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„Die Waffen nieder!“ Die Dramatisierung eines Nobelpreis-Romans Aus Anlass des 100. Todestages von Bertha von Suttner „Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen – nein: unserer Enkelkinder!“ Bertha von Suttner (1843 - 1914) Bertha von Suttner, die große Vorläuferin und Ikone nicht nur des feministischen Anti- Militarismus, sondern der ganzen Friedens- bewegung, wird 2014 anlässlich ihres 100. Todestages weltweit gewürdigt. Die Vorzeige-Österreicherin, nicht nur auf Geldscheinen, Münzen und Briefmarken, hat einen Romantitel als Aufschrei in die Welt gesetzt, der bis heute unerfüllt geblieben ist. Der etwa 400 Seiten umfassende Roman nimmt mit feiner Ironie männliche Erziehungsideale und daraus resultierende Machtpolitik aufs Korn. Er prangert die morbide Gesellschaft eines höfischen Adels oder schneidigen Husarentums an und schildert nicht nur den förmlich zu riechenden Ekel eines Leichenfeldes am Morgen nach der Schlacht, sondern auch die Nöte von adeligen Töchtern gegen Ende des 19. Jahrhunderts. „Es ist eine bekannte Tatsache, dass man mit gewissen Schlagworten der leichtgläubigen Menge nach Belieben Sand in die Augen streuen kann“ Bertha von Suttner (1843 - 1914) Mag es dabei auch hin und wieder Nähe zu „Herz und Schmerz“ geben, so ist doch die großartige Bewusstwerdung und intellektuelle, sowie politische Emanzipation einer jungen Frau zu verfolgen, deren glückliche Beziehung schlussendlich gleichsam als Paradoxon zu ihrem weltbekannten Aufruf „Die Waffen nieder!“ - erst recht durch den Krieg aufs Brutalste zerstört wird. Die Theaterfassung fokussiert auf beeindruckende Weise diese Entwicklung einer jungen Frau, ihr Scheitern, das in der Vorhersage des Ersten Weltkrieges gipfelt. Sie zeigt aber auch das Samenkorn ihrer Sehnsucht nach Frieden. Das Engagement dafür sollte erst mehr als ein halbes Jahrhundert später - zumindest in Mitteleuropa - zaghafte Früchte tragen ...

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„Die Waffen nieder!“

Die Dramatisierung eines Nobelpreis-Romans

Aus Anlass des 100. Todestages von Bertha von Suttner

„Nicht unseren Vorvätern wollen wir trachten uns würdig zu zeigen – nein: unserer Enkelkinder!“

Bertha von Suttner (1843 - 1914)

Bertha von Suttner, die große Vorläuferin und Ikone nicht nur des feministischen Anti-Militarismus, sondern der ganzen Friedens-bewegung, wird 2014 anlässlich ihres 100. Todestages weltweit gewürdigt.

Die Vorzeige-Österreicherin, nicht nur auf Geldscheinen, Münzen und Briefmarken, hat einen Romantitel als Aufschrei in die Welt gesetzt, der bis heute unerfüllt geblieben ist.

Der etwa 400 Seiten umfassende Roman nimmt mit feiner Ironie männliche Erziehungsideale und daraus resultierende Machtpolitik aufs Korn. Er prangert die morbide Gesellschaft eines höfischen Adels oder schneidigen Husarentums an und schildert nicht nur den förmlich zu riechenden Ekel eines Leichenfeldes am Morgen nach der Schlacht, sondern auch die Nöte von adeligen Töchtern gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

„Es ist eine bekannte Tatsache, dass man mit gewissen Schlagworten der leichtgläubigen Menge nach Belieben Sand in die Augen streuen kann“

Bertha von Suttner (1843 - 1914)

Mag es dabei auch hin und wieder Nähe zu „Herz und Schmerz“ geben, so ist doch die großartige Bewusstwerdung und intellektuelle, sowie politische Emanzipation einer jungen Frau zu verfolgen, deren glückliche Beziehung schlussendlich – gleichsam als Paradoxon zu ihrem weltbekannten Aufruf „Die Waffen nieder!“ - erst recht durch den Krieg aufs Brutalste zerstört wird.

Die Theaterfassung fokussiert auf beeindruckende Weise diese Entwicklung einer jungen Frau, ihr Scheitern, das in der Vorhersage des Ersten Weltkrieges gipfelt. Sie zeigt aber auch das Samenkorn ihrer Sehnsucht nach Frieden. Das Engagement dafür sollte erst mehr als ein halbes Jahrhundert später - zumindest in Mitteleuropa - zaghafte Früchte tragen ...

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Die Schauspielerin

Lisa Wildmann - spielt Gräfin Dotzky

Die gebürtige Linzerin studierte am Mozarteum Salzburg Schauspiel und Regie. Nach Stationen u.a. in Linz, Bielefeld und bei den Salzburger Festspielen war sie 6 Jahre lang Ensemblemitglied am Staatstheater Stuttgart (welches 2006 mit ihr Theater des Jahres wurde). Im Theater arbeitete sie mit großen Namen wie Volker Lösch, Jan Neumann, Peter Stein, im Film mit Barbara Albert, Andreas Prochaska, und vielen anderen. Seit 2010 ist sie frei und als Gast an vielen Häusern im deutschsprachigen Raum, wie z.B. Theater Heidelberg, Staatsoper Stuttgart, Schauspielhaus Wien, tätig.

Der Regisseur

Nikolaus Büchel - inszenierte und dramatisierte gemeinsam mit Lisa Wildmann das Werk

Der Liechtensteiner wurde in Wien geboren und studierte ebenfalls am Mozarteum Schauspiel und Regie. Er war mehrfach Intendant und Mitglied von Theaterleitungen im deutsch-sprachigen Raum (u.a. Festspiele Melk und Schauspiel Bonn) sowie Gastprofessor für Schauspiel und Szenische Arbeit für Sänger (u.a. in Salzburg und Wien). Seit 1985 hat er etwa 80 eigene Inszenierungen, u. a. am Schiller-Theater Berlin, Volkstheater Wien, Staats-Schauspiel Stuttgart, Schauspiel Bonn, Schauspiel Frankfurt, Staatstheater Saarbrücken und Darmstadt realisiert. Zuletzt hat er in Deutschland und Österreich seine eigene Dramatisierung von Tolstois Roman „Die Kreutzersonate“ als Soloperformance gezeigt.

„Rache und immer wieder Rache! Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen.

Nur Blut, das soll immer wieder mit Blut ausgewaschen werden.“ Bertha von Suttner (1843 - 1914)

Produktionsdetails

Mit: Lisa Wildmann Produktion: Sopra Arts

Dramaturgie: Nikolaus Büchel & Lisa Wildmann Regie: Nikolaus Büchel Dauer: ca. 1 ¼ Stunden Für Informationen & Booking: Sopra Arts (FastForward AG) Tel. +43 699 1101 3302 Mail. [email protected]

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Pressestimmen zur Premiere Am 21. Juni 1914 starb in Wien eine Frau, die ihre Landsleute als "Friedens-Bertha" bespöttelten, aber die

Welt hatte Bertha von Suttner damals längst anerkannt – sie hatte 1905 den Friedensnobelpreis erhalten,

ihr leidenschaftlicher Aufruf zum Pazifismus, "Die Waffen nieder!" war als Roman in ganz Europa

erfolgreich (...)

Lisa Wildmann (...) hat gemeinsam mit Regisseur Nikolaus Büchel eine ungemein packende Fassung des

Buches erstellt. In 80 Minuten verwandelt sie sich in die Ich-Erzählerin, die Gräfin Martha Dotzky, reiche

Generalstochter, die in einer säbelrasselnden Welt des Militarismus aufwächst, zwei adelige Ehemänner

an den Krieg verliert und Schritt für Schritt von der sinnlosen Kriegsverherrlichung ihrer Gesellschaft

abrückt (...)

Lisa Wildmann hat ihre Meisterleistung – temperamentvoll und leidenschaftlich dauerpräsent (…) - gezeigt

- nachdrücklicher könnte man Bertha von Suttner nicht ehren. (Neues Volksblatt)

Der lebendigste Nachhilfeunterricht, den man sich denken kann.

Von der Schauspielerin Lisa Wildmann und dem Regisseur Nikolaus Büchel in bemerkenswerter

Zusammenarbeit erstellt, wird der Roman der Suttner auf 80 signifikante Bühnenminuten in seinen

wesentlichsten Elementen erzählt.

Was eine Adelige in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an gesellschaftlichem Leben zu absolvieren

hat und von der Suttner auch geschildert wird, haben Wildmann-Büchel schmal gehalten, den Weg zur

Pazifistin hingegen minutiös ausgeführt. Für die Schlachtfelder von Königgrätz 1866, wo Bismarck die

Habsburgische Vormachtstellung aushebelte, fand die Suttner so schonungslose Bilder, dass sie auch uns

noch unter die Haut gehen, wenn wir zuhören müssen (…)

Rund um einen gewaltigen Kamin aus der Thalhof-Historie, dazu noch ein Bock aus einem Turnsaal (die

Gräfin reitet schließlich gelegentlich) spielt Lisa Wildmann diese Martha Althaus-Dotzky-Tilling nicht nur

mit einer Verve, die keine Sekunde Leerlauf erlaubt, sondern auch mit der funkelnden Intelligenz, mit der

Bertha von Suttner ihre Heldin ausgestattet hat. Bertha und ihre Martha wehrten sich vehement gegen

Felix Dahns Verdikt: „Das Schwert ist Mannes eigen – wo Männer fechten, hat das Weib zu schweigen!“

(Der neue Merker)

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Wie ein Wirbelwind durchmisst sie permanent den Raum (…), ständig in Bewegung, kaum einmal zwei

Minuten an einem Ort verharrend, verkörpert sie ein Energiebündel, getrieben von ihren eigenen Ideen

und Gedanken, die niemals zu ruhen scheinen. Lisa Wildmann überzeugt in der Rolleninterpretation nicht

nur in jenen Sequenzen, in welchen sie in die Person der junge Martha schlüpft. Es ist die psychologische

Entwicklung vom ungestümen Wildfang zur reflektierten Persönlichkeit, (…), die rundum überzeugt.

Dabei sind es nur wenige Requisiten, die sie benötigt, um zu veranschaulichen, wie absurd, schrecklich

und mörderisch die Kriege im 19. Jahrhundert waren, in welche die Soldaten immer wieder und wieder für

Kaiser und Vaterland ziehen mussten. Zwei Handvoll bunter Zinnsoldaten sind es, die sie mehrfach mit

ihrem Kleidersaum zu Fall bringt und damit das massenhafte Sterben markiert, das die Schlachtfelder in

Europa mit Blut tränkte. Ein Turnbock, der ihr Reitpferd markiert und immer wieder ihr schlanker Degen,

mit dem sie so manchem aus dem Publikum bedrohlich nahe kommt, eine Landkarte Europas des 19.

Jahrhunderts und dazugehörig einige Dart-Pfeile, die sie darauf wirft. All das genügt, um mit ihr

gemeinsam in jene Zeit einzutauchen, in der Frieden nur eine Frage von Jahrzehnten war mit der

Gewissheit, jederzeit nur innerhalb weniger Wochen durch erneute kriegerische Auseinandersetzungen

beendet zu werden. (European Cultural News)