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7/22/2019 Aikaterini Giampoura Das Seikilos-lied
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Humboldt-Universitt zu BerlinInstitut fr MusikwissenschaftVL: Grundrisse einer Geschichte Europischer NotationDozent: Prof. Dr. Gerd RienckerStudentin: Aikaterini Giampoura
E-Mail: [email protected]
Das Seikilos-Lied
Inhalt
Einleitung................................................................................................................2Die Stele als archologischer Fund
Historische Hinweise ber die Entdeckung der Seikilos-Stele...............2
Inskription, bersetzung des Textes.........................................................4
Interpretationstheorien in Bezug auf die Widmung................................7
Ein Vierzeiler als Lebewohl
Skolion oder Epigramm?...........................................................................9
Musiknotation
bertragung in zeitgenssische Notation................................................12
Harmonische und morphologische Gesichtspunkte des Liedes............13
Vergleich zwischen bertragung und Faksimile...................................17
Nachwort................................................................................................................20
Literatur.................................................................................................................24
Anhang...................................................................................................................26
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Einleitung
Das altgriechische musikalische Notationssystem war das erste in der Geschichte das
Alphabet fr die Darstellung von Tonlagen1zu nutzen. Trotz der Tatsache, dass dieses
Notationssystem den Vorlufer der modernen Notation besteht-im Sinne, dass jeder
verschiedener Ton mit einem einzigen Symbol angezeigt wird-stellt im Vergleich zum
zeitgenssischen musikalischen System eine ganz andere Perzeption dar, was die
klangliche Wahrnehmung betrifft. Nmlich besteht das heutige Musiksystem mit der
Notenlinie und der vertikalen Wahrnehmung von Tonhhen, Aufwrts und
Abwrts, ein Produkt der rumlichen Vorstellung des Klanges2. Das war aber
nicht der Fall mit der buchstblichen Musiknotation der Altgriechen, bei denen
berhaupt keine Verrumlichung3gab.
Durch das Seikilos-Lied werden wir dieses Notationssystem im Rahmen der
damaligen Entwicklungsphase untersuchen. Auerdem werden wir daran bestreben,
die Musik- und Notationsbezglichen Elementen des Liedes aufzuzeigen, die zum
besseren Verstndnis der damaligen Weltanschauung beitragen.
Die Stelle als archologischer Fund
Historische Hinweise ber die Entdeckung der Seikilos-Stele
Die Seikilos-Stele ist ein altgriechischer Grabstein, der in Tralleis (auch Tralles) in
Kleinasien, eine antike Stadt in Karien bzw. Lydien, gefunden wurde. Tralleis liegt
1 Bent, Ian D., et al. Notation, in: Grove Music Online. Oxford Music Online,2Rocconi, Eleonora. The Development of Vertical Direction in the Spatial Representation of Sound, in:Studien zur Musikarchologie III, Ellen Hickmann-Anne D. Kilmer-Ricardo Eichmann (Hrsg.),
Vortrge des 2. Symposiums der Internationalen Studiengruppe Musikarchologie im KlosterMichaelstein, 17-23. September 2000, Verlag Marie Leidorf GmbH, Rahden/Westf. 2002, S. 3893Spatialisation , Rocconi (2002), S. 390
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zwei Kilometer nrdlich des Zentrums der heutigen Stadt Aydin (Trkei)4. Die Stele
wurde whrend des dortigen Bahnhofsbaus entdeckt und war Eigentum des damaligen
Chefs des Bauunternehmens, Edward Purser, geworden. Obwohl sie der privaten
Sammlung Pursers gehrte, wurde sie tatschlich als Piedestal fr die Blumentpfe
seiner Frau verwendet, da die Sule am Fu gebrochen und ihre Basis losgerissen
war.5So eine Tatsache hat dazu aufgetreten, dem Verlust der letzten Zeile des Textes6.
Bis der trkischen Niederlage der Griechen in September 1922 verblieb die Stele dem
Besitz von Herrn Young, dem Schwiegersohne Pursers, in Izmir. Seitdem war sie
verloren und 1957 wiederentdeckt7. Danach wurde sie via Istanbul und Stockholm
nach dem Haag bermittelt. 1966 kam die Seikilos-Stele in den Besitz des Nationalen
Museum in Kopenhagen (Abteilung der Altertmer) und wird momentan als Anlage
Nr. 53 in Raum 11 des Museums unter der Inventarnummer 14897 ausgestellt8.
Der Stil der Beschriftung der Inskription (Phlmann 1970, Denkmler Altgriechischer
Musik) sowohl als auch die vllig entwickelte rhythmische Notation (Henderson 1957,
Ancient Greek Music, in: The New Oxford History of Music)9bezeugen, dass die
Stele irgendwann in 2. Jahrhundert v. Chr. datiert wird10. Jon Solomon, auf die andere
Seite, schlagt chronologisch eine sptere Datierung als mglicher vor, nmlich den 1.
4Phlmann, Egert, Martin L. West. Documents of Ancient Greek Music. Clarendon Press, 2001Oxford, S. 905Phlmann (2001), S. 906Phlmann (2001), S. 90: Vergleich eines Drucks von Georg Weber irgendwann vor 1893 mit einerAufnahme von Alfred Laumonier am 1922.7Solomon, Jon. The Seikilos Inscription: A Theoretical Analysis, in: The American Journal ofPhilology, Vol. 107, No. 4 (Winter, 1986), S. 457, Ref.78Phlmann (2001), S. 909
Phlmann (2001), S. 90, Ref. 710Phlmann (2001), S. 90: Trotzdem bemerken wir, dass Phlmann in dem schn erwhnten Werk denSeikilos-Epitaph unter den Fragmenten der Rmischen Periode untergeordnet.
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Jahrhundert v. Chr.11, sowohl auch Neubecker, ebenfalls wegen derselben Grnden,
nmlich der Schriftformen und der entwickelten rhythmischen Notation12.
Inskription, bersetzung des Textes
1883 verffentlichte Sir William Mitchell Ramsay (auch Ramsey, 1851-1939), ein
Althistoriker und klassischer Archologe, in seinem Werk Unedited Inscriptions of
Asia Minor 13 diese sulenfrmige Grabstele, worauf zwei Gedichte eingekerbt
wurden. Ramsay aber knnte nicht die musikalische Notation verstehen oder
bermitteln. Damit waren sich Carl Wessely14 am 1890 und O. Crusius15am 1891
beschftigt 16 . O. Crucius war der erste, die Wichtigkeit der Musiknotation
einzuschtzen, whrend andere Wissenschaftler sich mit der Rhythmik (E. Martin)
oder mit der Melodie des Stucks (W. Fischer) beschftigten17.
Also, laut der Verffentlichung Ramsays 1833 wurden ein Distichon und ein kleines
Lied mit Musiknotation auf die Stele inskribiert18.
11Solomon (1986), S. 447, Ref.7; Riethmller und Zaminer behaupten noch eine sptere Chronologie,nmlich den 1. Jh nachChr.: Riethmller, Albrecht, Frieder Zaminer (Hg.). Die Musik des Altertums,in: Neues Handbuch der Musikwissenschaft, Dahlhaus, C. (Hg.), Bd. 1., Laaber, 1989 Wiesbaden, S.19912 Neubecker, Annemarie Jeanette. Altgriechische Musik. Eine Einfhrung. WissenschaftlicheBuchgesellschaft, 1994 Darmstadt, S. 14913Solomon (1986), S. 447, Ref.714 Antike Reste griechischer Musik, Jahresbericht des K. K. Staatsgymnasiums im 3. Bezirk Wien1890, S. 16-26: zitiert nach Solomon (1986), S. 447, Ref.715Ein Liederfragment auf einer antiken Statuenbasis,Philologus50 (1891), S. 163-172: zitiert nachSolomon (1986), S. 447, Ref.716
Solomon (1986) S. 447, Ref.717Phlmann (2001), S. 9018Phlmann (2001), S. 90
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Bild 119
Die ersten fnf Zeilen entfalten als Distichon (Zweizeiler) so:
!"#$%&'()*+,"(-.()/0(,1,/#('*+2%)3(Eikon !lithos eimi; tith!si me Seikilos entha)%45+6)3%7.*8093:*'8;0*%?@+, A3(%*8(Hoson z!s, phainou)
5BC%D'E+0F'8:*G-
19Abschnitt aus: Phlmann (2001), S. 9020Phlmann (2001), S. 89
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(m!den hol"s sy lypou)
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D%& erklrt die bersetzung Nr. (2): Widmung am Vater28 . Zwar Phlmann
behauptet, dass die Sule unbeschdigt war und die Endung 0&+06 als Abkrzung
des Vaters Name fungierte29. Diese Theorie wurde zuerst von F. Marx in 1906
vertreten, wegen eines Ansatzes auf dem Buchstabe P, der die Abkrzung eines Name
angedeutet habe30. In diesem Fall wird die Abkrzung 0&+06 mit D%&31ergnzt32.
Die Zeile 13 ] 5E [ bewies, dass er die Sule whrend seiner Lebenszeit
eingestellt hat.33
Zwar interessante ist die Hypothese von F. Marx, der davon aus geht, dass der Name
Seikilos aus Karien in Kleinasien stammte, obwohl der Name des Vaters-wenn es
so der Fall ist-auf griechische Herkunft hinweist34. Im Fall, dass der Name des Vaters
eigentlich Euterpes ist, gibts auch die Hypothese, dass Seikilos aus einer
traditionellen musikalischen Familie stammte. Vermutlich gehrten seine lteren
Familienmitglieder zu der Synodos (Verein) von dionischischen Techniten35aus
Ionia und Ellispondos, die fr Tralleis eingeschrieben (0$F0F6"G$%)) waren, laut
einer Inskription von 3. Jahrhundert36.
28Phlmann (2001), S. 9129Phlmann (2001), S. 9130Phlmann (2001), S. 91313H+G6D%&: Genitiv Singular des mnnlichen Namens 3H+G6D.(32Phlmann (2001), S. 8933
Phlmann (2001), S. 9134Phlmann (2001), S. 9135Technitai(griechisch Plural: +0$"2004, S. 502-50536Phlmann (2001), S. 91
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Ein Vierzeiler als Lebewohl
Skolion oder Epigramm?
Wie wir schon gesehen haben, preist das Lied die Freude des Lebens, indem es den
Rezipient rt bzw. frdert, nicht traurig oder besorgt zu sein, sondern jedes Moment
des Lebens richtig zu genieen und zelebrieren, weil das Leben zu kurz fr Sorgen ist
und das Ende niemand entgehen kann. Aufgrund des Gehaltes des Liedtextes also
gehrt der Seikilos-Epitaph der Liedgattung Skolion, um die Behauptung von
Neubecker37 zu prsentieren, oder noch es fordert als Trinklied zum Genuss des
kurzen Lebens auf38, um die Phrase vom dtv-Atlas Musik zur verwenden. Was ist
aber ein Skolion und warum heit es so?
Skolion war eine der wichtigsten gesellschaftlichen Institutionen39 der besseren
Gesellschaft, nmlich der Aristokratie40. Ganz grob waren Gesnge, die am Ende
eines Symposiums zur Begleitung von Lyra oder Aulos gesungen wurden. Meistens
erhielten vier- oder noch zweizeilige Strophen und hatten vielfaltige Thematik41:
Gtteranrufe, Lebensregeln aller Art, Preis mythischer und historischer Personen,
kleine Hymnen (auf Athene, Demeter, Apollon, Pan), Lebensweisheiten, Kampflieder,
Sympotisches usw, nmlich fast alles. Laut Plutarch bezeichnet die Benennung
Skolion (griech. B-9=)%$ zu B-9=)%( krumm, tckisch) den krummen und
37 Neubecker, Annemarie Jeanette. Altgriechische Musik. Eine Einfhrung. WissenschaftlicheBuchgesellschaft, 1994, Darmstadt, S. 5938Michels (2005), S. 17539Mathiesen, Thomas, J. Apollos Lyre. Greek Music and Music Theory in Antiquity and the MiddleAges. University of Nebraska Press 1999, S. 14140
Phlmann, Egert. Skolion, in: Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopdie derMusik. Finscher, Ludwig (Hg.) Sachteil. Band 8., neubearbeitete Ausgabe. Kassel u.a 199841Phlmann. Skolion; Neubecker (1994), S. 58
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komplexen Charakter des, vermutlich improvisierenden, Singens, bzw. den
character of ist path42:
an etymology based on the similarity among the terms sklion, skolinand duskolos.
Among other things, skolin means winding or obscure, while duskolos meansdifficult. The skolion may therefore be seen as obscurely constructed, winding itsway around the room from couch to couch, or difficult to sing.43
Athenaeus behauptet, dass Skolion nicht mit der melodischen Komposition sondern
hauptschlich mit der unregelmigen Verteilung des Myrten- oder Lorbeerzweigs,
die den nchsten Singenden hinwies44: #$ %&' ()* +,#-#&./* #0* %&1 %2 ()* (34
566.*7489#,&1*%&'%#8&*, (/:(;9/8?/&.45
Was die Bezeichnung als dyskolos, d. h. schwer zu singen betrifft, darf es auf
verschiedenen Weise gedeutet werden und zwar als das Gegenteil zu dyskolos,
weil die Lieder in Wirklichkeit einfach waren46. Die Bezeichnung war also eine
Antiphrasis, es wurde nmlich euphemistisch verwendet47.Schwer zu singen waren
die Skolien vermutlich dem Ungebten bzw. dem Unmusikalischen ((@*
%AB#:8C*) 48 oder des lang anhaltenden Weintrinken deswegen: Dionysische
Rauschhaftigkeit 49 (B-D (#0 +?:#58& 9/
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Gattungsidentifizierung zu streben. Momentan wissen wir nicht ob das Gedicht ein
berhmtes und beliebtes Skolion war, oder ein Epigramm, dass oft bei Gelagen
vorgetragen bzw. gesungen wurde57. Wie Mathiesen behauptet: Although this piece,
inscribed on a tombstone, is short and simple in style, its context hardly suggests a
skolion. Rather, the piece is an epigram, a short and simple verse commonly placed
on grave stones and votive tablets58.
Musiknotation
bertragung in zeitgenssische Notation
In der Literatur tauchen grundstzlich zwei verschiedene bertragungsannhrungen.
Eine, die das Lied in acht Notenlinien von 6/8-Takt teilt59und eine, die das Lied in
vier Notenlinien von 12/8-Takt teilt60und entspricht die vier konsekutiven Versen des
Gedichts61. Ich prsentiere hier die bertragung von Norton Anthology of Music62,
mit dem Unterschied, dass ich nach jeder 6/8 einen zustzlichen Taktstrich
hinzugefgt habe. Meiner Meinung nach, trgt diese Intervention praktisch zum
besseren Verstndnis der Notation bei.
57Reitzenstein (1893), S. 9258Mathiesen. Skolion59Solomon (1986), S. 460; Michels (2005), S. 174; Phlmann (2001), S. 8960Palisca, Claude V. (Hrg.) Norton Anthology of western Music Vol. I, W. W. Norton & Company,
New York Inc. 2001, S. 1; Sachs, Curt. The Rise of Music in the ancient World East and West. W. W.Norton & Company, New York Inc. 1943, S. 24561
Interessant ist die bertragung Sachs, wo am Ende jeder musikalischen Phrase eine Fermateplatziert ist.62Palisca (2001), S. 1
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Es hat sich, also, acht 6/8-Takt Notenlinien ergeben.
Harmonische und morphologische Gesichtspunkte des Liedes
Das altgriechische Notationssystem (Vokal- und Instrumental) bestand aus
Buchstaben 63 und war in Triaden 64 zugeordnet (Dreiergruppen), die fr den
musikalischen Ausdruck drei verschiedener Genera geeignet waren: Diatonisch,
Chromatisch oder Enharmonisch, sowohl auch den Ausdruck von Vierteltnen. Da
das Seikilos-Lied ein Vokalstuck ist, werden wir uns grundstzlich mit der
Vokalnotation beschftigen.
63Michels (2005), S. 17564Nerlich, Viktor. Referat zur Notation der griechischen Antiken, Ms. Berlin 2004, S. 2
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Bild 265
Auf das oben gestellte Pentagramm wird das diatonische Genus dargestellt (untere
Reihe der vokalen Dreiengruppe), whrend mit den zwei oberen Reihen werden
Abweichungen bwz. Akzidenten66 (Halb- oder Viertonintervallen) in Bezug auf den
diatonischen Tnen der ersten Reihe dargestellt. Die Darstellung eines Tonleiters
jedes Genus, sei diatonisch, chromatisch oder enharmonisch, ist durch die Mitwirkung
der ganzen Dreiengruppe mglich. Die Tabelle teilt sich vertikal in drei Teilen. Der
zentrale Teil, bzw. die mittlere Oktava eN-e war der Bereich der sogenannten
dorischen Harmonia.67 (charakteristische absteigende tetrachordale Bewegung: 1-1-
1/2).
Auf das Seikilos-Lied bemerken wir Zeichen, die zur ersten (O, P, ?, C, ', !) und
dritten (M, Q) Reihe (die ein Ganzton hher der ersten Reihe entfaltet) gehren. Daher
die folgenden Zeichen mit der entsprechenden bertragung:
O P M ? C ' Q !
e N dN cisN h a g fis e
65
Michels (2005), S. 17466Nerlich (2004, S. 267Michels (2005), S. 177
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Die Oktavumfang eN-e (ebenfalls Ambitus), der Schlusston e (Finalis) und die
Halbtonverteilung (1-1/2-1-1-1-1/2-1) zeigen uns den phrygischen Tonleiter (von dN-
d) auf einen Ganzton hher transponiert68, nmlich erkennen wir zwei unverbundene
phrygische Tetrachorde: e-d-cis-h, a-g-fis-e folgender Intervallstruktur 1-1/2-1.
Laut dem Systema Teleion befindet sich die Mese69fr den phrygischen Leiter auf
a. Unser Gesang aber ist ein Ganzton hochtransponiert, das heit nmlich, dass die
Mese fr den phrygischen eQ-e auf h sein soll. 70 Die hnlichkeiten des schon
erwhnten Phrygischen eQ-ezum Dorischen eQ-e71des Systema Teleion72und zwar:
die Oktavumfang eQ-e, die dominierende Rolle des Tons a(funktioniert als Mese),
Schlusston e (Finalis), Halbschlsse aufg (T. 4 und T.6). entsprechen die melodische
bwz. tonartliche Empfindung der dorischen Harmonia73.
Die melodische Struktur entspricht meistens den Text und die natrliche Betonung
der Sprache bis auf den Quinte-Intervall aufwrts a-eQam Anfang (Takt 1: RB%$), der
68Michels (2005), S. 17569Die Mese (Anfang des zweiten Tetrachords abwrts), sowohl auch Nete diazeugmenon (Anfang desersten Tetrachords) und Hypate Meson (Schlusston des zweiten Tetrachords) sind 0B+@+0( Tnen,nmlich feste Tnen des Systems.70
Solomon spricht von dynamischer und thetischer Benennung. Mit dynamisch (D6S(+T$AU$")$)werden die Tnen nach der Reihenfolge des Systema Teleion benennt, z. B beim Seikilos Lied a istdynamisch Lichanos Meson. Mit thetisch (D6S( +T$ CGB)$) werden die Tnen nach ihren relativenPosition in der Tonart (Hierarchie), z. B der gleiche abeim Seikilos ist thetisch Mese. Wichtig ist hierzu erwhnen, dass das griechische Musiksystem keine absolute Tonhhe kannte. Die Griechen hattendie dynamische Benennung gebraucht, um die Funktion der verschiedenen Intervallen im Rahmeneiner gegebenen Tonart zu definieren und die thetische um die Hierarchie der Tnen innerhalb derTonart zu bestimmen; Solomon (1986), S. 461, s. Anhang 271Der gegebene Ambitus stimmt mit der mittleren Oktave der griechischen Tonskala (s. Bild 2),nmlich dem Bereich der Harmonia, die identisch zu der dorischen Tonart war (VerzerrungsfreiTonart). Also fr den dorischen Tonart stimmen die Folgenden Fakten: Intervallstruktur abwrts 1-1-1/2-1-1-1-1/2, Nete diazeugmenon eN, Hypate Meson e, Mese a; Michels (2005), S. 17772s. Anhang 173
Michels (2005), S. 175; Vgl. Sachs (1943), S. 245: Sachs spricht bei dieser frheren Ausgabe vonder Vernachlssigung der dynamischen Mese h und von unbegrndeter Darstellung der phrygischenTonart.
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e N-dN-cisN-h (O-P-M-?), bis auf den Schlusskadenz, wo eigentlich der untere
Tetrachord in Form eines kompositen dia tessaronauftaucht, a-fis-e (C-X-!).
Die Intervalle, die whrend des Ablaufs des Liedes formuliert werden, sind Ganz-
bzw. Halbtnen. Es gibt berhaupt keine bermige Prime, konsekutive Halbtne
oder Vierteltne bzw. Disen. Daher gehrt die Melodie zum diatonischen
Tongeschlecht, das als mnnlich, krftig und ernstgedacht worden sei,80und bei
Aristeides sei das natrlichere, fr alle, auch die nicht Ausgebildeten sangbare
Genos.81Solomon behauptet, dass die Abwesenheit von Variation dem Gesang ein
Ethos von Simplizitt und Direktheit verlieht82. Zustzlich macht der Tonleiter keine
Modulation83 oder Verschiebung des melodischen Zentrums (C:a) und verbleibt
ausschlielich auf die phrygische Tonart und dorische Harmonie, eine Harmonie, die
fr vielfltigen seelischen Zustanden geeignet war, die aber im allgemein als
prachtvoll und mnnlich wahrgenommen war.84
Vergleich zwischen bertragung und Faksimile
Wie man in der bisherigen Literatur bemerken kann, herrscht grundstzlich, in Bezug
auf die zeitgenssische Notation, die oben gegebene Transkription (s. S. 13) mit
gleichen Variationen was den Takt betrifft (6/8 oder 12/8). Es gibt Zustimmung in
Bezug auf den Anfangston (C: a), die Transposition (ein Ganzton hher, als
Originaler Ton wird der phrygischer dbehauptet), die Intervallen, sowohl auch die
80virile, strong and austere, zitiert in: Anderson, Warren, Thomas J. Mathiesen. Ethos, in: GroveMusic Online. Oxford Music Online,http://www.oxfordmusiconline.com/subscriber/article/grove/music/09055 (Stand: 25. August 2011)81Richter, Lukas. Pathos und Harmona: melodisch-tonale Aspekte der attischen Tragdie. Peter LangGmbH, Frankfurt a. M. 2000, S. 8582
Solomon (1986), S. 46583Mathiesen (1999), S. 15084West (2004), S. 250
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Tondauer jeder Note. Was aber verschieden wahrgenommen wird, ist tatschlich die
Annhrung in Bezug auf die originale Quelle. Seit 1899 tauchen neue Studien auf, die
das versuchen, eine verbesserte Wiedergabe der primren Quelle darzustellen 85.
Dieser Versuch basiert sich grundstzlich auf Terrakottadrucke oder Photographien,
die den Forschern zur Verfgung stehen.
Die Rede ist grundstzlich von diesen Zeichen der Altgriechischen Notation, die
wegen ihrer kleinen Gre oder wegen der Zerstrung der Sule mit der Zeit sehr
ambivalent bei der Identifikation sind, daher machen die berlieferung des
Faksimiles besonders schwierig. Genauer bezieht es auf verschiedene Details, wie
Auftakt- und Lngenzeichen und Hyphen (Legato-Bogen unter den Tonzeichen)86.
Bei der ober gegebenen berlieferung Nortons87, auf Seite 13-Takt 2, bemerken wir,
dass das Zeichen (-$%&) als ein dreizeitiges dtranskribiert wird. Weiter auf
Takt 4, sehen wir (-D%W) als ein h-g, ein- und zweizeitig entsprechend,
transkribiert wird. Die Hyphen darunter zeigt, dass mehrere Tne auf der gegebenen
Silbe gesungen werden, nmlich dauert die Silbe insgesamt drei Zeiten, wie es auch
bei der bertragung gezeigt wird. Von der Theorie wissen wir, dass diese eine
dreizeitige Lnge ist. Wenn sie ausschlielich oben ':g platziert ist, dann
normalerweise erhlt g dreizeitigen Dauer und entsprechend dauert die Silbe nicht
drei sondern 4 Zeiten, etwas das mit der bertragung nicht stimmt. In diesem Fall
finde ich die berlieferung von Phlmann passenderer, da er seit 1970 das Folgende
85
Phlmann (2001), S. 88 (s. Referenzen)86Phlmann (2001), S. 9187Identische berlieferung ist auch bei Mathiesen zu finden: Mathiesen (1999), S. 149
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vorgeschlagen: 88. So ist der Fall auch auf Takt 6 (5X$), wo Phlmann schlagt
das Gleiche vor.89Noch ein bemerkenswerter Fall sehen wir auf Takt 3: ,
transkribiert als d-cis, jede Note ein Achtel, auf eine einzige Silbe gesungen wird (-
;(), die insgesamt zwei Achtel dauert. Das gleiche rhythmische Scheme bemerken
wir weiter, auf Takt 5, , mit dem Unterschied, dass obwohl zwei verschiedene
Viertelnoten auf eine einzige Silbe gesungen wird (YB-), keine zweizeitige Lnge
darber steht, entsprechend dem vorhergehenden Fall. Laut Phlmann, ist lieber diese
Situation als Ausnahme oder Abweichung zu akzeptieren. 90 Diese
Inkonsequenz wird noch strker, wenn wir die Dreiviertelgruppe auf Takt 2
untersuchen, wo auf eine einzige Silbe, drei verschiedenen Tnen gesungen wird:
, whrend wahrscheinlich keine dreizeitige Lnge darber steht, oder
eine Hyphen, die das konsequente Singen auf dieselbe Silbe indiziert. Eine fast
kontrre Form des gleichen rhythmischen Motivs wird auf Takt 8 dargestellt. Die
letzte Silbe des Lieds, auf drei verschiedene Tnen gesungen, wurde ziemlich anders
ausgedruckt: . Die Hyphen zeigt die auf eine Silbe gesungene Tne, die
zweizeitige Lnge zeigt, dass Q:fis und !:e je ein Viertel dauern und auf die dieselbe
Silbe gesungen werden sollen. Zusammen mit C:a, das noch ein Viertel dauert, hat die
Silbe -(+> drei Viertel Zeit. Wre es aber nicht erwartet, wenn, entsprechend den
Fllen auf Takte 4 und 6, statt eine zweizitige eine dreizige Lnge oben C X !
88
Phlmann (2001), S. 88 (s. Referenzen)89Phlmann (2001), S. 88 (s. auch die Referenzen)90Phlmann (2001), S. 91
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platziert wrde? Phlmann rechtfertigt diese problematische Situation auf technischen
Grnden: but the stonecutter did not have enough room for a longer triseme91.
Sehr offensichtlich ist der Punkt (Stigma), die oft ber Notenbuchstaben auftaucht
und die Arsis, nmlich den Auftakt bezeichnet. Die altgriechische Notation keine
Taktstriche kennt, wird aber dem Lied diese Eigenschaft, durch die vom Stigma
angezeigte dynamische Differenzierung92zwischen betonte und unbetonte Silben,
verlieht. In diesem Sinn, bedeuten die Tnen ohne Stigma den Grundschlag auf den
schweren Taktteilen, whrend die anderen mit dem Stigma auf den Auftakt
gesungen werden. In seinem Artikel hat Samuel Baud-Bovy 93 was anders die
berlieferung interpretiert. Er hat das Lied auf 6/8 Takt und im originalen d-
phrygischen Ton transkribiert, whrend er mit einer Dreiviertel-Arsis auf dem Wort
RB%$ die Transkription angefangen hat: . Vermutlich war
sich Baud-Bovy der Bedeutung von Stigma nicht bewusst, und hatte alle Auftakte als
schwere Taktteilen gesetzt.
Nachwort
Zum Schluss werden wir einige interessante Bemerkungen in Bezug auf melodische
und wrtliche Elemente machen, um eventuell die grundstzliche melodische Struktur
des Lieds einzubringen.
91Phlmann (2001), S. 9192
Phlmann (1970), zitiert nach: Schnrl (2000), S. 893Baud-Bovy, Samuel. Chansons populaires de la Grce antiques, in: Revue de Musicologie, T. 69, No.1 (1983), S. 12
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Schn erwhnt ist die Bemerkung, dass die Melodiefhrung nach den Wortakzenten
ausgerichtet ist94. Auerdem bemerken wir drei verschiedene Gesichtspunkte95, die
Phlmann zu der Epoche der Kaiserzeit zhlt:
1. Akut-, Gravis- und Zirkumflexsilben96mehrsilbiger Wrter stehen hher oderzumindest nicht tiefer als die tonlosen Silben des gleichen Wortes (z.B am
Takt 3: , -%2* (I: betont) ist hher als 7- (K:
unbetont), R,-(Z: betont) ist hher alsC4(I K: unbetont). hnlich bei Takten
4, 5, 7.
2. Gravissilben stehen nicht hher als die Tonsilbe des folgenden Wortes. Aufdasselbe Beispiel, Takt 3, bemerken wir, dass -%2*(I: Gravis-betont) tiefer als
die betnte Silbe des folgenden Wortes (Z) R,-. Auch bei Takten 5 (C: -6D4)
und 7 (C: (D).
3. Melismen auf Zirkumflexsilben gehen abwrts. Es ist auf Takt 4 (?': --#0),
ebenfalls auf Takt 6 (?': S3*) und vor allem auf Takt 8: .
Trotz dem scheinbaren Abenteuer der melodischen Bewegung, mag man durch eine
analytische Bestrebung zur Schlussforderung kommen, dass es um eine ganz einfache
Grundstruktur geht, die aber dank der Phantasie des Komponisten, zum einer schnen,
angenehmen, vor allem einfachen diatonischen Melodie umformuliert wurde. Die
94Eine Bemerkung die O. Crusius schon am 1891 gemacht hat. Diese Tendenz wurde, nach Phlmann,erst im Spthellenismus ein[ge]setzt und [...] in der spten Kaiserzeit ab[ge]schwcht, zitiert nachPhlmann. Griechenland95
Phlmann. Griechenland96Die folgenden Akzenten sind auf die altgriechische Mehrakzentschreibungssystem zu finden: Akut( N), Gravis ( ` ), Zirkumflex ( Z)
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Grundmelodie knnte auf einem kurzen Schema dargestellt werden, das nur die
wichtigsten Tnen des Gesangs anzeigt:
(Die Nummern 1-8 indizieren die entsprechenden Takten, worauf die wichtigen Tnen auftauchen)
Noch tiefer, geht es tatschlich um zwei wichtige Tnen, dieMese C:a und die Nete
diazeugmenonZ:e und das Schema sieht so ungefhr aus:
Meiner Meinung nach, kommt die Melodie (und entsprechend das Lied) am ersten
Halb des 6. Takts zum Ende (K C:cis-a) und die Takten 6-8 als eine Art
Coda funktionieren. Der Drang aber des jambischen Rhythmus97, der sich mit Takt
4 schon eingesetzt hat, verlieht dem Lied noch weitere Energie, um fort zu gehen. Das
Singen des Worts S3* auf einem Melisma ? ': h-g, nmlich auf Paramese und
Lichanosgibt der Melodie kein Schlussgefhl. Das Gegenteil, sie macht gleich eine
wellende Bewegung, um den hchsten Ton des Ambitus fr das letzte Mal zu
erreichen (Takt 7,x6O-, Z: e). Seit der zweiten Halbe des 6. Takts erwartet der Hrer
die richtige Kadenz zu klingen, die aber nicht frher als Takt 8 kommt.
Der Ansicht, dass die einfachste Grundstruktur eine quasi komplizierte endgltige
melodische Form annehmen kann, whrend die rhythmische Struktur nicht besonders
gesorgt wird, basiert sich eventuell auf die Tatsache, dass seit 4. Jh. eine neue
97Der Text als solcher ist metrisch nicht interpretierbar; unter Bercksichtigung der rhythmischenNotation ergeben sich in der Melodie jambische Dimeter,zitiert nach Phlmann. Griechenland
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Musiktendenz aufgetaucht hat, indem sich eine Vorliebe fr viele Tneentwickelt
hat, whrend die rhythmischen Aspekten einer Melodie eine Schattendasein fhrten98.
Die melodische Bereicherung wurde meistens durch die berdehnung99von gerade
langen Silben, mit anderen Worten durch die Bestrebung nach Melismen. Riethmller
und Zaminer merken schon sechs solchen Fllen bei Seikilos-Lied, wo zweizeitige
Lngen musikalisch dreizeitig dargestellt werden 100 . Die Verbreitung des
diatonischen Geschlechts101beweist eine nderung des Geschmacks und gleichzeitig
den bergang der Musikschpfung und Musizieren zu nicht besonders gebildeten102
Menschen, nach Platon Behauptung.
Natrlich war Platon ein Vertreter der alten Musik, nmlich des vergangenen Ethos.
Seine Ansichten haben eine Gesellschaft wiederspiegelt, die nach der alten Gesetze
verwaltet wurde, war sie aber zum Ende gekommen. Die nderung der musikalischen
Sitten und des Geschmacks zeigen also eine Wandlung des Zeitgeists, eventuell nicht
so verhngnisvoll 103 als Platon behauptet, sondern fhrt diese Entwicklung
schrittweise zu einer Art von Demokratisierung der musikalischen Schpfung und des
musikalischen Werdens im allgemein. So eine Behauptung kommt eventuell nher
dazu, was Hegel als Erwachen der subjektiven Freiheit104bezeichnet.
98Riethmller, Zaminer (1989), S. 19399Riethmller, Zaminer (1989), S. 199100 Es wird nmlich alle lange Silben die entweder aus Doppelvokal bestehen oder mitZirkumflexakzent betont werden; Riethmller, Zaminer (1989), S. 199101Die Melodien, die in der Klassik enharmonisch, im Hellenismus oft chromatisch gewesen waren,
sind nun [in der Kaiserzeit]in der Regel diatonisch, zitiert nach Phlmann. Griechenland102 Leute, die zwar Talent zum Dichten besaen, aber von Recht und Gesetz der Muse nichts
verstanden,Platon Gesetze, zitiert nach Riethmller, Zaminer (1989), S. 199103Riethmller, Zaminer (1989), S. 199104Riethmller, Zaminer (1989), S. 200
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Anhang
Anhang 1
Anhang 2
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Eigenstndigkeitserklrung
Ich versichere hiermit, dass ich die vorstehende Seminararbeit mit dem Titel:
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selbststndig verfasst und keine anderen als die
angegebenen Hilfsmittel benutzt habe. Die Stellen, die
anderen Werken dem Wortlaut oder dem Sinn nach
entnommen wurden, habe ich in jedem einzelnen Fall durch
die Angabe der Quelle, auch der benutzten
Sekundrliteratur, als Entlehnung kenntlich gemacht.
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Ort/Datum Unterschrift