlich bedingt

Ziel Verteilung der AHK Anpassung der Buchwerte an gesunkene Marktwerte

Verrechnungsfolge planmaumlszligige dann auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

241 planmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 1 und 2 HGB 1Bei Vermoumlgensgegenstaumlnden des Anlagevermoumlgens deren Nutzung zeitlich be-grenzt ist sind die Anschaffungs- oder Herstellungskosten um planmaumlszligige Ab-schreibungen zu vermindern 2Der Plan muszlig die Anschaffungs- oder Herstellungs-kosten auf die Geschaumlftsjahre verteilen in denen der Vermoumlgensgegenstand vor-aussichtlich genutzt werden kann

Notwendigkeit Pflicht

Abschreibungssumme S AHK ndash vorrausichtlicher Restwert

Nutzungsdauer N Geschaumlftsjahre in denen der Vermoumlgensgegenstand voraus-sichtlich genutzt wird

Nutzungspotential P insgesamt moumlgliche Menge an Nutzeneinheiten

Nutzungseinheiten pt In der Periode verbrauchte Nutzeneinheiten

Abschreibungsbetrag A In der Periode zu buchender Abschreibungsbetrag

Abschreibungsmethoden 1 linear gleichbleibende Abschreibungsbetraumlge A = SN

2 arithmetisch-degressiv Houmlhe der Abschreibungsbetraumlge nimmt je Periode um den gleichen Absolutbetrag ∆A ab ∆A = N(N+1)2

3 geometrisch-degressiv Abschreibung mit konstantem Prozentsatz g vom Restbuchwert A = g100 Restbuchwert Vorperiode

4 progressiv (steuerlich nicht zulaumlssig) steigende Abschreibungsbetraumlge

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5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

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111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

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11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

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212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

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Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 19: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

5 leistungsabhaumlngig Verteilung der Abschreibung gemaumlszlig Inanspruchnahme A = S Ppt

Bei unterjaumlhriger Anschaffung ist steuerlich monatlich abzuschreiben

242 auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen Rechtsgrundlage sect 253 II 3 HGB sect 253 III und IV HGB sect 254 HGB

Anlagevermoumlgen Umlaufvermoumlgen Anlage- amp Umlaufvermoumlgen

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung wenn Buchwerte groumlszliger als

niedrigerer beizulegender Wert 1 Boumlrsen- o Marktpreis 2 niedrigerer beizulegender Wert

niedrigerer Zukunfts-wert

Wertminderung Zeitpunkt

dauerhaft voruumlbergehend aktuell Zukunft

niedrigerer steuerlicher Wert

niedrigerer Wert nach vernuumlnftiger kaufmaumlnnischer Beurteilung

PersonenG EinzelG

KapitalG

Pflicht sect 253 II 3

Wahl sect 253 II 3

Verbot sect 253 II 3

Wahl bei Finanz-anlagen sect 279 I 2

Pflicht sect 253 III 1amp2

Wahl sect 253 III 3

Wahl sect 254

ergaumlnzend KapitalG sect 279 II

Wahl sect 253 IV 4

Verbot bei KapitalG sect 279 I 1

gemildertes Niederstwertprinzip strenges NWP kein NWP

und haftungsbeschraumlnkte PersonenG

2421 Ermittlung des beizulegenden Wertes Umlaufvermoumlgen

1 Boumlrsen- oder Marktpreis + Anschaffungsnebenkosten - Anschaffungspreisminderungen

wenn nicht ermittelbar

2 niedrigerer beizulegender Wert doppelte Maszliggeblichkeit der niedrigere Wert entweder des Absatz- oder Beschaffungsmarktes

21 vom Absatzmarkt abgeleitet (retrograde Ermittlung) vorsichtig geschaumltzter Verkaufserloumls - bis zum Verkauf noch erwartete Aufwendungen - Erloumlsschmaumllerungen Verkaufskosten

22 vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

221 Wiederbeschaffungsneuwert aktuelle Anschaffungskosten eines neuen Gegenstandes + fiktive Anschaffungsnebenkosten

222 Reproduktionswert aktuelle Reproduktion des Gegenstandes (Herstellungskosten am Stichtag)

2422 Ermittlung des beizulegenden Wertes Anlagevermoumlgen

Immer vom Beschaffungsmarkt abgeleitet

1 Widerbeschaffungszeitwert eines gebrauchten Gegenstandes wenn nicht ermittelbar

11 fortgefuumlhrter Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

wenn nicht ermittelbar

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 19

Markus Zielniok 09122005

111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 20

Markus Zielniok 09122005

11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 21

Markus Zielniok 09122005

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

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Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

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Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

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Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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Markus Zielniok 09122005

behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 20: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

111 fiktiver Wiederbeschaffungsneuwert Wiederbeschaffungsneuwert eines verbesserten Gegenstandes - Abschlag fuumlr Verbesserungen - fiktive planmaumlszligige Abschreibungen

2 Reproduktionswert einer selbsterstellten Anlage zum Stichtag

3 Ertragswert Barwert der kuumlnftigen Einnahmeuumlberschuumlsse aus dem Gegenstand (nicht boumlrsenno-tierte Beteiligungen immaterielle Vermoumlgensgegenstaumlnde)

2423 Teilwert

Der steuerliche Teilwert sect 6 I Nr1 Satz 3 EStG ist der Wert den Erwerber des ganzen Betriebs im Rahmen des Gesamtkaufpreises fuumlr das einzelne Wirtschaftgut ansetzen wuumlrde dabei ist davon auszugehen dass der Erwerber den Betrieb fortfuumlhrt

Entspricht in der Regel dem niedrigeren beizulegenden Wert

Teilwertabschreibungen entsprechen den auszligerplanmaumlszligigen Abschreibungen

2424 Wertaufholung

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen sind ruumlckgaumlngig zu machen wenn Grund dafuumlr wegfaumlllt Pflicht bei KapitalG sect 280 I HGB Wahl bei PersonenG sect 253 V HGB

Obergrenze Wertaufholung AHK ndash planmaumlszligige Abschreibung (Anschaffungs-kostenprinzip)

Buchung Vermoumlgensgegenstand an Zuschreibung

25 Bilanzierung zentraler Bilanzposten Aktiva

Anlagevermoumlgen 23 + 24 Umlaufvermoumlgen23 + 24 Umlaufvermoumlgen Vorraumlte 23 + 24 + 2511 Umlaufvermoumlgen Forderungen 2512 + 252 aktive Rechnungsabgrenzung 253

Passiva Eigenkapital 254 Ruumlckstellungen 256 Verbindlichkeiten 257 passive Rechnungsabgrenzung 253

251 Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsaumltzlich gilt Einzelbewertung (Systemgrundsatz) sect 252 I Nr 3 HGB

Abweichungen aufgrund von Notwendigkeit (Vermischung der Gegenstaumlnde im La-ger) oder aus wirtschaftlichen Gruumlnden (Einzelbewertung von Forderungen zu auf-waumlndig) moumlglich

2511 Vorratsbewertung Anwendbar bei austauschbaren Wirtschaftsguumltern des Vorratsvermoumlgens

Vorgehensweise

1 fiktive Anschaffungskosten ermitteln anhand Durchschnittsmethode oder fiktiver Verbrauchsfolge

2 pruumlfen ob fiktiver Wert unter niedrigerem beizulegendem Wert falls ja auszligerplanmaumlszligige Abschreibung vornehmen

1 gewogene Durchschnittsmethode Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB iVm sect 240 IV HGB

Steuerlich zulaumlssig R 36 IV EStR

Bewertung Durchschnittspreis aus Wert Anfangsbestand + Anschaffungskosten Zukaumlufe

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 20

Markus Zielniok 09122005

11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 21

Markus Zielniok 09122005

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

Markus Zielniok 09122005

Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 24

Markus Zielniok 09122005

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 25

Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 27

Markus Zielniok 09122005

Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 21: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

11 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Durchschnittswert 2800 euro 250 Stk = 1120 euroStk

= 2800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1120 euro - 1456 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1120 euro = 1344 euro

Bei steigenden Preisen erhoumlht sich der Durchschnittswert laufend Ausweis von Scheingewinnen moumlglich

Scheingewinn bei umgekehrter Verbrauchsfolge

100 Stk agrave 120 euro - 20 Stk agrave 080 euro

104 euro

Aber Marktwert gleichartiger Gegenstaumlnde gleich Bei steigenden Preisen immer Buchwert lt Marktpreis Aufbau stiller Reserven

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

stille Reserve = - 96 euro

11 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Durchschnittswert 2700 euro 250 Stk = 1080 euroStk

= 2700 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1080 euro - 1404 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1080 euro = 1296 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 96 euro

2 Verbrauchsfolgefiktionen

haben sich an der tatsaumlchlichen Verbrauchsfolge zu orientieren bei einem Silo ist beispielsweise die LiFo-Methode nicht zulaumlssig

21 FiFo-Verfahren (first in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich nicht zulaumlssig

Bewertung Annahme dass die zuerst angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuerst verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1000 euro 30 Stk agrave 1200 euro

- 1000 euro - 360 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1200 euro = 1440 euro

Bei steigenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Dar-stellung der Vermoumlgenslage stille Reserven sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro - 1440 euro

Scheingewinn wenn Verbrauchsfolgenfiktion nicht korrekt

Scheingewinn 100 Stk agrave 200 euro 200 euro

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 21

Markus Zielniok 09122005

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

Markus Zielniok 09122005

Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 24

Markus Zielniok 09122005

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 25

Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 22: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 100 Stk agrave 1200 euro 30 Stk agrave 1000 euro

- 1200 euro - 300 euro

Endbestand 120 Stk agrave 1000 euro = 1200 euro

Bei fallenden Preisen Bewertung zu Wiederbeschaffungskosten korrekte Darstel-lung der Vermoumlgenslage stille Reserven und Scheingewinne sind unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro - 1200 euro

Scheingewinn Reserve 0 euro

22 LiFo-Verfahren (last in ndash first out) Handelsrechtlich zulaumlssig sect 256 HGB

Steuerlich zulaumlssig sect 6 I Nr 2a EStG

Bewertung Annahme dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Wirt-schaftsguumlter zuletzt verbraucht oder veraumluszligert werden

211 steigende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1000 euro 1000 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1200 euro + 1800 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1200 euro - 1560 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1000 euro 20 Stk agrave 1200 euro

= 1240 euro

Scheingewinne koumlnnen nicht entstehen stille Reserven (Unterbewertung) moumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1200 euro 1440 euro

stille Reserve 200 euro

212 fallende Preise

Anfangsbestand 100 Stk agrave 1200 euro 1200 euro

Zugaumlnge 150 Stk agrave 1000 euro + 1500 euro

Abgaumlnge 130 Stk agrave 1000 euro - 1300 euro

Endbestand 100 Stk agrave 1200 euro 20 Stk agrave 1000 euro

= 1400 euro

Bei fallenden Preisen Uumlberbewertungen moumlglich stille Reserven unmoumlglich

Marktwert 120 Stk agrave 1000 euro 1200 euro

Notwendigkeit auszligerplanmaumlszligiger Abschreibung auf Marktpreis sect 253 III 1 HGB

auszligerplanmaumlszligige Abschreibung 100 Stk agrave 200 euro - 200 euro

2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

Abschreibungen auf Forderungen

Rechtsgrundlage keine spezifischen Regelungen Ableitung aus sect 253 III HGB (auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen auf Umlaufvermoumlgen) sect 252 I 3 HGB (Einzelbewertung) sect 252 I 4 HGB (Vorsichtsprinzip)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 22

Markus Zielniok 09122005

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

Markus Zielniok 09122005

Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 24

Markus Zielniok 09122005

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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Markus Zielniok 09122005

2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 23: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Arten von Forderungen

Forderungs-ausfall

Konto Wertansatz Abschreibung USt-Korrektur

vollwertige un-wahrscheinlich

Forderungen AHK (Nennwert)

keine oder Pauschalwert-berichtigung

keine

zweifelhafte wahrscheinlich Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

erwarteter Ausfall

keine

uneinbring-liche

sicher Zweifelhafte Forderungen

AHK ndash erwarteter Ausfall

sicherer Ausfall (Nettobetrag)

Kuumlrzung berechn USt

Vorgehensweise bei der Abschreibung auf Forderungen

1 Zweifelhafte Forderungen umbuchen zweifelhafte Forderungen an Forderungen

2 Forderungen mit wahrscheinlichem Ausfall wertberichtigen (netto) EWB an zweifelhafte Forderungen

3 Forderungen mit sicherem Ausfall wertberichtigen (USt-Korrektur) EWB USt an zweifelhafte Forderungen

4 Pauschalwertberichtigung wenn aus Vergangenheit ableitbar (auf Nettobetrag) PWB an Forderungen

5 Salden auf Schlussbilanzkonto umbuchen SBK an Forderung

SBK an zweifelhafte Forderung

6 in der Bilanz zusammenfassen

252 Forderungen Forderungen sind mit AHK zu bewerten und ggf auf den niedrigeren beizulegenden Wert abzuschreiben sect 253 III HGB siehe 2512 Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen

2521 Unverzinsliche Darlehensforderungen

Unverzinsliche (oder niedrig verzinsliche) Darlehensforderungen sind abzuzinsen und mit dem niedrigeren beizulegenden Wert in diesem Fall dem Barwert anzuset-zen Ein Disagio darf als PRAP uumlber die Laufzeit verteilt werden

Bei Darlehen Zuschreibungswahlrecht bei langfristigen Forderungen aus LuL muss der Zinsanteil gemaumlszlig Realisationsprin-zip auf Folgeperioden verteilt werden

Beispiel Unverzinsliche Darlehenforderung 100000 euro Ruumlckzahlung in t=2 Marktzins=5

Barwert = Forderung (1+Zinssatz)Laufzeit

Buchung in t=0 (Ansatz Barwert= 100000 euro (105)2 = 90703 euro) Abschreibung 9297 euro an Forderung 9297 euro

Buchung in t=1 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)1 = 95238 euro) Forderung 4535 euro an Zinsertrag 4535 euro

Buchung in t=2 (Ansatz Barwert = 100000 euro (105)0 = 100000 euro) Forderung 4762 euro an Zinsertrag 4762 euro

253 Rechnungsabgrenzung notwendig fuumlr Zahlungen die zwei Geschaumlftsjahre betreffen

Ziel periodengerechte Gewinnermittlung fuumlr einen Leistungszeitraum

Rechtsgrundlage sect 250 I HGB (aktiv) und sect 250 I HGB (passiv)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 23

Markus Zielniok 09122005

Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 24

Markus Zielniok 09122005

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

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256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

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Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 37

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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Markus Zielniok 09122005

rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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Markus Zielniok 09122005

bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 45

Markus Zielniok 09122005

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

Markus Zielniok 09122005

0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 24: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Arten der Abgrenzung Ausgaben (Leistungserhalt)

Einnahmen (Leistungserbringung)

Zahlung vor Bilanzstichtag (transitorische Posten)

ARAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 II C

PRAP sect 250 I HGB

Ausweis sect 266 III D

Zahlung nach Bilanzstichtag (antizipative Posten)

sonstige Forderung

Ausweis sect 266 II B Nr 4

sonstige Verbindlichkeit Ausweis sect 266 III C Nr 8

254 Eigenkapital Differenz zwischen Summe der Aktiva - Summe Schulden ndash PRAP

Entsteht durch UmsatzprozessGewinnthesaurierung (Innenfinanzierung) oder Ka-pitalaufnahme (Auszligenfinanzierung)

Finanzierungsformen Auszligenfinanzierung Innenfinanzierung

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung Selbstfinanzierung

Fremdfinanzierung Kreditfinanzierung Gewinnermittlungsfinanzierung

2541 Gliederung Eigenkapital

bei Personengesellschaften sect 264c II HGB Erfolgsverbuchung OHG sectsect 120-122 HGB KG sectsect 167-169 HGB

bei Kapitalgesellschaften sect 266 III A HGB sect 270 HGB sect 272 HGB

Vor Ergebnisverwendung

I Gezeichnetes Kapital sect 272 I HGB Nominalkapital haftendes Kapital

II Kapitalruumlcklagen sect 272 II HGB sect 270 I HGB

Agio Zuzahlungen von Gesellschaftern

Auszligenfinan-zierung

III Gewinnruumlcklagen aus Jahresergebnis gebildet

1 gesetzliche Ruumlcklagen sect 150 II AktG 10 Grundkapital

2 Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile sect 272 IV HGB Gegenposition fuumlr An kauf eigener Anteile

3 satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen sect 58 IV AktG in Satzung festgelegt

4 andere Gewinnruumlcklagen sect 58 I+II AktG von HV oder durch Beschluss Vorstand AR festgelegt

IV GewinnVerlustvortrag aus Vorjahr

V Jahresergebnis sect 275 II Pos 20 HGB sect 275 III Pos 19 HGB

GuV GKV GuV UKV

Innenfinan-zierung

Nach vollstaumlndiger oder teilweiser Ergebnisverwendung

IV BilanzgewinnBilanzverlust sect 268 I 2 HGB iVm sect 158 I AktG

anstelle von IV GewinnVerlustvortrag und V Jahresergebnis

Jahresuumlberschuss (Guv) kann gemaumlszlig Gewinnverwendungsbeschluss verwendet werden fuumlr Ausschuumlttung Thesaurierung oder Gewinnvortrag Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht ist nach sect 268 III HGB ein Kor-rekturposten am Schluszlig der Aktivseite zu bilden bdquonicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetragldquo

Ergebnisermittlung nach sect 275 II und III HGB

+ Ertraumlge

- Aufwendungen

= Jahresergebnis

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 24

Markus Zielniok 09122005

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 25

Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 25: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Ergebnisverwendung nach sect 158 I AktG

+- GewinnVerlustvortag Vorjahr

+ Entnahmen Kapitalruumlcklage

+ Entnahmen Gewinnruumlcklage

- Einstellungen Gewinnruumlcklage

= Bilanzgewinn-verlust

- auszuschuumlttender Betrag

= GewinnVerlustvortag Folgejahr

Buchungssaumltze bei Ankauf eigener Anteile in Houmlhe von 100000 eigene Anteile 100000 an Bank 100000

andere Gewinnruumlcklagen 100000 an Ruumlcklage f eig Anteile 100000

2542 Kapitalerhoumlhung gegen Einlagen der AG

bdquoordentliche Kapitalerhoumlhungldquo

Rechtsgrundlage sectsect 182-191 AktG

Bedarf einer Mehrheit von frac34 der vertretenen Stimmen auf einer HV

Unter-pari-Emmission (Ausgabe von Aktien unter Nennwert) nicht zulaumlssig

Uumlber-pari-Emmision zulaumlssig der den Nennbetrag uumlbersteigende Betrag (Agio) ist vollstaumlndig in Kapitalruumlcklage einzustellen

Nennbetragsaktien verbriefen bestimmten glatten Euro-Betrag mindestens 1 euro sect 8 II 1 AktG Stuumlckaktien verbriefen einen gleichen quotalen Anteil am Grundka-pital rechnerischer Nennwert mindestens 1 euro sect 8 III 3 AktG

Beispiel Emission von 50000 Aktien Nennwert 1 euro Ausgabepreis 12 euro Transakti-onskosten 30000 euro Bank 600000 an gez Kapital 50000 Kapitalruumlcklage 550000

Aufwand 30000 an Bank 30000

255 Ruumlcklagen Offene Ruumlcklagen Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen (siehe 0) Sonderposten mit Ruumlcklagenanteil

Stille Ruumlcklagen uumlberbewertete von Aktiva unterbewertete Passiva

2551 Sonderposten mit Ruumlcklageanteil

Passivposten die steuerlich gebildet werden duumlrfen koumlnnen in der Handelsbilanz ebenfalls passiviert werden sect 247 III HGB Wahlrecht

Zweck Steuerstundungseffekt keine Versteuerung der aufgeloumlsten stillen Reser-ven

Bei KapitalG ist das Wahlrecht daran geknuumlpft dass der Ansatz in der Handelsbilanz steuerlich vorgeschrieben ist damit er in der Steuerbilanz gebildet werden darf sect 273 HGB (umgekehrte Maszliggeblichkeit)

Beispiel Brandschaden in t=1 einer versicherten Maschine Buchwert 100000 euro Zeitwert 180000 euro Versicherungsleistung 180000 euro Ersatzbeschaffung in t=2

Buchung in t=1 Bank 180000 an Maschine 100000 sonst betr Ertrag 80000

sonst betr Aufwand 80000 an SoPo mit Ruumlcklagenant 80000

Buchung in t=2 Maschine 180000 Vorsteuer 28800 an Bank 208800

SoPo mit Ruumlcklagenanteil 80000 an Maschine 80000

Abschreibung nur auf die verbleibenden 100000

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 25

Markus Zielniok 09122005

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 29

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 30

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 26: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

256 Ruumlckstellungen Verlustantizipation Passivposten zur Beruumlcksichtigung der am Bilanzstichtag schon erkennbaren nach Houmlhe Eintrittwahrscheinlichkeit undoder Faumllligkeit aber noch ungewissen Verbindlichkeiten und drohenden Verluste (ohne Umsatzsteuer)

Abstrakte Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Rechtgrundlage sect 249 HGB

Ruumlckstellungen aufgrund

Auszligenverpflichtung (gegenuumlber Dritten)

rechtlicher Verpflichtung wirtschaftlicher Verpflichtung

Innenverpflichtung (innerhalb Unternehmen)

1 ungewisser Verbindlichkeiten bull Pensionsruumlckstellungen bull Prozessruumlckstellungen bull Gewaumlhrleistungsvertraumlge bull Haftpflichtanspruumlche bull Urlaubsanspruumlche bull latente Steuern bull Jahresabschlusserstellung sect 249 I 1 1 Alternative HGB

3 Gewaumlhrleistung ohne rechtliche Verpflichtung bull Kulanz

sect 249 I 2 Nr 2 HGB

4 unterlassenem Aufwand

Instandhaltung innerhalb der ersten 3 Monate nach-geholt Abraumbeseitigung

sect 249 I 2 Nr 1 HGB

2 Drohverlusten aus schwebenden Geschaumlften

sect 249 I 1 2 Alternative HGB

Wahl

Instandhaltung innerhalb des naumlchsten Geschaumlftsjahres nachgeholt (ab April)

sect 249 I 3 HGB

Pflicht

in ihrer Eigenart genau umschriebene Aufwendungen

sect 249 II HGB

Buchung bei Bildung von Ruumlckstellungen

a) Aufwand ist in aktueller Periode verursacht Aufwandsart an Ruumlckstellung

b) Aufwand ist nicht in aktueller Periode verursacht sonst betr Aufwand an Ruumlckstellung

Buchung bei Aufloumlsung von Ruumlckstellungen

a) Grund fuumlr Ruumlckstellung entfaumlllt Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag

b) Aufwand in Houmlhe der Ruumlckstellung Ruumlckstellung an Bank (Vorsteuer)

c) bei bdquoUumlberschuszligldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung an sonst betr Ertrag (Vorsteuer) Bank

d) bei bdquoUnterdeckungldquo der Ruumlckstellung uumlber den Aufwandsbetrag Ruumlckstellung sonst betr Aufwand (Vorsteuer) an Bank

2561 Bewertung von Ruumlckstellungen Nach Daumenregel der Betrag ist zu passivieren der mit Wahrscheinlichkeit von 20 nicht uumlberschritten wird

Nach sect 253 I 2 HGB keine Diskontierung von Ruumlckstellungen (da keine sofortige Zahlung moumlglich) auszliger Pensionsruumlckstellungen (Rentenverpflichtungen)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 26

Markus Zielniok 09122005

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 28

Markus Zielniok 09122005

behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 31

Markus Zielniok 09122005

Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 44

Markus Zielniok 09122005

bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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Markus Zielniok 09122005

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 27: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Steuerlich Pensionsruumlckstellungen mit 6 diskontieren sect 6a III 3 EStG Drohverlustruumlckstellungen sind nicht zulaumlssig sect 5 IVa EStG

257 Verbindlichkeiten Sind Verpflichtungen die dem Grunde und der Houmlhe nach gewiss sind Abstrakte und konkrete Passivierungsfaumlhigkeit muss gegeben sein

Eventualverbindlichkeiten nach sect 251 HGB Haftungsverhaumlltnisse sind nicht zu passivieren aber anzugeben

2571 Bewertung von Verbindlichkeiten Nach sect 253 I 2 HGB zum Ruumlckzahlungsbetrag (nicht Barwert)

Ist Ruumlckzahlungsbetrag houmlher als Auszahlungsbetrag darf Unterschiedbetrag als ARAP aktiviert werden nach sect 250 III HGB (Wahlrecht)

Beispiel Aufnahme Darlehen in t=1 Nennwert 100000 euro Laufzeit 5 Jahre Aus-zahlung zu 95 (Rest Disagio) Zinssatz 5 Tilgung in t=5

Buchung bei Darlehensaufnahme in t=1 Bank 95000 an Verbindlichkeit 100000 ARAP 5000

Buchung Zinszahlungen in t=1 bis t=5 Zinsaufwand 6000 an Bank 5000 ARAP 1000

Ruumlckzahlung in t=5 Verbindlichkeit 100000 an Bank 100000

2572 Bewertung Fremdwaumlhrungsverbindlichkeit

Fremdwaumlhrungsverbindlichkeiten sind zu dem am Bilanzstichtag guumlltigen Umrech-nungskurs (Briefkurs) umzurechnen

1 Ist der Bilanzstichtagskurs houmlher als der Einbuchungskurs muss aufgrund des Imparitaumltsprinzips die Verbindlichkeit houmlher bewertet werden

2 Ist der Bilanzstichtagskurs niedriger als der Einbuchungskurs darf aufgrund des Realisationsprinzips die Verbindlichkeit nicht niedriger bewertet werden Der Wertansatz darf aber vermindert werden wenn der Wertansatz aufgrund 1 fruumlher erhoumlht wurde aber nicht unter Einbuchungskurs

Beispiel Kauf einer Maschine zu 10000 US$ Verbindlichkeit wird verzinst faumlllig in t=3 Wechselkurse beim Kauf 1 euro zum Bilanzstichtag t=1 11 euro t=2 090 euro t=3 085 euro

Buchung bei Kauf der Maschine Maschine 8621 an Verbindlichkeit 10000 Vorsteuer 1379

Buchung am Bilanzstichtag t=1 sonst betr Aufwand 1000 an Verbindlichkeit 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=2 Verbindlichkeit 1000 an sonst betr Ertrag 1000

Buchung am Bilanzstichtag t=3 (Aufloumlsung) Verbindlichkeit 10000 an sonst betr Ertrag 1500 Bank 8500

26 Gewinn- und Verlusrechnung

261 Gliederung GuV ist Zeitraumrechnung im Gegensatz zur Bilanz (Zeitpunktrechnung)

Zweck Erlaumluterung des Zusammenkommens des Erfolgs nach Art Houmlhe und Quellen (Ertragslage)

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Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

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behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

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3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

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2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 28: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Gliederung nach GKV Gliederung nach UKV

Umsatzerloumlse

+- Bestandsveraumlnderungen

= Gesamtleistung

- Gesamtaufwand

Umsatzerloumlse - Herstellungsaufwand

= Jahresergebnis = Jahresergebnis

262 Ergebnisspaltung Zweck der Ergebnisspaltung Ermittlung der nachhaltigen Erfolgsbestandteile

Jahresergebnis vor Steuern

Ergebnis der gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (typisch oder regelmaumlszligig)

Ergebnis der nicht gewoumlhnlichen Geschaumlftstaumltigkeit (untypisch und unregelmaumlszligig)

ordentliches Ergebnis auszligerordentliches Ergebnis

Betriebsergebnis Finanzergebnis

sonstige betrieblichen Aufwendungen und Ertraumlge untypisch aber regelmaumlszligig

3 Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen 31 Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und

Konzernrecht Unternehmenszusammenschluumlsse

geringe Bindungsintensitaumlt

hohe Bindungsintensitaumlt

Konzern Kooperation Arbeits-gemeinschaft

Unternehmen bleiben rechtlich selbst-staumlndig sind wirtschaftlich abhaumlngig

Fusion

Vertragskonzern faktischer Konzern Unternehmen bleiben rechtlich selbststaumlndig keine Kapital-verflechtung

Abschluss eines Beherrschungs- (und Gewinnabfuumlhrungs-) vertrages

einheitliche Leitung aufgrund Mehrheits-beteiligung

Unternehmen verlieren rechtliche und wirtschaftliche Selbststaumlndigkeit

Squeeze-Out Hauptaktionaumlr mit mehr als 95 der Kapitalanteile kann die Uumlbertra-gung der uumlbrigen Kapitalanteile gegen Barabfindung verlangen sectsect327a ff AktG

Pflicht zur Aufstellung Konzernabschluss Rechtsgrundlagen

1 Konzernabschluss nach HGB Pflicht zur Aufstellung sect 290 I HGB Befreiung wenn IFRS-Konzernabschluss erstellt wird sect 315a I HGB relevante Vorschriften sectsect 297-315 HGB keine starke Bedeutung mehr da IFRS-Konzernabschluss nach sect 315a HGB von Aufstellung befreit

2 Konzernabschluss nach IFRS Pflicht zur Aufstellung fuumlr kapitalmarktorientierte Unternehmen sect 315a II HGB Wahlrecht fuumlr andere Unternehmen sect 315a III HGB

Einzubeziehende Unternehmen (Vollkonsolidierung)

1 aufgrund einheitlicher Leitung sect 290 I HGB (einheitliche Leitung und Beteiligung nach sect 297 I HGB gt 20)

2 aufgrund faktischer Kontrolle sect 290 II HGB (direkte oder indrekte Mehrheit der Stimmrechte oder Organbestellungsrecht oder Beherrschungsrecht aufgrund Vertrag oder Satzung)

32 Ablauf der Konzernabschlusserstellung Generalnorm sect 297 II 2 HGB

[Der Konzernabschluss] hat unter Beachtung der Grundsaumltze ordnungsmaumlszligiger Buchfuumlhrung ein den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermouml-gens- Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln

Aufstellungspflicht und Abgrenzung Konsolidierungskreis entfaumlllt

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 28

Markus Zielniok 09122005

behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 29

Markus Zielniok 09122005

3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 30

Markus Zielniok 09122005

2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 29: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

behandelt nur Vollkonsolidierung

321 konsolidierungsvorbereitende Maszlignahmen Erstellung von Handelsbilanzen II sect 308 HGB Die Einzelabschluumlsse (Handelbilan-zen I) werden gemaumlszlig dem Recht des Mutterunternehmens homogenisiert (Grund-satz der Einheitlichkeit) nach gleichen

1 einheitlichem Stichtag

2 einheitlichen Ansatz- 3 Bewertungs- und 4 Ausweisgrundsaumltzen sowie aufgrund

5 einheitlicher Waumlhrungsumrechnung

Beispiel TU bilanziert Vorraumlte in HB I zu Teilkosten konzernweit wird mit Vollkos-ten gerechnet Buchung Vorraumlte an Eigenkapital

322 Addition der Handelsbilanzen II zum homogenen Summenabschluss (Summenbilanz)

Dabei gegebenenfalls Umrechung von HGB auf IFRS

323 Konsolidierung nach Grundsatz der Eliminierung konzerninterner Beziehungen (Einheitsgrund-satz) sect 297 III 1 HGB

Im Konzernabschluss ist die Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage der einbezoge-nen Unternehmen so darzustellen als ob diese Unternehmen insgesamt ein einzi-ges Unternehmen waumlren

dem Grundsatz der Stetigkeit der Konsolidierungsmethoden sect 297 III 2 HGB

Grundsatz der Wesentlichkeit bei der Konsolidierung (auf Schuldenkonsolidierung sect 303 II HGB Zwischenerfolgskonsolidierung sect 304 II HGB sowie Aufwands- und Ertragkonsolidierung sect 305 II HGB kann verzichtet wer-den falls das den tatsaumlchlichen Verhaumlltnissen entsprechendes Bild der Vermoumlgens- Finanz- und Ertragslage nicht beeintraumlchtigt wird)

3231 Kapitalkonsolidierung (Buchwertmethode) sectsect 301 302 HGB

Ziel Eliminierung der Kapitalverflechtungen gemaumlszlig Erwerbsmethode sect 301 HGB (Einzelerwerbsfiktion) nicht das Eigenkapital wird erworben sondern Vermoumlgen Schulden Abgrenzungsposten Bilanzierungshilfen und Sonderposten zum Zeit-wert

1 Unterschiedsbetrag ermitteln

+ Buchwert des TU in Bilanz MU - (anteiliges) Eigenkapital TU

= Unterschiedsbetrag

Buchung bei positivem Unterschiedsbetrag Gezeichnetes Kapital Kapitalruumlcklagen Gewinnruumlcklagen gesetzliche Ruumlcklagen Ruumlcklage fuumlr eigene Anteile an Anteile an verbundenen Unt satzungsgemaumlszlige Ruumlcklagen andere Gewinnruumlcklagen GewinnVerlustvortrag Jahresergebnis Unterschiedsbetrag

2 Umbewertungsdifferenzen ermitteln

+ Aufdeckung stiller Reserven (EK-erhoumlhend)

+ nicht aktivierte selbsterstellte Wirtschaftsguumlter TU

- Aufdeckung stiller Lasten (EK-vermindernd)

= Umbewertungsdifferenz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 29

Markus Zielniok 09122005

3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 30

Markus Zielniok 09122005

2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 31

Markus Zielniok 09122005

Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 32

Markus Zielniok 09122005

2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

Markus Zielniok 09122005

latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 35

Markus Zielniok 09122005

nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 36

Markus Zielniok 09122005

72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 37

Markus Zielniok 09122005

sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 30: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

3 Geschaumlfts- oder Firmenwert (GoF) ermitteln

+ Unterschiedsbetrag

- Umbewertungsdifferenzen

= Geschaumlfts- oder Firmenwert (wenn positiv) = verbleibender Unterschiedbetrag (wenn negativ)

Buchung Vermoumlgensposten (stille Reserve) an Unterschiedsbetrag GoF Schuldenposten (stille Lasten)

Der GoF ist nach sect 309 I und II HGB planmaumlszligig abzuschreiben

Auszligerplanmaumlszligige Abschreibungen gemaumlszlig sect 298 HGB iVm sect 253 HGB II 3 moumlg-lich

Zuschreibungen sect 298 HGB iVm sect 280 I HGB moumlglich wird aber aufgrund Be-wertungsproblemen in der Literatur abgelehnt

3232 Schuldenkonsolidierung

sect 303 HGB

entfaumlllt

3233 Zwischenergebniskonsolidierung sect 304 HGB

Ziel Vermoumlgensgegenstaumlnde sind zu AHK aus Sicht des Konzerns zu aktivieren Eliminierung einzelgesellschaftlicher Erfolge aus konzerninternen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen

Realisationsprinzip (aus Konzernsicht) Sprung an den konzernexternen Absatz-markt muss vollzogen sein

Betrifft Vermoumlgensgegenstaumlnde die in Summenbilanz houmlher oder niedriger als mit Konzernanschaffungs- oder Konzernherstellungskosten bewertet sind

1 Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten ermitteln

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten (Einzelkosten + Gemeinkosten) - fortgefuumlhrte planmaumlszligige oder auszligerplanmaumlszligige Abschreibung

Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

2 Differenz zu HB II mit Eigenkapital verrechnen

+ Konzernanschaffungs- oder Herstellungskosten

- Werte aus Handelsbilanz II

= Verrechungsbetrag

Buchung Eigenkapital an Vermoumlgensgegenstand

3234 Aufwands- und Ertragskonsolidierung

sect 305 HGB

entfaumlllt

4 Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik Abschlusspolitik bewusste und zielgerichtete Gestaltung des Abschlusses innerhalb des gegebenen Normenrahmens

Abschlussmanipulation auszligerhalb des gegebenen Normenrahmens

Zu beachten Abschlusspolitische Maszlignahmen

sollten nicht erkennbar sein

kehren sich im Zeitablauf um

muumlssen das Stetigkeitsprinzip beachten

41 Abschlusspolitische Ziele ergeben sich aus den Abschlussfunktionen

1 Informationsfunktion Ziel Verhaltensbeeinflussung der Adressaten

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 30

Markus Zielniok 09122005

2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

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Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 33

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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Markus Zielniok 09122005

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

Markus Zielniok 09122005

0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 31: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

2 Ausschuumlttungsbemessungsfunktion und

3 Steuerbemessungsfunktion Ziel Beeinflussung der Rechtsfolgen

Teilweise sind Ziele gegenlaumlufig Ergebnismaximierung amp Steuerminimierung

Ansatzpunkt ist meist das ausgewiesene Ergebnis

Motive fuumlr hohen Ergebnisausweis

Auszligenfinanzierung

bull bevorstehende Kapitalerhoumlhung Senkung der Eigenkapitalkosten (Ausgabekurshypothese)

bull Fremdkapitalaufnahme Senkung der Fremdkapitalkosten (Rating)

bull Anstieg des Verschuldungsgrades loumlst Kreditfaumllligkeit aus (Verschuldungsgradhypothese)

weitere Motive

bull ausscheidender Manager moumlchte sich moumlglichst gut darstellen

bull Entlohnung Manager ist an Ergebnis gekoppelt (Bonushypothese)

Motive fuumlr niedrigen Ergebnisausweis

Innenfinanzierung

bull Liquiditaumltserhalt (geringerer Abfluss liquidier Mittel an Aktionaumlre oder Fiskus)

weitere Motive

bull Einfuumlhrung von Aktienoptionsplaumlnen wenn der Wert der Optionen von zukuumlnfti-gen Ergebnissen abhaumlngt

bull Manager planen das Unternehmen zu kaufen (management buyout)

bull Vermeidung von Gewinnspruumlngen Erzeugen zu hoher Erwartungen fuumlr Folgejahre

Motive fuumlr das Erreichen bestimmter Zielwerte

bull Ergebnisglaumlttung (income smoothing)

bull keine Uumlbererfuumlllung von Planwerten Vermeidung Plankorrekturen (ratchet effekt)

bull Erfuumlllen der Erwartungen von Aktien-Analysten (earnings game)

42 Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz Abschlusspolitische Mittel

Materielle

Direkte Abschlussbeeinflussungen

Wahlrechte

Formelle

Sachverhalts-gestaltung

Ansatz Bewertung

Ermessens-spielraumlume

fuumlr Auszligenstehende schwer zu erkennen

gemaumlszlig sect 284 HGB im Anhang anzugeben

Formelle Abschlusspolitik Ausweis der Geschaumlftsvorfaumllle Darstellung und Erlaumlu-terung im Anhang

Materielle Abschlusspolitik Houmlhe des Jahresergebnisses Beeinflussung von Kenn-zahlen

Sachverhaltsgestaltungen Beeinflussung des Mengengeruumlstes von Aktiva und Passiva (abschlusspolitisch motivierte oumlkonomische Transaktionen)

Beispiele Verkauf von Wertpapieren vor Bilanzstichtag um Gewinne zu realisieren Beschleunigung oder Verzoumlgerung von Umsaumltzen Sale-and-lease-back Factoring (Verkauf von Forderungen)

Beispiel Verkauf von Grundstuumlck des Anlagevermoumlgens und Wiederanmietung Buchwert 500000 Marktpreis 1200000 Verkauf erhoumlht Liquiditaumlt und Ergebnis Bank 1200000 an Grundstuumlck 500000 sonst betr Ertrag 700000

Ansatz-Wahlrechte Beispiele Aufwendungen fuumlr Ingangsetzung und Erweite-rung Disagio bei Kreditaufnahme Aufwandsruumlckstellungen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 31

Markus Zielniok 09122005

Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

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2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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Markus Zielniok 09122005

latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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Markus Zielniok 09122005

+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 32: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Bewertungs-Wahlrechte Beispiele Herstellungskosten (Voll- oder Teilkosten) Verbrauchsfolgefiktion bei Vorratsbewertung Abschreibungswahlrechte bei voruuml-bergehender Wertminderung (Finanzanlagen)

Ermessenspielraumlume treten bei Auslegung unbestimmter Normenbegriffe und zukunftorientierter Schaumltzungen auf Beispiel Ruumlckstellungsbildung Wahrschein-lichkeit der Inanspruchnahme Schaumltzung der erwarteten Belastung Diskon-tierungszinssatz bei Pensionsruumlckstellungen Beispiel planmaumlszligige Abschreibung Schaumltzung der Nutzungsdauer Abschreibungsmethode Auszligerplanmaumlszligige Abschrei-bung Einschaumltzung ob Wertminderung dauerhaft

Alle Beispiele nur fuumlr deutsche Normen

5 Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse Abschlussanalyse systematische Aufbereitung des Jahresabschlusses mit dem Ziel der Erlangung und Auswertung aussagekraumlftiger Informationen die ein Urteil uumlber die wirtschaftliche Lage des Unternehmens erlauben

Abschlusspolitik und Abschlussanalyse sind gegenlaumlufig

Abschlussanalyse wichtig fuumlr Aktienanalyse Unternehmensbewertung Wettbe-werbsanalyse

Keine Theorie der Abschlussanalyse verfuumlgbar statt dessen plausible Arbeits-hypothesen die im Einzelfall kritisch zu hinterfragen sind Beispiel Eigenkapitalquote ist bei gesunden Unternehmen houmlher als bei kranken Kennzahlenauspraumlgung G gt K

Kennzahlen sollten nicht isoliert betrachtet werden Kennzahlensysteme Scoring Gewichtung ausgewaumlhlter Kennzahlen

51 Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse 1 Datensammlung uumlber das zu analysierende und Vergleichs-Unternehmen

2 Datenaufbereitung zur Verbesserung der Vergleichbarkeit (Wahlrechte Umgruppierungen)

3 Bildung von Kennzahlen (ratios) zur Ertrags- Vermoumlgens- und Finanzlage Erstellen von Arbeitshypothesen

4 Analyse und Beurteilung der Kennzahlen

5 Verdichtung zu einem Gesamturteil relevant sind nicht Kennzahlenauspraumlgungen sondern die Ursachen derselben

Absolute Kennzahlen (EBIT) sind nur bedingt aussagekraumlftig Verhaumlltniskennzahlen setzen absolute Kennzahlen ins Verhaumlltnis zueinander

Beurteilung einer Kennzahlenauspraumlgung setzt Soll-Ist-Vergleich voraus

1 Unternehmensvergleich Vergleich der aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Unternehmens mit anderen Unternehmen der Branche

2 Zeitvergleich aktuellen Kennzahlenauspraumlgungen des zu untersuchenden Un-ternehmens mit den Kennzahlenauspraumlgungen vergangener Perioden des gleichen Unternehmens

52 Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige Arbeitshypothesen G gt K Auspraumlgung bei gesunden Unternehmen gt als bei kranken Unternehmen

521 zur Ertragslage Wichtig zur Beurteilung ist auch die Ergebnisspaltung (Ergebnisquellenspaltung) Siehe 262

1 ROI Return on Investment = Jahresergebnis Oslash EK = Jahresergebnis Oslash EK Oslash Gesamtkapital Oslash Gesamtkapital

= EK-Rentabilitaumlt EK-Quote

ROI von 5 erreichbar durch EK-Rentabilitaumlt von 5 EK-Quote von 100 oder EK-Rentabilitaumlt von 100 EK-Quote von 5 erst durch Aufspaltung aussage-kraumlftig Beziehung von bdquoVerdienenldquo und bdquoVerdienstquelle sichernldquo

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 32

Markus Zielniok 09122005

2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 33

Markus Zielniok 09122005

Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

Markus Zielniok 09122005

latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 35

Markus Zielniok 09122005

nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 36

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 37

Markus Zielniok 09122005

sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 38

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 39

Markus Zielniok 09122005

rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 40

Markus Zielniok 09122005

i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 33: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

2 EK-Rentabilitaumlt = Jahresergebnis Oslash EK

vereinfacht Oslash EK = EK am Jahresanfang sonst Oslash EK = (EK Jahresanfang + EK Jahresende) 2

Verzinsung des EK Indikator fuumlr das Erreichen des Verdienstziels

Arbeitshypothese G gt K bei Wachstumsunternehmen aber auch Indiz fuumlr man-gelnde Investitionsmoumlglichkeiten

3 Gesamtkapitalrentabilitaumlt = Jahresergebnis + Fremdkapitalzinsen Oslash Gesamtkapital

vereinfacht Oslash Gesamtkapital = Gesamtkapital am Jahresanfang sonst Oslash Gesamtkapital = (GK Jahresanfang + GK Jahresende) 2

Verzinsung des Gesamtkapitals Indikator fuumlr Leistungsfaumlhigkeit unabhaumlngig von Finanzierungsstruktur

Arbeitshypothese G gt K Ist Gesamtkapitalrentabilitaumlt groumlszliger als Fremdkapitalzin-sen ist eventuell weitere Aufnahme von Fremdkapital sinnvoll um eine houmlhere EK-Rendite zu erreichen (Leverage-Effekt)

4 Ergebnis je Aktie = Jahresergebnis Anzahl der Aktien Zentrale Kennzahl der aktienanalytischen Rentabilitaumltsanalyse

5 EBIT = Earning before Interest and taxes

6 EBITDA = Earning before Interest taxes depreciation and amortization

(depreciation Abschreibungen auf Anlagevermoumlgen amortization Abschreibungen auf GoF)

Zweck Ergebnisbereinigung um Zins- und Steuereffekte sowie Abschreibungspoli-tik bessere Vergleichbarkeit von Ergebniszahlen Eliminierung nicht nachhaltiger Ergebniszahlen

Nutzen insgesamt zweifelhaft da

1 nicht normiert Berechungen differieren je Unternehmen und Periode

2 Berechnung in Geschaumlftsberichten oft nicht nachvollziehbar

3 operative Ergebnisbestandteile werden eliminiert auch Zinsen und Abschreibun-gen muumlssen verdient werden

522 zur Vermoumlgenslage Vermoumlgensstrukturanalyse

1 Sachanlagenintensitaumlt = Sachanlagevermoumlgen Gesamtvermoumlgen

Indikator fuumlr Umfang des langfristig gebundenen Vermoumlgens

Arbeitshypothese Hohe Sachanlagenintensitaumlt unguumlnstig da hohe Fixkostenabhaumln-gigkeit Hohe Auspraumlgung kann aber auf Investitionen (Anlagevermoumlgen steigt) oder Lagerhaltungsrationalisierung (Umlauf- und Gesamtvermoumlgen sinkt) beruhen Beeinflussbar durch Abschreibungsverfahren und Sale-and-lease-back-Geschaumlfte

2 Umschlaghaumlufigkeit der Vorraumlte = Umsatzerloumlse Oslash Vorratsbestand

(vereinfacht Oslash Vorratsbestand = Vorratsbestand am Jahresanfang)

Indikator fuumlr schnelle Liquidierbarkeit der Vorraumlte

Arbeitshypothese Hohe Kennzahlenauspraumlgungen besser Im Zeitverlauf sinkende Umschlaghaumlufigkeit kann auf Absatzprobleme aber auch auf gute Auftragslage deuten

523 zur Finanzlage 1 EK-Quote = Oslash EK Oslash GK

Zentraler Indikator fuumlr das Sicherungspotenzial des Unternehmens

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Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 40

Markus Zielniok 09122005

i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 34: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Arbeitshypothese G gt K aber eine zu hohe EK-Quote gefaumlhrdet EK-Rentabilitaumlt da Leverage-Effekte nicht genutzt werden

2 Grundsatz der Fristenkongruenz Zeitraum der Kapitaluumlberlassung = Zeitraum der Kapitalbindung Anlagevermoumlgen sollte langfristig Umlaufvermoumlgen kann kurz- oder mittelfristig finanziert sein ergibt

goldene Finanzierungsregel = langfristiges Vermoumlgen le 1 langfristiges Kapital

Arbeitshypothese G lt K

3 Liquiditaumlt 1 Grades = liquide Mittel kurzfristige Verbindlichkeiten

4 Liquiditaumlt 2 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen kurzfristige Verbindlichkeiten

Indikator fuumlr kurzfristige Deckungsfaumlhigkeit (quick ratio)

Arbeitshypothese G gt K mindestens aber 100 aber anfaumlllig fuumlr abschlusspoliti-sche Maszlignahmen (Aufnahme kurzfristiger Kredite) stark branchenabhaumlngig

5 Liquiditaumlt 3 Grades = liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + Vorraumlte kurzfristige Verbindlichkeiten

6 Cash-Flow = Einzahlungen ndash Auszahlungen = Jahresergebnis + Abschreibungen ndash Zuschreibungen + Erhoumlhung ndash Verminderung langfristiger Ruumlckstellungen

Indikator fuumlr Innenfinanzierungskraft

Arbeitshypothese G gt K aber wichtig zur Beurteilung ist auch die Kapitalflussrech-nung insbesondere der OCF Siehe 1321

6 IFRS-Abschluumlsse IASB (International Accounting Standards Board) wwwiasborg An independent privately-funded accounting standard-setter based in London UK developing in the public interest a single set of high quality understandable and enforceable global accounting standards that require transparent and comparable information in general purpose financial statements In addition the IASB co-ope-rates with national accounting standard-setters to achieve convergence in accoun-ting standards around the world

IASB-Framework IASB has a conceptual framework underlying its financial reporting standards and interpretations the Framework for the Preparation and Presentation of Financial Statements (the Framework) The Framework sets out the concepts that underlie the preparation and presentation of financial statements for external users

IFRS (International Financial Reporting Standards) The Standards published by IASB

IAS (International Accounting Standards) The body of Standards issued by the Board of the IASC (International Accounting Standards Committee) Adopted by IASB

IFRIC and SIC Summaries IASB publishes a series of Interpretations of International Accounting Standards developed by the IFRIC (International Financial Reporting Interpretations Com-mittee) and approved by the IASB

IFRS im weiteren Sinn

Standards (verpflichtende) Interpretationen

IFRS im engeren Sinn IAS

IASB-Framework (Rahmennormen)

IFRIC SIC

httpwwwiasborgstandardssummariesasp

Komitologieverfahren Uumlbernahme von IASB-Normen durch die Europaumlische Kom-mission die Entwuumlrfe der IASB-Normen werden durch das ARC (Accounting Regu-

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 34

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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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Markus Zielniok 09122005

i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
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latory Committee) gepruumlft und bei Annahme im europaumlischen Amtblatt veroumlffent-licht dadurch unmittelbare Rechtswirksamkeit (EU-Verordnung)

61 Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss Abschluumlsse IFRS

Einzel IFRS Konzern

kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Pflicht Verordnung 17252003 der Europaumlischen Kommission sect 315a II HGB

nicht kapitalmarkt-orientierte Unternehmen

Wahl sect 325 IIa HGB

Wahl sect 315a III HGB

IFRS-Einzelabschluss befreit nicht von HGB-Einzelabschluss

IFRS-Konzernabschluss befreit nach sect 315a I HGB immer von HGB-Konzernabschluss

weitere Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss

1 IOSCO (International Organization of Securities Commissions) Die Dachorganisation der nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden empfiehlt die IFRS als Basisregelwerk fuumlr die Zulassung an nationalen Wertpapierboumlrsen Mitglied sind alle nationalen Boumlrsenaufsichtsbehoumlrden auch die SEC (Securities and Exchange Commission) USA

2 hohe faktische Verbreitung der IFRS

3 Boumlrsenrecht Verpflichtung durch Boumlrsenordnung iVm sectsect 42 50 I BoumlrsG Beispiel BoumlrsO FWB (Frankfurter Wertpapierboumlrse) wwwdeutsche-boersecom fuumlr Unternehmen im Prime Standard also alle DAX MDAX SDAX TecDAX sowie weitere Unternehmen verpflichtend

4 Verwendung des IFRS-Abschlusses fuumlr interne Steuerungszwecke IFRS eignet sich als Einkreissystem Vereinheitlichtes internes und externes Rech-nungswesen Notwendigkeit eines zweiten internen Rechnungswesens (Zweikreis-system) entfaumlllt

5 angestrebte Internationalisierung der Taumltigkeit

6 verbesserte Moumlglichkeit und Konditionen bei der Fremdkapitalbeschaffung Banken bevorzugen IFRS-Abschluumlsse weil diese entscheidungsnuumltzliches Informati-onen bieten

62 Bestandteile eines IFRS-Abschlusses Bestandteile HGB Abschluss

Bestandteile IFRS-Abschluss

Bilanz Pflicht Pflicht Balance sheet

GuV Pflicht Pflicht Income statement

Anhang Pflicht Pflicht Notes (erlaumluternde Angaben)

Kapitalflussrechnung Pflicht Pflicht Cash flow statement

Eigenkapitalspiegel Pflicht Pflicht Statement of changes in equity

Segmentberichterstattung Wahl Pflicht Segment reporting

Lagebericht Pflicht Wahl Financial review by Management

Pflicht Earnings per Share

Pflichtergaumlnzung fuumlr Konzerne

Pflichtergaumlnzung fuumlr boumlrsennotierte Unternehmen

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nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 42

Markus Zielniok 09122005

+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 36: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

nach sect 315a I HGB auch bei IFRS-Abschluss zu erstellen einzige nationale Be-sonderheit die Uumlbernahme

IFRS-Abschluss ist pruumlfungspflichtig sect 316 II HGB iVm sect 315a I HGB und offenlegungspflichtig sect 315a I HGB

63 Rahmennormen Rechtsgrundlage IASB-Framework und IAS 1 IAS 8 IAS10

Due-Process Formelles Verfahren des IASB-Boards in dem internationale Rahmen- und Einzelnormen entwickelt werden Akzeptanz entscheidet uumlber Guumlltigkeit

Vorrangiges Ziel ist die Information des Abschlussadressaten (decision useful-ness) keine dominierende Stellung des Vorsichtsprinzips

Fair presentation Anwendung der IFRS ergeben ein tatsaumlchliches Bild der Finanz- Ertrags- und Vermoumlgenslage IAS 113 The application of IFRS with additional disclosure when necessary is presumed to result in financial statements that achieve in a fair presentation

Prioritaumlt der Interessen der Investoren bei Interessenskonflikte zwischen Ab-schlussadressaten IASB-Framework sect 10

Keine Wahlrechte

Starke Zukunftsorientierung bei der Bewertung

631 asset-Begriff asset (Vermoumlgenswert) Immaterielle oder materielle Ressource uumlber die das Unternehmen aufgrund eines vergangenen Ereignisses verfuumlgen kann und die mit ca 75iger Wahrscheinlichkeit (probable) dazu fuumlhrt dass dem Unternehmen aus der Nutzung zukuumlnftig zuverlaumlssig (reliable) bezifferbare Nutzen (future economic benefits) zuflieszligen die den unternehmerischen Cash Flows (OCF) erhoumlhen

Abgrenzung zum Handelsrecht assets sind daher auch Bilanzierungshilfen aktive latente Steuern Produktentwicklungskosten oder ARAP im Gegensatz dazu setzt der HGB-Begriff Vermoumlgensgegenstand Einzelveraumluszligerungsfaumlhigkeit voraus

632 Ausgewaumlhlte Unterschiede GoB und IFRS siehe Vorlesungsfolien

Teil 2 Steuern

7 Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre 71 Hauptaufgaben

1 Die betriebliche Steuerwirkungslehre analysiert die Auswirkungen der Besteuerung auf betriebliche Entscheidungen

2 Die betriebliche Steuergestaltungslehre optimiert betriebliche Entscheidungen im Hinblick auf ein bestimmtes Steuersystem

3 Die normative betriebswirtschaftliche Steuerlehre unterzieht steuerrechtlicher Regelungen einer kritischen Wuumlrdigung aufgrund der Ergebnisse von 1 und 2 (de lege lata vom Standpunkt des geltenden Rechts aus de lege ferenda vom Standpunkt des zukuumlnftigen Rechts aus)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 36

Markus Zielniok 09122005

72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 37

Markus Zielniok 09122005

sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 44

Markus Zielniok 09122005

bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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Markus Zielniok 09122005

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
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72 Grundbegriffe

721 Steuerarten Abgaben

Steuern Abgaben die keine Gegen-leistung fuumlr oumlffentliche Leistung darstellen sect 3 I AO

Gebuumlhren Abgaben fuumlr besondere Einzelleistungen

Beitraumlge Abgaben

maszliggeblich fuumlr Houmlhe ist die

wirtschaftliche Leistungsfaumlhigkeit

individuelle Kostendeckung gruppenmaumlszligige Kostendeckung

Opfertheorie Aumlquivalenztheorie

direkte Steuern

Ertragssteuern auf ErtraumlgeErfolge ESt (inkl LSt KapErtrSt) KSt

Annexsteuern KiSt SolZ

Substanzsteuern auf Bestandsgroumlszligen GrSt KfzSt

ErbSt ist Verkehrssteuer Ertragssteuer Substanzsteuer

indirekte Steuern Verkehrssteuern USt (oumlkonomisch Verbrauchssteuer) GrESt VerSt

Verbrauchssteuer MinOumllSt TabakSt BierSt

722 Definitionen Steuersubjekt (Steuerpflichtiger) ist wer eine durch die Steuergesetzte auferlegte Verpflichtung (nicht nur materielle Pflichten) zu erfuumlllen hat

materielle Steuerpflichten Verpflichtung zur Steuerzahlung (in Steuergesetzen und sonstigen Rechtsquellen festgelegt)

formelle Steuerpflichten Auskunfts- Aufzeichnungs- Aufbewahrungs- Erklaumlrungs- und Auskunftspflichten (in AO FGO festgelegt)

Steuerschuldner ist derjenige der den Tatbestand verwirklicht an den das Gesetz die Leistungspflicht knuumlpft (nur materielle Steuerpflicht)

Steuerzahler (Steuerentrichtungspflichtiger) ist derjenige der die Steuer an den Fiskus zu entrichten hat (bei LSt der Arbeitgeber)

Steuerglaumlubiger Fiskus

Steuertraumlger ist derjenige der die Steuer wirtschaftlich traumlgt

Steuerdestinar ist derjenige der nach dem Willen des Gesetzgebers die Steuer wirtschaftlich tragen soll

Steuerobjekt (Steuergegenstand) ist der Tatbestand an den die jeweilige Steuerpflicht knuumlpft

B Bemessungsgrundlage ist die Wert- oder Mengengroumlszlige die das Steuerobjekt quantifiziert

S Steuerschuld zu zahlender Steuerbetrag

f(B)=S Steuertarif funktionaler Zusammenhang zwischen Bemessungs-grundlage und Steuerschuld gibt fuumlr jede Houmlhe der Bemessungs-grundlage den Steuersatz an

s=SB Steuersatz gibt die Steuerschuld als Prozentsatz der wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage oder als Geldbetrag pro Einheit der mengen- oder wertmaumlszligigen Bemessungsgrundlage an

sOslash=S100B Durchschnittssteuersatz durchschnittliche Steuerbelastung in der Bemessungsgrundlage

srsquo=dSdB Grenzsteuersatz (marginaler Steuersatz) Steuersatz einer marginalen Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage

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sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

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i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

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Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 38: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

sDiff=∆S∆B Differenzsteuersatz durchschnittliche Sterbelastung bei Erhoumlhung der Bemessungsgrundlage um den Differenzbetrag

FB Freibetrag der Betrag der bei der Ermittlung der Bemessungs-grundlage abgezogen wird und steuerfrei bleibt (Beispiel sect 4 EStG) S=max s (B-FB) 0

FG Freigrenze der Betrag bis zu dem die Bemessungsgrundlage steuerfrei bleibt bei dessen Uumlberschreitung die volle Bemessungsgrundlage besteuert wird (Beispiel sect 23 III EStG) S= s B fuumlr B gt FG 0 fuumlr B lt FG

723 Tarifformen Tarif sOslash srsquo

proportional konstant konstant srsquo=sOslash

progressiv zunehmend positiv

degressiv abnehmend abnehmend

regressiv abnehmend negativ

fix abnehmend 0

kommen im deutschen Steuersystem nicht vor

direkte Progression durch steigende Steuersaumltze

indirekte Progression durch Verwendung von Freibetraumlgen

73 Rechtsquellen und Auslegung Rechtsquellen nach Rangordnung

731 Gesetze Wichtigste Rechtsquelle nach Rangordnung

1 Grundgesetz GG

2 Voumllkerrechtliche Vertraumlge (EU-Recht Doppelbesteuerungsabkommen)

3 Abgabenordnung AO (bdquoSteuergrundgesetzldquo)

4 Bewertungsgesetz BewG

5 Einzelsteuergesetze

732 Rechtsverordnungen (Durchfuumlhrungsverordnungen)

haben Gesetzeskraft werden von Exekutive aufgrund legislativer Ermaumlchtigung erlassen

733 Rechtsprechung des BVerfG und EuGH bindet alle Verfassungsorgane Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichte muss von Steuerpflichtigen und Fiskus beruumlcksichtigt werden

des BFH und FG binden nur die Beteiligten im Streitfall werden aber als Praumljudiz von Behoumlrden Steuerpflichtigen und Gerichten beachtet

734 Verwaltungsanweisungen (Richtlinien Erlasse Verfuumlgungen) sind Anweisungen uumlbergeordneter Verwaltungs-behoumlrden an unterstellte Behoumlrden bindend nur fuumlr Verwaltungsbehoumlrden

735 Auslegungsmethoden 1 systematische Auslegung

2 historische Auslegung

3 teleologische Auslegung

Im Steuerrecht dominiert die wirtschaftliche Betrachtungsweise sectsect 39-42 AO

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 38

Markus Zielniok 09122005

74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

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Markus Zielniok 09122005

rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 40

Markus Zielniok 09122005

i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 41

Markus Zielniok 09122005

Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
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74 Steuerplanung

741 Wirkungshebel Wirkungshebel Verschiebung steuerlicher Bemessungsgrundlagen um Houmlhe der Steuerschuld zu aumlndern

Effekt Verschiebung

Zins Progression Freibetrag

Tarif-aumlnderung

Altruismus Liquiditaumlt (temporaumlr)

1 zeitlich andere Periode

+ + - + - +

2 personell andere Personen

+ - - +

3 sachlich andere Pockets

+ - + -

4 raumlumlich andere Orte

+ - + -

(4P period person pocket place)

Progressionseffekt Progressiver Tarif bewirkt dass houmlhere Bemessungsgrundlage relativ staumlrker belastet ist (houmlherer Durchschnittssteuersatz amp Grenzsteuersatz) zur Minimierung des Progressionseffektes moumlglichst konstante Bemessungsgrundlage

Zinseffekt Verschiebung der Steuerschuld in die Zukunft bewirkt geringeren Steuerbarwert in der Gegenwart aufgrund der Abzinsung der Steuerschuld

Tarifaumlnderungseffekt Antizipation geplanter steuerlicher Tarifaumlnderungen bei erwarteter Erhoumlhung des ESt-Tarifs

Liquiditaumltseffekt Steuerzahlungen moumlglichst in die Zukunft verschieben um die eigene Liquiditaumlt zu erhoumlhen

742 Methoden 1 Sachverhaltsgestaltung Aumlnderung realwirtschaftlicher Groumlszligen

2 Abbildungsgestaltung Abbildung realwirtschaftlicher Groumlszligen gegenuumlber Fiskus aumlndert sich

743 steuersensitive Bereiche 1 (Beschaffung) 2 (Produktion) Produktprogramm1 (Produktionsplanung) (Lagerplanung) 3 (Absatz) Konditionen (Kommunikation)Werbung2 (Distribution) 4 Personal3 5 RechtsformKonzernstruktur 6 StandorteImmobilien4 7 Investitionsplanung 8 Finanzierungsplanung 9 Rechnungslegung

(nicht steuerempfindlich) steuerempfindlich steuerliche Beratung notwendig 1 kann beim Abnehmer Steuerwirkung entfalten 2 nicht aktivierungsfaumlhige Investitionen Sofortabschreibung 3 Gehaltsstruktur 4 immer steuerliche Beratung notwendig

75 Renditewirkungen der Besteuerung r Marktrendite (Bruttorendite)

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 39

Markus Zielniok 09122005

rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 40

Markus Zielniok 09122005

i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 41

Markus Zielniok 09122005

Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 42

Markus Zielniok 09122005

+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 43

Markus Zielniok 09122005

1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 44

Markus Zielniok 09122005

bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 45

Markus Zielniok 09122005

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 40: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

rs Rendite nach Steuern (Nettorendite) rs = (VTV0)1T - 1

T Laufzeit

s Steuersatz

s0 Steuersatz in Investitions-Periode 0

sT Steuersatz in Endperiode T

V0 Vermoumlgen in Periode 0

I0 Investition in Periode 0

VT Endvermoumlgen VT = V0 (1+rs)T

1 NormalbesteuerungRenditebesteuerung rs = r (1-s)

2 Steuerfreiheit rs = r

3 Steuerfreiheit mit Investitionsabzug I0 = V0 (1-s0) VT = V0(1+r)T (1-s0) rs = (VTV0)1T ndash 1 = ((1+r)T(1+s0))1T

4 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0(1+r)T - sT(V0[(1+r)T ndash 1]) = V0(1+r)T (1- sT) + V0sT rs = ((1+r)T (1-sT) + sT)1T - 1

5 Nachgelagerte Besteuerung VT = V0 (1+r)T (1-sT) (1-s0) mit Investitionsabzug rs = [(1+r)T (1-sT) (1-s0)]1T ndash1 (bei s0 = sT) rs = r

751 Implizite Steuern Aufgrund Arbitragefreiheit des Marktes gleichen sich die Nettorenditen von Investitionen bei unterschiedlicher Besteuerung an Die Angleichung der Nettorenditen fuumlhrt zu geaumlnderten effektiven Bruttorenditen aufgrund der Aumlnderung des Marktpreises Referenzpapier unterliegt Normalbesteuerung Implizite Steuer ist Renditedifferenz zwischen Bruttorendite des Referenzpapiers effektiver Bruttorendite

sOslash durchschnittliche Steuerbelastung sOslash = (r - rs)r

rRef Bruttorendite des Referenzpapiers rs Ref Nettorendite des Referenzpapiers bei Normalbesteuerung rs Ref = r (1-sOslash)

rm effektive Bruttorendite bei Angleichung an Nettorendite Referenzpapier rm = rs Ref (1-sOslash)

N Nominalwert

P Marktpreis nach Angleichung P = N rs rs Ref

simplizit impliziter Steuersatz simplizit = (rRef ndash r) rRef

sexplizit expliziter Steuersatz sexplizit = (r ndash rsRef) rRef

Bei Referenzpapier tritt komplette Steuerlast explizit auf keine implizite Steuer Bei steuerbefreiten Papieren tritt komplette Steuerlast implizit auf keine explizite Steuer nur Renditedifferenz (houmlherer Marktpreis geringere Bruttorendite)

Gesamtsteuerbelastung ist Summe aus expliziter und impliziter Steuer

752 Kapitalwert nach Steuern C0s NPV nach Steuern = Barwert nach Steuern

s (Teil-)Steuersatz

ser Gewinnsteuersatz

si Steuersatz auf Zinsen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 40

Markus Zielniok 09122005

i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 41

Markus Zielniok 09122005

Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

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+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 41: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

i Zinssatz

is = i (1-si) Zinssatz nach Steuern

t Periodenindex t=0 bis t=T

A0 Investition Anfangsauszahlung

Et-At Einzahlungsuumlberschuumlsse Cash-Flow in Periode t

Afat Abschreibung in Periode t

T Et-At (1-ser) + ser Afat

C0s = -A0 + sum ----------------------------- t=1 (1+is)t

76 Uumlbersicht wichtiger Steuerarten Steuerart Steuersubjekt Steuerobjekt Bemessungsgrundlage

ESt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KiSt natuumlrliche Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe der ESt

GewSt natuumlrliche oder juristische Personen

Gewerbebetrieb Houmlhe Gewerbeertrag

KSt juristische Personen erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Houmlhe des zu versteuernden Einkommens

KfzSt Halter des Kfz Halten eines KfZ Groumlszlige Hubraum oder Houmlhe zulaumlssiges Gesamtgewicht

SolZ natuumlrliche oder juristische Personen

erzielte Einkuumlnfte Houmlhe der ESt oder KSt

USt Unternehmer Lieferungen und Leistungen gegen Entgelt (steuerbare Umsaumltze)

Houmlhe des Entgelts

8 Einkommensteuer 81 Steuersubjekt

1 Steuerinlaumlnder Natuumlrliche Personen die Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 I EStG sind unbeschraumlnkt einkommenspflichtig gesamtes Welteinkommen ist einkommenssteuerpflichtig (aber Doppelbesteuerungs-abkommen)

2 Steuerauslaumlnder Natuumlrliche Personen die weder Wohnsitz oder gewoumlhnlichen Aufenthalt im Inland haben sect 1 IV EStG sind beschraumlnkt einkommenspflichtig inlaumlndische Einkuumlnfte sind gemaumlszlig sect 49 EStG sind einkommenssteuerpflichtig

Bei Personengesellschaften gilt Transparenzprinzip direkte Besteuerung der Gewinnanteile einzelnen Gesellschafter unabhaumlngig von Bezeichnung sect 15 EStG

Bei Einkuumlnften aus Kapitalgesellschaften gilt Trennungsprinzip angemessene vertragliche Gestaltung mit Gesellschaftern moumlglich nicht angemessener Teil ist verdeckte Gewinnausschuumlttung (siehe 835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen und 103 Bemessungsgrundlage KSt)

82 Steuerobjekt Erzielte Einkuumlnfte (Einkommen) Was ist Einkommen Zwei Kriterien

1 Markteinkommen Einkommen durch Teilnahme am Marktaustausch (Ausnahme erhaltene Unterhaltszahlungen sind zu versteuern)

2 Einkunftserzielungsabsicht positive Prognose fuumlr Totalerfolg in Totalperiode (ohne Veraumluszligerungsgewinne Ausnahme Immobilien)

Gesetzliche Konkretisierung Einkommen Summe der positiven oder negativen Einkuumlnfte aus den sieben Einkunftsarten nach sect 2 I EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 41

Markus Zielniok 09122005

Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 42

Markus Zielniok 09122005

+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 43

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 44

Markus Zielniok 09122005

bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 42: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Nr 1 Land- und Forstwirtschaft

Nr 2 Gewerbebetrieb

Nr 3 selbststaumlndige Arbeit

Gewinn einkunftsarten

sect 2 II Nr 1 EStG

Nr 4 nichtselbstaumlndige Arbeit

Haupt einkunftsarten

Nr 5 Kapitalvermoumlgen

Nr 6 Vermietung und Verpachtung

Nr 7 Sonstige Einkuumlnfte

Uumlberschuss-einkunftsarten

sect 2 II Nr 2 EStG Neben einkunftsarten

Objektives und subjektives Nettoprinzip

Nettoprinzip Prinzip der Besteuerung nach der Leistungsfaumlhigkeit Ableitung aus dem allgemeinen Gleichheitssatz des Artikel 3 I GG Nach der staumlndigen Recht-sprechung des BVerfG folgt daraus fuumlr das Steuerrecht dass die Besteuerung an der wirtschaftlichen Leistungsfaumlhigkeit (den erzielten Einkuumlnften) ausgerichtet werden muss Bei gleicher Leistungsfaumlhigkeit muumlssen Steuerpflichtige gleich hoch belastet werden houmlhere Einkommen muumlssen im Vergleich mit niedrigeren Einkom-men staumlrker belastet werden

Erwerbssichernde Aufwendungen (die zur Schaffung und Erhaltung der Einkunfts-quelle notwendig sind Betriebsausgaben oder Werbungskosten) sind bei der Ermittlung des steuerpflichtigen Einkommens von den erzielten Roheinkuumlnften abzuziehen (objektives Nettoprinzip) sect 2 II EStG

Subjektives Nettoprinzip steuerliche Beruumlcksichtigung der zwangslaumlufig erwachsen-den (bdquoindisponiblenldquo) Aufwendungen zur Existenzsicherung des Steuerpflichtigen und seiner Familie (existenznotwendiger Bedarfs durch Grundfreibetrag Unterhalts-pflichten als Sonderausgaben auszligergewoumlhnliche Belastungen sect 2 IV EStG)

821 Gewinneinkunftsarten Einkommen ist der Gewinn sectsect 4-7k EStG

+ Betriebsvermoumlgen Jahresende (Maszliggeblichkeitsprinzip siehe 1224) - Betriebsvermoumlgen Jahresende Vorjahr + Entnahmen - Einlagen

= Gewinn sect 4 I EStG

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerpflichtig

8211 Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Ausnahme fuumlr Freiberufler und Kleingewerbetreibende die keine Buumlcher fuumlhren

+ Betriebseinnahmen - Betriebsausgaben sect 4 IV EStG

= Gewinn sect 4 III EStG

Besonderheit Zuflussprinzip

1 kein Umlaufvermoumlgen Vorraumlte direkt als Ausgaben absetzbar keine Forderungen aus Leistungserbringung aktivierbar

2 keine Ruumlckstellungen

3 keine RAP Zahlungen werden vorgezogenverschoben

Aktiva Bilanz Passiva

Anlagevermoumlgen Eigenkapital

Umlaufvermoumlgen Ruumlckstellungen

ARAP Verbindlichkeiten

PRAP

822 Uumlberschusseinkunftsarten Einkommen ist Uumlberschuss der Einnahmen uumlber Werbungskosten sectsect 8-9a EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 42

Markus Zielniok 09122005

+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 43

Markus Zielniok 09122005

1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

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bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 45

Markus Zielniok 09122005

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

Markus Zielniok 09122005

0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 43: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

+ Einnahmen sect 8 EStG - Werbungskosten sectsect 9 9a EStG

= Einkuumlnfte sect 2 II 2 EStG

Werbungskosten sind nach sect 9 I EStG Aufwendungen zur Erwerbung Sicherung und Erhaltung der Einnahmen (negative Erfolgskomponente)

Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nach sect 3c I EStG nicht abgezogen werden

Veraumluszligerungsgewinne sind steuerfrei Ausnahmen Spekulationsgewinne sect 23 EStG Immobilien lt 10 Jahre Wertpapiere lt 1 Jahr Veraumluszligerungsgeschaumlfte sect 17 EStG Anteile an KapitalG gt 1 Grundkapital

Zu- und Abflussprinzip sect 11 EStG Zurechnung Einnahmen und Ausgaben zu Kalenderjahr in dem sie geflossen sind Ausnahmen 1 Kreditvorgaumlnge 2 Abschreibung Anlagevermoumlgen 3 regelmaumlszligige Zahlungen vornach 10 Tage Jahresende

83 Bemessungsgrundlage Das zu versteuernde Einkommen zvE gemaumlszlig sect 2 V EStG ESt ist Jahressteuer sect 2 VII EStG

Berechnung

+ Einkuumlnfte aus Land- und Forstwirtschaft sectsect 13-14a EStG + Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG + Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sect 18 EStG + Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG + Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG + Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG + Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

= Summe der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Freibetrag fuumlr Land- und Forstwirte sect 13 III EStG - Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG - Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG

= Gesamtbetrag der Einkuumlnfte sect 2 I EStG

- Verlustabzug sect 10d EStG - Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG - auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG - Steuerbeguumlnstigungen sectsect 10e-10i EStG

= Einkommen sect 2 IV EStG

- Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

= zu versteuerndes Einkommen sect 2 V EStG

831 Einkuumlnfte aus Land- und Fortwirtschaft sectsect 13-14a EStG

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung Freibetrag 670 euro (Zusammenveranlagung 1340) euro sect 13 III EStG Gewinnermittlung nach Durchschnittssaumltzen sect 13a EStG

832 Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb sectsect 15-17 EStG

Negativabgrenzung sect 15 II 1 EStG Eine selbstaumlndige nachhaltige Betaumltigung die mit der Absicht Gewinn zu erzielen unternommen wird ist Gewerbebetrieb wenn die Betaumltigung weder als Ausuumlbung von Land- und Forstwirtschaft noch als Aus-uumlbung eines freien Berufs noch als eine andere selbstaumlndige Arbeit anzusehen ist

Zu den Einkuumlnften aus Gewerbetrieb gehoumlren auch

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1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 44

Markus Zielniok 09122005

bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

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sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 44: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

1 Gewinnanteile von PersonenG (Transparenzprinzip sect 15 I Nr 2 EStG)

2 Verguumltungen an Gesellschafter von PersonenG (Transparenzprinzip)

3 (Teil-)Veraumluszligerungen des Gewerbetriebs sect 16 EStG

4 Veraumluszligerungen von Anteilen an KapitalG im Privatvermoumlgen wenn Anteil gt 1 Grundkapital sect 17 EStG

Besonderheiten Einkuumlnfte aus Gewerbebetrieb bewirken Gewerbesteuerpflicht Verminderung der ESt um 18 Steuermessbetrag nach sect 35 EStG KapitalG haben nur Einkuumlnfte aus Gewerbetrieb Keine Anrechnung von Verlusten bei beschraumlnkter Haftung sect 15a EStG

833 Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit sect 18 EStG

Einkuumlnfte aus selbstaumlndiger Arbeit sind

1 Einkuumlnfte aus freiberuflicher Taumltigkeit Aufzaumlhlung in sect 18 I Nr 1 EStG Voraussetzungen Einsatz eigener Arbeitskraft eigene Fachkenntnisse leitende und eigenverantwortliche Taumltigkeit

2 Einkuumlnfte der Einnehmer staatlicher Lotterien wenn nicht gewerblich

3 Einkuumlnfte aus sonstiger selbstaumlndiger Arbeit zB Verguumltungen fuumlr die Voll-streckung von Testamenten fuumlr Vermoumlgensverwaltung und fuumlr die Taumltigkeit als Aufsichtsratsmitglied

Besonderheiten keine Gewerbesteuer Einnahme-Uumlberschuss-Rechnung

834 Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sect 19 EStG

Einkuumlnfte aus nichtselbstaumlndiger Arbeit sind Gehaumllter Loumlhne Gratifikationen Tantiemen andere Bezuumlge und Vorteile fuumlr die fuumlr eine Beschaumlftigung im oumlffentlichen oder privaten Dienst gewaumlhrt werden sect 19 I EStG

Abgrenzungsmerkmal ist die Weisungsgebundenheit und das fehlende unternehmerische Risiko

Besonderheiten bull Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht steuerpflichtig bull Sachbezuumlge steuerpflichtig bull Werbungskostenpauschbetrag 920 euro sect 9a Nr 1 EStG bull Erhebung durch Quellenabzugsverfahren Lohnsteuer sectsect 38-42f EStG

835 Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sect 20 EStG

Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind gemaumlszlig Aufzaumlhlung in sect 20 I und II EStG

1 Ertraumlge aus der Beteiligung an Kapitalgesellschaften (Dividenden)

2 verdeckte Gewinnausschuumlttungen

3 Ertraumlge aus stillen Beteiligungen

4 Zinsen aus Kapitalforderungen Hypotheken Grundschulden Diskontbetraumlgen

5 Differenz Versicherungsleistung zu Einzahlungen bei Kapitallebensversicherung

keine Einkuumlnfte aus Kapitalvermoumlgen sind 1 Gewinnanteile aus PersonenG 2 Veraumluszligerungsgewinne (sonstige Einkuumlnfte)

Besonderheiten bull Halbeinkuumlnfteverfahren Haumllfte der Einkuumlnfte steuerfrei sect 3 Nr 40 EStG Abzug nur der Haumllfte der Werbungskosten sect 3c II EStG bull Sparer-Freibetrag 1370 euro (Zusammenveranlagung 2740 euro) sect 20 IV EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 44

Markus Zielniok 09122005

bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 45

Markus Zielniok 09122005

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

Markus Zielniok 09122005

0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

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Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

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1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 45: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

bull Werbungskostenpauschbetrag 51euro (Zusammenveranlagung 102 euro) sect 9a Nr 2 EStG bull Erhebung durch Quellensteuer Kapitalertragssteuer sectsect 43-46 EStG auf Dividenden 20 Zinsabschlag 30 sect 43a EStG

836 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sect 21 EStG

Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind

1 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von unbeweglichem Vermoumlgen und damit zusammenhaumlngenden Rechten (Erbbaurecht Mineralgewinnungsrecht)

2 Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung von Sachinbegriffen insbesondere von beweglichem Betriebsvermoumlgen

3 Einkuumlnfte aus zeitlich begrenzter Uumlberlassung von Rechten insbesondere Urheberrechten

4 Einkuumlnfte aus der Veraumluszligerung von Miet- und Pachtzinsforderungen

Sachinbegriff (Sachgesamtheit) Eine Sachgesamtheit besteht aus mehreren selbstaumlndigen Sachen die unter einer einheitlichen Bezeichnung zusammengefasst und deren Wert und Funktionsfaumlhigkeit durch ihre Vollstaumlndigkeit und funktionelle Bindung mitbestimmt wird

keine Einkuumlnfte aus Vermietung und Verpachtung sind Veraumluszligerungsgewinne

837 Sonstige Einkuumlnfte sectsect 22-23 III EStG

Sonstige Einkuumlnfte sind nur

1 Einkuumlnfte aus wiederkehrenden Bezuumlgen (hauptsaumlchlich Renten)

1a Einkuumlnfte aus Unterhaltsleistungen bei Realsplitting beim Zahler als Sonderausgabe absetzbar beim Empfaumlnger zu versteuern

2 Einkuumlnfte aus privaten Veraumluszligerungsgeschaumlfte nach sect 23 EStG Spekulationsgewinne Immobilien lt 10 Jahre sect 23 I Nr 1 EStG Wertpapiere lt 1 Jahr sect 23 I Nr 2 EStG Termingeschaumlften sect 23 I Nr 3 und 4 EStG Besonderheiten Halbeinkuumlnfteverfahren sect 3 Nr 40 EStG Freigrenze 512 euro sect 23 II 6 EStG Verlustverrechung nur innerhalb privater Veraumluszligerungsgeschaumlfte

3 Einkuumlnfte aus sonstige Leistungen Besonderheiten Freigrenze 256 euro sect 22 III 2 EStG Verlustverrechung nur mit anderen sonstigen Einkuumlnften

4 Abgeordnetenbezuumlge

5 Leistungen aus Altervorsorgevertraumlgen

838 Abzuumlge bei der Ermittlung der Bemessungsgrundlage Behandlung von Ausgaben abziehbar nicht abziehbar

Erwerbsaufwendungen Regelfall Betriebsausgaben Werbungskosten (objektives Nettoprinzip)

sect 3c I EStG sect 4 V EStG sect 12 EStG

private Ausgaben Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG Sonderausgaben sect 10 EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG (subjektives Nettoprinzip)

Regelfall

nicht abziehbar

sect 3c I EStG Ausgaben im Zusammenhang mit steuerfreien Einnahmen duumlrfen nicht abgezogen werden

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 45

Markus Zielniok 09122005

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

Markus Zielniok 09122005

0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 46: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

sect 4 V EStG Geschenke gt 35 euro 30 der Bewirtungskosten Segel- oder Motorjachten Gaumlstehaumluser Geldbuszligen Zinsen auf hinterzogene Steuern Zuwendungen von Vorteilen im Zusammenhang mit rechtswidrigen Handlungen

sect 12 EStG Aufwendungen Haushalts- und Lebensfuumlhrung freiwillige Unterhaltsleistungen ESt und sonstige Personensteuern USt Geldstrafen Aufwendung fuumlr erstmalige Berufsausbildung oder Studium

abziehbar

Grundfreibetrag sect 32a 1 EStG sect52 XLI EStG Altersentlastungsfreibetrag sect 24a EStG Freibetrag fuumlr Alleinerziehende sect 24b EStG Verlustabzug sect 10d EStG Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG auszligergewoumlhnliche Belastungen sectsect 33-33c EStG Kinderfreibetrag - betreuungskosten sectsect 31-32 VI EStG

8381 Sonderausgaben sectsect 10-10c EStG

Sonderausgabe sind Aufwendungen die weder Betriebsausgaben noch Werbungskosten sind

Unbeschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Kirchensteuer

2 Steuerberatungskosten

Beschraumlnkt abzugsfaumlhig sind insbesondere

1 Unterhaltsleistungen bei Realsplitting (siehe 837) bis 13805 euro

2 Vorsorgeaufwendungen a) Rentenversicherung und kapitalgedeckte Alterversorgung b) Versicherungen gegen Arbeitslosigkeit Berufsunfaumlhigkeit Kranken- Pflege- Unfall- Haftpflicht- Risikolebensversicherung

3 Aufwendungen fuumlr eigene Berufsausbildung bis 4000 euro

4 Schulgelder 30

5 Aufwendungen fuumlr steuerbeguumlnstigte Zwecke Foumlrderung mildtaumltiger kirchlicher wissenschaftlicher religioumlser und gemeinnuumltziger Zwecke

Besonderheiten Vorsorgepauschale sect 10c II-IV EStG Sonderausgaben-Pauschbetrag 36 euro sect 10c I EStG

8382 Verlustverrechnung sect 10d EStG

1 horizontaler Verlustausgleich innerhalb derselben Einkunftsart

2 vertikaler Verlustausgleich zwischen Einkunftsarten (vor Summe der Einkuumlnfte)

3 periodenuumlbergreifende Verlustverrechnung a) Verlustruumlcktrag auf das unmittelbar vorangegangene Jahr 511500 euro (Zusammenveranlagung 1023000 euro) sect 10d I EStG b) Verlustvortrag zeitlich unbegrenzt auf folgende Jahre aber maximal 1 Mio euro (Zusammenveranlagung 2 Mio euro) unbeschraumlnkt daruumlber hinaus nur 60 des Gesamtbetrags der Einkuumlnfte (Mindestbesteuerung)

84 Tarif sect 32a EStG sect 52 XLI EStG

1 zvE auf vollen Betrag abrunden

2 Hilfsvariable ausrechnen

y = (zvE - 7664) 10000

z = (zvE - 12739 ) 10000

x = zvE

3 In Tariffunktion einsetzen

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 46

Markus Zielniok 09122005

0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
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0 fuumlr zvE le 7664 euro

S(zve)= (88374 y + 1500) y fuumlr 7664 euro le zvE le 12739 euro

(22874 z + 2397) z fuumlr 12739 euro le zvE le 52151 euro

042 x ndash 7914 fuumlr zvE ge 52152 euro

4 Steuerschuld auf den vollen Betrag abrunden

Besonderheiten Zuzuumlglich 55 SolZ Abzuumlglich 18 Steuermessbetrag falls gewerbliche Einkuumlnfte sect 35 EStG

9 Annexsteuern 91 Kirchensteuer

KiStG (laumlnderspezifisch)

Steuersubjekt natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt (teilweise Kappung)

Tarif 8 oder 9 der ESt-Schuld

Besonderheit als Sonderausgabe abzugsfaumlhig

92 Solidaritaumltszuschlag SolzG

Steuersubjekt juristische oder natuumlrliche Personen

Steuerobjekt erzielte Einkuumlnfte (Einkommen)

Bemessungsgrundlage Houmlhe der ESt oder KSt

Tarif 55 der ESt-Schuld

10 Koumlrperschaftssteuer 101 Steuersubjekt

1 Unbeschraumlnkt steuerpflichtig sind KapitalG und sonstige juristische Personen privaten Rechts die ihren Sitz oder ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit saumlmtlichen Einkuumlnften sect 1 KStG

2 beschraumlnkt steuerpflichtig sind Koumlrperschaften Personenvereinigungen und Vermoumlgensmassen die weder ihren Sitz noch ihre Geschaumlftsleitung im Inland haben mit ihren inlaumlndischen Einkuumlnften sect 2 KStG

Diverse Befreiungen nach sect 5 KStG

102 Steuerobjekt Das Einkommen von Koumlrperschaften

103 Bemessungsgrundlage Das nach gemaumlszlig dem EStG zu versteuernde Einkommen sect 8 I KStG

Berechnung

+ Steuerbilanzgewinn nach EStG zu versteuerndes Einkommen sect 8 I KStG

- steuerfreie Einnahmen Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b KStG Dividenden und Veraumluszligerungsgewinne (aber beachten sect 8b III und V KStG) Investitionszulagen

+ nicht abzugsfaumlhige Ausgaben Aufwendungen nach sectsect 4 V und 3c EStG (siehe 838) verdeckte Gewinnausschuumlttungen sect8 III KStG 5 der Einnahmen aus Beteiligung an anderen KapitalG sect 8b III und V KStG ESt und sonstige Personensteuern USt und VoSt auf Betraumlge mit Abzugsverbot sect 10 II KStG in Strafverfahren festgesetzte Geldstrafen sect 10 III KStG 50 der Aufsichtsratsbezuumlge sect 10 IV KStG

= zu versteuerndes Einkommen ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 47

Markus Zielniok 09122005

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 48

Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 48: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

Verlustverrechnung nach sect 8 IV KSt entsprechend sect 10d EStG nur wenn rechtliche und wirtschaftliche Identitaumlt vorliegt nicht mehr als 50 der Geschaumlftsanteile duumlrfen auf uumlbertragen werden

verdeckte Gewinnausschuumlttungen 1 unangemessene Gegenleistung der KapitalG (zum Beispiel fuumlr Gesellschafter-Geschaumlftsfuumlhrer-Gehaumllter) 2 bei Gesellschafter-Fremdfinanzierung sect 8a KStG

104 Tarif 25 der Bemessungsgrundlage

Besonderheit Zuzuumlglich 55 SolZ

11 Gewerbesteuer 111 Steuersubjekt

Ist der Unternehmer (natuumlrliche oder juristische Person) Unternehmer ist auf dessen Rechnung das Gewerbe betrieben wird sect 5 I GewStG

PersonenG koumlnnen Steuersubjekt der GewSt aber nicht der ESt sein

112 Steuerobjekt Der inlaumlndische Gewerbebetrieb Definition entsprechend sect 15 EStG

Diverse Befreiungen nach sect 3 GewStG

113 Bemessungsgrundlage Der Gewerbeertrag sect 6 GewStG

Berechnung

+ Gewinn aus Gewerbebetrieb gemaumlszlig sect 5a EStG

+ Hinzurechnungen sect 8 GewStG 50 der Dauerschuldzinsen weitere

- Kuumlrzungen sect 9 GewStG 12 vom Einheitswert des zum Betriebsvermoumlgen gehoumlrenden Grundbesitzes Gewinnanteile aus PersonenG sect 9 Nr 2 GewStG Gewinneanteile aus KapitalG sect 9 Nr 2a GewStG weitere

- Freibetrag 24500 euro bei natuumlrlichen Personen und PersonenG sect 11 I 1 GewStG

= Gewerbeertrag (auf volle 100 euro abrunden sect 11 I 3 GewStG)

Besonderheiten Verlustverrechnung nur durch Verlustvortrag sect 10a GewStG Gewerbesteuer stellt Betriebsausgabe gar nach sect 4 IV EStG ist von eigener Bemessungsgrundlage abzugfaumlhig siehe 1141

114 Tarif GewSt = Steuermessbetrag Hebesatz = (Gewerbeertrag Steuermesszahl) Hebesatz

Steuermesszahl sect 11 GewStG 1 bei KapitalG 5 des Gewerbeertrags 2 bei PersonenG fuumlr die ersten 12000 euro 1 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 2 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 3 des Gewerbeertrags fuumlr die weiteren 12000 euro 4 des Gewerbeertrags fuumlr alle weiteren Betraumlge 5 des Gewerbeertrags

Hebesatz sect 16 IV GewStG Gewerbesteuer ist Gemeindesteuer Hebesatz von Gemeinde anhaumlngig zwischen 200 und 490 mindestens jedoch 200 gemaumlszlig sect 16 IV GewStG

Besonderheiten Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

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Markus Zielniok 09122005

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
Page 49: ABWL 1 Jahresabschluss, Jahresabschlussanalyse und …aurivoir.de/BWL/ABWL1Script.pdf · 1.2.1 interne und externe Unternehmensrechnung interne Unternehmensrechung (managerical accounting):

1141 nomineller und effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist nach sect 4 IV EStG Betriebsausgabe abzugsfaumlhig bei Ermittlung des Gewinns aus Gewerbebetrieb daher auch den daraus abgeleiteten Gewerbeertrag

Beruumlcksichtigung bei KapitalG

h Hebesatz

m Steuermesszahl

G Gewerbeertrag

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

Ableitung

Sg = m h (G ndash Sg)

Sg+ m h Sg = m h G

Sg (1 + m h) = m h G

Sg = m h (1 + m h) G

sg = m h (1 + m h)

Sg = sg G

Beruumlcksichtigung bei PersonenG Vereinfachung (fuumlr Gewerbeertraumlge gt 48000 euro + 12 h) Staffeltarif fuumlr PersonenG kann in zusaumltzlichen Freibetrag von 24000 euro umgerechnet werden dann ergibt sich eine konstante Steuermesszahl von 5

GewSt = sg (Gewerbeertrag ndash24000)

12 Umsatzsteuer 121 Steuersubjekt

Der Unternehmer sect 2 UstG Unternehmer ist wer eine gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit selbstaumlndig ausuumlbt Das Unternehmen umfasst die gesamte gewerbliche oder berufliche Taumltigkeit des Unternehmers Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Taumltigkeit zur Erzielung von Einnahmen auch wenn die Absicht Gewinn zu erzielen fehlt oder eine Personenvereinigung nur gegenuumlber ihren Mitgliedern taumltig wird

122 Steuerobjekt Die steuerbaren Umsaumltze sect 1 UstG

1 Lieferungen und sonstige Leistungen sect 3 UstG die ein Unternehmer gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens im Inland ausfuumlhrt

2 die Einfuhr von Gegenstaumlnden im Inland (Einfuhrumsatzsteuer)

3 der innergemeinschaftliche Erwerb (EU) im Inland gegen Entgelt

Umsaumltze die diese Kriterien nicht erfuumlllen sind nicht steuerbar Die steuerbaren Umsaumltze sind eingeteilt in

Steuerfreie Umsaumltze sind in sect 4 UStG Steuerpflichtige Umsaumltze

Ausnahme Kleinunternehmeroption sect 19 UStG

123 Bemessungsgrundlage Houmlhe des Entgelts fuumlr die Lieferung oder Leistung

Besonderheiten Vorsteuerabzug die gesetzlich geschuldete USt fuumlr von einem anderen Unternehmer erhaltene steuerpflichtigen Lieferungen und Leistungen kann von der Steuerschuld abgezogen werden sect 15 UstG wenn der Unternehmer keine steuerfreien Umsaumltze ausfuumlhrt sect 15 UstG (systemwidrig) Durch nachtraumlgliche Aumlnderungen der Bemessungsgrundlage (Boni Skonti

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 49

Markus Zielniok 09122005

Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

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= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
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Maumlngelruumlgen) muumlssen sowohl der leistende Unternehmer seine USt-Schuld als auch der empfangende Unternehmer seine VoSt korrigieren

124 Tarif Regeltarif sect 12 I UStG Bemessungsgrundlage 16

ermaumlszligigter Tarif sect 12 II UstG Bemessungsgrundlage 7

13 Teilsteuerrechnung Die Teilsteuerrechnung zerlegt die Bemessungsgrundlagen in viele einzelne betriebswirtschaftlich bedeutsame Bestandteile die bei mehreren Steuerarten identisch sind Die Steuersaumltze der einzelnen Steuerarten die auf die Bemessungs-grundlagen einwirken werden zu Teilsteuersaumltzen (Multisteuersaumltzen) zusammen-gefasst Aumlndert sich ein betriebswirtschaftlicher Parameter kann durch Anwendung der Teilsteuersaumltze schnell die resultierende Gesamtbelastung festgestellt werden (Alternative zur aufwaumlndigen Veranlagungssimulation)

1 Allgemein S Steuerbetrag

G Bemessungsgrundlage (Gewinn zvE Gewerbeertrag)

s kombinierter Teilsteuersatz

S = G s

2 effektiver Gewerbesteuersatz GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe siehe 1141

Sg GewSt sg effektiver Gewerbesteuersatz

h Hebesatz

m Steuermesszahl (005)

Sg = G sg

sg = m h (1 + m h)

3 GewSt amp ESt

GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG Anrechnung von 18 Steuermessbetrag bei der ESt nach sect 35 EStG

Se Einkommensteuer

se Einkommensteuersatz

Sge35 = Sg + Se

= G sg + (G ndash G sg) se ndash (G ndash G sg) m 18

= G sg + G (1 - sg) se ndash G (1 - sg) 009

= G [sg + (1 - sg) se ndash (1 - sg) 009]

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009)]

sge35 = sg + (1 - sg) (se ndash 009)

4 ESt amp SolZ

natuumlrliche Person Einkuumlnfte aus selbststaumlndiger Arbeit (keine Gewerbesteuer)

Sz Solidaritaumltszuschlag

sz Solidaritaumltszuschlagsatz (55)

Sez = Se + Sz

= Se + Se sz

= Se (1 + sz)

= G se (1 + sz)

sez = se (1 + sz)

5 ESt GewSt amp SolZ

Personenunternehmen mit gewerblichen Einkuumlnften (kein Unterschied zwischen einbehaltenen oder ausgeschuumltteten Gewinnen)

Sge35z = Sg + Se35 + Sz

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 50

Markus Zielniok 09122005

= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 51

Markus Zielniok 09122005

SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

ABWL1 Script Ruhnke Hundsdoerfer SS 2005 Seite 52

Markus Zielniok 09122005

  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
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= Sg + Se35 (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)]

sge35z = sg + (1 - sg) (se ndash 009) (1 + sz)

6 KSt amp GewSt GewSt ist abzugfaumlhige Betriebsausgabe nach sect 4 IV EStG

Sk Koumlrperschaftssteuer

sk Koumlrperschaftssteuersatz (25)

Sgk = Sg + Sk

= G sg + (G ndash G sg) sk

= G (sg + (1 - sg) sk)

sgk = sg + (1 - sg) sk

7 KSt GewSt amp SolZ

Kapitalgesellschaft bei Gewinnthesaurierung

Sgkz = Sg + Sk + Sz

= Sg + Sk (1 + sz)

= G [sg + (1 - sg) sk (1 + sz)]

sgkz = sg + (1 - sg) sk (1 + sz)

8 ESt KSt GewSt amp SolZ Kapitalgesellschaft bei Vollausschuumlttung Halbeinkuumlnfteverfahren nach sect 3 Nr 40 EStG

Sgkze2 = SKapitalgesellschaft + SGesellschafter

= G sgkz + [(G ndash G sgkz) 05 se + (G ndash G sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se + (1 - sgkz) 05 se sz]

= G sgkz + G [(1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

= G [sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)]

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 se (1 + sz)

Kapitalgesellschaft bei Ausschuumlttung von 30 der Gewinne

sgkz = sgkz + (1 - sgkz) 05 03 se (1 + sz)

14 Anhang 141 Abkuumlrzungen

AO Abgabenordnung BewG Bewertungsgesetz BFH Bundesfinanzhof BVerfG Bundesverfassungsgericht BierSt Biersteuer ErbSt Erbschaftssteuer ESt Einkommensteuer ErbSt Erbschafts- und Schenkungssteuer EuGH Europaumlischer Gerichtshof FG Finanzgericht FGO Finanzgerichtordnung GewSt Gewerbesteuer GG Grundgesetz GrSt Grundsteuer GrESt Grunderwerbssteuer KapErtrSt Kapitalertragssteuer KapitalG Kapitalgesellschaften KfzSt Kfz-Steuer KiSt Kirchensteuer LSt Lohnsteuer MinOumllSt Mineraloumllsteuer PersonenG Personengesellschaften SolZ Solidaritaumltszuschlag

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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
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        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
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              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen
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SolzG Solidaritaumltszuschlaggesetz TabakSt Tabaksteuer USt Umsatzsteuer VerSt Versicherungssteuer VoSt Vorsteuer

142 Grundbegriffe Auszahlungen Abfluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Einzahlungen Zufluss von Zahlungsmitteln in der Periode (Geldbewegung)

Ausgaben Wert der zugegangenen Einsatzfaktoren in der Periode (Guumlterbewegung)

Einnahmen Wert der verkauften Guumlter in der Periode (Guumlterbewegung)

Ertraumlge Bewertete Guumlterentstehung in der Periode (GuV)

Aufwand Bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (GuV)

Leistung Betriebszweckbezogene bewertete Guumlterentstehung in der Periode (KoRe)

Kosten Betriebszweckbezogener bewerteter Guumlterverbrauch in der Periode (KoRe)

143 Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen Aktiva Passiva

Soll Haben Soll Haben

Anfangsbestand Endbestand Endbestand Anfangsbestand

Zugang Abgang Abgang Zugang

GuV

Aufwendungen Ertraumlge

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  • Grundlagen externer Unternehmensrechnung
    • System der Unternehmenspublizitaumlt im Uumlberblick
    • Sichtweisen und Funktionen
    • Bestandteile von HGB-Abschluumlssen
    • Prozess der Jahrespublizitaumlt und Bedeutung der Abschlusspruumlf
    • Medien der Unternehmenspublizitaumlt
      • Handelsrechtlicher Einzelabschluss
        • Anmerkungen zu den theoretischen Ansaumltzen zum Inhalt und zur
        • GoB als Rahmennormen
        • Originaumlre Bewertungsmaszligstaumlbe Ansatz- und Bewertungskonzepti
        • System der Folgebewertung nach deutschen GoB
        • Bilanzierung zentraler Bilanzposten
        • Gewinn- und Verlusrechnung
          • Einfuumlhrung in die Erstellung von Konzernabschluumlssen
            • Formen von Unternehmenszusammenschluumlssen und Konzernrecht
            • Ablauf der Konzernabschlusserstellung
              • Einfuumlhrung in die Abschlusspolitik
                • Abschlusspolitische Ziele
                • Abschlusspolitische Mittel und Kriterien fuumlr deren Einsatz
                  • Einfuumlhrung in die Abschlussanalyse
                    • Ablauf einer kennzahlenbasierten Abschlussanalyse
                    • Zentrale Kennzahlen der einzelnen Teillagen und dazugehoumlrige
                      • IFRS-Abschluumlsse
                        • Gruumlnde fuumlr IFRS-Abschluss
                        • Bestandteile eines IFRS-Abschlusses
                        • Rahmennormen
                          • Grundlagen der betrieblichen Steuerlehre
                            • Hauptaufgaben
                            • Grundbegriffe
                            • Rechtsquellen und Auslegung
                            • Steuerplanung
                            • Renditewirkungen der Besteuerung
                            • Uumlbersicht wichtiger Steuerarten
                              • Einkommensteuer
                                • Steuersubjekt
                                • Steuerobjekt
                                • Bemessungsgrundlage
                                • Tarif
                                  • Annexsteuern
                                    • Kirchensteuer
                                    • Solidaritaumltszuschlag
                                      • Koumlrperschaftssteuer
                                        • Steuersubjekt
                                        • Steuerobjekt
                                        • Bemessungsgrundlage
                                        • Tarif
                                          • Gewerbesteuer
                                            • Steuersubjekt
                                            • Steuerobjekt
                                            • Bemessungsgrundlage
                                            • Tarif
                                              • Umsatzsteuer
                                                • Steuersubjekt
                                                • Steuerobjekt
                                                • Bemessungsgrundlage
                                                • Tarif
                                                  • Teilsteuerrechnung
                                                  • Anhang
                                                    • Abkuumlrzungen
                                                    • Grundbegriffe
                                                    • Buchungstechnik Bildung von Buchungssaumltzen