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Seite 1 von 37 AGRARIUS Aktiengesellschaft Hauptversammlung am 31.07.2019 in Bad Homburg Ottmar Lotz, Vorstand – Es gilt das gesprochene Wort –

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AGRARIUS Aktiengesellschaft

Hauptversammlung

am 31.07.2019

in Bad Homburg

Ottmar Lotz, Vorstand

– Es gilt das gesprochene Wort –

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Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, sehr geehrte Aktionärsvertreter, sehr geehrte Medienvertreter, sehr geehrte Gäste, liebe Kolleginnen und Kollegen, meine Damen und Herren! Gemeinsam mit meinem Vorstandskollegen Dr. Prante begrüße ich Sie sehr herzlich zur heutigen Hauptversammlung Ihrer AGRARIUS Aktiengesellschaft. Wir freuen uns, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind. Meine Damen und Herren, wenn wir auf das vergangene Jahr zurückschauen, dann werden sicher einige unter Ihnen den Jahrhundertsommer 2018 in sehr angenehmer Erinnerung haben: Monatelang sonniges, trockenes Wetter. Schöne Ausflüge mit der Familie und Freunden in der Natur. Lange, milde Abende auf der Terrasse oder dem Balkon. Meinen Kollegen und auch mir erging es ähnlich. Allerdings richtete sich unser Blick sehr bald immer intensiver auf die Aussaatbedingungen im Herbst des Jahres für die Winterkulturen. Der Wunsch nach Regen wuchs mit jeder Wetterprognose. Doch die Natur hat ihre eigenen Gesetze. Wer wüsste das besser, als ein zutiefst mit der Natur und ihren Rohstoffen verbundenes Unternehmen, wie die AGRARIUS. Für uns war 2018

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daher einerseits ein besonders herausforderndes Geschäftsjahr, andererseits konnten wir teilweise sehr gute Ernteergebnisse und Verkaufspreise erzielen. Gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen haben wir Vieles von dem erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Dazu später mehr…

Lassen Sie mich zunächst kurz auf die Geschäftszahlen 2018 eingehen. Mit einem Umsatz von 9,45 Mio. Euro und einem EBITDA von 1,34 Millionen Euro haben wir im Jahr 2018 die Werte des Vorjahres und unsere Prognose deutlich übertroffen. Der Umsatz stieg um 45 % oder 2,94 Mio. Euro an, das EBITDA um 1,33 Mio. Euro. Unser Geschäft war von einem guten Marktumfeld und stark divergierenden Erträgen der Kulturen geprägt. Nachdem in den vergangenen Jahren Flächenwachstum das vorrangige Unternehmensziel war, werden wir uns in Zukunft auf die Verbesserung des operativen Ergebnisses und Cashflow konzentrieren. Die Verbesserung unserer Organisation, sowie der Effizienz in Produktion und Verwaltung ist ein Prozess, den wir seit Jahren kontinuierlich verfolgen. Wie im letzten Jahr möchte ich auf das Thema Flächenwachstum nochmals gezielt eingehen. Mir ist wichtig, dass Sie ein tieferes Verständnis unserer Strategie, vor dem Hintergrund der in den letzten Jahren erzielten Unternehmensergebnisse erlangen.

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Wie Sie der Grafik entnehmen können, sind wir seit 2012 im Durchschnitt um 538 Hektar pro Jahr, bzw. in Summe um 3.768 Hektar auf nunmehr 6.669 Hektar gewachsen. Eine hohe Wachstumsrate, welche entsprechende Investitionen in die neuen Pachtflächen, aber auch Maschinen, betriebliche Infrastruktur und Lagerkapazität nach sich zieht

In dieser Grafik können Sie die durchschnittliche Ergebnisbelastung, bedingt durch Minderertrag und Mehraufwendungen zur Kultivierung der neuen Flächen sehen. Wir gehen davon aus, dass im ersten Jahr nach der Übernahme

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neuer Pachtflächen ca. 618,- € pro Hektar zu verbuchen sind, im zweiten Jahr ca. 291,- €. Frühestens im dritten Jahr nach der Übernahme gehen wir dann von der vollen Ertragsfähigkeit der neuen Flächen aus. In Summe sind seit 2012 nach unseren Berechnungen bis dato rund 3,4 Mio. € - resultierend aus Minderertrag und Mehrbelastungen – in das Flächenwachstum investiert worden. Das hat einerseits das Ergebnis in diesem Zeitraum entsprechend belastet, aber andererseits die nachhaltige betriebswirtschaftliche Ertragsfähigkeit erhöht.

Dieses Diagramm zeigt den Zusammenhang zwischen Flächenwachstum, dem dadurch bedingten Aufwand, aber auch die positiven Effekte durch die Verringerung der Administrationskosten und die nach der Sanierung auf den Flächen erzielbaren Ergebnisbeiträge. Ab dem Jahr 2020 werden nach unseren Berechnungen positive Ergebnisbeiträge von durchschnittlich rund 700 T€ pro Jahr zukünftig aus dem bisherigen Flächenwachstum resultieren. Die zuvor genannten Zahlen basieren auf unseren bisherigen Erfahrungen und davon abgeleiteten Annahmen zur überschlägigen Berechnung der Effekte des Flächenwachstums. In der Praxis ergeben sich einige Verschiebungen hinsichtlich des Zeitpunktes einer Flächenübernahme und dem konkreten Zustand einer Ackerfläche. Dennoch zeigen sie, dass unser Flächenwachstum auf der einen Seite das Ergebnis am kurzen Ende belastet, auf der anderen Seite aber eine sehr gute Investition in die Zukunft der AGRARIUS ist. Unser Ziel in den letzten Jahren war es, auf die nun erreichte Flächengröße zu wachsen.

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Dafür haben wir Investitionen getätigt und auch Verluste in Kauf genommen. Nun ist die Zeit gekommen, das Flächenwachstum zu konsolidieren und uns auf die Verbesserung der Ertragssituation zu konzentrieren. Zudem werden wir den Cashflow verbessern und einen Teil unserer Schulden abbauen. Mit besseren Ergebnissen wird auch der Aktienkurs diese Entwicklung nachvollziehen. Mir ist bewusst, dass die Aktienkursentwicklung in den letzten Jahren oftmals keinen Grund zur Begeisterung gegeben hat. Dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass wir zukünftig Ihnen, unseren Aktionären, bei dem Blick auf den Kurs eine Freude bereiten können. Das sind unsere Ziele in den nächsten 3 Jahren, - oder übertragen aus dem Ackerbau:

- Saat - Wachstum - Ernte

Die Erntezeit für die AGRARIUS AG hat gerade erst begonnen. Nach diesem Überblick komme ich nun auf das Geschäftsjahr 2018 zurück, über dessen wesentliche Themen und Ergebnisse ich Sie informieren möchte.

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Meine Damen und Herren, im Jahr 2018 konnten wir die im Landesdurchschnitt erzielten Erträge pro Hektar bei 3 von 5 der von uns angebauten Kulturen zum Teil deutlich übertreffen. Soja lag, bedingt durch die nicht optimalen Aussaatbedingungen auf den neuen Flächen, unter dem Landesdurchschnitt. Der Vergleich zeigt, dass wir mit unserer Strategie, auf allen von uns bewirtschafteten Flächen den spezifisch möglichen optimalen Ertrag zu erzielen, weiterhin auf einem guten Weg sind. Allerdings ist die Wetterkomponente insbesondere in den für die jeweiligen Kulturpflanzen kritischen Wachstumsphasen nach wie vor von entscheidender Bedeutung.

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Die Ertragskraft der von uns bewirtschafteten Flächen steigt kontinuierlich an. Eine Bestätigung der von uns verfolgten Strategie. Trotz des von der Ertragsmenge eher unterdurchschnittlichen Erntejahrs 2018 konnten wir seit 2012 die durchschnittliche Erntemenge um beachtliche 6 % durchschnittlich steigern. Ebenfalls enthalten ist der Kürbisanbau mit sehr niedrigen Hektarerträgen, welcher in die Berechnung mit eingeht. Im Gegensatz zum Vorjahr ist der Ertrag pro Hektar um rund 5 % oder 0,23 Tonnen angestiegen.

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Der Flächenumsatz pro Hektar ist von 934 € im Vorjahr um rund 4 % auf 972 € angestiegen. Damit konnten wir ein durchschnittliches Wachstum von 4 % pro Jahr seit 2012 erzielen. Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren einen durchschnittlichen Umsatz von über 1.000 € pro Hektar zu erreichen.

Auf dieser Folie sehen Sie die bisherige Umsatz- und Ergebnisentwicklung der AGRARIUS. Wir haben, bedingt durch das Flächenwachstum und den Einstieg in den Handel mit Agrarrohstoffen, ein durchschnittliches Umsatzwachstum von rund 22 % seit 2012 erzielt. Der Handel hat im Jahr 2018 dabei einen Umsatzbeitrag von rund 976 T€ geleistet. Die netto Marge betrug 4,4 %. Unsere Tochtergesellschaft Ackerlust hat mit 145 T€ zum Umsatz beigetragen. Kommen wir zu den Kennzahlen der AGRARIUS

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Viele Leistungsindikatoren haben sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Zum Beispiel ist der Umsatz pro Mitarbeiter auf ein neues Allzeithoch von rund 278 T€ angestiegen. Unser Ziel ist die weitere Verbesserung dieser Indikatoren – dort, wo es möglich ist. Stellenweise sind nur noch schwerlich Optimierungen möglich, z. B. bei den Abschreibungen der Maschinen pro Hektar.

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Wie jedes Jahr zeige ich Ihnen auf der Folie den Weizenpreis an der Matif Euronext Börse. Der aktuelle Chart zeigt seit Jahresbeginn 2019 tendenziell fallende Preise. Zurzeit sind wir bei ca. 175 € pro Tonne und damit rund 25 € niedriger als im letzten Jahr. Die globalen Lagerbestände sind nach wie vor ausreichend und es wird mit einem leichten Lageraufbau im Getreidekomplex und damit Überschuss im Verhältnis zum Verbrauch gerechnet. Insgesamt ist festzustellen, dass sich die Preise bei den Ölsaaten wie Raps und Soja auf einem etwas niedrigeren Niveau als im Vorjahr bewegen. Die mit Ölsaaten bebaute Ackerfläche beträgt in diesem Erntejahr lediglich 1.070 Hektar, entsprechend 16 % der verfügbaren Ackerfläche. Hintergrund der relativ niedrigen Anbaufläche ist, dass wir rund 1.000 Hektar Winterraps im Frühjahr umbrechen mussten. Das sehr trockene Wetter im Herbst 2018 hat dazu geführt, dass ein Großteil der ausgesäten Fläche nicht oder nur unzureichend aufgelaufen ist. Der Schaden dadurch ist auf das Saatgut und die damit verbundene Arbeit begrenzt. Nach wie vor sind viele Agrarrohstoffe in Relation zu anderen Anlage Klassen immer noch sehr preiswert. Bisher haben die teilweise extremen Wetterbedingungen in den letzten beiden Jahren nahezu keinen Einfluss auf die Preise der Agrarrohstoffe gehabt. Solange die Ernten global gesehen eine ausreichende Versorgung sicherstellen, wird das unserer Meinung nach auch so bleiben. Politische Entscheidungen könnten die Preise durchaus beeinflussen, sind jedoch wie das Wetter nicht prognostizierbar.

Meine Damen und Herren,

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ich werde im Folgenden über unser Geschäftsmodell und die Geschäftsentwicklung Ihres Unternehmens im Jahr 2018 informieren. Im Anschluss werde ich über den bisherigen Verlauf des aktuellen Jahres berichten und Ihnen – aus heutiger Sicht – unsere Ziele und Erwartungen für das Gesamtjahr 2019 vorstellen. Zunächst zu dem Geschäftsmodell der AGRARIUS.

Vielen der hier anwesenden Aktionären ist unser Geschäftsmodell gut vertraut, jedoch sind immer wieder neue Aktionäre anwesend, daher die kurze Erklärung. Unser Kerngeschäft ist die professionelle Bewirtschaftung von Ackerflächen in Rumänien. Der Standort Rumänien ist EU-Mitglied mit eigener Währung, zeichnet sich durch gute klimatische Verhältnisse, qualitativ hochwertiges Ackerland, geordnete Besitzverhältnisse durch Grundbucheinträge und relativ günstige Arbeitskräfte aus. In diesem Jahr haben wir die Kulturen Winterweizen, Wintergerste, Winterraps, Körnermais und Soja angebaut. Kürbis wurde auf einer Fläche von 173 Hektar angebaut.

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Meine Damen und Herren, nachdem ich Ihnen unser Geschäftsmodell in aller Kürze erläutert habe, kommen wir nun zu dem Rückblick auf das Jahr 2018 und die Geschäftsentwicklung in diesem Jahr.

Auf rund 6.513 Hektar Ackerfläche haben wir insgesamt 32.135 Tonnen Agrarrohstoffe geerntet. Damit liegen wir hinsichtlich der Erntemenge um rund

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4 % unter unserem Plan. Ungünstige klimatische Bedingungen insbesondere für die Winterkulturen haben im Jahr 2018 die Erntemenge negativ beeinflusst. Die Erntemenge bei E-Winterweizen lag mit 4,53 Tonnen pro Hektar rund 30 % unter unserem Plan. Auf den neu hinzugekommenen Flächen konnten wir auf einer Fläche von rund 360 Hektar keine Ernte durchführen, da der Ertrag zu niedrig gewesen wäre. Hintergrund sind in erster Linie die durch den Übernahmezeitpunkt nicht mehr durchführbare Bodenbearbeitung und eine starke Verunkrautung der Flächen. Die Kürbisernte lag mit 558 kg pro Hektar rund 26 % unter unserer Planung. Die teilweise extreme Sonneneinstrahlung hatte dem Kürbis geschadet und den Ertrag minimiert. Wesentlich besser waren die Ergebnisse insbesondere für Körnermais. Hier konnten wir eine Erntemenge von 12,05 Tonnen pro Hektar erzielen und lagen damit rund 34 % über unserer Planung. Zusammen mit den erzielten Verkaufspreisen konnten Körnermais und Soja die Verluste bei den anderen Kulturen kompensieren. Somit lagen wir schlussendlich lediglich rund 5 T€ unter unserer Umsatzplanung für die Agrarrohstoffe.

Im Wirtschaftsjahr 2018 wurden Investitionen in das Anlagevermögen von 1.913 T€ vorgenommen. Dabei entfielen 1.512 T€ auf Maschinen und technische Anlagen und 324 T€ auf Immobilien, z.B. zur Dachsanierung und für den Lageraufbau. Mit der erreichten Maschinenausstattung sind in Zukunft keine größeren bzw. vorrangig Ersatzinvestitionen erforderlich.

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Wie im Jahr zuvor wurde freiwillig ein Konzernabschluss nach IFRS aus den geprüften und testierten Einzelabschlüssen der AGRARIUS AG und der Tochtergesellschaften in Rumänien erstellt. Nicht testiert wurde der Abschluss der Ackerlust GmbH. In meinen Ausführungen beziehe ich mich auf den Konzernabschluss. Im Konzernabschluss konsolidiert wurden unsere rumänischen Tochtergesellschaften Apodemus Agrar SRL, die Tomtim Tomnatic SRL, deren Tochtergesellschaften Jantom SRL und BDKW SRL und die deutsche Tochtergesellschaft Ackerlust GmbH. Kommen wir zu den Details und damit zur Bilanz und den Aktiva. Zunächst die Darstellung der Aktiva in tabellarischer Form.

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Auf den nachfolgenden Seiten sehen Sie die Aufteilung der Aktiva - unterteilt in Anlage- und Umlaufvermögen – zur besseren Darstellung nochmals als Balkenchart.

Das Anlagevermögen ist gegenüber dem Vorjahr um rund 1 Mio. € angestiegen und besteht in erster Linie aus Sachanlagen, inklusive Immobilien mit einem Buchwert in Höhe von rund 5,2 Mio. € sowie immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 1,2 Mio. €.

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Ursache für den Anstieg sind in erster Linie die Anschaffung weiterer Maschinen, zum Teil als Ersatzinvestitionen.

Auf dieser Folie können Sie die Aufteilung der langfristigen Vermögenswerte erkennen. Grundstücke sind in erster Linie die Hofstellen mit Gebäuden für Werkstatt, Lager und Verwaltung. Die technischen Anlagen und Maschinen umfassen im Wesentlichen die zur Produktion benötigten Maschinen, wie Traktoren und Bodenbearbeitungsgeräte.

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Die kurzfristigen Vermögenswerte bestehen in erster Linie aus Vorräten in Höhe von 3,5 Mio. €. Daneben gibt es Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von jeweils 1,1 Mio. €. Die liquiden Mittel belaufen sich auf 210 T€. Die Vorräte beinhalten das Feldinventar in Höhe von 2.271 T€ sowie Lagerbestände an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, wie Saatgut, Dünger etc. von 1.241 T€. Der Anstieg der Vorräte resultiert überwiegend aus der gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Ackerfläche sowie einem erhöhten Anteil der Winterkulturen. Ebenfalls Einfluss hat ein jeweils unterschiedlicher Bearbeitungsstand zum Bilanzstichtag, der sich auch durch die Witterungsverhältnisse bestimmt. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 1.095 T€ haben sich gegenüber dem Vorjahr um 970 T€ erhöht. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen aus offenen Forderungen aus Handelsgeschäften, deren vollständige Liquidierung erst im Wirtschaftsjahr 2019 erfolgte. Die sonstigen Forderungen beinhalten im Wesentlichen Mehrwertsteuer-Rückerstattungsansprüche in Rumänien sowie Forderungen gegen Dritte in Höhe von 802 T€ - in erster Linie nicht zum Bilanzstichtag ausgezahlte Flächenprämien. Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten überwiegend bereits geleistete Pachtvorauszahlungen für das Jahr 2019.

Kommen wir zu den Passiva des Konzerns:

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Das gezeichnete Kapital beträgt wie im Vorjahr 936 T€. Die positive Veränderung des Eigenkapitals in Höhe von 270 T€ resultiert aus dem positiven Konzernjahresergebnis 2018 in Höhe von 233 T€ und der Berücksichtigung des beschlossenen Aktienoptionsplanes von 37 T€. Das langfristige Fremdkapital hat sich in erster Linie durch die zusätzliche Nettoneuaufnahme von Bankkrediten auf 1.928 T€ erhöht.

Die kurzfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind von 1,83 Mio. € auf 2,14 Mio. € angestiegen, in erster Linie durch zusätzliche Bankkredite. Die sonstigen kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 3.781 T€ beinhalten Finanzierungsdarlehen inklusive Zinsabgrenzungen in Höhe 3.247 T€. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr resultiert in Höhe von ca. 1 Mio. € aus der Finanzierung von Handelsgeschäften und steht damit dem bereits erläuternden Anstieg der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nahezu gleich gegenüber. Die Verbindlichkeiten wurden im Wirtschaftsjahr 2019 vollständig beglichen. Der weitere Anstieg der sonstigen Finanzverbindlichkeiten von ca. 500 T€ wurde für die umfangreichen Investitionen in das Sachanlagevermögen verwendet.

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Die sonstigen kurzfristigen Verbindlichkeiten beinhalten überwiegend zum Bilanzstichtag offene Lieferantenrechnungen mit Zahlungsziel in Höhe von 807 T€. Die sonstigen kurzfristigen Rückstellungen betragen fast unverändert gegenüber dem Vorjahr ca. 43 T€ und berücksichtigen die Jahresabschlusserstellungs- und Prüfungskosten sowie die Aufsichtsratsvergütungen für das Wirtschaftsjahr 2018. Insgesamt ist das kurzfristige Fremdkapital um 2,2 Mio. € von 4,7 Mio. € auf 6,9 Mio. € angestiegen. Die Eigenkapitalquote zum Jahresende 2018 beträgt 29 % gegenüber 35 % im Vorjahr.

Nun zur Konzern Gewinn- und Verlustrechnung.

Wie Sie sehen können, haben wir ein EBIT von 641 T€ gegenüber einem Minus von 581 T€ im Vorjahr erzielt. Im Folgenden werde ich Ihnen die einzelnen Posten erläutern.

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Das Bruttoergebnis vom Umsatz in Höhe von 1,66 Mio. € resultiert aus den Erlösen aus dem Verkauf von Agrarrohstoffen in Höhe von 7,77 Mio. € und der erstmalig in den Umsatzerlösen ausgewiesenen Flächenprämie in Höhe von 1,68 Mio. € abzüglich der Umsatzkosten in Höhe von 7,79 Mio. €. Die Umsatzkosten beinhalten im Wesentlichen die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe von 3,81 Mio. €, Löhne und Gehälter von 0,81 Mio. €, die Pachtaufwendungen von 0,9 Mio. €, Abschreibungen auf das herstellungsbezogene Anlagevermögen von 0,58 Mio. € sowie bezogene Dienstleistungen von Dritten von 0,65 Mio. €. Der Anstieg der Vorräte, insbesondere des Feldinventars zum Bilanzstichtag 31.12.2018 führte zu einer positiven Bestandsveränderung in Höhe von 0,75 Mio. €. Die Konzern Gewinn- und Verlustrechnung wurde in den vergangenen Wirtschaftsjahren immer wesentlich von den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen beeinflusst. Daher zeige ich Ihnen die folgende Folie zur besseren Übersicht

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Durch die geänderten Bilanzierungsvorschriften des IFRS 15 wird die Flächenprämie als Zuwendungen der öffentlichen Hand ab dem Wirtschaftsjahr 2018 unter den Umsatzerlösen ausgewiesen. Die sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen sind im Wesentlichen durch das positive Ergebnis der Anlagenverkäufe in Höhe von 110 T€ beeinflusst. Nun zu den Verwaltungskosten.

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Die Verwaltungskosten in Höhe von 1,07 Mio. € sind in etwa auf dem Vorjahresniveau geblieben. Die wertmäßig größte Position der Verwaltungskosten sind die Personalaufwendungen in Höhe von 370 T€, weiterhin sind Jahresabschluss- und Buchführungskosten, übrige Verwaltungskosten, Rechts- und Beratungskosten sowie Aufwendungen aus Dienstleistungsverträgen enthalten. Dabei umfasst der Personalaufwand hauptsächlich die Gehälter der Vorstände, Sekretariat und der Verwaltungsmitarbeiter der Tochtergesellschaften. Kommen wir zum Teil 2 der GuV.

Das Finanzergebnis belasten insbesondere Zinsaufwendungen an Dritte in Höhe von rund 301 T€, Zinsaufwendungen für Leasing in Höhe von 11 T€ und nicht cash wirksame Währungskursdifferenzen für Kredite in Höhe von per Saldo 8 T€. Schlussendlich ergibt sich ein Konzernjahresgewinn vor den Anteilen Dritter in Höhe von 236 T€ gegenüber einem Minus von 959 T€ im Vorjahr. Meine Damen und Herren,

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so viel zu den Zahlen im Jahr 2018. Richten wir unseren Blick auf das Jahr 2019.

Wie sind wir in das laufende Jahr gestartet? Unsere Flächengröße konnten wir moderat um rund 150 Hektar gegenüber dem letzten Jahr auf nun 6.669 Hektar steigern.

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Für einen Teil unserer geplanten Erntemenge haben wir bereits Kontrakte in der Größenordnung von rund 18.000 Tonnen abgeschlossen. Die Ernte der Winterkulturen wurde letzte Woche beendet. Da ein Teil der Ernte noch verteilt in außenliegenden Lägern und Schlauchlager ohne Waage liegt, ist die genaue Erntemenge noch nicht ermittelt. Unsere Einschätzung geht von einer leicht unter unseren Planungen liegenden Erntemenge und witterungsbedingt niedrigen Werten für das Hektolitergewicht und die Fallzahl aus. Daher wird voraussichtlich ein Teil der Winterweizenernte als Futterweizen zu niedrigeren Preisen vermarktet. Wir haben unsere Planung bereits auf einem relativ niedrigen Niveau erstellt, da auch der Winterweizen durch die Trockenheit im Herbst 2018 nicht vollständig aufgelaufen und schwach in den Winter gekommen ist. Die Witterungsbedingungen im Frühjahr waren ebenfalls nicht optimal, da es zunächst sehr trocken war, bis der dann einsetzende Regen den Kulturen sichtlich gutgetan hat. Jedoch konnten die bis zum einsetzen des Regens ertragsmindernden Einflüsse aus dem Herbst 2018 und Frühjahr 2019 nicht mehr vollständig kompensiert werden.

Wintergerste wurde mit einer Gesamtmenge von 7.730 Tonnen und einem durchschnittlichen Ertrag von 6,51 Tonnen pro Hektar geerntet. 7.000 Tonnen wurden bereits vermarktet und wir liegen damit rund 150 T€ über unserer Planung.

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Für Körnermais und Soja haben wir die in der Folie dargestellten Kontrakte abgeschlossen und damit unser Vermarktungsrisiko für die Restmengen verringert. Bei Winterraps wurden bereits 1.300 Tonnen zu einem Preis von 342 € pro Tonne verkauft. Aufgrund der Wettersituation in diesem Jahr mit - im Gegensatz zu Deutschland – relativ regelmäßigen Niederschlägen in den letzten Monaten sind die noch auf den Feldern stehenden Sommerkulturen Körnermais und Soja in einem guten Zustand und stimmen uns für den Ernteertrag im Herbst optimistisch. Aus heutiger Sicht können wir, bei einem guten Ernteergebnis der Sommerkulturen und einem attraktiven Preisniveau bei der Vermarktung, zumindest einen Teil der voraussichtlichen Verluste bei Winterweizen wieder aufholen. Bei einer sehr guten Ernte ist auch ein über der Planung liegendes Ergebnis denkbar. Diese Aussage ist vor dem Hintergrund der noch nicht erfolgten Ernte und Vermarktung zu sehen und daher mit den branchenüblichen Unsicherheiten behaftet. Kommen wir zur Ackerlust.

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Vorstand und Aufsichtsrat haben im Rahmen der ersten Aufsichtsratssitzung im März dieses Jahres beschlossen, die Geschäftstätigkeit unserer Tochter Ackerlust einzustellen. Es ist uns nicht gelungen, innerhalb von zwei Jahren nach der Aufnahme der Geschäftstätigkeit ein positives Ergebnis auf Monatsbasis zu erreichen. Das war unser Ziel und gleichzeitig das Kriterium für die Fortführung der Geschäftstätigkeit. Trotz einer sehr hohen Kundenzufriedenheit mit unserem Shop, dem Service und den Produkten, wurden die für eine Fortführung der Gesellschaft erforderlichen Umsatzzahlen nicht erreicht. Diese hätten zur Erreichung des Break-Even etwa doppelt so hoch sein müssen. Im Wirtschaftsjahr 2018 hat die Ackerlust GmbH das Konzernergebnis mit rund 219 T€ belastet. Für das Jahr 2019 gehen wir von einem Umsatzbeitrag von ca. 55 T€ und einer letztmaligen Belastung in der Größenordnung von rund 80 T€ aus.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wie schätzen wir aus heutiger Sicht die geschäftliche Entwicklung der AGRARIUS im Gesamtjahr 2019 ein?

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Bei Winterraps können wir nach der Ernte voraussichtlich ein innerhalb unserer Planung liegendes Ergebnis erzielen. Die Wintergerste hat uns mit einer besser als geplanten Erntemenge positiv überrascht und liegt damit über unserer Planung. Die Ernte bei Winterweizen hingegen war nicht ganz zufriedenstellend, wie bereits zuvor ausgeführt. Daher wird der Umsatz in dieser Kultur voraussichtlich unter unserer Planung liegen. Die Kulturen Soja und Körnermais machen bisher einen guten bis sehr guten Eindruck. Die Witterungsverhältnisse, welche bei Winterweizen die Qualität und Menge beeinträchtigt haben, waren für diese Kulturen nahezu optimal. Vor diesem Hintergrund rechnen wir aus heutiger Sicht mit einer über unserer Planung liegenden Erntemenge und Umsatz für Körnermais. Zumindest wurden Vorkontrakte auf einem innerhalb unserer Planung liegenden Preisniveau für Teilmengen der Körnermaisernte abgeschlossen, bei Soja etwas darunter. Der Kürbisanbau verläuft bisher planmäßig und die Kulturen sind in einem guten Zustand. Eine Einschätzung der voraussichtlichen Erntemengen ist schwer möglich und hängt auch von der Witterung in den nächsten Wochen ab. Vorkontrakte für Kürbiskerne wurden bisher nicht abgeschlossen. Das Preisniveau wird vermutlich leicht über dem Vorjahr liegen, jedoch wird wie in jedem Jahr die Erntemenge in Österreich einen maßgeblichen Einfluss auf den Preis haben. Nun zur Kursentwicklung unserer Aktie.

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Auf dem Chart können Sie erkennen, dass unser mit blauer Linie dargestellter Kursverlauf über der K+S AG und der BayWa AG und etwas unter dem der Tonkens Agrar AG liegt.

Gegenüber dem Marktsegment SCALE in Grün können wir in diesem Jahr eine leicht darüber liegende Kursentwicklung feststellen.

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Sehr geehrte Damen und Herren, 2019 stehen weitere Themen auf der Agenda, einige sind hinzugekommen, andere betreffen das laufende Geschäft, wie Sie auf der Folie sehen können. Die Neuordnung der GAP (Gemeinsame Agrar Politik der EU) im Jahr 2020 wirft ihre Schatten voraus. Vermutlich wird es seitens der EU einen größeren Einfluss auf die ökologische Seite der Landwirtschaft geben und die Ackerbauern werden Prämien in Verbindung mit entsprechenden Maßnahmen und für Landschaftspflege erhalten. Inwieweit die AGRARIUS davon betroffen sein wird, ist auch von der Umsetzung der länderspezifischen Wahlmöglichkeiten seitens der rumänischen Regierung abhängig. Weiterhin rechnen wir mit immer strengeren Vorgaben hinsichtlich des Einsatzes von Dünger und Pflanzenschutzmitteln sowie der Freigabe für bestimmte Wirkstoffe. Daher werden wir Alternativen zu diesen Mitteln suchen. Die mechanische Bodenbearbeitung könnte eine solche sein und die Firma Horsch, ein Hersteller von Landwirtschaftsmaschinen, hat bereits das Schlagwort der Hybrid-Landwirtschaft geprägt.

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Sehr geehrte Damen und Herren, da unsere Erntemengen erst in Teilen und die Verkaufspreise teilweise noch nicht abschätzbar sind, können wir noch keine konkrete Ergebnisprognose abgeben. Vor dem Hintergrund unserer Planung und der bisher erzielten Erntemengen und Verkäufe erwarten wir ein positives Ergebnis unter folgenden Voraussetzungen:

• Gute klimatische Bedingungen bis zur Ernte

• Erntemengen der Sommerkulturen über Plan

• Stabile Preise

• Bestandsveränderung wie geplant

• Keine Währungsverluste Den Umsatz sehen wir aus heutiger Sicht in einer Größenordnung von 8,0 bis 8,7 Mio. €, den Flächenumsatz bei 900,- bis 1.000,- € pro Hektar.

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Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie mich nun noch einige Erläuterungen zu der im Jahr 2019 erfolgten Ausgabe einer Wandelanleihe 2019/2024 und den Beschlussvorschlägen der heutigen Tagesordnung und geben. Zu der Wandelanleihe Am 17.04.2019 hat der Vorstand mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, eine Wandelschuldverschreibung im Gesamtnennbetrag von 375 T€, eingeteilt in 15 Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von jeweils 25 T€, zu begeben. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre, die Verzinsung 2,50 % p. a. Jede Teilschuldverschreibung im Nennwert von 25 T€ berechtigt zum Bezug von 5.842 (aufgerundet) auf den Inhaber lautenden Aktien der AGRARIUS AG. Die entspricht einem Wandlungspreis von 4,28 € je nennwertloser Stammaktie der AGRARIUS AG. Bei der Ausgabe der Wandelschuldverschreibung hat der Vorstand nach intensiver Beratung mit dem Aufsichtsrat von der durch die Hauptversammlung eingeräumten Möglichkeit Gebrauch gemacht, das Bezugsrecht der Aktionäre auszuschließen. Die Vorgaben der Hauptversammlung wurden hierbei beachtet. Die Entscheidung für einen Bezugsrechtsausschluss erfolgte unter Abwägung der nachfolgenden Gründe. Angesichts eines Emissionsvolumens von 375 T€ wäre die Erstellung eines regulären Wertpapierprospekts für eine Bezugsrechtsemission unverhältnismäßig gewesen, und zwar sowohl hinsichtlich des damit

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verbundenen internen Aufwands als auch hinsichtlich der Kosten, die geschätzte 25 bis 60 T€ betragen würden, zuzüglich den BaFin Gebühren in Höhe von 6.500,- €. Aber auch für den Fall, dass entsprechend der Erleichterung im Wertpapier-Prospektgesetz kein Wertpapierprospekt, sondern nur ein sogenanntes Wertpapier-Informationsblatt zu erstellen gewesen wäre, wären die Emissionskosten sowie die laufenden Verwaltungskosten unverhältnismäßig hoch gewesen. Um zur Vermeidung erheblicher Spitzen eine entsprechend große Anzahl von Bezugsrechten anbieten zu können, wäre eine kleinteilige Stückelung zur Vermeidung eines faktischen Bezugsrechtsausschluss erforderlich gewesen. Nach unserer Einschätzung hätten die internen und externen Kosten hierfür bis zu 80 T€ betragen. Zudem wären Kosten bei einer Wandlung seitens der Wandelanleiheeigentümer von bis zu 500,- € pro Wandlung angefallen. Daneben hätte ein Platzierungsrisiko bestanden, da kein Ankerinvestor gefunden werden konnte, der sich vor einem Bezugsangebot zur Zeichnung der nicht durch die Bezugsberechtigten gezeichneten Teilschuldverschreibungen verpflichtet hätte. Eine großteilige Stückelung, wie vorliegend, führt hingegen zu einem faktischen Bezugsrechtsausschluss, hätte also nach dem Aktiengesetz kein ordnungsgemäßes Bezugsrechtsangebot dargestellt. Bei einem unterstellten Gesamtvolumen von EUR 1,0 Mio. und mehr wären zwar die Emissions- und Verwaltungskosten im Verhältnis zum Emissionserlös relativ gesunken. Nach dem zum Zeitpunkt der Entscheidung des Vorstands gültigen Wertpapier-Prospektgesetz hätten aber Beschränkungen hinsichtlich des Angebots an nichtqualifizierte Anleger bestanden, die ebenfalls zu einem faktischen Bezugsrechtsausschluss geführt hätten. Die damalige Gesetzeslage war wie folgt: Wertpapiere dürfen ausschließlich im Wege der Anlageberatung oder Anlagevermittlung über ein Wertpapierdienstleistungsunternehmen vermittelt werden, das rechtlich verpflichtet ist, zu prüfen, ob der Gesamtbetrag der Wertpapiere, die von einem nicht qualifizierten Anleger erworben werden können, folgende Beträge nicht übersteigt: 1.000 €, 10.000 € nach einer von dem Anleger zu erteilenden Selbstauskunft bei frei verfügbarem Vermögen in Form von Bankguthaben und Finanzinstrumenten

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von mindestens 100.000 €, oder den zweifachen Betrag des durchschnittlichen monatlichen Nettoeinkommens, höchstens jedoch 10.000 € Erst durch die Neufassung des Wertpapierprospektgesetzes, die vor Kurzem in Kraft getreten ist, wurde dieser Konstruktionsfehler des Gesetzes beseitigt. Seit Inkrafttreten des geänderten Wertpapier-Prospektgesetzes am 21.07.2019 gelten für Bezugsrechtsemissionen die Beschränkungen hinsichtlich des Angebots an nichtqualifizierte Anleger nicht mehr. Vorstand und Aufsichtsrat werden sich daher für den Fall, dass erneut ein Finanzierungsbedarf der Gesellschaft mittels einer Wandelschuldverschreibung gedeckt werden soll, intensiv mit der Möglichkeit einer Bezugsrechtsemission unter Verwendung eines sogenannten Wertpapier-Informationsblattes befassen. Allerdings müssen auch unter der geänderten Gesetzeslage die Transaktionskosten einer Bezugsrechtsemission in einem gesunden Verhältnis zu dem erwarteten Emissionserlös stehen. Konkrete Pläne diesbezüglich bestehen aber derzeit nicht. Kommen wir zu den Beschlussvorschlägen der heutigen Tagesordnung Zu TOP 1 Bezüglich der Vorlage des festgestellten Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2018 der AGRARIUS AG und des Berichts des Aufsichtsrates für das Geschäftsjahr 2018 sind keine Beschlüsse zu fassen. Der Jahresabschluss ist bereits festgestellt und gebilligt. Somit liegt keiner der Fälle vor, in denen die Feststellung des Jahresabschlusses ausnahmsweise in die Zuständigkeit der Hauptversammlung fällt. Eine weitere Beschlussfassung über den festgestellten Jahresabschluss und die weiteren Unterlagen ist gesetzlich nicht vorgesehen. Bei TOP 2 und TOP 3 bitten wir Sie um Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018. Unter TOP 4 schlägt der Aufsichtsrat vor, wie in der Vergangenheit auch, die VOTUM AG zum Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2019 zu wählen.

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Meine Damen und Herren, ich bitte Sie, die Beschlussvorschläge von Vorstand und Aufsichtsrat mitzutragen – dafür schon jetzt herzlichen Dank. Lassen Sie mich abschließend noch einmal zusammenfassen: Im Jahr 2018 haben wir neue Rekorde bei Umsatz und bewirtschafteter Fläche erzielt. Trotz der Belastungen durch die unterdurchschnittliche Erntemenge bei Winterweizen und dem Verlust der Ackerlust, konnten wir ein positives Ergebnis erzielen und die Vorjahreswerte deutlich übertreffen. Mit dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres 2019 und den bereits erzielten Erntemengen sind wir – soweit bekannt - zufrieden. Die Sommerkulturen Körnermais und Soja sind in einem deutlich besseren Zustand als die Winterkulturen und wir sehen der Ernte gespannt entgegen. Unsere Strategie sieht als nächste Phase in der Entwicklung der AGRARIUS zunächst eine Konsolidierung auf dem nun erreichten Niveau vor. Das durchschnittliche Ertragsniveau wird weiter ansteigen und die Anfangsverluste bei der Flächenerweiterung werden das Ergebnis zukünftig nicht mehr belasten. Das bedeutet, wir werden die Profitabilität und den Cashflow steigern und die Dividende aus den in den letzten Jahren getätigten Investitionen realisieren.

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Lassen Sie mich noch kurz auf die Aktie eingehen. Die Kursentwicklung der letzten Jahre war vermutlich für alle Aktionäre der AGRARIUS enttäuschend. Gerade vor diesem Hintergrund möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich für das Vertrauen und die Geduld der Aktionäre in die Arbeit des Vorstands bedanken. Ich denke die Voraussetzungen dafür, dass die AGRARIUS eine erfolgreiche Entwicklung nehmen wird – und damit auch die Aktie - sind besser wie nie zuvor in der Firmengeschichte. Und wir haben auch schon einiges erreicht. Jeder der unsere Mitarbeiter, die Hofstelle, den Maschinenpark und die anderen Immobilien kennt, kann bestätigen, welche Anstrengungen und Investitionen in den letzten Jahren unternommen wurden, um den heutigen Stand an Teamwork und Infrastruktur zu erreichen. Einen Besuch vor-Ort kann ich nur jedem Aktionär empfehlen, Sie sind jederzeit herzlich eingeladen! Für das Geschäftsjahr 2018 danke ich vor allem unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich durch großen persönlichen Einsatz und hohes Verantwortungsbewusstsein auszeichneten. Mein Dank gilt auch unserem Aufsichtsrat, der uns im Jahr 2018 professionell begleitete, sowie allen Kunden, Geschäftspartnern und all denjenigen, die uns im vergangenen Geschäftsjahr ihr Vertrauen geschenkt haben. Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre danke ich für Ihre Aufmerksamkeit und besonders für Ihre vertrauensvolle Unterstützung im vergangenen Geschäftsjahr. Herzlichen Dank!

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