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Input zur Vorbereitung für das Podiumsgespräch 1 „Insights in die Arbeit eines Aufsichtsrats“ am 29. September 2016 18.00 Uhr bis ca. 20.30 Uhr und anschließendem Netzwerken FOM Hochschule, Herkulesstraße 32, Essen A. Teilnehmende: - Andrea Dorsch-Kellermann, Head of Diversity Management, RWE AG, Aufsichts- rätin bei RWE Westnetz und RWW - Patricia Geibel-Conrad, selbständige Unternehmensberaterin und Wirtschafts- prüferin, Aufsichtsrätin bei Hochtief AG - Sabine Hansen, Director Kienbaum Executive Consultants - Thomas Kramer, Partner der Sozietät ebl esch&kramer, diverse Aufsichtsrats- und Beiratsmandate - Prof. Dr. Peter Ruhwedel, Leiter des Deutschen Institutes für Effizienzprüfung, Pro- fessor für Strategisches Management und Organisation an der FOM Hochschule - Monika Schulz-Strelow, Präsidentin FidAR e.V. - Prof. Dr. Anja Seng (Moderation), Professorin für BWL, insb. Personalmanagement, an der FOM Hochschule (Essen); Rektoratsbeauftragte für Diversity Management B. Ablauf: Begrüßung: Professor Stefan Heinemann, Prorektor Kooperation der FOM Hochschule Impulsreferat: Aufsichtsrats-Score: Status zur Arbeitsweise von Aufsichtsgremien Prof. Dr. Peter Ruhwedel, Leiter des Deutschen Instituts für Effizienzprü- fung Podiums- gespräch: Erfahrungen in der Arbeit im Aufsichtsgremium – persönliche Moti- vation & Ziele, Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Tuns, Chan- cen und Risiken der Position - Kurze Einleitung Seng - Individuelle Statements zu persönlichen Erfahrungen (2-3 einleitende Sätze) - Podiumsgespräch Anschließend: Netzwerken und weiterführende Gespräche

„Insights in die Arbeit eines Aufsichtsrats“ · Frauen im Gremium sitzen? Was hat Sie am meisten überrascht als Sie in den AR gekom-men sind? Sie sind ja zum einen selbst aktives

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Input zur Vorbereitung für das Podiumsgespräch

1

„Insights in die Arbeit eines Aufsichtsrats“

am 29. September 2016

18.00 Uhr bis ca. 20.30 Uhr und anschließendem Netzwerken

FOM Hochschule, Herkulesstraße 32, Essen

A. Teilnehmende:

- Andrea Dorsch-Kellermann, Head of Diversity Management, RWE AG, Aufsichts-rätin bei RWE Westnetz und RWW

- Patricia Geibel-Conrad, selbständige Unternehmensberaterin und Wirtschafts-prüferin, Aufsichtsrätin bei Hochtief AG

- Sabine Hansen, Director Kienbaum Executive Consultants - Thomas Kramer, Partner der Sozietät ebl esch&kramer, diverse Aufsichtsrats- und

Beiratsmandate - Prof. Dr. Peter Ruhwedel, Leiter des Deutschen Institutes für Effizienzprüfung, Pro-

fessor für Strategisches Management und Organisation an der FOM Hochschule - Monika Schulz-Strelow, Präsidentin FidAR e.V. - Prof. Dr. Anja Seng (Moderation), Professorin für BWL, insb. Personalmanagement,

an der FOM Hochschule (Essen); Rektoratsbeauftragte für Diversity Management

B. Ablauf:

Begrüßung: Professor Stefan Heinemann, Prorektor Kooperation der FOM Hochschule

Impulsreferat: Aufsichtsrats-Score: Status zur Arbeitsweise von Aufsichtsgremien Prof. Dr. Peter Ruhwedel, Leiter des Deutschen Instituts für Effizienzprü-fung

Podiums-gespräch:

Erfahrungen in der Arbeit im Aufsichtsgremium – persönliche Moti-vation & Ziele, Möglichkeiten und Grenzen des eigenen Tuns, Chan-cen und Risiken der Position - Kurze Einleitung Seng - Individuelle Statements zu persönlichen Erfahrungen (2-3 einleitende

Sätze) - Podiumsgespräch

Anschließend: Netzwerken und weiterführende Gespräche

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Input zur Vorbereitung für das Podiumsgespräch

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C. Ausgangssituation und Zielsetzung des Podiumsgesprächs

Das Gesetz zur „Gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in Führungspositionen“ wurde im März 2015 verabschiedet und erste Berichtspflichten sind bereits gesetzlich verbindlich zu leisten. Hierbei geht es sowohl um die 30% Quote bei Neubesetzungen im Aufsichtsrat von ca. 100 Unternehmen als auch um die selbst zu definierende Zielgrößen für die Aufsichts-rats- Vorstands- und obersten 2 Führungsebenen bei weiteren ca 3.500 Unternehmen. Der bisherige Stand der Umsetzung zeigt, dass sich in den Aufsichtsräten bereits einiges tut, bei den Vorständen aber noch wenig Veränderung zu beobachten ist – dazu zwei aktuelle Statements: ...

Obwohl nur ein halbes Jahr vergangen ist, zeigt sich, dass die Quote wirkt. Wir brau-chen in der Wirtschaft mehr Frauen in Führungspositionen. Mit dem Gesetz haben wir die richtigen Weichen gestellt und den Druck erhöht. Wir waren davon überzeugt, dass die Unternehmen ausreichend qualifizierte Kandidatinnen finden werden. Sie werden nachhaltig davon profitieren, mehr Frauen in Führungspositionen zu holen“, erklärt Bundesministerin Manuela Schwesig.

Im Gegensatz zu den Aufsichtsräten zeigen die Zahlen bei den Vorständen bislang weniger Bewegung. Während in den DAX-30-Unternehmen erstmals über 10 Prozent Frauen vertreten sind, liegt der durchschnittliche Anteil bei den 160 DAX-Unternehmen nur bei 6,5 Prozent. Börsennotierte oder der Mitbestimmung unterlie-gende Unternehmen mussten bis September 2015 Zielgrößen für den Frauenanteil in Vorständen und obersten Managementebenen definieren und im aktuellen Ge-schäftsbericht veröffentlichen. „Es ist noch zu früh, Veränderungen aufgrund der De-finition der Planziele zu messen. Wir erwarten aber, dass die gesetzliche Vorgabe spürbare Veränderungen bewirken wird“, so Schulz-Strelow.

Dies ist die eine Seite der Diskussion – das „OB“ die Unternehmen diesen Verpflichtungen nachkommen. Die andere Seite – und die steht im Rahmen dieser Veranstaltung im Fokus – ist das WIE die Besetzungen per se erfolgen.

- Was bringt die Tätigkeit in einem Aufsichtsgremium mit sich? § Wie sehen die Aufgaben aus? § Welche Verantwortung verbirgt sich dahinter? § Wie die Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums?

- Wie kommt man in eine Aufsichtsratsposition? Was ist der persönliche Beweggrund, die individuelle Motivation & Zielsetzung?

- Wo sind aber auch Risiken und Stolpersteine? - Wie verlaufen Besetzungsprozesse eigentlich wirklich? - Was empfehlen Sie Interessierten – wie können Sie sich auf eine Position vorbereiten?

Was sind grundlegende Voraussetzungen?

Zielsetzung ist es, erste konkrete Einsichten – offen & ehrlich – in die Tätigkeit als AR zu bekommen. Es soll ein authentischer Eindruck von der Aufgabe entstehen.

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Input zur Vorbereitung für das Podiumsgespräch

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D. Eingangsstatement und individuelle Fragestellungen für das Podium

Bevor konkrete Fragen in die Runde gegeben werden, möchte ich Sie bitten, sich ggf er-gänzend vorzustellen und ein kurzes Statement (2-3 einleitende Sätze, max 5 Min.) zu geben.

Bitte nehmen Sie Stellung zu folgender Ausgangsfrage:

Welche Herausforderungen bestehen Ihrer Erfahrung und Einschätzung nach „im Tagesgeschäft“ der Arbeit eines Aufsichtsrats/einer Aufsichtsrätin?

Nach den Statements werden bereits mögliche Fragen & Anmerkungen/Kommentare aus dem Publikum abgefragt.

Spielregeln für das Podiumsgespräch:

- Wichtig ist eine starke Interaktion mit dem Publikum. - Das Publikum wird explizit gebeten, die Frage an eine ausgewählte Person aus dem

Podium zu richten. - Nicht zu jeder Frage wird von allen Podiumsteilnehmern eine Stellungnahme erfol-

gen. - Im Fokus stehen persönliche Erfahrungen, um ein realistisches Bild der Tätigkeit im

AR zu vermitteln

Abhängig vom Verlauf der Fragen-Antworten-Interaktion mit dem Publikation besteht für die Moderation die Möglichkeit, selbst Fragen einzubringen, um entsprechend der Zielsetzung des Gesprächs die Diskussion zu unterstützen

Mögliche Fragen für alle Podiumsteilnehmenden:

- Wie erleben Sie aus Perspektive der Personalberatung die Diskussion um Frauen in Führung – hat sich seit Mai 2015 etwas verändert? Wenn ja, was?

- Sind Frauen Ihrer Einschätzung nach inzwischen sichtbarer geworden?

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Name Mögliche Diskussionsfragen im Gesprächsverlauf

Andrea Dorsch-Kellermann

Head of Diversity Ma-nagement, RWE AG, Auf-sichtsrätin bei RWE Westnetz und RWW

ð Seit1998beiRWEin

verschiedenenGesell-schaftenundFunktio-nen

ð Vorher6JahreErfah-rungbeiDeloitteinderPrüfung

ð Steuerberaterinð BWL-StudiuminHan-

noverð AktivbeiSoroptimis-

tenundimFrauen-netzwerkRWE

Seit wann sind Sie in einem Aufsichtsgremium aktiv?

Bitte beschreiben Sie Ihren „Weg hinein“?

Sie sind parallel im operativen Geschäft und in einem AR einer Beteiligungsgesellschaft von RWE tätig. Wenn Sie Ihre Arbeit „in der Linie“ / als Führungskraft mit den Aufgaben im Aufsichts-rat vergleichen:

- Wo sehen Sie Unterschiede und ggf Gemeinsamkeiten? - Wo sehen Sie für sich persönlich die größte Herausfor-

derung bei dieser parallelen Tätigkeit? - Was ist Ihnen wichtig an beiden Positionen / Rollen? - Wie funktioniert die Arbeit mit dem Vorstand? (Auch vor

dem Hintergrund Ihrer operativen Rolle im Konzern)

Wenn Sie die Arbeit innerhalb des Gremiums anschauen:

- Wie ist Ihr Gremium besetzt? - In welchen Ausschüssen sind Sie tätig? Und wie kam es

dazu? - Können Sie eine gewisse Art der Aufgabenverteilung im

Gremium beschreiben?

Was hat Sie am meisten überrascht als Sie in den AR gekom-men sind?

Würden Sie den Weg heute vergleichbar gehen? Würden Sie sich heute anders vorbereiten?

Welche dieser Schritte sind aus Ihrer Sicht besonders wichtig / besonders erfolgreich?

Zum Diversity Tag in diesem Jahr haben Sie gesagt: „Mangel an Vielfalt ist Einfalt“. Wie gewinnen Sie die Führungskräfte im RWE Konzern für diese Sichtweise?

Patricia Geibel-Conrad

selbständige Unterneh-mensberaterin und Wirt-schaftsprüferin, Aufsichts-rätin bei Hochtief AG

ð Nach15JahrePWC

heuteselbständigeWirtschaftsprüferin

ð BWLinFrankfurtð AufgewachseninPa-

raguay,3JahreinMe-xiko

Sie sind seit 2 Jahren bei Hochtief im Aufsichtsrat. Wie kam das?

Haben Sie deswegen den Schritt in die Selbständigkeit ge-macht? Wie bewerten Sie dieses parallele „Wirken“?

Wie erleben Sie die „tägliche Arbeit“ im AR?

- Was machen Sie da eigentlich? - Macht Ihnen das auch Spaß? - Wo sehen Sie für sich persönlich die größte Herausfor-

derung bei der Tätigkeit im AR? - Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dem Vorstand? - Wenn Sie eine Wertigkeit Ihrer beiden Rollen – AR-

Mitglied und selbständige WP – vornehmen sollten, wie fällt Ihr Urteil aus?

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Input zur Vorbereitung für das Podiumsgespräch

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Wenn Sie die Arbeit innerhalb des Gremiums anschauen:

- Wie ist Ihr Gremium besetzt? - In welchen Ausschüssen sind Sie selbst tätig? Und wie

kam es dazu? Was würden Sie gern noch machen? - Können Sie eine gewisse Art der Aufgabenverteilung im

Gremium beschreiben?

Was hat Sie am meisten überrascht als Sie in den AR gekom-men sind?

Würden Sie den Weg heute vergleichbar gehen? Würden Sie sich heute anders vorbereiten?

Sabine Hansen Director Kienbaum Execu-tive Consultants

ð ErfahreneHeadhunte-

rin,seitMärzbeiKienbaum,vorherbeiDeltaManagement

ð Juristð InhaltlicherFokusauf

M&A/Erwerb&Ver-kaufvonUN

Wie erleben Sie Frauen im Vorbereitungsprozess auf AR-Tätigkeiten?

- Bringen sie die richtigen fachlichen Qualifikationen mit? - Wie beschreiben sie deren persönliche Einstellung zu

der Tätigkeit? - Sind sie rechtlich gut informiert?! - Beobachten Sie eine unterschiedliches Verhalten m/w?

Wie erleben Sie Frauen im Bewerbungsprozess um Aufsichtstä-tigkeiten? Auch im Vergleich zu männlichen Kandidaten?

Was empfehlen Sie den Damen, um sich bestmöglich für eine AR-Position „zu empfehlen“?

Wie relevant ist Ihrer Einschätzung UND Erfahrung nach eine eigene Vorstandstätigkeit auf dem Weg in den AR?

In einem Blogbeitrag nehmen Sie Stellung zur Aussage „Warum sich nur AR einbilden, keine Frauen für ihre Gremien zu finden“ mit „Klone bevorzugt. Die Angst der AR-Chefs, sich wegen einer Frau zu blamieren“. Können Sie das erläutern, wie Sie das meinten?

Sie haben mit Kienbaum eine Studie zur selbstdefinierten Quote für das Top-Management durchgeführt. Mit Blick auf die Beset-zung von AR-Positionen ja durchaus auch eine wichtige Be-trachtung. Was sind Ihre wesentlichen Ergebnisse daraus? Welche Konsequenzen ergeben sich für das Talent Manage-ment in den Unternehmen?

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Input zur Vorbereitung für das Podiumsgespräch

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Thomas Kramer

Partner der Sozietät ebl esch&kramer, diverse Aufsichtsrats- und Bei-ratsmandate

ð Juristð InhaltlicherFokusauf

M&A/Erwerb&Ver-kaufvonUN

ð Ehem.ARbeiRückerImmobilien

ð aktuellARbeiTen-gelmannUnterneh-mensgruppe

Wie erleben Sie die „tägliche Arbeit“ im AR?

- Was machen Sie da eigentlich? - Macht Ihnen das auch Spaß? - Wo sehen Sie für sich persönlich die größte Herausfor-

derung bei der Tätigkeit im AR? - Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit dom Vorstand?

Wenn Sie die Arbeit innerhalb des Gremiums anschauen:

- Wie ist Ihr Gremium besetzt? - In welchen Ausschüssen sind Sie selbst tätig? Und wie

kam es dazu? Was würden Sie gern noch machen? - Hat sich Ihrer Wahrnehmung nach die Atmosphäre im

Gremium verändert – seit dem Gesetz und ggf seitdem Frauen im Gremium sitzen?

Was hat Sie am meisten überrascht als Sie in den AR gekom-men sind?

Sie sind ja zum einen selbst aktives AR-Mitglied zum anderen aber auch als Rechtsanwalt tätig. Welche Fallstricke sind bei einer AR-Tätigkeit– neben den inhaltlichen Themen - aus juristi-scher Sicht zu beachten?

Prof. Dr. Peter Ruhwedel

Leiter des Deutschen In-stitutes für Effizienz-prüfung

Professor für Strat. Ma-nagement und Organisa-tion, FOM Hochschule

ð Ca.10JahreUnter-

nehmensberatung(DeloitteConsulting,OliverWayman)

ð BWL-StudiuminBo-chum,Groningen

ð PromotionzuAuf-sichtsratsplanungssys-stemen

ð MitgliedimAufsichts-organRatingderGBBGesellschaftfürBoni-tätsbeurteilungmbH

Sie beschäftigen sich schon seit Ihrer Promotion 1997 mit Auf-sichtsräten. Was hat sich die Diskussion in den letzten Jahren verändert?

Sie führen regelmäßig die Studie AufsichtsratScore durch. Was hat Sie auf die Idee gebracht, diese Studie aufzusetzen?

Wer interessiert sich vor allem für die Ergebnisse? „Macht der Score etwas“ mit den Unternehmen?

Welches ist Ihrer Einschätzung nach die wesentliche Heraus-forderung, die sich bei der Arbeit in einem Aufsichtsgremium ergibt?

Sehen Sie Unterschiede m/w?

Was empfehlen Sie – vor dem Hintergrund Ihrer wiss. Studien – sowohl den Herren als auch den Damen, um die Arbeit eines AR noch weiter zu verbessern?

Sie nehmen beratend „Effizienzprüfungen von Aufsichtsrats-gremien“ vor. Wie kann ich mir das vorstellen? Was tun Sie da?

Wie erleben Sie selbst die Arbeit in Aufsichtsgremien – auch mit Blick auf die 4 von Ihnen untersuchten Handlungsfelder?

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Input zur Vorbereitung für das Podiumsgespräch

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Monika Schulz-Strelow

Präsidentin FidAR e.V.

Sie setzen sich seit vielen Jahren für das Thema „Frauen in die AR“ ein. Im letzten Jahr ein öffentlich sichtbarer Erfolg mit der Verabschiedung des Gesetzes. Wo liegen nun die neuen Her-ausforderungen für FidAR?

Wo sehen Sie die Rolle von FidAR, wenn es auch um die inhalt-liche Arbeit in Aufsichtsgremien geht?

Wird eigentlich in der politischen Debatte auch über die konkre-te Arbeit im AR gesprochen ? Oder geht es eigentlich immer nur um die Erfüllung von Quoten?

Mit Blick auf das Gesetz: Wie ist Ihrer Einschätzung nach die Wahrnehmung (und daraus folgende Aktivität) für die beiden Teilaspekte: Quote AR, Selbstverpflichtung im Top-Management …

- … bei Großunternehmen? - … bei KMU?

Beobachten Sie unterschiedliches Vorgehen bei öffentlichen im Vergleich zu privaten Unternehmen? Können sie jeweils etwas voneinander lernen?

Beobachten Sie einen aktiven Austausch bei den Unterneh-men?

Abschlussrunde:

Was möchten Sie den Damen und Herren hier und heute mitgeben? Welche Art der Vorbe-reitung auf eine AR-Position ist Ihrer Einschätzung und Erfahrung nach besonders wichtig?

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Input zur Vorbereitung für das Podiumsgespräch

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E. Zusatzinformationen für die Diskussion um das Gesetz zur Gleichberechtigten Teil-habe von Männern und Frauen in Führungspositionen

Ausgangspunkt:

- Zielsetzung von FidAR ist es, für das Thema Frauen in die Aufsichtsräte zu sensibili-sieren, in der Öffentlichkeit und in den Medien ein Bewusstsein dafür zu schaffen und konkrete Veränderungen zu bewirken, so dass mehr Frauen in die AR kommen.

- Zielsetzung der FOM Hochschule ist es, einen bestmöglichen Transfer zwischen For-schung und Praxis sicherzustellen.

- Mit der Verabschiedung des „Gesetzes zur gleichberechtigten Teilhabe an Führungs-positionen von Frauen und Männern“ vom 6. März 2015 besteht inzwischen eine ge-setzliche Verpflichtung für Unternehmen, aktiv zu werden.

o Die Politik feierte die Quote im letzten Jahr als Durchbruch („Wir machen in Deutschland einen historischen Schritt", jubelt Familienministerin Manuela Schwesig. „Die Frauenquote ist der größte Beitrag zur Gleichberechtigung seit Einführung des Frauenwahlrechts", "sagt Justizminister Heiko Maas.)

- Es geht dabei um zwei unterschiedliche Aspekte – sowohl Aufsichtsrat (30% Quote bei ca. 100 Unternehmen) als auch verbindliche Zielvorgaben für Vorstand und Top-Management bei ca. 3500 Unternehmen (seit 1.9.2015).

- Betroffen sind sowohl private als auch öffentliche Unternehmen.

Ergebnisse des FidAR Stimmungsbarometers vom Mai 2015

1. Trotz kritischer Haltung zum Gesetz werden große Chancen in verbindlichen Zielgrö-ßen und fester Aufsichtsratsquote gesehen. Erwartet werden die Steigerung der Ar-beitgeberattraktivität, des Unternehmenserfolgs und die Stärkung der Gleichstellung.

2. Die größten Herausforderungen hinsichtlich verbindlicher Zielgrößen und fester Auf-sichtsratsquote für Unternehmen sind: Schwierigkeiten bei der adäquaten Stellenbe-setzung und Personalsuche, hoher finanzieller und personeller Aufwand sowie das Definieren passgenauer Zielgrößen für das eigene Unternehmen.

3. Die schwierige Vereinbarkeit von Familie und Karriere gilt als Hauptgrund für die Un-terrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen. Quote und Zielvereinbarungen werden nicht als probate Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils wahrgenom-men. Vereinbarkeitsmaßnahmen, Coachings und Kulturwandel werden als vielver-sprechende Instrumente eingeschätzt.

4. Nur wenige Unternehmen sind sich bisher bewusst, dass sie vom Gesetz betroffen sind. Lediglich ein Bruchteil der Unternehmen hat bereits Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils auf unterschiedlichen Hierarchieebenen verabschiedet oder plant diese.

5. Eine gesetzliche Verpflichtung zur Festlegung von Zielgrößen bzw. eine feste Auf-sichtsratsquote wird mehrheitlich abgelehnt. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass die gesetzliche Regelung als staatliche Bevormundung empfunden wird.

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Input zur Vorbereitung für das Podiumsgespräch

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Insgesamt zeigen sich in den Ergebnissen deutliche Unterschiede im Antwortverhalten zwi-schen den männlichen und weiblichen Vorständen. Weibliche Vorstände sehen deutlich mehr Chancen in den gesetzlichen Regelungen und weniger Herausforderungen.

Ergebnisse der Planzahlen-Resümee von FidAR bei den börsennotierten und voll mit-bestimmten Unternehmen in Deutschland (Abfragezeitraum: 24.11.2015 bis 14.01.2016 zum Stichtag 14.01.2016)

- Insgesamt haben 60 der nach aktuellem Stand 103 börsennotierten und voll mitbe-stimmten Unternehmen bereits Zielgrößen zum Frauenanteil festgelegt (bezogen auf Aufsichtsrat, Vorstand, 1. und 2. Managementebene).

- Ein Teil der Zielvorgaben wurde bereits veröffentlicht, teilweise wurden die Informati-onen, die erst 2016 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, im Rahmen der Befragung an FidAR kommuniziert:

o 53 der 103 Unternehmen haben ein Planziel für den Aufsichtsrat (51,5%) o 50 der Unternehmen für den Vorstand (48,5%) o 54 für die 1. Managementebene (52,4%) o 52 für die 2. Managementebene (50,5%)

- 32 der 53 Unternehmen, die eine Planzahl für den Aufsichtsrat festgelegt haben, pla-nen eine Steigerung zum Status Quo (60,4%). 13 Unternehmen sehen eine Erhö-hung um über 10 Prozentpunkte vor (24,5%).

- Für den Vorstand planen dagegen nur 12 der 50 Unternehmen, die eine Zielgröße festgelegt haben, einen Zuwachs (24%). Bei lediglich 6 der Unternehmen liegt die angestrebte Steigerung bei über 10 Prozentpunkten (12%)

- Der überwiegende Teil der 60 Unternehmen, die bereits Zielgrößen festgelegt haben, plant deren Erreichung zum 30.06.2017 (59%). 13 der Unternehmen haben sich mit dem 31.12.2016 ein früheres Datum zur Zielerreichung gesetzt (24%).

- Mindestens 35 Prozent der rund 100 börsennotierten und voll mitbestimmten Unter-nehmen führen 2016 Wahlen zum Aufsichtsrat durch – hier muss das Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe angewendet werden. Im Jahr 2018 erfolgt turnusmäßig ebenfalls eine hohe Anzahl von Aufsichtsratswahlen, 28 Prozent der Kontrollgremien werden dann neu bestimmt.